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SoundMagic E80 und E50 Review und Erfahrungen

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Autor
Beitrag
ayran
Inventar
#1 erstellt: 17. Okt 2015, 13:03
Produktbewertung von ayran:
Produktbild SoundMAGIC E80

Hi Leute,

hier sind nun meine ersten Eindrücke zum neuen SoundMagic E80 bzw. E80s. Ein Review zum E50 wird auch noch folgen.
Vorab sei schonmal gesagt, dass ich den E80 nun erst seit 3 Tagen habe und die Eindrücke daher natürlich noch vom New-Toy-Syndrom beeinflusst sein können.

Wie kam ich zum SoundMagic E80?

Ich war schon länger auf der Suche nach einem neuen InEar für meine Sammlung, der sich gut für unterwegs eignet. Also zum Beispiel für das Bahnfahren oder Fliegen.
In solchen Situationen möchte ich InEars, die gut isolieren und zudem nicht zu neutral spielen. Durch die Maschinengeräusche wird ja sehr viel Bass kaschiert und da finde ich es gut, wenn ein InEar untenrum etwas mehr zu bieten hat. Daheim habe ich (eigentlich) genug neutrale InEars (Etymotic HF 5, Audio Technica ATH-IM02, Ultimate Ears 200 und 900s).
Auch InEars, die badewanniger abgestimmt sind, also deren Sound eher auf Spaß aus ist, habe ich einige hier (z.B. SoundMagic E10, Sony MH1, TDK BA200, SteelSeries Flux, Fischer Audio Eterna Pro, Creative Aurvana Live InEar 2...). Die genannten sind lediglich die Hörer, die ich auch behalten habe. Ansonsten hatte ich noch unzählige andere InEars hier, die mich aber schon wieder verlassen haben.

Wie gesagt, für unterwegs suche ich InEars, die sehr gut isolieren, aber trotzdem gut klingen. Aus meiner Sammlung isolieren der Etymotic HF5 und der CAL! InEar 2 mit Abstand am besten. Mit den grauen Triple-Flanges bietet der HF5 untenrum zwar auch ein solides Fundament, für unterwegs ist er mir aber zu neutral. Der CAL! 2 InEar ist eher auf der warmen Seite daheim (vergleichbar mit dem Shure SE215). An den Sound adaptiert sich mein Gehör aber immer schnell. Nur fehlt es mir hier etwas an Präzision und auch etwas mehr Hochton würde dem CAL! 2 gut stehen. Heißt für mich also: Für unterwegs muss noch ein weiterer her.
Von der chinesischen Firma SoundMagic hatte ich nun schon den PL30, E10 und den PL50. Der PL30 hat ja damals eigentlich den ersten SoundMagic-Hype ausgelöst. Ich konnte das ehrlich gesagt nie verstehen. Mir klang der Hörer zu verwaschen im Hochton und auch die Verarbeitung etc. hat mich nicht überzeugt. Was aber beim PL30 schon richtig gut war, war das Zubehör. Dort waren auch die für mich bis heute besten Kabelführungen (Earguides) zum Hinterm-Ohr-Tragen dabei.
Der PL50 war ja eher auf der neutralen, warmen Schiene unterwegs. Der hat mir ganz gut gefallen, hat aber meine Sammlung in Richtung eines anderen Foren-Mitglieds verlassen, da ich auch andere tolle neutrale Hörer habe.

Den SoundMagic E10 bzw. E10s habe ich mir insgesamt 3x gekauft und das nicht, weil die immer kaputt waren. Ja, ich weiß das ist total beknackt. Aber InEars und Kopfhörer generell sind mein Hobby. Der Hype um den SoundMagic E10 ist ja auch hier im Hifi-Forum ziemlich extrem gewesen. Doch auch diesen Hype habe ich nie verstanden. Gerade bei InEars können sich die Höreindrücke aufgrund unterschiedlicher Gehörgänge, Wahrnehmung etc. natürlich stark unterscheiden. So beschreibt der eine einen Hörer als verfärbt, der andere als natürlich klingend.
Für mich klang der E10 nicht viel besser als der PL30: Viel Bumm mit ein bisschen verwaschenem Zisch. Also viel zu bieten im Bassbereich, speziell im Oberbass und nach oben kam dann für mich kaum noch was. Da viele den Hörer aber anders empfanden habe ich den E10 halt mehrfach gekauft, um Serienstreuung auszuschließen. Aber es hat sich nichts geändert. Für mich klang der E10 jedes Mal obenrum verhangen und nicht gut "aufgelöst". Zudem isoliert der E10 ja wirklich wenig für einen InEar.
Positiv am E10 ist mir aber immer die große Bühne, sprich der relativ offene Klang aufgefallen und auch die Verarbeitung finde ich beim E10 für den Preis wirklich phänomenal gut.
Diese positiven Aspekte haben mich dann auch immer wieder dazu gebracht, SoundMagics Entwicklungen zu verfolgen. Bei den InEars sind der E50 und der E80 ja die neuen Pferde im Stall. Diese haben international (z.B. im Head-Fi) ja schon ganz gute Kritiken bekommen.
Auf der diesjährigen CanJam 2015 hatte ich dann die Möglichkeit sowohl den E80 als auch den E50 zu hören. Am Stand von KS-Distribution wurden die beiden neuen vorgestellt. Zuerst habe ich mir den E80 geschnappt, da dieser laut Berichten der spaßigere Hörer sein sollte und das suchte ich für unterwegs. Also rein ins Ohr und ja, das ist wirklich ein Fun-Hörer. Angehobener Bassbereich und Hochtonbereich. Der E50 klang da auf jeden Fall neutraler. Letzteren habe ich aber nur sehr kurz gehört von daher kann ich ihn (noch) nicht beurteilen.
Bei beiden Hörern ist mir die im Vergleich zum E10 wesentlich stärkere Isolation aufgefallen. Auch der kurze Direktvergleich vom E10 zum E80 viel klar zugunsten des E80 aus. Alles klang straffer, konturierter und endlich gab es Hochton und Auflösung. Naja, nur ein kurzer Messeeindruck. Hat mir aber gereicht, um den E80s direkt beim Vertrieb auf der Messe zu bestellen (Das ging nur auf der Messe. Ansonsten kann man SoundMagic in Deutschland z.B. bei headsound.de oder amazon ergattern).
Ich hatte dann noch ein sehr nettes Gespräch mit Michael vom SoundMagic Deutschland Vertrieb. Wir haben uns natürlich über die Entwicklungen bei SoundMagic unterhalten, aber auch über InEars im allgemeinen. Aus diesem Gespräch heraus ist dann die Möglichkeit entstanden, dass der E80 und der E50 hier auf Rundreise gehen. Vielen Dank an dieser Stelle natürlich an SoundMagic.

So: Jetzt habe ich soviel geschrieben. Kommen wir endlich zum E80!

SoundMagic E80

E80 Package

E80 Package
Fotos: Verpackung Frontseite und Rückseite

Vor ein paar Tagen sind der Rundreise E80 und mein E80s angekommen. Das "s" steht bei SoundMagics-Modellen für die Smartphone-Varianten. Dort ist im Kabel zusätzlich ein Mikrofon und ein kleine Smartphone-Steuerung. Klanglich konnte ich keine Unterschiede zwischen der "s"-Variante und der normalen Version feststellen. Zum Mikrofon kann ich nur sagen, dass es funktioniert. Bei den wenigen Telefonaten, die ich bisher mit dem E80s führte, habe ich meine Gesprächspartner immer gut verstanden und diese mich auch. Die Fernbedienung kann man nutzen, um Anrufe anzunehmen oder zu beenden und um Musik zu pausieren bzw. fortzusetzen.

Technische Daten:

Treiber: Dynamisch, 10mm, Neodymium
Frequenzgang: 15Hz - 22kHz
Impedanz: 64Ω
Sensibilität: 102dB
Maximum input power: 20mW
Kabellänge: 1.2m
Anschluss: 3.5mm, gewinkelter Stecker, vergoldet
Gewicht: 13g

Es handelt sich beim E80 folglich um einen InEar mit dynamischen 10mm-Treiber. Laut Vetrieb gibt es hierbei eine Neuerung. Der Treiber ist bei beiden neuen Modellen eine komplett eigene SoundMagic-Entwicklung. Vorher wurden die Treiber von anderen Herstellern zugekauft. Der E50 und E80 sind nun komplett aus SoundMagic-Hand.
Aufgrund des dynamischen Treibers spielt die Ausgangsimpedanz der Zuspielquelle keine wirkliche Rolle. Anders als bei sog. Balanced-Armature-Treibern. Einen Tiefbassabfall muss man beim SoundMagic also nicht befürchten.
Lautstärkeunterschiede konnte ich im Vergleich zum E10 keine feststellen. Die scheinen für mich gleich empfindlich zu sein.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Schallrohrdurchmesser vom E10 und E80 verglichen. Bei beiden komme ich auf ca. 5,8mm. Also passen alle Aufsätze vom E10 auch auf den E80. Bei Comply ist das die Größe der 400er Serie. Die Gehäusedurchmesser unterscheiden sich auch nur um 1mm (E10= 12mm; E80= 11mm).

Hier ein Foto beider Gehäuse im Vergleich:
E10vsE80
Oben E80 und unten E10

Preislich soll der E80 bei ca. 89€ landen und wird dann z.B. bei Headsound erhältich sein. Das deutsche Release ist für ca. Mitte November angekündigt.

Lieferumfang:

Inhalt E80

Inhalt E80

Inhalt E80

Im Lieferumfang befinden sich neben dem E80 u.a. 3 Paar Comply Foam Aufsätze (T-400, Small, Medium, Large) und 7 Paar Silikonaufsätze in verschieden Größen. Da sollte eigentlich für jeden Gehörgang etwas dabei sein, um die passende Größe zu finden und mit den verschiedenen klanglichen Auswirkungen der Aufsätze zu experimentieren.
Dann ist noch ein Transportcase dabei, welches das gleiche wie beim E10 ist. Finde ich gut, dass es da keine Veränderungen gab. Das E10-Case zählt zu meinen Lieblingen, da es robust ist und genug Platz für die Hörer bietet ohne dabei zu überdimensioniert zu wirken. (Einziger kleiner Wermutstropfen: Da beide Cases die gleiche Farbe haben besteht nun Verwechslungsgefahr zwischen E10 und E80 )
Außerdem befindet sich noch ein Shirt-Clip im Lieferumfang des E80.
Beim E80s gibt es zusätzlich einen Headset-Adapter für den Computer mitgeliefert.

Verarbeitung und Co:

Ähnlich wie beim E10 gefällt mir auch beim E80 die Verarbeitung des neuen SoundMagic wieder sehr gut. Das Gehäuse ist aus Metal. Für mich perfekt. Ich steh auf Metal(l)! Bei den kühlen Temperaturen draußen ist das Gehäuse beim ersten Einsetzen etwas kalt, aber damit kann ich gut leben. Auch ansonsten fühlt sich der E80 insgesamt sehr hochwertig an. Das Kabel hat dieselbe Ummantelung wie der E10. Von daher gehe ich davon aus, dass dieses sehr langlebig sein wird. Vom haptischen her kann ich auch sonst keine Unterschiede zwischen dem E10 und dem E80 Kabel feststellen.
Die Fernbedienung ist bei den S-Modellen zum Glück die gleiche geblieben. Diese ist ebenfalls aus Metall gefertigt und hat tolle Druckpunkte. Rein aus haptischer Sicht hatte ich bisher noch keine bessere Fernbedienung/Mikrofoneinheit an einem Heaset.
SoundMagic wirbt damit, dass die S-Modelle mit allen Smartphones kompatibel sind. Zu diesem Zweck war bereits im E10 ein kleiner Umschalter für die verschiedenen Smartphone-Typen integriert. Beim E10 war dieser Schalter noch direkt am 3,5 mm-Anschluss angebracht (siehe Foto). Dadurch wirkt der Stecker ziemlich klobig. Seine Aufgabe hat der Schalter aber immer gut erfüllt bei mir.

E10s
Smartphone-Steuerung E10

Der E80s ist anders aufgebaut. Der Klinkenstecker steht nun für sich und ist zum Kabel hin in 60-Grad angewinkelt. Ich finde es optisch ansprechend und Knickgefahr wird so wahrscheinlich auch vorgebeugt. Der Schalter für die verschiedenen Smartphones ist jetzt im Y-Splitter des Kabels integriert und für mich so besser erreichbar. Beim E10 war es etwas fummelig von A auf B und umgekehrt umzuschalten, wenn der Hörer am Player angeschlossen war. Die neue Lösung der E80s-Variante gefällt mir um einiges besser. Sowohl optisch als auch von der Handhabung her.

Stecker_Gewinkelt
3,5 mm Klinke des E80

E80-Schalter
Smartphone-Steuerung E80

Die Markierung für links und rechts ist beim E80 an der unteren Gehäuseseite angebracht. Optisch etwas versteckt. So muss man genauer hingucken, um die Seiten zu erkennen.

Seiten_Markierung
E80 linke Seite

Komfort und Isolation:

Wie oben bereits geschrieben unterscheiden sich die Gehäuse- und Schallrohrformen des E10 und E80 nur marginal. Von daher ist auch beim Komfort kein großer Unterschied ausmachbar. Ich persönlich bevorzuge auf den SoundMagics entweder Comply TSX-400 oder die größten Aufsätze vom Sony MH1. Das betrifft sowohl den Klang als auch den Komfort. Vielleicht muss ich dazu schreiben, dass meine Ohren da sehr wählerisch sind und ich die genannten Aufsätze auf fast all meinen InEars verwende, wenn möglich. Die E80 kann ich mit den Complys stundenlang ohne jegliche Beschwerden tragen. Selbiges gilt für die MH1 Aufsätze. Wer beim Tragen mit dem E10 keine Probleme hatte, wird auch mit dem E80 sehr gut zurechtkommen.

Die Isolation wurde beim E80 im Vergleich zum E10 um ein Vielfaches verstärkt. Die geringe Isolation von Umgebungsgeräuschen hatte mich beim E10 immer stark gestört. Dieser Kritikpunkt ist nun mit den E80 hinfällig. Der E80 isoliert zwar nicht so stark wie ein Etymotic, aber das tut ja auch kaum ein anderer. Ich finde die Isolationsleistung vergleichbar mit dem Ultimate Ears 900s oder aus der Erinnerung heraus mit dem HifiMan RE400. Und die beiden letzteren isolieren mMn überdurchschnittlich.
Für unterwegs finde ich die Isolation auf jeden Fall ausreichend gut. Luft nach oben ist immernoch. Das liegt aber u.a. daran, dass es sich um einen Dynamiker handelt und dieser ja irgendwo eine Öffnung für die Luftzufuhr benötigt (siehe nachfolgendes Foto).

Bassport
Gehäuseöffnung des E80

Allgemeines Klangbild und Tonalität:

An anderer Stelle habe ich es schon einmal geschrieben. Der SoundMagic E80 klingt wie ein erwachsener E10. Wer hier auf der Suche nach einem neutralen flachen Klang ist, der wird nicht fündig. Was man stattdessen erhält ist ein InEar, der vom Klangbild auf Spaß aus ist. Nun gibt es ja schlechten Spaß und guten Spaß. Der E80 gehört für mich auf jeden Fall zum guten/sehr guten Spaß.
Der Bass reicht sehr tief hinab und klingt konturiert und schnell. Der Oberbass dröhnt nicht in die Mitten, welche für einen spaßigen Hörer gut dargestellt werden. Hochton ist für mich ebenfalls genug vorhanden. Sibilanten werden zum Glück nicht betont, da bin ich einigermaßen allergisch. Insgesamt empfinde ich den E80 als Fun pur ohne Verfärbung der Mitten.
Wenn ich nachfolgend Begriffe wie "Tiefbass" oder "Mittlere Höhen" verwende orientiere ich mich an der Einteilung von Fairaudio.

Bassbereich:

Ich sagte es bereits, aber der Bass ist relativ schnell für einen Dynamiker. DoubleBass etc. klingt verhältnismäßig schnell aus. Allgemein finde ich den Bass für einen dynamischen Hörer sehr gut konturiert, obwohl davon mehr als ausreichend vorhanden ist. Als ich den E80 das erste Mal hörte musste ich direkt an den KEF M200 und den JVC FX850 denken. Ich vermute, dass die Bassquantität vergleichbar mit den beiden sein dürfte. Leider habe ich sie nicht mehr für einen Direktvergleich hier.
Der Bass reicht für mich tiefer hinab als beim Sony MH1. Vermutlich ähnlich tief wie ein UE900s, nur das der E80 im Grundton gefühlt 5-10 db mehr zu bieten hat. Ob es wirklich soviel ist müssen Messungen zeigen. Wie immer lässt sich die Bassmenge auch hier durch Verwenden anderer Aufsätze regulieren.
Im Direktvergleich zum E10 würde ich sagen, dass der E80 straffer ist untenrum und die Betonung eher im Tiefbass als im Oberbass hat. Der Bass des E10 wirkte auf mich immer etwas träge und lahm. Das ist mit dem E80 passé.

Mitten:

Die Mitten klingen für mich nahezu perfekt langzeittauglich. Von daher vermute ich eine Absenkung irgendwo zwischen 1-4 Khz. Klanglich bedeutet das, dass die Mitten eher "warm" und wollig als analytisch und harsch klingen. Ich mag das so, aber Detailfetische werden hier nicht bedient. Man hört alle Details, allerdings werden sie nicht künstlich betont. Wenn ich diese Beschreibung selbst lese, klingt das natürlich passend für den Fun-Sound.
Mein Standard-Track, um für mich zu beurteilen, ob Stimmen richtig oder falsch klingen, ist Lorde - Royals. Und hier passt das alles für mich.
Die Mitten sind etwas weniger vordergründig als z.B. beim Etymotic HF5, welchen ich für Stimmen gerne mag. Der UE900s klingt dagegen bei Stimmen eher künstlich kühl steril, betont dafür aber eben Details.
Der E10 hat hingegen gefühlt in den Mitten nichts zu bieten. Das war für mich immer eine Sache, die mich extrem gestört hat. Der E10 klang für mich einfach viel zu unanalytisch und verhangen/mumpfig. Das kann ich dem E80 nicht vorwerfen.

Hochton:

Vom E10 kommend fällt sofort auf, dass der E80 frischer klingt. Der sollte folglich im oberen Frequenzgang mehr zu bieten haben. Wieder finde ich das gut, weil mir der E10 dort zu wenig hatte.
Untere und Mittlere Höhen scheinen ausgeprägter als beim kleinen Bruder. Sie klingen für mich besser durchhörbar und "luftiger".
Im Superhochton klingt der E80 nicht ganz so frisch wie ein UE900s, aber z.B. hat er dort mehr als ein Sony MH1.

Bühne und Instrumentenseparation:

Durch die relativ offene Bauweise macht der E10 den Eindruck eines weiten Bühnenbildes. Fast schon vergleichbar mit offenen Büglern. Diese Eigenschaft hat der E80 glücklicherweise beibehalten, obwohl er besser isoliert. Durch die stärkere Präsenz in den Mitten und Höhen wirkt die Bühne aber "fester". Soll heißen beim E10 kamen für mich viele Instrumente immer aus einem undefinierbaren Ort. Links und rechts konnte ich gut unterscheiden, aber Tiefe kam nicht auf. Auf mich wirkt dies beim E80 besser gelöst und somit präziser. Ein Etymotic HF5 oder ein UE900s wirken hier zwar noch klarer und genauer, aber für einen Dynamiker finde ich die Leistung des E80 äußerst gelungen. Die Bühne wirkt auf mich schon ganz gut 3d-mäßig und nochmals etwas größer/weiter als beim E10.

Fazit:

Wie nach den obigen Eindrücken unschwer zu erwarten war, gefällt mir der E80 wirklich sehr gut. Für das was ich suchte - einen spaßigen, gut isolierenden InEar, der dennoch eine gewisse Analytik bietet - passt der E80 super. Man sollte sich bewusst sein, dass man hier einen Hörer erhält, der nicht für sich beansprucht, im Studio eingesetzt zu werden oder ähnliches. Meiner Meinung nach kann man mit dem E80 einfach Spaß haben, bekommt dennoch Details geboten und kann auch unterwegs audiophilere Ansprüche befriedigen.
Eine Frage, die sich sicherlich viele Stellen, dürfte folgende sein: Lohnt sich der Aufpreis des SoundMagic E80 gegenüber dem Preis des E10? Ich kann hier wegen meiner InEar-Passion wahrscheinlich nicht als Maßstab gelten, sage aber dennoch, dass es sich lohnt. Man bekommt vielfältiges und sinnvolles Zubehör gepaart mit einer guten Verarbeitung und einem aus meiner Sicht in allen Punkten besserem Klang als beim E10. Folglich eine gelungene Evolution. Punkt. Mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen.

Jetzt bin ich gespannt, wie eure Meinungen sind und auch auf erste Messungen. Mal sehen, ob sich meine Eindrücke in den Messungen wiederfinden und ob ihr vielleicht gänzlich andere Eindrücke habt.

P.S.: Der E50 ist beim Schreiben der letzten Zeilen eingetroffen


[Beitrag von ayran am 17. Okt 2015, 13:14 bearbeitet]
123sheep
Stammgast
#2 erstellt: 17. Okt 2015, 13:20
Hört sich gut an, vielen Dank das Review. Warte auch noch auf meinen E80 den ich mir über amazon uk bestellt habe.
ayran
Inventar
#3 erstellt: 17. Okt 2015, 13:24
Super, dann gibt es ja noch mehr Eindrücke. Was hast du drüben für den E80 bezahlt?
123sheep
Stammgast
#4 erstellt: 17. Okt 2015, 13:30

ayran (Beitrag #3) schrieb:
Super, dann gibt es ja noch mehr Eindrücke. Was hast du drüben für den E80 bezahlt?


Mit Versand und allem rund 90 Euro. Mal schauen, wie viel er hier kosten wird, wenn er denn endlich rauskommt.
Hätte ich gewusst, dass er Mitte November hier ankommen soll, hätte ich wahrscheinlich noch gewartet, aber SoundMAGIC scheint nicht gerne auf E-Mails zu antworten.
XperiaV
Inventar
#5 erstellt: 17. Okt 2015, 13:48
Danke für das ausführliche und liebevoll gestaltete Review

Das mit dem gewinkelten Stecker sieht schon mal besser aus als beim E10.
Interessant auch dass hier mehrere Comply Foam Aufsätze im Lieferumfang dabei sind. Zwar nur die normalem (beim Noir sind 2 TX drin) aber immerhin.

Ob wirklich jemand eine Frequenzgang Messung macht bleibt fraglich, ist ja relativ aufwendig.
Bin auf jeden Fall auch gespannt, vor allem im Vergleich zum Hybrid Noir, der nur ein Zehner teurer ist.
123sheep
Stammgast
#6 erstellt: 17. Okt 2015, 14:03

XperiaV (Beitrag #5) schrieb:


Ob wirklich jemand eine Frequenzgang Messung macht bleibt fraglich, ist ja relativ aufwendig.
Bin auf jeden Fall auch gespannt, vor allem im Vergleich zum Hybrid Noir, der nur ein Zehner teurer ist.


Jo, stehe gerade im Kontakt mit einer Firma die mir ein "Frequenzgang Messgerät für In-Ears" nach Deutschland schicken kann, und zwar das hier Vibro Veritas.
Würde dann die Messung vom E80, als auch vom Noir hier veröffentlichen können, allerdings wohl eher erst ab frühestens Dezember.
Ob das Ding was taugt weiß ich nicht, aber einen Versuch ist es wert
ayran
Inventar
#7 erstellt: 17. Okt 2015, 21:01
Sieht nach nem interessanten Gerät aus.

Das Paket liegt jetzt bei der Post. Die Rundreise beginnt also.

Ich habe vorhin nur sehr kurz in den E50 reingehört. Aber auch dieser gefiel mir auf Anhieb ganz gut. Spielt auf jeden Fall neutraler als der E80, aber klingt untenrum nicht langweilig. Mehr kann ich dazu nicht sagen momentan. Den E50 gönne ich mir dann ausfürhlicher, wenn er von euch wieder da ist.
ayran
Inventar
#8 erstellt: 23. Okt 2015, 10:07
Hier sind nun erste Messungen meines E10, des E50 und des E80.
Wie man im FG super sieht, ist der Grundton des E10 im Vergleich zu den anderen beiden stark angehoben. Das erklärt nun auch in der Messung, weshalb ich den E10 immer als "dumpf" empfand.
Es scheint aber zwei Versionen des E10 zu geben. Die eine sieht man auf der Messung und die andere hat eher einen FG, wie der E50.

Measurements SoundMagic E10, E50 & E80
XperiaV
Inventar
#9 erstellt: 29. Okt 2015, 18:24
Noch keine weiteren Reviews / Meinungen zum E80?
BadPritt
Stammgast
#10 erstellt: 29. Okt 2015, 20:33
Schwierig. Ist in D noch nicht zu kaufen, oder?
123sheep
Stammgast
#11 erstellt: 29. Okt 2015, 22:01

BadPritt (Beitrag #10) schrieb:
Schwierig. Ist in D noch nicht zu kaufen, oder?


doch gibts mittlerweile auch auf Amazon
ayran
Inventar
#12 erstellt: 29. Okt 2015, 22:40
Und das vom Lord_Of_the_files kommt noch. Die Hörer müssten gerade auf dem Weg zum Cyfer sein.
ekligeskind
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Okt 2015, 18:02
Kann man sich in Deutschland schon den E80S kaufen bzw. importieren lassen? Bis jetzt hab ich nur den e80 ohne Fernbedienung bei Amazon gefunden.
123sheep
Stammgast
#14 erstellt: 31. Okt 2015, 22:44

ekligeskind (Beitrag #13) schrieb:
Kann man sich in Deutschland schon den E80S kaufen bzw. importieren lassen? Bis jetzt hab ich nur den e80 ohne Fernbedienung bei Amazon gefunden.


Bei mir jedenfalls ist noch einer da auf Amazon.de. http://www.amazon.de...ords=soundmagic+e80s
cyfer
Inventar
#15 erstellt: 01. Nov 2015, 21:52
Ich poste hier mal meine Kurzeindrücke nach 2 1/2 Tage hören:

Verarbeitung, Passform und Kabel sind bei beiden Modellen unproblematisch und unspektakulär. Da gibt es keine bösen Überraschungen. Es sind genügend Aufsätze im Lieferumfang.
Die Isolation ist okay für dynamische Hörer in Standard-Passform. Etwas Bass wird man in Bus und Bahn jedoch verlieren.

Der E50 klingt für mich wie eine starke Badewanne, gefällt mir überhaupt nicht. Erinnert an DT 770 bzw. 990. Dem ein oder anderen dürfte es gefallen, wie man auch am Hype um den 10€ Philips SHE3590 sieht. Jener bietet sehr ähnlichen Klang für einen Bruchteil des Preises des E50.

Der E80 ist ein enormer Schritt nach vorne und kann durchaus einen Platz zwischen Shure SE215, RHA MA750 und Co. einnehmen. Der Bass ist typisch dynamisch, aber nicht extrem betont. Die Mitten sind etwas "aufgewärmt", aber man kann nicht davon sprechen, dass der Bass diese überdeckt. Die Höhen sind so ziemlich auf dem gleichen Niveau wie die Mitten, weder zu schrill noch zu dumpf. Erwachsener E10 trifft es gut, den empfand ich als etwas dunkel.
Für 90€ würde ich ihn nur kaufen, wenn der Klang einem 100% zusagt. Denn bei Verarbeitung und Isolation bieten MA750 und SE215 mehr.

Zur Bühne von beiden kann ich nicht viel sagen, denn ich tue mich relativ schwer darüber Aussagen zu treffen. Oder meine Musik ist dafür nicht ausgelegt.


Vielen Dank an ayran, dass er uns die Hörer zur Verfügung stellt. Ich hoffe mein Kurzreview ist nicht zu kurz.
score_P.O
Inventar
#16 erstellt: 02. Nov 2015, 03:17
Ich lasse deine Meinung mal unkommentiert, weil ich beide selbst noch nicht gehört habe.
Die Messungen zu beiden wie auch zusätzlich zum E10 (wenn das auch nicht mein Exemplar widerspiegelt), suggerieren etwas anderes,
vorallem weil mein 10er durchgemessen und in Relation zu 50 und 80 vorliegt (anderes Forum, aber ayrans gepostete Messungen sind auch Produkt davon).
Die Badewanne ist nicht nachvollziehbar, weil sowohl 10 und 50 (die sich tonal sehr nahe stehen) eine moderate Tiefbassanhebung aber beileibe keine Höhenanhebung haben. Also mitnichten eine Badewanne sondern recht ausgewogen mit etwas mehr Tiefbass (kein Kick- oder Oberbass-Brumm), verfärbungsfreien Mitten und abrollenden Höhen. Was eine Badewanne ist sollte ja hinlänglich bekannt sein. Selbst die mieseste Charge der E10 ist messbar keine Badewanne, ebensowenig wie der noch ausgewogenere E50 oder der bassstärkere E80. Da werden Begrifflichkeiten verwendet, die Mitleser in die Irre führen und einfach hint' und vorn nicht zusammengehen. Ich lese das in Verbindung mit den SM so oft, dass es langsam einer Klarstellung bedarf, weils geradezu blind übernommen wird ohne hinterfragt oder auch gehört zu werden. Ob jemand damit glücklich wird steht auf einem anderen Blatt aber sorry cyfer, ich halte deinen Post schlichweg für Blödsinn oder Mangel an Vergleichsmöglichkeiten.

Nachtrag: Und dann noch den neutraleren der beiden mit bekannten Basswummen zu vergleichen und die Spassvariante (E80) als Fortschritt zu sehen ist auch keine Glaubwürdigkeitsbescheinigung.


[Beitrag von score_P.O am 02. Nov 2015, 03:23 bearbeitet]
123sheep
Stammgast
#17 erstellt: 02. Nov 2015, 09:30
Davon abgesehen dass solche Frequenzverläufe meiner Meinung nach nicht unbedingt bedeuten müssen, dass die Kopfhörer sich so anhören finde ich es schon ziemlich dreist wie man hier im Forum miteinander umgeht.

Hörerfahrungen sind immer subjektiv und von Person von Person verschieden und da zu behaupten, dass das ja so nicht stimmen kann und die Meinung auf ein Mangel an Vergleichsmöglichkeiten zu schieben und als Blödsinn abzustempeln klingt für mich wie ein Troll oder einfach nur nach Böswilligkeit.

Der Oberhammer ist ja das du weder den E50 noch den E80 gehört zu haben scheinst und dir trotzdem schon anmaßen willst eine Meinung dazu zu haben weil irgendwelche Messungen das suggerieren?
ayran
Inventar
#18 erstellt: 02. Nov 2015, 09:32
Danke für deine Eindrücke Cyfer. Schön, dass du den E80 ähnlich einstufst wie ich.
Aber deine Meinung zum E50 kann ich auch in keinster Weise nachvollziehen. Eine Badewanne wird ja allgemein als angehobener Bass mit angehobenem Hochton gleichgesetzt. Das trifft doch auf den E50 garnicht zu? Vor allem, wenn man die gleiche Aussage dann zum E80 nicht trifft, da dieser im Direktvergleich ja mehr Bass und Hochton bietet.
Um deine Meinung etwas besser einschätzen können: Welche Hörer, die du besitzt bezeichnest du denn als neutral?
Cucera
Stammgast
#19 erstellt: 02. Nov 2015, 11:20

123sheep (Beitrag #17) schrieb:
Davon abgesehen dass solche Frequenzverläufe meiner Meinung nach nicht unbedingt bedeuten müssen, dass die Kopfhörer sich so anhören


Na ja Naturwissenschften und Meinungen passen auch nicht immer zusammen, man denke nur an Astrologie und ähnliches. Aufjedenfall habe ich noch nie erlebt, dass Kopfhörer die sich so ähnlich E 50 und E80 messen, total unterschiedlich klingen sollen. Das ist mit Verlaub sehr nah an der subjektiv durchaus empfundenen Erfahrung, am Freitag den 13. geschehen mehr Unfälle, aber hier wie da können natürlich self fulfilling prophecies eintreten.


[Beitrag von Cucera am 02. Nov 2015, 11:27 bearbeitet]
cyfer
Inventar
#20 erstellt: 02. Nov 2015, 20:20

ayran (Beitrag #18) schrieb:

Um deine Meinung etwas besser einschätzen können: Welche Hörer, die du besitzt bezeichnest du denn als neutral?


Stagediver SD2
ayran
Inventar
#21 erstellt: 02. Nov 2015, 23:11
Ok. Und wie findest du den E50 im Vergleich zum SD2? Ich habe den nicht mehr genau im Kopf, aber fand den auch relativ neutral. Etwas wenig Hochton, aber sonst gut. Im Vergleich zum SD2 hat der E50 untenrum sicherlich mehr zu bieten, aber der E80 doch noch mehr. Oder siehst du das anders?
cyfer
Inventar
#22 erstellt: 02. Nov 2015, 23:20
Also, wie gesagt, der E50 kam mir sehr badewannig vor, mit starkem Bass und schneidenden Höhen. Vielleicht lag es doch am Seal, wobei ich die gleichen Aufsätze wie beim E80 benutzt habe, wo es keine Probleme gab.

Die Bassquantität fand ich bei E50 und E80 relativ ähnlich, wobei sich der E80 da etwas besser aus den Mitten rausgehalten hat.


[Beitrag von cyfer am 02. Nov 2015, 23:20 bearbeitet]
ayran
Inventar
#23 erstellt: 02. Nov 2015, 23:46
Das ist wirklich schräg. Gerade die Mitten empfand ich beim E50 als große Stärke. Sehr verfärbungsarm und eben durch die nicht vorhandene Badewanne auch sehr harmonisch integriert. Und schneidende Höhen kann ich generell keinem SoundMagic nachsagen. Die gehen da ja eher entspannt zu Werke. Wobei du mit dem SD2 und SE215 ja auch zwei Beispiele genannt hast, die den meisten Leuten (mich einbezogen) viel zu wenig Hochton bieten. Das würde natürlich erklären, warum du den Hochton beim E50 schon als zuviel des Guten empfindest.
Benutzt du auch Bügel-Kopfhörer? Und wenn ja, was für welche? Ich würde deine Aussagen einfach gerne besser einordnen können.
cyfer
Inventar
#24 erstellt: 03. Nov 2015, 00:37
Im Moment einen Custom Studio mit Lederpads.
score_P.O
Inventar
#25 erstellt: 03. Nov 2015, 00:43
@cyfer
Sorry, falls das etwas zynisch oder scharf gewirkt hat.
Mir gehts da nur ähnlich wie ayran, dass ich Probleme habe das nachzuvollziehen.
Mangelnder Seal wäre natürlich eine Erklärung oder eine Empfindlichkeit im Bereich der minimalen Betonung im Hochton.
Meine größte Empfindlichkeit liegt z.B. bei ca 1,6kHz und wenn dort etwas Aufmerksamkeit will, dann muss ich passen.
Spannend allemal, möglicherweise nicht zu lösen sondern einfach nur zu akzeptieren...
XperiaV
Inventar
#26 erstellt: 04. Nov 2015, 21:32
Paket ist heute angekommen.

Die E50 habe ich jetzt mehrere Stunden Probe gehört. Die Höhen (bestimmt 10db im Plus?) sind schon sehr spitz, es zischt doch merklich (Mando Diao - Aelita zb aber auch ABBA - GOLD) mehr als zB beim Noir - beide mit EQ OFF versteht sich, trotzdem bin ich sicher dass es viele gibt denen das gefällt. Der Bass ist mMn nicht ganz so betont wie bei den meisten Badewannen IE. Etwas im Tiefbass angehoben, weniger im Grundtonbereich. Ein CKX9IS ist deutlich mehr Badewanne da um 250Hz viel stärker betont. Die Höhen beim E50 sind aber grenzwertig, da muss ich doch mit dem EQ eingreifen. Hier versucht man wohl Auflösung mit viel Treble Power zu erreichen? Kann probieren wie ich will, auch mit Silikon Aufsätzen sind die Höhen mir zu viel des Guten. Das hat für mich schon Beyer-Niveau
Trotz Badewanne nichts für Bass-Heads. Beim E50 sind eher die Höhen im Vordergrund als die Bässe, so empfinde ich das zumindest.
Instrumenten-Trennung eher Durchschnitt, ebenso die Bühne. Das kann der Noir (den ich nun mal direkt vergleichen kann) besser. Aber der kostet auch knapp 40€ mehr. Die Lautstärke aller Instrumente zB sind beim E50 auf dem selben Niveau. Ein räumliches Gefühl will nicht aufkommen.
Für ein Single Dynamiker sind die Mitten aber durchaus gut verständlich, mal von Zischlauten abgesehen die man mit einem EQ aber in den Griff bekommt.
Der größte Unterschied ist mMn die Darstellung von Entfernungen, ob nun Vocals oder Instrumente. Auch die Stimmen-Wiedergabe im Allgemeinen finde ich im Vergleich zum Noir beim E50 nicht so gut. Mal schauen ob der E80 das besser macht, aber erst morgen.
Werde noch paar andere Genres hören, muss dem IE auch seine Zeit geben.
Von der Qualität her scheint es nix zum Meckern zu geben.
Mikrophonie auf Standard Niveau würde ich sagen. Man hört zwar wenn das Kabel an der Kleidung reibt, aber ok in dem Preisbereich glänzen die wenigsten Modelle ...
Mit der Lautstärke sollte es keine Probleme geben. Hab mal kurz voll aufgedreht, es wurde zwar dröhnender, zischender, aber bei moderater Lautstärke ist alles kein Problem. Mir reichen hier schon 70 Prozent und das ist schon etwas zu laut. Bin mir aber bewußt dass viele IE Nutzer voll aufdrehen wollen.
Ich kann die Messung hier vom E10 nicht nachvollziehen, denn Gemeinsamkeiten kann ich mit dem E50 in Sachen Höhendarstellung nicht bestätigen. Der E10 war in dem Bereich doch eher zurückhaltend.
Neben Abba & Mando Diao hörte ich noch Electro Synth Pop (Parralox zB), Achtziger Hardrock (Dokken, Scorpions, Def Leppard, Pretty Maids & Winger), etwas aktuelle Chart-Mucke, Gary Moore und Roxy Music / Bryan Ferry. Alles 320er Lame Quali VBR0.

Was mir noch aufgefallen ist: Der E50 kam mit schlecht umgewandelten Files besser zurecht als der Noir, der einem sowas echt übel nimmt wenn die Encodierung misslungen ist, oder die Bitrate niedrig und der Codec extrem alt.
cyfer
Inventar
#27 erstellt: 04. Nov 2015, 21:54
Jetzt Xperia aber auch bitte ins Kreuzverhör nehmen
score_P.O
Inventar
#28 erstellt: 04. Nov 2015, 22:07
Kein Ding, es gibt ja auch Meinungen die ich einschätzen kann.
Und Wahrnehmung ist halt höchst unterschiedlich...
XperiaV
Inventar
#29 erstellt: 04. Nov 2015, 22:13
Also das mag jetzt alles eher negativ klingen, aber so böse meine ich es nicht.
Der E50 wird 100 % seine Käuferschaft finden. Ist auch kein schlechter IE.
Ich denke der Großteil der Modell in dem Preisbereich sind nicht so gut hörbar ... mich persönlich stören die Höhen am meisten.
Keine Ahnung ob ich mit der Meinung alleine bleibe ...
ayran
Inventar
#30 erstellt: 04. Nov 2015, 22:41
Welche Aufsätze benutzt du denn? Wie groß sind die Öffnungen?
Ich finde ja, dass die SoundMagics in den Höhen alle sehr entspannt zu Werke gehen. Aber das gilt auch nur für Aufsätze mit kleinen Öffnungen ala MH1 oder auch die beiliegenden Aufsätze mit den kleineren Öffnungen. Von Höhen wie Beyer kann ich auf jeden Fall nicht sprechen. Natütlich ist bei den SMs da eine Betonung, aber ohne diese würden die auch ziemlich verhangen klingen.
Richtig viel Hochton bietet ein UE900s mMn zum Beispiel.

XperiaV: bei dir muss ich leider auch nachfragen: was nutzt du jetzt für einen "neutralen" inEar? Bei deinen Beschreibungen und Hörern wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass irgendwie der ganze Rest im Forum ein anderes neutral hat.
Die Bühnenweite des E80 finde ich immernoch sehr gut. Und für einen Dynamiker auch präzise. BAs gefallen mir aber von der Bühnendarstellung meist besser für Klassik.
XperiaV
Inventar
#31 erstellt: 04. Nov 2015, 22:57
Aktuell nutze ich den Noir. Klar, auch kein wirklich neutraler IE (gibt leider noch kein Frequenzgang Diagramm). Ich nehme an der ist mehr im Grundton präsent als der E50. So klingt das für mich auf jeden Fall.

Ich habe hier Complys mit etwas größerer Öffnung, ich kann ja mal Silikon Tipps mit kleiner Öffnung probieren.
Das mit dem Beschreiben von Bühne/Räumlichkeit ist nicht ganz so leicht für mich als Laien. Ich weiß zwar was gemeint ist, aber die direkten Eindrücke zu umschreiben ist nicht ganz ohne. zB fällt mir auf dass beim Noir bei einigen Tracks die Stimmen überlagert sind, also man kann Stimmen auseinander halten wenn mehrere Background-Sänger/innen zu hören sind, oder diverse Schlagzeug-Phasen in genau geordnete Abläufe auf einen zu kommen, ob nun schnell oder langsam, oder sich entfernen, das finde ich unterwegs manchmal krass, da denke ich dass ich um mich herum etwas gehört habe, nein es war in dem Lied, es ist eine sehr gute 3D Abbildung, aber halt nur wenn das auch im Lied vorhanden/so abgemischt ist. Das habe ich zB so beim CKX9 nie wahrgenommen, auch mit dem E30 nicht. Ich nehme an dass kommt vom Knowles BA Treiber, der R10 Degauss Treiber für die Tiefen scheint sehr gut abgestimmt zu sein mit dem Single Knowles Treiber.
Der Noir hat auch ohne deutliche Höhenbetonung eine sehr gute Auflösung für die Preisklasse. Und auf dem habe ich aktuell auch Schaumstoff Tips drauf mit großer Öffnung.

Ein Vorteil für den E50 wird sein dass dieser weniger zickig auf schlecht encodierte Files reagiert, was wohl vielen Kiddis zugute kommt die auf sowas nicht achten, sich per Youtube mal schnell was ziehen usw ...
ayran
Inventar
#32 erstellt: 04. Nov 2015, 23:29
Beim letzten Teil kann ich im Prinzip mitgehen. Der E50 ist relativ neutral, aber eben nicht analytisch. Dadurch, dass der Präsenzbereich nicht betont ist, kommen solche Komprimierungsartefakte nicht so zum Vorschein. Finde ich aber großteils gut. Meistens will ich einfach nur Musik hören und nicht auf Detailsuche gehen.
Zum Beyer-Vergleich: ich mag Beyer-Höhen selbst nicht. Die haben eine unnatürliche Betonung, die für mich auch Stimmen negativ ins Helle verfärbt. Das kann ich vom E50/80 nicht behaupten. Die verfärben aus meiner Sicht quasi 0.


[Beitrag von ayran am 04. Nov 2015, 23:32 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#33 erstellt: 05. Nov 2015, 00:55
Mit etwas kleineren Öffnungen werden die Höhen etwas gedämpft. Keine Ahnung von welchem IE die mal waren, ich glaube irgendwelche Sony Tips sind jetzt drauf.
Ansonsten ändert sich kaum was. Der Bass ist evtl. etwas stärker.
Nun ist es nach meinem Empfinden schon typische Badewanne, aber keineswegs schlecht, und nicht extrem.
Das wird vielen gefallen nehme ich an.
Bin gespannt auf die E80 Morgen.
XperiaV
Inventar
#34 erstellt: 05. Nov 2015, 21:14
Also das Paket mit den beiden IE geht morgen an den nächsten Tester.

Zum E80.
Ich kann keine großen Unterschiede feststellen. Habe den Eindruck dass der E80 im Bass und bei den Höhen noch eins drauf setzt? Kann das sein?
Mir gefällt der E50 besser weil nicht so gesoundet. Laut dem Diagramm hier sollte das aber kaum auffallen ... trotzdem glaube ich dass man es hört, also mehr Badewanne beim E80.
Ansonsten sind beide ziemlich identisch.
ayran
Inventar
#35 erstellt: 05. Nov 2015, 21:19
Deine Eindrücke trügen nicht. Genauso würde ich die beiden auch in Relation setzen. Das Diagramm ist etwas grob skaliert in 10 db Schritten. Daher sieht das nicht so stark unterschiedlich aus, wie es "klingt".
XperiaV
Inventar
#36 erstellt: 05. Nov 2015, 21:25
Okay dann haben meine Ohren doch richtig hingehört ...
Auf jeden Fall ist der E50 ein Preis-Leistungs-Schnäppchen, will also mal eine Lanze für ihn brechen!
Für den aktuellen Preis ist das schon echt toll was der bietet! Wenn ich bedenke was es in dem Preisbereich so für Gurken gibt.
Aber warum der E80 fast 100€ kostet ... mhh keine Ahnung.
mksilent
Inventar
#37 erstellt: 07. Nov 2015, 13:59
@XperiaV

Du bisitzt doch den Noir, korrekt? Kannst Du bitte etwas zu dem Vergleich mit dem E50/E80 sagen?
Danke Dir!
XperiaV
Inventar
#38 erstellt: 07. Nov 2015, 14:09
Also es fällt sofort auf dass der Grundton-Bereich beim Noir ausgeprägter ist. Ich bin mir sicher dass vielen zuerst die Abstimmung des E50 gefallen würde. Die Abstimmung des SM E50 ist mMn gelungen. Aber wenn man ins Detail geht, dann fällt mir zumindest auf dass Stimmen natürlicher und klarer sind beim Noir, aber auch in Sachen Höhen finde ich den Noir angenehmer, beide sind in dem Bereich präsent, aber der E50 (E80 nochmal mehr) sind mir etwas zu viel was die Höhenbetonung angeht.
Aber alles subjektiv! Jeder wird das anders empfinden.
Unterschiede sehe ich auch bei der Auflösung, Tiefenstaffelung, Bühne. Das sind alles keine Welten aber für mich hörbar ...
Der E50 macht für seinen Preis eigentlich alles richtig, scheint ordentlich verarbeitet zu sein und Seal ist auch okay.
audiophilanthrop
Inventar
#39 erstellt: 07. Nov 2015, 22:49
So... jetzt bin ich dran.

Zuerst den E50 ausgetütet. Die Markierungen L/R sind bei normalen Lichtverhältnissen recht gut zu erkennen, unter schummrigen kann es schon mal kritisch werden.

Also mal eingesetzt, wie gehabt übers Ohr: Sitzt nach meinem Dafürhalten besser als mein E10, obwohl die Formgebung und Größe praktisch gleich scheint. Hmm. Auch die Abdichtung ist folglich etwas zuverlässiger, grundsätzlich signifikant besser ist die Abschirmung aber IMHO nicht (da werden die Aufsätze den Ausschlag geben, auch beim E10 wurden ja schon Verbesserungen durch andere Aufsätze festgestellt). Kabel ist sehr ähnlich oder sogar gleich, nur der leicht gewinkelte Stecker ist neu. Bei meinem E10 hat die Vergoldung schon ziemlich gelitten und ich darf den Stecker ca. 1x die Woche putzen, um optimalen Kontakt aufrechtzuerhalten.

Als Testquelle habe ich einen meiner Clip+ benutzt. So empfindlich wie der E10 ist der E50 schon mal nicht, bei gut 3mal so hoher Nennimpedanz (51 Ohm statt 16 Ohm) aber auch kein Wunder. Dadurch treten auch Rauschen und Nebengeräusche des Abspielgeräts weniger deutlich hervor. Deutlich empfindlicher als mein HD590 ist er immer noch, sollte also i.d.R. völlig problemlos anzutreiben sein. Das mit den 102 dB/mW kann schon hinkommen, der HD590 hat etwa 100 dB/mW und 100 Ohm und spielt grob 3-5 dB leiser.

Wo der E10 im Tiefton eine deutliche Anhebung zeigt, ist der E50 deutlich zurückhaltender. Nur im Tiefbaß läßt er etwas mehr Nachdruck walten, aber insgesamt recht neutral - für unterwegs wäre mir das zuwenig, ist eher was für zuhause (wobei dann die Mikrofonie ein bißchen stört). Geblieben ist dagegen der Anstieg im Höhenbereich. Irgendwo zwischen HD580 und DT880 oder so? So ca. 6-10 kHz sind deutlich präsenter als neutral. Es ist nicht direkt aufdringlich, verleiht Stimmen aber schon mal eine leicht topfig-nasale Note. Über vielleicht einen Hauch mehr Grundton wäre ich nicht ganz unglücklich. Ansonsten aber grundsätzlich ein sehr "erwachsen" klingender Hörer ohne grobe Verfärbungen im Mittenbereich.

Dann als nächstes mal der E80...
Der ist deutlich kompakter aufgebaut als E10 und E50, das Kabel geht auch im 90°-Winkel von hinten rein. Durch die andere Segmentierung des Gehäuses hat die Größe der L/R-Markierungen etwas gelitten, das ist so langsam etwas sehr klein. Kabel sieht ziemlich gleich aus.

So aufs erste Hören klingt das sehr ähnlich zum E50. Vergleichen wir mal... Der E80 legt untenrum noch ein bißchen was drauf, aber auch der "badewannige" Klangeindruck verstärkt sich. Sympathischer ist der mir auch nicht, eher im Gegenteil. Empfindlichkeit ist ziemlich ähnlich, der mit 64 Ohm etwas höheren Impedanz zum Trotz.

Meßwerte Gleichstromwiderstand:
E80 67,6 Ohm L, 67,6 Ohm R
E50 53,2 Ohm L, 52,9 Ohm R

Auch wenn man daran schon erahnen kann, wo der höhere Preis des E80 herkommt - im Zweifelsfall würde ich den günstigeren E50 vorziehen. EQ wird man unterwegs so oder so brauchen, und sonst klingt er halt wie "ein anständiger Hörer mit betontem Höhenbereich".


[Beitrag von audiophilanthrop am 07. Nov 2015, 23:55 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#40 erstellt: 07. Nov 2015, 22:57
Das mit dem weniger präsenten Grundton kann ich absolut nachvollziehen. Hatte schon viele IE Modelle, aber dass dieser Frequenzbereich so im Hintergrund spielt (im Gegensatz zu den anderen Frequenzen) hatte ich selten bis nie. Aber klingt trotzdem ganz angenehm, das mit den Höhen sehe ich zum Glück nicht alleine so kritisch ... wobei das beim E50 für den geforderten Preis schon eine Ansage ist.

Bin gespannt wie Du den E80 findest.
ayran
Inventar
#41 erstellt: 08. Nov 2015, 10:51
Welchen Frequenzbereich würdet ihr denn im Grundton noch erhöhen?
Mir wäre eine Erhöhung in den Bereichen definitiv zuviel. Der Tiefbass ist ja schon angehoben. Wenn der Oberbass auch noch betont wird, dann geht es ja langsam zu Lasten der Mitten. Die würden dann für mich unnatürlich "voll" klingen.
Interessant finde ich, dass ihr die Höhenbetonung so stark wahrnehmt. Da gibt es für mich wirklich kein Problem mit den richtigen Aufsätzen. Aber so unterscheidlich können Eindrücke sein
audiophilanthrop
Inventar
#42 erstellt: 08. Nov 2015, 22:55
Gut, das war jetzt mit den Standard-Silikonaufsätzen.

OK, dann will ich mal zwei Complys einsauen. Hmm, kann es sein, daß die etwas größer sind als die Shure Black Foamies? Da hatte ich immer M + L (jaja, das Komische-Ohren-Syndrom), aber ich glaube, hier würde es statt des M auch fast ein S tun. Whatever. Ab auf den E80 damit.

Das gefällt mir schon besser. Leichte Badewanne (bumm-zisch) immer noch erkennbar, aber gut anzuhören, Balance Höhen/Tiefen ist OK. (Wenn einer wissen will, was ich an, öhm, ausgefallenem audiophilem Testmaterial verwende - gerade wäre das der "Flashdance"-Soundtrack.) Man muß auch sagen, daß ich aus dem Sennheiser-Camp komme, und die sind um 6 kHz gern etwas runtergezogen.

Da könnte ich mich wirklich mit anfreunden (auch wenn ich In-Ears für zuhause immer noch ein etwas fragwürdiges Konzept finde, Mikrofonie / Aufsatzverschleiß etc.). Egal ob Veronica Maggio, Wakusei Abnormal oder Ainslie Wills, die "Hunkpapa" der Throwing Muses (wo ich die Produktion gar nicht so furchtbar finde wie oft gesagt wird) oder Toto "Rosanna" (inkl. korrekter Deemphasis, die Toto IV ist nämlich eine jener Scheiben mit Preemphasis), alles im Rahmen. Bei Tina Dicos Titel "True North" live mit Orchester ist die leichte Badewannigkeit vielleicht nicht so ganz optimal, das Schlagzeug bummert ganz schön. Und wo wir schon bei Toto waren, auch bei "Africa" zischbummt es mir vielleicht einen Hauch zu sehr.

Jetzt pfriemeln wir die mal auf den E50... Oha, Schallröhrchen aus Plastik (wie IIRC beim E10 auch), beim E80 sieht's dagegen schwer nach Metall aus.
Nochmal Toto "Africa". Ja, der legt im oberen Höhenbereich immer noch eine Spur drauf, aber darunter... amtlich. Bei weiteren Tracks bleibt dieser Eindruck. (ZELDA - Carnaval ist ) Der DT880 der In-Ear-Welt?

So als Idee für SoundMAGIC: E50-Treiber ins E80-Gehäuse stopfen und als E70 verkaufen. Auch wenn so ein Hörer übers Ohr getragen vermutlich etwas albern aussieht. Überhaupt, das sollte die Standard-Trageweise sein.

Und ich hole mir vielleicht mal ein paar Sätze Complys für meinen E10.

Die Idee mit wenigstens mittelohmigen In-Ears finde ich übrigens echt gut, falls das bisher noch nicht so rausgekommen sein sollte. Das entschärft allerlei Probleme (Kanaltrennung, Verzerrungsverhalten etc.).

Jetzt wäre ich nicht ganz unglücklich, wenn es auch noch einen E10-ähnlich abgestimmten Hörer in 50-60 Ohm gäbe, für unterwegs.


[Beitrag von audiophilanthrop am 08. Nov 2015, 23:33 bearbeitet]
ayran
Inventar
#43 erstellt: 09. Nov 2015, 10:21
Ahja, daher weht der Wind. Du kommst aus dem Sennheiser-Camp und wahrscheinlich nicht vom HD800, richtig? Das würde den "scharfen" Hochton für mich direkt relativieren. Wenn man von nem Senni kommt, dann klingt ja fast alles im Vergleich scharf.
Mit DT880-Vergleich habe ich immernoch meine Schwierigkeiten, da mMn die Mitten des E50 voller (grundtonstärker) klingen. Die waren mir beim DT880 immer zu steril.
Was hast du denn für einen Aufstzverschleiß daheim bei InEars? Ich benutze die immer jahrelang.


[Beitrag von ayran am 09. Nov 2015, 10:22 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#44 erstellt: 09. Nov 2015, 17:04

ayran (Beitrag #43) schrieb:
Ahja, daher weht der Wind. Du kommst aus dem Sennheiser-Camp und wahrscheinlich nicht vom HD800, richtig? Das würde den "scharfen" Hochton für mich direkt relativieren. Wenn man von nem Senni kommt, dann klingt ja fast alles im Vergleich scharf.

Wobei ich jetzt auch kein HD650-Anhänger bin, hatte mal einen von 2006 und habe den letztlich verkauft, weil sich die Abstimmung zu sehr mit meinen Monitoren gebissen hat, das konnte ich am PC nicht brauchen. Seitdem wieder HD580 (auch nicht perfekt, aber näher dran), bzw. HD590. Jedenfalls meine ich eine halbwegs gute Vorstellung von neutraler Wiedergabe zu haben.

ayran (Beitrag #43) schrieb:
Mit DT880-Vergleich habe ich immernoch meine Schwierigkeiten, da mMn die Mitten des E50 voller (grundtonstärker) klingen. Die waren mir beim DT880 immer zu steril.

Gut, ich habe den nur mal bei m00h gehört. Vielleicht war ich mit der Mischung aus HD580 und DT880 doch näher dran. Wie gesagt, unter ~3 kHz habe ich am E50 denkbar wenig auszusetzen. Ein Hörer, der eine gute Mittenwiedergabe hinkriegt, hat bei mir auf jeden Fall schon mal einen Stein im Brett.

ayran (Beitrag #43) schrieb:
Was hast du denn für einen Aufstzverschleiß daheim bei InEars? Ich benutze die immer jahrelang.

Seit ich den E10 habe (2-3 Jahre?), waren das nur Slikonaufsätze, und die halten natürlich eine Weile (wobei die von Soundmagic schon ziemlich dünn sind, finde ich). Hab jetzt meinen zweiten Satz. In-Ears benutze ich aber nach Möglichkeit nur unterwegs, der Tragekomfort konventioneller offener Hörer ist dann doch besser, zudem nerven mich (als Leisehörer) die Nebengeräusche von Kaumuskulatur und Blutzirkulation und wasweißich.

Habe mal in foo_dsp_xgeq an einer EQ-Einstellung für den E50 mit Complys geschraubt. Nicht perfekt, aber so die Richtung müßte passen. Sieht nicht ganz so gefährlich aus wie es die Messung vermuten ließe, aber die Zuverlässigkeit von In-Ear-Messungen im Hochtonbereich ist ja eh so eine Sache für sich.
3k15: -0,6 dB
4k: -1,8 dB
5k: -3,7 dB
6k3: -4,7 dB
8k: -4,9 dB
10k: -4,1 dB
12k5: -2,1 dB
16k: -0,1 dB
20k: +2,1 dB

Die Werte für 16k/20k sind bloß Pi mal Daumen, bei mir geht's inzwischen schon ab 13 kHz rapide abwärts.
ayran
Inventar
#45 erstellt: 09. Nov 2015, 18:20
Interessanter EQ. Damit würde mir der E50 wohl zu muffig klingen. Und Respekt, bei ca. 17 khz ist bei mir Schluss, da höre ich nichts mehr.
Welche Comply Aufsätze verwendest du denn? Ich kriege für mich nur mit den TSX einen guten Hochton hin (nicht nur bei SoundMagic). Die anderen Complys fangen bei mir an zu quäken und das mag ich nicht.

Ich habe über das Wochenende zwei sehr lange Bahnfahrten gehabt, auf denen mich der E80 begleitet hat. Fürs Bahnfahren finde ich das Sounding wirklich genial: Untenrum wumms und obenrum ein bisschen Detailbetonung. Metal hat mir am Wochenende besonders gut gefallen damit. Aber auch für Filme war das fein.
Ich bereue den Kauf jedenfalls nicht
audiophilanthrop
Inventar
#46 erstellt: 09. Nov 2015, 22:56
TSX? Sowas gibt's auch? (Hauptsache nicht verbugt wie bei Haswell. :D) Bisher kannte ich bloß die T-400 und TX-400. Ich habe welche von den beim E80 mitgelieferten verwendet, T-400 vermutlich?

Anyway, hier noch die neueste EQ-Einstellung:
3k15: +0,3 dB
4k: -0,3 dB
5k: -1,9 dB
6k3: -4,0 dB
8k: -4,7 dB
10k: -3,7 dB
12k5: -2,5 dB
16k: -0,6 dB
20k: +1,3 dB

Wie gehabt 16/20k eher optisch extrapoliert. Und muffig klingt da selbstverständlich nix.
Wer mag, zieht noch den Bereich 800-1k6 ein bißchen (maximal ~1 dB) raus, also klassische Entmulmung - gefällt zumindest mir besser, ist aber auch kein Wunder, viele klassische HiFi-Hörer machen ähnliches, weil dann das Klangbld aufgeräumter wirkt. Habe ich an meinen Monitoren auch eingestellt (800 Hz auf -2 dB).


[Beitrag von audiophilanthrop am 09. Nov 2015, 22:58 bearbeitet]
ayran
Inventar
#47 erstellt: 09. Nov 2015, 23:36
Jepp, beiliegend sie die T-400.
Die TSX haben meines Wissens nach nur einen "Schutz" für Sport. Die normalen TX habe ich nicht probiert.

"Muffig" ist natürlich auch relativ zu sehen
sicknote
Stammgast
#48 erstellt: 15. Nov 2015, 15:34
So dann will ich auch mal. Als erstes möchte ich sagen, dass dies meine Wahrnehmungen sind und ich hiermit keinerlei Garantie auf deren Richtigkeit gebe. Mir fällt es generell schwer, meine Eindrücke zu beschreiben. Ich kann nicht sagen wo und wie hoch eine Absenkung ist bei welchen Khz.


Über die Verarbeitung kann man bei beiden nicht meckern. Ich finde sie wirken hochwertig und haptisch über jeden Zweifel erhaben. Was mir nicht zusagt ist die Bauweise, da liegen mir die Ies, die darauf ausgelegt sind das Kabel über dem Ohr zu tragen doch deutlich besser.

So, nun zum Rest. Beide sind einigermaßen bequem, den ue900 finde ich aber deutlich bequemer. An den Um2 kommt aber bislang kein anderer Universeller ran was dies betrifft.
Getestet habe ich sie mit dem Album Destrier von Agent Fresco. Für mich in Sachen Sound ein Meilenstein, selten so ein perfekt produziertes Album gehört.
Was ich von vornerein sagen kann ist, dass mir dynamische Inears wohl nicht so liegen wie BA Inears. Ich mag dieses sezierende, analytische Klangbildes meines Ue900s oder auch des TF10s.

Nun zum Klang.

E80: Für mich eine klare Badewanne, auch wenn es eher in die warme Richtung geht. Der TF10 klingt für mich deutlich kühler. Der E80 hat einen, für mich, sehr stark aufgeblähten Bass. Für die einen mag das Richtung Spaß gehen, mir persönlich ist das aber einfach zu viel des guten. Er strahlt aber keineswegs in die Mitten oder ist unpräzise, so furztrocken wie beim ue900 oder auch TF10 ist er aber bei weitem nicht. Eine Bassdrum klingt für mich mit ihm, als sei sie "offen" und klingt relativ nach während beim TF10 oder auch UE900 ne Decke drinligt. Ich mag zweiteres deutlich lieber. An den Bass des Kef M200 kann er meiner Meinung nach deshalb nicht ranreichen, das ist aber aus der Erinnerung raus, da dieser einfach trockener war, auch wenn die Anhebung Ähnlich stark ausgeprägt war. Die Mitten stehen etwas zurück, verfärben aber nicht. Gitarren klingen schön natürlich. Höhen empfinde ich als gelungen, ich bin aber nicht empfindlich. Sibilanten konnte ich nicht ausmachen. Die Bühne gefällt mir sehr gut, das können aber die meisten Dynamiker die ich gehört haben. Auflösen tun sie ganz gut, wobei sie bei weitem nicht das Niveau der UE900 oder TF10 haben.

E50: Tonal eher meine Kragenweite. Recht neutral. Neigt tatsächlich ein wenig zuviel in den Höhen zu haben, irgendwas stört mich da, wobei der UE900 ja auch nicht wenig Höhen hat, stört mich dieser in keinster weise. Bass ist meiner Meinung nach im Tiefbass auch minimal angehoben, bei weitem aber nicht so stark wie beim E80. Die Mitten verfärben nicht großartig und gefallen mir recht gut. Einziger Mank hier für mich, dass die Detailauflösung nicht so hoch ist wie beim E80. Der E80 mit der tonalen Abstimmung des E50s und er wär für mich der Budget tip.

Fazit: Generell kann ich sagen, dass mir die "musikalischen" Dynamiker doch nicht so sehr liegen und ich eher bevorzuge mit BA Inears zu hören. Der Ue900 und TF10 bringen es für mich einfach nochmal ein bisschen besser auf den Punkt.
ayran
Inventar
#49 erstellt: 15. Nov 2015, 19:38
Danke für die nachvollziehbaren Eindrücke.
Ich mag mal Dynamiker mal BAs lieber. Und mir sind auch mal die Höhen des UE900s zu viel, mal passen sie dann wieder perfekt. Ist immer Stimmungssache.

Höre mir gleich mal den Agent Fresco an.
sicknote
Stammgast
#50 erstellt: 15. Nov 2015, 22:16
Das Album bitte 10 mal am Stück hören. Das wächst.
123sheep
Stammgast
#51 erstellt: 27. Nov 2015, 11:57
Also habe mich nun auch mal mit dem E80 beschäftigt und kann eure Eindrücke absolut nicht nachvollziehen gerade was den Bass angeht.
Der Bass des E80 soll gleich sein mit dem des KEF 200 der ja ein absolutes Bassmonster ist? Nein, auf gar keinen Fall!

Für mich geht der Bass in Richtung neutral, nur ein klein wenig angehoben, er spielt aber auch nicht komplett "flat" wie z. B. der Etymotic 5.

Mein Eindruck über den Bass deckt sich auch so ziemlich mit dem was man so auf head-fi liest.
Vielleicht haben wir unterschiedliche Versionen? Anders kann ich mir das nicht erklären, einen guten Seal habe ich auf jeden Fall.

Um mal twister6 von Head-fi zu zitieren (von dem ich ziemlich viel halte und seine Hörerfahrungen meistens genauso wahrnehme)


Sound is neutral, but it’s not flat-neutral, and actually very engaging.


So würde ich ihn auch beschreiben.

Hier mein E80:


[Beitrag von 123sheep am 27. Nov 2015, 12:01 bearbeitet]
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