Plattenspieler Matten

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Delta8
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jun 2004, 22:26
Gibt es tatsächlich merkbare Unterschiede, welche Matte/Unterlage ich unter meiner Platte liegen habe und welche empfehlt ihr mir ggf. ?

Es gibt die Teile ja aus verschiedenen Materialien wie Krok, Leder, Filz, Carbon und eben das oblogatorische Gummi, das wiederrum in unterschiedlichen Mischungen und "Riffelungen" (Auflagepunkten)

Auf was sollte ich achten, was spielt eine Rolle ? Oder kann ich das Standart Teil einfach liegen lassen falls es eh egal ist soweit ich keine Scheibe Käse unter die Platte klemme ?

Danke.
directdrive
Inventar
#2 erstellt: 08. Jun 2004, 05:27
Moin Delta,

das hängt zuerst einmal vom Plattenteller ab: Abnehmen, Matte ab und gegenklopfen - klingelt das Teil wie eine Glocke, lang und volltönend braucht er unbedingt eine entsprechende Bedämpfung - am effektivsten mit einer Gummimatte zu erreichen. Gibt er nur ein kurzes "Klonk" von sich, reicht auch eine Filzmatte.

Ansonsten gibt's da keine Vorschriften und auch nichts, was generell besser klingt. Probier alle Varianten aus, derer Du habhaft werden kannst und entscheide nach eigenem Geschmack, was zwischen Teller und Platte kommt. Ich selbst benutze eine sehr schwere und harte Technics-Gummimatte, andere Besitzer meines Drehers würden nie etwas anderes als eine Filzmatte auf ihren Teller legen.

Hörbare Unterschiede gibt es auf jeden Fall, stellt sich nur die Frage, ob es Sinn macht, tagelange Vergleiche zwischen Tellerauflagen zu erhören oder ob man in diesem Zeitraum vielleicht besser einfach ein bißchen Musik hört.

Grüße sendet

Brent
Albus
Inventar
#3 erstellt: 08. Jun 2004, 07:40
Tag,

nun, eine Plattenmatte muß Passung haben.
1. Passende Stärke (Höhe), insbesondere bei Tonarmen ohne Höhenanpassungsmöglichkeit.
2. Passendes Gewicht, bei schwachen Motoren und relativ dazu schwereren Plattentellern sowie unterdimensioniertem Drehlager des Plattentellers (Knirsch-Gefahr).
3. Passende statische Eigenschaften, im Verhältnis zum Drehteller, im Verhältnis zur Schallplatte (Filz hängt schon mal knisternd an der statisch geladenen Platte).
4. Passende Dämpfungs- und Elastizitätseigenschaften des Materials, nicht unter Anregung federnd reagieren.
5. Passende Adhäsionseigenschaften der Auflagefläche für die Platte sowie für den Kontakt zum Plattenteller (weder darf die Platte wackelig liegen, noch die Matte verrutschen).
6. Passende Oberflächenform für Platten mit Verdickung im Innenbereich sowie für schlicht plane Platten.
7. Passende Plattenklemme zur Komponente Plattentellermatte (Bezug auf Motorkraft, Stärke der Plattenmatte und Höhe des Mittelzapfens bei aufliegender Platte).

So ungefähr. Was macht man nun? - Als Normalhörer läßt man es bei der Wahl des Herstellers; oder, man tauscht die statische Billig-Filzmatte gegen eine passende Gummimatte aus. Als Spezialhörer geht man die Möglichkeiten zunächst gedanklich und preislich und performativ erwartend durch und tritt alsdann in eine Versuchsreihe der verbliebenen Möglichkeiten ein. Das Ende eines Spezialhörers ist dann, für jeden Plattenspieler hat er eine eigens optimal passende Plattentellermatte in Nutzung. Ach ja, noch dies: Pappe ist ein sehr gut dämpfendes Material.

Nein, das muß nicht sein. Es geht auch ohne Verrenkungen.

MfG
Albus
PPM
Stammgast
#4 erstellt: 08. Jun 2004, 07:52
Hallo,

dem Beitrag von Albus ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht soviel: Der Glaube, man könne einen TT durch den Austausch der Original Gummimatte gegen eine Filzmatte "tunen", entpuppt sich allzuoft als Irrtum. Ich hatte auf Metalltellern nur Ärger mit Filzmatten, zumal es total nervt, wenn sie ständig an der Platte haften bleiben.
Und die Originalauflage z.B. eines Dual 1219 mit "eingebauter" Stroboscheibe ist auch optisch nicht zu verachten...

Gruß

Patrick
directdrive
Inventar
#5 erstellt: 08. Jun 2004, 08:06
Guten Tag Albus,


Das Ende eines Spezialhörers ist dann, für jeden Plattenspieler hat er eine eigens optimal passende Plattentellermatte in Nutzung.


Da muß ich widersprechen: am Ende des Weges steht für den "Spezialhörer" wohl die optimal passende Tellermatte für die jeweilige Schallplatte...

Grüße sendet

Brent
Albus
Inventar
#6 erstellt: 08. Jun 2004, 08:11
Tag Brent,

Punkt 6., mit der Ergänzung einer den Innenbereich der Matte im Fall des Falles der unverdickten Schallplatte ausfüllenden Spezial-Einlage erspart einem den vereinzelten Mattentausch.

Freundliche Grüße!
Albus
Lord_Moori
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Jun 2004, 20:59
Hallo Leute,

mich nervt auch die Filzmatte etwas, da sie immer an der Platte kleben bleibt und Fussel und Staub sind sichtbar und können nur schlecht entfernt werden.

Am liebsten würde ich eine dünne Ledermatte drauflegen.

Gruß
Stefan
Ludger
Inventar
#8 erstellt: 10. Jun 2004, 06:35
Noch ein Tip: Acryl 5mm (kann man selbst herstellen). Brachte auf meinem TD 166 und meinem Lenco L75 sowie auf einem Garrard 401 deutlich bessere Ergebnisse als Kork, Leder oder Filz. Aus meine Efahrungen kann ich sagen, dass man mit Matten sehr gut Feintuning betreiben kann und es damit letztendlich davon abhängt, in welche Richtung man den Klang beeinflussen möchte. Ludger
Delta8
Stammgast
#9 erstellt: 10. Jun 2004, 12:41
@Ludger

Das klingt interessant, kann man das auch fertig kaufen ? Denn ich weiß nicht, wie ich Acryl exakt rund bekommen soll, mit der Stichsäge komme ich da nicht sehr weit vermute ich
Albus
Inventar
#10 erstellt: 10. Jun 2004, 13:01
Tag,

z.B. fertig zu kaufen als "Goldmund Matte", kostet reichlich. Muß fest verklebt werden, Achtung!

MfG
Albus
Ludger
Inventar
#11 erstellt: 10. Jun 2004, 14:42
Hallo Delta8, Stichsäge geht. Allerdings sollte das Sägeblatt nicht zu grob sein. Pendelhub auf null (reißt sonst aus). Beim Sägen wird vermutlich das Acryl wieder verkleben, ist aber nicht so schlimm, einfach nochmal sägen, allerdings langsam. Vor dem Sägen solltest du natürlich das Loch (Durchmesser 7,2 mm, Bohrer sind handelsüblich) bohren, am besten auf einer Ständerbohrmaschine. Ich habe die Matte nicht verklebt, kann also nicht sagen, ob das nochmals eine Verbesserung bringt. Ich habe versuchsweise zwischen Plattenteller und Acryl noch Filz gelegt, war jedoch eine Verschlechterung. Gruß Ludger
burkhalter
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Jun 2004, 18:57
Hy Delta8, die Acrylplatte kann man auch fertig kaufen z.B. bei Phonophono.de:
Delta Dynamics Acryl-Dämpferauflage 5mm, milchig weiss
Bestellnr D64003
Einzelpreis: 43.85 Euro
Wird für Thorens TD 146 bis TD 166 empfohlen, bei den 300ern etc wäre sie aber laut phonophono allerdings nicht angebracht. Was für einen Dreher hast du denn ?
Gruß burkhalter
Lord_Moori
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 10. Jun 2004, 20:35
Hallo,

das mit der "Matte" aus Acryl klingt gut.

Hier mal ein Link zu einer Firma, welche diese Scheibe exakt gebohrt, (der leichtere Part)und exakt rund kriegen.
Die machen zwar eher Aquaristikbedarf aber fragen kostet ja nix.
www.schuran.com

Gruß
Stefan
Delta8
Stammgast
#14 erstellt: 10. Jun 2004, 21:25
@ Lord_Moori

Danke, da werde ich wohl mal anrufen, wenn es konkret wird

@ burkhalter

Delta Dynamics würde sich natürlich gut zu meinem "Namen" machen

Mein Dreher ist ein Denon GT-750 (da den keiner kennen will, als relevante Infos: direktgetrieben, leichter Tonarm)
burkhalter
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 10. Jun 2004, 23:12
Würde einfach mal phonophono anmailen, vielleicht kennen die ja deinen dreher und können dir auch Tips zur matte geben.
grüß burkhalter
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