Bericht: Boxen für max. 400EUR/Stück

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angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Dez 2003, 23:56
Hier ein kleiner Bericht von (vorerst) drei Boxen in der Preisklasse für maximal 400EUR das Stück beim lokalen Hifi-Händler.

Kanditaten: Klipsch RF-15; Visonik Revo4; JM Lab Chorus 716

Ich bin ohne Vorurteile, Erwartungen oder großes Vorwissen an jede Box herangegangen, auch wusste ich nicht, wie sie preislich zueinander liegen. Deswegen auch kein Blindtest. Gehört wurde am NAD C 352 und dem CD-Player NAD C 542.

Meine Quellen:
U2 - If God Will Send His Angels
Jewel - New Wild West
Jewel - Love Me, Don't Leave Me Alone
Alanis Morisette - Uninvited
Portishead - Mysterions
Rage Against The Machine - Bombtrack
Hauptlieder waren die ersten beiden Lieder, ähnlich im Aufbau, wobei einmal eben mit Frauenstimme (Jewel). Wer besonders das U2 Lied kennt, kann mir nur zustimmen, dass das ideal dafür und auch noch schön anzuhören ist Für den Bass war Portishead der Kandidat der Wahl, RATM für die Rock-Fraktion.

Um den Bericht zu schmälern, kann ich sagen, dass eine Box sofort nach dem ersten Hören rausflog, die JM Lab. Erst dachte ich, die Box sei kaputt, vielleicht war sie aber auch nur falsch angeschloßen (Phasendreher oder so). Der Bass war (wenn man das als Bass beschreiben konnte) staubtrocken mit ner Extrapriese Sand, die Höhen hart wie ein Brett.

Aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Visonik und die Klipsch, obwohl sie von grundauf verschieden waren.

Klipsch - tiefer, voller Bass, etwas verschleiert, leicht schwache Mitten und Höhen. Aber sehr locker! Durch die Verschleierung war der Gesamtklang etwas (aber auch wirklich nur etwas) dumpf. Das machte den Bass aber gerade so voll, schien aber manchmal zur undifferenzierten Darstellung zu neigen. Der Verkäufer meinte auf meine Bemerkungen hin, dass diese Boxen größer abbilden.
Im Bereich Rock hatte diese Box die Nase vorne, da der Gesamtklang schön voll kam.

Visonik - differenziert und transparent sind wohl die Worte, die es am besten treffen. Im direkten Vergleich zur Klipsch schien ein Vorhang weggenommen zu sein. Die Frauenstimme (Jewel) klang so, wie sie sollte, glasklar. Manchmal hatte ich aber Angst, dass sie zu spitz sind und das auf dauer anstrengend ist, was aber nur bei einem Lied so auffällig war. Die Klipsch stellte die kritischen Stellen aber auch so dar, was also an der Aufnahme liegen muss (Jewel - New Wild West). Der Bass bei der Box war klarer und differenzierter und war auf dauer angenehmer. Bei der Klipsch hat einen der Bass immer umgehauen (was am Anfang sehr viel besser kommt :)). Im Bereich Rock blieb sie hinter der Klipsch, konnte aber auch gut Druck machen. Stellte den Rock eben differenziert dar, klang fast etwas hohl. Aber in der Darstellung der Stimmen ungeschlagen.

Kurzum: Beides sind wunderbare Lautsprecher.
Aber wie ihr seht, suche ich einen guten Allrounder, der sowohl Rock als auch differenzierte Stimmdarstellung schafft. Und es fiel mir verdammt nochmal gar nicht leicht, aber ich tendiere vom Klang zur Visonik.

Der "Kick" kommt aber noch - das Preis/Leistungs-Verhältnis:
Die Visonik ist im Paar ~200EUR billiger als die Klipsch! Sprich, den Preis mit einbezogen, hat die Visonik die Nase vorne - wenn man sie mag. Entschieden hab ich aber immer noch nicht

Das sollte der Erste Teil meiner Testreihe sein. Bei einem anderen Händler werde ich noch die Phonar P20 und alles, was eben in der Preisklasse noch hörbereit ist, hören.
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Dez 2003, 13:31
Hi,

ersteinmal von meiner Seite aus: Danke für diesen ausführlichen Bericht! Wird sicherlich viele interessieren. Und bitte informiere uns weiter.....

Markus
Wiesonik
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2003, 16:11
Jo,
finde auch, das dies ein schöner und vor allem auch mal ein wertfreier Bericht ist.

Als "alter" und sehr zufriedener Visonik-Eigner (Modell wird an dieser Stelle aber nicht verraten)bin ich schon gespannt, wie es weiter geht.
angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 10. Dez 2003, 23:44
... und weiter geht's beim lustigen Boxentest.

Nächster Händler, neue Boxen. Weniger Zeit, mehr Kanditaten, daher etwas hektischer und leider eine nicht so genaue Berichterstattung.
Auch hier ging ich wieder vorurteilsfrei und kaum wissend in den Test.

Kanditaten: Acoustic Quality Labrador 3; Phonar P20; Phonar Volume 2; Wharfedale Diamond 8.4; Klipsch RF-15 (als Anhaltspunkt).
Getestet wurde an einem Teac Receiver, CD-Player mir unbekannt.

Quellen wie oben, nur reduziert auf den U2 Track, Jewel - New Wild West und einmal kurz Portishead.

Diesmal war das Testverfahren etwas anders, ein Blindtest, und zwar jeweils zwei gegen zwei, wo der Schlechtere jeweils rausflog, deswegen kann ich zu den Boxen untereinander nicht immer was sagen. Die Boxennamen erfuhr ich immer erst nach dem Test, den Preis gar nicht

Erstes Paar waren die Acoustic Quality gegen die Phonar Volume 2:
Hier ging die Acoustic Quality aufgrund ihrer volleren Darstellung als Sieger hervor. Aber die Phonar Volume 2 war auch nicht schlecht. Hier war es auch schwer, genau wie beim vorangegangenen Test. AQ hatte mehr Bass, die Phonar bessere Stimmen, aber im Gesamtklang etwas dünn. Allerdings kam mir im direkten Vergleich die AQ etwas belegt vor. Aber eine schnelle Entscheidung musste her, da das nächste Boxenpaar wartete, so entschied ich mich hier für die AQ.

Acoustic Quality vs Wharfedale: Eindeutig die AQ, die Wharfedale waren in allen Bereichen sehr zurückhaltend. Sind also sofort ausgeschieden.

AQ vs Phonar P20: Auch nen kurzer Test. Ein Lautsprecher war viel transparenter, hatte einen schöneren Bass. Der andere Klang dagegen eher geschlossen. Auch hier war der Gewinner wieder die AQ. Hier mögen die meisten denken, "Mensch, der AQ muss ja ein Monsterlautsprecher sein!" (war übrigens der kleinste in der Testreihe), aber ich muss sagen, dass ich bei all dem hören immer noch etwas vermisste, die Kritik an der Box kam am ehesten im Vergleich zur Phonar Volume 2 zum Vorschein. Aber es geht ja noch weiter ...

AQ vs Klipsch RF-15: Hier der Test, auf den ich am gespanntesten war. Im Gegensatz zur AQ war der Bass der Klipsch gewaltig. Vielleicht auch bedingt durch den hohen Wirkungsgrad der Klipsch, der beim A/B-Umschalten am Receiver zwischen den Lautsprechern sich bemerkbar machte, klang die Klipsch viel voller und wie gestern beeindruckend. Kurz: Sie spielte die AQ, die sich solange durchs Testfeld als Sieger geschlagen hatte, an die Wand. Aber wieder auch hier zu hören: Die Stimmwiedergabe der Klipsch war nicht so umwerfend, da fand ich die AQ doch einen Tick besser.

Ich möchte noch hinzugeben, dass ich diesmal einen Freund mitgenommen habe, der sich beim Test manchmal für andere Boxen entschieden hätte. Aber es war mein Test und ich möchte hier nochmal auf die Subjektivität dessen hinweisen. Ich hoffe trotzdem, dem einen oder anderen einen Einblick in die Charakteristik der Boxenfamilien gegeben zu haben.

Prinzipell müsste laut der beiden Test die Visonik der Testsieger sein, aber ich will mich immer noch nicht festlegen, da mir der Klipsch-Lautsprecher heute wieder gezeigt hat, was er alles drauf hat. Auch die AQ ist ein beeindruckender Lautsprecher, besonders auch, wenn man das kleine Teil mal im Gegensatz zu den "Großen" sieht. Allerdings bin ich der Meinung, dass ihm ein bisschen der Bass fehlt. Sieht also nach wie vor nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen der Klipsch vs Visonik aus.

Danke für eure Aufmerksamkeit.
Wird sicher nicht das letzte Wort meinerseits hier sein (aber unter Umständen schon die letzte Testreihe).


[Beitrag von angelsfall am 10. Dez 2003, 23:48 bearbeitet]
Helmholtz
Stammgast
#5 erstellt: 12. Dez 2003, 00:09
@ angelsfall

Ich habe die JMLab Chorus 716 S auch schon gehört, kann aber Deine Aeusserungen zu dieser Box in keinster Weise nachvollziehen. War es denn die 716 S oder ihr Vorgängermodell, die 715?
angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 12. Dez 2003, 00:20
Nein, es waren die JM Lab Chorus 716. Wie gesagt, ich berufe mich bei dieser Aussage auf den Vergleich mit der Klipsch/Visonik. Besonders die Klipsch ist ja gewaltig im Bass und ließ daher vielleicht die JM Lab so anders dastehen. Vielleicht hat der Verkäufer wirklich die Box falsch angeschloßen - wenn dann tut es mir wirklich leid für diese Falschaussage, worauf ich aber auch vorsichtshalber hingewiesen habe. Desweiteren möchte ich mich noch auf die unterschiedlichsten Hörgewohntheiten und -eigenschaften der Menschen berufen, wodurch keine objektive Meinung zustande kommen KANN, so neutral ich auch versucht habe, diesen Test zu führen. Auch habe ich den Test nicht geführt, um euch zu berichten, das ist nur ein "nettes Nebenprodukt". Den Test habe ich für mich gemacht, um mich in meiner Boxenwahl eingrenzen zu können.


[Beitrag von angelsfall am 12. Dez 2003, 00:29 bearbeitet]
Helmholtz
Stammgast
#7 erstellt: 12. Dez 2003, 10:45
Die von Dir erwähnten unterschiedlichsten Hörgewohnheiten und -eigenschaften führen ja auch dazu, dass in den verschiedenen Foren auch die unterschiedlichsten Meinungen über eine jeweilige Box zu lesen sind. Im Falle der JMLab Chorus 716 S habe ich dies im speziellen festgestellt. Die Schilderungen gehen von "im Oberbass-Bereich stark gesoundet und deshalb unangenehm starker Bass" über "schwacher Bass" bis "zu hell" oder "im Hochton zu schwach". Ich persönlich beurteile diese Box in ihrer Preisklasse in Bezug auf Klang, Verarbeitung und Optik mitunter als etwas vom Besten, was ich bisher gehört habe.
So unterschiedlich können Meinungen halt sein. Dies sollte auch kein Vorwurf sein.
angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 12. Dez 2003, 12:15
Ich hoffe, dass viele Leute - besonders die, die vor einer Kaufentscheidung stehen und sich nur auf andere Meinungen verlassen - sich diese Beiträge hier durchlesen und dazu "getrieben" werden, selbst probezuhören. Besonders dein letzter Beitrag, Helmholtz, sollte dies unterstreichen.
Auch mir was das nicht bewusst gewesen, dass die Unterschiede SO extrem sind.
Hoffe doch, einigen hier die Augen geöffnet zu haben!
snark
Inventar
#9 erstellt: 12. Dez 2003, 12:36

So unterschiedlich können Meinungen halt sein.


Davon "lebt" unser Forum !

so long
snark
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 12. Dez 2003, 13:14


So unterschiedlich können Meinungen halt sein.


Davon "lebt" unser Forum !

so long
snark


Eigentlich jedes
angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 13. Dez 2003, 18:51
Hallo,
wollt nur mal sagen, dass ich heute erneut das Duell Klipsch RF-15 gegen Visonik Revo 4 gefahren habe.
Endgültiger & gekaufter Sieger sind die Visonik Revo 4, aus folgenden Gründen:
- besser Stimmwiedergabe
- transparenter
- differenter
- ein auf Dauer weniger anstrengender Bass

Die Klipsch hat es der Visonik aber nicht leicht gemacht:
- gewaltiger Bass
- etwas räumlicher

Die Visonik hat mich mehr mit ihren Vorzügen überzeugt. Beides tolle Lautsprecher, und ich denke, ich wäre auch mit der Klipsch glücklich geworden. Lag eher am Direktvergleich.
Den NAD C 320 BEE und den NAD C 521 BEE habe ich als Amp/CD-Player genommen.
Danke für eure Aufmerksamkeit!
snark
Inventar
#12 erstellt: 13. Dez 2003, 19:01
Danke für die Info und viel Spaß mit den neuen Teilen !!

so long
snark
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 14. Dez 2003, 16:32
Hi,

auch von meiner Seite: Viel Spass!

Markus
Wiesonik
Inventar
#14 erstellt: 17. Dez 2003, 17:55
Jo,

ich glaube Du hast eine gute Wahl getroffen.

Viel Spass mit der neuen Anlage.
_axel_
Inventar
#15 erstellt: 17. Dez 2003, 18:20
hallo angel,
nach Deinen Beschreibungen hätte ich mich vermutlich ähnlich entschieden (viston vs. klipsch).
Ich habe Dich so verstanden, dass Du nur beim Händler probegehört hast und hoffe, dass das vor allem --aber nicht nur-- bzgl. bass das zuhause (anderer raum, ggf. anderer amp) nicht umschlägt.
gruß
angelsfall
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 21. Dez 2003, 16:33
Bin vollkommen zufrieden hiermit zu Hause
Habe mir natürlich die Lautsprecher auch an dem gewünschten Amp vorführen lassen! Passt alles wunderbar zusammen. Jedenfalls "funktioniert" es für mich super!
Eigentlich wollte ich jetzt in der freien Zeit noch so viel erledigen - bleibe aber immer beim Musikhören hängen!

Anmerkung: Übrigens heisst der Boxenhersteller nicht Viston, sondern Visonik
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