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Der MC Cassetten - Neuzugänge, Bestand und Bilder Thread

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Marsilio
Inventar
#2809 erstellt: 26. Aug 2016, 21:06
Mittlerweile hat mein Sammlertrieb dazu geführt, dass ich wohl gegen 150 verschiedene Kassettentypen habe und diese Stück für Stück auf meinem B215-Deck bespiele (dieses Technikteil frisst wirklich alles )

Besteht von Eurer Seite Interesse dass ich die einzelnen Modelle hier mit Bild fortlaufend vorstelle und kurz bewerte - natürlich auch mit der Hoffnung, dass Ihr Eure Meinung/Erfahrung dazu ebenfalls mitteilt so wie eben SR2245?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 26. Aug 2016, 21:08 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#2810 erstellt: 27. Aug 2016, 15:07
Auf alle Fälle! Her mit den Vorstellungen
Marsilio
Inventar
#2811 erstellt: 28. Aug 2016, 14:12
Also, dann lege ich mal los...

FOLGE 1:
MAXELL XLII-S High Epitaxial

Maxel XLII-S

Den Auftakt mache ich mit einem Klassiker - der ersten Maxell XLII-S High Epitaxial von 1980-1982. Anfänglich hatte die in der 90er-Ausführung noch die blauen Bandwickel (im Bild), analog der vorherigen UDXLII-S.

Das Zweischichtband finde ich trotz seines Alters von prima Qualität; allerdings ist eine sachte Aussteuerung erforderlich (Pegelbolzen geht bei Maxell erst ab den Black Magnetite-Bändern ab 1989). Auch die gleichermassen robuste und laufruhige Gehäusemechanik überzeugt.

Mein Fazit: Empfehlenswert.


[Beitrag von Marsilio am 28. Aug 2016, 20:35 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2812 erstellt: 28. Aug 2016, 14:26
FOLGE 2:
MEMOREX CRX II S

Memorex

1989-1990 wurde für Europa die Memorex CRX II S angeboten, das damals günstigere Typ II-Modell von Memorex. Die Kassette kann zweifellos dem koreanischen Hersteller SKC zugeordnet werden.

Das Band ist meines Erachtens ebenfalls typisch SKC: Solide, aber auch etwas langweilig und unspektakulär (kann durchaus mit jenem der Fuji DR verglichen werden). Ob es sich um Echtchrom oder Substitut handelt, ist auch gemäss verschiedenen Foreneinträgen unklar. Die Mechanik der Kassette ist von ordentlicher Qualität.

Mein Fazit: Kein Highlight, aber ok.


[Beitrag von Marsilio am 28. Aug 2016, 20:35 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2813 erstellt: 28. Aug 2016, 14:44
FOLGE 3:
RAKS HD-X II

RAKX

Über die türkische RAKS HD-X II von 1988 und 1989 liest man so einiges: Die einen meinen, es sei im Grunde eine TDK, mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich aber um RAKS-eigenes Bandmaterial. Optisch scheint man sich bei RAKS etwas uneinig gewesen zu sein, ob man von TDK oder Maxell abkupfern sollte...

Das Band (vielleicht sogar Zweischicht?) des Typ II-Topmodells HD-X II vermag in gutem Zustand absolut zu überzeugen; jenem der TDK SA steht es in nichts nach, mitunter erinnert es sogar an die TDK SA-X. Nicht ganz auf TDK-Niveau ist hingegen die Gehäusemechanik. Zwar solide, aber doch etwas rappeliger.

Mein Fazit: Insidertipp!


[Beitrag von Marsilio am 28. Aug 2016, 21:47 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#2814 erstellt: 28. Aug 2016, 19:47
Wie fast alle RAKS

_______

Zu den Maxell: Ich mag die alten Bänder, sehen sowas von toll aus und sind gut zu bespielen - bitte gut auspegeln gilt aber an sich bei jeder Kassette.Wenig verschenken und nicht übersteuern ... da war und ist die hohe Kunst des Kassettenaufnehmens
Marsilio
Inventar
#2815 erstellt: 29. Aug 2016, 11:38
FOLGE 4:
PERMATON Chrom Super II

DSC_0353

Optisch ist diese Berliner Permaton Chrom Super mit dem von einem italienischen Zulieferer eingekauften halbtransparenten Gehäuse recht ansprechend. Auch in mechanischer Hinsicht gibt es nicht viel zu meckern, die Laufruhe ist ok, schneller Vor- und Rücklauf geht gar seidenweich.

Aber das Band: Permaton-Kassetten sind ja so eine Sache - wenn man Glück hat ist da echt prima Echtchrom-Band von AGFA oder BASF eingespult, wenn man hingegen Pech hat irgendein (Noname)-Band von minderer Qualität. So wie leider bei diesem Exemplar hier. Da hilft nicht mal mehr ein B215...

Mein Fazit: Wundertüte


[Beitrag von Marsilio am 29. Aug 2016, 11:45 bearbeitet]
timilila
Inventar
#2816 erstellt: 29. Aug 2016, 11:55
Einfach super Deine Ausführungen. Ich bin mir sicher, die würden auch Wiki bereichern.
Ich bekomme Kassetten zu sehen, welche ich ansonsten generell nicht beachten würde. Voller Neugierde erwarte ich die nächsten 100 Folgen.



[Beitrag von timilila am 29. Aug 2016, 11:57 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#2817 erstellt: 29. Aug 2016, 11:58
Das Label ist ja 100%ig geschnitten wie die damaligen BASFs und auch das Layout erinnert stark daran, so die Aufteilung und so. Rein optisch ist sie aber hübscher als die BASFs.

Bist du dir sicher dass das Band schlecht ist? Kann es nicht einfach sein, dass es schon etwas abgenutzt ist? Bei gebrauchten Cassetten ist das ja immer so eine Sache.

Was mich hier wundert sind Name und Schriftzug. Der sieht genau aus wie bei BASF in den End 80ern und frühen 90ern. Der Optik und der DIN nach ist diese Permaton aber älter.

Aber das wundert mich bei Orwo auch, denn auch die haben in den späten 80ern eine Cr_Extra.

LG Tobi
timilila
Inventar
#2818 erstellt: 29. Aug 2016, 12:04

DOSORDIE (Beitrag #2817) schrieb:
Aber das wundert mich bei Orwo auch, denn auch die haben in den späten 80ern eine Cr_Extra.LG Tobi


Bei aller Heimatverbundenheit. Zum Glück habe ich mit ORWO beim Thema Kassetten abgeschlossen ...


[Beitrag von timilila am 29. Aug 2016, 12:08 bearbeitet]
Passat
Inventar
#2819 erstellt: 29. Aug 2016, 12:07
Ich habe hier auch eine Permaton, damals neu gekauft.
Das Band war schon bei Neukauf mieß.
Deshalb ist es auch meine einzige Permaton geblieben.
Behalten habe ich die nur, weil es eine Spulenkassette ist:


Grüße
Roman
Marsilio
Inventar
#2820 erstellt: 29. Aug 2016, 14:22
Freut mich wenn diese Vorstellungen auf Interesse stossen. Und wer Ergänzungen/Korrekturen hat: Bitte posten! Gerade Permaton gab es hier in der CH nicht, da gibt es sicher noch Leute hier im Forum, die mehr Erfahrungen mit dieser Marke haben.

Zur Permaton-Bandqualität: Google mit "Permaton" und "Cassette" und vielleicht noch "tapehead" füttern - und schon hat man die Meinungen zusammen. Offenbar füllte Permaton jeweils gerade das ab, was verfügbar war.

Apropos Orwo: So eine fehlt mir noch (dito Lazer Typ II). Falls jemand eine guterhaltene Typ II entbehren könnte bezahle ich gerne die Versandkosten in die CH (auch Tausch möglich).

LG
Manuel

PS. Heute Abend folgt mehr...


[Beitrag von Marsilio am 29. Aug 2016, 14:31 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2821 erstellt: 29. Aug 2016, 20:27
FOLGE 5:
BASF SOUND II und BASF ReCorD-II

BASF Sound

Die SOUND II von ca. 1994-1997 und die ReCorD-II von ca. 1997-2000 sind quasi ein Geschwisterpaar und entsprechend der CE II. Die SOUND II wurde in der Schweiz primär (oder sogar ausschliesslich?) in Mehrfachpackungen verkauft; sie Kassetten verkörperten damals quasi die Billiglinie innerhalb der BASF-Palette. In Deutschland war offenbar die ReCorD-Variante häufiger. Die ReCorD-II gab es von wohl ebenfalls ca. 1995-97 mit einem leicht anderen grafischen Gestaltung: http://www.maxatom.com/cassettes/BASF_reCorD.html

Die in meinem Bild gezeigten Varianten haben beide noch das in Obenheim/Frankreich zusammengeschusterten Gehäuse mit den Bandwickeln aus dem AGFA-Erbe, gegen Schluss wurde die ReCorD-II dann mit einem etwas einfacheren chinesischen Gehäuse mit anderen Wickeln verkauft: http://www.tapedeck.org/400/BASF_reCorD-II_90_111227.php

Konfektioniert wurden die Kassetten mit dem einfachsten Typ II-Band der CE II (Chrom Extra). Gleichwohl vermag dieses Band zu überzeugen, es lässt sich problemlos bespielen und ist überdurchschnittlich haltbar (ich habe Exemplare, die ich vor 20 Jahren bespielte - trotz ungünstiger Lagerung im Staub und extremen Temperaturschwankungen haben die Aufnahmen ausgezeichnet überlebt). Auch das Gehäuse ist von ordentlicher Qualität; die Mechanik lässt eine bemerkenswerte Laufruhe zu.

Fazit: Viel besser als man erwarten würde...


[Beitrag von Marsilio am 30. Aug 2016, 15:00 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2822 erstellt: 30. Aug 2016, 15:14
FOLGE 6:
TDK SA-X (1982/83)

DSC_0345

Für einmal stelle ich hier einen echten Gassenhauer vor - eine TDK SA-X aus der Charge 1982/83. Also auch schon ein älteres Semester. Aber eines, bei dem das Alter überhaupt keine Rolle spielt. Das Gehäuse ist robust, die Mechanik sehr solide, die Verarbeitung ausgezeichnet. Einzig die (ordentliche) Laufruhe könnte ein Tick besser sein, das konnten damals andere Hersteller noch etwas besser.

Übers Zweischicht-Band in der SA-X muss man nicht viele Worte verlieren: Fett, hoch aussteuerbar, nicht Dropout-gefährdet. Ein richtig gutes Typ II-Band!

Fazit: Sehr empfehlenswert!


[Beitrag von Marsilio am 30. Aug 2016, 15:17 bearbeitet]
Paribas
Ist häufiger hier
#2823 erstellt: 30. Aug 2016, 22:39
Auf dem Flohmarkt für 20 Euro (!) ein ganzes Holzregal (30 Stück) TDK-SA 90 mitgenommen (unbespielt).

Dazu drei originalverpackte BASF Studio IV (mit den Keramikgehäusen) und der blauen Aufschrift (selten wie Goldstaub). Als Bonus acht Stück Sony UXS 90 in Originalverpackung. Der Mann wollte die Sachen einfach nur loswerden.... Bilder folgen.

PS: Auf einer der BASF Studio habe ich bereits eine Spotify-Metal Session erfolgreich analogisiert. Klang fett, super aussteuerbar , keine Dropouts. Ich liebe diese Tapes, damals als Schüler ging vielleicht mal EINS im Monat....
DOSORDIE
Inventar
#2824 erstellt: 31. Aug 2016, 06:46
Also ich kenne nur die 353 Studio IV und die TP IV Reference Maxima und bei der 353 ist die Aufschrift lila, bei der TP IV ist das Gehäuse lila, TP IV ist aus Plastik. Die 353 hat das That's Gehäuse, die gab es auch in der Chromvariante mit roter Aufschrift. Weiss immernoch nicht warum die 353 heissen und diese komische Werbung hab ich auch nie verstanden. Toll fand ich die Cassetten damals aber auch. Hab noch 2 OVP.

Wie sieht die, die du meinst denn aus?
Marsilio
Inventar
#2825 erstellt: 31. Aug 2016, 09:48
Glückswunsch, toller Schnapp.

Zur BASF Studio IV - meinst Du diese hier?
http://www.45spaces....es/r.php?r=aud163327

Meines Wissens hat die aber kein Keramikgehäuse sondern das in der Tat ausserordentlich schwere Gehäuse der "THAT'S-Suono" (die richtige Suono, nicht die etwas günstigere "Suono-Format"). Ultraselten ist sie übrigens auch nicht, sie taucht ab und zu mal auf. Aber gut ist sie! Beim verwendeten Band handelt es sich um das ausgezeichnete japanische Typ IV-Band von Taiyo Yuden (THAT'S).

Das schwere THAT'S-Suono-Gehäuse kam übrigens auch bei der von Dosordie erwähnten BASF CR II-Studio zur Verwendung. Unklar ist, ob das Gehäuse noch von Taiyo Yuden oder bereits von General Magnetics/Singapur stammt. Vielleicht weiss da noch einer hier mehr...?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 31. Aug 2016, 09:50 bearbeitet]
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#2826 erstellt: 31. Aug 2016, 12:48
Als ich vorhin in der Stadt war und den Plattenladen besuchte, staunte ich nicht schlecht: Kassetten. So etwas habe ich seit Beitritt zu diesem Forum nebst den noch produzierten Maxells nie mehr gesehen.

Drei Neuveröffentlichungen für je CHF 25.00 und eine Leerkassette Maxell UR daneben.

Die Kassette glich den noch hergestellten sehr. Etiketten mit roten Rändern und ein rot unterlegter UR-Schriftzug waren die einzigen Unterschiede die ich feststellen konnte.
Marsilio
Inventar
#2827 erstellt: 31. Aug 2016, 19:02
FOLGE 7:
PHILIPS CD EXTRA

DSC_0341

Von Philips kommt die allererste Compactcassette. Diese CD Extra hier indessen ist das letzte Typ II-Modell der holländische Traditionsmarke. Viel mit den Niederlanden hat das Teil 1997-1999 produzierte nicht mehr gemein; das Band stammt aus Australien, zusammengeschraubt wurde das Ganze dann in China.

Immerhin verzichteten die Chinesen auf so nette Kleinigkeiten wie ein Abschirmblech nicht, und im Gegensatz zu manchen Kassetten der Endphase ist das Gehäuse noch verschraubt. Die Laufruhe ist ordentlich, leider lässt die extravagante Gestaltung des Gehäuses nurmehr erahnen, wie viel Band man beim (Be-)Spielen noch übrig hat. Das Band als solches ist nicht der Brüller, aber brauchbar.

Fazit: Ein Designerstück für die Sammlung; für gehobene Aufnahmen gibt's aber besseres.


[Beitrag von Marsilio am 31. Aug 2016, 21:42 bearbeitet]
Paribas
Ist häufiger hier
#2828 erstellt: 01. Sep 2016, 00:40
@ DOSRODIE & Marsilio

Ihr habt recht - es ist die 353 , ich hab da was durcheinander gebracht bzw. weggelassen.
Davon waren zwei Stück in der Sammlung, in OVP. Ich hab sie schweren Herzens aufgerissen und nutze sie - die Dinger sind einfach zu gut, um sie nur rumliegen zu haben. Ich gehöre ja zu der Fraktion, die Tapes konsequent nutzt.

Ich werde die Tage mal photographieren, was ich da habe.
Marsilio
Inventar
#2829 erstellt: 01. Sep 2016, 17:22
FOLGE 8:
AGFA SUPERCHROM HDX

DSC_0374

Die Ferro-Bänder von AGFA haben einen guten Ruf. Etwas anders sieht es mit den Typ II-Bändern dieses Herstellers aus. Deren zweifelhaftes Image beruht vor allem an den Problemen mit der Haltbarkeit. Oft bildet sich so eine Art weisser Staub; die Ursache dahinter dürfte bei einem Bindemittel liegen. Zwar kann man solche Kassetten noch abspielen, Neuaufnahmen hingegen sind nicht mehr gut machbar.

Die SUPERCHROM HDX von 1985/86 ist die erste Typ II-Kassette von AGFA, bei der ich dieses Problem nicht mehr feststellte (vielleicht Zufall, vielleicht wurde ab dieser Serie das Bindemittel geändert). Grundsätzlich handelt es sich hier um ein gar nicht mal so schlechtes Zweischicht-Echtchromband, das aber keine hohen Pegelpeaks mag. Leider sind die Kassetten mitunter etwas schlampig verarbeitet (sich loslösende Andruckfilze, klemmende Mechanik). Auf der positiven Seite erwähnenswert ist die über dem Durchschnitt liegende Laufruhe. Und die Optik - mir gefällt das eigenständige AGFA-Design!

Fazit: Stark vom jeweiligen Erhaltungszustand abhängig, daher eher weniger empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 01. Sep 2016, 21:39 bearbeitet]
SR2245
Inventar
#2830 erstellt: 02. Sep 2016, 04:30
Ich war auch nie besonders begeistert von AGFA... Ich hab hunderte alte Stereochrom, Superchrom, Studiochrom, Superferro und Buntlinge wie LNS, Ferrocolor etc von 1970 bis ca. 1980
Gehäusequalität bei den einfachen TYP I ist oft unterste Schublade. Viele Gehäuse sind verzogen.
Bei den Typ II sind fast alle mittlerweile nicht mehr neu bespielbar, massig Dropouts, Empfindlichkeit so gut wie gar nicht mehr vorhanden.

Die neueren Typen, wie auch die gezeigte Superchrom HDX sind aber wirklich OK.
Das späte Ferroband war wohl tasächlich ziemlich gut und hat nach der Übernahme 1990 bei BASF überlebt.
Marsilio
Inventar
#2831 erstellt: 02. Sep 2016, 08:48
FOLGE 8 und 9

AGFA SUPERCHROM und AGFA Cr II-S SUPERCHROM

AGFA-Cassetten 1

Um die Auflistung der Zweischicht-AGFAS im älteren AGFA-Gehäuse noch komplett zu machen seien hier in einer Doppelfolge auch die direkten Vorgängerinnen der SUPERCHROM HDX, die SUPERCHROM (1980/81) und AGFA Cr II-S SUPERCHROM (1982-1985) vorgestellt (die damals ebenfalls angebotenen Typ II-Bänder mit der Bezeichnung STEREOCHROM dürfte die Einschichtvariante sein).

Alle Exemplare, die ich besitze, haben das Problem mit dem weissen Staub, der wohl von einem Bindemittel herrührt. Eine Neubespielung und Beurteilung ist daher praktisch unmöglich. Fairerweise muss man an dieser Stelle anmerken, dass die AGFA-Ingenieure damals wohl nicht wissen konnten, dass sich im Laufe der Zeit dieses Problem einstellen wird. In neu dürften diese Kassetten, die damals zu den günstigsten Zweischichtbändern auf dem Markt gehörten, gute Ergebnisse geliefert haben.

Fazit: Leider meistens ein Fall für die Tonne...


[Beitrag von Marsilio am 02. Sep 2016, 08:52 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#2832 erstellt: 02. Sep 2016, 18:37
Ja, die habe ich auch ... mit meist dem selben Problem!
Marsilio
Inventar
#2833 erstellt: 03. Sep 2016, 13:32
FOLGE 11 (bei 9 und 10 habe ich mich um 1 verzählt... )
ICM PROFESSIONAL HIFI CHROMDIOXID

DSC_0377

Weil's in die Reihe der schlechten AGFA-Bänder passt zeige ich hier mit dieser ICM HIFI SUPERCHROM noch ein Exemplar, das optisch nicht auf AGFA schliessen lässt: Der Schweizer Gehäuse-Hersteller ICM belieferte für verschiedenste Kassetten-Anbieter die Gehäuse: u.a. JVC, PHILIPS, PDM, WATSON und SCOTCH. Weniger häufig anzutreffen sind Kassetten mit dem eigentlichen ICM-Label. Interessanterweise treten diese öfters auf Ebay-USA auf; ich vermute dass man unter dem Label ICM dort präsenter war als in Europa.

Da ICM selber meines Wissens keine Tonbänder herstellte, wurden die Kassetten mit "Fremdband" konfektioniert. Anfangs der 80er-Jahre dürfte AGFA der Zulieferer gewesen sein. Im Falle der ICM HIFI SUPERFERRO-Variante eine gute Sache (dieses Band ist erwiesenermassen prima). Im Falle der Typ II-Bänder der HIFI CHROMDIOXID aus heutiger Sicht hingegen ein Desaster, weil auch hier das Bindemittel-Problem mit dem weissen Staub auftritt, das die Kassetten praktisch nicht mehr neu bespielbar macht - zumindest bei meinem Exemplar hier...

Fazit: Nur was für Bastler, die das Band in diesen hübschen Kassetten austauschen können.


[Beitrag von Marsilio am 03. Sep 2016, 13:52 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#2834 erstellt: 03. Sep 2016, 14:21
Ich lese hier auch hochinteressiert mit. Echt toll Deine Ausführungen zu den einzelnen Cassetten-Bändern. Vor allem erfährt man (ich jedenfalls) sooo viel Neues über die verschiedenen Typen. Die ICM-Bänder zum Beispiel kannte ich noch überhaupt nicht... und da ich selbst keine AGFA-Cassetten besitze, wusste ich von dem Bindemittel auch nichts. Bin gespannt auf Deine weiteren Folgen.
frank60
Inventar
#2835 erstellt: 03. Sep 2016, 16:36

Marsilio (Beitrag #2815) schrieb:
PERMATON Chrom Super II
...
Mein Fazit: Wundertüte

Ich hatte mal einige Exemplare mit dem schwarzen Gehäuse, ansonsten gleicher Typ. So etwas grausiges hatte ich weder davor, noch danach. OK, die ORWO Typ I Kassetten können mit denen um den Titel der schlechtesten Kassette aller Zeiten rangeln.
Die schwarzen liefen zwar leise, aber extrem schwergängig, das Band hat ein enormes Grundrauschen gehabt, dafür kaum Höhenaufnahme/-wiedergabe. Und: hoher Bandabrieb, ähnlich zu den BASF Typ I aus der ersten Hälfte der 80er.

Um so erstaunlicher, welcher Mondpreis manchem Gewerblichen für diesen Schrott vorschwebt:
http://www.audio-extasa.eu/permaton-chrom-super-ii-p-1914.html
http://www.ebay.de/itm/131899422722
Da muß man ganz deutlich sagen, unter Berücksichtigung der Qualität wären vermutlich auch 50 Cent noch zu viel, die Anbieter haben keinerlei Bezug zur Realität und wissen auch nicht, für welchen Müll sie da Geld wollen.

Und noch ein Exemplar aus gleichem Haus: Tokaido Super Chrom C60 von der R. Klass & Co EGRO GmbH, die steckten meines Wissens auch hinter Permaton oder hatten zumindest beide den gleichen Zulieferer.

tokaido

Klappern beim Abspielen, stärkeres Klappern über Quietschen bis hin zum Kreischen beim Spulen. Dank katastrophalem Band, siehe der Post von Passat mit der Permaton Variante, eigentlich unbenutzbar, taugt lediglich als Eyecatcher für Photos von Kassettendecks.
Es sei denn, man macht es wie ich, ich habe für meine beiden Exemplare 2 Sony UX-S 60 geopfert und deren Band + Andruckfilz in die Tokaido eingepflanzt, damit kann man sie auch benutzen.
Für meine beiden habe ich schon abartige Preise geboten bekommen, 22€ pro Stück von Leuten, die nicht wissen, daß sie umgebaut sind, 30€ von welchen, die wissen, daß man mit ihnen auch Musik hören kann, Dank der Sony Bänder.


[Beitrag von frank60 am 03. Sep 2016, 17:01 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2836 erstellt: 04. Sep 2016, 20:30
FOLGE 12
FUJI JP-IIx PRO

DSC_0380

FUJI-Kassetten standen schon immer etwas im Schatten der Platzhirsche TDK, Maxell und BASF - meines Erachtens zu Unrecht. Heute hat das den Vorteil, dass Kassetten dieser Marke mitunter noch sehr günstig gehandelt werden, also NOS-Ware ebenso wie gebraucht.

Die hier im Bild gezeigte FUJI JP-IIx PRO aus dem Europa-Lineup 1992-1995 war das Top-Typ II-Modell, ehe es von der Z II abgelöst wurde. Ein FUJI-Gag damals war das sogenannte Slimeline-Schächtelchen, bei dem die Kassette quasi kopfüber eingetütet wurde.

Das Kassettengehäuse macht einen sorgfältig verarbeiteten Eindruck, der Bandlauf funktioniert tadellos, die Laufgeräusche liegen auf dem Niveau der zeitgenössischen TDK-Kassetten. Das Zweischichtband ist gut und sehr Dropout-resistent, wenngleich es punkto Dynamik nicht ganz an jenes der TDK SA-X herankommt. Auf der anderen Seite kann man in den einschlägigen Foren immer wieder lesen, dass die FUJIs unkompliziert und langlebig sind.

Fazit: empfehlenswert, eine Alternative zur TDK SA(-X)


[Beitrag von Marsilio am 04. Sep 2016, 20:39 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#2837 erstellt: 05. Sep 2016, 11:12
Woher weisst du denn dass es die Dynamik nicht erreicht? Hast du das nachgemessen? Man darf nicht vergessen dass nicht der am höchsten aussteuerbare Punkt auf der Pegelanzeige ausschlaggebend ist, sondern der Abstand zwischen dem Rauschen und dem lautesten Pegelwert Ohne hörbare Verzerrungen.

Insofern ist die Dynamik beispielsweise bei Echtchrombändern ziemlich gleich auf mit Chromsubstituten, weil das Bandrauschen leiser ist, als bei den Substituten, die Musik aber nicht so hoch aussteuerbar, der Abstand zwischen Rauschen und Maximalpegel der Musik ist also bei Beiden in etwa gleich.

So nützt es z.b. auch nicht, wenn man ein Band mega hoch prügeln kann, aber gleichzeitig auch die Rauschschwelle weiter oben ist. Der Dynamikumfang kann also auch "nach unten" erweitert werden. Allerdings tue ich mich da schon ein bisschen schwer das zu hören.

Ich merke z.b. Zwischen einer wesentlich teureren SA-X keinen hörbaren Unterschied zur SA, wenn beide richtig eingemessen sind. Die 2 dB Zuwachs, machen sich im Endergebnis nicht wirklich bemerkbar, vor allem bei Pop nicht. Da muss man schon echt nachmessen und direkte Vergleiche über Kopfhörer machen (Wie verhält sich Band A im Vergleich zu Band B bei Stille, wie laut kann man einpegeln usw...).

Und von den AGFAs habe ich einige, die nicht stauben und kann dazu sagen, dass die nicht schlechter sind als BASF Bänder aus der Zeit. Wenn man sie vorsichtig einpegelt klingen die ganz hervorragend. Und wie gesagt, ich denke, dass die Konstrukteure damals keinen schlechten Job gemacht haben, auch die Sache mit den Wachseinlegern, die quillen auf und dadurch werden die Cassetten schwergängig. Sowohl Gehäuse an sich als auch Band sind aber gut.

Aber als die Cassetten neu waren wusste Niemand, dass das irgendwann passieren würde. Das ist ja auch bei anderen Herstellern so. Die BASF Ferro Extra ist ein gutes Band, meine Fangen aber schon seit Jahren nach und nach an zu quietschen, inklusive der 88er Variante.

Und bei Tonbändern kann man bei altem Material eigentlich fast nur noch bei Maxell sicher sein, dass da Nichts staubt, quietscht oder schmiert.

LG Tobi
Marsilio
Inventar
#2838 erstellt: 05. Sep 2016, 13:52
Ho Tobi

- Dynamik: Gehör, und nur Gehör, aber sowohl bei CD- als auch bei Schallplatten-Aufnahmen. Also nicht wissenschaftlich belegbar. Gebe ich gerne zu. Vielleicht ist Dynamik sogar der falsche Begriff, aber im Direktvergleich Vorder-/Hinterband ist meine stets als Referenzband verwendete TDK SA-X noch etwas sauberer/runder.


- AGFA-Bänder: Ich weiss natürlich auch, dass über diese trefflich gestritten wird: Bei den mir momentan vorliegenden 5 verschiedenen Baureihen (von verschiedenen Quellen) habe ich bei den vorgestellten Modellen die Erfahrungen mit dem Bindemittelproblem gemacht - und beim Web-Schnellcheck in den einschlägigen Foren ebenfalls entsprechende Erfahrungen gemacht. Abgeurteilt habe ich diese Bänder deswegen nicht. (=>"Fairerweise muss man an dieser Stelle anmerken, dass die AGFA-Ingenieure damals wohl nicht wissen konnten, dass sich im Laufe der Zeit dieses Problem einstellen wird."). Bei der SUPERCHROM HDX habe ich zudem geschrieben "Grundsätzlich handelt es sich hier um ein gar nicht mal so schlechtes Zweischicht-Echtchromband, das aber keine hohen Pegelpeaks mag." Meine negative Einschätzung hier bezieht sich also nicht aufs Band sondern auf die Verarbeitung der Kassetten - die Wahrscheinlichkeit, auf dem Gebrauchtmarkt ein nicht mehr gutes Exemplar zu finden scheint mir hier deutlich höher als etwa bei TDK zu sein. Das Band als solches finde ich wie schon geschrieben nicht schlecht.


- Ich habe hier bislang noch keine TDK SA vorgestellt, aber das kann ich vorwegnehmen:

Ich merke z.b. Zwischen einer wesentlich teureren SA-X keinen hörbaren Unterschied zur SA, wenn beide richtig eingemessen sind.

In diesem konkreten Beispiel: Sehe bzw. höre ich auch so.


- Haltbarkeit:
Und bei Tonbändern kann man bei altem Material eigentlich fast nur noch bei Maxell sicher sein, dass da Nichts staubt, quietscht oder schmiert.

Da bin ich anderer Meinung.


LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 05. Sep 2016, 14:49 bearbeitet]
eggipesche
Neuling
#2839 erstellt: 05. Sep 2016, 16:07
Hallo zusammen
Beim Aufräumen habe ich einige Kassetten gefunden. Da ich bezüglich Kassetten nicht viel Ahnung habe hätte ich gerne eure Hilfe bei der Beurteilung bezüglich Qualität sowie Alter. Alle sind vom Typ 2.
IMG_20160905_144445
Habe folgende Kassetten gefunden:
9x Denon HD6S/74
2x Denon HD6S/100
2x That's VX60
1x TDK SA 60
7x TDK SA-X 60
1x Philips C-60
1x Philips C-90
2x BASF chromdioxid 90 SM cassette
2x BASF chrome standard II
2x Sony UX-S Super Chrome Class
2x Maxell UDII-CD 60
1x NewTech C90
4x Newtech bzw. ICM CX II
2x MElectronic MC II Chrome (melectronics ist die Elektronikabteilung eines Schweizer Detialhändlers)
3x MElectronic MHQ II-S Super Chrome

Auf der Hülle der Newtech CX II ist ein Frequenzgang aufgezeichnet, der für mich als Laie gar nicht so schlecht aussieht (jedenfalls bis ca 16kHz)

IMG_20160905_143635

Ich gehe mal davon aus, dass keine Raritäten oder Erstklassige Kassetten dabei sind, würde mich aber über eine Einschätzung von euch freuen.
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#2840 erstellt: 05. Sep 2016, 16:49

MC-Liebhaber (Beitrag #2646) schrieb:

Mal schauen wie sich die PDM schlagen gegenüber der Sony HF, beide sind ja Typ I.


Die PDM FE X sind sehr gut, die noch produzierten UR-Maxells zu schlagen ist ja nicht schwer, aber auch gegenüber der Sony HF sind sie ein Quäntchen besser.
Marsilio
Inventar
#2841 erstellt: 05. Sep 2016, 17:17

Ich gehe mal davon aus, dass keine Raritäten oder Erstklassige Kassetten dabei sind, würde mich aber über eine Einschätzung von euch freuen.


Raritäten im Sinne von finanziell wertvoll ist keine darunter; wirklich Geld bekommt man bei bereits gebrauchten Kassetten heute praktisch ausschliesslich bei Typ IV-Kassetten. Und wenn's dann noch eine TDK MA-XG mit dem Metallrahmen ist werden schnell mal einige Zehner hingeblättert.

Dennoch würde ich jetzt sagen, dass die ICM und die NewTech nicht so häufig anzutreffen sind, auch die THAT'S VX wurden nicht so oft gekauft (weil die damals eher teuer waren). Die neuere M-Electronic in Deinem Fund schliesslich gab's in Deutschland unter der Marke SK (sowie gelabelt als Warenhausprodukte wie z.B. Müller), nie aber als M-Electronic.

Grundsätzlich hast Du da solide Kassetten. Das beste Band hat die TDK SA-X, das beste Gehäuse die DENON HD6s. Bei der ICM, der NewTech sowie der M-Electronic in der ICM-Variante ist der Knackpunkt, was für Band da eingespult wurde.

Falls Du in der CH wohnst hätte ich an einer ICM CX II zwecks Test Interesse - wenn Du willst könnten wir etwas tauschen (dann bitte PM).

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 05. Sep 2016, 18:52 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2842 erstellt: 05. Sep 2016, 20:24
FOLGE 13
THAT'S VX

DSC_0387

Die unter dem Markennamen THAT'S (und in den USA während einigen Jahren als TRIAD) von 1983 bis ca. 1995 angebotenen Kassetten des japanischen Elektronikkonzerns Taiyo Yuden waren in Europa eher weniger verbreitet - im Gegensatz zu Japan wo die Marke als feste Grösse galt (und wo auch die Produktepalette ungleich grösser war). Dass die THAT'S hierzulande nicht so oft gekauft wurden dürfte nicht zuletzt an den vergleichsweise hohen Preisen gelegen haben.

Taiyo Yuden war ein innovativer Hersteller. So hatte man fast während der ganzen Produktionszeit metalbeschichtete Typ II-Bänder im Sortiment, und die Designlinie mit dem deltaförmigen Dreicksfenster finde ich echt klasse.

Bei der hier gezeigten THAT'S VX im schwarzen Gehäuse von 1987-1989 handelt es sich um die Basis-Typ II-Kassette. Das Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck. Die Laufgeräusche sind noch ein Tick leiser als bei den zeitgenössischen TDK SA. Das Band - ich vermute Einschicht - lässt sich prima einmessen und gut bespielen.

Mein Fazit: Empfehlenswert
(und ich gebe es ja zu: eine meiner Lieblingskassetten )


[Beitrag von Marsilio am 05. Sep 2016, 20:32 bearbeitet]
SonyPioneer
Inventar
#2843 erstellt: 05. Sep 2016, 22:01
So, nach etwas längerer "Abstinenz" (sprich Urlaub) lese ich mit Spannung die Ausführungen über die Kassetten von Marsilio! Diese Erfahrungen kann ich teilen, vor allem was die FUJI JP-IIx PRO betrifft kann ich voll und ganz zustimmen!
Bin leider im Sommer wenig am Musik hören (über die Anlage) und aufnehmen was sich wohl bald wieder ändert. Mit sammeln bin ich wohl fertig was jedoch nicht bedeutet den einen oder anderen Einzelschnapp zu machen, sei es aus der Bucht oder beim Flohmarkt. Natürlich konnte ich im Urlaub nicht ganz darauf verzichten und hab mir die letzte Kassette die Momentan noch wohl ein Überbleibsel ist von Maxell UR gekauft, Fe Band Made in Ungarn. Vieleicht verwende ich die auch mal bald zu Testzwecken Foto folgt dann auch....


[Beitrag von SonyPioneer am 05. Sep 2016, 22:04 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2844 erstellt: 06. Sep 2016, 15:08
FOLGE 14
PORST CHROMDIOXID II

Porst

Jetzt muss ich zum Thema AGFA-Kassetten doch noch eine Variante nachreichen: Diese PORST CHROMDIOXID II hier ist offensichtlich eine gelabelte AGFA aus der Zeit vor dem Lieferantenwechsel zu SAMSUNG.

Weil mein Exemplar hier ausgesprochen gut läuft und auch keinerlei Anzeigen von Bindemittelproblemen zeigt, vermutet ich dahinter eine AGFA aus der Charge ab dem Jahr 1985. Im Web habe ich jetzt aber Hinweise von einem User gefunden, der exakt dieses Modell nachweislich 1984 bespielt hat. Deshalb bin jetzt bin ich etwas ratlos. Ich vermute mal, dass es sich hier um eine AGFA CrII STEREOCHROM HD aus der Charge 1982-85 handelt, die entweder schlicht sehr gut erhalten ist (mein Exemplar dürfte die letzten 30 Jahre in der Tat kaum gelaufen sein) oder bei der bereits ein anderes Bindemittel verwendet wurde.

Fakt ist: Das Bandmaterial ist von verblüffend guter Qualität, auf dem B215 läuft es zu Hochform auf, verlangt aber Echtchrom-typisch eine zurückhaltende Auspegelung.

Mein Fazit: Surprise surprise...!


[Beitrag von Marsilio am 06. Sep 2016, 15:52 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2845 erstellt: 07. Sep 2016, 11:54
FOLGE 15
SCOTCH XS II (1982-1986)

DSC_0342

Unter der Marke SCOTCH vertrieb der US-amerikanische Multi-Technologiekonzern 3M Tonband und Audiokassetten. In diesem Bereich war man einer der Pioniere und lancierte das erste Typ IV-Band. Ab ca. 1982 setzte 3M/SCOTCH auf Kassetten von Fremdanbietern - so wie die hier im Bild gezeigte XS II, die von DENON bezogen wurde.

Vermutlich basiert diese XS II auf der DENON DX7 (später HD7). Das Gehäuse ist von exzellenter Qualität. Auf den ersten Blick scheint mein Exemplar zwar etwas schwergängig zu sein; die Bandmechanik aber läuft flüsterleise, ebenso der schnelle Vorlauf - da rattert überhaupt nichts. Auch das Chromsubstitutband überzeugt.

1987 wechselte man als Lieferanten für die XS II auf SKC, erkennbar primär am Etikett, das ab diesem Zeitpunkt auch unter dem Sichtfenster silbern und nicht mehr schwarz mit dem weissen Gittermuster ist. Das Niveau der "DENON"-XS II wurde dann aber nicht mehr erreicht.

Mein Fazit: sehr empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 07. Sep 2016, 13:37 bearbeitet]
Orpheus66
Inventar
#2846 erstellt: 07. Sep 2016, 12:47

Marsilio (Beitrag #2844) schrieb:
FOLGE 14
PORST CHROMDIOXID II

Marsilio (Beitrag #2845) schrieb:
FOLGE 14
SCOTCH XS II (1982-1986)

Nicht, dass Du mit der Nummerierung durcheinander kommst:
Du hast zweimal Folge 14.
Die Scotch XS II müßte demnach Folge 15 sein.


[Beitrag von Orpheus66 am 07. Sep 2016, 12:49 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2847 erstellt: 07. Sep 2016, 13:37
Danke, ich hab's geändert (Copy-Paste fürs Titel-Layout hat eben so seine Tücken...)

LG
Manuel
Marsilio
Inventar
#2848 erstellt: 08. Sep 2016, 10:34
FOLGE 16
SCOTCH XSII (1987-89)

DSC_0427

Um den Wechsel von DENON zu SKC zu illustrieren, möchte ich hier die SCOTCH XSII der Jahre 1987-89 vorstellen. Optisch ist sie noch stark an die Vorgängerin angeglichen; als Hauptunterschiedsmerkmale kann man das bereits in Folge 15 erwähnte nun ganz silberne Etikett sowie den weggelassenen Leerschlag in der Bezeichnung XSII zwischen dem XS und dem II hinzuziehen.

Mich würde es nicht erstaunen, wenn der Wechsel zum koreanischen Hersteller aus finanziellen Gründen erfolgt ist. Vergleicht man die beiden Kassetten, so merkt man schnell, dass die koreanische Variante etwas leichter ist. Auch wenn sie insgesamt nicht mehr ganz ans hohe Niveau ihrer direkten Vorgängerin herankommt, vermag die "SKC"-XSII dennoch zu überzeugen. Die Mechanik läuft problemlos und ziemlich geräuscharm; die Aufnahmen werden gut.

Mein Fazit daher: Empfehlenswert


[Beitrag von Marsilio am 08. Sep 2016, 11:30 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#2849 erstellt: 09. Sep 2016, 11:34
FOLGE 17
TDK SA (1984/85)

DSC_0435

Bereits 1974 brachte TDK sein gemäss eigenen Aussagen auf Super-Avilyn-Partikeln basierendes Chromsubstitut-Band auf dem Markt - damals als Antwort auf die Echtchrom-Bänder anderer Hersteller. Ein grosser Wurf: Nicht zuletzt ihm verdankt TDK seinen ausgezeichneten Ruf als Tonbandhersteller.

Die hier gezeigte TDK SA aus der Charge 1984/85 (nachher folgte das berühmtere goldene Etikett) ist im besten Sinne des Wortes ein Arbeitstier: Ein Gehäuse gebaut für die Ewigkeit, ordentliche Laufruhe, problemloses Band. Wenn auch die darüber angesiedelte SA-X vielleicht noch ein Quäntchen mehr Dampf ermöglicht ist das TDK SA-Band meines Erachtens dennoch ebenfalls eine prima Wahl.

Hinzu kommt der Umstand, dass das SA-Band sehr nahe an die IEC-Norm für Typ II heranreicht. Ausserdem wurden sehr viele v.a. japanische Aufnahmegeräte ab Werk auf das TDK SA-Band eingemessen. Verwendet man also ein Aufnahmegerät ohne Einmesscomputer/Bias-Einstellmöglichkeit ist die Wahrscheinlichkeit bei der SA dennoch sehr gross, zu wirklich gelungenen Aufnahmen zu kommen.

Mein Fazit: Empfehlenswert (und bei Geräten ohne Einmesscomputer sogar sehr empfehlenswert)


[Beitrag von Marsilio am 09. Sep 2016, 17:11 bearbeitet]
SonyPioneer
Inventar
#2850 erstellt: 09. Sep 2016, 11:42
Jep, die SA war bis zum Schluß der Kassettenära der beste Allrounder schlechthin! Manchmal wünscht man sich doch schon eine Neuauflage dieser Kassette (...man wird ja wohl noch Träumen dürfen )
MC-Liebhaber
Ist häufiger hier
#2851 erstellt: 09. Sep 2016, 18:37
Ja, als Typ II-Kassette ist die TDK SA sehr stark. Ich mag diese besonders, da ich leider kein Deck mit Einmessfunktion habe.

Welches ist die Referenz bei Typ I?
SR2245
Inventar
#2852 erstellt: 09. Sep 2016, 20:10
Ich habe mir die beiden Scotch Modelle auch mal vorgeknöpft.

Der Gewichtsunterschied von ca. 0,5 Gramm ist vernachlässigbar ob nun 39,7g (SKC) oder 40,2g (Denon) spielt wohl keine Rolle.
Eine SA 1988 wiegt ca. 40,7g. Eine XLII-S von 1986-90 wiegt 50,6g. (Alles C90)

Die Denon Variante liegt von der Empfindlich bei 400Hz ca. auf SA Niveau, die spätere SKC ist gut 1,5db unempfindlicher.
Was bei auf Japanstandard eingemessenen Recordern ohne Anpassung des Rec Levels mit Dolby schon Probleme verursacht.
Zum Vergleich eine Denon HD8 von 1990 liegt gut 1,5db über SA Niveau und ca. 0,5db über SA-X

Bei der Dynamik ist der Unterschied zwischen den beiden Bändern ziemlich groß. Das Grundrauschen ist bei der Denon ca. 1-2db geringer zudem lässt sie gut 2-3db mehr Maximalpegel zu. .
Das Denonband verträgt bei Basslastiger Popmusik ca. Spitzen von +7db, Die SKC verzerrt sowohl im Bass als auch in den Höhen schon bei +4db zudem wird deutlich komprimiert.
Der angegebene Pegel entspricht 160nWb/m bei 0db (Dolby Symbol bei +3db)
Auf einer DIN Skala (Dolby Symbol bei -1db) müsste man 4db abziehen.


Beide Bänder verhalten sich nicht wie typische Zweischichtbänder, heisst der typische starke Anstieg der Empfindlichkeit bei höheren Frequenzen wie bei einer SA-X ist nicht vorhanden... die Denon hat eher einen minmalen leichten Hochtonabfall im Vergleich zu einer SA, braucht also etwas Verringerung des BIAS. Von der Hochtonempfindlichkeit einer SA-X ist sie ganz weit weg.
Die SKC hat einen minimalen Hochtonanstieg in etwa wie die SA.

Bei den Gehäusen habe ich so auf die Schnelle keinen großen Unterschied gemerkt.
Auch ein 10khz Ton wir auf beiden Cassetten in etwa gleich stabil wiedergegeben.

Als Fazit finde ich die SKC Version schon entäuschend, sie lässt kaum mehr Pegel als ein BASF Einschichtchromband zu, erreicht aber durch ihr deutlich höheren Rauschpegel nicht die übliche Dynamik.

Witzig finde ich, das trotz der völlig unterschiedlichen Charakteristika der Bänder,auf beiden Verpackungen der gleiche Text und das gleiche Diagramm mit identischen MOL, SOL und FQ Kurven abgedruckt worden ist, die für beide Bänder nicht wirklich passen.


Von der XSII von Denon gab es auch die ganz silberne Variante.
Oberes Bild beides Denon unten die SKC

D72_6873skc


[Beitrag von SR2245 am 09. Sep 2016, 21:05 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#2853 erstellt: 09. Sep 2016, 20:48
Danke für die Ergänzung!
Marsilio
Inventar
#2854 erstellt: 09. Sep 2016, 22:05
Hallo SR2245

Hast Du noch mehr solche Messergebnisse? Für mich sehr interessant weil meine Erfahrungen ja einzig und alleine auf meinem Gehör (und der B215-Tapedeck-Tauglichkeit beruhen).

LG
Manuel

PS. So eine komplett silberne Denon-XS II ist mir auch noch nie über den Weg gelaufen...
SR2245
Inventar
#2855 erstellt: 09. Sep 2016, 23:52
Genaue Messungen sind das natürlich nicht. Deshalb auch Formulierungen wie "gut" und "ca" vor fast allen db Angaben.
Auch haben die Bänder ja meist 20 bis 30 Jahre auf dem Buckel.
Aber mit Hilfe der PC Software Visual Analyser lässt sich schon einiges recht nah an der Realität vergleichen.
Ich mache das auch nur mit mit Sinustönen ivon CD und meinen normalen Decks CT939MKII und CT979.

Die Angaben zur Empfindlichkeit sind bei 400hz gemessen, das geht ziemlich einfach und genau.
Die Frequenzcharakteristik des Bandes ob neutral oder höhenbetont lässt sich dann messen idem man Mesungen mit höheren Frequenzen macht und die Pegelabweichungen zu denen bei 400Hz in Bezug setzt.
Mol oder Sol habe ich nicht gemessen, da muss ich mich noch mal einarbeiten.
Die Aussteuerbarkeit habe ich auch nur grob nach Gehör bewertet. Dazu vergleiche ich einfach die Pegel bei den es wirklich hörbar verzerrt.

Aber ich glaube wir sind hier schon, auch mit deinen Vergleichen, schon ziemlich offtopic.
Ist ja noch nicht lange her, dass hier sowas alles gelöscht wurde und der Thread auf moderiert gesetzt wurde.

Vielleicht sollten wir das hier fortsetzten: http://www.hifi-foru...=673&back=&sort=&z=5
0300_Infanterie
Inventar
#2856 erstellt: 10. Sep 2016, 09:01
Werde mitlesen!
Marsilio
Inventar
#2857 erstellt: 12. Sep 2016, 08:56
FOLGE 18
MEMOREX HB II

DSC_0438

Die Firma MEMOREX wurde bereits 1961 im kalifornischen Sillicon Valley gegründet. Markenzeichen der Kassetten des US-amerikanischen Herstellers waren lange die aussergewöhnlichen Aufbewahrungsschachteln.

Das in der HB II von 1982-84 verwendete kobaltdotierte Eisenoxid-Band (offenbar eine MEMOREX-Eigenentwicklung) gefällt mir gut. Die Aufnahmen werden in positivem Sinne klanglich fett und warm. Leider scheint mir das Band etwas Dropout-anfällig zu sein.

Die Mechanik der (damals unüblich) geklebten und sehr robusten Kassettengehäuse läuft sensationell leise: In meiner Sammlung arbeitet kein Gehäuse einer Kassette aus der Zeit vor 1985 vergleichsweise geräuscharm. Die Kehrseite dieser verklebten Gehäuse ist das fast nicht mögliche Auswechseln des bescheuerten Andruck-Schaumstoffpads auf einen normalen Andruckfilze auf Metallstreifen. Ist nämlich das das Pad zu stark plattgedrückt, wird das Abspielen auf einfacheren Singlecapstan-Laufwerken ohne perfektem Bandzug zum klanglichen Desaster.

Mein Fazit: Eigentlich eine der interessanteren Kassetten, allerdings mit einigen Schwachpunkten


[Beitrag von Marsilio am 12. Sep 2016, 17:11 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#2858 erstellt: 12. Sep 2016, 09:41
Die liebe ich auch. Meine liebsten Exoten und eine der unterbewertetsten Cassetten überhaupt. Tolle einzigartige Optik - auch die Vorgängermodelle. Allerdings ist das auf dem Bild die Version ohne die Folien, die die Spulen Kerne schwarz abdecken, das finde ich mega cool, das haben auch die älteren Modelle mit BASF artig breitem Fenster, bei der HB II scheint diese Version allerdings leider viel rarer zu sein, ich hätte gerne mehr im guten Zustand davon, habe aber leider nur ein paar recht ranzige.

Fast nicht möglich, die hier zu bekommen. Die kommen übrigens auch in der Netflix Serie "Stranger Things" vor.

LG Tobi
Duke_Nukem84
Neuling
#2859 erstellt: 12. Sep 2016, 16:40
Hallo Leute!

Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Andy und ich bin 31 Jahre alt. Bis gestern, da habe ich nämlich diesen Fred entdeckt, dachte ich dass ich wahrscheinlich der einzige Mensch des Planetens bin der noch was mit den guten alten Cassetten zu tun hat

Ich benutze die Cassetten hauptsächlich für meinen Oldtimer, aber auch zu Hause höre ich immer öfter Cassette. Am liebsten stelle ich Mixtapes mit Musik aus den 80ern zusammen

Es ist wirklich unglaublich mit welcher Hingabe hier Einige MCs sammeln und hegen und pflegen

Hier ist mein bescheidenes Equipment inkl. meiner Cassetten (ca. 40 NOS-Tapes sind noch auf dem Weg )

T1T2T3T4T5


[Beitrag von Duke_Nukem84 am 12. Sep 2016, 17:49 bearbeitet]
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