Der Frequenzgang Thread

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bartzky
Inventar
#1 erstellt: 23. Nov 2016, 18:07
Hi

Mittlerweile treiben sich hier im Forum ein paar Leute herum, die Frequenzgänge von Kopfhörern und Inears selbst messen. Dachte, dass sich da mal ein Thread anbietet, der Platz Messungen und Diskussionen über Equipment, Software, Kompensationskurven und so weiter bietet.

Ich selbst messe mit einem Vibro Labs Veritas: http://diyearphone.com/products/veritas
Also ein preisgünstiger DIY-Kuppler zum Messen von Inears, der vieeel Kalibrierungsaufwand benötigt. In vielen Stunden Arbeit habe ich eine Datei erstellt, die die Messungen mit den unkompensierten Ergebnissen von IEC 60711 und IEC 60318-4 Kupplern vergleichbar macht.

Hier mal ein paar Ergebnisse:

SD2-web
KZ-ATE-vs-Shure-SE215-vs-Xiaomi-Piston-2-web
MR2-web

Als Software verwende ich REW. ARTA hat mich im Vergleich eher wenig angesprochen.

Im Netz findet man mittlerweile auch sehr große Datenbanken. Hier mal ein paar Links:
- http://www.innerfidelity.com/headphone-measurements
- https://www.headphone.com/pages/build-a-graph
- http://en.goldenears.net/index.php?mid=GR_Earphones&category=112
- http://en.goldenears.net/index.php?mid=GR_Headphones&category=275
- http://rinchoi.blogspot.de/search/label/simulator%20measurements

How-to und DIY-Anleitungen:
- Einfache Messstation für Bügelkopfhörer: http://www.prof-x.de/viewtopic.php?f=4&t=34
- Vibro Veritas Guide: http://kopfhoerer-lounge.blogspot.de/2015/10/Vibro-Veritas.html


[Beitrag von bartzky am 24. Nov 2016, 13:27 bearbeitet]
comox
Stammgast
#2 erstellt: 23. Nov 2016, 18:51
Guter Thread.
Kopfhörer messe ich auch mit REW ein, allerdings nicht auf so hohem Niveau. Momentan kommt nur ein unkalibriertes Superlux ECM999 zum Einsatz.

Hier mal meine - sicherlich nicht ganz exakte - Messung des HD 800:

HD 800

Die Senke bei etwas über 7 kHz dürfte ein Messartefakt sein.

Daran schließt sich auch gleich eine Bitte: Kann mir jemand eine REW-Messdatei (.mdat) für den HD 800 zur Verfügung stellen? Meine eigene Entzerrung klingt für meine Ohren zwar schon gut, aber mit einer genaueren Datenbasis ist da sicher noch mehr drin.


[Beitrag von comox am 23. Nov 2016, 18:52 bearbeitet]
Sub_6
Stammgast
#3 erstellt: 23. Nov 2016, 19:28
@cmox das sieht richtig gut aus bis 6,5 kHz. Wenn du einen Equalizer nutzt, mach es mit Sinusfrequenzen oder 1/3 Oktavrauschen. Oberhalb von ~3 kHz kann dir keine Messung vom HD800 Sicherheit über die genaue Peaks in deine Ohren geben. Außerdem sollte den angenehmste Trageposition vorher gefunden worden sein

Hier andere Messungen vom HD800 zum Orientieren:

In Ear Messung http://www.superbest...d800-stock-png.5715/

Andere In Ear Messung mit Mods http://www.superbestaudiofriends.org/index.php?attachments/fr-iem-hd800-black-png.4340/

Kupplerfläche mit 1/2" Messmikrofon http://www.superbest...s/hd800-fr-png.4816/
bartzky
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2016, 23:56

Momentan kommt nur ein unkalibriertes Superlux ECM999 zum Einsatz.

Danke für deine Messung Wie misst du genau? Einfach das Mikrofon zwischen beide Hörmuscheln und dann den 90° Schall messen?
Hast du schon mal überlegt das Mikro kalibrieren zu lassen?
comox
Stammgast
#5 erstellt: 24. Nov 2016, 12:56
@Sub_6: Das werde ich mal probieren, um den durch die individuelle Hörkurve bedingten Peaks auf die Schliche zu kommen.

@bartzky: Genau, normalerweise klemme ich das Mikro einfach zwischen beide Hörmuscheln. Damit kam ich bisher den Messungen von Innerfidelity etc. schon recht nahe. Beim HD 800 geht das allerdings nicht, da sich die Hörmuscheln konstruktionsbedingt nicht aufeinanderpressen lassen. Hier habe ich den KH beim Messvorgang aufgesetzt und das Mikro an meinem Ohr positioniert. Eine Kalibrierung habe ich schon erwägt, aber noch nicht realisiert.
robodoc
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Nov 2016, 13:07
An dieser Stelle ist vielleicht ein Hinweis auf Firschis Thread zum Thema Selbstbau einer Kopfhörer Messstation hilfreich. Das ist ein guter Einstieg, wenn man selbst messen möchte.
comox
Stammgast
#7 erstellt: 24. Nov 2016, 13:15
Danke für den Link. Das in dem Thread genannte "MC1 Messmikrofon" habe ich auch hier und es hat mir gute Dienste geleistet. Leider hat es mittlerweile einen Kabelbruch, den ich mangels Lötkünsten (noch) nicht fixen kann. Aber etwas Löten lernen steht noch auf meiner Agenda.
bartzky
Inventar
#8 erstellt: 24. Nov 2016, 13:28

robodoc (Beitrag #6) schrieb:
An dieser Stelle ist vielleicht ein Hinweis auf Firschis Thread zum Thema Selbstbau einer Kopfhörer Messstation hilfreich. Das ist ein guter Einstieg, wenn man selbst messen möchte.

Habe ich mal im Start-Post ergänzt
bartzky
Inventar
#9 erstellt: 09. Dez 2016, 19:26
Hier übrigens mal unsere, bisher noch recht kleine "Datenbank": http://headflux.de/messungen/
*Rüdiger*
Neuling
#10 erstellt: 19. Dez 2016, 08:20
Beziehen sich die Messungen ausschließlich auf Kopfhörer allein oder auch Funkkopfhörer. Gibt es bei den Messungen Unterschiede ?
Firschi
Stammgast
#11 erstellt: 19. Dez 2016, 10:25
Es sollte keine Unterschiede geben. Wie stark das Funksignal in die Mikrofonleitung streut, kann ich nicht ohne Versuch sagen.
YMaxP
Stammgast
#12 erstellt: 22. Jan 2017, 21:13
Macht denn die Ausrichtung des Mikrofons nicht einen Riesen Unterschied?
Kenne das nur von den Gitarristen, die Ewigkeiten damit verbringen das Mikrofon am Verstärker auszurichten.

Schade, dass du keine Messung vom UERM oder UERR hast.
bartzky
Inventar
#13 erstellt: 22. Jan 2017, 22:20
Ja das finde ich auch schade, aber wer weiß, vielleicht bekomme ich ja mal einen in Finger

Fischer Amps hat eigentlich auch ganz schöne Messungen von der eigenen neuen Inear Serie gemacht, die leider nicht online stehen - zumindest konnte ich sie bisher nicht finden. Bestimmt haben die auch mal die UE Hörer gemessen. Da müsste man mal ran kommen

Hier gibt's übrigens noch eine sehr schöne Quelle für Messungen von Inears und auch Kopfhörern:
- http://clarityfidelity.blogspot.de/

Und mittlerweile haben wir auch unsere eigene kleine "Datenbank":
- http://headflux.de/messungen/

Auch sehr interessant ist der Ansatz von crinicale, der mit einem kleinen, mobilen improvisierten Kuppler diverse Inears gemessen hat:
- http://www.head-fi.o...se-154-iems-measured

Klar, die Abweichungen zu eine Norm-Kuppler sind (noch) recht groß, aber der Ansatz ist wirklich interessant, da das Ding mobil ist und zudem sehr sehr günstig.

Findet sich eventuell ein Moderator, der mir erlaubt neue Quellen in den ersten Post zu editieren?
robodoc
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 21. Okt 2017, 16:02
Auf der CanJam in Berlin werden wir die Messstation nach Firschis Bauanleitung vorstellen und Dominik wird auch in persona anwesend sein. Wer also seinen Kopfhörer mitbringt, kann das da gleich mal ausprobieren. Drucken werden wir aber nicht, die Kennlinien kann man sich ja mit dem Handy etc abfotografieren.
Infos dazu im Prof-X Blog oder auf unserer Facebookseite.
bartzky
Inventar
#15 erstellt: 21. Okt 2017, 21:47
Messungen für alle!!! Finde ich super. Hoffe das Lautstärkeniveau auf der Messe lässt brauchbare Ergebnisse zu. Denke es empfiehlt sich einen langen Sweep, vielleicht 512K Samples oder mehr, zu nutzen. Oder mehrere kurze Sweeps..
robodoc
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 21. Okt 2017, 21:59
Naja, du hast schon recht, ideale Messungen werden dabei nicht rauskommen, ein paar Zappler sind da wahrscheinlich immer drin. Aber Tendenzen sieht man. Und mehrere Sweeps sind ja kein Problem.

Dominik und mir geht es auch mehr drum zu zeigen, dass so eine Station sehr nützlich ist. Wir werden ein paar Filz und/oder Basotect Einleger vorbereiten, mit denen man einfache akustische Effekte erzielen kann.

Die Botschaft ist, traut euch einfach mal an die Klangverbesserung, die ist nämlich höchst individuell, eigentlich braucht man nicht viele Hörer, nur viel Filz. Billiger irgendwie

... und man kann sich so eine Station locker selbst bauen. Kein Hexenwerk.
bartzky
Inventar
#17 erstellt: 27. Dez 2017, 16:19
Bin mal so frei ein paar allgemeine Punkte zu Messungen aus dieser Kaufberatung hier zu beantworten. Ist vielleicht auch für andere Leute interessant


Samsonyte (Beitrag #16) schrieb:
Auf folgende Messungen bin ich bei meiner Suche gestoßen:

Na da bist du voll in die Falle getappt


Fiio F9

Das scheint die Messung von Brooko zu sein. Der misst mit einem Vibro Veritas, den er (so gut es ging) kalibriert hat, um standardisierte Messungen nachzuahmen. Sein Equipment ist damit quasi wie mein altes Messequipment. Die Messungen sind dementsprechend ganz gut mit meinen alten Messungen vergleichbar. Zu der Vergleichbarkeit kalibrierter Veritas-Messungen zu standardisierten Messungen habe ich hier etwas geschrieben (ich glaube den Artikel hattest du schon gefunden).
Zwei Probleme des Veritas sind die steigende Ungenauigkeit ab spätestens 7-8 kHz aufwärts und die schwierige Vergleichbarkeit von Messungen von Inears verschiedener Treiberarten (zB Dynamiker vs BA).



Triple Driver
Quad Driver

Die Messungen von Rtings sind mit einem Kunstkopf von Head Acoustics, also standardisiertem Equipment, gemacht. Soweit so gut. Nur blöderweise sind die Messungen mit deren eigenem Target kompensiert, was meines Wissens eine Abwandlung einer der Harman Kurven ist. Damit sind die Messungen nur untereinander vergleichbar und können absolut nicht mit denen aus anderen Quellen verglichen werden.

Netterweise stellt Rtings aber auch die unkompensierten Ergebnisse zur Verfügung. Zu finden unter der Überschrift "Raw Frequency Response". In orange ist dort auch das Target eingezeichnet nach dem in den vorherigen Messungen kompensiert wurde. Hier zB die Messung des Triple Driver:
Triple Driver



CKX9

Für die Messung von Goldenears.net gilt ähnliches wie für Rtings. Auch hier wird standardisiertes Equipment eingesetzt, hier aber von B&K und Gras (was eigentlich noch etwas hochwertiger als von Head Acoustics ist). Aber auch hier bist du wieder auf eine kompensierte Messung hereingefallen.
Goldenears kompensiert aber wieder ganz anders als Rtings. Hier wird eine Art modifiziertes Diffusfeld Target mit Bassanhebung eingesetzt.

Netterweise stellt auch Goldenears die unkompensierten Ergebnisse zur Verfügung:
CKX9iS

Aus dem Diagramm lässt sich in gestrichelt das Target entnehmen nach dem die von dir verlinkte Messung kompensiert wurde.

Ein weiterer Stolperstein ist die Glättung der Messung (=smoothing). Die Messungen von Goldenears sind 1/3 oct. "smoothed", was eine sehr starke Glättung ist. Dadurch verschwinden kleine Peaks und Täler und die Messungen sehen ansprechender aus. Spitze Peaks werden dadurch ebenfalls abgeflacht und sehen dadurch weniger dramatisch aus.

Meistens sieht man Messungen mit 1/24 oct. Glättung. Ich selbst glätte mit 1/48 oct. (also fast gar nicht).
Brooko glättet meistens mit 1/24 oct., manchmal auch mit 1/12 oct. (steht immer im jeweiligen Diagramm). Bei Rtings konnte ich leider keine Angabe dazu finden.
Randysch
Inventar
#18 erstellt: 27. Dez 2017, 22:03
Danke für deinen tollen Beitrag!
Durch die Rtings Homepage bin ich auf deren Oppo PM-3 gestoßen und bin total verwirrt.
Bisher wurde mir der PM3 immer als warmer KH mit frühem Höhenabfall beschrieben.
Die Messung von Rtings zeigt für mich minimale Grundtonwärme und spitze Höhen?!
bartzky
Inventar
#19 erstellt: 28. Dez 2017, 00:25
Tatsächlich! In der Messung von Rtings sieht der PM-3 wirklich nach ordentlich Hochton aus.

Von Innerfidelity gibt es Messungen von zwei verschiedenen PM3:
- Messung 1
- Messung 2

Bitte hier nur die grauen Kurven und bei Rtings entsprechend die "Raw Frequency Response" Kurven vergleichen. Die zweite Messung von Innerfidelity entspricht am meisten dem was ich höre.

Von Speakerphone gibt es auch eine Messung:
nad%252520viso%252520hp50%252520-%252520pm3
Quelle: https://clarityfidel...-ear-headphones.html

In der Messung von Speakerphone sieht der PM3 tatsächlich sogar nach richtig viel Hochton aus.

Nun wird es fast philosophisch: Wir haben 4 Messungen von 4 verschiedenen PM3 mit 3 verschiedenen Messeinrichtungen und 4 unterschiedliche Ergebnisse.
Dabei nutzen Innerfidelity und Rtings jeweils einen Kopf von Head Acoustics und Speakerphone einen 60318-4 Kuppler mit 60268-7 Pinna (=Ohr). Die Köpfe sind nichts anderes als zwei 60318-4 Kuppler mit Pinna. Im Prinzip handelt es sich bei allen 3 Einrichtungen um standardisiertes Equipment, wobei der Standard für Messkuppler durchaus Raum für Toleranzen lässt und wahrscheinlich verschiedene Pinna unterschiedlicher Standards genutzt wurden.
Gerade der Hochton zeigt deutliche Unterschiede. Hier kommt die Ohr Geometrie und die Positionierung besonders stark zum Tragen. Sicherlich erklärt das einen Teil der Unterschiede.
Serienstreuung und der Zustand der Pads (abgetragen oder nagelneu) sind natürlich auch Faktoren, die man bedenken muss.

Tja wie lautet das Resümee.. 4 Messungen 4 Ergebnisse - die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen
Randysch
Inventar
#20 erstellt: 29. Dez 2017, 12:16
Messung 2 erinnert mich stark an den ER3XR/ ER4XR.
Naja ich glaube mal der Mehrheit der Reviews die den PM-3 als warm beschreiben.
Außerdem kenne ich den HP50 welchen ich definitiv als warm betiteln würde.
Aber schon heftig wie die Messung von Rtings den PM-3 zu einem ganz anderen Hörer macht
bartzky
Inventar
#21 erstellt: 08. Jan 2018, 12:55

YMaxP (Beitrag #12) schrieb:
Schade, dass du keine Messung vom UERM oder UERR hast.

Zum UERM habe ich mittlerweile zwei ganz gute Messungen entdeckt:
- http://www.superbest...or-custom-uerm.4605/
- http://rinchoi.blogs...niversal-in-ear.html

Vom UERR ist mir bisher noch keine tolle Messung untergekommen
bartzky
Inventar
#22 erstellt: 08. Jan 2018, 17:21
Die kompensierten Messungen von Rtings scheinen immer noch für Verwirrung zu sorgen. In diesem Thread ist das Thema erneut aufgekommen. Bin mal so frei meine Antwort wieder hier zu geben, da es thematisch besser passt


XperiaV (Beitrag #37) schrieb:
Die Messungen bei Innerfidelity sind ebenfalls kompensiert und dort ist beim TD der stärkste Anstieg bei 50Hz ... was in meinen Ohren auch realistisch ist.
Bei Rtings ist bei etwa 200Hz der Bass-Schwerpunkt (und fällt im Tiefbass stark ab), was ich absolut nicht höre ... denke das tut keiner der den TD hat. Auch kenne ich keine kompensierten Messungen die bei 20kHz solch ein ansteigenden Peak haben.

Das liegt an den unterschiedlichen Zielkurven mit denen kompensiert wird. Ich sag es nochmal extra deutlich: Rtings kompensiert komplett anders als Innerfidelity.

Falls du die Messungen von Rtings und Innerfidelity vergleichen möchtest, musst du die unkompensierten Messungen betrachten.

Bei Innerfidelity sind das die grauen Kurven:

If
Quelle: https://www.innerfidelity.com/images/1MORETripleDriver.pdf

Rt
Quelle: https://www.rtings.com/headphones/1-1/graph#432/1344


In den unkompensierten Messungen von Rtings sieht man übrigens in orange gestrichelt die Zielkurve, die Rtings zur Kompensierung verwenden. Klar zu erkennen: Der Bass ist fast 10 dB angehoben und der oberste Hochton fällt seicht ab.
Hier zum Vergleich die Kurven mit denen Innerfidelity kompensiert:

110401_measure_graph_headacousticshrtf
Quelle: https://www.innerfid...s-frequency-response

Wie man sieht, sind die Kurven komplett anders. Insbesondere hat die Zielkurve von Rtings einen Anstieg im Bass, wo die Kurve von Innerfidelity komplett flach ist. Werden Messungen mit Zielkurven kompensiert, die einen angehobenen Bass haben, wirken diese schnell bassarm. Da der Bass in der Zielkurve von Rtings sogar bis unterhalb von 20 Hz gehalten wird, wirkt nahezu jeder Hörer so als würde er stark im Tiefbass abfallen. Wie du schon bemerkt hast, deckt sich das nicht unbedingt mit dem Gehörten.
bartzky
Inventar
#23 erstellt: 02. Mrz 2018, 14:50
Mal ein kleines Update: Mittlerweile habe ich auch ProPhile in mehrfacher Ausführung und ganz neu die Exoten Jomo6 V2 und NF6i messen können.

- InEar ProPhile 8
- Jomo6 V2
- NF Audio NF6i

Der PP8 mit verschiedenen Schalterstellungen und so weiter finden sich wie immer in der Übersicht
Huo
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 02. Mrz 2018, 17:37
Danke! Nächstes Mal bringe ich noch Stage 3 und qdc Gemini vorbei. Besonders letzterer interessiert mich!
Huo
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 02. Mrz 2018, 18:01
P.S.: Ich glaube der Kuppler ist ganz brauchbar. Daumen hoch! 👍 Ich habe gerade noch mal bewusst gesweept und die Minima vom NF6 lokalisiert. Also das große Loch liegt bei 4,7 kHz. Die Mini-Notch bei 7,3 kHz habe ich auch finden können und deckt sich somit genau mit der Grafik. Letztere Senke ist aber sehr sehr schwer zu finden gewesen und fällt mir sonst auch beim Sweepen nicht auf. Ich würde jetzt fast behaupten die Messungen von den CIEM sind noch besser als die der Universals... zumindest wenn ich bei mir vergleiche.
Huo
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 04. Mrz 2018, 16:12
Hattrick (Triple-Post).

bartzky hat mir auf Grundlage von Literatur und leichter Abänderung durch logische Begründung vor einiger Zeit mal ein HFX-Target gezeigt, das in vielen Fällen schon nahezu perfekt auf mein Hörempfinden gepasst hat. Insbesondere als Schablone für rohe Kopfhörer-Messungen von Inner Fidelity war das schon extrem vielversprechend.
Auf jeden Fall mit Abstand besser als Sean-Olive, Harman und Sonarworks. Leider ist es noch nicht öffentlich.

Auf Basis seiner IEM Messungen bin ich seither immer am gegensweepen und vergleichen. Das ist natürlich rein subjektiv und im schlimmsten Falle nur für mich gültig, aber ich habe stellenweise etwas Wahrheit bei Rtings gefunden und habe bartzkys Vorlage entsprechend leicht angepasst. Zum einen wollte ich paar dB mehr Bass und vielleicht bin ich etwas unempfindlicher bei 8 kHz als andere. Ich kann natürlich unmöglich sagen, dass die Kurve jetzt perfekt passt, weil zu viele Faktoren miteinspielen. Es funktioniert für mich aber auch als Schablone für die Rohmessungen von Inner Fidelity - sofern man den grauen Matsch von Tyll entziffern kann. Würde allerdings fast sagen, dass sich bei (offenen) Kopfhörern das HFX wieder besser passt.

Zum experimentieren, ausprobieren und kommentieren, stelle ich meine Kurve in v1 hier mal zur Verfügung.
Zielkurve Klaus v1
Und als Schablone:
Schablone Zielkurve Klaus v1
Durch die senkrechte Kante ganz links umfasst die Schablone genau 20 dB und reicht von 20 bis 20 000 Hz. So kann man das in einem Grafikprogramm ganz einfach skalieren und auf beliebige Roh(!)-Messungen drüberlegen. (Manche streiten sich ob man Targets besser bei 700 Hz oder 1 kHz ausrichtet, deswegen mittel ich die beiden und lege das Target grob dazwischen.)

Da es schon Diskussionen zum Oppo PM-3 gab, hier mal als Beispiel. Ich glaube er klingt flach und matt, weil er nach 10 kHz nichts mehr liefert. Bassstark klingt er für mich überhaupt nicht und ich habe im EQ tiefe Töne sogar leicht angehoben. Mehr Streitpunkte dürfte es aber fast nicht geben, der ist insgesamt einfach verdammt gut.
OppoPM3_Klaus

Hier der Sennheiser HD 660 S mit Kurve. Meine Eindrücke von hier passen ziemlich gut.
Sennheiser HD 660 S Target

Beim SD2 steht der zackige Hochton mit den Peaks von Rtings schon wieder besser da. Fast schon gruselig wird es wenn man das Target über den PP8 legt... Wie gesagt, soll nur als Grundlage dienen. Im Stammtisch wurde gestern ein Video verlinkt, das nochmal drauf hinweist wie verwirrend IEM-Messungen ab 8 kHz sein können. Absolut ist nichts.
bartzky
Inventar
#27 erstellt: 20. Mrz 2018, 15:21
@Huo: Die Kurve gefällt mir optisch auf jeden Fall gut. Müssen mal ein paar EQ Experimente machen

Melde mich mal wieder mit einem Update.
- Final Audio E2000
- InEar StageDiver 5
- qdc Gemini-C*
- qdc Gemini-C Bass*
- Rhines Stage 3*

*Custom

Der Final E3000 war leider kurzfristig verschollen - wird noch nachgeholt.
Größtenteils zeigen die neuen Messungen recht ansprechende Frequenzgänge, finde ich. Die Kanalgleichheit vom qdc ist auffällig gut und macht nochmal deutlich, dass die starke Ungleichheit vom Jomo6 höchstwahrscheinlich nicht auf die Messmethode zurückzuführen ist, denn beide sind Customs von Huo und haben somit eine ganz ähnliche Form und wurden natürlich mit der gleichen Methode gemessen.
Absolutes No-Go ist, dass das gemessene Exemplar des SD5 tatsächlich verpolt ist (im Frequenzgang ist das allerdings nicht sichtbar).

Hier übrigens noch der Vergleich der IEC Messung des SD5 (gelb) zur Messung von Randysch im Veritas Setup (blau):

SD5 Veritas vs IEC web

Hier sieht man nochmal schön, dass die Messungen von Randysch wirklich gut sind
frix
Inventar
#28 erstellt: 20. Mrz 2018, 15:37
wenn mir der Final E2000 vom sounding her gut gefällt scheint der SD5 ja auch in diese richtung zu gehen.
Bin gespannt auf die canjam in münchen.
Huo
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 20. Mrz 2018, 16:37

bartzky (Beitrag #27) schrieb:
Die Kanalgleichheit vom qdc ist auffällig gut

"Made in China" (Ich habe nachgefragt, die Verkabelung intern ist tatsächlich Silber. Machen die einfach so ganz heimlich...)

Ich hätte nicht gedacht, dass das mit einem CIEM überhaupt möglich ist! Die Kanalgleichheit übertrifft da schon meine Hörkraft. Beim Stage 3 wurde sicherlich auch noch mit geringen Toleranzen gearbeitet.
In Zukunft werde ich also diesbezüglich strenger sein und so Abweichungen von Jomo und NF Audio stärker kritisieren. In beiden Reviews habe ich damals geschrieben, dass das vermutlich an meinen asymmetrischen Ohren liegt. Aber anscheinend kann man das wohl doch entsprechend berücksichtigen.
bartzky
Inventar
#30 erstellt: 20. Mrz 2018, 22:54

frix (Beitrag #28) schrieb:
wenn mir der Final E2000 vom sounding her gut gefällt scheint der SD5 ja auch in diese richtung zu gehen.

Macht jedenfalls Sinn sich den mal anzuhören


Huo (Beitrag #29) schrieb:

bartzky (Beitrag #27) schrieb:
Die Kanalgleichheit vom qdc ist auffällig gut

"Made in China" (Ich habe nachgefragt, die Verkabelung intern ist tatsächlich Silber. Machen die einfach so ganz heimlich...)

Auch die Gehäuse sind auffällig gut verarbeitet... Die scheinen schon was zu können
YMaxP
Stammgast
#31 erstellt: 20. Mrz 2018, 23:00
Vielleicht nicht ganz passend in den Frequenzgang Thread..

@bartzky
Du könntest ja mal die ganzen Messungen zu den Verbiegungen bei Ausgangsimpedanz auch auf die Headflux Messseite packen
Dann gehen die ganzen Messungen zumindest nicht im Forum irgendwo verloren


dass das gemessene Exemplar des SD5 tatsächlich verpolt ist (im Frequenzgang ist das allerdings nicht sichtbar)

Ich vermute mal, da bei Kopfhörern beide Signale (also links und rechts) erst im "Kopf" aufeinander treffen und nicht schon "im Raum", ist es auch keine Auslöschung oder Addierung messbar.
bartzky
Inventar
#32 erstellt: 21. Mrz 2018, 01:08

YMaxP (Beitrag #31) schrieb:
Vielleicht nicht ganz passend in den Frequenzgang Thread..

Ach, hier passt eigentlich alles ganz gut rein, was irgendwie mit Messungen von Kopfhörern zu tun hat


@bartzky
Du könntest ja mal die ganzen Messungen zu den Verbiegungen bei Ausgangsimpedanz auch auf die Headflux Messseite packen
Dann gehen die ganzen Messungen zumindest nicht im Forum irgendwo verloren ;)

Stimmt! Bei den neuen Reviews ist das ja immer direkt im Test dabei; zu vielen älteren Reviews habe ich die Diagramme quer über das Forum verstreut, andere liegen nur auf meinem PC. Bin schon länger am grübeln, wie ich das ganze anschaulich strukturieren kann, habe nämlich auch noch diverse andere Messergebnisse, die meistens in irgendwelchen Excel Tabellen vergammeln. Überlege mir was



dass das gemessene Exemplar des SD5 tatsächlich verpolt ist (im Frequenzgang ist das allerdings nicht sichtbar)

Ich vermute mal, da bei Kopfhörern beide Signale (also links und rechts) erst im "Kopf" aufeinander treffen und nicht schon "im Raum", ist es auch keine Auslöschung oder Addierung messbar.

Genau. Sehen kann man die Verpolung an den Impulsantworten. Die habe ich eben direkt im SD5 Thread gepostet
Huo
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 23. Mrz 2018, 09:24

YMaxP (Beitrag #31) schrieb:
Du könntest ja mal die ganzen Messungen zu den Verbiegungen bei Ausgangsimpedanz auch auf die Headflux Messseite packen

Jomo @30 Ohm OI hätte ich gerne noch mal gesehen.
imLaserBann
Inventar
#34 erstellt: 23. Mrz 2018, 13:25
Ich hätte nochmal eine etwas allgemeinere Frage:

Wie kommt man denn am besten von der Messkurve zur Linearisierung?

Es ist schon nett, sich über die Graphen zu unterhalten, aber ließen sich die entsprechenden Daten austauschen? Also kann ich Messdaten als Datenpunkte exportieren (womit, welches Format) und dann manipulieren (invertieren, an Zielkurve ausrichten), um sie dann wieder in eine EQ-Software (welche?) einzulesen?
Ich meine, ich hatte hier schon in einigen Threads sowas gesehen, dass Dateien zum Einlesen in EQ-Software gepostet wurden, habe nur verpasst, dort mal nachzufragen.
bartzky
Inventar
#35 erstellt: 23. Mrz 2018, 14:42

imLaserBann (Beitrag #34) schrieb:
Ich meine, ich hatte hier schon in einigen Threads sowas gesehen, dass Dateien zum Einlesen in EQ-Software gepostet wurden, habe nur verpasst, dort mal nachzufragen. ;)

Meinst sicherlich sowas wie Max kürzlich hier gepostet hat.


Wie kommt man denn am besten von der Messkurve zur Linearisierung?

Prominentes Beispiel ist Sonaworks - die haben genau auf der Frage ein Geschäftsmodell aufgebaut.
Sonaworks hat eine eigene Zielkurve kreiert und diverse Kopfhörer vermessen. Auf Basis der Differenz zwischen Messung und Zielkurve wird ein EQ Setup errechnet, das über eigene Software bereitgestellt wird. Wer möchte, kann auch seinen individuellen Kopfhörer einmessen lassen und ein genaueres Setup erstellen lassen. Der Spaß ist allerdings nicht ganz billig. Man muss natürlich auch mit der Zielkurve von Sonaworks einverstanden sein (soweit ich weiß bieten die mittlerweile sogar verschiedene Kurven an).

Ähnliches habe ich auch schon auf Auftrag für Hifi-Kollegen gemacht, also Hörer individuell eingemessen und auf der Basis DSP-Setups erstellt. So kann man zB auch einen Hörer wie einen anderen klingen lassen (neben Frequenzgang lässt sich sogar auch das Impulsverhalten angleichen), die Kanalungleichheit korrigieren, oder komplexe Setups mit Crossfeed, EQ und allem drumherum erstellen.

Passende EQ Software ist EQ Apo, Jriver, Viper oder auch alles andere was einen Convolver bietet. Convolution ist da wirklich die Universalwaffe


[Beitrag von bartzky am 23. Mrz 2018, 14:43 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#36 erstellt: 23. Mrz 2018, 15:22
Das Angebot von Sonarworks hatte mich konkret auf diese Idee/Frage gestoßen.

Dabei möchte ich aber natürlich gerne alle Freiheiten haben, also nicht an deren Zielkurven und Hörerauswahl gebunden sein.

An Convolution und DSP hatte ich noch gar nicht wirklich gedacht. Die Frage, auf die es dann hinausläuft, ist wohl, wie ich von einer Messung zur .vst Faltungsdatei komme? Sprich: Wie mach ich das denn konkret, wenn ich das ganze, sagen wir mit APO EQ verwenden möchte?
bartzky
Inventar
#37 erstellt: 23. Mrz 2018, 17:13
Wie/was genau du machst hängt natürlich auch von deinen Fähigkeiten ab und von der Bereitschaft Zeit/Geld in entsprechende Software zu investieren. Convolution ist da schon etwas fortgeschrittener.

Eine einfache und kostenlose Möglichkeit wäre:
1. Messung des eigenen Hörers suchen
2. Messung in EQ Apo mithilfe des grafischen EQ mit variablen Bändern nachzeichnen
3. Apo invertiert den EQ auf Knopfdruck
4. Einen weiteren grafischen EQ in Apo hinzufügen
5. Zielkurve nachzeichnen

imLaserBann
Inventar
#38 erstellt: 23. Mrz 2018, 18:24
Danke für die Tipps.

Ich lese gerade das APO EQ configuration tutorial

Das scheint genau das zu machen, was ich mir vorgestellt hatte.
Die Differenz zwischen selbstgezeichneter Zielkurve und invertierter Messung kann ich sonst ja extern per Tabellenkalkulation auf Ebene der .txt-Dateien bilden und dann wieder in APO EQ einlesen.
bartzky
Inventar
#39 erstellt: 23. Mrz 2018, 18:33

imLaserBann (Beitrag #38) schrieb:
Die Differenz zwischen selbstgezeichneter Zielkurve und invertierter Messung kann ich sonst ja extern per Tabellenkalkulation auf Ebene der .txt-Dateien bilden und dann wieder in APO EQ einlesen.

Ist möglich, aber nicht nötig. Apo bildet die Differenz selbständig, wenn die beiden GEQs aktiv sind.


Huo (Beitrag #33) schrieb:
Jomo @30 Ohm OI hätte ich gerne noch mal gesehen. :)

Zu Befehl! Hier der Jomo6 an 0 Ohm (gelb) vs 30 Ohm (blau):

0 Ohm vs 30 Ohm web
Huo
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 24. Mrz 2018, 10:03
Danke!
bartzky
Inventar
#41 erstellt: 18. Apr 2018, 16:00
Gab wieder ein paar Neuzugänge über die letzten Wochen.

Ein paar "Hoch­ka­rä­ter":

- Earsonics ES5 SpinFit
- Noble Audio Kaiser 10
- Oriolus MK2 SpinFit

Und endlich der gute alte
- Shure SE215

Interessant ist, dass der Earsonic stark auf unterschiedliche Winkel beim Einsetzten reagiert. Die Standard Messung zeigt den Frequenzgang mit gerade eingesetztem Schallrohr, also quasi parallel zum Gehörgang. Verändert man den Winkel, zeigt sich die blaue Kurve:

Earsonics ES5 SpinFit gerade vs schief web

Normalerweise verändert sich die Messung kaum bis gar nicht bei unterschiedlichem Winkel; beim ES5 ist das offensichtlich anders. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen das hat was mit dem angeschrägtem Schallrohr zu tun:

18.compressed-770x439
Quelle: http://earphonia.com/earphone-review/earsonics-es5-review/
YMaxP
Stammgast
#42 erstellt: 19. Apr 2018, 00:50
Vielen Dank für die Messungen

Der Noble hatte bei 6k anscheinend keine Lust mehr Die Pegelungleichheit im Bass spricht nicht unbedingt für den Kaiser
bartzky
Inventar
#43 erstellt: 24. Apr 2018, 10:45
Hätte mehr vom Kaiser erwartet... Die Ungleichheit im Bass ist wahrscheinlich ein individuelles Problem, das vermutlich mit dem Alter/Pflegezustand vom Hörer zusammenhängt. Den Notch findet man auch in anderen Messungen von der ersten Version. In der V2 scheint Noble das Problemchen behoben zu haben.

Die grauen Kurven sind jeweils die unkompensierten Messungen.

- Version 1:
Noble K10U V1
Quelle: http://blog.naver.co...tList&categoryNo=168




- Version 2:
Noble%252520Audio%252520Kaiser%25252010%252520%252528New%252529%252520-%252520df
Quelle: https://clarityfidel...r.html?view=magazine
KwieKatze
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 24. Apr 2018, 21:09
Ich habe den Thread gerade entdeckt und natürlich direkt meine neuen Denon AH-D7200 mit dem UMIK-1 (kalibriert) gemessen.

Denon AH-D7200

Die Messung bestätigt ziemlich genau meine ersten Höreindrücke. Lineare Tief- und Mitteltonwiedergabe, jedoch etwas kraftvoller als die Höhen, insgesamt aber trotzdem sehr linear. Ein wirklich toller Kopfhörer

Anschließend habe ich noch meine Polk Audio The Buckle Kopfhörer gemessen, die ich jahrelang zuvor in Nutzung hatte. Der Frequenzgang ist nicht ganz so schön anzusehen.

Polk

Soweit die harten Fakten. Von der Dynamik und Auflösung spielt der Denon AH-D7200 in einer völlig anderen Liga. Der Polk Audio The Buckle hat bei mir keine rosige Zukunft mehr vor sich


Viele Grüße,
Carsten
XperiaV
Inventar
#45 erstellt: 09. Jul 2018, 14:30
Aktuell höre ich mit dem ATH IM50.

Bei headfi-postete jemand im IM50 / IM70 Thread Messungen von beiden IEM's.

Hier die Messung vom IM50 (die fast identisch zur IM70 Messung ausschaut)

6681756_thumb

In dem Thread wurde geschrieben dass man schlecht Seal mit dem Gehäuse bekommt, ich bekomme guten Seal nur mit den CP240 (S) von Spinfit hin.
M & L sind schon zu groß und sind unangenehm/schmerzhaft im Gehörgang bemerkbar.
Aber die S-Version der CP240 passt auch nur in einem bestimmten Winkel ... ganz seltsam, das Schallrohr muss ich so "platzieren" dass dieses etwas nach oben in den Gehörgang ragt ....

Es wird in Reviews bei head-fi auch erwähnt dass der IM50 kaum Höhen hat - wenn die abgebildete Messungen von goldenears (komischerweise kann ich nur die vom IM70 finden - keine vom IM50?!) schon stark kompensiert wurde, müsste dann bei weniger glatt kompensierten Frequenzkurven die Höhen-Abbildung nicht deutlich stärker ausfallen? Manchmal sind mir Klänge von den oberen Mitten bis zu den oberen Höhen etwas zu penetrant ...

Gibt es andere, oder weniger stark kompensierte Messungen vom IM50? Ich kann leider nichts finden.


[Beitrag von XperiaV am 09. Jul 2018, 14:31 bearbeitet]
bartzky
Inventar
#46 erstellt: 09. Jul 2018, 16:40

XperiaV (Beitrag #45) schrieb:
Es wird in Reviews bei head-fi auch erwähnt dass der IM50 kaum Höhen hat - wenn die abgebildete Messungen von goldenears (komischerweise kann ich nur die vom IM70 finden - keine vom IM50?!) schon stark kompensiert wurde, müsste dann bei weniger glatt kompensierten Frequenzkurven die Höhen-Abbildung nicht deutlich stärker ausfallen?

Die von dir gezeigte Messung sollte unkompensiert sein. Das sieht man daran, dass das von Golden Ears eingezeichnete Target "krum" ist mit Bassanhebung und Peak um 3 kHz. Bei kompensierten Messungen ist das Target üblicherweise eine Gerade oder zumindest nah dran.

Allerdings ist die Messung ziemlich stark geglättet: "smoothed 1/3 oct." Das maskiert natürlich spitze Peaks und Täler.

Bzgl. Hochton unkompensiert vs kompensiert: Der Hochton in einer kompensierten Messung würde stärker aussehen, wenn die angewendete Zielkurve gegen Hochton abfallen würde. Würde die Zielkurve gegen Hochton ansteigen, würde der Hochton in der kompensierten Messung schwächer aussehen. Ohne Kenntnis der Zielkurve, mit der kompensiert wurde, kann man die Frage also unmöglich beantworten
XperiaV
Inventar
#47 erstellt: 10. Jul 2018, 10:47
Danke für die Erklärung(en)!

Hatte mich schon gewundert. Dachte dass goldenears immer kompensierte Messungen veröffentlichte.
Wären bei einer kompensierten Messung des IM50 die Frequenzen (Höhen ab 2 kHz etwa) unterhalb der 1kHz Kurve?

Und verändern zB die Spinfit Aufsätze den Klang (im Vergleich zu original Tips die breitere Öffnungen haben), da der Durchmesser (Schall-Austritt) der CP240 etwas geringer ausfällt als der des IE selbst?
S0und
Stammgast
#48 erstellt: 14. Jan 2019, 18:22
Wie muss man den die Frequenzkurven verändern, wenn die Kurven zweier Hörer statt bei 1 kHz bei 2 kHz übereinander gelegt wurden?
Beispiel: Hörer A wird mit Hörer B verglichen bei 1 kHz und Hörer B und Hörer C in einer anderen Messung bei 2 kHz. Die Messungen wurden am gleichen Equipment gemacht, um weitere "Störquellen" außer Acht zu lassen.
Interessiert bin ich am Vergleich A zu C, weshalb ich die 2. Messung auf Bedingungen von Messung 1 bringen will.
Kommt das einfach nur einer y-Verschiebung gleich bis SPL bei 1 kHz identisch sind oder müsste man da auch noch was stauchen oder drehen? Gibt es da einen groben Ansatz?
bartzky
Inventar
#49 erstellt: 14. Jan 2019, 20:14
Hi! Die Messungen müssen dazu einfach entlang der Y-Achse verschoben werden bis der Schnittpunkt bei der gewünschten Frequenz liegt. Die Verschiebung ist im Prinzip das gleiche wie das Drehen am Lautstärke Poti vom Verstärker.
Da Kopfhörer im Lautstärke-Bereich, in dem man sie üblicherweise nutzt, annähernd lineare Übertragungseigenschaften haben ist das verschieben entlang der Y-Achse erlaubt. Bewegt man sich natürlich an der Belastungsgrenze von Kopfhörer (und Gehör) schlägt sich das im Frequenzgang nieder, sodass man die Kurven nicht mehr einfach verschieben darf. In jedem Fall ist die Skala der Y-Achse nach der Verschiebung nicht mehr als dB SPL zu lesen, sondern nur noch relativ als dB - das interessiert aber so gut wie niemanden

Aufpassen muss man natürlich, wenn zu dem Frequenzgang noch bspw. eine THD Messung beigelegt ist. THD ist nicht-linear, weshalb die Messung immer im Zusammenhang mit der absoluten Lautstärke zu sehen ist.

Nebenbei: Wer legt denn seine Messungen bei 2 kHz übereinander?


[Beitrag von bartzky am 14. Jan 2019, 20:16 bearbeitet]
S0und
Stammgast
#50 erstellt: 14. Jan 2019, 20:37

Nebenbei: Wer legt denn seine Messungen bei 2 kHz übereinander?

Schau mal bei Massdrop der Vgl. zwischen Focal Elex und Clear und Elex / HD650. Utopia, Clear und Elex sind auch bei knapp 6k kompensiert. Hier bei den Bildern. Sind headfi Logos drauf, aber keine Ahnung von wem die sind.
Danke für den Rest.


[Beitrag von S0und am 14. Jan 2019, 20:38 bearbeitet]
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