Fragen zum Dual 741Q

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Khayman1972
Stammgast
#1 erstellt: 03. Mai 2010, 21:51
Hallo zusammen!

Gestern hat mir das Schicksal einen Streich gespielt. Ich habe bei Ebay einen 741Q entdeckt, und zwar in einer unspektakulär aufgemachten Auktion mit wenigen Informationen. Der Clou an der Sache war, das Gerät stand 20km von mir entfernt! Also habe ich den Verkäufer angeschrieben und um Infos gebeten. Eine Antwort kam prompt, er schlägt einen Besichtigungstermin vor! Super! Ab ins Auto und 30min später stand das gute Stück vor mir.

Erster Eindruck: Urrrrgs, ist der hässlich! Zweiter Eindruck: Netzschalter kaputt, Pitchregelung für 33 UpM kaputt, Haube klappt von alleine zu, Cinchkabel angeknabbert, das ganze Gerät ganz leicht versifft, jedoch ohne Kratzer und Beschädigungen! Soweit so gut.

Dem Verkäufer war der defekte Schalter noch gar nicht aufgefallen, so dass er von den erst angedeuteten 60 Euro schon 20 Euro abgelassen hat! Nach ein bisschen Smalltalk habe ich das Gerät dann ungehört für 35 Euro mitgenommen, ohne zu wissen, ob das eine gute Idee war!

30min später: 741Q angeklemmt! Funktion einwandfrei! Klang: hervorragend!
Eigentlich läuft das Gerät ja, aber nun zu meinen Fragen und Problemen:

1) Justierung: Bei Reinigung des Gerätes stellte ich mir die Frage, ob das Gerät auch noch korrekt justiert ist. In einer im Internt gefundenen Original Anleitung stehen nur Daten über das MCC110 für den Anti-Resonator. Montiert ist ein MCC 120. Wie muss man bei dem Typ den Resonator einstellen? Generell: wie überprüfe ich die Justage des gesamten Geräts? Gibt es eine Anleitung hier im Forum ode rreicht es, mich an die Bedienungsanleitung zu halten? Ich habe noch nie einen Plattenspieler eingestellt. Der Resonator stand auf übrigens auf 8. Die Einstellung passt eigentlich für gar kein System!

2) Defekter Netzschalter: Er klemmt bomebnfest im eingeschalteten Zustand. Nun, es scheint so zu sein, dass aufgrund fehlender Originalteile nur ein Ersatzteil von Conrad in Frage kommt, oder das Zerlegen und Reinigen des Ursprungschalters. Nur, trotz Serviceanleitung ist mir nicht ganz klar wie ich den Schalter ausbauen kann. Nur von unten, oder bekomme ich die Trägertafel für die Schalter auch von vorne/außen ab? Außerdem, welchen Entstörkondensator sollte ich mittauschen? Sitzt der direkt am Schalter? Handelt es sich um den 47nF Kondensator? Wie sind denn die genauen Spezifikationen (Elko, Folie,..)?

3) Die Pitch Regelung geht bei der Feinregelung für 33UpM nicht mehr. Die LEDs wandern nur von -6 nach -5. Reicht da Kontakspray oder ist die Elektronik hin? Bei 45UpM klappt die Regelung problemlos.

4) System/Nadel: Wie ich mittlerweile weiß, gibt es für das MCC 120 keine Ersatznadeln mehr, auch die in der Bedienungsanleitung beschriebene Montage eines ½“ Tonabnehmers scheint problematisch, da auch hier kein Adapter mehr zu bekommen ist. Ist das richtig so? Woran erkenne ich überhaupt den Zustand der Nadel? Bleibt nur der Weg zum Hifihändler des Vertrauens? Lacht der mich dann aus, wenn ich von meinem Dual erzähle?

5) Wenn ich an einem Cinchstecker wackele, brummt es wahnsinnig. Würdet ihr das komplette Kabel tauschen oder nur neue Stecker anlöten? Der Wackelige ist definitiv im Stecker. Wenn das Gerät geöffnet ist, könnte ich gleich Netzstecker und Massekabel mittauschen. Sollte ich ggf. noch andere Bauteile erneuern?

Ich würde mich über Tipps und eure Hilfe freuen und nehme gerne neue Netzschalter in Empfang!

Gruß,
Christian
defektO
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 03. Mai 2010, 22:52
hallo,


hast da ein recht nettes gerät erstanden.

den resonator würd ich mit ner meßschallplatte einstellen. irgendwelche skalenwerte sind da oft nicht wirklich zuverlässig - ähnlich wie beim anti-skating.
er ist dazu da die schwingungen bei resonanzfrequenz der tonarm-system kombi zu eleminieren (bzw. zu verringern).
bei nem falschen einstellwert kan auch mal gerne ne verschlimmbesserung auftreten...

hmmm, wenn ich mir die fülle deiner fragen so anschaue, würde ich dir raten mal hier:

http://dual-board.de...3a1afafe0b3da74df25c

nachzufragen. ich habe den dreher selbst nicht hier stehen und da sind massenhaft leute, die dir aus jahrelanger erfahrung heraus wesentlich präzisere antworten geben können. ist auch ein recht freundlicher haufen


grüssle henner
germi1982
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Mai 2010, 23:25

Handelt es sich um den 47nF Kondensator? Wie sind denn die genauen Spezifikationen (Elko, Folie,..)?



Ich würde einen selbstheilenden, also einen MKP einsetzen. Achte aber darauf, dass aber meist die Gleichspannungsfestigkeit angegeben ist, also genau hinschauen.

Der saß zumindest bei den Vorgängern immer parallel zum Netzschalter, musst du mal schauen.

€: Ich habe nachgeschaut, sitzt parallel zum Netzschalter. Also genau das gleiche wie bei den Vorgängern. Ist der Kondensator durch, läuft der Plattenspieler immer, egal ob der Netzschalter an oder aus ist.

Servicehandbuch:

http://dual.pytalhost.eu/741s/


[Beitrag von germi1982 am 03. Mai 2010, 23:33 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#4 erstellt: 04. Mai 2010, 08:06
Hallo Christian!

Hatte mal vor Jahren einen 741 vom Flohmarkt, auch da war der Netzschalter defekt.
Nach dem Ausbau desselben ging ich damit zum örtlichen Radio-Bastler (Elektronikgeschäft) und kaufte einen vom Platzbedarf her passenden Schalter, der allerdings etwas anders befestigt werden musste.
Nach dem Umbiegen der Halterung montierte ich den neuen Schalter und es war gut. Improvisieren ist also angesagt.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 04. Mai 2010, 08:07 bearbeitet]
silberfux
Inventar
#5 erstellt: 04. Mai 2010, 16:24
Hi, zur Not erstmal Netzschalter überbrücken und mit schaltbarer Steckdose ein- und ausschalten.

BG silberfux
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 04. Mai 2010, 20:05
Ich habe mal den passenden Kondensator rausgesucht, der hat beim Conrad die Nummer:

451095 - 62

Ab Werk war ein Papierkondensator drin, deswegen stinkt der auch nach verbranntem Papier wenn der durchhaut.

Ich empfehle dir so einen MKP, die sind selbstheilend. Wenn da ein Durchschlag entsteht, schmilzt das Metall und verfüllt die entstehende Lücke. Dadurch wird eine Zerstörung des Kondensators verhindert. Das ist ja der Nachteil bei den Papierdingern, die sind dann hin...
Khayman1972
Stammgast
#7 erstellt: 04. Mai 2010, 21:48

germi1982 schrieb:
Ich habe mal den passenden Kondensator rausgesucht, der hat beim Conrad die Nummer:
451095 - 62


Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe mir heute Mittag bereits den bestellt: 456128 - 62
Laut Dual-Forum auch eine gute Wahl.

Gruß,
Christian
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Mai 2010, 22:39
Anderer Hersteller und sieht optisch anders aus,hat noch nen Widerstand drin, aber es erfüllen beide den gleichen Zweck und wären für den Einsatz im Dual geeignet...

Ist im Endeffekt egal ob nun der oder der. Nur der Rifa kostet halt knapp über 2€, der Wima MKP kostet halt nur 26 Cent. Dual hat da damals einen einfachen Wima Papierkondensator eingesetzt, und die zerhaut es halt irgendwann mal...und da heute so ein selbstheilender nix mehr kostet....die andere Geschichte ist eigentlich übermotorisiert dafür das er nur entstören soll.

Da verstehe ich die Leute aus dem Dual-Board nicht...

Aber das erinnert mich daran mal nachzuschauen ob der Kondensator bei meinem Dual 704 schon mal gewechselt wurde. Habe noch einen 68 nF hier liegen, der kann zur Not auch benutzt werden.


[Beitrag von germi1982 am 04. Mai 2010, 22:52 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#9 erstellt: 05. Mai 2010, 09:54
Hallo Marcel,

die R-C-Kombination ist für die Verminderung des Funkens am Schalter noch etwas besser geeignet als ein reiner Kondensator, weil der Stromfluss über den Widerstand begrenzt wird.

Unbedingt nötig ist das aber freilich nicht.


Gruß
Benjamin
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