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Nadel für Shure V 15 III

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rorenoren
Hat sich gelöscht
#210 erstellt: 22. Nov 2008, 02:12
Moin,

was gegen den Spalt zwischen Nadelträgerplastik und Systemplastik hilft, ist ein Stück Moosgummi.

Das dämpft auch eventuelle Resonanzen.
(die man eigentlich nur hört, wenn man gegen das Plastik stösst)

Das habe ich bisher nur bei dem Telefunken/Ortofon V15III gemacht, weil es da besonders auffiel.
(Nadelschutz war ab)

Das Teil klebt jetzt an einer Dual TK- Headshell am 704.
(mit Originalnadel und Schutz)

Ich habe heute nochmal mit der Jico gehört und war/bin weiterhin begeistert.

Ich habe dann zum Vergleich nochmal ein Ortofon X2- MC gegengetestet.

Das Ding hatte aber von Anbeginn (stammt vom Flohmarkt) links mehr Pegel als rechts.

Also erneut auseinandergerupft und versucht, das Gummi hinter den Spulen zu verschieben.

Natürlich irgendwie eine Spule gekillt.
(unter dem Mikroiskop nicht zu sehen)

Dann ist auch noch der Haltedraht(Plastik?) des Spulenkreuzes abgebrochen.

Die Nadel steckt jetzt im gekürzten Nadelträger eines N75 Nadel.
(eine von Sebs Schrottnadeln )

Klingt richtig gut.

Tastet sauber ab (1,5g) und klingt warm, trotzdem Höhen schön fein, passt sehr schön.
(ähnlich M91 ED mit elliptischer Originalnadel)

Muss mal wieder den Needlerolling- Thread asgraben....

Gruss, Jens
Bepone
Inventar
#211 erstellt: 22. Nov 2008, 11:32
Hey Jens,

bastelst du etwa in der Nacht noch am Tonabnehmer?
Zu diesen Zeiten bekomme ich nichts feinmechanisches mehr auf die Reihe

Die Idee, von dem gekillten System noch die Nadel zu verwenden, ist auch klasse.
Was hat das Dingens für'n Schliff? Und wie hast du die in/an den M75-Nadelträger bekommen? In den Nadelträger reingesteckt und dann? Sekundenkleber?

Ach ja, das mit dem Moosgummi ist auch eine tolle Idee, muss ich mal ausprobieren. Ich dachte schon an mehrere Lagen Papier, aber das wäre natürlich nicht so dolle.


@Seb:
Allerdings muss ich sagen, dass der leise Antrieb des 701 und die absolut perfekte (!) Abtastfähigkeit der Jico dem Vinyl fast den Charme nehmen. Ich habe oft den Eindruck, dass da eine CD läuft, so perfekt ist das. Ein alter Treibrad-Plattenspieler mit einer einfacheren Nadel macht möglicherweise mehr Spaß ... Aber die Jico-Nadel ist - in Verbund mit einem guten Laufwerk - sicherlich eine Anschaffung aus Vernunft.


Den Charme des Vinyls in Verbindung mit der Jico kannst du vielleicht mit einem Riemen-Dual besser erleben...
Magst du einen 1246 gegen deinen 701 tauschen?


Gruß
Benjamin
CyberSeb
Inventar
#212 erstellt: 22. Nov 2008, 11:36

Bepone schrieb:
Magst du einen 1246 gegen deinen 701 tauschen? :D


Nein!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#213 erstellt: 22. Nov 2008, 11:48
Moin,

in der Nacht habe ich die Nadel ja nicht hingebastelt, sondern vor dem Aufbruch ins Trinklokal.

Mit der Nadel geht´s hier weiter, da doch etwas off Toppits:

http://www.hifi-foru...620&postID=last#last

Gruss, Jens

Edith:
Ach so, das System ist bis auf die 1/2" Befestigung baugleich mit dem hier:

http://www.williamth...bnehmer_p2328_x2.htm


[Beitrag von rorenoren am 22. Nov 2008, 11:53 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#214 erstellt: 22. Nov 2008, 13:30

CyberSeb schrieb:

Bepone schrieb:
Magst du einen 1246 gegen deinen 701 tauschen? :D


Nein! :D


Hatte ich befürchtet
dschaen81
Stammgast
#215 erstellt: 22. Nov 2008, 20:36
Hallo Seb, Jens und Benjamin,

danke für die freundliche Begrüßung!

Ich habe heute nochmal in der Schublade gekramt und eine weitere gebrauchte Nadel für das V15-III gefunden, die mir
der Vorbesitzer meines 721 dazu gegeben hatte.
Bei der handelt es sich um eine VN35E. Zu der hab ich
sogar noch die OVP mit dem lustigen kleinen Spiegelchen.

Leider hat mein Plastik-Miskroskop aus dem Chemie-Bausatz sein Leben ausgehaucht, so dass ich die Nadeln nicht näher begutachten konnte.

Bei einem Hörtest machte die Nadel ohne Schutz, von der oben die Rede war, eine wesentlich schlechtere Figur als die Komplette. Sie scheint schon abgekämpfter zu sein, da zunehmend hörbare Verzerrungen auftraten, je weiter die Nadel zur Plattenmitte wanderte. Die andere war zwar auch nicht perfekt, aber die Verzerrungen waren deutlich geringer.

Der Klang des Shures gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Ich empfinde ihn als sehr stimmig: angenehme Höhen, detaillierte Mitten und einen knackigen aber nicht aufgedunsenen Bass. Es mag analytischere Systeme geben, aber ich finde, dass es Schmackes hat und Spass macht, ohne aufdringlich zu werden.
Ich kann jetzt verstehen, warum das Shure nach 30 Jahren immer noch so beliebt ist.
Ganz zu schweigen von dem Vorteil, dass Grobmotoriker wie ich sich am Dual die Justage sparen können.

In absehbarer Zeit werde ich mir eine Jico-Nadel zulegen, damit das Shure wieder in vollem Glanz aufspielen kann.
Für das Geld gibt es zwar schon andere neue Systeme, aber ich glaube nicht, dass mich in der Preisklasse eines so überzeugen könnte wie das V15-III.

Viele Grüße
Jan
rorenoren
Hat sich gelöscht
#216 erstellt: 22. Nov 2008, 20:43
Moin Jan,

wenn die DN352 noch gut ist, steht sie der Jico nicht wirklich nach.
(vielleicht gaaanz minimal in der Hochtonauflösung)

Meine Jico spielt lauter als die DN352, aber immer noch etwas leiser als die Billignachbauten.

Liegt vermutlich nur am Magneten, der beim Nachbau kräftiger ist.
(und vermutlich schwerer)

Ich finde das Shure annähernd perfekt.

Wenn die Platte es hergibt, macht es für mich alles richtig.
(schon mit Nachbaunadel bis auf minimal höhere Verzerrungen und leicht anderes Klangbild sehr schön, für ca 25 Euro auf jeden Fall eine Überlegung wert, für schlechtere Platten z.B.)

Gruss, Jens
rorenoren
Hat sich gelöscht
#217 erstellt: 22. Nov 2008, 22:58
Moin,

extra für Bepone ( )hier nochmal ein etwas grösseres Bild der Jico Nadel:



Ist mir leider nicht möglich, das noch besser (schärfer) hinzubekommen.

Das Ding ist verdammt klein!

Gruss, Jens
Bepone
Inventar
#218 erstellt: 22. Nov 2008, 23:17
Hey Jens,

danke für das feine Bild!
Bin immer wieder fasziniert von deinen Foto-Künsten.
Ich hab nicht mal ein gescheites Mikroskop zum Betrachten.

Die Nadel der Jico ist wirklich verdammt klein.


Gruß
Benjamin
Onkel_Siggi
Stammgast
#219 erstellt: 22. Nov 2008, 23:17
Hallo Jens

Meine Güte ...was eine Macro Aufnahme.
Als sich das Bild aufbaute dachte ich erst es wäre eine.....

Nee ich sag es lieber nicht.

Gruß
Siggi
CyberSeb
Inventar
#220 erstellt: 22. Nov 2008, 23:23
Das ist eindeutig der Schnabel einer Weihnachtsgans im Winter kurz vor der Schlachtung, völlig verschneit.

Tolles Bild, Jens. So sieht man wenigstens, womit wir es zu tun haben. Die feinen "Einschliffe", mit denen die Kontaktfläche nochmals verjüngt wird, sieht man aber nicht. Liegt das am Bild oder sind die wirklich nicht so richtig da?

Wie auch immer: ich bin nach wie vor erstaunt, dass man so etwas überhaupt fertigen kann ...

Gruß, Seb
Bepone
Inventar
#221 erstellt: 23. Nov 2008, 17:22
Hallo Allerseits,

hier sind mal ein paar Bilder meines Shure V15/III mit Jico in der Nicht-Dual-Version.

Der Spalt zwischen Nadeleinschub und Systemkörper ist auch zu sehen. Hier werde ich, da ich kein Moosgummi habe, ein Stück Leder dazwischen legen.







Seb, auch meines scheint hinten etwas rausgedrückt zu sein. Das stört aber nicht.


Gruß
Benjamin
rorenoren
Hat sich gelöscht
#222 erstellt: 23. Nov 2008, 18:04
Moin Benjamin,

ich denke nicht, dass es herausgedrückt ist.

Das ist die normale Toleranz bei dem Ami- Zeug.

Wenn es nach hinten verschoben wäre, könntest du es leicht zurückschieben.

Der Spalt über der Nadel ist bei meinen Jico und Originalnadeln kleiner als bei den Billignachbauten.
(so wie bei dir)

Dieser kleine Spalt stört mich nicht, aber wenn man die Nadel nicht oft wechselt, schadet es sicher nicht, etwas dazwischenzlegen.

Gruss, Jens
Bepone
Inventar
#223 erstellt: 24. Nov 2008, 20:06
Schönen guten Abend,

ich habe mir vor Kurzem das ELO - Album „Out of the blue“ noch einmal gekauft. Insgesamt 4,50€ habe ich in ebay bezahlt.

Das habe ich erst mal mit meinem Kenwood und dem Denon DL-160 angehört. Und war richtig erstaunt; die Platten sind nahezu mint und entsprechend gut klingen sie auch. Beim Abhören mit dem Denon konnte ich nur wenige Verzerrungen hören, kein Vergleich zu den anderen Platten, die ich noch von dem Album habe.

Dann war ich aber neugierig, wie das mit dem Shure und der Jico klingt. Also habe ich das Shure wieder an den Dual montiert und frisch justiert (war vorher an einer Headshell für den Kenwood).
Und beim Hören der Platten ging dann noch mal die Sonne auf: Die Jico hat die Platten dermaßen verzerrungsarm und klar abgespielt, unglaublich. Noch ein ganzes Stück besser als mit dem Denon.
Und der Klang ist bei diesem Musikmaterial hervorragend.

Ich habe das dann noch mal mit dem Dual DMS 242 E ausprobiert. Das spielt zwar auch sehr verzerrungsarm, besser als das Denon. Aber an die Klarheit der Jico kommt es absolut nicht heran.

Seb, das ist auch der Unterschied, den du bei meiner Hofmann-Aufnahme herausgehört hast. Stellenweise klingt es mit dem Dualsystem etwas rau und verfärbt, besonders zum Ende zu. Ist hier fast noch deutlicher zu hören.
Die Jico klingt hier wie am Plattenanfang, absolut sauber.


Dennoch ist mir etwas aufgefallen: Ganz fehlerlos spielt auch die Jico nicht, und zwar sind bei den Titeln „Summer And Lightning“ und „Mr. Blue Sky“ (Titel 3 und 4 der 3. Seite) manchmal einige leichte Verzerrungen zu hören. Halten sich aber sehr in Grenzen. Nun frage ich mich, ob da die Platte leicht beschädigt ist oder die Jico an ihrer Grenze.
Seb, mich würde interessieren, wie das bei dir an der Stelle ist. Auch leichte Verzerrungen oder absolut sauber? Würde mich freuen, wenn du das bei Gelegenheit mal testen kannst.


Jens, noch ein Wort zu deinen angesprochenen Fertigungstoleranzen der Amis und speziell beim Shure.
Die scheinen da wirklich nicht so drauf zu achten.
Vielleicht einer der Gründe, warum die Russen zuerst auf dem Mond waren
Gestern bei der Justage des Shure im Dual - TK ist mir das wieder negativ aufgefallen. Die Löcher für die Befestigungsschrauben sind dermaßen großzügig toleriert, dass das System bei der Justage immer herumschlackert. Zieht man die Schrauben dann etwas fester, lässt sich das System dann kaum noch bewegen/ausrichten. Das ist eine grauenhafte Fummelei...
Das Shure ist das mit Abstand am schwierigsten zu justierende System, was ich bis jetzt hatte.
Aber dafür entschädigt dann der Klang und die saubere Abtastung.

Ich habe jetzt auch etwas zwischen Nadeleinschub und Systemkörper gelegt; ob es was bringt, weiß ich nicht. Auf alle Fälle beruhigt es das Gewissen.


Gruß
Benjamin
robwag
Stammgast
#224 erstellt: 25. Nov 2008, 13:02
Frage zur Kompatibilität

Hallo,
habe mal ne Frage zum "Dual?" V15-LM (wie auch von CyberSeb
abgebildet.)
Was bedeutet denn LM (MR und HE ist ja klar)?
Habe ein MR auf Thorens und wollte meinem Technics
bei Gelegenheit auch ein V15 gönnen (dann liegen die Nadeln
auch nicht nutzlos rum )
Bekommt man diesen Plastikkäfig ab?
Habe mal was von irgendwelchen Besonderheiten mit Dual- Shure
und Klippverschlüssen gelesen?
Aber solange 1/2 Zoll-Aufnahme vorh. dürfte es doch überall
passen (...wo 1/2Zoll eben passt)?
Dank im Voraus,

Robert
robwag
Stammgast
#225 erstellt: 25. Nov 2008, 13:04
irgendwie kriege ich das Bild nicht hoch ....aber wie gesagt,
so wie das von CyberSeb.
Bepone
Inventar
#226 erstellt: 25. Nov 2008, 14:50
Hallo Robert,

das L-M ist meines Wissens das speziell für Dual-TKs konstruierte Shure. Sein Gehäuse besitzt die Rastnasen, um direkt in den Dual-TK (Headshell) eingeklipst werden zu können.
Somit entfällt dann auch die Justage am Dual-TK bzw. ist gar nicht möglich.

Die beiden Schraubenlöcher im Halbzoll-Abstand sind noch zur zusätzlichen Fixierung an dem Gehäuse dran. Damit wird das System mittels Holzschrauben nochmals fester an den TK angekoppelt. Es wird nur von oben verschraubt, da diese Löcher nicht durchgängig sind.

Innen ist das System aufgebaut wie alle Shure V15/III. Der Zusatz L-M bezeichnet also nur das Gehäuse.
Es passen alle Nadeln, die für das V15 hergestellt sind.


Willst du das L-M in einer nicht-Dual-Headshell benutzen, musst du wohl die Rastnasen absägen (oder wie auch immer entfernen), damit eine glatte Gehäuse-Oberfläche entsteht.
Dann lässt sich das System nur noch mit Holzschrauben an die Headshell schrauben.

Ich würde aus diesen Gründen zur nicht-Dualversion des Shure greifen, wenn ich es an eine "normale" Headshell schrauben wollte.


Wenn du mit "Plastikkäfig" den Nadelschutz meinst, der ist abnehmbar.


Gruß
Benjamin
robwag
Stammgast
#227 erstellt: 25. Nov 2008, 16:41
Danke für die Info, dann lasse ich den LM-Typ mal besser.
(Mit Plastikkäfig meinte ich schon diesen Deckel und die
Seitenteile mit den Gewindeausbuchtungen).
Schade, neulich hat mir einer ein "normales" V15 ohne Nadel
für 18,50 weggeschnappt
CyberSeb
Inventar
#228 erstellt: 26. Nov 2008, 00:53
Hi Benjamin,

jetzt hatte ich endlich die "Muse" um mir die "Out Of the Blue" nochmal anzuhören. (Der "Mr. Bluesky" erinnert mich immer an den Sommer 2003; ich lag im Garten und hab das über meinen Minidisk-Recorder angehört, das war toll. Aber herrjeh, klang das Ding be********, ich fands damals toll ... Das waren noch Zeiten, da hatte ich noch Zeit um im Garten zu liegen ...)

Also zur OOTB unter der Jico: Wahnsinn. So gut hat Mr. Bluesky noch nie geklungen. Alleine das kleine Picknickradio ( ) bei der Songüberblendung "gurgelt" ganz anders ... Die tiefen Chöre klingen absolut umwerfend, vor allem über die Zimmerlautsprecher! Bisher kannte ich da nur "plärrenden Matsch".

Nennenswerte Verzerrungen kann ich da keine ausmachen. Sicherlich gibt es ein überhöhtes Knistern in den lautesten Stellen und das ein oder andere "S" neigt minimal zum zischeln, aber das Gesamtergebnis ist absolut einwandfrei, wie ich es von der Jico inzwischen eigentlich gewohnt bin. Was mir beim Hören über meine Kopfhörer aufgefallen ist, ist ein recht lautes Laufgeräusch. Das kann der 701 eigentlich sonst besser - muss an der Pressung liegen.

Ich kann mich nur wiederholen:

Zaubern kann die Jico nicht und es tun sich auch keine neuen Klangwelten auf. Sie punktet allerdings beim Abasten zum Plattenende hin ganz enorm. Ein "gefühlter" Klirr von 10% wird auf 0,5% reduziert.



Gruß, Seb
Bepone
Inventar
#229 erstellt: 26. Nov 2008, 11:10
Hey Seb,

danke dir für deine Mühe!

Nennenswerte Verzerrungen kann ich da keine ausmachen. Sicherlich gibt es ein überhöhtes Knistern in den lautesten Stellen und das ein oder andere "S" neigt minimal zum zischeln, aber das Gesamtergebnis ist absolut einwandfrei,...


Haargenau so würde ich es eigentlich auch bei mir beschreiben. Ein paar knisternde Verzerrungen habe ich nur ganz am Ende, wo der Chor so richtig reinhaut (bei dem lang gehaltenen Ton).
Und ein paar scharfe "S"-Laute.
Sonst ist es einwandfrei sauber.

Erhöhte Laufgeräusche kann ich nicht feststellen, aber mein 1246 ist sowieso etwas lauter als dein 701, da wird das nicht auffallen.

Wenn ich den Titel mit dem Dual/AT DMS 242 E anhöre, wird alles ein bisschen "vermatscht", so wie du es sagst, Seb, einfach unsauberer. Die knisternden Verzerrungen werden dadurch auch etwas verschliffen, sind aber dennoch präsent.
Das fällt einem aber irgendwie erst auf, wenn man die Jico über einen längeren Zeitraum gehört und sich an die saubere Abtastung gewöhnt hat.


OK, ich bin jetzt vollends überzeutgt, dass meine Jico und mein Plattenspieler voll in Ordnung ist.


Man kann die Tauglichkeit einer Nadel wirklich nicht an wenigen ausgewählten Schnipseln prüfen. Je mehr ich mit der Jico höre, desto besser gefällt sie mir auch. In der Summe der Eigenschaften ist sie einfach unübertroffen.
So ähnlich hat das, glaube ich, joba einmal formuliert, und ich kann ihm nun nur voll zustimmen.

Und der SAS-Schliff ermöglicht eine saubere Abtastung am Plattenende, wie ich sie noch nicht erlebt habe.


Gruß
Benjamin
joba
Stammgast
#230 erstellt: 26. Nov 2008, 14:05
hey benjamin,

bepone schrieb:
"Man kann die Tauglichkeit einer Nadel wirklich nicht an wenigen ausgewählten Schnipseln prüfen. Je mehr ich mit der Jico höre, desto besser gefällt sie mir auch. In der Summe der Eigenschaften ist sie einfach unübertroffen."

deine letzten worte sind Balsam für meine geschundene Seele . Letztens habe ich mal irgendwo geschrieben, dass ich von dem schnellen umschalten bzw hin und herwechseln wenig halte wenn man zwei Systeme, Verstärker etc miteinander vergleichen will. Es kommt immer auf die summe aller eigenschaften an und die erlebt am besten wenn man sich und den geräten ein wenig zeit gibt.

klangeindrücke der nadeln sind eh subjektiv, der eine mag es lieber etwas wärmer der andere steht auf volumenbass etc.
daneben gibt es aber in meinen augen die objektiven eigenschaften wie auflösung (wie gut sind z.b einzelne instrumente herauszuhören) oder eben der abtastfähigkeit.
seit ich das 15VIII/JICO habe habe ich viele platten, die ich wirklich seit vielen jahren gut kenne wieder gehört und häufig war es wie eine neuentdeckung. natürlich kennt man meldoie und klang der stücke. aber es kommen of details an den tag, die mir bisher noch nicht so aufgefallen waren. z.b treten die basslinien bei vielen stücken viel klarer zu tage. der bass ist nicht unbedingt stärker. aber viel besser aufgelöst, so dass das instrument als solches zu verfolgen ist. ich denke dass liegt daran, dass eben die obertöne, die die klangcharatkeristik von insstrumenten bestimmen, besser herausgearbeitet werden. kammerton A z.b. schwingt natürlich immer mit der gleichen frequenz. egal ob von einem klavier oder einer flöte gespielt. aber ob man das instrument als klavier oder flöte erkennt hängt vom gesamten frequenzspektrum ab.

diese wahrnehmung funktioniert aber natürlich immer dann am besten wenn man platten hört die man schon sehr gut kennt und die mit anderesn systemen abgespielt wurden.

bsiher ist mir jedenfalls noch kein system im 100€ über den weg gelaufen, dass die gleiche auflösung/abtatsfähigkeit h´ätte wie 15VIII/JICO.

Ich würde mich aber freuen wenn mir jemand ein solches nennen könnte, denn ich hätte gerne eine zweites system das noch einen etwas anderen klang (etwas mehr volumen im bass untere Mitten) produziert. alles aber nur wenn die grundvorzüge der JICO auch erfüllt sind. weniger als die JICO kommt mir nicht mehr ins haus.

übrigens sind die qualitäten der JICO fast schon unumgänglich wenn man so wie ich viel über Kopfhörer hört. da ist dann wirklich jeder verzerrte ton eine qual, weswegen ich früher KH nur für CDs benutzt habe.

viel grüße

joba
CyberSeb
Inventar
#231 erstellt: 26. Nov 2008, 14:16
Hi Benjamin,
Hi Joba!

Ich sehe das mit den Hörproben mittlerweile genauso wie ihr. Zwar eignen sich die Aufnahmen wunderbar, um gravierende Fehler (Zischeln, Rumpeln von Laufwerken, ...) oder Unterschiede im Frequenzgang aufzuzeigen, einen Langzeittest ersetzen sie allerdings nicht.

Die Aufnahmen haben mich aber auch schon öfters wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Manchmal bildet man sich wirklich etwas ein ("Boah, was für ein Unterschied!") was sich dann ganz schnell als Trugschluss erweist.

Das mit vergleichbaren Systemen würde mich auch brennend interessieren. Ich vermute mal, dass die hohe Abtastsauberkeit (ihr wisst, was ich meine) auf den Nadelschliff zurückzuführen ist. Am V15 selbst dürfte das ja kaum liegen. Ich kann mir also schon vorstellen, dass Systeme mit ähnlichen Nadeln genauso gut sind - nur: die werden mehr als 130 Euro kosten (Jico: 80€ + gebrauchtes V15-III 50€ ). Wenn man das so rechnet ist an dem "Hype" sicherlich etwas dran und es spricht eigentlich nichts dagegen, sich ein V15 zuzulegen.

Man sollte mal andere Systeme mit einer Jico-SAS-Nadel testen. Wer traut sich?

Viele Grüße,
Sebastian

PS/Edit: Wenn ich mir meine anderen Systeme im Vergleich zur Jico anhöre (fairerweise muss ich sagen, dass die ganz erheblich einfacher sind!) bekomme ich direkt Angst, dass sich diese Verzerrungen zum Plattenende in einer Abnutzung der Platte niederschlagen (bzw. "niedermeißeln" )


[Beitrag von CyberSeb am 26. Nov 2008, 14:21 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#232 erstellt: 26. Nov 2008, 15:08
Hallo joba,
Hallo Seb,

joba, dass du so etwas schon gesagt hast (System über längeren Zeitraum hören) hatte ich ja auch in meinen letzten Beitrag geschrieben.


joba schrieb:

übrigens sind die qualitäten der JICO fast schon unumgänglich wenn man so wie ich viel über Kopfhörer hört. da ist dann wirklich jeder verzerrte ton eine qual, weswegen ich früher KH nur für CDs benutzt habe.



CyberSeb schrieb:

PS/Edit: Wenn ich mir meine anderen Systeme im Vergleich zur Jico anhöre (fairerweise muss ich sagen, dass die ganz erheblich einfacher sind!) bekomme ich direkt Angst, dass sich diese Verzerrungen zum Plattenende in einer Abnutzung der Platte niederschlagen (bzw. "niedermeißeln" )


Das kommt drauf an. Es gibt Verzerrungen, die von anderen Systemen eher etwas weichgeschliffen werden und mit der Jico viel "härter" zu hören sind. Das sind dann wohl beschädigte Platten.
Trotzdem macht das Abhören der Platten mit KH mit der Jico viel mehr Spaß, weil sie insgesamt viel verzerrungsärmer spielt als meine anderen Systeme.


Gruß
Benjamin
joba
Stammgast
#233 erstellt: 26. Nov 2008, 15:21
klar. kaputt ist kaputt. manchmal reicht aber auch tiefenreinigen der platten mit einer PWM (besondres bei denen die zuvor nass abgespielt wurden). verzerrt die platte dann immer (d.h. irreversibel kaputt) noch dann kommt sie in die tonne und ich besorge sie mir noch einmal.

joba
Bepone
Inventar
#234 erstellt: 26. Nov 2008, 18:28
Hallo,


joba schrieb:
klar. kaputt ist kaputt. manchmal reicht aber auch tiefenreinigen der platten mit einer PWM (besondres bei denen die zuvor nass abgespielt wurden). verzerrt die platte dann immer (d.h. irreversibel kaputt) noch dann kommt sie in die tonne und ich besorge sie mir noch einmal.

joba

Das stimmt natürlich.

Bei dem von mir genannten Beispiel (ELO) gehe ich davon aus, dass die Platten nicht beschädigt sind. Sie klingen ja sonst bis auf 2-3 Stellen gut.
Trotzdem bringt das Shure/Jico hier, wenn es verzerrt, diese Verzerrungen irgendwie härter rüber.

Das soll keine Abwertung gegenüber der Jico sein, nur eine Feststellung.
Es kann natürlich daran liegen, dass fehlerhafte Abtastung anderer Systeme hier tatsächlich Beschädigungen hereingemeißelt haben und die Jico nun diese genauso analytisch abtastet, wie das andere Musikmaterial auch.


@Seb: Wenn du weiter solch überaus hübsche Bilder von deinem 701 in diversen anderen Threads postest, machst du mich noch ganz verrückt.
Ich kann bald für nichts mehr garantieren


Gruß
Benjamin
CyberSeb
Inventar
#235 erstellt: 28. Nov 2008, 01:42
Moin,

@Benjamin: Ich habe nun endlich mal die Jico gegen das M91 getestet. Grund war, dass ich meinen Dual 1218 mit M91 am Wochende verkaufe (an einen blutigen Einsteiger, der bisher nur eine einzige Schallplatten besitzt ... Besser kann man gar nicht anfangen ... ).

Ich habe zwei M91-Nadeln: eine braune Nachbaunadel (immerhin mit verlötetem Spanndraht) und eine originale weiße mit der rotmetallischen Aufschrift "SHURE HI-TRACK".

Die originale hat keine Chance gegen die Jico. Sie klingt etwas wärmer (shure-typisch, Richtung M75), löst sehr gut auf aber am Plattenende verzerrt es wie gewohnt. Der obere Hochton wird leicht verschmiert ... Klingt aber trotzdem ganz OK. Die braune Nachbaunadel klingt etwas sauberer, ist im Hochton aber deutlich zurückhaltender. Darum fällt das wohl nicht so auf ...

Fazit: Ich bleibe immer noch bei der Jico!

Gruß, Seb


[Beitrag von CyberSeb am 28. Nov 2008, 01:43 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#236 erstellt: 28. Nov 2008, 17:41
Hy Seb,

interessant, dein Vergleich!
Ich finde es erstaunlich, dass das M91 so stark gegenüber der Jico abfällt.


Ich bin nun auch wieder bei der Jico (am Dual 1246) gelandet, nachdem ich sie etwas länger gehört habe.
Das Denon DL-160 gefällt mir zwar vom Klangcharakter noch etwas besser, aber in Sachen Abtastung kann die Jico deutlich punkten. Und schlecht ist der Klang mit dem V15 ja weiß Gott auch nicht. Im Gegenteil, es klingt schon hervorragend, nur das Denon spielt mir noch etwas knackiger.
Das DMS 242 E fällt klanglich schon stärker ab.


Ich konnte übrigens die Jico noch optimieren, bilde ich mir zumindest ein.
Das Antiskating hatte ich nach dem Tiefenabtasttest der DHFI Nr. 2 eingestellt, so, dass es auf beiden Kanälen etwa gleich stark anfängt zu verzerren. So landete ich auf einem Wert von ca. 2,3.
Nun ist es einmal passiert, dass die Nadel beim automatischen Aufsetzen an den Plattenanfang einmal von der Platte gerutscht ist, Richtung Tonarmstütze. Dank der hervorragenden Dual-Konstruktion ist aber nichts passiert.
Trotzdem drehte ich das Antiskating mal herunter, auf 1,5.
Damit tastet die Jico, wie ich meine, noch besser ab.


P.S. Der Käufer deines Dual 1218 mit M91 wird wohl bald ein paar mehr Platten haben...


Gruß
Benjamin
rorenoren
Hat sich gelöscht
#237 erstellt: 28. Nov 2008, 18:20
Moin Seb,

die Hi-Track Originalnadel könnte eine konische sein.
(Rot mit weisser Schrift und Grau mit weisser Schrift sind welche)

Die gelbe mit Silberschrift (System heisst dann M91ED (elliptical diamond?)) ist elliptisch und ähnelt zumindest unter meinem Durchgucker der originalen vom V15III.

Klanglich unterscheiden sich V15III und M91ES im Hochtonbereich deutlich.

Das M91 ist dem M75 nicht unähnlich und klingt auch so.
(mit gleicher Nadel)

Natürlich macht sich die bessere Nadel in der Abtastung etwas bemerkbar und gibt auch etwas mehr Höhen her.

Die räumliche Abbildung mit dem V15III ist breiter und tiefer.
(sowohl mit Originalnadel, als auch mit Jico)

Mit dem M91ED könnte ich aber schon recht gut leben.

Meine Nachbaunadeln für das M75 klingen allesamt heller als das Original.

Die Verzerrungen unterscheiden sich aber je nach Nadel.
(habe verschiedene Nachbauten, eine dunkelgraue klingt einigermassen, die in beige verzerren mehr)

Insgesamt bleibt es aber für meinen Geschmack immer entweder zu dunkel oder zu aggressiv, wobei oberste Höhen untergehen.
(mit M91ED Nadel ist es vom originalen M91ED Body nicht zu unterscheiden und OK)

Das V15III klingt für mich sehr ausgewogen mit minimal zurückhaltenden Höhen, die aber nie untergehen oder Details einbüssen.

Die Höhen sind einfach nicht so präsent (oft überpräsent) und rauh wie bei vielen anderen Systemen.

Bei den meisten Platten passt das perfekt.

@Bepone:
beim Antiskating konnte ich bisher noch keine reproduzierbaren Klangunterschiede wahrnehmen.

Ich habe allerdings auch keine Testplatte, mit der ich eine optimale Einstellung herausfinden könnte.

Gruss, Jens
Bepone
Inventar
#238 erstellt: 28. Nov 2008, 18:32
Hey Jens,

klangliche Unterschiede sind mir auch keine aufgefallen. Jedoch hatte ich auf Antiskating 2,3 manchmal Verzerrungen, die vordringlich auf dem linken Kanal waren (z.B. 2-3 Stellen bei Mr. Bluesky oder auch bei Tina Turner).
Mit Antiskating 1,5 sind diese scheinbar besser geworden bzw. haben sich etwas zur Mitte hin verschoben.
Ich habe das nicht direkt verglichen (keine Aufnahmen gemacht).

Auf alle Fälle rutscht die Nadel mit Antiskating 2,3 doch schon recht flott nach außen, wenn sie auf eine glatte Plattenoberfläche trifft (z.B. zwischen der Einlaufrille).
Mit 1,5 nicht mehr.
Auch auf der DHFI Nr. 2 kann ich das gleiche beobachten, dort gibt es extra einen rillenlosen Bereich.


Gruß
Benjamin
dschaen81
Stammgast
#239 erstellt: 28. Nov 2008, 18:41
Hallo Jens,


rorenoren schrieb:

Die räumliche Abbildung mit dem V15III ist breiter und tiefer.

Das V15III klingt für mich sehr ausgewogen mit minimal zurückhaltenden Höhen, die aber nie untergehen oder Details einbüssen.

Die Höhen sind einfach nicht so präsent (oft überpräsent) und rauh wie bei vielen anderen Systemen.

Bei den meisten Platten passt das perfekt.


Ich habe auch V15-III und M91 verglichen und Deine Eindrücke entsprechen genau den meinen.

Der Grundcharakter der beiden System ist recht ähnlich, allerdings ist das M91 im Hochton nicht so seidig und tastet auch nicht so souverän ab wie das V15-III mit VN35E.

Jedoch muss man dazu sagen, dass ich nicht weiß, was für eine Nadel auf dem M91 montiert ist.
Der Nadeleinschub ist beige und ohne Aufschrift. Gut möglich, dass es sich um einen Nachbau handelt, was den Vergleich natürlich nicht sehr fair machen würde.
Jemand ne Ahnung, was das für eine Nadel ist?

Gruß
Jan


[Beitrag von dschaen81 am 28. Nov 2008, 18:42 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#240 erstellt: 28. Nov 2008, 19:01
Moin Benjamin,

ich meinte auch die Verzerrungen mit


beim Antiskating konnte ich bisher noch keine reproduzierbaren Klangunterschiede wahrnehmen


Ich habe viele Platten, die entweder "ausgenudelt", schlecht gepresst oder nur anspruchsvoll für die Abtastung sind.

Auf zu wenig Auflagegewicht reagieren die meisten Systeme stark mit Verzerrungen.

Bei meinen "Hörtests" hat sich durch das Antiskating nichts für mich deutlich nachvollziehbares geändert.

Kann sein, dass minimale Unterschiede da sind, ich werde nochmal bei auffälligen Platten darauf achten, bzw. mit dem AS experimentieren.


Moin Jan,

die beige Nadel wird ein N75 Nachbau sein.

Da gibt es erträgliche bis schlimme.
(von Letzteren habe ich mehr gesehen/gehört)

Mit Originalnadel tastet das Shure M75 eigentlich relativ gut ab, wenn man bedenkt, dass es damals zu den sehr günstigen Systemen zählte.
(ich meine, es kostete am Ende so um 20-30DM)

Wie gesagt, die Systemkörper von M75 und M91 scheinen etwa gleich zu sein.

Die Nadeln haben unterschiedlich hohe Plastikansätze.

Deshalb passen N91 Nadeln nicht in jedes M75.
(in die "nackte" Version mit Metallclip passen alle Nadeln mit dieser Aufnahme)

Andersherum pastt es, es bleibt halt ein breiter Spalt zwischen Systemkörper-Plastik und Nadeleinschub.

Gruss, Jens
Albus
Inventar
#241 erstellt: 01. Dez 2008, 11:35
Morgen,

in eurer freundschaftlichen Gesprächsrunde möchte ich nicht stören. - Nur kurz: Angesichts der (hier eigentlich zu häufig) beobachteten Verzerrungen auch einer eher als seitlich schmal einzuschätzenden JICO-Abtastnadel drängt sich die Frage doch mittlerweile auf, ob ihr den so genannten rake angle berücksichtigt? Hier aus dem Shure FAQ-Bestand: http://personalaudio...**&p_li=&p_topview=1

Die Nadel sollte durchaus typisch senkrecht in der Schallrille stehen (von gewissen Ausnahmen abgesehen). Zuerst die übliche Parallelstellung des Tonarmes, vollendend dann die Kontrolle auf Senkrechtstellung des Diamanten. Die Abtastung, die Kanaltrennung, die Güte der Tiefenresonanz (Breite und Überhöhung der Resonanz) profitieren von einer richtigen Eintauchung.

Ferner erwähne ich, dass die DHFI Nr. 2 für die EDinschätzung der Höhenabtastfähigkeit doch eine Probe bei 10 kHz mit 12 cm Spitzenschnelle zur Verfügung stellt (wenn's knistert, dann weist dieses auf Verzerrungen hin).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Dez 2008, 11:36 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#242 erstellt: 01. Dez 2008, 12:14
Hallo Albus,

von "stören" kann hier keinesfalls die Rede sein, ganz im Gegenteil!

Deine wertvollen Tips werden sicherlich auf Resonanz stoßen; bei mir nun schon geschehen.


Dazu soviel: Mein Dual 1246 wurde original mit dem DMS 242 E ausgeliefert. Mit dessen Bauhöhe steht die Nadel tatsächlich annähernd senkrecht in der Rille (seitlich gesehen).
Da der Dual ein Wechsler ist, ist der Tonarm nicht parallel, aber das ist eine andere Geschichte und wird durch den verstellbaren TK25 ausgeglichen.

Das Shure V15/III baut ca. 2mm geringer. Ich müsste also korrekterweise etwas unterlegen, damit ich wieder auf die korrekte Einstellung komme. Habe aber zur Zeit keine Schrauben mit der dazu nötigen länge. Das ist jedoch in Planung.

Probeweise legte ich stattdessen zwei Platten auf den Plattenteller. Klanglich und abtasttechnisch konnte ich jedoch keine Unterschiede, auch im direkten Vergleich, ausmachen.


Bezüglich der DHFI Nr. 2: Bei meinem Exemplar knistert es beim angesprochenen 10kHz - Testband immer hörbar stärker. Egal mit welchem System/Nadel.
Die Platte scheint defekt zu sein.


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#243 erstellt: 01. Dez 2008, 12:46
Tag erneut,
und Tag Benjamin,

und wie steht es um das Übersprechen? DHFI 2 mit mehreren Frequenzen - übersprechende Lautstärke auf kanalgleich geringem Niveau (links nach rechts wie rechts nach links) oder ungleich? Damit einhergehend die Senkrechtstellung von vorn (Azimuth), was auch auf Abtastung und Skating bzw. das Antiskating wirkt (nicht Tiefenabtastung 20-50 µm verwenden, horizontal ist das taugliche Testband, auch nicht die glatte Fläche).

Wie steht es denn bei dem JICO-Nadeleinschub mit dem Spanndraht des Nadellagers? Hinten im Röhrchen ist ein Halte- und Spanndraht des Nadellagers zu sehen - oder nicht? Und das Lagergummi vorn ist ein eckiges Gummi (oben stäker als unten), nicht nur ein rundes Gummi eingestopft in ein eckiges Röhrchen?

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Dez 2008, 12:46 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#244 erstellt: 01. Dez 2008, 16:03
Hallo Albus,

du bringst immer interessante Gedanken mit ein. Gut so!

Das Übersprechen habe ich noch nicht ermittelt. Sehr wohl habe ich aber die Pegelabweichung links-rechts ermittelt. Dazu habe ich den Tiefenabtasttest 300Hz horizontal (natürlich) verwendet und die Pegel beider Kanäle abgelesen (hier würde sich wohl vertikal genauso eignen).
Einmal mittels Eigenbau-Analog-Aussteueranzeige, einmal mittels eines Aufnahmeprogrammes am PC.
Diese Abweichung liegt bei max. 0,5dB, das dürfte o.k. sein.

Gibt das eine sichere Aussage bezüglich des Azimuths, oder taugt dazu nur der Übersprechtest?


Antiskating stellte ich mit dem selben Testband ein; allein lag der Wert für die Praxis wohl irgendwie zu hoch. Ich kam mit der DHFI auf 2,3; mit 1,5 spielt die Jico aber scheinbar besser (auch im Beitrag #236 bis #238 nachzulesen).
Alles bezogen auf eine Auflagekraft von (12,5-13)mN.


Betreffs des Spanndrahtes/Lagergummis: Das Röhrchen der Jico-SAS ist hinten mit silbernem Material (evtl. Zinn?) vollständig verfüllt. Somit kein Spanndraht sichtbar.

Ob das Lagergummi rechteckig oder rund ist, kann ich im Moment nicht sagen; da müsste ich heute abend zuhause einmal nachschauen.


Interessierst du dich für die Jico?


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#245 erstellt: 01. Dez 2008, 16:26
Tag erneut Benjamin,

die geringe Kanal-Abweichung der Ausgangsspannung ist gut, aber kein tragfähiges Indiz für Azimuth, da ist der Übersprechversuch gemäß der DHFI 2 dann besser, auch noch breitbandig (125-10000 Hz). Wenn kein Spanndraht vorhanden, dann wie bei Nachbauten üblich. Der vertikale Abtastwinkel (~ Steigung des Nadelträgers von der Seite gesehen, anschaulich) entspricht dem des originalen V15 III (15 Grad)?

Bedarf für die JICO hätte ich derzeit nicht, aber das Produkt ist des Nadelaufwandes wegen (kleiner Diamant, besonderer Schliff, allerdings viel Kleber) von Interesse.

Die Tiefenresonanz kannst du nicht bestimmen, die interessiert doch gerade auch? Ortofon No. 0002 oder Shure TTR-117 Testplatten oder auch Image HiFi-Testplatte? Wenn man gründlich einsteigt, dann bleibt eine derartige Suche nicht aus.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Dez 2008, 16:28 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#246 erstellt: 01. Dez 2008, 16:44
Hallo Albus,

dann werde ich den Übersprechversuch einmal nachschieben (heute abend?). Ist ja auch für mich selbst von Interesse.
Von der Betrachtung her sitzt der Diamant gerade; bei diesem winzigen Diamanten (kleiner als bei der Originalnadel) ist das aber freilich nicht sicher bestimmbar. Außerdem kann ja auch der Schliff unsymmetrisch sein.

Ob tatsächlich kein Spanndraht vorhanden ist, kann man nicht sicher sagen; die Verfüllung des Messingrohres ist ein gewaltiges Indiz dafür aber kein Beweis.
Sieht man diesen Spanndraht denn überhaupt? Bei meiner Originalnadel ist mir nichts derartiges aufgefallen; habe sie aber unter diesem Aspekt auch noch nicht betrachtet.
Was wäre der Nutzen/die Aufgabe eines solchen Drahtes? Wird die Nadel bzw. der Nadelträger nicht vom Gummilager geführt?


Ob der VTA dem Original entspricht, müsste ich auch heute abend einmal nachschauen (kann aber nur eine Sichtprobe machen, Messzeuge habe ich dafür nicht).


Die Tiefenresonanz kannst du nicht bestimmen, die interessiert doch gerade auch? Ortofon No. 0002 oder Shure TTR-117 Testplatten oder auch Image HiFi-Testplatte? Wenn man gründlich einsteigt, dann bleibt eine derartige Suche nicht aus.

Derartige Messplatten zum Bestimmen der Tiefenresonanz besitze ich leider nicht (ausschließlich die DHFI Nr. 2, gebraucht gekauft).
Vielleicht ein anderer Jico-Benutzer hier?


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#247 erstellt: 01. Dez 2008, 17:27
Tag erneut Benjamin,

der Halte- und Spanndraht hält den Lagerblock in dem Röhrchen an seinem korrekten Generator-Platz (Lagerblock: eine kurze extra metallene fixierende Einfassung von Nadelträgerende, Dämpfungsgummi, Miniatur-Magnet). Nadelträger ohne Halte-/Spanndraht können leicht im Gummi verdreht werden, was bei Nachbauten häufig ist.

Bei Shure-TA sieht man den mit einem minimalen Lötpunkt am Röhrchenende fixierten Spanndraht typisch hell glänzen. So sowohl bei den elementaren M35X, M44G als auch beim hochwertigen Ultra 500. Nachbaueinschübe kommen dann typisch ohne.

Freundlich
Albus
rorenoren
Hat sich gelöscht
#248 erstellt: 01. Dez 2008, 22:24
Moin Albus,

ich habe keine Testplatten, ich kann nur nach Gefühl und ausgedruckter Schablone justiern.

Die Jico hat ein Gummi, das laut Beilageblatt ähnlich arbeitet wie bei MC Systemen, bzw. den AT Zweimagnet-Systemen.

Der Spanndraht scheint geschraubt zu sein.
(eine Madenschraube ist im Einschub zu sehen)

Es gibt eine Schnittzeichnung, könnte ich mal einscannen, wenn du möchtest.

Der Einschub sitzt besser als die üblichen Nachbauten, bei denen ein breiter Schlitz zwischen Systemkörper und Nadeleinschub entsteht.
(Plastik zu Plastik)

Gruss, Jens
Bepone
Inventar
#250 erstellt: 01. Dez 2008, 22:41
Hallo Albus,
Hallo alle Jico-Fans (bzw. die, die es werden wollen).

Ich habe nun den Übersprechtest des Shure V15/III mit Jico durchgeführt.
Meine sehr bescheidene "Mess-Ausrüstung":
- DHFI Nr. 2 Testplatte (gebraucht), 7. und 8. Testband Seite B
- Dual 1246 Plattenspieler
- Grundig RTV 901 HIFI Receiver mit integrieter MM-Phonostufe, Rec-Out mit DIN-Cinch-Adapter
- normales billig-Stereokabel mit 3,5mm Klinke vom Grundig zum Line-In der Soundkarte Sound Blaster Audigy 4
- Aufnahme- und Bearbeitungsprogramm Cool Edit Pro 1.0 mit Pegelanzeige für jeden Kanal
- Auswertung des ganzen vom Menschen
- Auflagekraft 13mN, Antiskating 1,5


Folgende Ergebnisse habe ich erzielt (ca. - Werte):

Links nach rechts:
250Hz: 14,5-16dB
500Hz: 18dB
1000Hz: 18dB
4000Hz: 14-16dB
10000Hz: 8-9dB

Rechts nach links:
250Hz: 17-18dB
500Hz: 18-19dB
1000Hz: 17-18dB
4000Hz: 17-18dB
10000Hz: 8-9dB

Von den Werten her liegt die Übersprechdämfung recht niedrig. Das sollte das Shure tatsächlich besser hinbekommen. Ich vermute, das liegt an der ganzen Kette.

Einwandfrei zu erkennen ist jedoch, dass die Unterschiede rechts-links nur gering sind, sie liegen innerhalb 2-3dB. Das ist das eigentlich entscheidende Ergebnis und ist, meine ich, sehr gut.
Wobei eine Pegeldifferenz von 3dB technisch freilich schon eine Verdopplung des Pegels darstellt, vom Menschen allerdings erst eine Pegeldifferenz von 10dB als Verdopplung empfunden wird.
Die angegebene Toleranz von Shure beträgt, wenn ich mich recht erinnere, 2dB.
Also macht die Jico hier ihre Sache sehr gut.


Bezüglich des Spanndrahtes und Dämpfungsgummis: Ein Spanndraht könnte vorhanden sein. Aus dem Messingröhrchen mit Füllung ist hinten ein runder Teil sichtbar, welcher ein Stück Draht darstellen könnte, überzogen mit Füllung.
Welche Form der Dämpfungsgummi allerdings hat, kann ich nicht sehen. Ich sehe, wenn ich von vorn hineinschaue, nur eine runde, silbrige Buchse (Lagerblock?)

Der VTA scheint der gleiche zu sein wie bei der Originalnadel (Nadeleinschübe nebeneinandergelegt und über die Nadelträger gepeilt).


Noch etwas: Wenn ich die Jico so bei welligen Schallplatten beobachte, kann ich sehen, dass sie doch eine wesentlich höhere Nachgiebigkeit besitzt als meine andere Nachbaunadel. Was auch für die Jico spricht!



So, dieses Mal waren es ein paar Fakten von der eher wissenschaftlich-objektiven Seite. Auch diese zeigen, meine ich, dass die Jico eine Empfehlung wert ist.

Albus, würdest du das auch so sehen?


@Jens: Ja, es könnte tatsächlich eine Madenschraube sein, irgendwie leicht geriffelt. Eine Schnittzeichung wäre super!
Der Jico-Einschub sitzt bei mir genauso wie der meiner anderen Nachbaunadel, eher noch etwas lockerer.


Edit:Oh, Seb hat gerade die Zeichnung eingereicht. Interessant!!

Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 01. Dez 2008, 22:44 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#251 erstellt: 01. Dez 2008, 22:46
Moin Seb,

klasse!

Da brauche ich den Zettel nicht scannen.

@Benjamin:

da steht alles drin.

Gruss, Jens
CyberSeb
Inventar
#252 erstellt: 01. Dez 2008, 23:37
Hallo Jens,
Hallo Benjamin!

@Benjamin: HOCHINTERESSANTER Test! Danke dafür. Von mir aus kannst Du gerne weitertesten ...

Im Dual-Board wurde z.B. ein Antiskating-Wert von 2,0-2,5 ermittelt!

Ich glaube, ich brauche auch noch so eine Testplatte.

Gruß, Seb

PS: Hochinteressanter Thread: "Ein Loblied auf das Originalsystem!" Eine Billig M75-Nachbaunadel als Ohrenöffner. Ich hab' mir gleich eine bestellt ...

http://dual-board.de/thread.php?threadid=20223
Bepone
Inventar
#253 erstellt: 01. Dez 2008, 23:59
Hey Seb,

nunja, mit dem Übersprech-Test sind meine umfangreichen Testmöglichkeiten nun doch endlich erschöpft.

Mit der DHFI Nr. 2 hat man noch die Möglichkeit, die Tiefen- und Hochtonabtastfähigkteit zu überprüfen (letzteres mit meinem Exemplar nicht mehr), außerdem den Frequenzgang.
Mit dem Tiefenabtastest außerdem noch das Antiskating, womit ich einen Wert von 2,3 ermittelt hatte - bin aber auf 1,5 runtergegangen (Beitrag #236 bis #238 lesen, falls noch nicht geschehen).


Seb, was mit deinem M75 herauskommt, werde ich mit verfolgen.


Gruß
Benjamin
rorenoren
Hat sich gelöscht
#254 erstellt: 02. Dez 2008, 00:00
Moin Seb,

mit ordentlicher Nadel klingt das M75 oder M91 (M71 habe ich nicht) nicht schlecht.

Die N91ED Nadel klingt sehr gut, finde ich.

Wieder ein Zeichen dafür, dass die Nadel einen grossen Anteil am Klang hat.

Je nach Musik kann ein etwas dunklerer Klang ja durchaus begeistern.

Komisch, dass das M75 mit einer Nachbaunadel (nicht alle) etwas schrill klingt,
mit Originalnadel etwas dumpf,
mit meiner Bastelnadel (Ortofon X3-MC) und der N91EDausgewogen und schön.
(nicht so weiträumig wie das V15III, aber das ist halt etwas besonderes)

Bei den Nachbauten stimmt ja oft die Nadelnachgiebigkeit nicht.
(bei N75 meist zu hart)

Das verändert den Charakter schon deutlich.

Auf jeden Fall nervt ein M75 mit halbwegs passender Nadel nie.
(Philips GP400 und vermutlich alle anderen passen übrigens auch prima)

Sehr schön in diese Richtung spielt auch das Elac STS333.
(der grosse grüne Klotz, wer hat noch eins billig abzugeben?)


Gruss, Jens
dschaen81
Stammgast
#255 erstellt: 02. Dez 2008, 10:46
Moin Jens, Seb, Benjamin,

den Thread im Dual-Board habe ich auch gelesen. Da wird die billigste sphärische Nachbau-Version der N75 über den grünen Klee gelobt. Den Vergleich mit einem Original hat der TE allerdings nicht.

Da ich meinem M91 eine neue Nadel gönnen möchte, war ich natürlich versucht, im gleichen Shop einen Nachbau zu erwerben. Ich befürchte nur, der wird nicht besser sein als meine jetziger Nachbau.

Zumal es ja bei William... Shatner noch originalen Ersatz in Form der N91G und N91ED gibt. Die elliptische Variante schlägt mit 45€ zu Buche. Würdest du sagen, dass der Mehrpreis gerechtfertigt ist, Jens?

Gruß
Jan
Albus
Inventar
#256 erstellt: 02. Dez 2008, 11:17
Morgen,
und guten Morgen Benjamin,

das ist in der Tat ein Befund Über-Diverses-und-Alles, aber im Gleichmaß durchaus überzeugend. (Die erste Übersprechfrequenz ist dort doch 125 Hz; 4 und 10 kHz sind dazu im Aufsprechpegel vermindert gegen die 0 dB der drei ersten Frequenzen). Eine derartig an die Micro Ridge angelehnte Schliffform (scharfer Grat) sollte auf Veränderungen des Einfallswinkels von >0,5 mm (bei üblicher Tonarmlänge von 230-240 mm) eigentlich in der Kanaltrennung deutlich reagieren. (Mein Ultra 500 reagiert auf Veränderungen >0,25 mm). Was man nicht kennt: die effektive bewegte Nadelmasse - vielleicht trotz aller Miniaturisierung des Diamanten doch zuviel Nadelmasse? Ich denke an die immer wieder hier in Rede stehenden Hochton-Verzerrungen.

Und dann die Information über die Konstruktion, interessant der Aufbau in Anlehnung an die MC-Nadellager. Wenn die Zeichnung eine getreue Nachahmung ist, dann ist das Dämpferglied (Gummi oder ...) der Beanspruchung nicht besonders angepasst (hieße: oben etwas dicker als unten), vielmehr von einer gleichen Stärke oben wie unten (AT machte es immer so).

Nach der Erwähnung des Verhaltens bei Welligkeit - wird zuerst der Nadelträger nach oben gestossen, worauf mit Verzögerung dann erst der Arm folgt? Wenn ja, dann ist die Nadelnachgiebigkeit für den Arm zu hoch oder die Lagerreibung des Armes für den Abtaster zu groß. Und so stünde man dann erneut vor der Frage der Hochtonverzerrungen bei einem Schliff, der auch höhere Spitzenschnellen wie 30 cm/sec bei 10,8 kHz mit nur etwa <0,25% Verzerrungen meistern können sollte.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Dez 2008, 11:19 bearbeitet]
gdy_vintagefan
Inventar
#257 erstellt: 02. Dez 2008, 11:36
Hallo zusammen,

ich verfolge dieses Thema schon etwas länger als Leser, und nun lese ich hier gerade etwas zum M91.

Ich hätte ganz gern mal eine allgemeine Einschätzung für dieses System.

Habe nämlich hier einen 1218, den ich derzeit mit einem DMS 210 und der Nadel DN 236 betreibe.

Das war so eine Art Notlösung, denn wie einige von Euch bin ich ebenfalls Student und habe daher nicht so die finanziellen Mittel. Ich glaube, ich habe damals 5€ fürs System und 15€ für die Originalnadel bezahlt.

Das DMS 200/210/220 wird ja gern als Einsteigersystem bezeichnet. Und wenn ich mich recht erinnere, wurde der 1218 original mit dem M91 ausgeliefert. Jetzt stellt sich bei mir die Frage, ob ich mich sehr verbessern kann, wenn ich auf ein M91 umsteigen würde. Ich beobachte derzeit eins in der Bucht, aber ich bräuchte dann auch noch eine Nadel dafür. Im Moment wären mir die von Jan genannten 45€ für die elliptische Originalnadel schon zu teuer (Student eben, und diesen Monat sind wieder Studiengebühren und diverse jährliche Abbuchungen fällig). Von daher sollten System und Nadel schon etwa im selben Preisrahmen liegen wie damals das 210er, was wohl nur mit einer Nachbaunadel zu machen wäre.

Nach meinem Geschmack klingt das DMS 210 mit DN 236 recht passabel. Ich bin relativ zufrieden, wenngleich das natürlich in keiner Weise an mein V15-III (leider ebenfalls Nachbaunadel für 20€) im 721 herankommt. Das Ganze läuft über eine Grundig-Anlage RPC 300 (von mir dieses Jahr restauriert und modifiziert, z.B. den 1218 statt des Originaldrehers verbaut). Diese Anlage ist schon von Natur aus recht basslastig (im Vergleich zu meinen Yamaha-Verstärkern), und das wird ja den kleineren Shure auch oft nachgesagt. Ob das dann wirklich so gut harmoniert?

Von daher frage ich Euch "Experten", ob es sich lohnt, jetzt mit meinen gegebenen knappen Mitteln ein günstiges M91 mit Nachbaunadel zu erwerben, oder lohnt sich das nicht, und ich sollte erst mal (vorläufig) bei der jetzigen Kombi bleiben?

Gruß
Michael
Bepone
Inventar
#258 erstellt: 02. Dez 2008, 14:09
Hallo,

@Albus:
Du hast recht, ich hatte mich vertan: Die erste Frequenz beträgt 125Hz.

Die bewegte Nadelmasse wird nach meiner Einschätzung (betreffs des Erscheinungsbildes des Gesamtgebildes) geringer ausfallen als bei der Originalnadel. Der Diamant selbst ist mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Und auch wenn mehr Kleber verwendet wurde - in der Summe sieht das alles verdammt filigran aus.
Desweiteren ist der Nadelträger extrem dünn, warscheinlich aus Boron (laut Prospekt). Er selbst muss ja auch bewegt werden, obgleich seine Trägheit nicht so stark eingehen dürfte wie die der Nadel (Massenträgheit steht im quadratischen Zusammenhang mit dem Abstand vom Lager, die Masse selbst hingegen nur im linearen, somit dürfte die Nadel als Punktmasse mit größtem Abstand vom Lager das höchste Massenträgheitsmoment besitzen).


Tja, die Hochtonverzerrungen...
Die sind mit der Jico-SAS ja wirklich sehr gering. Sie tastet schwierige Passagen oder das Plattenende sauberer ab als meine bisherigen Nadeln (elliptisch oder rund).
Wenn du hier von Hochtonverzerrungen liest, Albus, dann sind das Extrembeispiele (sehr schwierig abzutastendes Material) oder Fälle von Plattenbeschädigung/Verschleiß.
Fehlanpassungen System/Tonarm sind es meiner Meinung weniger.

Inwieweit man solche hörbaren Verzerrungen durch den Nadelschliff überhaupt völlig ausschließen kann - ich weiß es nicht. Kann es mir auch nicht vorstellen. Aber dazu habe ich evtl. noch zuwenig Erfahrung oder nur zu billige Systeme. Vielleicht bekommt man sowas mit einem 500€ -oder 1000€ -oder 10000€ teuren System perfekt hin. Das liegt aber deutlich über meinen Möglichkeiten.

Das Verhalten der Jico bei Welligkeit ist in meiner Erinnerung anders, als du es darstellst. Nämlich wird bei kurzen, stoßhaften Wellen die Nadel mitsamt Tonarm annähernd gleichzeitig ausgelenkt, danach schwingt der Tonarm aufgrund seiner Trägheit kurz aus. "Schwingen" ist aber auch übertrieben, es ist eher der Kriechfall.
Wenn die Lagerreibung in der vertikalen zu hoch wäre, würde man dieses Ausschwingen/Kriechen nicht oder nur sehr gedämpft beobachten können, meine ich (Reibung=Dämpfung).

Wenn ich das so beobachte, würde ich eigentlich auch an einen zu schweren Arm bzw. eine zu hohe Nadelnachgiebigkeit denken.
Theoretisch sollte aber der Dual-Arm für sehr hohe Nadelnachgiebigkeiten konzipiert sein. Den tatsächlichen Wert der eff. Tonarmmasse kenne ich von meinem Dual 1246 allerdings nicht. Er sollte aber im Bereich des Wertes vom Dual 701 liegen, und für den ist das Shure V15/III mit seiner extrem hohen Nadelnachgiebigkeit doch wie geschaffen.


@Michael:
Grüß dich! Schön, hier von dir zu lesen. Eine Antwort auf deine Frage habe ich allerdings leider nicht.

P.S. Der Grundig läuft noch brav; habe das Schalter-Krachen etwas in den Griff bekommen (ein Kurzschlussschalter war versifft).


Gruß
Benjamin
Albus
Inventar
#259 erstellt: 02. Dez 2008, 17:41
Tag erneut,

der Arm des Dual (1246) ist mit höherer Wahrscheinlichkeit schwerer als es scheint und nachgesagt wird. Ich hoffe, der Link ins Forum gelingt: http://dual.pytalhost.eu/606t/606t-03.jpg

Ein MC 20 von Ortofon mit einer Resonanzfrequenz von 10 Hz (v/h), ein Shure V15 IV mit 6/9 (h/v), das lässt mich keinen echten leichten Arm erwarten (ein SME III mit 5,05 g Spezifikation war ein leichter Arm). Tiefenresonanz, melde dich!?

Saubere FFF (fortefortissimo, so laut wie möglich) gibt es nicht erst ab Hochpreis-TA, schon ein Ortofon MC Nr. 2 hilft mit Erfolg zum Finale.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 02. Dez 2008, 18:17 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#260 erstellt: 02. Dez 2008, 19:54
Hallo Albus,

ich habe ja auch den Eindruck, dass der Arm nicht gerade einer von der sehr leichten Sorte ist.

Hier
wurde das Thema schon einmal besprochen. Wenn diese Daten stimmen, hätte der 1246 eine eff. Tonarmmasse von 18g incl. Tonabnehmer.
Das originale DMS 242 E dürfte sich um die 6-7g Masse bewegen, dann hätte der Arm eine eff. Masse von 11-12g. Leicht?

Wenn die Tonabnehmerdaten und Berechnungen der Cartridge Database stimmen, käme mit dem Shure V15/III eine Resonanzfrequenz von 8Hz heraus.


Wie dem auch sei, verlässliche Quellen sind das meiner Meinung nach nicht.
Aber davon abgesehen: Ein zu schwerer Arm dürfte doch die Hochtonabtastung nicht negativ beeinflussen; eher fördern, oder?
Es sollten doch nur tiefe Frezuenzen Probleme, also Resonanzen, bedeuten?
Bitte korrigiere mich, wenn das nicht stimmt! Ich stecke nicht sehr tief in dieser Materie und betrachte das nur mit meinen eigenen Überlegungen.


Das von dir angesprochene Ortofon besitzt den Fine Line - Schliff. Ist er ein Garant für sauberstes Abtasten? Hängt das überhaup so stark von der Schliffform ab, oder sollte auch eine sphärisch geschliffene Nadel gute (verzerrungslose) Resultate bringen können?

Und: Dass dieses System wirklich alle problematischen Stellen so sauber abtasten kann, dass einfach keine Verzerrungen hörbar sind - davon wäre ich wahrscheinlich erst überzeugt, wenn ich es selbst gehört hätte.
Albus, wenn du mir sagen könntest, "dieses System verzerrt bei der DHFI Nr. 2 bei 10 kHz mit 12 cm Spitzenschnelle definitiv überhaupt nicht hörbar, und es könnte noch viel mehr", würde mich das schon weiterbringen.
Allein, wie steht es dann mit der Tiefenabtastfähigkeit?


Ich freue mich übrigens sehr, dass du hier mit versuchst, in die Verzerrungsproblematik einzusteigen.
Du hast in dem Punkt schon tiefgründige Erfahrungen, das merkt man.
Als nichterfahrener Hörer ist man vielleicht manchmal etwas ungläubig.



Auch möchte ich nocheinmal betonen: Das Shure V15/III mit der Jico-SAS-Nadel tastet wirklich sehr gut ab. Ich würde von einem sehr verzerrungsarmen System sprechen. Verzerrungslos - hörbar - ist es nicht.
Aber zu dem Preis stellt es wohl das Optimun dar.
Ob ein Ortofon MC Nr. 2 das deutlich besser kann; so, dass keine Verzerrungen mehr zu hören sind, wo es beim Shure schon leicht oder auch stärker zerrt - diese Frage beschäftigt mich. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich es ausprobieren.
Aber: Die Jico spielt schon sehr zufriedenstellend.

Gruß
Benjamin
CyberSeb
Inventar
#261 erstellt: 03. Dez 2008, 00:15
Hallo alle zusammen!

Benjamin: Ich habe vorhin eine lustige Erfahrung mit einer neuen, sphärischen N75-Nachbaunadel für lächerliche 13,75€ gemacht. Montiert in einem Shure M71 tastet das Ding absolut zischelfrei bis zum Plattenende hin ab und klingt dabei noch ziemlich gut.

Also entweder taugen meine anderen Nadeln/Systeme nichts oder sie sind schon stark verschlissen. Jedenfalls KANN auch ein einfacher Schliff gut abtasten - das ist zumindest mein Eindruck.

Aber keine Angst: Diese Billigkombi kommt keinesfalls an die Jico ran. Es ist zwar vom Frequenzgang her alles da, zischel- und verzerrungsfrei, aber es klingt doch recht "hart", vor allem im Hochton (beim Bass usw. tu ich mich hart, ich lege wirklich höchsten Wert auf die Mitten und den Hochton ...). In etwa vergleichbar mit den Piezo-Hochtönern in einer Disco.

Die billige Kombi klingt schon etwas nach Konserve wohingegen das V15+Jico erschreckend "echt" klingt, runder, weicher.

Wenn ich Lust und mal Zeit habe, gibt es eine Hörprobe im bekannten Thread.

Gruß, Seb
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