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Manche CDs zu "unsauber" für gute Kopfhörer?

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Kumbbl
Inventar
#51 erstellt: 16. Okt 2012, 10:11

Marsi_ES schrieb:

Zum Vorhören hab ich mich in letzter Zeit an Spotify gehalten. Wenn die Produktion gut und durchdacht ist, Studio und Masterer bekannt sind, und diese auch noch ein bestimmtes Renomé besitzen und somit zu verlieren haben, ist das schon mal ein guter Pluspunkt. So kann man z.B. Aufnahmen, die bei Gateway-Mastering (Bob Ludwig) veredelt wurden, fast bedenkenlos kaufen.


erstmal ein Lob und Dank an Marsi_ES und peacounter für ihre interessanten und wohltuend nüchternen und nicht ereifernden Beiträge!

Zum Thema: Prinzipiell hast du schon recht, dass man vom Namen ne gewisse Tendenz ableiten kann...nur leider gilt das mittlerweile auch immer weniger

Gut, mein erklärtes Feindbild Vlado Meller (seines zeichens leitender Ingenieur bei warner) produziert von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Johnny Cash American recordings) eigentlich mit die größte Sch.. am Markt (man höre nur mal die letzten Red Hot Chili Peppers, z.B. Californication, auch die letzte I'm with you und noch viele andere....): das sind belastbar und in dem Sinne verläßlich Masterings, um die man einen großen Bogen machen muss - also erste Empfehlung: wenn Vlado Meller drauf steht, dann ist Vlado Meller drin und dann Finger weg.. Wie gut z.B. eine Stadium Arcadium klingen kann, und wie gut der Mix eigentlich ist, das kann nur jemand beurteilen, der die seeeehr gute LP kennt - kann ich jedem Liebhaber des Albums nur wärmstens ans Herz legen...

Aber zurück zu Ludwig: Früher, je früher war das ein wahres Markeszeichen für Qualität, vor allem zu LP Zeiten als Robert Ludwig - vieles aus der Zeit von ihm ist immer noch klanglich ungeschlagen, ich sag nur Back to Black von AC/DC, Reckless von B. Adams oder auch Led Zeppelin II... alles auf LP und immer noch absoluite klangliche Referenz. Auch auf CD hat er viele gute Sachen gemacht (BiA Dire Straits, einige Mark Knopfler und und und) aber auch der gute Herr Ludwig ist ein Mann, der Geld verdienen muss und will.. mittlerweile gibts auch von ihm genügend Masterings, wo ich als Klanggourmet sage: Brrrrr - nicht völlige Katastrophe aber doch schon sehr stark auf den durch euch zur genüge beschriebenen klanglichen zeitgeist getrimmt...

somit würde ich "bedenkenlos bei gateway mastering" nicht mehr unterschreiben - auch wenn er ein absoluter Könner ist, keine Frage - solange er darf und mag...

Ähnliches gilt für Leute wie Ted Jensen - beste Beispiele sind Neuauflagen des Joel Katalogs - auf den Sony SACDs sehr gut und hochdynamisch gemastered, auf den entsprechenden CDs dann deutlich und stark komprimiert - nicht richtig schlecht aber doch absolut und sofort hörbar deutlich schlechter als auf der ebenfalls angebotenen SACD (und das liegt nicht am Medium, sondern allein und zu 100% am anderen mastering).

Es ist ja auch gängige Praxis, auf hybrid SACDs die DSD Spur dynamisch zu mastern, und die Redbook Spur dann deutlich "hotter" zu mastern - Zitat eines Marking-Fuzzis bei einem Label an den ME: "jetzt haben die klangspinner ihre SACD-Spur, jetzt gibst du aber bei der CD-Spur mal richtig Gas"...

Ne löbliche Ausnahme sind hier z.B. die MFSL Hybrid SACDs, wo auf DSD und Redbook wirklich das absolute identische Mastering drauf ist (nebenbei bemerkt für jeden eine gute Gelegenheit, sich zu überzeugen, wie wenig das Medium bzw. das Format Einfluss auf den Klang hat, nämlich minimal bis keinen)

Ein Kollege hier im Forum hat übrigens die Idee geboren, dass die Labels doch frühere Masterings alter Alben neu auflegen sollten (sollte ja nicht viel kosten, ist ja alles da, die Arbeit je bereits gemacht), zumindest als Download... aus der guten alten zeit, als CDs noch sauber gemasterd wurden - nicht mißverstehen, es gab auch aus den 80ern genügend CD-Gurken, allerdings aus anderen Gründen, nicht aus Loudness-war-Gründen - aber trotzdem komme ich auf ne sehr hohe zahl von Alben, wo die Erstausgaben dem aktuellen "Remaster" vorzuziehen sind, manchmal nur ein bisschen, manchmal um welten...

abschließend möchte ich aber noch bemerken, dass eine Dynamic Range nur ein Kriterium für guten Klang ist und nicht das alleinig seligmachende - auf die richrtige Mischung aus Kompression, EQ, Image Spacing etc. kommts an - gibt genügend Musik, für die ein wenig Kompression sehr förderlich ist, hab Platten mit DR 10, 11, die auch sehr gut klingen, somit halte ich das Label "gut" erst ab DR 14 für völligen Blödsinn... ich vetrete sogar die Meinung, dass eine ausgewogene und passende EQ-Einstelluhg mindestens so wichtig für das Endresultat ist, wie ein gut eingestellter Kompressor und Limiter - und auf die Einstellung kommt es auch an, man kann Kompressoren so oder so einsetzen..............
drSeehas
Inventar
#52 erstellt: 16. Okt 2012, 10:30
Ich muss Kumbbl voll zustimmen, soweit ich das beurteilen kann (BIA-SACD, Bob Ludwig, Hybrid-SACDs).
audiophilanthrop
Inventar
#53 erstellt: 16. Okt 2012, 20:20
Schon wahr, gerade das DR-Rating ist allenfalls ein grober Anhaltspunkt, vor allem wenn es nicht um verschiedene Masterings desselben Materials geht. Zumal moderne Kompressoren doch recht sauber arbeiten können, und der Nerv-Faktor einer subjektiv schlechten Aufnahme nicht selten mehr mit Clipping noch vor dem Kompressor/Limiter zu tun hat, ob gewollt oder ungewollt (a.k.a. Schlamperei).
Kakapofreund
Inventar
#54 erstellt: 16. Okt 2012, 21:03
Obwohl ich musikalisch eher im Klassik-Metier beheimatet bin, muss ich sagen, dass ich dem Vorgenannten bzgl. Red Hot Chilis (Drecksqualität) und Dire Straits BiA zustimmen kann.

Meines Erachtens habe ich jede Aufnahme von "Brothers in Arms" und die Warner CD von 1985 [einmal habe ich die als "Made in W. Germany" und einmal als "Made in U.S.A."] klingt von allen Aufnahmen (als Stereo) am "echtesten", zumindest wenn ich über den HD800 höre. "Erstaunlich", zumal die Version sogar mit die günstigste war... der künstlich aufgeblähnte Japan-Müll der Aufnahme war DEUTLICH teurer.

Als "abschreckendes Beispiel" wird die Scheibe dennoch behalten.

Das ist ja schon fast wie bei Blu-Rays, wo man von einem x-beliebigen Film manchmal nur in den USA oder eben in einem anderen Land die "ultimative" Bildqualität kriegen kann, während andere Veröffentlichungen nicht so gut sind. Manchmal sind es nur Nuancen bei der Kompression, manchmal ist es aber auch mehr als deutlich.

Bedauerlich, dass (aus Kostengründen?) nicht darauf geachtet wird immer das Bestmögliche aus einer Aufnahme zu machen (gilt auch für Filme auf Blu-Rays).

Seit kurzer Zeit gibt es auch schon wieder eine neue Auflage von Soltis / Culshaws legendärem Wiener Wagner-Ring und obwohl ich das Werk auf CD und sogar auf SACD (Esoteric) habe, bin ich drauf und dran 200 Teuros los zu machen, um mir das neue "Machwerk" anzuhören, weil es ja neu remastered worden sein soll... evtl. mehr Rauschfilter oder so...... keine Ahnung.

Falls jemand die aktuelle Neuauflage des Solti Rings hat und ihn mit dem alten oder der SACD-Version vergleichen konnte, bitte hier mal ein Wort dazu schreiben.

peacounter
Inventar
#55 erstellt: 16. Okt 2012, 21:23
musik ist eben auch nur eine ware, die sich insbesondere dann sehr relativiert, wenn man sie selber herstellt und damit sein geld verdient.

wenn man hobbymäßig ab und zu ein auto lackiert oder eine box baut ist das verhältnis dazu natürlich anders.

genauso verhält es sich bei tontechnikern und musikern.
natürlich gibt es einige wenige, die darin aufgehen und dafür brennen, aber die sind genauso selten wie in jedem anderen beruf.

wenn hier im thread die anzahl derjenigen, die in ihrem job die qualität ihrer arbeit konsequent über das wirtschaftliche stellen, überwiegt, würde mich das evtl vom frevelhaften tun der musikindustrie überzeugen.
also los: outet euch!

P
bizkid3
Stammgast
#56 erstellt: 16. Okt 2012, 21:39
Kumbbl: Die von dir genannten Herrschaften sind alle tätig in einer Dienstleistungsindustrie. d.h. das entweder der Produzent oder der Mensch vom Label sagt "Bitte Laut!". Und genau DA sitzt das Problem, nicht vor dem Mastering Rack
peacounter
Inventar
#57 erstellt: 16. Okt 2012, 22:33
nein, das "problem" ist der konsument.

wenn der es so will, sagt der entscheider dem ausführenden wie es zu klingen hat.
und wenn der ausführende gut ist, weiß er das sogar schon vorher.
so einfach ist das!

kaum ein restaurant will einen koch, der den besuchern seinen expertengeschmack aufzwingt.
aber ein koch, der den geschmack des durchschnittsbesuchers trifft und evtl sogar noch ne schippe drauflegt, wird zu recht gut bezahlt.

musik wird hier überbewertet.
auch wenn wir ihr verfallen sind und das letzte aus ihr rauskitzeln wollen:
was zählt ist die masse und das ist immer so.

und auch wenn wir hier vielleicht die exquisiten sind:
wir sind oft genug auch nur teil der herde, fressen nutella, saufen cola, tragen c&a oder h&m und fahren vw oder opel.
bizkid3
Stammgast
#58 erstellt: 16. Okt 2012, 22:57
Das hat meiner Meinung nach nichts mit der Masse bzw dem Konsumenten zu tun. Ich kann mich die letzten 20 Jahre nicht daran erinnern das es Momente gab wo Musikkonsumenten für lautere Songs eingetreten sind Ich hab auch noch nie gehört wie z.b. jemand sagt "Ich wünschte song xyz wäre noch lauter" ?_? Das macht irgendwie keinen Sinn.

Das Problem sind Produzenten und Labels die darauf beharren unbedingt so laut wie die Konkurrenz zu sein, mehr ist das nicht. Die Lautstärke hat sich über die letzten 10-20 Jahr Stück für Stück gesteigert, und alle sind mitgezogen. Der Konsument stand weder vor einer Wahl noch wurde er berücksichtigt bei dieser Entwicklung.
peacounter
Inventar
#59 erstellt: 16. Okt 2012, 23:04
die stichworte sind spontane akzeptanz, umschalten bei radiosendern, klang auf mageren autoradios oder kleinstanlagen oder in umkleidekabinen und das alles bei leuten, die nen furz drauf geben, ob du dich in die sache vertiefst.
DIE tun das nämlich nicht.

"der konsument" wurde da sehr wohl berücksichtigt.
nur eben nicht "der interessierte konsument", weil er wirtschaftlich schlichtweg nicht so interessant ist wie der nebenbeihörer mit schlechtem equipment.

musik ist in wirtschaftlich erster linie hintergrundbeschallung.
das einzelne instrument oder gar der text sind irrelevant.
es geht um ne hook und das auslösen pavlowscher reflexe!
bizkid3
Stammgast
#60 erstellt: 16. Okt 2012, 23:15
Hätte das ganze Material welches erscheint mehr Dynamic Range wäre das dem Kunden genau so Wurst. Das bisschen DR mehr stört nicht bei der Hintergrundbeschallung während des Einkaufs oder im Auto. Früher hat man sich davon noch erhofft das im Radio oder sonstwo der eigene Song lauter ist als andere und damit heraussticht. Das fing in den 80ern an. Mittlerweile bzw seit vielen vielen Jahren ist das aber ein reiner Selbstläufer in der Musikindustrie geworden ohne jeden Sinn & Zweck. Produzent XY will seine Rockband genauso laut haben wie RHCP oder Metallica. Undzwar weil er das so möchte und nicht weil die Kunden das so hören wollen. Zum Glück gibt es auch noch genügend Ausnahmen die sich ebenfalls verkaufen.


[Beitrag von bizkid3 am 16. Okt 2012, 23:19 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#61 erstellt: 16. Okt 2012, 23:22
nein, das ist falsch.
das ist sauber untersucht.
es wird aufs promille genau auf studien und wissenschaftliche ergebnisse hin produziert und nicht aus dem bauch raus oder weil sich irgendwer freut, weil der lieblingssong lauter ist.

es klingt für den nebenbeihörer und besonders auf low-budget-equipment einfach druckvoller, wenn man die kompression ohne rücksicht auf verluste ans absolute limit treibt.

das gefällt den passionierten tontechnikern auch nicht, aber sie sehen ein, was der zweck ihrer arbeit ist: profitmaximierung wie in jedem anderen job auch.

und die ausnahmen, die sich ebenfalls verkaufen, tun das, weil sie sich an andere zielgruppen richten.
"under the bridge" ist ein toller song, aber er hätte nicht halb so viel eingespielt, wenn er auf qualität gemastert worden wäre.
dass dabei eben bestimmte bereiche der potentiellen rezipienten enttäuscht werden, ist wirtschaftlich gesehen colateral damage.


[Beitrag von peacounter am 16. Okt 2012, 23:26 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#62 erstellt: 17. Okt 2012, 01:16
Ich für meinen Teil höre Musik für mein Leben gern und habe auch entsprechende Endgeräte, um die Qualität einigermaßen gut beurteilen zu können.

Es kommt bei mir aber extrem selten vor, dass mir eine Aufnahme nicht gefällt. Meistens ist das nur bei Live Aufnahmen der Fall, wenn z.B. der komplette Bass fehlt oder der Kram wirklich unprofessionell aufgenommen wurde. Wenn die Musik gut ist, denke ich kaum bis gar nicht über die Aufnahme nach. Dann höre ich aber eher weniger Mainstream und vielleicht habe ich deswegen das Problem nicht so...
peacounter
Inventar
#63 erstellt: 17. Okt 2012, 01:26
Kumbbl
Inventar
#64 erstellt: 17. Okt 2012, 10:07

bizkid3 schrieb:
Kumbbl: Die von dir genannten Herrschaften sind alle tätig in einer Dienstleistungsindustrie. d.h. das entweder der Produzent oder der Mensch vom Label sagt "Bitte Laut!". Und genau DA sitzt das Problem, nicht vor dem Mastering Rack ;)


ich hab auch nicht gesagt, dass die ME das Problem sind, das sehe ich wie du... ich hab nur gesagt, dass ich eine Empfehlung wie "bedenkenlos bei gateway mastering zuschlagen" nicht mehr unterschreiben würde...

Wo ich dir aber sicher nicht zustimme: das Problem ist auch nicht der Produzent oder die Marketing Abteilung eines Labels: Die machen nur ihren Job und ihr Job ist es nicht, das Weltkulturerbe Musik zu erhalten (BTW: das meiste heutzutage produzierte Zeug ist auch inhaltlich und musikalisch alles andere als Weltkulturerbe, aber das ist ein anderes Thema ), sondern ihr Job ist genau eins: Für das Label Geld zu verdienen und die Musik zu verkaufen. Und den Job erfüllen sie, in dem sie das Zeug zu produzieren, wie es die Masse der Kundschaft haben will: Nämlich knackig aus dem iPhone über Mini-Knopfhörer - und da kann man in der Tat keine Musik mit DR-Wert 16 brauchen, sondern da muss man die Dinge tatsächlich ein wenig einnivellieren...

Ich würde auch nicht sagen, dass das Problem der Konsument ist, denn es ist ja nicht verwerflich und ehrenrührig, seine Lieblingsmusik übers iPhone in der U-Bahn oder wo auch immer hören zu wollen.. letztendlich ist das "Problem", sofern man es überhaupt so nennen mag, dass sich die Art Musik zu hören, komplett gewandelt hat: heutzutage braucht man Music to go, es ist letztendlich in summe eine immer rastlosere Gesellschaft, da passt das ganz gut rein. Musik in Ruhe daheim über eine vernünftige Anlage zu hören wird immer mehr ne Nische, denn dazu braucht man Muße und Muße haben und nehmen sich heutzutage immer weniger menschen und schon gar nicht die Hauptkundschaft der Labels: die Jugend...

Aber so ist es eben, man kann da schwer einen "schuldigen" ausmachen...

Schade ist eben, dass Klanggourmet kaum oder nur wenig Chancen haben, aktuelle Rock-Musik in vernünftiger Form zu genießen.. bei älteren Aufnahmen siehts etwas besser aus, da es hier entweder gute Erstpressungen gibt (second hand) oder doch immer mehr gut gemasterte Re-Issues kommen, wenn auch oft leider zu horrenden Preisen (z.B: die SHM-SACD mit Preisen >= 50€ oder teure HiRes-Downloads...

Schön wäre halt, wenn das Prinzip der Downloads etwas zügiger voranschritte: denn da wäre es vermutlich zu vertretbaren Kosten für die Labels machbar, Musik für unterschiedliche Zielgruppen anzubieten, einmal "with full dynamic" und einmal "mastered for Smartphone" ;-)... manche Downloads gibts schon so, z.B., McCartneys Ram...


peacounter schrieb:

musik ist in wirtschaftlich erster linie hintergrundbeschallung.
das einzelne instrument oder gar der text sind irrelevant.
es geht um ne hook und das auslösen pavlowscher reflexe!


Jepp, genau darum geht es, perfekt ausgedrückt - der Reflex muss sein, von dieser Mucke noch mehr zu kaufen


zuglufttier schrieb:
Ich für meinen Teil höre Musik für mein Leben gern und habe auch entsprechende Endgeräte, um die Qualität einigermaßen gut beurteilen zu können.

Es kommt bei mir aber extrem selten vor, dass mir eine Aufnahme nicht gefällt. Meistens ist das nur bei Live Aufnahmen der Fall, wenn z.B. der komplette Bass fehlt oder der Kram wirklich unprofessionell aufgenommen wurde. Wenn die Musik gut ist, denke ich kaum bis gar nicht über die Aufnahme nach. Dann höre ich aber eher weniger Mainstream und vielleicht habe ich deswegen das Problem nicht so...


Hmm ja, ich höre auch mit sehr "ehrlichem" und "schonungslosem" Equipment (u.a. mit nem Sennheiser HD800) udn da muss ich sagen: es gibt schon grenzen: ich bin ein Klanggourmet und suche schon von mir wichtigen Alben aus dem früheren Rock immer bestmöglich klingen Ausgaben (bei Klassik hat man ja klanglich eh kaum Probleme), aber ich liebe halt manchmal auch aktuelle Indie Musik und da muss ich sagen: das Zeug ist manchmal oft dermaßen scheisse produziert oder so dermaßen gnadenlos in die Brickwall Kompression gefahren, dass einem mit nem HD 800 der Musikgenuß schon etwas verleidet wird... mit meinem 650er kann ich noch besser drüber hinwegsehen und die Musik trotzdem einigermaßen genießen oder über meine Lautsprecher...

Prinzipiell sehe ich es wie du, der musikgenuß richtig verleidet wird einem in der Tat nur bei wenigen Aufnahmen, aber ich behaupte auch: der reine Genuß leidet schon öfter, um eine Musik rundum genießen zu können, ist ein zumindest vernünftiger Klang schon wichtig - muss ja nicht immer audiophiles Gezirpe mit einer DR von 21 sein


peacounter schrieb:

"under the bridge" ist ein toller song, aber er hätte nicht halb so viel eingespielt, wenn er auf qualität gemastert worden wäre. dass dabei eben bestimmte bereiche der potentiellen rezipienten enttäuscht werden, ist wirtschaftlich gesehen colateral damage.


prinzipiell stimme ich dir eigentlich bei allem zu, aber das Beispiel ist nun wirklich schlecht gewählt: denn "under the bridge" und das zugehörige Album ist einfach in die Hose gegangen, das Album hätte sich keinen Deut weniger verkauft, wenn zumindest ein Minimum an Klangqualität eingehalten worden wäre - ich hab auch Mucke mit nem DR von 6 oder so, die unglaublich aus den Boxen und auch aus dem Ohrhörer schiebt.. aber dieses Clipping und verzerre bei den Peppers muss nicht sein, das schmerzt einfach und dadurch wird keine einzige CD mehr verkauft...ich wage sogar zu behaupten: wäre es nicht so grenzenlos schlecht gemastert worden sondern nur "normal schlecht", dann wäre es noch (etwas) besser verkauft worden, denn den Lauthörern hätte es genauso gut gefallen und manche, die zumindest nen Mindestanspruch aufrechterhalten, hätten es noch zusätzlich gekauft.... da muss man sagen: das ist einfach meilenweit übers Ziel hinaus geschossen - gleiches gilt für die Death Magnetic von metallica... vielen Kunden ist es zwaqr in der Tat schlichtweg wurscht, die headbangen auch bei dem Klangmüll ab, aber lies dir mal die Amazon rezensionen durch: sogar beinharte Hardrocker haben da viele geschrieben, dass sie maßlos enttäuscht sind und ich bin sicher, dass auch dieser bodenlose Klangschrott nicht nötig war, um den Verkaufserfolg zu sichern...

Es geht nicht drum, jede Musik wieder in das DR-Nivau der 80er zurückzuführen, das wäre in der Tat verkaufsschädigend, aber es wäre schon geholfen, wenn gewisse (niedrig liegende) Mindeststandards nicht mehr unterschritten würden...


[Beitrag von Kumbbl am 17. Okt 2012, 10:10 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#65 erstellt: 17. Okt 2012, 10:21

bizkid3 schrieb:
Das hat meiner Meinung nach nichts mit der Masse bzw dem Konsumenten zu tun. Ich kann mich die letzten 20 Jahre nicht daran erinnern das es Momente gab wo Musikkonsumenten für lautere Songs eingetreten sind Ich hab auch noch nie gehört wie z.b. jemand sagt "Ich wünschte song xyz wäre noch lauter" ?_? Das macht irgendwie keinen Sinn.

Das Problem sind Produzenten und Labels die darauf beharren unbedingt so laut wie die Konkurrenz zu sein, mehr ist das nicht. Die Lautstärke hat sich über die letzten 10-20 Jahr Stück für Stück gesteigert, und alle sind mitgezogen. Der Konsument stand weder vor einer Wahl noch wurde er berücksichtigt bei dieser Entwicklung.


das alles ist schlichtweg falsch, sorry.... es geht bei der ganzen Geschichte nicht um "bewußte" entscheidungen sondern um solche, die unbewußt oder wenn du so willst im unterbewußtsein ablaufen... wann will bei dem Konsumenten tatsächlich schlichtweg bestimmte Reflexe auslösen, Reflexe, über die derjenige gar nicht nachdenkt... stimmt, kein Jugendlicher will bewußt lauter gemasterte Musik, aber über bestimmte abhörsituationen/Equipment klingt lauter rein psychologisch einfach besser, verführender etc...

Nem Label ist es völlig wurscht, ob die Musik laut oder leise gemastered wird, und nem Label X ist es auch wurscht, ob ein Label Y prinzipiell lauter oder leiser ist; ein Label X ist es aber gar nicht wurscht, wenn die CDs der Künstler von Label X weniger gekauft werden als die von Label Y... nur darum gehts...

du magst vielleicht manchmal recht haben, dass manche Künstler selbst aus Geltungssuicht heraus oder was weiß ich, genauso laut sein wollen wie eine andere Band, aber das sind Einzelfälle...

Letztendlich sind 99% der aktuellen Musik Geldmaschinen - und laufgen die Dinge genauso professionel und wissenschaftlich untersucht ab, wie z.B. bei Werbung - was meinst du, wie genau untersucht wird und ist, auf welchge Signale Käufer unbewußt anspringen, genauso läuft es auch bei der Musikindustrie...
peacounter
Inventar
#66 erstellt: 17. Okt 2012, 10:37
oder auch:

musik hat im regelfall so wenig künstlerischen anspruch wie photografie.
der absolut überwiegende teil ist einfach mehr oder weniger gutes handwerk und ordnet sich dem bedürfnis des auftraggebers/kunden unter.

ein paar wenige photografen knipsen zwar aus gründen der selbstverwirklichung, aber die sind eben sehr, sehr selten.
unter musikern ist das nicht anders.

und ich kann daran auch nichts schlimmes finden.
bizkid3
Stammgast
#67 erstellt: 17. Okt 2012, 10:41
Ich kann euch empfehlen mal in ein paar Episoden auf www.pensadosplace.tv reinzuschauen. Dave Pensado (sollte bekannt sein) interviewt dort alle Kreativen größen der (US) Musikindustrie. Hauptsächlich Mix Engineers und Produzenten. Man erhält neben den technischen Details auch eine menge Infos zur Industrie selbst und auch zum Thema Lautheit.
outstanding-ear
Gesperrt
#68 erstellt: 17. Okt 2012, 12:16
Wenn jemand so gar keine Macht mehr hat, dann der Konsument. Sie fressen alle die aufgeblähten Bröthen, das wassergefüllte Fleisch und konsumieren genau das, was auf den Markt kommt. Früher hieß es in der Familie, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Nach gleichem Prinzip wird Geld gemacht. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, wo Nachfrage das Produkt bestimmt. Schon lange nicht mehr. Das ist bei Musik nicht anders und der Grund, warum ich mir die letzte POP CD vor ca. 10 Jahren gekauft habe. Und selbst bei Klassik muss man die "Perlen" wirklich suchen!

Kein Mensch hat jemals nach dem geschrien, was derzeit am Markt zu kaufen ist. Es wird über Werbung und andere Manipulationen ein Bedarf erzeugt. Den Rest erledigt Dummheit und Gruppendynamik, wie Massenhysterie.
zuglufttier
Inventar
#69 erstellt: 17. Okt 2012, 20:49

Kumbbl schrieb:
Hmm ja, ich höre auch mit sehr "ehrlichem" und "schonungslosem" Equipment (u.a. mit nem Sennheiser HD800) udn da muss ich sagen: es gibt schon grenzen


Ich empfinde den "schonungslosen" und "ehrlichen" HD800 auch als reichlich "nervig" klingend Ist aber wirklich Geschmackssache... Vor diversen Jahren hätte ich den sicherlich als mehr oder weniger perfekt empfunden.

Ich kann peacounters Meinung gut nachvollziehen: Musik ist für sehr viele nur ein Job und das ist auch gut so. Und sehr wichtig ist für diese Lautheitsdiskussion aber auch, dass laut erstmal "besser" klingt. Es spricht die Leute an, fertig.

Wir als Konsumenten bekommen täglich sehr vieles zu hören und alles was laut und prägnant rüberkommt, brennt sich besser ein. Deswegen sind die Werbeblöcke im Fernsehen ja auch ne ganze Ecke lauter und greller als der Film zwischen der Werbung.

Diejenigen, die sich erstmal mehrere Stunden Rezensionen durchlesen und auch mal den Wikipedia-Artikel zum Künstler konsultieren bevor sie dann eine gebrauchte CD bei Amazon oder eBay bestellen, sind für die Wirtschaft eher uninteressant. Zu dieser Gruppe zähle ich mich Ich gebe lieber gar keinen Euro aus als eine CD zu kaufen, die mir nicht wirklich gut gefällt. Passiert natürlich trotzdem hin und wieder

Aber um zum Thema zurückzukehren: Ein sehr guter Kopfhörer macht für mich im Normalfall eine schlechte Aufnahme erträglicher als mit einem billigen (billig im Sinne von schlecht...) Produkt. Es gibt für wenig Geld sehr gut abgestimmte Kopfhörer, die gerade solche wirklich nervigen Faktoren recht gut ausblenden, dafür aber auch wenig Feinheiten rüberbringen.
Guckt man sich die Stax Lambdas oder so einen HD800 an, sieht man, dass die auch ordentlich im Hochton anziehen was nicht wirklich unserem Hörempfinden entspricht. Dafür wird man aber schon bei niedrigen Lautstärken mit vielen Details in der Musik belohnt. Aber gerade dieses Details soll man ja nicht zu Hören bekommen, wenn man eine billig produzierte Scheibe konsumiert. In diesem Sinne möchte ich sagen: Ja, für manche Aufnahme macht ein guter Kopfhörer wie die genannten z.B. eher wenig Sinn.

Andererseits kann man sich auch einen HD650 oder sowas kaufen...
einer_mehr
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 17. Okt 2012, 22:56
Ich glaube wir suchen hier ganz einfach zu tief nach Fehlern. Millionen von Leuten gehen die Gefühle hoch bei "I got a hangover.. uoooooh". Dabei wird richtig Kohle gemacht. Und wir sitzen zuhause vor unseren Hifi-Hörern und suchen nach dem perfekten Sound, aber hey.. das sind zwei komplett verschiedene Dinge. Wieviele Leute juckt schon eine billige Produktion? Wieviele merken das überhaupt? 1%? 0.1%?
Musik als Kunst und zur Perfektion produziert ist einfach komplett was anderes als laute, auffällige Ohrwürmer. Wer macht heute noch viel Geld mit Musik? Es sind Typen wie Usher, Justin Bieber etc. Da weiss kein einziger Fan was Auto-Tune ist. Interessiert die auch nicht.
Ich bin kein Toningenieur. Ich glaube ganz einfach, dass Produktionen heutzutage auf Mainstream getrimmt werden weil sich das ganz einfach besser verkauft. So schade es aus Sicht eines Audiophilen auch sein mag, die Wege von Kunst und Mainstream trennen sich irgendwo. Jede Produktionsfirma ebtscheidet da selbst, auf welchen Zug sie aufspringen will. Geld oder Ehrlichkeit.
Ich bin überzeugt, dass jeder Durchschnittshörer bei einem Vergleich einer qualitativ hochwertigen Variante und einer nur einfach lauten, die laute als besser ansehen würde.


[Beitrag von einer_mehr am 18. Okt 2012, 07:15 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#71 erstellt: 18. Okt 2012, 09:56

zuglufttier schrieb:

Kumbbl schrieb:
Hmm ja, ich höre auch mit sehr "ehrlichem" und "schonungslosem" Equipment (u.a. mit nem Sennheiser HD800) udn da muss ich sagen: es gibt schon grenzen


Ich empfinde den "schonungslosen" und "ehrlichen" HD800 auch als reichlich "nervig" klingend Ist aber wirklich Geschmackssache... Vor diversen Jahren hätte ich den sicherlich als mehr oder weniger perfekt empfunden.

Ich kann peacounters Meinung gut nachvollziehen: Musik ist für sehr viele nur ein Job und das ist auch gut so. Und sehr wichtig ist für diese Lautheitsdiskussion aber auch, dass laut erstmal "besser" klingt. Es spricht die Leute an, fertig.


letztendlich ist hier eh ein recht guter Konsens festzustellen - wenn ich mir den ganzen Thread so durchlese, gehts hier um meinungsschattierungen

Kurze Bemerkung zu der HD800- und KH-geschichte i.a.: Kopfhören ist eine so dermaßen subjektive angelegenheit, da nicht wie bei LS die für alle Zuhörer mehr oder weniger gleich empfundene Raum-LS-Konstellation den großteil des Hörempfindens ausmacht, sondern tatsächlich die jeweils eigene Kopfform, die passgenauigkeit des Hörers, die ganz besondere persönliche Empfindlichkeit und empfänglichkeit bestimmter Frequenzen, die ungefiltert und unverfälscht durch Rauminteraktion in unsere Hörgänge gelangen... ich habs aufgegeben, hier über Höhenbetonung oder dergleichen zu diskutieren.. für mich z.B. ist beim HD 800 nicht die spur eine nervigen Höhenbetonung festzustellen - und wenn man sich die Threads so durchliest, dann ist das mehr oder weniger so ne fifty-fifty-geschichte, wie die Leute das empfinden... ist also nicht nur Geschmackssache (das auch ja, keine Frage), sondern auch Eignungs-sache...

ansonsten sehe ich es wie du: prinzipiell gewinnt die meiste Musik durch edelhörer oder Edellautsprecher, manchmal wird ein sonst undurchdringleicher soundbrei erst dadurch hörbar, da etwas besser aufgedröselt und somit durchhörbar, aber bei sehr schlecht und auf aktuellen zeit/Hörgeist produzierter Mucke schadet manchmal ein etwas gnädigeres Hörequipment nicht...
outstanding-ear
Gesperrt
#72 erstellt: 09. Nov 2012, 20:31
Ok, nun hat es also auch das DECCA Label erwischt? Ich dachte, wenn ich die Finger von Naxos oder sowas lasse, kann nichts passieren. Von wegen.

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Diese habe ich gekauft und heute habe ich sie zurückgesendet. Auf der zweiten CD, Titel 4, ab der Zwölften Minute geht die Aufnahme derart in die Verzerrung, dass die Clippingleuchten meines DEQ2496 auf Dauerleuchten umschalteten. Völlig verzerrt, übersteuert und einfach nur ärgerlich! DECCA ist eine Garantie für Qualität? Nein. Aber sie haben Perlen im Programm. Nur, wie finden?

Habe nun die gekauft und höre gerade mal rein. Klingt super bis jetzt.

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Mit der DG habe ich eigenlich ausschließlich gute Erfahrungen gesammelt. Wie mit der Chopin-Edition von denen.

Meine Chesky Test-CD
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verzerrt auch bei manchen Stücken, wie ich mit dem HE5LE herausgehört habe. Dabei dachte ich, Chesky stünde nun wirklich für Perfektion. Nun ja, so stand es früher jedenfalls in der Stereoplay zu lesen.

Vom Diskounter hatte ich mal eine Zusammenstellung gekauft, die war ebenfalls stellenweise komplett übersteuert. Zuvor habe ich dort aber eine Beethoven Kollektion gekauft, die wiederum - dem Alter der Aufnahme entsprechend - von ganz hervorragender Qualität ist.

Also auch bei Klassik ist Glücksgriff angesagt, um eine wirklich gute Aufnahme zu bekommen.
SaschaS
Stammgast
#73 erstellt: 12. Nov 2012, 12:48
Der HE5LE versaut einem auch wirklich viele tolle CDs. Ich habe meine CDs eigentlich immer sehr gut ausgewählt, was die Tonqualität angeht. Man hat ja gewissen Möglichkeiten, sich vor dem Kauf von der Tonqualität zu informieren und zu überzeugen. Aber der HE5LE macht seine Sache schon zu gut. Ist die Aufnahme nicht wirklich fehlerlos, macht es schnell keinen Spaß mehr.

Zum eigentlichen Thema: Man muss wirklich schon etwas darauf achten, von welchem Label die Musik veröffentlicht wird. Flowing Tears ist zb. ein schönes Beispiel. Diese sind im Gothic-Metal ja recht bekannt. Als sie noch bei Century Media Records waren, war die Tonqualität wirklich schlecht. Ihren Höhepunkt hatte sie dann mit Razorbliss, welches selbst im Auto keinen Spaß mehr gemacht hat, weil es schlicht und ergreifend an allen Ecken und Kanten verzerrt hat. 2007 sind sie dann zu Ascendance Records gewechselt und seit dem ist die Tonqualität enorm gestiegen. Ok, noch immer nicht so perfekt, wie wir uns das wünschen aber die Musik macht endlich Spaß und ist auch selbst auf dem HE5LE sehr gut hörbar.

Es ist nur leider echt nicht einfach, die Perlen zu finden. Erschwerend hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Releases unterschiede in der Tonqualität aufweisen. Da muss man für eine CD schon etwas Zeit investieren, bis man weiß, welches Release das beste ist und wo man es bekommt. Da vergeht einem die Lust an der Musik!

Außerdem sieht man immer mehr, wie scheiss egal den Labels die Qualität ihrer Produkte interessiert. Ständig gibt es mehr Fehlpressungen. Nuclear Blast ist da zb. ein sehr negatives Beispiel. Da scheinen, laut meiner subjektiven Meinung, die Fehlpressungen zuzunehmen.


[Beitrag von SaschaS am 12. Nov 2012, 12:52 bearbeitet]
Dennis50300
Stammgast
#74 erstellt: 06. Apr 2015, 22:47
Jo naja, um die 10 ist ganz nett... aber auch 12 wirklich noch nicht so das wahre.

A-Ha- Hunting high and low

Das ab 13 oder 14 würde ich wiederum schon unterschreiben, A-Ha mal als Beispiel und ich hab die CD von früher sowie wie Platte, sieht man auch schön wie beiden Medien sich absolut nix nehmen von der DR her.
Dennoch ist bei der Vinyl halt "was anders", besser wie ich finde. (ist beides auf meinem Y-kanal online )

Ist manchmal etwas schrill aber um Welten besser als dieses aktuell höchstens mal DR8 billig-Geplänkel.
Einzige was da Bock macht ist so richtig monotones Zeug wie Paul Kalkbrenner und davon habe und kenne ich nur Berlin Calling.

Kalkbrenner sowie aber auch A-Ha - Hunting High and low und auch egal ob die CD oder die Vinyl, das sind schonmal Welten gegen den so sonst üblichen "Dreck" sry ist aber so.

Fakt ist auch das mit Hardware ganz schnell schluss ist, man erkauft sich nurnoch subjektiven Bullshit, weil die Quellen es garnicht hergeben vorhandenes mal wirklich auszureizen.

Mag auch sein das ich bei meinem Setup mit Vinyl durchaus am RX-V663 mal auf "-20dB" aufreissen kann, das ist aber auch nur geschuldet dem Entzerrvorverstärker das der für "bessere" Platten ausgelegt ist, wo einfach mehr Dynamikumfang auch genutzt wird. (Beispielweise BioShock Soundtrack, gibt es bei BioShock 2 im der Special Deluxe dazu, oder bie B-Seite von Murray Head, nämlich Merano, oder dem US Import den ich hier habe vom Rambo First Blood Soundtrack)

Da passiert bei Vinyl dann mal nämlich das genaue gegenteil wie beim digitalen Medium, wenn es nicht soviel DR hat, muss man am Phonoeingang deutlich lauter stellen, anstatt leiser.
Eine Single mit 45 mag eine höhere Spannung erzeugen, ist deswegen aber nicht detailreicher als dasselbe Lied auf dem normalen 33er Album.
Das merkt man dann wenn man es vernünftig digitalisiert hat, denn die 0,0dB Grenze ist nunmal für alles gleich

Ich bin aktuell sogar so drauf das ich garkein ock mehr hab auf was digitales, denn es fällt immens auf das es solchen perversen ewigen Vollausteuerungs-Kram garnicht auf Vinyl zu geben scheint.
Lieber ne Vinyl mit ein paar Ecken und Kanten im schlimmsten Falle eine alte, nicht mehr perfekt sauber laufende Platte, also sich diesen Loudness-Schund dann auch noch teurer einzukaufen.

Tolle Sachen auf Platte, bekommt ich im Second Hand hier in Braunschweig um die 6€ und auf eBay kann man einiges für nur 1€ schiessen, ok kommt bisschen Versand drauf, ist also im Endeffekt dasselbe.

Also nen Zwanno für solchen Mist wie "Lindsey Stirling - Lindsey Stirling" gebe ich nicht mehr aus, das ist so richtige Eintagsfliegen Mukke, beim ersten mal machts Spass, dann will man das übliche machen, genauer hinhören was normalerweise geht, man entdeckt zwischenzeitlich nen anderes Lieblingslied warum auch immer an einem Album, aber vorallem kann man es komplett durchhören und will auch nicht pausieren.

Hab hier auch die letzte Zeit schon einiges aus meiner Audio-CD Sammlung abgeschossen, man kann sich es einfach nicht mehr "antun"
Einzige wir die Born To Die noch aus rein ästhetischem Wert auf dem CD-Ständer stehen bleiben.


Gruss Dennis50300
meaculpa
Stammgast
#75 erstellt: 07. Apr 2015, 13:13
Der DR-Wert ist m.M.n nur bedingt Aussagekräftig.
Ein Song, bei dem viele laute und viele leise Passagen vorkommen, hat einen höheren DR-Wert, als ein Song bei dem durchgehend laut gespielt wird.
Das sagt nichts über die Qualität der Aufnahme an sich aus.
Eine Album mit einem der höchsten DR-Werte (DR22) ist zum Beispiel "Helge Schneiders Hörspiele"

Es kommt auch sehr auf den Kopfhörer an, ob eine bestimmte Aufnahme hörbar ist, oder nicht.
Es gibt Kopfhörer, die schlechte Aufnahmen gnadenlos entlarven und welche, die beschönigen.
Mein Ultrasone Sig Pro z.B. ist wie ein Skalpel.
Gefühlt die Hälfte der Musik in meiner Sammlung kann ich mit dem vergessen.
Bei einem guten Mastering aber zeigt er was er kann.
Mit dem Audeze LCD-2 hört sich alles gut an.
Der deckt wunderbar die Stärken einer guten Produktion auf, kaschiert aber auch gut die Schwächen von schlechtem Material.

Gruß, Tom.
frix
Inventar
#76 erstellt: 07. Apr 2015, 13:29
Auch gute und teure kopfhörer sind nicht perfekt.

Viele ultrasone haben nun auch einen recht speziellen hochton.
Wenn die scheibe dann dort an der ein oder anderen stelle zusätzlich zu viel pegel hat
kann schnell unangenehm werden.

Ich würde sagen, eher helle KH können gerne mal mit eher mäßigen und schlechten aufnahmen nervig werden
bieten aber bei guten aufnahmen eine schönes klares klangbild mit vielen details.


[Beitrag von frix am 07. Apr 2015, 13:29 bearbeitet]
meaculpa
Stammgast
#77 erstellt: 07. Apr 2015, 16:29

Auch gute und teure kopfhörer sind nicht perfekt.

Das ist richtig.
Ich unterscheide aber bewusst nicht zwischen teuer und billig, sondern zwischen gut und schlecht.
Und bei schlechten Kopfhörern ist oft der Kopfhörer der limitierende Faktor und nicht die Aufnahme.
Mit einem schlechten Kopfhörer hört sich alles gleich (schlecht) an, unabhängig vom Material.
Bei einem guten Kopfhörer mit hoher Auflösung und Detailwiedergabe usw. hört man dann den Unterschied zwischen guten und schlechten Aufnahmen und die Anzahl der geniesbaren Titel reduziert sich drastisch.
Immerhin hab ich gerade irgendwo gelesen, das der "Loudness-War" anscheinend zu Ende geht und wieder mehr gut produzierte Musik gefragt ist.
Im Moment muss man sich halt noch die paar Goldkörnchen aus dem Dreckhaufen suchen.

Gruß, Tom.
ZeeeM
Inventar
#78 erstellt: 07. Apr 2015, 17:03
Meistens gibt es Probleme bei Kopfhörer die ihre Darstellung daraus ziehen, das sie von einer neutralen Darstellung abweichen.
Zuviel/Zuwenig Bass, Mitten, Höhen ... wenn die auch noch auf Stücke mit schräger Klangbalance treffen, dann Kreischt, Dröhnt und Zischt es.
Gerade im Audiophilenberich neigen viele Leute gern dazu viele Details zu hören, jetzt Umblättern, jedes Ventilklappen etc. Dafür gibt es verschieden Abstimmungen die das bedienen und das passt mal mehr oder weniger gut.
Dennis50300
Stammgast
#79 erstellt: 08. Apr 2015, 15:53
@meaculpa:

Jo aktuell trifft das auf Schiller - Symphonia als Vinyl zu sowie eine Neuproduktion von 2014 von Andreas Vollenweider - down to the moon.
Von Foreigner hab ich ausserdem "can't slow down... when it's live" hier... alles Vinyl's

Der Vergleich mit dem "Gourmet" und dem "Fast Food" trifft da momentan absolut zu, es gibt momentan nur diesen verranzten Fast Food, mit kräftig Fritierfett für die pommes wo vorher schon Fisch.... geht mir tierisch auf den Senkel....

lieber gute alte CD's auf eBay schiessen, die man grünlichst in der DR-Database vorfindet und ansonsten Vinyl, da kann man irgendwie einfach nichts verkehrt machen da gibt es nur gute Qualität... zumindest um Welten besser als der ganze zerschundene Digitalschrott.

Digitalschrott deshalb weil nun Datenmüll da gespeichert wird... ne DR um die 10 bis 12 ist es definitiv, darunter ist es lediglich ok wenn es so extremst monotones Zeugs ist.

Marteria 2 Finger funktioniert sehr gut so flachgebügelt, oder dieses "wiggle wiggle it"
Das hat aber mit HiFi nun absolut garnix am Hut, keine Bühne, nix räumliches.... das ist was für ein Logitech 2.1 kreischdröhnsystem irgendwo in die Ecke gepfeffert und reiss auf den Bullshit.


Gruss Dennis50300
liesbeth
Inventar
#80 erstellt: 08. Apr 2015, 17:51
Sag mal Dennis was genau willst Du uns eigentlich sagen???
Irgendwie kann ich dem ganzen geschreibsel lediglich entnehmen, dass du mal die drdatabase gefunden hast
xnor
Stammgast
#81 erstellt: 09. Apr 2015, 16:17
Der DR Meter Algorithmus ist für Vergleiche, besonders mit analogen Medien die Einschränkungen haben, quasi unbrauchbar.


[Beitrag von xnor am 09. Apr 2015, 16:18 bearbeitet]
8Quibhirfd8
Stammgast
#82 erstellt: 10. Apr 2015, 00:36

Sag mal Dennis was genau willst Du uns eigentlich sagen???
Irgendwie kann ich dem ganzen geschreibsel lediglich entnehmen, dass du mal die drdatabase gefunden hast



Das kann man vom Dennis schon so stehen lassen. Meine Kopfhörer teste ich mit analogem Material aus den 70/80er Jahren (wie die heutigen Neuproduktionen auf Vinyl klingen kann ich nicht sagen). Auf Vinyl klingt sogar eine übersteuerte Aufnahme noch ganz gut, denn hier lässt sich nicht so viel übersteuern wie auf CD. Es klingt oftmals auf CD zu sehr nach zusammengemischten digitalen Einheitsbrei, und wenn es dann noch übersteuert ist, ist es unanhörbar.

Ein guter impulsfester Kopfhörer mit schneller Membrane, der alles offenbart, klingt bei schlechten und übersteuerten Aufnahmen aber deswegen nicht schlechter. Er bringt ja erstmal Ordnung in das Chaos :D. Aber alles auch nur bis zu einer gewissen Grenze.
zuglufttier
Inventar
#83 erstellt: 10. Apr 2015, 01:31

xnor (Beitrag #81) schrieb:
Der DR Meter Algorithmus ist für Vergleiche, besonders mit analogen Medien die Einschränkungen haben, quasi unbrauchbar.

Danke, sehr interessant!
meaculpa
Stammgast
#84 erstellt: 12. Apr 2015, 14:16
OK, wenn man verschiedene Masterings vom selben Song vergleichen will, ist der DR-Wert
vielleicht ein Indikator.

Pauschal zu behaupten, das ein niedriger DR-Wert nur Datenmüll sein soll, halte ich aber nicht für richtig.
Da muss ich ZeeeM recht geben...
Wenn ein Song, sei er noch so gut produziert, z.B. in den Höhen übersteuert ist, bringt der beste DR-Wert nichts.
Dennis50300
Stammgast
#85 erstellt: 14. Apr 2015, 13:17
Ich vergleiche mit derselben hardware dieselbe Musik, bezüglich A-Ha Hunting High and Low.
Die geringfügig anderen Zahlen kann man mal als Messungenauigkeit bezeichnen.

Das was bei Lana Del Rey bekannt ist, macht sich an den Messungen eindeutig bemerkbar.

Juliane Werding ist auch ein passendes Beispiel, meine VInyl bring da dieselben Werte wie die CD bei dem Album "Sehnsucht ist unheilbar"
Wenn ich meine digitalisierung so dann mal per Random abspielen in FooBar laufen lasse, könnte ich diese ausserdem nicht von der CD-Version unterscheiden, so sauber spielt die Platte noch und enthält dieselben "Daten" wie die CD.

The Best of OMD, kommt von Vinyl ebenfalls genauso wie von CD, genauso auch "Graceland" von Paul Simon (ist sogar auf meinem YouTube-Kanal online, WASAPI geht übrigens auch mit Chrome )

Paul Young "Love of the commom People" vom Album no Parlez kommt auf dasselbe Level wie die Single von CD, bis auf den Unterschied das da auf der Vinyl eine viel tollere Version drauf ist, mit einer viel besseren Einspielung.
Was ein weiterer Grund ist für Vinyl, da gibt es vieles was man auf CD so niemals bekommen würde, ausser man hat dann so nen ReMaster-Schund.

Googelt mal "RaMaster" und lest euch die Audioabteilungen an in Wikipedia, wer wirklich mit hohen Ansprüchen Musik hört dem wird da genauso aus der Seele gesprochen wie auch mir.

Zitat:

Wichtigster Faktor für den subjektiven Höreindruck ist in jedem Fall die Bearbeitung durch den Mastering Engineer. Seine künstlerischen und technischen Entscheidungen prägen den Klang so entscheidend mit, dass man alle Verbesserungen in der Technik getrost ignorieren kann. Deshalb können ältere Auflagen dem Remaster ästhetisch überlegen sein. Der Trend den Dynamikumfang stark einzuschränken oder die Höhen anzuheben, um verbesserte Separation und Klarheit zu suggerieren, spielt sicherlich eine wichtige Rolle bei diesem Phänomen.


Dieses Dynamikumfang einschränken ist und bleibt nunmal Murks, egal ob es so abgemischt worden ist oder nachträglich versaut wurde so wie das Bad - Album von Michael Jackson.

Bei Alexis Jordan - Happiness geht im Klangmatsch der Wumms völlig unter, und Michael Jackson ist einfach nicht mehr Michael Jackson wenn man mit höheren Ansprüchen das Original kennt.

Zudem das es deutlich bescheidener klingt, kommt dann noch der Aspekt das das aufgedrehe räumlichkeit nimmt, wie Bühnen, es wird schwieriger es mit diesen Ansprüchen zu geniessen, weil man es aus dem Klangmatsch heraus kaum wahrnehmen kann und in der Natur werden ja nunmal ebenfalls nicht alle Frequenzen einfach auf Vollaussteuerung hoch equilizert...., sowas mag für Labervideos ok sein, aber nicht bei Musik.

Zudem musst man sich bewusst sein das diese Dynamikreduktion und nichts anderes stellt es ja da, nicht mit Komprimierung zu tun hat, denn vergleichsweise eine Zip oder ein Rar Archiv da kommt beim entpacken ja wieder das raus was man reingepackt hat.
Hierbei findet aber eine Datenreduktion quasi statt wie beim mp3, wo eben nachher nicht wieder exakt das herauskommt was man zuvor mal in der wav Datei drin hatte.

Die Dynamik kommt eben nicht zurück nachdem der D/A die Daten erhalten hat beim Abspielen zum wandeln vom digitalen in's Analoge.

Wenn man frühere Produktionen miteinander vergleicht, fällt lediglich auf das die CD etwas langlebiger ist, aus heutiger Sicht natürlich meistens sauberer spielen, aber ansonsten ist die Qualität gleichauf.
Was aktuellere Produktionen angeht, kommen wir auf ein Level im Vergleich wo wir mit der guten alten Platte bessere Qualität bekommen, schlichtweg weil man solchen flachen Bullshit da garnicht draufbekommt.

Der Loudness War ist allgegenwärtig und die Vinyl ist eine echte Alternative.

Das das nicht brauchbar wäre @zuglufttier ist der grösste Bullshit überhaupt, zumal ich denke ich mittlerweile genügend Beispiele genannt habe.

Wenn denn "Artefakte" so stark vorhanden wären, würden sie den DR-Wert eher kleiner machen anstatt grösser, es ist ja nichts weiter als die leiseste Stelle und die Lauteste Stelle als Zahlenwert, nämlich am Peak-Meter betrachtet.
Es gibt keine Artefakte die da so immens greifen würden das man damit nichts vergleichen könnte, sonst könnte man all die genannten Alben von den Artisten wohl kaum auf selbigen Niveau geniessen und sogar dieselben Messdaten herausbekommen.

Wie man eindeutig sieht bringt Lana Del Rey ja sogar wie zu erwarten ist und schon auch bewiesen ist bessere Werte, was ich und andere Hören halt.
Und kommt da bloss nicht auf die Hardware drauf zurück, Dynamik und räumlichkeit wird von Lautsprecher nur in Sachen Aufstellung beeinflusst, komprimieren tun sie definitiv nicht.
Was auch logisch ist, sonst hätte es in der Vergangenheit keine Boxen-Killer gegeben....

Ein Beispiel für eine untere Grenze mal genannt sein "come undone" 1993 von Duran Duran, das ist noch spitze geniessbar, aber viel was richtiges HiFi ausmacht, kommt da nicht mehr rum.


Gruss Dennis50300
meaculpa
Stammgast
#86 erstellt: 15. Apr 2015, 16:53
Danke für den erhellenden Beitrag.


Wenn man frühere Produktionen miteinander vergleicht, fällt lediglich auf das die CD etwas langlebiger ist

Gerade hab ich gelesen, das erstmals mehr Musik-Downloads als CD's verkauft werden.
Die CD hat den Kampf gegen das Streaming verloren (Die Welt)


Der Loudness War ist allgegenwärtig und die Vinyl ist eine echte Alternative.

"Back to the Roots" und wieder auf Vinyl umsteigen wird den meisten, wie mir, wohl zu anstrengend bzw. teuer sein.
Dann lieber die Flucht nach vorne und auf den Download-Zug aufspringen.
Zumal es immer mehr hochauflösendes Material gibt.


[Beitrag von meaculpa am 15. Apr 2015, 16:55 bearbeitet]
Gruenwdt
Inventar
#87 erstellt: 15. Apr 2015, 16:54
Gegen den Loudness-War hilft kein besserer Kopfhörer. Da hilft nur besser produzierte Musik!

Übersteuern gibt es nur bei Analogaufnahmen, das nennt sich Bandkompression und klingt durchaus noch gut. Bei Digitalaufnahmen ist es dann clipping. Heißt komplett abgeschnittene Samples über den Spitzenwert und genau das klingt absolut daneben, es blubbert und verzerrt ganz böse!
Beispiel einer total geclippten (zerstörten) Aufnahme mit unprofessionell abgeschnittenen Samplespitzen beim Bassdrum: Nelly Furtado - "Do It" oder "say it right" beide sind komplett aufnahmetechnisch versaut! Kommt dazu dann noch eine dynamikkompression ist es komplett unanhörbar.


[Beitrag von Gruenwdt am 15. Apr 2015, 17:12 bearbeitet]
robwag
Stammgast
#88 erstellt: 16. Apr 2015, 14:16
Ich glaube nicht, dass es an der Quelle liegt (CD/LP oder DL)
Fast immer finde ich die CD klanglich besser als Vinyl (vor kurzem erst wieder bei "Medium Medium - the glitterhouse" festgestellt)

Ich bin vielmehr überzeugt, dass es seit einiger Zeit "in" und gewollt ist, dass es breiig, übersteuert und verzerrt klingt.
wie zB das neue Archive Album -> 3)kid corner
oder Pretty Lights - der produziert nur so, obwohl Elektronik, da kann ich das noch weniger haben.

Wie gesagt, ich kann es mir eigentlich nur mit Absicht erklären, nicht mit Faulheit, Kosten oder Unfähigkeit.
Aber mir gefallen auch keine Hitlerfrisuren gepaart mit Talibanbärten und Nerdbrillen, da kann man nur hoffen, dass der Trend schnell wieder vorbei geht....
Gruenwdt
Inventar
#89 erstellt: 16. Apr 2015, 14:39
Da hast du tatsächlich recht, viele möchtegern Produzenten nennen es tatsächlich "Stilmittel".
In etwa so als ob man ein Bild malt hinterher die Farben verwischt und es nachträglich noch etwas zerstört... Halt ein "Stilmittel" *vogel

Wobei ich eher ein anderes Gefühl habe, die sind nicht mehr in der Lage sauber zu produzieren. Denn sauber mixen ist harte Arbeit! Legt man einen hyperkompressor drüber klingt auch der übelste Mix schnell halbwegs ok und homogen (wenn auch nervig laut in oftmals clippend)... Daher muss man nichts mehr können und kann im Akkord Mainstreamkacke abliefern.


Für mich ist es kein Stilmittel, für mich ist es eher ein Kaufverweigerungsmittel! Solche Produktionen werden nicht gekauft. Sollte die Musik dennoch ok sein (mit Ausnahme des schlechten Sounds), wird einfach kostenlos kopiert. Knallhart Punkt aus. Wer so etwas abliefert verdient keine Belohnung und auch kein Geld, so etwas kann man nur abstrafen. Ich zahle nur für sauber produzierte Musik!! Und da zahle ich gerne.


[Beitrag von Gruenwdt am 16. Apr 2015, 14:55 bearbeitet]
Dennis50300
Stammgast
#90 erstellt: 17. Apr 2015, 18:38
@Gruenwdt
du sprichst mir aus der HiFi-Seele

Hier mal wieder ein Beispiel... nicht unbedingt optimla gezeigt aber es fällt nicht nur mir auf wenn man in die Kommentare guckt mit gehobenen Ansprüchen angehört ist #1 die bessere Version.

Fruity Loop Gefummel :D

Das was da "mehr Punch" bekommen soll hat man beim Abmischen gefälligst vorher mehr punch zu geben und dann vernünftig da einzubauen, man nimmt der Mukke den richtigen Pump einfach weg mit Equilizer-Schund-Vorgehen.
Genau das geht mir auf den Senkel, so ist es wohl zwar einfacher, aber das Ergebnis ist einfach totaler Sche***dreck


Gruss Dennis50300


[Beitrag von Dennis50300 am 17. Apr 2015, 18:39 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#91 erstellt: 20. Apr 2015, 13:31
ihr solltet aber verstehen, dass ihr nicht das maß der dinge seid und auch garkeine wirklich wichtige zielgruppe.
musik ist ein produkt, eine handelsware, mit der geld verdient werden soll.
und da das so ist, wird die darreichung so eingestellt, dass ein möglichst großer ROI (return on investment) entsteht.
diese "darreichung" setzt sich aus der ausformung des produktes selbst (also das akustische erlebnis), der verpackung und dem image zusammen.

die verpackung ist dabei zweigeteilt:
das medium, auf dem gespeichert wird ist die primäre verpackung.
schon hier kann man gezielt kaufkraft abschöpfen, indem man auf die wünsche des potentiellen käufers eingeht.
der eine möchte lieber vinyl, der nächste cd und wieder einem anderen ist ein download sowohl praktisch als auch haptisch/ästhetisch am liebsten.
die sekundäre verpackung ist dann die umverpackung des physischen mediums oder die virtuelle aufmachung des downloads.

für das image muß dann wieder der künstler bzw die hinter ihm stehenden berater sorgen.
hier kann man sehr gezielt auf kaufentscheidungen einfluß nehmen und ein gutes image verkauft oft sogar besser als zielgruppenorientiert gut gemachte musik.
wenn man da als künstler seine nische gefunden hat, kann man sich fast alles erlauben.
dann kriegt man auch sachen an seine fans los, die die sonst niemals auch nur mit der zange angefasst hätten. (ähnlich wie bei einem sternekoch, der seiner kundschaft dann mal labskaus oder kohlrouladen verkauft und das zu einem preis, für den man im gutbürgerlichen restaurant ne ganze familie durchgefüttert bekäme).

ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass die zur zeit herrschende klangliche ästhetik marktwirtschaftlich funktioniert und daher einfach folgerichtig ist.
das ist imo keine unfähigkeit seitens der hersteller (musiker und tontechniker) sondern ein adäquates bedienen der zielgruppe.
auf kleine grüppchen wie die audiophilen kann man da klanglich genausowenig eingehen wie man bei der ausgestaltung der texte rücksicht auf religiöse minderheiten nimmt.
im einzelfall mag das ein künstler tun, wenn ihm eine bestimmte gruppe am herzen liegt aber solange das sich wirtschaftlich nicht lohnt, sollte man verstehen, dass die hersteller (musiker, tontechniker, produzent) so wie jeder maler, bäcker, autolackierer oder minigolfanlagenbetreiber versuchen, ein gutes verhältnis zwischen aufwand und ertrag zu erreichen.
gewinnmaximierung ist nunmal ein kapitalistisches prinzip, das in jeder branche eine der zentralen triebfedern ist.
egal ob autoindustrie, fernsehprogramm, handydesign, musik, mode oder sonzwas...


[Beitrag von peacounter am 20. Apr 2015, 14:04 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#92 erstellt: 20. Apr 2015, 13:52

Gruenwdt (Beitrag #89) schrieb:
Da hast du tatsächlich recht, viele möchtegern Produzenten nennen es tatsächlich "Stilmittel".

Als Stilmittel wird sogar das Übersteuern des Kompressors bzw. die Ansteuerung desselben über die Bassdrum eingesetzt, was zu dem Pumpen bei einigen Dancetracks führt (z.B. Avicii). Das hat nichts mit Unfähigkeit zu tun, sondern ist tatsächlich "Kunst". Hier wird der Mix, das Studio, die Produktion sozusagen als eigenes Instrument gesehen. Muss man nicht mögen, kommt bei den Partypeople aber an.

Und glaube bloß nicht, dass Stockfisch für seine fetten Akustikgitarrensounds mit dem ewigen Sustain keine Kompressoren und keine Equalizer einsetzt.
peacounter
Inventar
#93 erstellt: 20. Apr 2015, 14:11
1. es gibt keinen guten studiosound ohne kompression.
fettich!
(ganz bestimmte ausnahmen mögen da die regel bestätigen, arbeiten aber eben dann auch wieder mit einem "stilmittel").

2. das kippen von ästhetischer klanglicher berarbeitung hin zu einer angeblich unästhetischen "überbearbeitung" wurde schon immer als stilmittel verwendet.
imo begrüßenswert!


[Beitrag von peacounter am 20. Apr 2015, 14:15 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#94 erstellt: 20. Apr 2015, 16:51
Stimmt. Wo du es sagst ...

Mir fallen da diese unfähigen Menschen ein, die den Vorverstärker der E-Gitarre derart übersteuern, dass er ins clipping gerät und völlig verzerrt.

P.S.: manche benutzen dazu sogar noch Röhrenverstäker (scnr).


[Beitrag von JULOR am 20. Apr 2015, 17:46 bearbeitet]
8Quibhirfd8
Stammgast
#95 erstellt: 21. Apr 2015, 00:43
@peacounter


ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass die zur zeit herrschende klangliche ästhetik marktwirtschaftlich funktioniert und daher einfach folgerichtig ist.
das ist imo keine unfähigkeit seitens der hersteller (musiker und tontechniker) sondern ein adäquates bedienen der zielgruppe.


Das mag für hiezulande zutreffen. In Übersee macht man sich bei der Musikproduktion allerding noch mehr Mühe das es auch noch klanglich gut, manchmal sogar bis sehr gut daher kommt. Hifi wird in unserem Land stiefmütterlich behandelt. Das gilt für die Musikproduzenten, wie für die Geräteindustrie. Aber eine Geräteindustrie gibt es bei uns ja nicht mehr.
j!more
Inventar
#96 erstellt: 21. Apr 2015, 07:38
W
8Quibhirfd8 (Beitrag #95) schrieb:
In Übersee macht man sich bei der Musikproduktion allerding noch mehr Mühe das es auch noch klanglich gut, manchmal sogar bis sehr gut daher kommt.


Was einst Du mit "Übersee"? Ist das auf einem anderen Planeten?


[Beitrag von j!more am 21. Apr 2015, 07:39 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#97 erstellt: 21. Apr 2015, 08:45
In "Übersee" gelten die selben marktwirtschaftlichen Prinzipien wie hier.
Auch dort sind "gute" Produktionen nicht die regel.
Die schiere Menge sorgt aber dafür, dass man einfach mehr dynamisches Material findet.

Das ist ähnlich wie beim Fernsehprogramm.
Das war früher prozentual genauso Mist wie heute, aber heute findet man wegen der schieren Menge einfach meistens was brauchbares auf einem der über 50 Sender.
Früher, als es nur drei waren, standen die Chancen da schlechter.

Aber ohnehin gilt imo:
Eine Produktion ist immer dann gut, wenn sie gekauft wird.
Musik hat da marktwirtschaftlich keine Ausnahmestellung.
Ein gutes Restaurant kocht und präsentiert das essen so, dass möglichst viele Menschen gerne kommen und Musik ist dann gut, wenn möglichst viele Menschen sie gerne hören.
ucx
Schaut ab und zu mal vorbei
#98 erstellt: 21. Apr 2015, 10:48
Auch die Endgeräte der Konsumenten sollte man nicht außer acht lassen.
Schon mal probiert leise Stellen bei dynamischer Musik über gute Kopfhörer auf dem Smartphone zu hören.
Das ist stellenweise so leise,da hört man fast gar nix mehr und hat,anders als in den 80ern mit dem 600 Ohm Hörer am Vollverstärker keine Möglichkeit was dagegen zu unternehmen.
Insofern gefallen am Smartphone aktuelle Downloads (auch mir) einfach besser weil sie lauter sind als die selbsterstellten MP3s diverser 80er Jahre Scheiben.
Mehr Leistungsreserven bei den mobilen Endgeräten würde dem Problem m.E. auch stark entgegenwirken.
XperiaV
Inventar
#99 erstellt: 21. Apr 2015, 11:57

peacounter (Beitrag #97) schrieb:


Aber ohnehin gilt imo:
Eine Produktion ist immer dann gut, wenn sie gekauft wird.


Oder wenn die Manipulations-Maschinen der großen Konzerne oder Labels funktioniert. Ich sag nur DSDS Da wissen selbst die Teilnehmer was für ein Müll am Ende raus kommt, aber solange es RTL Fans gibt ... Ich finde zB die 90er eine Katastrophe was Musik angeht. Ein extrem kurzlebige musikalische Dekade. Bin leidenschaftlicher Trödel-Fan und sehe tonnenweise CDs aus diesem Jahrzehnt. Oft wurden mir schon CDs aus diesem Jahrzehnt für Lau angeboten ... die schleppen die Kisten schon extrem lange rum und haben wohl kein Bock mehr weil sich für 99% der Tonträger keine Socke interessiert. Oft sehen die echt noch gut aus und Preisschilder mit 32,99€ ect. sind echt lustig
peacounter
Inventar
#100 erstellt: 21. Apr 2015, 12:09
imo waren die 90er um längen besser als die 80er.


Preisschilder mit 32,99€
gabs in den 90ern nicht.
die kamen erst ab 2002.


XperiaV (Beitrag #99) schrieb:
Da wissen selbst die Teilnehmer was für ein Müll am Ende raus kommt, aber solange es RTL Fans gibt ...
ein guter koch bereitet auch ein essen mit liebe und perfekt zu, das er selber nicht mag und hat dabei den gast und dessen zufriedenheit im sinn.
ein guter autolackierer lackiert autos die er nicht mag in einer farbe, die er nicht mag und freut sich, wenn der kunde glücklich ist.
bei musikern ist das nicht anders.
ich habe ne menge kunden, die musik an den mann bringen, die sie selber überhaupt nicht leiden können.
das macht denen aber nix.
die machen ihren job trotzdem gerne und lieben ihr publikum.
wenn ich meinem mädel ein nutella-brot schmiere, tu ich das ja auch gerne und empfinde liebe dabei.
obwohl ich nutella hasse!


[Beitrag von peacounter am 21. Apr 2015, 12:32 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#101 erstellt: 21. Apr 2015, 12:20

peacounter (Beitrag #100) schrieb:
imo waren die 90er um längen besser als die 80er.


Na das ist wie immer Ansichtssache. In den Charts gab/gibt es immer Schrott und interessante (oft Eintagsfliegen) Künstler/Tracks.
Es gibt aus den 80s auch massenhaft unbekannte Sachen die ich in den letzten Jahren entdecken konnte, dem Internet sei Dank. Den 90s kann ich persönlich kaum was abgewinnen, klar, Ausnahmen gibt es immer.

Und ich meine natürlich DM nicht € / Da würde ja dann 14,99€ oder 12,99€ drauf stehen ... Dopppel CDs kosteten damals um die 40 DM. Die Musikindustrie hat sich damals dumm und dämlich verdient bis das Internet ihnen den Garaus machte ...
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