Bastel-Wochenende (Tonabnehmer Erfahrungsbericht)

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eStyle
Inventar
#1 erstellt: 10. Mrz 2019, 01:52
Hallo, ihr Vinyl-Freaks!

Ich habe von meiner Arbeitskollegin, der ihr Mann auch einen Rega P3 besitzt wie ich, den Rega Elys2 Tonabnehmer zum Testen geliehen bekommen. Er selber war mit diesem Tonabnehmer wohl ganz zufrieden, bis er vor kurzem zum Nagaoka MP150 gewechselt ist, welches nun sein Favorit ist.

Ich habe mich natürlich direkt gefreut, dass ich an meinem letzten Wochenende zum Urlaubsende nochmal ordentlich Spaß haben kann, indem ich mich mit meinem Lieblingshobby "Vinyl" beschäftige. Also direkt den Tonabnehmer gegriffen und losgelegt.
Die Montage war super einfach, da der Rega Elys2 Tonabnehmer über die 3-Punkt-Befestigung (sofern Montage am Rega Tonarm) am Headshell befestigt wird. Somit entfällt die Justage der Kröpfung und des Überhanges.

So sah das Ganze nun aus:

Rega Elys2

Rega Elys2 Tonabnehmer

Nach der ganzen Einstellung der Auflagekraft, Anti-Skating usw., kam nun natürlich das Wichtigste - der Klang:
Nun, der Klang an sich ist sehr warm. Deutlich wärmer als meine Ortofon OM und 2m Serien, die ich an meinen beiden Drehern (Rega und Dual) nutze. Für meinen Geschmack, obwohl mein Raum eher für einen helleren Klang sorgt von der Raumakustik her, etwas zu warm. Die Höhen werden teilweise komplett zurückgefahren, was mir nicht so gefallen hat. Dennoch im Großen und Ganzen ein ganz guter Klang, aber meiner Meinung nach sicher keine 199€ Wert. Der Tonabnehmer hat nämlich ein ganz anderes großes Manko - er zischelt, gibt also die S-Laute etc. sehr scharf wieder und neigt zum Verzerren gegen Plattenende. Für jemanden, der mit diesem Tonabnehmer einsteigt, sicherlich deutlich besser als ein sphärischer Schliff, aber für 199€ (normalerweise, meiner war ja geliehen) war mir das echt zu wenig geboten klanglich. Ich habe auch extra den ganzen Tag lang getestet und nicht nur 2-3 Songs und das war's. Obwohl der Klang so warm ist, wurde ich aber einfach nicht warm mit diesem Tonabnehmer. Gut, mag sein, dass es vielleicht auch etwas krass ist, wenn man vom Ortofon 2m Black zum Rega Elys2 wechselt, aber ich bin der Meinung da klingt sogar ein einfacherer Nagaoka MP110, Audio Technica VM95E oder sogar der Ortofon 2m Red deutlich besser.

Es hat auf jeden Fall trotzdem Spaß gemacht, mal wieder bisschen an meinem Plattenspieler rumzubasteln und diesen Tonabnehmer zu testen. Diesen Bericht schreibe ich, da ich meine Erfahrungen einfach gerne mit euch teilen möchte und vor allem, um den Leuten eine kleine Hilfestellung bei der Tonabnehmerwahl zu bieten, die eventuell mit dem Rega Elys2 liebäugeln.

Fazit:
Mittelmäßiger Tonabnehmer mit eigentlich gutem warmem Grundcharakter, der aber die Höhen teilweise komplett vergisst und gegen Plattenende definitiv zu sehr verzerrt. Auch grundsätzlich ist ein leichtes Zischeln vorhanden und die S-Laute werden somit zu scharf wiedergegeben.
Dafür ist die Montage, wenn man passend zum Rega Tonabnehmer einen Rega Plattenspieler besitzt, kinderleicht. Doch was bringt das, wenn der Klang nicht gefällt?
Für 199€ definitiv zu schwach!

Dies ist natürlich meine Erfahrung, in meinem Raum, mit meiner Hifi-Kette. Es kann natürlich sein, dass es bei anderen eventuell etwas anders klingt, aber das wisst ihr ja denke ich mal alle...

Schönen Abend, wünsche ich!
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2019, 10:41
Hallo,

hier https://www.connect.de/testbericht/rega-elys-2-333256-5907.html kann man einen "Textbericht" der Audio/Stereoplay lesen.
Verzerrungen von 0,5% werden genannt.
Im Vergleich ein AT 440 MLa https://www.connect....mla-328944-5760.html , bei dem Verzerrungen von nur 0,06% angegeben sind.

Vorausgesetzt, es wurde richtig gemessen, erklärt das schon das Gezischel des Rega-Systems.

Entwickelt und baut Rega seine Tonabnehmer denn selber? Oder lassen sie fertigen, mit geringen hauptsächlich kosmetischen Änderungen zu entsprechenden Typen der OEM-Hersteller?

Einige Goldrings der 2000er Serie z.B. dürften Baugleichheiten zur Nagaoka 100er Serie sein, mit lediglich anderer Generator-Umhüllung. Sodass sie auf den ersten Blick deutlich anders aussehen.

Es dürfte klar sein, dass "umgelabelte" OEM-Tonabnehmer wohl etwas teurer sind als die praktisch gleichen Modelle unter der Marke des OEMs - wollen ja mehr Leute daran verdienen.

Gruß
eStyle
Inventar
#3 erstellt: 10. Mrz 2019, 12:53

Burkie (Beitrag #2) schrieb:
Hallo,

hier https://www.connect.de/testbericht/rega-elys-2-333256-5907.html kann man einen "Textbericht" der Audio/Stereoplay lesen.
Verzerrungen von 0,5% werden genannt.
Im Vergleich ein AT 440 MLa https://www.connect....mla-328944-5760.html , bei dem Verzerrungen von nur 0,06% angegeben sind.


Wow, das ist wirklich ein krasser Unterschied!



Vorausgesetzt, es wurde richtig gemessen, erklärt das schon das Gezischel des Rega-Systems.


Es ist schon echt schade, dass es so zischelt, da der Klang sonst gar nicht mal so schlecht wäre. Aber dennoch werden die Höhen teilweise fast komplett verschluckt. Deshalb nicht ganz so meins, obwohl ich eigentlich schon der Freund vom warmen bzw. wärmeren Klang bin. Das ist eindeutig zu warm!



Entwickelt und baut Rega seine Tonabnehmer denn selber? Oder lassen sie fertigen, mit geringen hauptsächlich kosmetischen Änderungen zu entsprechenden Typen der OEM-Hersteller?


Ja, die werden wirklich von Rega selbst entwickelt und auch gebaut. Habe es oft so gelesen und als ich mir meinen Rega P3 Plattenspieler neu gekauft hatte, hatte ich mir damals auch mehrere Berichtsvideos mit viel Hintergrundinfo über Rega angeschaut. Da wurde es auch gezeigt und erwähnt, dass sie die Tonabnehmer selber entwickeln und bauen.



Einige Goldrings der 2000er Serie z.B. dürften Baugleichheiten zur Nagaoka 100er Serie sein, mit lediglich anderer Generator-Umhüllung. Sodass sie auf den ersten Blick deutlich anders aussehen.


Goldring hat ja auch neue Tonabnehmer mit eingelassenem Gewinde für die Schrauben jetzt im Programm. Meinst du die oder eher die älteren?
Burkie
Inventar
#4 erstellt: 10. Mrz 2019, 13:37
Den hier z.B.:
https://www.phonophono.de/hifi-tonabnehmer-goldring-2100.html

Vom runden Äußeren her, sieht er schon ganz anders aus als etwa Nagaoka aus der 100er Serie:
https://www.thakker.eu/nagaoka-mp-110-tonabnehmer/a-5051/

Das eigentliche Generator-Gehäuse sieht aber schon sehr ähnlich aus, und tatsächlich werden diese Goldringe bei Nagaoka gefertigt.
Damit sie sich auch optisch von den Nagaokas unterscheiden, hat man um das Generatorgehäuse diese rundliche Montageplattform mit rundlichen Nadeleinschüben gemacht.

Gruß
Marsilio
Inventar
#5 erstellt: 10. Mrz 2019, 13:48
Die Nadeleinschübe bzw. die Nadeln sind aber anders. Bei Goldring hat man in Vergangenheit schon in relativ günstigen Relationen Nadeln mit Gyger-Schliff verbaut, Nagaoka setzt bis hin zum MP-300 auf relativ simple Ellipsen mit nur 0.4x0.7mil Verrundung, ab dem MP-150 sind es aber immerhin ganze Diamanten, ab dem M-200 sogar auf Bor-Nadelträger. Erst beim Topmodel MP-500 gibt es dann auch einen LineContact-Schliff.

Basieren die MP-Tonabnehmer von Goldring nicht ursprünglich auf ADC-Konstruktionen (Peter Pritchard)? Ich glaube schon mal was entsprechendes gelesen zu haben, kann mich aber auch täuschen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 10. Mrz 2019, 13:49 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#6 erstellt: 10. Mrz 2019, 13:59
Also,

die aktuelle 2000er Serie basiert auf der 100er Serie von Nagaoka. Das wird auch so in diversen Magazinen bestätigt.
Die 100er Serie von Nagaoka basiert auf der alten 10er-Serie.

Die Nadelschliffe selber und womöglich die Cantilever sind unterschiedliche. Und wegen der Umhüllung der Generatoren bei den Goldringen könnte auch die Masse unterschiedlich ausfallen.

Mit Websuche findet man sehr leicht einige Tests der Goldring-2000er Serie, sowie der Nagoka 100er-Serie. Auf Klanggeschwurbel oder Materialangaben würde ich weniger geben, mehr auf Messwerte (Frequenzgang und Verzerrungen).

Zischelnde S-Laute mögen zwar charakteristisch für Platten sein, aber mir persönlich ist da weniger mehr...

Gruß
eStyle
Inventar
#7 erstellt: 10. Mrz 2019, 14:12
Interessant, auf jeden Fall!
Apropros Gyger Schliff - ist ein Fritz Gyger Schliff eigentlich besser als ein Shibata Schliff? Ich hatte das irgendwo mal gelesen, eventuell sogar hier im Forum, ich weiß es nicht mehr genau. Ist das nicht eigentlich fast das gleiche? Ich glaube ich hatte irgendwie sowas gelesen wie "das Ortofon OM40 ist besser als das Ortofon 2m black, da es wenigstens noch den Fritz Gyger Schliff hat".


Burkie (Beitrag #6) schrieb:
Zischelnde S-Laute mögen zwar charakteristisch für Platten sein, aber mir persönlich ist da weniger mehr...


Ja, sehe ich genauso. Natürlich möchte ich irgendwo gerne diesen Schallplatten-Klang haben, aber das heißt für mich nicht, dass ich es nur noch zischeln höre und die Knackser usw. deutlich im Vordergrund stehen. Ein leichtes Zischeln ist auch etwas ganz anderes als ein störend lautes Zischeln. Wenn dies dann auch noch bei fast jedem S-Laut vorkommt, dann möchte ich die Lautstärke am liebsten runterdrehen oder die Platte gleich vom Plattenteller nehmen.
Vogone
Inventar
#8 erstellt: 10. Mrz 2019, 14:50
Wenn das Elys 2 so zischelt, wie kann es dann Spitzenklasse sein?
Mich würde das total nerven.
felixbo
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Mrz 2019, 15:19
Hi,
es macht wenig Sinn Tonabnehmersysteme anhand eines Parameters, hier "Hochtonverzerrungen", beurteilen zu wollen. Es sind keine Messbedingungen angegeben, nicht mal eine Messfrequenz. Ein anderes Edelsystem wird mit 0,4% gemessen und mit "überragend" beurteilt. Was sagt also dieser eine Messwerte über klangliche Eigenschaften aus? Nichts.

Gruß Felix
eStyle
Inventar
#10 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:27

Vogone (Beitrag #8) schrieb:
Wenn das Elys 2 so zischelt, wie kann es dann Spitzenklasse sein?
Mich würde das total nerven.


Wer sagt das denn?
Mich hat es eben auch genervt.

@felixbo:
Ja gut, ich denke mal das ist halt eben einfach Geschmackssache. Gibt bestimmt genug Leute, die das Zischeln gar nicht stört. Die einfach nur den Klang an sich bewerten und nicht nur wegen des Zischelns oder einem Messwert den Tonabnehmer als schlecht bezeichnen.
Aber wie gesagt, nach einem 2m Black ist das Elys2 mit Sicherheit halt auch deutlich schlechter, als wenn man direkt das Elys2 hört oder von einem schlechteren System kommt.

Ach und was Tests bei Tonabnehmern angeht - davon halte ich persönlich echt gar nichts, weil Klang an sich einfach total subjektiv ist und je nach Geschmack variiert. Die wertvollen Informationen aus den Tests sind für mich eher sowas wie, ob der Tonabnehmer nun eher warm oder eher hell klingt; wie stark sich Verzerrungen bemerkbar machen; und ob er grundsätzlich sich überhaupt an meinen Tonarm problemlos montieren lässt. Mit Sicherheit auch noch 1-2 andere Dinge, aber wenn da nun steht "der Klang ist überragend", dann hat das für mich nichts zu heißen, weil mein Geschmack ja ein ganz anderer sein kann. Was für die Tester überragend klingt, klingt für mich eventuell miserabel oder nur ganz ok.
Smoke_Screen
Inventar
#11 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:29

Vogone (Beitrag #8) schrieb:
Wenn das Elys 2 so zischelt, wie kann es dann Spitzenklasse sein?
Mich würde das total nerven.


Ja mich auch. Aus genau diesem Grund habe ich ein Acutex M412 verbannt. An sich ein guter TA
aber eben die Zischlaute waren abnervend auf Dauer trotz penibel genauer Justage.
Das neue AT-VM95ML dagegen ist eine Wohltat für meine Ohren. Und ist neu auch noch einiges
billiger als ein Elys 2. Zudem läst er sich wirklich kinderleicht montieren und justieren und besitzt
nicht (!) das oft mit AT Tonabnehmern asssoziierte "helle Klangbild" sondern ist tonal ausgeglichen
am mittelschweren S-Tonarm meines Alt-Japaners.
Tatsächlich habe ich mich doch etwas gewundert,daß nach den erheblichen Preissteigerungen bei
Tonabnehmern in den letzten Jahren ein neuer Tonabnehmer für deutlich unter 200€ eine so gute
Vorstellung bietet.



[Beitrag von Smoke_Screen am 10. Mrz 2019, 16:47 bearbeitet]
felixbo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Mrz 2019, 16:40
Hi,
@eStyle: so ähnlich sehe ich das auch.
@Smoke Screen: ich empfinde den Klang des AT-VM95ML ebenfalls als angenehm und ich kann damit längere Zeit entspannt nur die Musik hören.

Gruß Felix
eStyle
Inventar
#13 erstellt: 10. Mrz 2019, 18:42

Smoke_Screen (Beitrag #11) schrieb:
Das neue AT-VM95ML dagegen ist eine Wohltat für meine Ohren. Und ist neu auch noch einiges
billiger als ein Elys 2. Zudem läst er sich wirklich kinderleicht montieren und justieren und besitzt
nicht (!) das oft mit AT Tonabnehmern asssoziierte "helle Klangbild" sondern ist tonal ausgeglichen
am mittelschweren S-Tonarm meines Alt-Japaners.


Ja, deshalb war ich die letzten Tage echt am Überlegen, ob ich einfach mal den Audio Technica VM95ML ausprobiere. Hat echt einen super Preis und scheint ein sehr guter Tonabnehmer zu sein. Vor allem hat Audio Technica auch endlich die eingelassenen Schraubgewinde für eine einfache Montage. Der einzige Grund, warum ich noch nicht zugegriffen habe, ist tatsächlich der eigentlich etwas hellere Klang der Audio Technicas. Dieser wäre für meinen Raum nämlich fatal, ich brauche schon etwas neutral bis warmes. Wenn du jetzt natürlich sagst, dass dies in diesem Fall nicht so ist (was ich auch überall im Netz so lese), dann ist das echt mal eine Überlegung wert. Auf der anderen Seite denke ich mir - nicht, dass ich dann Geld rausschmeiße, da ich mit meinem Ortofon 2m Black natürlich schon sehr hochwertig unterwegs bin und auch extrem zufrieden damit Musik höre.


[Beitrag von eStyle am 10. Mrz 2019, 18:43 bearbeitet]
Smoke_Screen
Inventar
#14 erstellt: 10. Mrz 2019, 21:26
eStyle,wenn du ein 2M Black hast brauchst du kein VM95ML,obwohl das Black arg überteuert ist.
Das VM95ML ist zumindest ein gutes Upgrade System für Altgerät mit mittelschwerem S-Tonarm,und
(noch) fair bepreist. Für einen moderaten Aufpreis ist es klanglich klar besser als die EN Version.
Persönlich schätze ich das ML als obere Mittelklasse/angehende Spitzenklasse mit unzeitgemäß vor-
teilhafter Preis-/Qualitätsrelation ein. Auch spielt die hohe Standzeit der ML Nadel da eine Rolle.
Wie es an einem leichteren Tonarm,wie z.B. dem alten Dual Arm,aussieht habe ich bislang noch nicht
probiert,denke aber das es in etwa auf der Linie von M20E und 2M Blue liegen wird.

eStyle
Inventar
#15 erstellt: 10. Mrz 2019, 23:17

Smoke_Screen (Beitrag #14) schrieb:
eStyle,wenn du ein 2M Black hast brauchst du kein VM95ML,obwohl das Black arg überteuert ist.


Du weißt, dass es bei diesem Hobby kein "brauchen" gibt, sondern nur eine Lust, gewisse Dinge auszuprobieren. Also lieber "haben" als "brauchen".

Aber freut mich, dass du mit diesem Tonabnehmer zufrieden bist. Audio Technica hat ja auch wirklich größtenteils eine sehr gute Qualität und das Preisleistungsverhältnis bei deren neuen Tonabnehmern ist denke ich mal momentan ziemlich unschlagbar.

Vielleicht werde ich auch einfach mal das Bronze ausprobieren. Da ich bis jetzt so ziemlich jeden Schliff von Ortofon hatte außer Fine Line, würde mich diese Nadel auch noch interessieren. Vielleicht gefällt mir das Bronze ja sogar noch ein bisschen besser als das Black. Gibt ja im Netz genug Leute, die ihre Erfahrungen so beschreiben. Aber eigentlich kann ich mir kaum vorstellen, was das Bronze noch großartig besser machen könnte als das Black, da ich echt sehr zufrieden bin mit dem Black und Ortofon allgemein.
Die Preise der 2m Reihe sind allerdings wirklich etwas sehr hoch angesetzt, da gebe ich dir Recht.
wendy-t
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 10. Mrz 2019, 23:47
Hallo eStyle!

Um auf deine Frage zu den klanglichen Unterschieden zwischen Gyger und Shibata zu antworten:
Ich weiß nicht, ob man das verallgemeinern kann, aber aus meiner beschränkten Erfahrung (ich habe zwei Systeme mit Shibata. und drei mit Gyger-Schliff) neigen die Gyger-Schliff zu einem etwas härteren, die Höhen hervorhebenden Klang. Meine beiden Shibata-Systeme spielen eher neutral und sind für meine Ohren langzeittauglicher.
Bei gut aufgenommene Platten, ein bedämpfter Raum und im Hochton milden Lautsprechern klingen die Gyger-Systeme super. Die Shibata-Systeme sind da irgendwie gutmütiger. Erklären kann ich das technisch auch nicht. Und vielleicht ist das bei mir auch Zufall. Aber zumindest bei mir verhält sich das so.
Ach ja, mehr Informationen holt der Gyger-Schliff bei mir übrigens nicht aus der Plattenrille. Ebenso höre ich keine Verzerrungen mit beiden Schliffen im normalen Betrieb.

Viele Grüße
Philip


[Beitrag von wendy-t am 10. Mrz 2019, 23:47 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#17 erstellt: 11. Mrz 2019, 00:24
Nabend !

Die Klangbeschreibung des Elys2 wird wohl schon sehr typisch und somit weitgehendst unabhängig von dem Rest der Hörkette sein.

Die Firma Rega hat sich im MM-Bereich in eine erzkonservative Produktionsschiene verrannt und will partout möglichst alles mit eigenem Namen verkaufen. Verständlich, aber auch in dieser Generation am kritischen Analogi marktstrategisch vorbei. Auch kein Rega fono und farbige Antriebsriemen.

Wenigstens mußte die Reganer einsehen, daß sie kalkulatorisch einen Deal mit Audio-Technica und dessen Rega Carbon machen mußten.

Zugegeben, ein neuwertiges Rega Exact könnte für irgendwann einmal bei einem Spottpreis oder als - hüstel - Goodie beiseite gelegt werden.

MfG,
Erik
eStyle
Inventar
#18 erstellt: 11. Mrz 2019, 22:57

wendy-t (Beitrag #16) schrieb:
neigen die Gyger-Schliff zu einem etwas härteren, die Höhen hervorhebenden Klang. Meine beiden Shibata-Systeme spielen eher neutral und sind für meine Ohren langzeittauglicher.
Bei gut aufgenommene Platten, ein bedämpfter Raum und im Hochton milden Lautsprechern klingen die Gyger-Systeme super.


Vielen Dank für deine Schilderung!
Dann ist der Fritz Gyger Schliff eher nicht so das richtige für mich. Mein Raum ist eher hart, nicht bedämpft und neigt zum hellen Klang.

_________________________________


@Wuhduh:

Ja, ich weiß auch nicht, was sich Rega da bei den Tonabnehmern gedacht hat. Mit meinem Plattenspieler an sich bin ich dagegen super zufrieden.


[Beitrag von eStyle am 11. Mrz 2019, 23:03 bearbeitet]
wendy-t
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 11. Mrz 2019, 23:28
Hallo eStyle!

Meine Einschätzung ist nur eine Tendenz, die sich bei mir abzeichnet. Das sollte man nicht verallgemeinern.
Ich selbst wundere mich schon ein Stück weit, dass es bis jetzt noch keinen Widerspruch gab.
Bei mir sind es übrigens alles Ortofon Systeme mit dem Gyger-Schliff, die ins Analytische und die Höhen betonte gehen. Bei anderen Ortofon Systemen mit anderem Schliff ist mir das nicht aufgefallen. Schon seltsam...

Viele Grüße
Philip
Wuhduh
Gesperrt
#20 erstellt: 12. Mrz 2019, 01:38
Nabend !

Ja, genau. Eine Verallgemeinerung einer Klangbeschreibung, die letztendlich aus der Hörkette und dem subjektiven Hörempfinden resultiert, kann destruktiv sein und vom Kauf nebst positivem Erlebnis abhalten.

Die Kette TA bis Tröten ist reichlich lang. Die Kombi Spieler + TA kann klanglich - wie bekannt - ohne weiteres durch die nachfolgenden Komponenten beeinflußt werden. Wenn die Raumakustik auch noch passt, spricht absolut nichts gegen einen Gyger-Schliff , wobei hier nur vom Gyger II - Schliff gesprochen wird.

Außerdem ist die Musikrichtung und Aufnahmequalität ein wesentlicher Punkt. Bei einem geringem HT-Anteil fällt die Betonung eines Frequenzbereiches u. U. gar nicht so sehr auf.

MfG, Erik
wendy-t
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 12. Mrz 2019, 01:54
Hallo Erik!

Das sehe ich auch so wie du, daher habe ich auch versucht, es so vorsichtig wie möglich zu formulieren.
Hinzu kommt bei mir, dass ich einen ausgeprägten Hochton nicht so gerne mag.
Allerdings bezieht sich meine Beobachtung auf Gyger I und II.
Ich möchte den Schliff hier bestimmt nicht schlecht schreiben. Ich hatte es oben schon mal angedeutet. Gut aufgenommene Platten klingen damit super. Aber es gibt eben auch einige Platten, die (für mich) gute Musik enthalten, aber die eher schlecht aufgenommen wurden. Und bei diesen Platten wäre der Schliff nicht meine erste Wahl.
Hinzu kommt: was mir nicht gefällt, kann anderen ja trotzdem sehr gut gefallen. Habe ich schon öfter festgestellt.

Viele Grüße
Philip
akem
Inventar
#22 erstellt: 12. Mrz 2019, 16:42

felixbo (Beitrag #9) schrieb:
Ein anderes Edelsystem wird mit 0,4% gemessen und mit "überragend" beurteilt. Was sagt also dieser eine Messwerte über klangliche Eigenschaften aus? Nichts.

Ich glaube eher, daß die Einstufung "überragend" nichts aussagt... War halt nur teuer genug...

Gruß
Andreas
eStyle
Inventar
#23 erstellt: 12. Mrz 2019, 23:54
Solche Aussagen wie "überragend" oder "atemberaubend" sagen eh nichts aus, zumindest nicht für mich als potentiellen Käufer. Mag sein, dass der Tester den Klang vom Tonabnehmer überragend findet, schön für ihn, aber für mich muss das ja nichts heißen.
Wuhduh
Gesperrt
#24 erstellt: 13. Mrz 2019, 02:50
Moin !

Philosophisch betrachtet ist " überragend " ein Attribut, welches eine Relation zwischen mindestens 2 Dingen darstellt.

@ wendy-t:

Jo, wenn man die Möglichkeit hat mit unterschiedlichen Gerätschaften je nach Musikstil oder Aufnahmequalität hantieren zu können, kann man auch im Laufe der Zeit sein Gedächtnis trainieren oder auf den Notizzettel in der Plattenschutzhülle schauen : " Komm' in meinen Wigwam " ... DL103 mit der sphärischen Nadel reicht völlig !

MfG,
Erik
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#25 erstellt: 13. Mrz 2019, 14:09
Überragend klingt nach Fussballkommentator.⚽️
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