Upgrade von Marantz SR 6010 auf Anthem / Arcam

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FoxJr1989
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Mai 2019, 16:56
Hallo,

momentan betreibe ich mein 5.1 Heimkino bestehend aus:

- 2x KEF Q 350
- 1x KEF Q 650 C
- 2x KEF Q50a als Surorunds wandhängend, da Sofa an Rückwand
- 1x KEF Kube 12
mit einem Marantz SR6010. TV ist ein LG C8 Oled 55 Zoll.

Das aktuelle Wohnzimmer ist ca. 15 m² groß (Sitzabstand zum LS 3,0 m). Nach Fertigstellung der neuen Wohnung wird das Wohnzimmer knappe 24 m² haben (Sitzabstand 3,2 - 3,5 m zum LS).
Dann werden die Q350 zu den Surrounds und Q750 sollen für die Front angeschafft werden. Da Dolby Atmos Enabled nicht das Gelbe vom Ei sein soll, überlege ich die Q50a dann zu verkaufen. Sodass Dolby Atmos eigentlich kein Muss darstellt, sondern in geplanten 5-6 Jahren dann im Eigenheim angegangen werden soll.

Wo fange ich am Besten an.
Theoretisch bin ich mit meinem Marantz SR6010 zufrieden. Läuft ohne Abstürze seit 3 Jahren, einfache Bedienung, Dolby Vision, Spotify, AirPlay etc.

Dennoch frage ich mich, ob ein anderer AV Receiver als Kompaktgerät (Vorstufen+Endstufenkombi möchte ich nicht) mehr aus den KEF´s herausholen kann. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die KEF´s noch etwas mehr Dynamik vertragen bzw. manche Details noch besser ausgearbeitet werden könnten, sowie der Bass noch ein wenig präziser und druckvoller agieren könnte.
Bei bisheriger Eigenrecherche wendest sich der Blick von Japan in Richtung England und Kanada. Preislich habe ich an maximal ca. 3.000 € gedacht.

Was ich bereits für mich lesen konnte.

Anthem MRX 520
- nur klassisches 5.1 System wird unterstützt, was nicht schlimm wäre
- kein DTS PlayFi zum Streamen von Spotify. Nutzen wir eigentlich gern, da wir so Spotify nicht am OLED laufen lassen müssen
- ARC 2 (Genesis) Einmesssoftware soll super funktionieren
- Tri-core Prozessor
- Preis 1.999 € UVP

Anthem MRX 720
- bis 5.1.2 System wird unterstützt, wo man Dolby Atmos Enabeld immerhin ausprobieren könnte
- DTS PlayFi zum Streamen von Spotify. Nutzen wir eigentlich gern, da wir so Spotify nicht am OLED laufen lassen müssen
- ARC 2 (Genesis) Einmesssoftware soll super funktionieren
- Quad-core Prozessor
- Preis 3.499 € UVP (unverhandelt also leicht über dem Budget)

Wird der Aufpreis für 2 Endstufen, Prozessor und DTS PlayFi gerecht? Was spricht sonst für den 720?

Arcam AVR 390 für 2.399 € UVP
Arcam AVR 550 für 3.599 € UVP (unverhandelt also auch leicht über dem Budget)
Bei Arcam bin ich noch nicht so sehr eingelesen, außer das der 550 einen Ringkerntrafo besitzt und mehr insgesamt mehr Leistung als der 390 bereitstellt. Über Dirac 2 hört man eher durchwachsene Ergebnisse. Funktioniert die neuste Software? Das beiliegende Mikro soll nicht so der Hit sein.

Wie sieht euer Erfahrungswert zu Anthem mit ARC 2 (Genesis) und Arcam mit DiracLive 2? Mit welchen Geräten habt ihr Erfahrungen sammeln können?
Oder habt ihr noch andere Vorschläge für mich? Oder sagt ihr generell, dass das nicht viel Sinn machen wird?

Rotel´s RAP 1580 scheidet preislich und aufgrund fehlender Einmesssoftware aus. Für eine manuelle Einmessung bin ich noch zu unerfahren. NAD mit Dirac 2 leidet anscheinend auch unter Qualitätsproblemen, Rauschen etc. und sollte damit auch ausscheiden.

Ich hoffe, ich habe alle notwendigen Infos schon mal zusammengetragen. Danke schon mal.
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 06. Mai 2019, 17:24

FoxJr1989 (Beitrag #1) schrieb:
Über Dirac 2 hört man eher durchwachsene Ergebnisse. Funktioniert die neuste Software?

Mit der Betaversion gab es einige Probleme, mittlerweile sind die aber ausgeräumt und ich habe in letzter Zeit eigentlich nur noch Positives gelesen. Auch ich bin sehr zufrieden mit Dirac.


Das beiliegende Mikro soll nicht so der Hit sein.

Das musst du ja nicht nehmen.


NAD mit Dirac 2 leidet anscheinend auch unter Qualitätsproblemen, Rauschen etc. und sollte damit auch ausscheiden.

Das Rauschen macht sich nur bei einigen wenigen Nutzern bemerkbar. Meines Erachtens kein Grund, die Geräte zu ignorieren.

Der große Vorteil der NADs sind die vier Speicherslots für Dirac und die symmetrischen Filter im Bassmanagement.
JULOR
Inventar
#3 erstellt: 07. Mai 2019, 13:56

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die KEF´s noch etwas mehr Dynamik vertragen bzw. manche Details noch besser ausgearbeitet werden könnten, sowie der Bass noch ein wenig präziser und druckvoller agieren könnte.

Ich bin nicht sicher, ob ein anderes Einmesssystem das ändern kann. Das, was du beschreibst, kann genauso an den Lautsprechern liegen, die für mich genauso klingen, wie du es beschreibst. Bezüglich der Raumeinflüsse ist das XT32 des Marantz schon sehr gut. DIRAC wohl noch etwas besser. Hoffentlich reißt es das auch raus.


Theoretisch bin ich mit meinem Marantz SR6010 zufrieden. Läuft ohne Abstürze seit 3 Jahren, einfache Bedienung, Dolby Vision, Spotify, AirPlay etc.

Auf Airplay müsstest du bei NAD und Arcam verzichten bzw. extern anbinden, falls das für dich wichtig ist.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 07. Mai 2019, 19:45
Danke schon mal für eure Einschätzung und Vorschläge.
Die beiden NAD Geräte scheiden allerdings weiterhin aus, da mich dort ein paar Dinge im Vorfeld stören bzw. es KO Kriterien gibt.

NAD T 758 V3
- Nur 3 HDMI Eingänge. Ich benötige 5 Eingänge, da ich nicht mit Splitter oder Matrix arbeiten will
- Dirac Lite (Vollversion kostet nochmal 100€ Aufpreis)
- Auch hier wird ein zusätzliches Mikro für die Einmessung benötigt (ca. 80€ Zusatzkosten, aber gut wäre ja beim Arcam wahrscheinlich ähnlich)
- Kein Dolby Vision Support.
- Das BlueOS Modul ist sicher zweckdienlich. Doch das hässliche Teil müsste irgendwo zugänglich platziert werden

Der NAD T 777 V3 hat zwar die benötigten 5 Eingänge, aber die restlichen Punkte bleiben bestehen und scheidet damit auch aus.

Airplay ist jetzt kein "Must have" Feature. Wir hören am Wochenende gelegentlich zum Saubermachen oder Kochen über Spotify. Das lässt sich aber auch über den TV erledigen. Ein paar hundert Euro Aufpreis ist mir das nicht wert. WLAN brauch der AV-Receiver nicht, da ich ein Switch für alle Geräte hinterm Lowboard habe. Hat ja der MRX 520 auch nicht.

Konntest du die neue KEF Q Serie schon mal hören? Ich bin mir eben nicht sicher, ob DIRAC oder ARC da mehr reißen könnten. Ein Vergleich als ich die KEF beim Händler gehört habe, ist natürlich hierfür nicht heranzuziehen. Anderer Raum, Aufstellung nicht so wandnah, andere Stereoverstärker etc.
Leider führen die Händler in Dresden und Chemnitz nur Arcam und NAD. Jemand der auch einen Anthem in der Vorführung hat leider nicht.

Ich würde ja gern den entsprechenden AV Receiver mal daheim testen und mir dann ein vergleichendes Urteil bilden.
Dadof3
Moderator
#5 erstellt: 08. Mai 2019, 12:16

FoxJr1989 (Beitrag #4) schrieb:
- Das BlueOS Modul ist sicher zweckdienlich. Doch das hässliche Teil müsste irgendwo zugänglich platziert werden

Das wird hinten in das Gerät gesteckt und ist daher praktisch unsichtbar.

Fragen zum Anthem kann dir auch gut WiC (aka Fanta4ever) beantworten, den Thread dazu hast du vielleicht schon gesehen: http://www.hifi-foru...2363&back=&sort=&z=1

Aber einen Vergleich zu Dirac hat er, glaube ich, auch nicht gemacht.
Prim2357
Inventar
#6 erstellt: 12. Mai 2019, 09:28
Hallo,

betreibst du das Heimkino hauptsächlich für Filme oder Musik?
Hörst du eher laut/leise, eher warmes Klangbild oder offener und etwas heller bzw. neutraler?

Habe selbst nen Anthem für Heimkino, der warme, smoothe Klang lässt mich entspannt auch bei höheren Lautstärken genießen.

Bei Musik und eher leiserer Lautstärke würde ich aber zu Dirac tendieren,
da spielt Dirac etwas offener, klarer.
An meiner Stereo Abteilung bekommt deshalb Dirac den Vorzug,
im Heimkino bleibt der Anthem.

Bei dir sehe ich aber noch eine größere Baustelle bzw. Problempunkt bezüglich deiner Unzufriedenheit,
die Q Serie.
Momentan wird doch die deutlich bessere R Serie mit 50% Rabatt abverkauft,
da würde ich nicht lange überlegen, die R 700 kostet somit exakt so viel wie die Q 750,
welche du dir anzuschaffen gedenkst.

Gruß
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Mai 2019, 00:32
Danke für eure Einschätzung.

Das Verhältnis ist so ca. 80 % Film und 20% Musik.
Wir hören maximal in moderater Lautstärke und bevorzugen eher ein warmes Klangbild.

Welchen Anthem besitzt du? Ich war inzwischen bei dem super freundlichen User Darkm3n und hab mir seinen MRX 520 in Kombination mit B&W 700er Serie angehört. Räumliche Gegebenheiten waren relativ ähnlich.
Abgesehen von den wesentlich teureren LS, war ich sehr begeistert. Egal ob purer PCM 2.0 mit FLAC oder 5.1 Heimkino.

Bezüglich der Serie bin ich auch schon stark am Überlegen. Gern würde ich die erstmal die R300 oder R100 gegen die Q350 Probe hören. Oder die neuen R3. Auch den neuen Dynaudio Evoke würde ich mal lauschen wollen.
Auch den Kube 12b würde ich gern gegen den R400b vergleichen.


[Beitrag von FoxJr1989 am 13. Mai 2019, 00:38 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#8 erstellt: 13. Mai 2019, 12:22
Hallo,

ja, den MRX 520 habe ich auch,
da ich nur 5.1 betreiben möchte reicht er mir vollkommen aus.

Bei den Lautsprechern solltest du dringend noch mal einiges vergleichen.

Gruß
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 13. Mai 2019, 23:23
Nachdem ich heute bei Radiokörner in DD war, könnte ich mir ein Bild mehrer Kandidaten machen. Das Ergebnis war echt überraschend und reflektiert mein Eindruck von zu Hause gegenüber den KEF Q350.

Gehört habe ich dabei an einem Cambridge Audio CXA80:

- KEF R3 (Platz 5)
Das Paar hatte zwar eine weite Bühne. Aber durch das 3-Wege-System oder das große Volumen wirkte alles so aufgedickt und breiig. Die Stimmwiedergabe gefiel war mir auch nicht gut. Der Künstler war gefühlt 30 Meter weit weg.

- Dynaudio Evoke 10 (Platz 4)
Die Bühne war recht eng gestaffelt. Die Stimmwiedergabe echt klasse. Aber durch die enge bühne war keine sehr gute Differenzierung vorhanden. Alles wirkte so gedrückt.

- B&W 706 S2 (Platz 3)
Gute Bühne. Stimmwiedergabe hat mir sehr gut gefallen, da sie sehr direkt spielen und der Künstler quasi vor einem sitzt. Auch hat sich der Klang super gelöst, war differenziert und wesentlich feindynamischer als die Kandidaten zuvor.

- Platz 1 bzw. meine bisherigen sind für mich schwer zu definieren, da sie ein wenig gegensätzlich sind, aber auf ihre Art und Weise mir gefallen. Da sehe ich die B&W 705 S2 und die ELAC BS 244.3 so ziemlich gleich auf.
Die B&W 705S2 machten alles noch wenig besser als die 706. Klarer, noch etwas differenzierter und bessere Höhen, da angenehmer als die der 706 sind.
Die ELAC sind zwar nicht ganz so differenziert wie die B&W 705, hatten für mich aber die beste Stimmwiedergabe. Alles war gut gestaffelt, die Bühne etwas breiter als die beiden B&W. Spielten sehr natürlich und angenehm. Vor allem der Hochtonbereich war dem der B&W 705 ebenbürtig, wirkte aber transparent, unangestrengt und sehr natürlich.
Vorteil gemäß Händler sind wohl die übertragbaren 10 Jahre Garantie der B&W 700er Serie. Im Netz finde ich nur 5 Jahre, wie bei den meisten anderen auch. Muss ich nochmal erfragen.

Nebenbei sind wir auch ins Gespräch über den AVR gekommen. Die haben leider kein Anthem, aber dafür Arcam und mir momentan davon abgeraten.
In den letzten Monaten hatten die auch Probleme bei Kunden mit der Software und waren mit den Ergebnissen nicht zufrieden.
Da ich nur 5.1 benötige und wir Spotify über den TV einbinden können, muss der AVR gar keinen Schick schnack besitzen. Da sehe ich vom PL den MRX 520 für meine Bedürfnisse ungeschlagen. Ich bin gespannt, wenn User Darkm3n am Sonntag bei mir aufschlägt und das gute Stück hier Einmessen und Testen. Danach fällt die endgültige Entscheidung.

Interessant wäre noch, ob die XTZ 99er Serie da mithalten kann. Obwohl mir dort der Aufbau des Centers bspw. nicht gefällt. Konnte jemand diese schon mal Hören?
Bzw. habt ihr noch andere Vorschläge für mich?


[Beitrag von FoxJr1989 am 13. Mai 2019, 23:27 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#10 erstellt: 14. Mai 2019, 07:56
Die XTZ haben viele Freunde hier im Forum, ich habe hier mal was geschrieben: http://www.hifi-forum.de/viewthread-101-1772.html
std67 und Eminenz, die dort kommentiert haben, waren wohl noch mehr überzeugt und haben die 99er zuhause und an anderer Stelle mehr geschrieben (finde ich jetzt nicht auf die Schnelle).

Dass du das Problem mit dem Klang auch bei den Lautsprechern angehst, finde ich richtig und konsequent.
Dadof3
Moderator
#11 erstellt: 14. Mai 2019, 09:17

FoxJr1989 (Beitrag #9) schrieb:
Die haben leider kein Anthem, aber dafür Arcam und mir momentan davon abgeraten.
In den letzten Monaten hatten die auch Probleme bei Kunden mit der Software und waren mit den Ergebnissen nicht zufrieden.

Komisch nur, dass nahezu alle Kunden im Arcam-Thread damit zufrieden sind ... denke, dass der Händler einfach den Betreuungsaufwand zu hoch findet für die Kunden, die mit dem Thema Dirac überfordert sind und sich nicht in Foren dazu austauschen, sondern immer sofort ihren Händler anrufen.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Mai 2019, 18:50
Danke Julor für deine Einschätzung und den Link mit dem super Review.

Allerdings bin ich nach der Einschätzung nicht geneigt den Versuch zu wagen. Wenn du eher bedeckte und zurückhaltende Stimmen beschreibst, weiß ich wahrscheinlich auch jetzt schon, dass das nicht mein LS werden wird. Genau darauf fahre ich nämlich ab. Ich weiß nur selbst in den eigenen 4 Wänden Hören macht Sinn, doch sollte ich bei dem Preis und Aufwand drüber nachdenken. Schließlich habe ich ja schon 2 sehr gute Kandidaten.


Komisch nur, dass nahezu alle Kunden im Arcam-Thread damit zufrieden sind ... denke, dass der Händler einfach den Betreuungsaufwand zu hoch findet für die Kunden, die mit dem Thema Dirac überfordert sind und sich nicht in Foren dazu austauschen, sondern immer sofort ihren Händler anrufen.


Ich will auch nicht sagen, dass ich wahrscheinlich mit einem Arcam nicht auch glücklich werden würde. Mit deiner Aussage hast du sicherlich Recht. Nur versuche ich gerade die technischen Eigenschaften in Relation zum Preis abzuwägen. Und was ich wirklich benötige.
Beim Arcam 390 würden 2.399,00 € + 100€ für ein gutes Mic anfallen. Klar, sind 7 Endstufen, 3D Tonformate inkl. 7.1.4 Encoding und Spotify Connect an Board. Das sich die Trennfrequenzen nur einheitlich einstellen lassen, finde ich auch angesichts des Preises suboptimal.
Doch beim Anthem stehen nur 1.999,00 € zu Buche. Mit bereits guten Mic, klassischem 5.1 für meine Bedürfnisse und passabler Software.

Demnach hätte ich 500€ über die ich dann lieber ins LS Budget einfließen lasse.


[Beitrag von FoxJr1989 am 14. Mai 2019, 18:51 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#13 erstellt: 14. Mai 2019, 19:07

FoxJr1989 (Beitrag #12) schrieb:
Beim Arcam 390 würden 2.399,00 € + 100€ für ein gutes Mic anfallen.

Das geht auch deutlich günstiger. Mehr per PN.
Prim2357
Inventar
#14 erstellt: 14. Mai 2019, 19:14
Das geht auch günstiger beim Anthem...
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 19. Mai 2019, 20:31
So wie versprochen melde ich mich nach dem heutigen Test des Anthem MRX 520 zu Wort.

Darkm3n hat sich heute knappe 4 Stunden Zeit genommen, um den MRX 520 bei mir aufzubauen, einzumessen und vorzuführen.
Wir haben vorher als Testmaterial 3 Filme (Blade Runner 2049, Tron Legacy, Guardians of the Galaxy Vol.1) und 2 FLAC Dateien festgelegt.
Alles wurde erst am Marantz gehört, danach am Anthem und danach nochmal am Marantz.

Was soll ich sagen...der Anthem macht einfach sehr vieles besser als der Marantz. Ich würde schätzen 70% der Einmessung und Software geschuldet, 30% der besseren Technik (Endstufen) im Gerät. Einmessung der suboptimalen Aufstellung.
- Es entsteht ein viel besseres Surround Erlebnis in der "Glocke". Beim Beginn von Blade Runner kommt das kleine Flugschiff wirklich kreisförmig eingeflogen. Beim Marantz entsteht genau hinter einem eine kurzes Loch bzw. den zähen Übergang von hinten links nach hinten rechts.
- Der Center ist wesentlich besser und kräftiger an das System angeglichen worden und erfüllt den Anspruch des wichtigsten LS im Setup. Das war gerade bei der Originalfassung von GotG zu hören.
- Das Timing des Subwoofers ist wesentlich besser und prägnanter. Wenn auch nicht viel präziser. Das liegt wohl aber eher an den technischen Möglichkeiten des Kube 12b.
- Das komplette System wirkt dynamischer, kraftvoller und unangestrengt bei höheren Pegeln.
- Die Feindynamik ist wesentlich besser und es werden viele schöne Details herausgearbeitet. Beispiel Blade Runner 2049, erstes Kapitel Konversation in der Küche zwischen Officer K und "Dave Bautista". Das Köcheln des Topfes ist während des Gespräches vor dem Sessel (quasi hinter der Kamera) klar und differenziert wahrzunehmen. Auf dem Marantz hingegen geht diese feine Detail fast unter. Nur mit viel Aufmerksamkeit während des Gespräches ist das noch wahrzunehmen.

In meinen Augen ist für mich der Anthem eine klare Sache und wird die erste Investition des neuen Setups, da hier aktuell das meiste Verbesserungspotential liegt. Auch wenn ich den Arcam nicht zu Hause getestet habe, wüsste ich nicht was der noch besser machen könnte. Zumal dort ein besseres Micro benötigt wird und sich die Trennfrequenzen nicht unterschiedlich einstellen lassen. Das Design des Anthem überzeugt mich auch mehr, als das des Arcam.

Danke nochmal an Darkm3n für deine Zeit heute und den netten neuen Kontakt.

Ich melde mich sobald der Anthem MRX 520 hier steht. Das wird aber voraussichtlich erst in ein paar Wochen sein, da mir vorher die Zeit fehlt und wir an den Wochenenden viel draußen unterwegs sind.
Danach entscheide ich wie ich mit den LS weiter verfahre bzw. welche es werden. In die nächste Testrunde versuche ich mal die Dali Rubicon 2 und die Sonus Faber Sonetto I mit aufzunehmen.

Vielen Dank schon mal bis hierher und einen schönen Sonntag Abend noch.
Prim2357
Inventar
#16 erstellt: 19. Mai 2019, 20:57
Hallo,

danke für den schönen Bericht von eurem Vergleich.

Hätte mich auch sehr gewundert wenn es anders ausgegangen wäre,
kam ja auch von Audyssey XT 32, einfach deutlich besser der Anthem.
Dadof3
Moderator
#17 erstellt: 20. Mai 2019, 08:50
Danke auch von mir für den aufschlussreichen Bericht und an Darkm3n für die Unterstützung!

Zwei Anmerkungen noch:

FoxJr1989 (Beitrag #15) schrieb:
Ich würde schätzen 70% der Einmessung und Software geschuldet, 30% der besseren Technik (Endstufen) im Gerät.

Das hätte man ja leicht überprüfen können, indem man beide mal im Direktmodus betreibt. Ich glaube nicht, dass die Endstufen bei den geschilderten Unterschieden irgendeine Rolle spielen.


FoxJr1989 (Beitrag #15) schrieb:
Auch wenn ich den Arcam nicht zu Hause getestet habe, wüsste ich nicht was der noch besser machen könnte.

Das ist halt vermutlich auch dsie Ursache, warum XT32 hier nach wie vor auf so breite Begeisterung stößt. So etwas weiß man immer erst, wenn man es einmal besser erlebt hat. Ich habe auch schon oft gedacht "besser geht es nicht" und wurde dann eines besseren belehrt.

(Was nicht heißen soll, dass der Arcam besser sein muss, ich habe sie noch nicht vergleichen können.)
Prim2357
Inventar
#18 erstellt: 20. Mai 2019, 12:19

Dadof3 (Beitrag #17) schrieb:

Das hätte man ja leicht überprüfen können, indem man beide mal im Direktmodus betreibt.


So leicht auch wieder nicht, such beim Anthem mal die Pure Direct Taste.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 22. Mai 2019, 15:26
Ein kleines Update meinerseits.

Es ging doch alles etwas schneller als gedacht. Ich hab ein gutes Angebot für den MRX 520 bekommen und direkt bestellt.
Mal schauen ob das Gerät bis zum Wochenende eintrifft oder doch erst nächste Woche.
Ich freu mich jedenfalls drauf.

Danke nochmal an Alle.

Ich melde mich dann spätestens wieder sobald wir umziehen und das Thema LS konkret wird.
realmike
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 23. Jun 2019, 21:49
Die Anthem Geräte sind schon richtig gut. Ich hab einen Freund dabei begleitet den passenden AVR zu finden und da würden auch sämtliche Geräte getestet. Am Ende blieb auch der MRX720.
Alle Geräte haben Ihre Vor- und Nachteile. Aber beim Anthem war die Einmessung am besten.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 13. Sep 2019, 00:21
So es geht weiter mit den Lautsprechern.
Inzwischen ist ein wenig Zeit vergangen und ich war bei 2 weiteren Hörproben. Songs waren dabei vorrangig immer:

Two Feet - I feel like im drowning
London Grammar - If you wait
Allan Taylor - Colour to the moon

Eine bei einem Wochenendtrip in Hamburg bei Hifi-Klubben. Dort habe ich die Dali Rubicon 2 gegen die B&W 705 / 706 S2 gehört.
Schnell ist mir aufgefallen, dass die B&W gegen die Dänen leider ein wirklich schönfärber ist. Die frontalen Mitten der 705 / 706 treffen zwar meinen Geschmack, überdecken aber damit eine gute Tiefenstaffelung, wie ich bei den Rubicon 2 hören konnte. Auch der Bass der B&W war nicht so knackig, straff und präzise wie der der Dali. Demzufolge war mich nach ca. 45 Minuten klar, dass der bisherige Favorit aus dem Hause Dali stammt.

Da ich aber möglichst viele Lautsprecher miteinander vergleichen wollte, bin ich heute nochmal bei Radiokörner in Dresden gewesen. Antreten sollten die Dali Rubicon 2 gegen die ELAC Vela 403. Auch entschied ich mich Dynaudio noch eine Chance zu geben und nahm die Evoke 10 mit zum Vergleich hinzu.
Zuerst waren die Dynaudio an der Reihe. Eins vorweg, entweder waren diese beim ersten Hörtest noch nicht eingespielt oder der Unterschied zu den damaligen Kontrahenten einfach zu krass. Jedenfalls überraschte mich die Evoke 10 mit einer sehr guten Differenzierung und Tiefenstaffelung. Die Bühne blieb etwas eng, die Stimmwiedergabe super. Der Bass präzise und straff, jedoch aber nicht sehr voluminös...wahrscheinlich der Größe geschuldet.
Danach waren die Dali Rubicon 2 an der Reihe. Die haben einfach den Punch der einem entgegenkommt, machen Freude und laden zum euphorischen Zuhören ein. Brilliante Höhen, betonter Mittenbereich, sowie der präzise und knackige Bass. Das Hören in Hamburg bestätigte meinen Eindruck.
Umstecken auf die ELAC war angesagt. Was soll ich sagen...ich war enttäuscht. Irgendwie klangen die nicht sehr stimmig. Der Hochton war zwar mittels des JET-HT überragend, doch der Rest ging förmlich darunter unter. Der Mittenbereich war längst nicht so differenziert und wirkte ziemlich breiig. Der Kickbass bei "I feel like im drowning" war echt unpräzise und schwammig. Ich hörte noch kurz bei London Grammar rein, doch hier ein ähnliches Bild. Es kam einfach keine Faszination auf. Gefühlt haben das die BS 243.3 wesentlich besser gemacht, welche allerdings optisch nicht mein Fall sind und der Center zu klein. Also flogen die ELAC direkt raus.
Nochmal umgesteckt auf die Dynaudio Evoke 10 und dann auf die Dali Rubicon 2. Ich wollte mich schon auf die Dali festlegen, bis der Verkäufer meinte, ich solle mal noch in die Evoke 20 reinhören, welche durch Volumen und Treibergröße eher den Rubis Parade bieten sollte. Klar die Zeit war da.
Ehrlich gesagt war ich echt erstaunt was für ein Unterschied zwischen der Evoke 10 und 20 liegt. Die Evoke 20 klingt wesentlich erwachsener und raumfüllender. Der Bass war voluminös, aber dennoch äußerst präzise. Zwar nicht ganz straff wie die Dali, aber dennoch sehr gut. Der Kickbass geht an die Dali, doch der Bass insgesamt an die Evoke 20. Der Mittenbereich war ebenfalls sehr differenziert und gut gestaffelt. Die Stimmwiedergabe nochmals einen Tick besser, als bei den Dali. Die Entscheidung gebracht hat schlussendlich der Hochton. Nach dem Hören von 3 Songs London Grammar am Stück war mir klar, dass ich ab mittlerer Lautstärke kein ganzes Album so hören könnte, da der Hochton ein bisschen spitz und angestrengt klingt. Hier ist die Kalotte der Evoke 20 wesentlich geschmeidiger, stressfreier, unaufdringlicher und dennoch genauso brilliant.
Das hat schlussendlich die Entscheidung gebracht, welche zugunsten der Dynaudio Evoke 20 ausfällt.

Abschließend muss ich sagen das die Dali als auch die Dynaudio sehr gut verarbeitet sind.
Nun werde ich mal ein paar Nächte drüber schlafen und fahre dann demnächst nochmal zum Händler die Farbe für die Evoke aussuchen. Da ist dann wieder der WAF mit an Board. Noch hat der Händler auch kein ordentliches Angebot unterbreitet. Sicher will ich keinen Hungerpreis, der Händler soll natürlich für seine Mühen und Beratung entlohnt werden. Jedoch sollten am Ende des Tages beide Parteien zufrieden sein.

Weiterhin müssen erstmal die Q350 in der Bucht ein neues zu Hause finden, da ich keinen Platz zum Lagern habe.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
Prim2357
Inventar
#22 erstellt: 13. Sep 2019, 07:45
Nachvollziehbarer Bericht ,
die Dynaudio sind schon immer für ihre Langhörtauglichkeit und trotzdem sehr gutem Auflösungsvermögen bekannt.

Springen einem beim Hören halt nicht gleich ins Gesicht, das muss man erst erkennen,
was die Lautsprecher ausmacht.

Gruß
JULOR
Inventar
#23 erstellt: 13. Sep 2019, 08:09
Glückwunsch.
Kann ich auch so unterschreiben. Ich denke, das hat mit dem Einspielen wenig zu tun. Die Dynaudio springen einen nicht sofort an, aber wenn man länger hört, merkt man schnell, was einem wichtig ist und was aus den Dyns rauskommt ohne anstrengend zu werden.
Dadof3
Moderator
#24 erstellt: 13. Sep 2019, 09:05

FoxJr1989 (Beitrag #21) schrieb:
Zuerst waren die Dynaudio an der Reihe. Eins vorweg, entweder waren diese beim ersten Hörtest noch nicht eingespielt oder der Unterschied zu den damaligen Kontrahenten einfach zu krass. Jedenfalls überraschte mich die Evoke 10 mit einer sehr guten Differenzierung und Tiefenstaffelung.

Mit dem Einspielen hat das sicher nichts zu tun: https://av-wiki.de/faq#muss_ich_meine_neuen_lautsprec

Völlig normal hingegen ist - gerade bei so Punkten wie Lokalisation - eine starke Abhängigkeit von der Aufstellung und Raumakustik, die stark von Stimmung und Tagesform abhängige menschliche Hörwahrnehmung, und auch die Tatsache, dass unser Gehör nach dem Wechsel zwischen verschiedenen Lautsprechern immer etwas Umgewöhnungszeit braucht.

Vermutlich haben einer oder mehrere dieser Aspekte den Ausschlag gegeben.


[Beitrag von Dadof3 am 13. Sep 2019, 09:06 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#25 erstellt: 13. Sep 2019, 10:12
[quote="Dadof3 (Beitrag #24)"][quote="FoxJr1989 (Beitrag #21)"]
Mit dem Einspielen hat das sicher nichts zu tun: [url]https://av-wiki.de/faq#muss_ich_meine_neuen_lautsprec[/url].[/quote]

Gibt es dazu einen wissenschaftlichen Beweis?
Die messbaren Veränderungen sind niemals hörbar?

Bei den wenigsten meiner bisherigen Lautsprecher hat sich beim "Einspielen" klanglich etwas geändert,
Aber bei meinen ehemaligen Dynaudio Excite x34 waren die Veränderungen im Bassbereich eklatant.

Solch komische Pauschalisierungsseiten sind schon irgendwie komisch wenn man ganz andere Erfahrungen gemacht hat.
Dadof3
Moderator
#26 erstellt: 13. Sep 2019, 11:41

Prim2357 (Beitrag #25) schrieb:
Gibt es dazu einen wissenschaftlichen Beweis?
Die messbaren Veränderungen sind niemals hörbar?

Wie soll man beweisen, dass es nicht irgendwo im Universum grün-rot karierte Kühe gibt?

Die bekannten Untersuchungen und Erkenntnisse stehen im Artikel, und auch dort wird nicht behauptet, dass es das niemals geben kann. Ich habe aber bis heute keine Messung oder einen glaubwürdigen direkten Vergleichstest zwischen nagelneuen und eingespielten Lautsprechern gefunden, die ein solches Szenario wahrscheinlich erscheinen lassen.

Auch wenn es die "eklatanten" Veränderungen bei dir gegeben hat (was ich ohne Blindtest im direkten Vergleich sowieso für sehr zweifelhaft halte): Glaubst du im Ernst, dass du nach einmaligem Probehören bei einem Händler diese Unterschiede Wochen später in einem völlig anderen Raum heraushören könntest?


[Beitrag von Dadof3 am 13. Sep 2019, 11:59 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#27 erstellt: 13. Sep 2019, 15:38
In dem "Geschwätz",Artikel will ich dies nicht loben,
stehen wie gesagt Einzelmeinungen und mehr nicht.

Willst du mir im Gegenzug beweisen das es Einspielen grundsätzlich nicht gibt,
nur weil du persönlich mit deinen drei Lautsprechern dies nicht wahrgenommen hast?

Nur weil es nicht genau geschrieben steht "Einspielen ist Blödsinn", so suggeriert das dort Geschriebene dies aber genauso,
und das auch mit voller Absicht.
Dadof3
Moderator
#28 erstellt: 14. Sep 2019, 00:17
Wo nichts bewiesen ist, muss man die Wahrscheinlichkeiten bewerten und darstellen. Wenn du objektive Indizien hast, die einen Einspieleffekt wahrscheinlicher machen, nur her damit. "Ich höre es doch!" zählt jedenfalls nicht dazu.

Dass du Aussagen bereits alleine deswegen ablehnst, weil sie im von dir verhassten AV-Wiki stehen, ist ja nichts neues.
Prim2357
Inventar
#29 erstellt: 14. Sep 2019, 09:16
Müssen muss man gar nichts.

Aus meiner Sicht muss man keine persönlichen Vermutungen und Wahrscheinlichkeiten in einem "Wiki" zusammenfassen.

Hier erwartet der Leser fundierte und bewiesene Fakten. Dem ist aber nicht so.
Durch das "Wiki" wird suggeriert das hier Fachleute /Profis am Werk sind und keine Helden des Alltags welche meinen ihre persönlichen Vermutungen weitergeben zu müssen.

Die Einspielphase von Lautsprechern/Chassis ist im übrigen belegt durch Messungen.
Genauso bei dem Subwoofer Geschreibsel, wer die Vorteile eines geschlossenen Subwoofers bei Musik nicht kennt und diese auch nicht messtechnisch aufzeigen kann,
sollte lieber spazieren gehen und kein Wiki anlegen....
Dadof3
Moderator
#30 erstellt: 14. Sep 2019, 10:13
Da es hier um eine Kaufberatung geht und nicht ums Wiki, schreibe ich mal nichts weiter dazu.

Du kannst mir ja mal per PN oder im passenden Thread schicken, wo es diese Messungen gibt, wo behauptet wird, dass geschlossene Subwoofer nicht besser für Musik seien, und die messtechnischen Belege beisteuern, sowie gerne auch weitere Aussagen, in der Dinge als Fakt dargestellt werden, ohne hinreichend belegt zu sein.

Aber Input kam da ja noch nie. Wenn man nur Meckern kann, muss das als Beitrag wohl reichen..
Prim2357
Inventar
#31 erstellt: 14. Sep 2019, 10:41
Es geht hier aber auch ums Wiki,
da es ja auch verlinkt wurde.

Wenn du selbst nicht weißt was in eurem Wiki steht bezüglich den Subs z.B.,
dann kann ich auch nicht helfen,
falls du diesbezüglich auch noch keine GD Messungen gemacht oder gesehen hast,
ist das auch nicht mein Problem,
denn nicht ich betreibe solch eine Seite sondern ihr.

Die Bringschuld hier auf mich verlagern zu wollen ist ein schlechter Witz,
kann ich nichtmal drüber schmunzeln.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 04. Dez 2019, 12:04
So eine Weile war es ruhig, seit dem ich mich für die Evoke 20 eigentlich schon entschieden hatte.

Doch Urlaub, Dienstreise etc. schoben alles etwas nach hinten.
Wesentlicher Grund ist aber der Umzug in die Wohnung. Und hier wollte ich das Ganze nochmal ausloten.

Das Wohnzimmer ist insgesamt 30 m² groß. L- bzw. P-förmig. Der aktive Hörbereich beträgt ca. 16 m². Abstand zwischen den LS ca. 2,5 - 3,0m.
Hörbstand auch ca. 3m. Ein relativ optimales Stereodreick kann also aufgebaut werden. Laminatboden, Teppich vor der Ledercouch. Bis auf sonstige Möbel keine großartige Raumdämpfung bisher.

Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion lostreten zu wollen, würde ich gern eure Meinung zum Thema haben, ob ich bei größeren Kompakten bleiben oder eventuell doch Stand LS in Betracht ziehen soll?
Aktuell ist die Verteilung 70-80% Film und 20-30% Musik. Wenn Musik, dann meist rein in 2.0 Stereo.
Ich hab zwar schon etwas durch das Forum gesucht, aber so wirkliche Erkenntnisse habe ich nicht gewonnen. Und bevor ich den Händler den Aufwand betreiben lasse, 4 Paare Stand LS vorzubereiten, würde ich gern vorher ein wenig abwägen.

Im Heimkino Einsatz scheint es mir logisch, dass Kompakte aufgrund der Trennfrequenz von 60-80 Hz theoretisch ausreichend sind.
Aber wie schaut es bei 2.0 Stereo aus? Ich brauche keine abgrundtiefen Bässe, genügend Fundament sollte aber dennoch in dem großen Zimmer vorhanden sein. Spricht sonst etwas für Kompakte und gegen LS oder andersherum? Das Budget ließe sich dahingehend von 2.000€ auch auf 4.000€ (Paarpreis) anheben.


[Beitrag von FoxJr1989 am 04. Dez 2019, 12:07 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#33 erstellt: 04. Dez 2019, 14:27
Hallo,

spricht erstmal nichts gegen Kompakte,
und auch Stereo geht in 2.1, wenn in der Musik keine abgrundtiefen Bässe vorhanden sind gibt der Sub auch keine aus,
und wenn in der Musik vorhanden darf mans ja auch hören oder etwa nicht?

1k€ Akustikmaßnahmen hört man eventuell mehr wie 1k€ mehr Budget beim Lautsprecher....
Dadof3
Moderator
#34 erstellt: 04. Dez 2019, 17:25

FoxJr1989 (Beitrag #32) schrieb:
Aber wie schaut es bei 2.0 Stereo aus? Ich brauche keine abgrundtiefen Bässe, genügend Fundament sollte aber dennoch in dem großen Zimmer vorhanden sein.

Grundsätzlich gibt es bei einem gut funktionierenden Subwoofersystem keinen Grund, bei Stereo ohne Subwoofer zu hören. Daher würden auch da die Kompakten völlig ausreichen.

Es kann allerdings sein, dass man den Übergang zwischen Subwoofer und Satelliten mit der verwendeten Hardware und eingeschränkten Aufstellunggmöglichkeiten nicht vernünftig hinbekommt - in dem Fall kann es für Musik ein Kompromiss sein, ohne Subwoofer zu hören, und dann sind Stand-LS natürlich von Vorteil.

Leider ist es im Vorfeld unmöglich, das verlässlich zu bewerten.
Wie ist es denn mit der momentanen Konstellation, klingt dort Stereomusik mit Subwoofer schlechter als ohne oder besser? Und was genau ist besser/schlechter?
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 04. Dez 2019, 19:06
Prinzipiell spricht nichts gegen die Unterstützung des Subwoofers bei reiner Musikwiedergabe. Doch manche Titel mag ich einfach puristisch in klassischem 2.0 Stereo. Generell bindet die Anthem Room Correction des MRX 520 den Subwoofer sehr gut ein ohne merkliche Übergänge.

Puh die Frage, ob besser oder schlechter lässt sich auf Anhieb gar nicht so genau beantworten, weil es vom Titel abhängt. Manche wirken besser ohne Sub, vor allem im Mittenbereich und flinkem Oberbass. Andere wiederum produzieren erst mit Sub ordentlich Volumen was entsprechend zum Titel passt oder wirkt.

Die Raumakustik zu verbessern ist auf jeden Fall noch geplant. Ein größerer Teppich für die Erstreflexionen, Gardinen / Vorhänge für das Fenster links und evtl. Absorber rechts vom Hörplatz. Hinter der Couch ist dann nur noch was mit Pflanzen und normaler Einrichtung zu machen, schließlich ist es ja für Frau noch ein "Wohn"zimmer
Dadof3
Moderator
#36 erstellt: 04. Dez 2019, 19:31

FoxJr1989 (Beitrag #35) schrieb:
Manche wirken besser ohne Sub, vor allem im Mittenbereich und flinkem Oberbass.

Dann solltest du dir überlegen, ob du für diese Fälle Standlautsprecher haben möchtest, womit du für alle Fälle gerüstet wärst, oder damit leben kannst, in diesen Fällen nur zwischen 2.1 und weniger Bass wählen zu können.
JULOR
Inventar
#37 erstellt: 05. Dez 2019, 18:01
Es hängt auch ein bisschen von der gewünschten Lautstärke ab. Bei den Dynaudio klingen die Kompakten nahezu wie die kleine Standbox. Erst bei höheren Lautstärken merkst du das zusätzliche Volumen im Bassbereich. Oder du steigst gleich auf die größeren Stand-LS um, die sind sicher noch anders, aber bei leisem Gedudel wäre das auch egal.

Eine pauschale Antwort ist sicher schwierig. Bei mir habe ich mit 2 Stand-LS im Vollbetrieb ein homogeneres Ergebnis als mit dem Sub, auch wenn der letzte vielleicht fehlte. Mit Sub habe ich dafür einen größeren Spaßfaktor.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 06. Dez 2019, 15:51
Ich war gestern nochmal beim Händler und habe mir verschiedene Modelle an Stand LS angehört.
- KEF R5
- Dali Rubicon 6
- Dynaudio Evoke 30 (und kurz Evoke 50)
- Audio Physic Classic 15

Nach dem Vergleich mit den Dynaudio Evoke 20, welche es ja eigentlich werden sollten, gefällt mir der vollmundige Klang eines Standlautsprechers besser.
Zumindest würden das bestimmt die wenigsten Kompakten hinbekommen...vielleicht eine Contour 20, aber die war gestern nicht im Hause des Händlers. Zumal da im Hinblick auf das Budget aktuell keine Chance wäre.

Gehört habe ich diesmal folgende Titel:
- London Grammar "If you wait"
- Marc Cohn "Walking in Memphis"
- Heilung "Narupo"

Die KEF R5 waren als erstes dran....wesentlich direkter als die damals gehörten R3. Die Bühne nicht ganz so breit, dafür schön tiefengestaffelt. Dennoch hat ich den Eindruck, dass sie von allem am wenigstens beherrscht. Der Hochton gut auflösend, aber auch manchmal etwas ein ganz klein wenig zu spitz. Die Mitten waren sauber geordnet, aber auch wenig ansprechend. Der Bass nicht sehr druckvoll, sondern etwas breiig. Von allen der langweiligste LS und schied somit gleich am Anfang aus.
Danach die Dali Rubicon 6. Durch die größeren Treiber und Gehäusevolumen war eine etwas massivere Schallwand vorhanden. Sehr schöner Kickbass, guter Mitteltonbereich, doch durch den Hybrid-HT zwar oben herum sehr luftig, aber auf Dauer zu aggressiv im Hochton. Durch die Abstimmung einer breiten Abstrahlung hörten die Stücke sich größer als sie (wahrscheinlich) produziert worden sind. Gefiel mir leider auch nicht so ganz.
Okay, kommen wir zur Dynaudio Evoke 30. Mit Abstand der kleinste Kandidat. Dennoch ein sehr schön knackiger Bass mit super Timing. Mittenbereich mit Stimmen und Gitarren dynaudio-typisch hervorragend. Der Hochton fein auflösend und nie aufdringlich. Super für längere Hörsessions. Alles hörte sich für stimmig an und Sänger, sowie Begleitung waren dort platziert wo sie hingehören.
"Fast" zum Schluss die Audio Physic Classic 15. Von allen Kandidaten der "direkteste" LS. Sehr schöne geräumige, aber nicht zu große Bühne, welche gut gestaffelt ist. Der Mittenbereich war noch etwas direkter als die der Dynaudio, mit ebenfalls erstklassiger Stimmwiedergabe. Der Übergang zum Hochtöner, schien mir sogar noch stimmiger als bei der Dynaudio. Vielleicht dort nicht ganz sooo fein auflösend und zurückhaltend, aber dennoch nie auf dringlich. Durch die Bassreflexöffnung am Boden, wurde der Hörraum am Besten angeregt. (Gut das sieht zu Hause eh wieder anders aus). Der Bass war etwas voluminöser als von der Evoke 30, aber dennoch sehr präzise. Subjektiver Eindruck gestern...die Audio Physic Classic 15 bietet bisher das rundeste Gesamtpaket.

Also werden in einer 2. Hörsitzung nochmal beide gegeneinander antreten und dann wird entschieden, welches Paar ich zu Hause Probe Höre. Vielleicht auch beide...

Ach ja...beinahe vergessen. Da die Evoke 50, welche auch in der Nähe waren, wurden kurz mit der Sackkarre zum Vergleich gefahren. Das ist schon ein echter "Männer"-Lautsprecher. Genauso klingt er auch. Unheimlich viel Druck im Bass. Aber leider geht das ein klein wenig zu viel in die Mitten durch den betonten Oberbass. Dadurch wirkt alles nicht mehr so stimmig und präzise wie bei der Evoke 30 und der Audio Physic Classic 15.

Danke für eure Unterstützung bisher. Ich halte euch auf dem Laufenden.
JULOR
Inventar
#39 erstellt: 09. Dez 2019, 10:09
Schöner Bericht. Du hast dir viel Mühe gemacht.
Wenn du die kleinen LS ohne Subwoofer mit den großen vergleichst, ist das natürlich unfair. Da gewinnen fast immer die Standlautsprecher, solange sie den Hörraum nicht zum Dröhnen anregen. Die bringen dann doch mehr Volumen. Ein Vergleich mit Sub fällt dann möglicherweise anders aus. Z.B. kompakte mit Sub gegen Stand-LS mit Sub. Und dann hören, wie groß der Unterschied für dich ist.
FoxJr1989
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 28. Dez 2019, 17:59
Kurzes Update.

Seit gut einer Woche steht ein paar Audio Physic Classic 15 in Weiß bei mir daheim.
Das paar fügt sich super in den Wohnraum ein. Auch im 2.0 Betrieb ohne ARC-Raumkorrektur ein super Klangbild. Subjektiv nahezu wie ich es beim Händler gehört habe. Abgesehen von Verstärker und Kabeln, welche allein über 4TE lagen.
Es werden auch bei größeren Lautstärken keine signifikanten Moden angeregt, sodass durchweg ein sauberes Klangbild vorhanden ist. Egal ob Rock mit Sub oder Folk ohne Sub...ich bin mit der Integration sehr zufrieden. Dementsprechend werde ich nun "nur noch" in kleinen Schritten die Raumakustik weiter verfeinern. Optimierungsbedarf besteht ja sowieso fast immer

Den passenden Center habe ich jetzt auch schon gekauft.

Vielen Dank erst nochmal an alle die fleißig mit geholfen und beraten haben.
Dadof3
Moderator
#41 erstellt: 29. Dez 2019, 14:57
Danke auch an dich für die Updates und Berichte. So etwas ist in der Kaufberatung leider selten.
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