Kabel in Verstärker modifizieren

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analog61
Neuling
#1 erstellt: 16. Sep 2009, 11:55
Hallo,
ich habe mich durch Berichte über Gainclone(s) ermutigt gefühlt und mich an einem alten Verstärker rangewagt und versucht, Loudness, Rumpel,Monitor, Subsonic
zu überbrücken und "rumfliegende Kabel" zu beseitigen.
Zusätzlich habe ich ein Cinchkabel direkt an die Vorverstärkerplatine angeschlossen und damit die PLatine mit Phono/Tuner Rec Out komplett überbrückt und angeschlossen.

Bisher geht der Verstärker einwandfrei. Ich habe alte "Buchboxen" angeschlossen und höre, das der Klang besser wird.

Meine Frage: Wer hat Erfahrung mit neuen dickeren Kabeln und wie befestige ich diese auf der Platine? Dickere passen ja nicht durch das Platinenloch. Wie löse ich das Problem? Bleibt mir nur der Weg über kleine abgeschirmte Kabel, die ich wieder einlöten kann?

Natürlich probiere ich noch einen Netzfilter und zusätzliche stärkere Elkos im Netzteilbereich, sowie die im Klangbereich liegenden Elkos gegen neue, mit gleichen Wert auszutauschen. Die Lautsprechereinschaltverzögerung sollte auch überbrückt werden. Aber die lasse ich bis zum Schluß drin. Sicherheitshalber.



Analog61
Uwe_Mettmann
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2009, 21:12
Hallo Analog61,

wenn du Schaltungsteile überbrückst, so musst du natürlich auch die Ein- und Ausgänge der Schaltungsteile abklemmen. Wahrscheinlich hast du daran aber gedacht.

Dickere Kabel bringen keine Vorteile. Nimm dünne Teflon Koax-Leitungen mit dichtem Schirm (z.B. RG 179 B/U. Die lassen sich gut verarbeiten und sehen auch edel aus.


analog61 schrieb:
Natürlich probiere ich noch einen Netzfilter und zusätzliche stärkere Elkos im Netzteilbereich, sowie die im Klangbereich liegenden Elkos gegen neue, mit gleichen Wert auszutauschen.

Die Wirkung solcher Maßnahmen ist fraglich. Schlimmer noch, wenn dein Gerät Schutzklasse II ist und du einen Netzfilter einbaust, so musst du wahrscheinlich das Gerät in Schutzklasse I ändern. Damit handelst du dir Nachteile ein, zu denen die geringen Vorteile eines Netzfilters keine Rolle mehr spielen.

Hinzu kommt noch, dass du nur im Primärkreis eines Gerätes Änderungen vornehmen solltest, wenn du dich fachlich gut auskennst.


analog61 schrieb:
Die Lautsprechereinschaltverzögerung sollte auch überbrückt werden. Aber die lasse ich bis zum Schluß drin. Sicherheitshalber.

Von solchen Basteleien solltest du tunlichst die Finger lassen. Lautsprechereinschaltverzögerungen beinhalten meist auch eine Schutzschaltung. Wenn diese deaktiviert ist, raucht dir bei einer defekten Endstufe dein Lautsprecher ab (im wahrsten Sinne des Wortes).


Gruß

Uwe
analog61
Neuling
#3 erstellt: 18. Sep 2009, 08:56
Hallo Uwe Mettmann,
danke für Deine hilfreiche Antwort. Habe ein "wenig" (stunden!) gegoogelt und bin dann auf "Thel" gestoßen. Dein Hinweis auf RGB 179 B/U ist top.

Den Netzfilter lasse ich mal weg, damit ich mir in der Schutzfilter-klasse keine Nachteile, wohl in Bezug der Betriebssicherheit, hole. (Ich muss mich mal mit der Schutzfilterklasse I und II schlau machen).

Die Lautsprecherschutzschaltung (Relais) lass ich drin. Ein Highendverstärker ist der alte Nippon eh nicht. Es wären in der Endstufe aber 4 Sicherungen drin.

Stand der geplanten Modifizierungen momentan:
- Größeres Gehäuse, Netzteil abschirmen von den Endstufen.
- Abgeschirmte Kabel (nach eigenen Ermessen dort wo notwendig)
- Elkos in der Endstufe: Da hat jemeind einen Elko getauscht. Die Reste des Elkos hat ein "Stümper" einfach im Verstärker gelassen - die fielen mir bei der Suche nach einer runtergefallenen Schraube durch Hochkantstellen entgegen.
- Austausch in der Endstufe befindlichen Elkos, jeweils 4 100µF/50V, gegen neue Elkos (z. B. Panasonic/Elna Low Noise). Denn Kondensatoren altern ja. Der Verstärker dürfte mindestens 30 Jahre alt sein.
Die Transistoren der Endstufe sehe ich mir mal an, sofern ich die Typen überhaupt nach lesen kann. Ich denke "Low Noise" ist sicher fehl am Platz, wenn alles andere "rauscht", aber wenn schon neue, nehme ich mal "Low noise".

Da ich kein Ozzi habe, werde ich die Kondensatoren in der Primärstufe so belassen. (6800µF/50V). Ich drehe die Lautstärke selten richtig auf, da ich Musik "hören" möchte. Oder sollte ich diese auch tauschen?

Im großen und ganzen habe ich das Gefühl, der Verstärker klingt schon besser. Kann aber auch ein "Placebo"-Effekt sein.

Dazulernen und Neugier ist Grund dieses "Projektes" den dieser alte Verstärker über sich ergehen lassen muss.

Ein Überlegung ganz zum Schluß: Die Transitoren in der Endstufe (Plastik) auf Erwärmung prüfen. Wenn diese heiß werden, vielleicht doch tauschen, da ich davon ausgehe, das eine relative lineare und rauschfreiere Arbeit nach 30 Jahren sicherlich nicht mehr gegeben ist, sofern ich die Typen überhaupt entziffern kann.

Gruß
Thomas
Rillenohr
Inventar
#4 erstellt: 18. Sep 2009, 09:18

analog61 schrieb:
... Kann aber auch ein "Placebo"-Effekt sein.


Das wird es wohl sein.

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