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Austrian Audio Hi-X65 und HI-X60 Kopfhörer

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Basstian85
Inventar
#51 erstellt: 10. Jun 2021, 06:20
Den Begriff "schwarzer Hintergrund" kenne ich im Audiobereich nur in Verbindung mit Rauschen. Kein Rauschen -> schwarzer Hintergrund...
FritzS
Inventar
#52 erstellt: 10. Jun 2021, 10:15

entertain_me (Beitrag #50) schrieb:

FritzS (Beitrag #48) schrieb:


Ich genieße das angenehme Hörbild des X65 mehr als ich mich jemals bei einem anderen KH erinnern könnte.


Und welcher gefällt dir, nur reduziert auf den Hörspass, besser, der k812 oder der X65?
Oder anders gefragt, welches wre der Hörer für die einsame Insel?


Zum Entspannen der X65
Zum letzte Feinheiten heraushören der K812
FritzS
Inventar
#53 erstellt: 10. Jun 2021, 10:16

Basstian85 (Beitrag #51) schrieb:
Den Begriff "schwarzer Hintergrund" kenne ich im Audiobereich nur in Verbindung mit Rauschen. Kein Rauschen -> schwarzer Hintergrund...


Das ist die technische Ebene.
Ich meine die Emotionelle Ebene mit „Rabenschwarzer Musik“
maho69
Inventar
#54 erstellt: 10. Jun 2021, 10:47

entertain_me (Beitrag #37) schrieb:
Die Bauqualität vom X65 ist Hammer, sehr gut durchdachte Konstruktion und er macht einen sehr stabilen Eindruck.

Die Ohrpolster sind geräumig, innen ca 8,5cm hoch, 5,5cm breit und 2cm tief. Die Polster sind eigentlich nur so 5-10mm dick und haben somit eine grosse Knautschzone.


Ich habe derzeit einen Audeze LCD2 Classic, den ich zwar klanglich sehr schätze, bei dem mir persönlich jedoch der Anpressdruck zu stark ist.

Wie ist das beim X65?
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#55 erstellt: 10. Jun 2021, 11:17

maho69 (Beitrag #54) schrieb:


Ich habe derzeit einen Audeze LCD2 Classic, den ich zwar klanglich sehr schätze, bei dem mir persönlich jedoch der Anpressdruck zu stark ist.

Wie ist das beim X65?

Bei mir saß der X65 angenehm ohne zu drücken.
Kann man den Audeze nicht etwas aufbiegen/dehnen?
Wegen so etwas würde ich mir keinen neuen Kopfhörer kaufen, schon gar nicht, wenn er mir gefällt
FritzS
Inventar
#56 erstellt: 10. Jun 2021, 11:57

maho69 (Beitrag #54) schrieb:
.........

Wie ist das beim X65?


Ich merke ihn kaum wenn ich ihn auf habe.
FritzS
Inventar
#57 erstellt: 11. Jun 2021, 18:19
Ich habe mir heute meine Sammlung zum Teil historischer Aufnahmen (CDs) von Marianne Faithfull angehört.
Bin von der Qualität des X65 höchst angetan!

Man muss dabei auch dessen Preis betrachten - rund € 350,-

K812, T1 kosten um die €1000,- HD800(S) darüber.
entertain_me
Stammgast
#58 erstellt: 13. Jun 2021, 11:25

Steven_Mc_Towelie (Beitrag #39) schrieb:
Hier noch eine Messung und EQ-Preset für den Hi-X65 von Oratory1990

https://www.dropbox....io%20Hi-X65.pdf?dl=0

:prost



Die sehen sehr gut aus, Hochton wäre besser als beim HD800s, der X65 hat mehr Grundton/Bass als der Sennheiser.
Wulfgar75
Ist häufiger hier
#59 erstellt: 14. Jun 2021, 03:34
Hatte den HI-X65 von einem Freund jetzt ein paar Tage bei mir. Verarbeitung/Haptik sind echt gut, kein knarzen oder knacken, wirkt wertig u gut verarbeitet. Er ist relativ leicht und auch meine etwas grösseren Ohren haben genug Platz gefunden.
Die Beschreibung der Klangsignatur fällt mir beim X65 etwas schwerer als sonst, er klingt gut, es gibt viele Details, vielleicht könnte der Bass etwas mehr sein, aber sonst macht er eigentlich nicht wirklich etwas falsch, aber irgendwie hat es bei mir nicht Klick gemacht. Kann nicht genau sagen woran es liegt

Wenn man in der Preisklasse um 350 Euro sucht, sollte man ihn auf jeden Fall gehört haben
liesbeth
Inventar
#60 erstellt: 15. Jun 2021, 12:17
Hier nun mein Review zum Austrian Audio:
Mein Dank gilt zunächst dem Organisator und auch dem Hersteller, es ist einfach immer wieder interessant verschiedene Hörer mal in Ruhe testen zu können.
Auf den Austrian Audio habe ich mich sehr gefreut, bin ich doch nach wie vor ein großer Freund der AKG 5/6/7 ner Reihe. Sehr angenehm überrascht war ich, als klar wurde, dass die Austrian Audio Hörer in einer gesunden Preisregion angeboten werden und man dem Trend zu immer absurderen Preisen nicht erlegen ist. Der hier getestete X65 liegt bei moderaten 349.- €.
Eine weitere Überraschung war für mich das Design der X65 sieht ein wenig nach einem DJ Hörer und weniger nach einem High End Hifi Hörer aus. Dadurch scheint er aber auch sehr Robust und die Bügelkonstruktion trägt sich sehr angenehm. Mein Eindruck der Polster ist etwas zwiegespalten, man hat sich hier für tiefe aber sehr dünne Polster entschieden, die in ihrer Machart ein wenig an den K812 erinnern. Auch große Ohren haben ausreichend Platz aber das Tragegefühl war für mich irgendwie nicht das Wahre, ohne dass ich es richtig benennen könnte. Vielleicht gewöhnt man sich aber auch schnell dran oder andere merken nichts davon.

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Kommen wir zum Eingemachten, wie klingt er denn nun.
Im Thread sind ja schon Messungen verlinkt bzw Diagramme zu sehen, diese kann ich mit meinen Höreindrucken nicht ganz nachvollziehen. Der Klang des X65 erinnerte mich schon ein wenig an den typischen AKG Haussound der guten alten Zeit. Ein etwas zurückgenommener Bass, der allerdings tief und präzise klingt, ausgeprägte Mitten, die die Meisten Stimmen sehr gut darstellen und eine sehr Hohe Auflösung. Der X 65 ist auch in der Lage eine weite Bühne aufzubauen und ermöglicht eine präzise Ortung. Dabei ist er noch mal um einiges realistischer als sein Urahn, der frühere Bühnenkönig K701. Jedes einzelne Instrument ist fein voneinander getrennt und nichts schmiert ineinander. Meine entsprechenden Testtracks hat er in der Beziehung hervorragend gemeistert.
Also der perfekte Hörer für Jedermann?
Leider nein. Im Hochton übertreibt er es leider viel zu sehr. Da liegt irgendwo ein Peak, der ihn für mich schon richtig unangenehm macht. Es spritzelt und sprazzelt bei jeder Aufnahme, die diesen Bereich abdeckt. Einen EQ habe ich nur kurz getestet, da muss man für meinen Geschmack aber schon recht massiv eingreifen und viel probieren. Es wird sicher Personen geben, die in dem Bereich deutlich weniger empfindlich sind als ich und die können im X 65 einen tollen Hörer bekommen, für mich ist er aber leider nichts.
RunWithOne
Inventar
#61 erstellt: 15. Jun 2021, 19:56
Die Frequenzantwort des X-55 ist ja, sagen wir mal, interessant.
Pd-XIII
Inventar
#62 erstellt: 29. Jun 2021, 15:21
Vor ein paar Wochen hatte ich ja mal den Ollo HPS S4R für ein paar Tage zu Gast. In meinem damaligen Review hatte ich schon angemerkt, dass dies die für spannendste Preisklasse darstellt, da hier rein vom Klang nicht mehr viel Luft nach oben sein sollte und die Schwelle zum HighEnd bei etablierten Herstellern erreichbar nahe kommt. Das heißt, hier kommt es nicht mehr rein auf bestmögliche Schallwandlung an, sondern auch Verarbeitung und Optik gewinnen zunehmend an Gewicht. Kurz, das Drumherum wird eher zum ausschlaggebenden Kaufargument da die pragmatischen Gründe schon recht ausgereizt sind. Sicher gibt es Hersteller, die sich hier ordentlich Luft nach oben lassen, damit sie ihre 4 stelligen Hörer noch irgendwie argumentiert bekommen. Wer etwas Marktübersicht im ernstzunehmenden Anbieterfeld hat, kennt aber genügend Preis/Leistungs Kracher, die so einigen Möchtegern-Highender ziemlich alt aussehen lassen, man denke da nur an die Superluxe oder die günstigen Hifimänner…nochmal, ich rede rein von der Leistung hinsichtlich der Wiedergabe.
Umso interessanter wird es für mich, wenn in dieser Schwellenpreisklasse ein Hersteller auftritt, der mir bisher noch gar nicht aufgefallen ist. Wie jedes Mal habe ich im Vorfeld penibel darauf geachtet, nahezu nichts über den Hörer in Erfahrung zu bringen. Ich will am besten überhaupt nicht wissen was auf mich zukommt. Ich wollte allerdings sehen, wie er aussieht und da bin ich recht schnell auf der Seite des großen Treppendorfer Versandhauses gelandet. Somit war der Preis schon mal bekannt. Aber das ist durchaus gewollt, damit ich auch weiß, in welcher Riege sich der Österreicher behaupten muss. Außerdem wusste ich jetzt, wie er aussieht und ich muss wirklich sagen: Meins wäre es nicht. Rein von den Bildern erinnert mich das Design irgendwie an die Pioneer und Technics DJ Hörer der frühen Nuller-Jahre. Allerdings mit ovalen Pads, welche mir bisher immer durch erhöhten Komfort aufgefallen sind. Ach egal, ich hab eh schon mein Teilnahmeinteresse bekundet.

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Nun kam also das Paket an einem viel zu warmen Samstagmorgen bei mir an. Der Karton war ungewohnt flach, nahezu winzig. Kein Vergleich zu der Verpackung des T1…vom Fostex TH909 und seinem Umzugskarton ganz zu schweigen. Die Verpackung selbst ist mal was anderes mit dem Klettband, dessen weitere Verwendung als Kabelbinder sogar in der Schnellanleitung eine Erwähnung findet. Für mich sind sind Verpackungen Wegwerfartikel, aber diese hier ist stabil und schön genug um sie im Keller bei den Anderen einzulagern…falls man den Hörer mal wieder veräußern möchte. Dazu konnte ich mich bisher nur sehr selten hinreißen lassen. Also: Verpackung ist schon mal top Material für viele unsägliche Unboxing-Videos ohne wirklichen Mehrwert. Aber was steckt denn letztendlich in dem Karton? Reichlich! Oder eher: Was man braucht. Neben dem Hörer heißt das, ein obligatorischer Jutebeutel, der nicht weiter erwähnenswert ist, und zwei Kabel in unterschiedlichen Längen…und ein Sticker. Das wars, aber was braucht man auch mehr. Eines der beiden Kabel ist mit einem Schraubadapter versehen, sodass man einfach zwischen 3,5 und 6,3mm Buchse wechseln kann. Natürlich sind aber beide Kabel mit den dafür notwenigen Gewinden ausgestattet, sodass der Adapter bei beiden Kabeln zur Anwendung kommt. Die Verbindung zum Kopfhörer erfolgt über einen 2,5mm Stereoklinkenstecker, der mittels Bajonettverschluss angedockt wird. Wer über eine ordentlich sortierte Sammlung verschiedener Kabel verfügt dürfte sich freuen, dass höchstwahrscheinlich keines im Haus passen dürfte, da der Anschluss einfach nicht von der Stange ist. Wer viel Wert auf symmetrischen Anschluss legt, guckt beim Austrian Audio in die Röhre. Das ist nicht möglich.

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Ich für meinen Teil gehöre weder zu den Einen noch zu den Anderen und lebe in den meisten Fällen einfach mit dem, was am Hörer hängt. Und im Gegensatz zu so einigen Hörern der letzten Zeit, habe ich an den Kabeln nichts, wirklich gar nichts auszusetzen. Die beiden mitgelieferten Längen (3m und 1,20m) decken exakt meine Hörsituationen ab: Einmal mit dem KHV auf dem Schreibtisch und einmal auf dem Sofa mit etwas mehr Bewegungsspielraum. Und nicht nur das. Endlich hat es ein Hersteller mal wieder geschafft, das Kabel so zu gestalten wie es sein sollte: Angenehm flexibel ohne zu weich zu sein um sich dauernd zu verhäddern. Dick genug, dass die Ummantelung alles an mechanischen Einflüssen abweisen kann, aber eben kein Fingerdicker Gartenschlauch, der nur unnötig Gewicht mit sich bringt. Nahezu keine Mikrofonie. Und dann auch noch schick lackierte Stecker, dezent aber hochwertig anmutend, die zur Sicherheit in Abziehfolie verpackt wurden. So muss Kabel…looking at you Hifiman ;-)
Aber kommen wir zum Protagonisten, also dem HI-X65 selbst.

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Schrieb ich oben noch, dass mir die Optik nicht unbedingt zusagt, muss ich dass an dieser Stelle einfach direkt dementieren. Die Bilder werden ihm nicht gerecht. Nachdem es wie gesagt sehr warm war, wollte ich mir den Hörer erst aufsetzen, wenn es etwas kühler würde. Aber aus der Hand wollte ich ihn auch nicht wieder legen. Er fühlt sich sehr gut an und sieht mindestens genauso gut aus. Er unterhält mich schon optisch, da ich immer mehr durchdachte Details entdecke. Das geht schon los mit dem Kopfbügel, welcher auf den ersten Blick recht unspektakulär erscheint. Bei näherem Betrachten und vor allem Betasten stellt man aber schnell fest, dass daran befestigte Polster die Form eine Zeit lang behält, wenn es gedrückt wird. Unter dem sehr geschmeidigen Leder steckt also scheinbar Memory Foam. Und wie ist dieses Polster am Bügel befestigt? Mit einem Klettverschluss. Somit kann es sehr einfach, schnell, werkzeug- und vor allem Beschädigungslos ersetzt werden. Gut, das wird nicht allzu oft von Nöten sein, trotzdem hat sich dabei jemand nachhaltig was gedacht, und so etwas mag ich.
Und es geht nahtlos weiter mit dem Verstell Mechanismus. Dieses aufgeklebte(oder wie auch immer befestigte) Blech mit der Versteifungssicke und den Rastpunkten, dass einerseits den Bügel in dem Bereich versteift und anderseits für eine saubere Führung bei gleichzeitig sattem Einrasten sorgt. Weit weg von ebenfalls funktionierenden aber eben nicht so ausgetüftelten Konstruktionen mit Gummibändern oder ähnlichem. Und noch weiter in die kardanische Anbindung der Hörmuscheln. Mit einer Hohlen Y-Achse, aus der heraus nicht ein einfaches Kabel zum eigentlichen Schallwandler führt, nein, dieses ist als Spiralkabel ausgeführt, so dass es immer ordentlich aussieht niemals in die Verlegenheit kommen wird, sich irgendwo zu verfangen. Die Gabel-Zinken, zwischen welchen die Muscheln angebracht sind, werden mir ordentlichen schwarzen Torx Schrauben gehalten. Alles sehr massiv und entsprechend hochwertig in der Anmutung.
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Da ist es für mich nicht einmal ein Dämpfer, wenn die Gehäuse zu einem Großteil aus Kunststoff bestehen, zumal dieser sich in keinster Weise günstig oder gar billig anfühlt. Wenn ich den Hörer an dieser Stelle verreißen wollen würde, könnte ich mich daran aufhängen, dass als oberer Anschlag für die Gehäuse diese selbst dienen müssen, aber das wäre konstruiert und wirklich das einzige, was meines Achtens nicht bis ganz zu Ende durchdacht sein könnte. Aber wir reden über einen 350 Öcken Hörer und hinsichtlich Fertigungsqualität bleiben hier keine realistischen Wünsche offen. Überlegt mal, was ihr für den dreifachen Preis bei bspw. Grado bekommt.
Und ich bin noch gar nicht fertig, denn jetzt kommen erst die wichtigsten Bauteile, also die, in denen die Ohren stecken. Die Ovalen Polster sind ebenfalls sehr weich und in der Wandungsdicke überraschend dünn. Also trotz kompakter Außenmaße ist auch Platz für etwas größere Lauscher, wie eben meine zwei. Auf der Innenseite der Polster finden sich großzügige Löcher, die sicherlich entsprechend des guten Tones Willen dimensioniert sind. Sie sind laut beigelegtem Zettel auch austauschbar indem 12 Nasen gelockert werden, ich hab das aber nicht ausprobiert. Lediglich in der Tiefe, könnte ich mir 3-5mm mehr wünschen, da die obere Kante am Schaumstoff vor dem Treiber anstoßen. Diese Schaumstoffmatten teilen mir übrigens auch ohne Brille gut ersichtlich mit, auf welches Ohr welche Hörerseite gehört. Und genau das habe ich jetzt vor, also den Hörer auf den Kopf zu setzen, bevor ich mich hier noch länger über den hervorragenden Ersteindruck auslasse, den der Wiener bei mir hinterlässt.
Und was mir zuerst auffällt, abgesehen von dem bereits erwähnten Ohrkontakt, ist, dass der HI-X65 trotz dem etwas höheren Gewicht unglaublich leicht auf dem Kopf wirkt. Das Kopfpolster sitzt wirklich perfekt und leicht oben auf und in den Ohrpolstern ist wirklich genug Platz. Er sitzt fest, aber ohne wirklich Druck aufzubauen. Die erste Hörsession beendete ich nach rund zwei Stunden, und das lag nicht am Hörer. Will sagen, man kann wirklich sehr lange damit hören.
Schon sind wir bei der Hauptkritik, denn was bringt ein toller Hörer, wenn er nicht ordentlich tönt. Ein spannender Moment, denn alle aufgebauten Erwartungen drohen hier ganz schnell in sich zusammen zu fallen wie ein Kartenhaus. Nun sind es von Wien nach Heilbronn zwar rund 650km, aber trotzdem schein es noch zu nah zusammen zu liegen, denn man vermag eine ähnliche Signatur wahrzunehmen, oder kurz: Der Austrian Audio „beyert“ etwas, verfügt also auch über einen Peak, der die Auflösung etwas höher wirken lässt und für ein leichtes Glitzern sorgt, aber eben auch empfindlich auf Sibilanten reagiert. Vom unangefochtenen Beyerpeak-Meister T90 ist er zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber etwas unter dem Niveau eines DT880 würde ich ihn schon einordnen. Grundsätzlich ist das nichts schlechtes, denn ansonsten wäre Beyerdynamic nicht so etabliert in Studios wie Wohnzimmern weltweit. Aber man muss es schon anmerken, denn von bspw. einem HD600 kommend kann die hellere Abstimmung schon anstrengend sein. Ansonsten würde ich rein nach Gehör der ersten Stunde einen recht ausgewogenen Frequenzgang attestieren, der mitunter auch gründlich weit nach unten reicht. Bis auf den Hochtonpart habe ich keine wirklichen Ausreiser wahrgenommen. Dies wäre für mich auf Dauer vielleicht ein Grund, einen EQ mit einzuschleifen. Weiteres hierzu wird dann der selbstgebastelte Vergleichsstand mit dem UMIK-1 an späterer Stelle aufzeigen.
Zum Einspielen durften die Landsleute des HI, namentlich die Gewürztraminer (ebenfalls aus Wien) mit ihrer zeitintensiven aber nie langwierigen Komposition Pljeskavica ran und meine Fresse, das passt wie die „Eitrige“ zu „Buckel und sechzehner Blech“. Lassen wir die tonale Abstimmung außen vor, werden hier alle Instrumente und deren Bewegungen auf einer anständigen Bühne dargestellt. Auch langgezogene Streicher über Gitarrenseiten erzeugen das gleiche wohlig unangenehme Aufstellen der Nackenhaare, als würde man direkt daneben stehen. Die Bühne ist im Übrigen recht speziell, zumindest kommt es mir so vor, dass sie schon leicht vor Kopf ist, aber an den Seiten recht scharf nach hinten geht, also nicht unbedingt Halbkreis, eher U-Charakter, schwer in geschriebenes Wort zu fassen. Dadurch entsteht ein ziemlich intimes Setting bei welchem man in Mitten der Musizierenden steht. Die Scheibe This wild Willing von Glen Hansard (Between two Shores) wirkt gruselig intensiv und mitreißend, da sich instrumentell alles sauber um einen herum abspielt, während der Ire einem sehr nahe in die Ohren flüstert. Muss man direkt aufpassen, dass man sich nicht allzuschnell in der Melancholie verliert. Also schnell gewechselt zu etwas, was zum aktuellen Wetter passt und damit wären wir schon beim Auflösungstest durch meinen aktuellen Referenztracks hierzu. Das wären Jungle mit zum einen Accelerate und dem Basketballspiel, sowie Drops mit der knarzenden Türe, beides im Hintergrund. Machen wir uns nichts vor, der Österreicher ist auch kein Auflösungsmonster alá Shure KSE-1200, das wäre auch nie meine Erwartung, ABER ein T5p arbeitet das Basketballspiel nicht deutlicher hervor und die Türe steht plastisch ein gutes Stück „hinter“ dem Track, kann aber ohne weiteres ausgemacht werden. Auch im Piano Intro zu Chaples von Giant Rooks hört man im Hintergrund Geräusche von was weiß ich, ich schätze es ist die Fuß Pedalerie. Allgemein arbeitet das Lied so ziemlich alles Gute wie Schlechte an dem Hörer heraus. Die hohe Auflösung, der neutrale Bass, die umgebende Bühne genauso wie die Schärfe der Sibilanten. Also insgesamt schon auf Beyerdynamic Tesla-Treiber Niveau, was hier verbaut wurde. Einzig im Bass sehe ich die Heilbronner ein gutes Stück im Vorteil. Die bieten hier etwas mehr Druck und Straffheit was zu einer differenzierteren Wahrnehmung meinerseits führt. Das ist aber höchst subjektiv und obliegt vielleicht auch dem Wunschdenken, dass ich den Austrian Audio leider gar nicht brauchen muss.
Zwischenzeitlich höre ich mich durch meine Erich Kunzel Sammlung. Wenn es nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen soll, empfehle ich mal die rund fünfeinhalb Minuten für das Theme von Jurassic Park. Oder noch besser die drei Minuten für Robin Hood. Hier stimmt alles auf den Punkt. Die Pauken stehen exakt da wo sie sein sollen und das Glockenspiel setzt seine glitzernden Highlights über die Bläser. Jetzt bin ich aber doch eher ein Befürworter des neutralen Basses, also nicht dem Gehör angepassten, keine Harman Kurve, lieber Flat. Soll heißen, wenn ich hier von neutralem Bass rede, würden viele andere einen zurückgenommenen Tiefton attestieren. Zusammen mit dem Hochtonpeak würde ich auf Kurz oder Lang wirklich einen EQ empfehlen.
Bei Charly Antolini und seinem Big Bam Boo kann man bei geschlossenen Augen förmlich die Sticks über die Felle tanzen sehen…und vor allem spüren. Leider eben auch die permanente HighHat, die wie gesagt auch gerne etwas dezenter herausgestellt werden dürfte. Aber was Impact und Dynamik anbelangt, lässt der HI-X65 wenig aus.
Ein weiterer, nennen wir es Nachteil, aus betonten Sibilanten in Kombination mit einer hohen Auflösung kann Rauschen werden. Ist in irgendeinem Glied der gesamten Kette, und sei es die Aufnahme selbst, ein Rauschen wahrzunehmen, wird es auf dem Präsentierteller serviert. Das sollte man wissen und im Falle einer eher hemdsärmeligen Musiksammlung vielleicht wieder etwas Abstand nehmen. Was ich darunter verstehe, nun ja, versucht mal Baroness oder Beatsteaks über den Austrian Audio laufen zu lassen. Macht mir keinen Spaß. Und das liegt sicher nicht am Genre. Als direkten Vergleich kann ich Granada und Mastodon sehr wohl über den Wiener genießen, wenn auch bei zweitem Sibilanten wieder hervorstechen. Ein weiteres Mal der Hinweis: Ein EQ und etwas Beschäftigung damit und man entlockt dem Hörer sein volles Potential.
Und wenn ihr den Hörer schon mal da habt, hört euch doch mal was von Apex Twin an. Ich bin wirklich nicht der große Elektro Hörer oder gar Kenner, aber das Album Syro macht mir mit dem Hörer gerade richtig Freude.
Zum Abschluss und zum Runterkommen darf Diana Krall noch mal über die Bühne des Pariser Olympia schweben und mit einer tollen Akustik noch einmal alles aus dem Hörer Austrian Audio HI-X65 herausholen. Wären da nicht das Publikum und der Peak. Jetzt reicht es, raus mit dem Messmikro.
Und da kommt die große Überraschung, denn der Peak, den ich sehr sicher heraushöre, ist auf dem Graphen nicht sichtbar. Also den Hörer noch einmal neu positioniert und von vorne…und ein drittes Mal. Ändert nichts, der wahrgenommene Beyerpeak ist nicht so deutlich herauszulesen, wie ich es erwartet hätte.

HI-X65

Der Vergleich zu Beyerdynamic ist aber nicht wirklich weit hergeholt. Wenn ich nämlich den Vergleich zum T1.3 von vor wenigen Wochen ziehe, kommt da eine sehr große Ähnlichkeit auf.

T1.3 vs HI-X65

Weder in Hinsicht auf Verarbeitung noch Klang muss sich der Austrian Audio HI-X65 von dem Beyer Flagschiff bloßstellen lassen. Somit empfehle ich jedem, der auf der Suche nach einem wirklich gelungenen offenen Hörer ist, sich mal komplett vom Preis zu lösen und sich den HI-X65 auf die Ohren zu setzen. Ich habe keinen Direktvergleich, aber eng dürfte es für einige Kandidaten im gehobenen dreistelligen Bereich werden.

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An dieser Stelle möchte ich mich mal wieder bei Stepfe_MC-Towelie bedanken, der in den letzten Monaten wirklich für sehr viel zusätzliche Erfahrung hier im Forum gesorgt hat, indem er Kontakte aufgebaut, gepflegt und genutzt hat um diese ganzen Rundreisen zu organisieren und zu betreuen. Solch engagierte Foristen tragen einen unbezahlbaren Beitrag zum Forum bei. Danke hierfür!
Pd-XIII
Inventar
#63 erstellt: 29. Jun 2021, 15:38
Nachtrag: Habe mir jetzt mal die vorgegangenen Reviews durchgelesen. Die vorher aufgeführten Messungen decken sich deutlich stärker mit meinen subjektiven Eindrücken. Irgendwas muss da bei mir schief gelaufen sein, denn den Höhenpeak kann ich mir nicht nur eingebildet haben.
+snofru+
Stammgast
#64 erstellt: 29. Jun 2021, 17:38
@Pd-XIII: wie stark sind deine Messungen geglättet? Ein wenig anders können deine Werte im Hochton schon aussehen. Jeder Messaufbau ist anders. Auch hast du in deiner Grafik 80dB Lautstärkeunterschied abgebildet. Bei Oratory sind innerhalb von 50dB zwei Kurven abgebildet. Dadurch wirkt deine Kurve optisch von Haus aus schon viel flacher
Pd-XIII
Inventar
#65 erstellt: 29. Jun 2021, 17:49
Na ich bin ja ein Ömmel. Klar ich hab das Fenster noch von den EQ Spielereien mit dem PowerDACv2 skalliert. Geglättet hab ich mit var smoothening. Ohne Glättung sieht es so aus:
T1.3 vs HI-X65 v2
Trotz alledem hätte ich den die Betonung im Hochton viel deutlicher eingeschätzt. Aber darum ist mein zusammen geklöppelter Aufbau aus 5 Brettern und einem UMIK1 auch ein reiner Vergleichs- und kein Messstand
FritzS
Inventar
#66 erstellt: 29. Jun 2021, 18:29
@Pd-XIII
danke für Deinen ausführlichen und interessanten Bericht!
RunWithOne
Inventar
#67 erstellt: 29. Jun 2021, 18:39
Was für eine Berg- und Talfahrt in der Frequenzantwort.

Die Senke bei 7k könnte mir entgegen kommen. Die bei 4k finde ich zumindest erschreckend tief. Am Ende hilft nur selbst hören.
Blechdackel
Inventar
#68 erstellt: 04. Jul 2021, 17:30
Einleitung

Der neue HI-X 65 von Austrian Audio komplettiert das Kopfhörerprogramm des jungen Wiener Unternehmens. Die im Gegensatz zum HI-X 55 in geschlossener Bauart, offene Bauweise des HI-X 65, weckt einige Erwartungen.

An dieser Stelle ein Dank an Steven Mc Towelie für die Organisation der Rundreise.

Verarbeitung/Ausstattung

Die im eleganten Schwarz designte Produktschachtel wird durch ein hellrotes Klettband geschlossen, was einen eigenen Akzent setzt. Zwei flache Schaumstoffkissen oben und unten, schützen den Inhalt. Dieser besteht neben dem eigentlichen Kopfhörern, aus den beiden Anschlusskabeln HXC1(1,2 m lang) und HXC3(3 m lang), die durch nicht zu kleine und dekorativ glänzende Anhängeschildchen, gut gekennzeichnet sind, den Quick Start Guide, der kompakt alles vermittelt, was der neue Besitzer zum Gebrauch benötigt, so wie ein Quality Certificate, bei dem man erfährt, wann der Kopfhörer endgeprüft wurde und die Signatur des Prüfers. Ergänzt wird dies noch durch einen schwarzen Stoffbeutel und selbstverständlich durche einen Adapter für 6,3 mm Klinken.

Die Verarbeitung des Kopfhörers kann sich preisklassenbezogen sehr gut sehen lassen.
Recht leicht lässt sich das Anschlusskabel dank Bajonettverschluss mit dem Kopfhörer verbinden.
Die Kopfbügelverstellung gelingt in vielen Rasterungen gut passend. Material und Verarbeitung sind durchweg wertig bis hochwertig. Das Einklappen der Hörmuschel, sowie das Verdrehen zeigen einen überzeugenden Qualiätseindruck. Wie schon bei der Verpackung und anderen schon genannten Details, setzt Austrian Audio mit seinen Produkten auf ein individuelles Design. Ergonomisch und tragemäßig ist das gut gelungen. Bei der Bewegungsfreiheit des Kopfhörers beim Anpassen an meinen Kopf, war da aber fast schon ein wenig zu viel Freiheit in der Vertikalen und das bei unterster Rasterstellung. So musste ich beim ersten Mal im Liegen hören, ein bisschen mehr nach der geeigneten Position suchen. Das Gewicht ist angenehm und ein längeres Tragen, wenn einmal passend auf dem Kopf problemlos möglich.

Hörsessions/Klang

Auch diesmal kam angesichts der 25 Ohm Impedanz, ausschliesslich der Kopfhörerverstärker Amity HPA 1 V zum Einsatz. CD wurde zugespielt von den Spielern Fine Arts by Grundig CD 3 und Marantz CD 42 mk II.

Verwendete CDs:
Marcin Wasilewski Trio(mit Joakim Milder): The Spark of Life
Wolfgang Muthspiel – Where the River goes
Amber Rubarth – Sessions from the 17th Ward
Suzanne Vega – Soliude Standing
Massive Attack – 100th Window
Midlife – Automatic
Stakkato – Die Hörtest-CD von Audio

Da sich der HI-X 65 mit 349 € sich schon sehr am oberen Rand der klassischen Oberklasse bewegt, und einzelne Aussagen ihm ein Niveau bescheinigten, das durchaus Kopfhörern der nächsten Klasse nahekommt, bzw. er sich bei Vergleichen mit z.B dem AKG K 812 sehr gut schlug, wurde er am Ende gleich mit dem Beyerdynamic T 90 verglichen. Aber vorher gab es einfach nur entspanntes Hören und Hören. Was mit seiner analytischen Signatur, die ein wenig AKG Charakter sich bewahrt hat, für mich sehr gut erfahren liess. In der Tat dickte und wuchtete er in den tiefen Frequenzen nicht auf und stellte auch qualittativ alles exzellent und trocken dar. Die Bühne, der Raum erschien in den ersten Momenten mehr breit als tief, was sich aber bei Einhören bald gab. Bei den binauralen Aufnahmen der CD „Sessions from the 17th Ward“ gelang es ihm mit dem Beyer T 90 erstaunlich gut mitzuhalten. Aber beispielsweise beim Track 13, Index 2: Glockengeläut auf der Stakkato CD, da konnte der T 90 die drei tiefer gestimmten Glocken noch exakter, noch plastischer im Raum darstellen. Die weiter hinten erklingende hellere Glocke lag beim T 90 noch tiefer im Raum. Der die Kirchturmtreppe hochkommende Glöckner erschien aber nicht minder beeindruckend, als beim T 90, wie er sich anschickte seiner Arbeit nach zu gehen.

Für meinen Geschmack hat der HI-X 65 die richtige Menge und Dynamik bei den hohen Tönen. Dazu war er in einigen Fällen dann sogar ein Quentchen „samtiger“ als der T 90.
Da ich die Hörer mit meinem Equipment so nehmen muss, wie sie sind, und nichts verstellen kann(bis auf die Höhen-Mitten-Tiefen-Regler an meinen Vollverstärkern), mir die helle analytische Signatur aber entgegenkommt, konnte ich am Ende einfach festellen, den Kampf gegen die Sibilanten gewinnt der HI-X 65 knapp.

Die mittleren Frequenzen kommen mit einer leichten und homogenen Spielweise, wie man sie auch vom AKG K 601 kennt, daher. Das gesamte Klangbild ist schon sehr klar und detailiert, was bei der Herkunft des Herstellers, der einen Schwerpunkt im Studio- und Profibereich hat, keine Überraschung ist. Hall und Echos wirken sehr beeindruckend und schön.

Im Vergleich zum T 90 war der Austrian Audio an der Buchse des Amity oft ein wenig lauter.

Fazit:
Mit dem HI-X 65 hat Austrian Audio einen Kopfhörer vorgelegt, der sich nicht nur an die Spitze dessen setzt, was man einmal die Oberklasse nannte. Er rückt sogar Kopfhörern der folgenden Preisklasse sehr nahe. Dies gepaart mit einer sympathischen eigenen Markennote und hohen Praxisfunktionaliät für professionelle Anwender und Hifi-Nutzern zu Hause gleichermaßen; dazu mit der Feststellung, dass die professionelle Erfahrung der Entwickler aus AKG Zeiten vorteilhaft zum Tragen kommt. Am Ende habe ich es ein wenig bedauert, ihn schon wieder weiter senden zu müssen, obwohl der Bereich den er sehr gut abdeckt, schon vom T 90 besetzt ist. Aber eine interessante Ergänzung wäre er zu diesem.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 04. Jul 2021, 17:33 bearbeitet]
FritzS
Inventar
#69 erstellt: 04. Jul 2021, 18:11
@Blechdackel
Danke für diesen sehr aufschlussreichen Bericht!

Dein und der Bericht von @Pd-XIII haben meinen Eindruck vom HI-X 65 im Großen und Ganzen bestätigt und ergänzt!

In der Preisklasse von 350 EUR und auch darüber (bis 600 ... 700) ist der HI-X 65 ein Kopfhörer den man sich unbedingt (zum Vergleich) anhören muss.

PS: Der T90 wird leider nicht mehr erzeugt, hätte den Vergleich gerne gemacht. Hatte diesen im Rahmen der HiFi-Forums zum Test da, ist aber schon sehr lange her.


[Beitrag von FritzS am 04. Jul 2021, 18:14 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#70 erstellt: 05. Jul 2021, 14:58
Kann ich so nicht nachvollziehen. Ohne EQ ist er imo nicht mal in seiner Preisklasse konkurrenzfähig. Mit EQ geht es, klanglich wird er aber immer noch von einigen Hifimännern die deutlich günstiger sind geschlagen.
Der Vergleich mit dem 812er passt natürlich, der klingt ähnlich spitz und unangenehm im Hochton.
FritzS
Inventar
#71 erstellt: 05. Jul 2021, 16:02

liesbeth (Beitrag #70) schrieb:
Kann ich so nicht nachvollziehen. Ohne EQ ist er imo nicht mal in seiner Preisklasse konkurrenzfähig. Mit EQ geht es, klanglich wird er aber immer noch von einigen Hifimännern die deutlich günstiger sind geschlagen.
Der Vergleich mit dem 812er passt natürlich, der klingt ähnlich spitz und unangenehm im Hochton.


Darin sieht man eher wie verschieden Menschen hören, wie verschieden Hörgewohnheiten doch sind.

Für mich ist der Hi-X65 ein Highlight in seine Klasse und bis etwa 600 EUR.
Und ich hörte schon sehr viele Kopfhörer - auch im Rahmen der Wiener head-fi Treffen.
liesbeth
Inventar
#72 erstellt: 05. Jul 2021, 16:12
Welche Hörer bis 600 € sind das denn, die vom Austrian Audio deklassiert werden?
FritzS
Inventar
#73 erstellt: 05. Jul 2021, 17:02

liesbeth (Beitrag #72) schrieb:
Welche Hörer bis 600 € sind das denn, die vom Austrian Audio deklassiert werden?


Ad Hoc, kann ich mir das nicht aus den Fingern saugen. Es gibt keinen Kopfhörer der Allen gleich gut gefällt! Bei den Beyer habe ich z.B. immer meine Probleme mit deren Peaks. Mache der günstigeren Sennheiser sind mit zu soft, K712 ist merkbar dunkler, usw.
Wenn Du Vergleiche suchst, so probiers zusätzlich mal auf head-fi oder so manchen Blog.
Einen Blog habe ich hier schon genannt.

Warum Kopfhörer differenziert gehört werden, liegt an deren Nähe zum Ohr, da interagiert auch Nähe, Größe, Volumen, Form der Ohrmuschel mit dem Raum, den der KH umschließt. So wie Lautsprecher vom Raum abhängig sind.


[Beitrag von FritzS am 05. Jul 2021, 17:04 bearbeitet]
LoyK
Stammgast
#74 erstellt: 05. Jul 2021, 17:07

liesbeth (Beitrag #70) schrieb:
Kann ich so nicht nachvollziehen. Ohne EQ ist er imo nicht mal in seiner Preisklasse konkurrenzfähig. Mit EQ geht es, klanglich wird er aber immer noch von einigen Hifimännern die deutlich günstiger sind geschlagen.


Habe ihn recht stark mit meinem HE-400se verglichen und sehe den Hi-X65 vorne in vielen Punkten. Er ist nicht ganz so relaxt im Hochton, dafür ist der Bass deutlich schneller/präziser auf meinem Kopf; zumindest habe ich es so empfunden. (Von Komfort, Kabel, Verarbeitung etc. mal ganz abgesehen.)
Ich habe ihn auch mit dem Hifiman Ananda verglichen und sehe ihn da verdammt nahe dran, wenn man die holografische Darstellung durch die riesigen Treiber nicht einbezieht (und die ist nicht bei jeder Musik ein Pluspunkt finde ich).

Man darf auch nicht vergessen, dass es sich primär um einen Studio-Kopfhörer handelt, dessen primärer Einsatzzweck gute Mixes/Masters sind - d.h. er soll zB. aufdringliche Höhen oder Rauschen schonungslos aufdecken und nicht kaschieren ;-)
Mehr dazu im Review in den nächsten Tagen.
liesbeth
Inventar
#75 erstellt: 05. Jul 2021, 18:17
Der Vergleich zum 400se ist ja schon mal was. Der kostet aber auch weniger als die Hälfte.
Das mit dem Studio ist aber nur Marketing, da wird kaum ein Austrian auftauchen.

Fritz Du musst doch zumindest einen Hörer im Kopf haben, wenn du schreibst, dass der Hörer bis 600€ mitmischt und du so viele Hörer kennst.
FritzS
Inventar
#76 erstellt: 05. Jul 2021, 19:22

liesbeth (Beitrag #75) schrieb:
Der Vergleich zum 400se ist ja schon mal was. Der kostet aber auch weniger als die Hälfte.
Das mit dem Studio ist aber nur Marketing, da wird kaum ein Austrian auftauchen.

Fritz Du musst doch zumindest einen Hörer im Kopf haben, wenn du schreibst, dass der Hörer bis 600€ mitmischt und du so viele Hörer kennst.


Austrian Audios Produktpalette ist primär auf Studios ausgerichtet!

Da Corona einen langen Ausfall an Testmöglichkeiten zur Folge hatte, sind derartige Aussagen im Detail wie Du wünscht, höchst unseriös.

Zum K812 kann ich sagen, der Hi-X65 kommt dem ziemlich nahe. Der K712 übertrumpft er locker. Den D7000 den ich mal besaß in gewissen Bereichen sicherlich.
liesbeth
Inventar
#77 erstellt: 05. Jul 2021, 20:50

FritzS (Beitrag #71) schrieb:


Für mich ist der Hi-X65 ein Highlight in seine Klasse und bis etwa 600 EUR.



Also war das eine unseriöse Aussage von Dir?
Na immerhin bist du ehrlich und selbsreflektierend.
Pd-XIII
Inventar
#78 erstellt: 05. Jul 2021, 21:10
Also ich hab den AA direkt mit T90, HE4XX und T5p 1st Gen verglichen...und in der Woche zuvor den Aktuellen T1 hier gehabt. Ich sehe ihn hinsichtlich Klang auf einer Stufe mit dem T90 und nur knapp hinterm T5p. Von der Abstimmung würde ich ihm eventuell sogar den Vorzug gegenüber dem T1 geben, denn hinsichtlich Dynamik und Bühne könnte ich nicht sagen, dass er dagegen abstinkt. Auflösung hätte mich der Direktvergleich interessiert, weil ich ihn hier fast vor dem T1 einordnen würde. Der Vergleich zum günstigen Hifiman ist nicht ganz fair, ganz ehrlich. Den hab ich direkt gegen den T1 gehört und er hat rein in Hinsicht auf Klang nichts viel schlechter gemacht, also nichts, was ich nicht ohne Direktvergleich sicher sagen könnte. Der SE ist ein P/L Tier was den reinen Klang angeht. Der 4XX ist bei mir in Kombination mit dem PDAC immer noch der meist verwendete Hörer. Wenn man mit Haptik/Optik leben kann, ist man hier dieser 200€ Kombination schon ganz weit vorne. Das Gesamtpaket vom Austrian Audio, also mit dieser Verarbeitungs- und Anfassqualität, in Verbindung mit einem Frequenzgang, der mir out of the box sehr zusagt wäre mir den aufpreis wert. Hinzu kommt die kompeltte Fertigung in Österreich, was meines Achtens auch unterstützenswert ist.
RunWithOne
Inventar
#79 erstellt: 05. Jul 2021, 21:30

Pd-XIII (Beitrag #78) schrieb:
Der Vergleich zum günstigen Hifiman ist nicht ganz fair, ganz ehrlich. Den hab ich direkt gegen den T1 gehört und er hat rein in Hinsicht auf Klang nichts viel schlechter gemacht, also nichts, was ich nicht ohne Direktvergleich sicher sagen könnte. Der SE ist ein P/L Tier was den reinen Klang angeht. Der 4XX ist bei mir in Kombination mit dem PDAC immer noch der meist verwendete Hörer.

Du empfindest die HE400er klanglich ziemlich identisch zum T1.3? Habe ich das richtig verstanden?
+snofru+
Stammgast
#80 erstellt: 05. Jul 2021, 21:39
Nicht klanglich identisch, sondern unter Berücksichtigung der verschiedenen Abstimmungen klanglich fast auf Augenhöhe. So zumindest hab ich es aus seinem Review heraus gelesen.
Gleiches kann ich im Verhältnis zum Ananda sagen. Nur sind die Abstimmungen hier wirklich ähnlich. Der Klanggewinn rechtfertigt rational betrachtet in keinster Weise den Aufpreis um ein Vielfaches. Allerdings braucht der kleinere Hifiman nochmal deutlich mehr Verstärkerleistung. Wir driften gerade etwas ins off topic ....


[Beitrag von +snofru+ am 06. Jul 2021, 17:15 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#81 erstellt: 05. Jul 2021, 22:05
So hatte ich Pd-XII auch verstanden.

Aber Freunde der Technik und des guten Tons, lasst uns doch sehr gerne im Stammtisch weiter abdriften.
Pd-XIII
Inventar
#82 erstellt: 05. Jul 2021, 22:14
Um das hier zu beenden: Das habt ihr genau richtig verstanden. Losgelöst von der Signatur, Optik, Haptik, Verarbeitung etc. auf Augenhöhe.


[Beitrag von Pd-XIII am 05. Jul 2021, 22:16 bearbeitet]
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#83 erstellt: 05. Jul 2021, 22:18

Pd-XIII (Beitrag #78) schrieb:
Ich sehe ihn hinsichtlich Klang auf einer Stufe mit dem T90


Oh, dann ist er für mich nicht geeignet. Der T90 zischt ja im Hochton wie Hulle, dass einem die Iris quillt.
RunWithOne
Inventar
#84 erstellt: 05. Jul 2021, 22:28

Forenmitglied (Beitrag #83) schrieb:
Oh, dann ist er für mich nicht geeignet. Der T90 zischt ja im Hochton wie Hulle, dass einem die Iris quillt.

Der ist ja mal wirklich gut.
Auch wenn es schon ein paar Jahre her ist, genau das war mein Eindruck. Der ging postwendend zurück. Aber so unterschiedlich ist halt die persönliche Wahrnehmung.
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 05. Jul 2021, 22:44
Das kann man beim T90 aber auch sehr gut an Messungen erkennen. Der ist eine Art T1 auf Amphetaminkonzentrat. Der tat mir wirklich weh und ich mag analytischere Kopfhörer. Der X65 scheint mir aber im HT friedfertiger zu sein. Daher irritiert mich der Vergleich etwas.
Basstian85
Inventar
#86 erstellt: 05. Jul 2021, 22:49
"Klanglich auf einer Stufe" muss ja nicht heißen, dass er ähnlich abgestimmt ist(?)

Und ja, gerade im Hochton ist es ja kein Geheimnis, dass die Wahrnehmung sehr individuell bei KHs ist. Beim DT880 stört mich zB der 6k Peak, den gibts beim T90 nicht, finde den garnicht soo schlimm (Bin aber auch EQ user daher nicht schlimm). Der Witz mit der Iris passt IMO eher zum 990Edt

@Forenmitglied
Welche Messung meinst du? Die bestimmt nicht: T90 T1


[Beitrag von Basstian85 am 05. Jul 2021, 22:53 bearbeitet]
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#87 erstellt: 05. Jul 2021, 23:06
Das sind Messungen, die ich vor längerer Zeit mal gesehen habe. Ich glaube, bei diesem Tyll. Der DT990Edt wirkte auf mich erträglicher. Der T90 peakt relativ schmalbandig. Dadurch wirken Peaks umso deutlicher. Und der T90 ist in den Mitten zusätzlich etwas zurückhaltender als der Edition. Aber das ist ot, sorry.
LoyK
Stammgast
#88 erstellt: 05. Jul 2021, 23:13
Review Austrian Audio Hi-X65

Da ich den Hi-X55 schon eine Weile in Besitz hatte und ihn – bis auf die sehr eigene Abstimmung – sehr gut fand, habe ich mich sehr gefreut, an der Rundreise des Hi-X65 teilnehmen zu dürfen.
Deshalb zuerst ein dickes Dankeschön an den Organisator der Rundreise Steven_Mc_Towelie!

Dies ist 100% meine subjektive Meinung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit mit ein paar verlinkten Messungen von Oratory1990.

Verpackung und Zubehör
Die Verpackung ist recht kompakt gehalten, aber erfüllt ihren Zweck. Der Stoffbeutel macht einen etwas „billigen“ Eindruck in Sachen Material, dürfte aber zum Transport des einklappbaren Kopfhörers dennoch gut geeignet sein.
Sehr schön finde ich, dass zwei Kabel im Lieferumfang enthalten sind, die eine wirklich angenehme Festigkeit haben und bei denen ich keine Mikrofonie feststellen konnte. Die Längen sind super praxistauglich und die Kabel sind auch nicht "zickig" ;-) Laut einem Video von Austrian Audio werden die Kabel auch sehr sorgfältig getestet und sollten so sehr lange ohne Kabelbruch durchhalten.

Verarbeitung
Der Kopfhörer ist robust und macht mir den Eindruck, als könnte er eine lange Zeit überleben. Als für das Studio konzipierter Kopfhörer ist er vermutlich etwas höheren Belastungen ausgesetzt als ein reiner Hifi-Kopfhörer. Besonders schön finde ich die austauschbaren Pads und das Kopfpolster.
Die Größenverstellung rastet sehr schön ein und lässt sich dennoch gut verstellen.
Die vielen sehr kleinen Schrauben würde ich als kleine Schwachstelle sehen, da sich diese mit der Zeit lösen können und man sie dann sehr leicht verliert.

Komfort
Ich finde den Kopfhörer und dessen Ohrpolster sehr bequem. Alles lässt sich gut auf die Kopfform einstellen und die länglichen Ohrpolster umschließen die Ohren bei mir gut – nicht wie zB. beim Hifiman HE400se, der meine Ohren etwas eindrückt. Das relativ geringe Gewicht tut sein Übriges.
Im Vergleich zum Hifiman Ananda finde ich gut, dass die Ohrpolster rotieren können und dass sie nicht ganz so groß/lang sind – dies führt dazu, dass sie weniger auf meinem Kiefer aufliegen. Dennoch konnte ich teilweise feststellen, dass der Kopfhörer sich etwas bewegte und minimale Geräusche machte, wenn ich meinen Kiefer bewegte.
Was allerdings die Hifimans etwas besser machen, ist die geringere Schweißbildung durch das Velour Innenmaterial – gerade bei warmen Temperaturen schwitze ich mit dem Kunstleder recht stark um die Ohren.

Anforderung an Verstärker/Quellen
Der Kopfhörer ist super effizient und ich konnte ihn mit allen meinen Quellen ohne Probleme betreiben. Das waren ein Audio-Interface (Native Instruments Komplete Audio 6), ein Dongle (Meizu Hifi Pro), der ifi Zen Dac (Low Gain reichte bereits gut aus) und der Schiit Magni Heresy (Low Gain).
Selbst wenn ich ein paar dB negatives PreGain für EQ eingestellt habe (zB. -5 dB), dann konnte ich den Kopfhörer mit allen diesen kleinen/kostengünstigen KH-Verstärkern problemlos sehr laut betreiben.
Dies ist super für zB. ein Home-Studio, wo man nur selten einen dedizierten KH-Verstärker nutzt oder falls man ihn mal am AV-Receiver betreiben möchte.
Ich habe viel im Home-Office vom Smartphone mit dem Meizu Hifi Pro Dongle gehört und hatte viel Spaß mit dieser Kombination. Mit dem iFi Zen DAC war der TrueBass ein wirklicher Spaßmacher.
Beim E-Gitarre spielen am Interface ist der Kopfhörer mit einseitigem Kabel deutlich besser zu handlen als die Hifimans mit V-Kabel – dieses stört bzw. verhakt sich leichter im Gurt. Zudem sitzt er bei mir schön stabil, sodass er auch bei Bewegungen nicht verrutscht.

Sound
Im Vergleich zum Hi-X55 muss ich sagen, dass Austrian Audio die Abstimmung deutlich besser hinbekommen hat. Ich würde den Frequenzganz als recht linear mit leicht betonten Höhen beschreiben, wobei ich den Beyer-Peak hier nicht so stark/schlimm wahrnehme (in den Messungen von Oratory1990 zB. sehe ich ihn auch nicht). Generell sind die Höhen aber eher für präzise Studio-Arbeit als für lange relaxte Listening-Sessions ausgelegt. Gerade zB. Rauschen in der Aufnahme fällt direkt auf, was ja auch mit einem Studio-Kopfhörer der Fall sein soll. Somit finde ich, dass der Hi-X65 mit richtig guten Produktionen direkt toll klingt, aber schwache Produktionen schonungslos aufdeckt – wie man es von einem guten Studio-KH auch erwartet.
Wenn man ihn eher als Hifi-KH verwenden möchte, würde ich den Bass etwas anheben und die Höhen bei Bedarf leicht absenken. Den EQ von Oratory1990 habe ich ausprobiert, bin aber leider kein Freund davon geworden – meistens finde ich die Eingriffe zu stark und der Charakter des KH geht etwas verloren bzw. ich finde es klingt etwas künstlich. Dies liegt evtl. auch daran, dass ich das Harman Target nur eine sehr grobe Tendenz bzw. einen Trend empfinde und der KH dem denke ich schon sehr nahe kommt ohne Eingriffe per EQ. Ich bin gut damit gefahren die Höhen über 5 Kilohertz 1-2 dB abzusenken und den Bass unter 105 Hz um 2-4 dB anzuheben( High/Low Shelf Filter): Dies ist aber reine Präferenz meinerseits für relaxtes/langes Musikhören.
Die Bühnendarstellung würde ich jetzt nicht als seine größte Stärke sehen, wobei sie durchaus gut ist.
Technisch gefällt mir der Klang des Hi-X65 sehr gut, denn er spielt sehr schnell und präzise, gerade im Bassbereich. Imaging und Trennung der Instrumente sind für die Preisklasse und einen dynamischen Treiber auch sehr gut für mein Empfinden.
Ich denke zum gleichen Preis wäre die aktuelle Version des Hifiman Sundara der fairste/interessanteste Vergleich – leider hatte ich diesen nicht da zum direkten Vergleich. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Hifiman Sundara deutlich besser spielt und sehe den Hi-X65 in allen anderen Punkten vorne (Komfort, Verarbeitung, Kabel, Herstellung in der EU, vermutlich Service).

Oratory1990: Hi-X65 vs. Hifiman Sundara (2020)

Vergleich mit dem Hifiman HE400se
Die Abstimmung der beiden KH ist recht ähnlich, wobei der Hifiman in den Höhen leicht zurückhaltender spielt. Dafür ist der Hifiman im Bassbereich merklich langsamer und schwingt mehr nach – ich vermute, dass hier die Pads eine große Rolle spielen.
Der AA ist besser verarbeitet, für mich deutlich bequemer, kommt mit zwei besseren Kabeln und ist Made in Austria – für wen das etwas Wert ist. Deshalb finde ich den Preis fair, wenn man bedenkt, dass der Hifiman (klanglich) ein absoluter Knaller ist zu dem Preis (169€).

Oratory1990: Hi-X65 vs. Hifiman HE400se

Vergleich mit dem Hifiman Ananda

Der Ananda kostet mehr als das doppelte des AA und punktet im Vergleich vor allem mit seiner großen „holografischen Bühne“ – dies ist aber nicht für alle Musikstile unbedingt ein Pluspunkt finde ich. Die riesigen Treiber des Ananda vermitteln das Gefühl, dass die Musik aus allen Richtungen kommt und nicht nur aus dem Zentrum des Treibers.
Die Abstimmung ist recht ähnlich, wobei beide in den Höhen dem ein oder anderen Hörer zu sehr auftragen können. Dies ist aber auch immer von den Personen und dem Quellmaterial abhängig. Falls EQ benutzt wird, kann man beide super den eigenen Vorlieben anpassen, da der Frequenzganz ansonsten sehr ausgewogen ist und die Treiber sehr potent sind.
Vom Komfort her sehe ich den Hi-X65 vorne, auch von der Verarbeitung und den mitgelieferten Kabeln.
Klanglich liegt der Hi-X65– wenn überhaupt – nur sehr knapp hinter dem Ananda für meine Begriffe. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, dass der Ananda besser getuned ist oder detaillierter aufspielt – in Sachen Bühnendarstellung ist er aber auf jeden Fall etwas größer und weniger direkt.

Oratory1990: Hi-X65 vs. Hifiman Ananda

Fazit
Ich bin vom Austrian Audio Hi-X65 ziemlich begeistert. Was hier für das Geld Made in EU geboten wird, finde ich echt super. Als Studio-Kopfhörer kann ich ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.
Als Hifi-Kopfhörer spricht auch viel für ihn. Die neutrale leicht helle Abstimmung für das Studio macht ihn allerdings etwas anstrengend für lange Hörsessions, wenn man keinen EQ verwendet. Wenn man nach persönlichem Geschmack etwas Bass hinzufügt und Höhen reduziert, kann man dies aber leicht beheben und hat einen sehr guten Kopfhörer, an dem man sehr lange seine Freude haben kann.

Ich kann nur empfehlen, sich ihn mal in Ruhe anzuhören und eine eigene Meinung zu bilden!

Und zum Abschluss wollte ich nochmal Vergleichsmessungen verlinken, die mMn. bestätigen, dass der KH keinen BeyerPeak hat 😉 Diesen kann ich nämlich wirklich nicht länger als wenige Minuten aushalten in der Regel und beim Hi-X65 habe ich das Problem nicht. Er hat eher im gesamten etwas betonte Höhen, aber keinen schmalen Peak.

Oratory1990: Hi-X65 vs. Beyer-Peaks
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#89 erstellt: 06. Jul 2021, 10:04
Wie sieht es denn mit den Ersatzteilpreisen aus? Gibt es hierzu Listen oder Infos? Man kann schon mit bloßem Auge erkennen, dass sich das Kopfbügelpolstermaterial über die Jahre zersetzen wird. Wie bei den Ohrpolstern eines AKG K551 auch oft zu beobachten war.


[Beitrag von Forenmitglied am 06. Jul 2021, 10:04 bearbeitet]
Pd-XIII
Inventar
#90 erstellt: 06. Jul 2021, 10:14
Der Polstersatz (Kopfpolster, Pads, Schaumstoffeinlage und Werkzeug) kosten rund 60€...zumindest für den HI-X55


[Beitrag von Pd-XIII am 06. Jul 2021, 10:16 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#91 erstellt: 06. Jul 2021, 11:06
Das wäre ja wirklich ein sehr vernünftiger Preis.
Ich denke auch, dass man da ein interessantes Gesamtpaket bekommen kann.
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#92 erstellt: 06. Jul 2021, 14:57
Das klingt sehr gut. Danke.
FritzS
Inventar
#93 erstellt: 06. Jul 2021, 15:20

liesbeth (Beitrag #77) schrieb:

FritzS (Beitrag #71) schrieb:


Für mich ist der Hi-X65 ein Highlight in seine Klasse und bis etwa 600 EUR.



Also war das eine unseriöse Aussage von Dir?
Na immerhin bist du ehrlich und selbsreflektierend.


Nein - lies doch genau was ich geschrieben habe! Ich kann Dir seriös nicht liefern was DU willst - direkte Vergleiche zu bestimmten Modellen!

Und hör bitte endlich auf hier ständig herumzumeckern, was nichts mit dem Thema zu tun hat!

Es bleibt dabei - ich sehe den Hi-X65 aus meiner jahrelangen Hörerfahrung durchaus bis zu einer Preisklasse von 700 EUR als hör- und überlegenswert.

UND Du musst ihn ja nicht kaufen!

PS: Lies einfach die anderen Hörberichte!

EOD


[Beitrag von FritzS am 06. Jul 2021, 15:41 bearbeitet]
FritzS
Inventar
#94 erstellt: 06. Jul 2021, 15:24

Pd-XIII (Beitrag #78) schrieb:
Also ich hab den AA direkt mit T90, HE4XX und T5p 1st Gen verglichen...und in der Woche zuvor den Aktuellen T1 hier gehabt. Ich sehe ihn hinsichtlich Klang auf einer Stufe mit dem T90 und nur knapp hinterm T5p. Von der Abstimmung würde ich ihm eventuell sogar den Vorzug gegenüber dem T1 geben, denn hinsichtlich Dynamik und Bühne könnte ich nicht sagen, dass er dagegen abstinkt. Auflösung hätte mich der Direktvergleich interessiert, weil ich ihn hier fast vor dem T1 einordnen würde. Der Vergleich zum günstigen Hifiman ist nicht ganz fair, ganz ehrlich. Den hab ich direkt gegen den T1 gehört und er hat rein in Hinsicht auf Klang nichts viel schlechter gemacht, also nichts, was ich nicht ohne Direktvergleich sicher sagen könnte. Der SE ist ein P/L Tier was den reinen Klang angeht. Der 4XX ist bei mir in Kombination mit dem PDAC immer noch der meist verwendete Hörer. Wenn man mit Haptik/Optik leben kann, ist man hier dieser 200€ Kombination schon ganz weit vorne. Das Gesamtpaket vom Austrian Audio, also mit dieser Verarbeitungs- und Anfassqualität, in Verbindung mit einem Frequenzgang, der mir out of the box sehr zusagt wäre mir den aufpreis wert. Hinzu kommt die kompeltte Fertigung in Österreich, was meines Achtens auch unterstützenswert ist.


Wenn man die „Trogkurve“ (bei ~3kHz) von neuen T1.3 sieht, könnte man sich durchaus vorstellen, dass der Hi-X65 da ziemlich mithalten kann.


[Beitrag von FritzS am 06. Jul 2021, 15:43 bearbeitet]
FritzS
Inventar
#95 erstellt: 06. Jul 2021, 15:28

Forenmitglied (Beitrag #83) schrieb:

Pd-XIII (Beitrag #78) schrieb:
Ich sehe ihn hinsichtlich Klang auf einer Stufe mit dem T90


Oh, dann ist er für mich nicht geeignet. Der T90 zischt ja im Hochton wie Hulle, dass einem die Iris quillt.


Das habe ich so ziemlich bei allen Beyer (die ich im Rahmen der head-fi Treffen hören konnte) feststellen können - einer mehr einer weniger. Mir fällt der Beyer Peak etwas unangenehm auf. Der K812 hat auch einen Peak, aber an anderer Stelle.
Den T1.3 konnte ich bis dato noch nicht hören.
FritzS
Inventar
#96 erstellt: 06. Jul 2021, 15:34

Forenmitglied (Beitrag #85) schrieb:
Das kann man beim T90 aber auch sehr gut an Messungen erkennen. Der ist eine Art T1 auf Amphetaminkonzentrat. Der tat mir wirklich weh und ich mag analytischere Kopfhörer. Der X65 scheint mir aber im HT friedfertiger zu sein. Daher irritiert mich der Vergleich etwas.


Auch auf die Gefahr der Wiederholung, der Hi-X65 ist auch friedfertiger als der K812 - bei dem trotz Mesh wie es der K872 eingebaut hat (wenn man dieses K872 Mesh bekommt und weiß wie man es einbaut, dämpft es die Sibilanten Neigung etwas).

Mit dem Hi-X65 kann man stundenlang hören, er strengt nicht an.
FritzS
Inventar
#97 erstellt: 06. Jul 2021, 15:39

LoyK (Beitrag #88) schrieb:
Review Austrian Audio Hi-X65
........
Fazit
Ich bin vom Austrian Audio Hi-X65 ziemlich begeistert. Was hier für das Geld Made in EU geboten wird, finde ich echt super. Als Studio-Kopfhörer kann ich ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.
Als Hifi-Kopfhörer spricht auch viel für ihn. Die neutrale leicht helle Abstimmung für das Studio macht ihn allerdings etwas anstrengend für lange Hörsessions, wenn man keinen EQ verwendet. Wenn man nach persönlichem Geschmack etwas Bass hinzufügt und Höhen reduziert, kann man dies aber leicht beheben und hat einen sehr guten Kopfhörer, an dem man sehr lange seine Freude haben kann.

Ich kann nur empfehlen, sich ihn mal in Ruhe anzuhören und eine eigene Meinung zu bilden!

Und zum Abschluss wollte ich nochmal Vergleichsmessungen verlinken, die mMn. bestätigen, dass der KH keinen BeyerPeak hat 😉 Diesen kann ich nämlich wirklich nicht länger als wenige Minuten aushalten in der Regel und beim Hi-X65 habe ich das Problem nicht. Er hat eher im gesamten etwas betonte Höhen, aber keinen schmalen Peak.

.......[/url].


Danke für den sehr aufschlussreichen Review!

Was das längere Hören betrifft, so bin ich da K812 „geprüft“ - mit dem Hi-X65 kann ich ohne zu ermüden, stundenlang entspannt hören.
Der K812 zwing einen bei manchen Stücken genau hinzuhören!
Pd-XIII
Inventar
#98 erstellt: 06. Jul 2021, 15:43

Forenmitglied (Beitrag #83) schrieb:

Oh, dann ist er für mich nicht geeignet. Der T90 zischt ja im Hochton wie Hulle, dass einem die Iris quillt.


Ich habe extra darauf hingewiesen, dass sich diese Aussage NICHT auf die Signatur/den Frequenzgang bezogen ist, da diese höchst subjektiv beurteilt wird und sich somit schlecht als Beurteilungsgrundlage eignet. Natürlich ist der T90 der unangefochtene Meister des Beyerpeaks und als dieser für sehr viele Problematisch. Hinsichtlich Dynamik, Auflösung, Separation etc. ist er aber durchaus ein sehr guter Hörer der für mich ein ausgewogenes P/L Verhältnis darstellt. Für den AA gilt, was ich zu diesem geschrieben habe:


Pd-XIII (Beitrag #62) schrieb:
...Vom unangefochtenen Beyerpeak-Meister T90 ist er zwar noch ein gutes Stück entfernt, aber etwas unter dem Niveau eines DT880 würde ich ihn schon einordnen.


[Beitrag von Pd-XIII am 06. Jul 2021, 15:49 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#99 erstellt: 06. Jul 2021, 15:45

FritzS (Beitrag #96) schrieb:

Mit dem Hi-X65 kann man stundenlang hören, er strengt nicht an.

Mit dem Hi-X65 kannst du stundenlang hören,
er strengt dich nicht an


Da liegt mMn der Hase im Pfeffer, man sollte das eigene Hörempfinden nicht verallgemeinern, von keiner Seite aus.

Es wurde ja schon angemerkt, der Austrian Audio ist eigentlich ein Studio-Gerät und wer den nur zum Musik hören nutzt, muss unter Umständen eben den ein oder anderen peak rausnehmen, sofern er denn das eigene Hörempfinden stört.

Der Hi-X65 ist ein wirklich toller Kopfhörer für das Geld,
aber andere Mütter haben eben auch schöne Töchter

Und es gibt viele Geschmäcker, zum Glück


[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 06. Jul 2021, 15:59 bearbeitet]
+snofru+
Stammgast
#100 erstellt: 06. Jul 2021, 18:39
Der Hi-X65 ist heute bei mir eingetrudelt.
Die Senke bei 1-3kHz in Verbindung mit den leichten Höhenpeaks wirkt auf mich schon leicht anstrengend.
Allerdings sind die nicht ansatzweise so dominant wie beim für mich schmerzhaften DT1990 Pro, und auch die für mich kritischen 7,5kHz wurden gut umschifft (hier schlägt der Beyer maximal ein).
Nach manchem Kommentar hier hatte ich deutlich schlimmeres erwartet.
Mit ein wenig EQ hört sich der AA für mich dann super natürlich und fast entspannt an.
RunWithOne
Inventar
#101 erstellt: 06. Jul 2021, 18:42
[quote="Basstian85 (Beitrag #86)"]"Klanglich auf einer Stufe" muss ja nicht heißen, dass er ähnlich abgestimmt ist(?)
/quote]
Dann wäre aber meiner Meinung nach noch ein paar Erläuterungen angebracht, sonst kann zumindest ich nicht viel mit so einer Aussage anfangen.
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