Schneider SL 7030 P läuft nicht mehr

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blino_96
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Aug 2019, 23:32
Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ich mit meiner Frage hier im richtigen Bereich gelandet bin (falls nicht, bitte ich dies zu entschuldigen)

Ich habe ein Problem mit meinem Schneider SL 7030 P, den ich samt original dazugehörigem Kassetten- und Tuner-Deck von meinem Großvater geerbt habe und seither als "Zweit"-Stereoanlage im Keller gelegentlich nutze. Wollte mir heute erst wieder eine LP anhören auf dem Schneider, als sich plötzlich die Wiedergabe zuerst nach einer erhöhten und dann nach einer stark verlangsamten Umdrehungsgeschwindigkeit angehört und dann gestoppt hatte. Der Plattenteller bewegte sich keinen Zentimeter mehr, auch nach erneutem Bewegen des Tonarms in Richtung Platte. Man hört außer für eine Millisekunde ein undefinierbares, extrem leises Geräusch beim Bewegen des Tonarms in Richtung Platte nichts. Da es sich um einen direktangetriebenen Quarzantrieb handelt (und somit ja ein gerissener Riemen oder derartiges wohl als Fehlerquelle ausscheidet), habe ich (als Laie) leider die Befürchtung, dass sich da der Motor bzw. die Antriebeinheit möglicherweise komplett verabschiedet hat. Bekomme den Plattenteller leider nicht ab und ich wollte nicht mit Gewalt da rangehen. Hättet ihr mir vielleicht einen Tipp bzw. eine Vermutung was genau da im Argen sein könnte bzw. wie ich dem ganzen mal auf den Grund gehen könnte? Hab schon etwas recherchiert, aber im Internet zu den Schneider-Geräten nichts gefunden

Bin leider auf dem Gebiet der Analogtechnik leider ein kompletter Laie, ich bitte meine Unwissenheit und Naivität was das Thema hier vielleicht angeht zu entschuldigen. Ich weiß auch, dass der Spieler bereits 1981 nicht gerade das Beste vom Besten war und sich somit eine kostenaufwendige Reparatur wohl gar nicht lohnt, aber ich fände es dennoch sehr schade (insbesondere aus emotionalen Gründen), wenn ich es nicht wenigstens versuchen könnte, der Ursache auf den Grund zu gehen.

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[Beitrag von blino_96 am 27. Aug 2019, 23:33 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2019, 01:48
Der Schneider wird womöglich von einem namenhaften japanischen Hersteller stammen (Micro Seiki, CEC,...?) und ist keine Schneider-Eigenproduktion. Daher könnte das Gerät durchaus "hochwertiger" sein, als vmtl angenommen.

Wenn die Tonarm-Mechanik evtl klemmt, dann könnte durchaus auch der Plattenteller nicht mehr anlaufen. Oft kann das durch verharztes Fett enstehen.
Im innern müssten Schalter existieren, die je nach Tonarmstellung aktiviert werden. Dort könnte auch ein Fehler sein.
Da das Gerät aber auch recht alt ist, könnten Elkos versagen.
akem
Inventar
#3 erstellt: 28. Aug 2019, 10:14
Normalerweise geht der Plattenteller ab, wenn man ihn ruckartig anhebt. Dazu in die beiden Löcher reingreifen, anheben und am Zentrierstift gegendrücken.
Und ja, Du hast recht: das ist ein Direktantrieb, einen Riemen gibt's da nicht. Im einfachsten Fall ist einfach nur eine Sicherung defekt, was wiederum evtl. durch einen gealterten Elko ausgelöst wurde. Wenn ein Elko trocken ist, dann kann er einen recht hohen Einschaltstrom ziehen, was wiederum dann die Sicherung auslöst. In diesem Fall müßte man neben der Sicherung auch den Elko tauschen.
Rein optisch könnte das in der Tat ein Abkömling von Chuo Denki (CEC) sein. Ein japanischer Großserienhersteller in der Blütezeit der Plattenspieler, der auch u.a. für Mikro Seiki produzierte und auch einige Modelle für Versandhausmarken wie Universum etc. Das ist also wahrlich kein Schrott, da lohnt sich ein bischen Aufwand durchaus.

Gruß
Andreas
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2019, 10:30
Moin,

es ist auf jeden Fall ein Tonarm, wie ihn CEC in vielen Einsteigermodellen verbaut hat.
Die Elektronik ist sehr überschaubar.
Ich würde den Plattenteller abnehmen, das Headshell und Gegengewicht abschrauben, dann die Kiste auf den Kopf stellen und den Boden abschrauben.
Innen dürfte es sehr aufgeräumt zugehen.

Foto machen, hier einstellen und wir sehen weiter.

Gruß Evil
blino_96
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 28. Aug 2019, 12:14
Vielen herzlichen Dank für eure Antworten Hab mir das Ganze heute Morgen vor der Arbeit nochmals genauer angesehen und konnte den Plattenteller so wie akem es beschrieben hat abnehmen. Nachdem ich den gröbsten Staub vorsichtig entfernt hatte, sah das wie auf den folgenden Bildern aus:

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Mit abgenommenem Plattenteller war es nun auch sichtbar, dass der Zentrierstift sich beim Betätigen des Tonarms dreht, aber augenscheinlich nur relativ langsam. Werde mir das am Wochenende wohl in aller Ruhe nochmals genauer anschauen und versuchen, wie evilknievel es empfohlen hat, den Spieler mal aufzumachen.
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 28. Aug 2019, 13:16

Mit abgenommenem Plattenteller war es nun auch sichtbar, dass der Zentrierstift sich beim Betätigen des Tonarms dreht, aber augenscheinlich nur relativ langsam.


Der "Zentrierstift" ist ja hier die angetriebene Achse des Motors und ohne Teller kann es durchaus sein das er nur stoßweise/ruckelnd läuft. Das ist dann kein Defekt .
blino_96
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Sep 2019, 14:22
Heute wollte ich ihn mal öffnen um danach zu sehen, und auf einmal läuft er wieder problemlos Komische Sache... Naja, werde das nochmal genauer beobachten und mich dann gegebenfalls nochmal hier melden und euch auf dem neuesten Stand halten
evilknievel
Inventar
#8 erstellt: 01. Sep 2019, 18:46
Durch das Einschwenken des Arms wird ein kleiner Kontaktschalter betätigt, der den Motor anlaufen läßt.
Vielleicht war er verklemmt oder verharzt oder die Schraube die das Segment hält hat sich gelöst und verschoben.

Mal nen alten Thread ausgraben, der einen CEC zeigt, der im inneren so ähnlich aufgebaut sein sollte wie deiner.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-18279.html

Auch wenn mein Problem damals ein anderes war, vermute ich, daß du genau an der Stelle nachschauen solltest.

Gruß Evil
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