Alte Schallplatte sichern, wie und wo?

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Pwnzer
Inventar
#1 erstellt: 27. Mai 2009, 18:03
Mahlzeit Leute

Ich trete an euch, weil grad ein älterer Herr hier im Laden war und ein Problemchen hat. Es geht darum, dass er eine ältere Schallplatte einem Museum stiften möchte und sich diese aber vorher gern kopieren würde.

Ideal wäre es für ihn, wenn man die Schallplatte auf eine CD bekommen könnte.

Nun meine Frage an euch, was gibt es da für technische Möglichkeiten, was würde das kosten und/oder kennt ihr einen Spezi für sowas im Kreis Barnim/Eberswalde , ca. 60km von Berlin.

Wäre 'ne super Sache von euch.

MfG
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 27. Mai 2009, 19:18
Hallo,

wenn du einen Plattenspieler, dazu einen Verstärker mit Phonoeingang und einen PC mit Soundkarte und Line-In-Eingang hast, kostet das nichts.
Höchstens ca. 5€ für ein Cinch-Klinke-Kabel.

Die Vorgehensweise: Den Verstärker (Tape-out - Ausgang) an den Line-In - Eingang der Soundkarte im PC verbinden. Dazu benötigst du besagtes Kabel, eine Seite Cinchstecker (wenn der Verstärker Cinchbuchsen hat), die andere Seite ein 3,5mm-Klinkenstecker.

Dann spielst du die Platte wie gewohnt ab und nimmst dabei das Musiksignal vom Verstärker über die Soundkarte am Rechner auf. Programme dazu sind kostenlos, kann man herunterladen.
Wenn du magst, kannst du die Aufnahme danach noch bearbeiten; schneiden, entknacksen usw., wobei ich persönlich die Aufnahme originalgetreu behalten wollte (also höchstens schneiden).

Das ganze brennst du dann auf CD.



Sollte kein Verstärker mit Phonoeingang vorhanden sein, gibt es entsprechende Vorverstärker einzeln; auch solche mit USB-Anschluss.


Gruß
Benjamin
Pwnzer
Inventar
#3 erstellt: 27. Mai 2009, 19:44
Hab derzeit leider garnix da, bin erstmal am einrichten meiner neuen Wohnung. Will demnächst erstmal bisschen Home-Hifi einkaufen.

Na vll. findet sich ja noch jemand hier der aus dem Umkreis kommt, den ich an den alten Herren weiter vermitteln könnte. Zahlt sicher auch ein paar Euro.

MfG
Burkie
Inventar
#4 erstellt: 27. Mai 2009, 20:14
Hallo,

wenn es sich um einen Windows-Rechner handelt, ist Audacy als kostenslose Software ausreichend für den Zweck. Vorraussetzung ist, dass die Soundkarte, die man zur Überspielung verwendet, einen Standard-Windows-Treiber mitbringt (machen eigentlich alle, außer vieleicht spezielle teure Soundkarten für den professionellen Studiobetrieb).
Audacy hat noch einen Filter eingebaut, mit dem man Knackser der LP aus der Überspielung etwas entfernen kann. Muß man etwas mit den Einstellungen spielen, bis es optimal klappt. Für den Hausgebrauch allemal tauglich.

Als Soundkarte, wenn man keine hat, bietet sich ein USB-Phono-Soundkarten-Modul an. Eine externe Soundkarte mit eingebautem Phonoentzerrer-Vorverstärker, die über den USB-Anschluß an den PC angeschloßen wird. Ein brauchbares Gerät ist z.B. Prosonar IPU 1100 Phono-USB-Interface für etwa 30 bis 40 €. (Das Teil taugt auch als reiner Phonoentzerrer-Vorverstärker, ganz ohne PC.)

Wenn man Soundkarte und Phono-Pre-Amp schon hat, einfach Verstärker-Ausgang (Line-Pegel) mit dem Eingang der Soundkarte verbinden, fertig.

MfG
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 27. Mai 2009, 20:30
Hallo,

@Burkie:

Ich will ja nicht maulen, aber im Prinzip habe ich das doch fast alles schon erzählt.
Und der Themensteller sagt, er habe z.Zt. keine entsprechende Hardware da, schau mal paar Zeilen weiter oben.


Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 27. Mai 2009, 20:33 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#6 erstellt: 27. Mai 2009, 20:42

Bepone schrieb:
Hallo,

@Burkie:

Ich will ja nicht maulen, aber im Prinzip habe ich das doch fast alles schon erzählt.
Und der Themensteller sagt, er habe z.Zt. keine entsprechende Hardware da, schau mal paar Zeilen weiter oben.


Gruß
Benjamin


Oh, entschuldige bitte, dass ich konkret geeignete Software und Hardware genannt habe, um sich ewiges suchen oder herumprobieren mit vieleicht eher nicht so geeigneten Produkten zu ersparen. Außerdem sind solche Fragen ja nicht nur für einen interessant, sondern auch für Mitleser?

Ist es so schlimm, die vorherige Antwort zu konkretisieren, Butter bei die Fische zu geben und konkret brauchbare Produkte zu nennen?
Dann entschuldige bitte meine versuchte Hilfestellung.

Nichts für ungut...

MfG
Bepone
Inventar
#7 erstellt: 27. Mai 2009, 21:30
Hallo Burkie,

hast Recht, konkrete Soft- / Hardware hab ich gar keine genannt.

Also Friede



Audacy hat noch einen Filter eingebaut, mit dem man Knackser der LP aus der Überspielung etwas entfernen kann.

Hierzu möchte ich noch etwas sagen:
Ich empfehle, das Ergebniss nach so einer Knackserentferung kritisch anzuhören. Ich habe selbst nämlich schon oft erlebt, dass auch einiges vom Musikmaterial verloren geht bzw. stellenweise nicht mehr richtig klingt.
(Für alle Mitleser )


Gruß
Benjamin
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 27. Mai 2009, 21:41
Hallo,

beim Knackser entfernen entfernt man selbstverständlich auch etwas vom Musikmaterial. Es ist ein Kompromiss zwischen möglichst wenig Knacksern und möglichst wenig "verzerrtem" oder "gefiltertem" Musiksignal.
Am besten ist es, die Überspielung der LP einmal ganz ohne Knackserfilter zu archivieren, und fürs tägliche hören eine Version mit Knackserfilter anzulegen. Falls man doch zuviel vom Musiksignal mitsamt den Knacksern weggefiltert hat, kann man es immer noch rückgängig machen. Besonders, wenn man die LP weggeben will, und einem nur noch die digitale Überspielung bleibt, wäre ein doppeltes Archiv ("flat" und gefiltert) nicht verkehrt.

MfG
germi1982
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Mai 2009, 23:30
Und das Programm heißt Audacity, das habe ich auch...

http://de.wikipedia.org/wiki/Audacity


[Beitrag von germi1982 am 27. Mai 2009, 23:31 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#10 erstellt: 28. Mai 2009, 07:31
Hallo!

Um wieviele Schallplatten handelt es sich eigentlich? Es ist ein Unding z.B. Sammlungen von -sagen wir mal-, 2000-3000 Schallplatten mit einem Rechner aufzunahmen und zu Brennen. Das käme einer Arbeitsleistung von ca. 4000-6000 Stunden gleich.

Bei einigen hundert Exemplaren lohnt sich eventuell einer der Überspieldienste zu beauftragen. Zu bedenken gibt es aber daß gebrannte CDs nach ca. 10 Jahren im Eimer sind. Eventuell wäre zumindestens eine der neuen großen Festplatten als Sicherungskopie zusätzlich nützlich.

MFG Günther
jotpewe
Stammgast
#11 erstellt: 28. Mai 2009, 07:56

Pwnzer schrieb:
...Es geht darum, dass er eine ältere Schallplatte einem Museum stiften möchte und sich diese aber vorher gern kopieren würde....


Eine Platte? das ist sicherlich nicht so viel Aufwand. Aber was ist eine ältere Platte? Zumal er die einem Museum stiften will und er ein älterer Herr ist? Wenn dies ggf eine Schellack-Platte ist, ist es schon nicht mehr so leicht, da benötigt man einen Spieler, der 78 kann und en passendes System. Das ist schon seltener anzutreffen...
Pwnzer
Inventar
#12 erstellt: 28. Mai 2009, 10:48
Hmmm... ist eine wirklich alte Platte mit Marsch-liedern aus Zeiten vor 1950.

Also kanns sein, dass die Audacity Methode garnicht zieht?

MfG
jotpewe
Stammgast
#13 erstellt: 28. Mai 2009, 13:14
Wenn, dann liegt's nicht am Audacity sondern daran, dass man ggf einen Spieler braucht, der die Platte - wenn sie denn eine Schellack-Platte ist - überhaupt abspielen kann. Wenn man dieses Equipment hat, kann man dann den Audacity-Weg auch wieder gehen...
Bepone
Inventar
#14 erstellt: 28. Mai 2009, 13:22
Hallo,

das genannte Programm ist nur zuständig für die Aufzeichnung der am Line-In der Soundkarte ankommenden Musiksignale.
Ihm ist es ziemlich egal, was vorher passiert.


Was benötigt wird, ist also ein Abspielgerät für die Schallplatte und ein entsprechender Verstärker.

Wenn es eine Schellack-Platte ist, benötigt man also einen Plattenspieler, der 78U/min spielen kann und außerdem noch ein entsprechendes System/Nadel, da die Schellacks mit normaler Mikrorillen-Stereonadel nicht korrekt abgetastet werden können. Der Verrundungsradius der Nadel (bzw. die Rillenbreite) ist anders.
Schellack-Systeme bzw. Nadeleinschübe gibt es noch.


In der Vorschau sehe ich gerade: jotpewe hat schneller getippt als ich. Möchte trotzdem meinen Beitrag nicht verwerfen.


Gruß
Benjamin
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