Thorens TD 160 Motor - und andere Kleinigkeiten

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Hmeck
Inventar
#1 erstellt: 10. Dez 2013, 10:12
Hallo Plattenfreunde,

endlich habe ich mir meinen historischen Thorens 160, mit TP16 Tonarm vorgenommen. (laut dem Typenschild die Nr. 1299, dürfte also ein frühes Modell sein) Der erste Start - alles schien korrekt zu laufen. Der nächste - Teller läuft rückwärts. Nun ist da ja ein Synchron-Motor mit zusätzlicher Wicklung und Hilfskondensator für den Anlauf verbaut. Nach dem Öffnen gefreut: so einen Kondensatator (0,15 ųF, 400 V) habe ich auf Lager, sogar gleiche Ausführung.

Aber leider - es ist die Wicklung, (2 mal getrennt: rot-schwarz: Hilfsphase, und blau-schwarz) rot-schwarz hat keinen Durchgang.
Das Ganze liegt übrigens über 10 kOhm direkt auf Netz.

motor TD 160

Wie man sieht, gibt es noch einiges zu tun.
Wenn man das Ganze sich anschaut - noch original, sogar der Lack auf den Schrauben für die Kegelfedern - und so eine schlichte, dennoch tolle Mechanik. Die Lagerbuchse für den Teller ist übrigens Messing, Durchmesser 10 mm.

Und der Blick nach innen - soo schön übersichtlich, und dennoch pfiffig.

Thorens 160 innen

Was den Motor betrifft, so frage ich mich jetzt, was da evtl. ersatzweise reinpasst. Es gibt welche, die über einen Stecker-Anschluss verfügen, die scheinen aber für Niedervolt zu sein. Soll mir nicht drauf ankommen, da noch einen Trafo reinzusetzen. Allerdings gehen die bei Ibä vieeeel zu teuer weg...
Oder ich versuche doch, das Motörchen zu öffnen, ist an den 3 Stehbolzen vernietet und sieht so aus, als könne man dann das Ober- vom Unterteil trennen und an die Wicklungen kommen. Erfolgschance? Naja.

Frage: Haben die Thorense jemals den Durchmesser des Antriebs geändert (Innenteller bzw Motorscheibe)? - wenn nicht, würde das die Auswahl erleichtern.

Noch ne Frage: Der Tonarm hat Spiel in den Lagern. Nach meinem unmaßgeblichen Gefühl sollten die so eingestellt sein, dass gerade kein Spiel mehr spürbar ist. (habe ich fürher am Fahrrad auch so gemacht) Aber stimmt das überhaupt für Tonarmlager?

Ich nehme an, dass der TP16 die üblichen Spitzen-Kugellager mit den konischen Schrauben hat, aber sicher bin ich nicht, und erkennen kann man es auch nicht. (Will das Ding natürlich nicht unnötig zerlegen!)

So, falls jemand Antwort weiß - das wäre hilfreich.

Grüße, Hmeck
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2013, 16:48
Hallo Plattenfreunde,

es geht weiter. Nachdem ich mal ein bisschen bei passenden Thorens-Motoren mitgesteigert habe und dann aber bei den Irrsinns-Preisen, die da erreicht werden, ausgestiegen bin, habe ich einfach einen Dual-DC-Motor aus einem Schlachtfest umgewidmet. Man sieht am Thorens-Motor noch Spuren meines vergeblichen Versuches, an die kaputte Wicklung heranzukommen. Übrigens: WIESO ist die eigentlich kaputt gegangen? Angeblich ging noch alles, als mein Vorbesitzer das Ding in den Keller stellte. Und bei einem 10-kOhm-Vorwiederstand KANN doch gar keine wicklungsverschmorende Leistung fließen?!!
Thorens und Dual-Motor

So, da sitzt er drin. Die Schubstange für den Riemen-Umwerfer ist ausgehängt. Falls ich 45 U haben will, geht das mit einem einfachen Widerstand Noch fremdelt der neue Motor er ein bisschen....
Dual Motor in Thorens

Ha- Glück gehabt: Passt!
Dual Motor in Thorens - Riemenseite
Man kann auch noch prima erkennen, womit der Vorbesitzer sein Lenco-Clean festgepappt hat.

Und nun die spannende Frage: Stimmt die Geschwindigkeit??? (bzw: lässt sie sich einstellen??) Und hält er sie auch???
Dual Motor in Thorens - Kontrolle mit Stroboskop
Alles prima. Im Prinzip sollte zwar der Originalmotor genauer sein - wegen Synchronlauf auf 50 Hz - aber ganz leichte Durchmesserabweichungen lassen sich nicht kompensieren. Hier schon - das Motörchen bringt, hat sozusagen automatisch Pitch-Regler. Ein Laufgeräusch ist, mit Ohr am Plattenspieler, zwar vernehmbar, aber ich bin nicht sicher, ob der Thorens-Motor leiser war (dann halt nicht dieses Schleifgeräusch von den Kontakten, sondern Netzbrumm oder so.)
Muss jetzt noch ein Netzteil bauen. Und Tonarm einstellen. Und putzen, putzen, putzen ...

Grüße, Hmeck
Pilotcutter
Administrator
#3 erstellt: 20. Dez 2013, 17:47
Moin Hmeck


Hmeck (Beitrag #1) schrieb:
Ich nehme an, dass der TP16 die üblichen Spitzen-Kugellager mit den konischen Schrauben hat, aber sicher bin ich nicht, und erkennen kann man es auch nicht. (Will das Ding natürlich nicht unnötig zerlegen!)


Nach meiner Erinnerung kann man das sehen, ob ein SpitzenKUGELlager verbaut ist oder ein gewöhnliches Spitzenlager. Wenn es der Ur-TP16 ist und rechts und links noch richtige Schlitzschrauben hat mit einer großen umliegen Sicherungsmutter, ist es imho ein Spitzen-Kugellager. Die späteren TP16 Tonarmlager haben einfach Sicherungsschrauben reingedreht (mit 2 Löchern) und nur noch ein Spitzenlager ohne Kugellager.

Also bei den alten TP16 ist die Schraube, die du drehst das Kugellager, die Spitzen sind im Arm. Die Toleranz zwischen "Spiel" und "schwergängig" scheint mir gering und die innere Schraube schlecht erreichbar, also Obacht.

Ich glaube nicht, dass Thorens die Antriebsdimensionen innerhalb der 14x/16x Baureihen geändert hat. Ich meine da ist alles kompatibel.

Wenn Du noch was benötigst, einfach melden, ich habe noch einige Thorens Klamotten aus den Baureihen.

Gruß. Olaf
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 20. Dez 2013, 23:10
Vielen Dank für Deinen Beitrag!


Pilotcutter (Beitrag #3) schrieb:
... rechts und links noch richtige Schlitzschrauben hat mit einer großen umliegen Sicherungsmutter, ist es imho ein Spitzen-Kugellager.

hat er:

Thorens 160 Tonarm Detail

Es scheint, dass das waagerechte Lager gar kein spürbares Spiel hat. Auch die Schraube ist noch unverkrotzt. Kein Handlungsbedarf. Das konzentriert sich alles auf das senkrechte Lager. Dazu passt, dass die Abdeckung zunächst fehlte, da hat wohl schon mal jemand ... Allerdings fiel mir der Deckel irgendwann aus dem Innenraum entgegen. Muss mir jetzt mal ein Werkzeug für die obere Stellschraube basteln.

Die Antiskating-Einstellung geht nicht auf Null. Der Arm driftet auch bei Min-Einstellung nach außen. Aber vielleicht soll das so sein. Insgesamt ein prima Erhaltungszustand, wie ich finde. Und eine irgendwie bekloppt geniale Konstruktion, besonders das Fädchen für die Auflage-Einstellung aus dem oberen Röhrchen über dem Gegengewichts-Tragrohr. Das werde ich alles fein so lassen, wie es ist.

Grüße, Hmeck
Pilotcutter
Administrator
#5 erstellt: 20. Dez 2013, 23:59
Jo, die ersten TP16 sind schon was Feines. Ich weiß nichtmal ob der II/III überhaupt noch Kugellager hatten. Zumindest die, die so ausschauen, haben's nicht mehr.

2013-12-20-2984_1

Für die Lochschrauben nehme ich entweder eine Telefon-oder Spitzzange oder die Pinzette aus dem Auto-VerbandsKasten. Für Infos um Details kannst Du bei Rudi Zampa http://www.rudi-zampa.at/Thorens-TP-16-Lagerspiel-Justage.pdf schauen.

Viel Erfolg und Gruß.

Olaf
Hmeck
Inventar
#6 erstellt: 30. Dez 2013, 21:12
So, jetzt läuft er, vielen Dank auch für die Hinweise auf die Tonarm-Einstellung!

War ganz unproblematisch, das Spiel im senkrechten Lager mittels Seeger-Zange einzustellen. Ein Bild vom Ganzen habe ich hier auch schon gepostet. Probleme habe ich noch mit der Holz-Zarge:
Wie Klebstoffreste wegbekommen, ohne das Furnier zu killen.
Farbe, die von Lencoclean fast komplett abgewaschen, wieder auffrischen
Und was ich mit der Haube mache, von der ein Stück abgebrochen ist, weiß ich auch noch nicht.

Unerwartete Problem gab es auch mit der Headschell. Kein Kontakt, Kontaktstifte wie mit Maschinenöl bedeckt. Habe ich mit Kontakt WL gewaschen, x mal ein- ausgesteckt, mit Druckluft behandelt. Außerdem war der Tonabenehmer so angeschlossen, dass kein Signal kommen konnte. Hoffentlich bauen sich mit den Dreckresten nicht wieder Wackler etc auf.

Aber die Mechanik - ein Gedicht. Lift, Teller- und Tonarm-Lager, Auflage-Skala: alles stimmt. Die Gummipuffer an den Kegelfedern noch fest und unzerbröselt, alles noch in Originaleinstellung, der Sicherungslack unverletzt.

Grüße, Hmeck


[Beitrag von Hmeck am 30. Dez 2013, 21:14 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#7 erstellt: 30. Dez 2013, 22:29

Hmeck (Beitrag #4) schrieb:
Die Antiskating-Einstellung geht nicht auf Null. Der Arm driftet auch bei Min-Einstellung nach außen.
Hallo Hmeck, wenn er nur ganz leicht nach außen driftet, ist das vollkommen in Ordnung; vielleicht sogar beabsichtigt. Schau aber ob der Spieler, vor allem der Teller, exakt im Wasser steht.

"Wie Klebstoffreste wegbekommen, ohne das Furnier zu killen"
Würd ich mit Feuerzeugbezin oder Aceton veruschen. Sollte man sowieso im Haus haben.
Alternativ. Vorsichtig mit einer scharfen Glasscherbe abschaben.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 30. Dez 2013, 22:39 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#8 erstellt: 30. Dez 2013, 22:51
Hallo Jürgen,

danke für die Hinweise, ich habe mir dann auch gedacht: da muss irgendeine Feder für Antiskating drin sein, und die muss eine gewisse Vorspannung haben, damit je nach dem Stellwinkel des Tonarms keine allzu großen Kraftdifferenzen zustande kommen. Der von mir geschilderte Effekt war auch nur ohne Headshell und Gegengewicht deutlich, mit diesen ist es kaum noch spürbar. Und da die Auflagekraft sich korrekt einstellen läßt, wie ich per Waage kontrolliert habe, wird es wohl auch für AS stimmen. Die Auflagekraft selber läßt sich prima auf Null stellen zum Ausbalancieren, da die Kraft über einen Nylonfaden übertragen wird, und der hängt dann auf Nullstellung einfach ein bisschen durch.

Grüße, Hmeck
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