Luxman L-113A

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Homer_69
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Apr 2022, 20:18
Hallo Community ,

nachdem mein L 210er mit euerer Hilfe wieder läuft, habe ich heute den (L 113A) geöffnet, da ich einige der Kondensatoren austauschen wollte (sind noch über vom L 210). Was mir aufgefallen ist, dass der 220uF wohl ausläuft (das Gerät richt auch bei dem 220uF), die Diode daneben hat auch etwas Siff abbekommen (Verstärker lief noch vor 2 Wochen). Die Siebkondensatoren haben auch ein ein ähnlich aussehenden Schmodder am Fuß. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Kleber war.

Könntet ihr euch mal die Bilder anschauen und eure Einschätzung posten (ob die Siebkondensatoren getauscht werden sollten)?

Gruß Holger

IMG_0110IMG_0111IMG_0109
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2022, 20:55
Für mich sah das zunächst in beiden Fällen nach Montagekleber aus.Dann habe ich aber auf dem dritten Bild den korridierten (grünen) Draht der benachbarten Diode gesehen. Auf jeden Fall ist da etwas Ätzendes am Werk, was dringend entfernt werden muss. Ob es sich zersetzender Kleber ist oder ausgelaufener Elektrolyt, ist dann auch egal.
Bei den großen Siebelkos ist die gewölbte Kappe nicht aussagekräftig, weil das nur die Plastikabdeckung ist. Eventuell ist ein Austausch nicht zwingend notwendig.

Allerdings habe ich schon andernorts darauf hingewiesen, dass die Beschaffung von solchen Elkos immer schwieriger wird. Wegen der Schaltnetzteile werden sie obsolet. Deswegen tausche ich sie trotzdem oder beschaffe sie zumindest auf Vorrat.

Ich vermute, dass der Keramikwiderstand an dieser Stelle nicht original ist. Auf jeden Fall ist es er als Heizquelle an dem Ort sehr ungünstig.
Suche einmal im Netz nach Bildern. Es gibt sicherlich genug, mit denen Du vergleichen kannst. Da wirst Du ggf. auch sehen, ob und - wenn ja - wo Kleber verwendet wurde.

p.s.
Auch hier kann man den Trafo auf 240 V~ umlöten.
Die Siebelkos können auch 8.200µF 63V sein.


[Beitrag von CarlM. am 03. Apr 2022, 21:00 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 03. Apr 2022, 21:57
Hallo Carl,
das ist jetzt OT, aber trotzdem: Die Beschaffungsschwierigkeiten bei den Elkos liegen weniger am Einsatz von Schaltnetzteilen. Der Grund liegt in der Elektromobilität. Dort werden haufenweise Kondensatoren gebraucht. Der Markt für die Folien für die Kondensatoren leergefegt. Mundorf hat zum Beispiel inzwischen eigene Maschinen für die Folien - sonst könnten die keine Kondensatoren mehr verkaufen. Aus diesem Grund können viele Typen aktuell nicht produziert werden.

Ja und das güne Oxidationswunder muß natürlich in Ordnung gebracht werden. Elkos 10.000uF/63V sollte es auch noch geben. nur die 12.000uF Typen hat Mouser mir schon wieder in die Zukunft verschoben

Richard
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2022, 22:07
Hallo Richard,
danke für die Info. Ich Glücklicher habe in der Vergangenheit 12mF und 15mF in größerer Stückzahl gekauft.

Grüße
Carl
Homer_69
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Apr 2022, 22:28
Hallo CarlM.,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ehrlich gesagt fand ich den Keramikwiderstand auch schon etwas unpassend, weil er den Keramikkondensator Beim Gleichrichter verdeckte und der war kürzlich kaputt. Habe gerade mal ins SM geschaut, eigentlich gehört ein 1/4 W. Kohleschicht rein. Werde ich glaub gleich mit ändern.
Da mein Teilelieferant keine passenden Siebkondensatoren hat muß, ich die wohl woanderst besorgen.
Den 240 V Anschluß hatte ich schon vermutet, analog wie beim L 210.

Wie bekomme ich den Schmodder am besten ab? Hätte Caramba, Silikonöl, ECS01OxydOff, Isopropanol und Platinenreiniger. Oxydoff hört sich vielversprechend an?

Gruß Holger
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 03. Apr 2022, 22:41
Schmodder:
Auslöten der Bauteile
mechanisches Abkratzen z.B. mit einem Schraubendreher (scharfe Klinge)
Nachreinigung mit Isopropanol (=Platinenreiniger)
Falls möglich: HH-Papier mit Isoprop tränken und reiben.

Zum Widerstand
Bist Du sicher, dass da ein 0,25W-Typ hin gehört? Ich meine in meinem visuellen Gedächtnis dort einen 2W oder 3W-Typ gesehen zu haben.
Falls es 0,25W sind, würde ich 0,4 oder 0,6W-Metallschicht nehmen.
Welche Bezeichnung hat er?

Große Elkos:
... gibt es fast nur noch bei Mouser oder Digikey.
Ich habe diese aber noch gefunden:
www.darisusgmbh.de/s...F--50V--35x45mm.html

Wenn Du auf 240V~ umstellst, reichen die vorgesehenen 50V aus.
Bei Darisus gibt es allerdings auch 10.000 µF 63V noch von mehreren Anbietern.
www.darisusgmbh.de/s...keywords=10000uF+63V


[Beitrag von CarlM. am 03. Apr 2022, 22:42 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 04. Apr 2022, 07:14
Der alte braune Montagekleber hatte vor 35 Jahren mal Pattex-ähnliche Eigenschaften, aber entwickelt mit den Jahren und mit Wärme wohl Säure. Dadurch werden die Bauteile-Beinchen angefressen (Grünspan etc.). Bei Yamaha Geräten kennt man das unter der Bezeichnung "Yamaha-Kleber".

- Johannes
Homer_69
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Apr 2022, 07:49
Guten Morgen Community,

ich habe jetzt nochmals genauer recherchiert nach CarlsM. Hinweis zu dem Widerstand. Ich hatte gestern nur kurz in die Teileliste bei 470 Ohm geschaut, da stehen nur 1/4 W Widerstände. Im Schaltplan ist es der R300/(301). Interessanterweise sind diese Widerstände nicht in der Teileliste in meinem SM aufgeführt. Laut Schaltplan sollten es 2x 2W-Widerstände in Reihe mit vermutlich 150 Ohm sein (wenn ich den Schaltplan hier richtig entziffere).
Interessanterweise habe ich im Netz verschiedene Bilder gefunden, die sowohl die 2x 2-W als auch den Zementwiderstand zeigen. Ich frage mich, ob es eventuell unterschiedliche Varianten des Verstärkers gibt oder im Nachhinein der Schaltplan geändert wurde.

Wäre es eurer Meinung nach sinnvoll den Widerstand gg 300 Ohm 5W (MOX). Wenn ich es richtig deute, geht der B2 auf die Leuchten (dann mit höherem Strom).

Die Siebkondensatoren hab ich mal gemessen und wären mit 7 und 6,4 mF im Rahmen. Werde aber wohl vorsichtshalber mal welche bestellen. Danke für die Bezugsquelle.

Gruß Holger
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 04. Apr 2022, 12:13
Ich würde weiterhin 2 Widerstände à 150 Ohm und 2 oder 3W nehmen.
Entsprechend der Schalterstellung kann ja immer nur ein Lämpchen (12V 75mA) brennen.
Offensichtlich wurde mit 100 mA gerechnet. Dann werden an den beiden Widerständen zusammen 30V "abgebraten".
Jeder Widerstand wird dann mit 1,5W belastet.

Aus meiner Sicht lässt sich mit den in Reihe geschalteten Widerständen die Wärme schonender - weil auf einen größeren Bereich verteilt - abführen.
Letztlich könntest Du aber auch an dem vorhandenen 300 Ohm-Widerstand (gewickelter Draht) die Temperatur messen.
p.s. Falls Du ihn ersetzen solltest: er lässt sich noch prima zum Entladen von Siebelkos vor dem Arbeiten am Verstärker nutzen.

Zu den Elkos:
Die entscheidende Größe ist der Leckstrom. Durch Austrocknung können sogar fehlerhaft zu hohe Kapazitäten gemessen werden.
Vor einer Bestellung die Anschlussart und die Abmessungen nochmals prüfen.


[Beitrag von CarlM. am 04. Apr 2022, 12:16 bearbeitet]
Homer_69
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 08. Apr 2022, 17:47
Hallo Community,

der Patient lebt noch immer, trotz einiger Kondensatorentausche. Trimmer habe ich noch auf der Einkaufsshort-list, aber bevor ich das Gerät jetzt zumache noch kurz 2 Fragen (bis Trimmer und Siebkondensatoren kommen).

Ich hab noch 2 Wimas MKS2 die in die Phonostufe passen, lt. Service manual als Elko (im Bild markiert), low res aufgeführt sind. Trotzdem tauschen oder doch nach SM Elko low res? Hoffe es beginnt kein Glaubenskrieg.

Wollte noch 2 Kondensatoren ersetzen und stellte zu meiner Verwunderung fest dass der C118 fehlt (siehe Bild). Kann sich einer erklären weshalb? Frag mich, ob ich ihn wieder rein baue.

Gruß Holger

L113a Phono
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 08. Apr 2022, 18:17
C117 und C118 kannst Du vergessen. Hauptsache, es besteht eine Verbindung zu GND.

Im Phono-Vorverstärker-Entzerrer kannst Du problemlos im Signalweg alle Elkos mit C<10 µF durch WIMA austauschen.
Schlechter wird es dadurch nicht. Ob die Qualität zunimmt, kann jeder für sich entscheiden.
Homer_69
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 08. Apr 2022, 18:44
Hallo CarlM.,

Danke für die schnelle Nachricht, dann bastel ich mal die WIMAs rein und dann bekommt er wieder sein Gehäuse bis die nächsten Teile kommen.

Schönes WE, Holger
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 08. Apr 2022, 21:55
Ich würde zumindest einen der beiden C118 und C118 einbauen und das auch hochwertig.

Es geht hier um nicht unerhebliche Ausgleichsströme in Richtung Massen. Wenn da Verzerrungen anstehen, dann landen diese im Phono-Signal, weil die Fehler in die Referenzmasse "reinspucken".
Sieht harmlos aus, ist es aber nicht.

Soweit meine Erfahrung mit ReCap. Aber wie Carl schon schreibt: Das kann jeder entscheiden wie er mag.

- Johannes
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