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Beyerdynamic T1 (2nd Generation)

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Beitrag
Marcel21
Inventar
#151 erstellt: 13. Nov 2015, 00:20

StreamFidelity (Beitrag #149) schrieb:

Ich hatte auch den T90. Den Klang fand ich immer sensationell, aber dieses wackelige Billiggestänge ist eine Zumutung. Der T90 verstellte sich bei mir schon nach zwei Monaten und ich bin kein Marsianer mit Blähkopf.

Danke für den ausfürlichen Bericht.

Haben T90 und T1 ne andere verstellung als DT-770/880/990?

Mein DT-880 hält bombenfest, da verschiebt sich nix. Aber ich muss da normalerweise auch nichts verstellen, höchstens zum Transport damit der in die Tasche passt.
score_P.O
Inventar
#152 erstellt: 13. Nov 2015, 01:44

catare (Beitrag #150) schrieb:
Die Messung bestätigt zumindest ein paar meiner Eindrücke: zurückgesetzte Mitten & "Beyer-Peak" mit hörbaren Resonanzen. Was mich an den Messungen aber wirklich irritiert ist der Bassbereich.

Ich teile deine Einschätzung vollends. Ich sehe das Problem in der Kompensation der Messung.
Zugegebenermassen war ich auch kein Fan der v1 und bin es auch bei v2 nicht, das zur Relativierung.
Die Mitten des T1 waren noch nie mein Ding, weil ich sie ausgehöhlt und dosig empfinde.
Wenn ich krampfhaft einen Fortschritt sehen wollte, wäre es die Bühne, die für mich erstmals annähernd glaubhaft funktioniert.
All das unter der Einschränkung, dass ich v2 auf der CanJam unter nicht optimalen Bedingungen gehört habe...


[Beitrag von score_P.O am 13. Nov 2015, 01:45 bearbeitet]
Selection46
Ist häufiger hier
#153 erstellt: 13. Nov 2015, 05:52
Ich habe den T1 (2. Generation) für 787,03 € bei Amazon Deutschland gekauft; die hatten offenbar zunächst 5 Stück von Beyer erhalten, die sie am Sonntag (8.10.2015) zu diesem tollen Preis abgegeben haben (und eine Vorbestellung zu diesem Preis war wohl auch für einige Stunden möglich). Wer kann da schon widerstehen? 😁

Nach zwei Tagen mit wenigen Stunden Einspielzeit und einigen weiteren Stunden des "ersten Reinhörens" mit unterschiedlichster Musik muß ich sagen, daß ich sehr angetan bin und ihn behalten werde; meine Eindrücke:

ÄUßERES:
Die Verarbeitung ist insgesamt bekannt gut. Das Zurechtrücken des Hörers auf dem Kopf ist dadurch angenehm, daß Bügel und Außenseite der Muschel aus Metall sind - man kann also fest zupacken.

Das neue, auswechselbare Kabel wirkt durch die Ummantelung wertig.

Der Hörer sitzt (mit der größten/weitesten Einstellung) perfekt auf meinem Kopf - bombenfest (wäre ich ein Headbanger, könnte ich diesem Hobby frönen), aber ohne zu drücken. Ich denke, so kann man stundenlang hören, ohne Mißempfindumgen zu haben.

Die Ohrenpolster sind angenehm weich. Als Brillenträger weiß ich es sehr zu schätzen, daß meine Brille, ohne zu drücken, vom T1 festgehalten wird und nicht nach unten rutschen kann - es ist mit anderen KHs immer sehr enervierend, während des Hörens die Brille hochschieben und den Brillensitz hinter dem Ohr korrigieren zu müssen, wozu man meist mindestens eine Hörmuschel etwas abziehen muß, was dann wieder den Sitz des KH beeinträchtigt ...

KLANG:
Ich verfüge mit dem Grado GS 1000 (1. Gen.) und dem Denon AH-D 7000 bereits über zwei (ältere) Flaggschiff-KHs. Beide haben ihre Stärken und Schwächen - den perfekten KH für alle Arten von Musik gibt es ja bekanntlich nicht. So stellt der offene Grado mit seinen riesigen Ohrmuscheln tatsächlich einen riesigen Raum zur Verfügung, klingt eher hell, luftig-leichtfüßig und natürlich (und löst selbstverständlich hoch auf). Er scheint mir besonders für Solo-Instrumente und Kammermusik, aber auch für größere Orchester in der Klassik geeignet; bei Rock und Pop klingt Manches sehr gut mit ihm, Anderes hingegen verträgt den luftigen Raum nicht. Der Denon - lange Zeit als der wohl beste geschlossene Hörer auf dem Markt anerkannt - ist im Timbre das Gegenteil vom Grado: zwar ebenfalls hochauflösend, aber dunkel, sahnig-schmelzend und weniger (aber durchaus genügend) luftig abgestimmt. Das tut vielen Aufnahmen sehr gut und macht einige ältere, schlechte Aufnahmen überhaupt erst genießbar, da die Klangereignisse zwar aufgelöst und mithin erkannt, aber anschließend in gefälliger Weise timbriert zum Ohr transportiert werden. Dem Ideal weitestgehender Neutralität und Natürlichkeit wird dies zwar nicht gerecht, wohl aber dem Interesse an angenehmem Musikgenuß.

Der T1 (2. Gen.; die Anfang 2010 auf den Markt gekommene 1. Gen. habe ich leider nie gehört) ergänzt diese beiden Klangspektren sehr gut: seine Auflösung ist noch etwas besser (man hört gleichsam die Flöhe husten 😄 ... oder konkreter: soeben habe ich auf einer älteren Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern immer wieder seltsame Geräusche wahrgenommen, bis ich bemerkte, daß es sich wohl um das gelegentliche Anstoßen der Bögen der Streicher an das Holz der Instrumente handelte - so etwas habe ich zwar bei Soloinstrumenten und kleinen Kammermusikensembles schon oft gehört, bei einem großen Orchester aber noch nicht, da geht das meist im Gesamtklang unter; Zwischenrufer aus dem Publikum habe ich bei Konzerten von Patricia Kaas und Leonard Cohen besser verstanden als bisher; einige untergeordnete Instrumente, etwa Holzrasseln, Triangeln u.ä., lassen sich auch sehr deutlich wahrnehmen); seine Abstimmung ist nicht so dunkel und sahnig-schmelzend eingefärbt wie beim Denon, wirkt vielmehr natürlich; die Raumdarstellung wirkt anders als beim Grado niemals zu groß, ist aber durchaus luftig und ermöglicht insbesondere eine saubere Unterscheidung verschiedener Instrumente sowie ihre Verortung im Raum in Breite wie Tiefe; das Klangbild wirkt insgesamt sehr präzise, zupackend und schnell (und paßt damit bestens in die heutige Zeit), während es beim Denon zwar auch präzise, aber satt-behaglich und beim Grado ebenfalls präzise, aber luftig-entspannt wirkt. Etwas mehr S-Zischlaute (Sibilanten) als bei den anderen KHs habe ich beim T1 zwar (leider) durchaus wahrgenommen, aber nicht in wirklich störendem Ausmaß (bei vielen Aufnahmen gar nicht [etwa nicht bei Kate Bush, bei der ich es eigentlich erwartet hätte], bei bestimmten CDs dann aber recht massiv). Stimmen (Frauen wie Männer) werden sehr natürlich - und dadurch ergreifend - wiedergegeben. Die Höhen sind nie nervig, sondern wirken natürlich; die Mitten sind nach meinem Empfinden ebenfalls natürlich und angenehm; Baß steht in qualitativ wie quantitativ reichem Maß zur Verfügung, wenn er wirklich gebraucht wird (also in der Aufnahme enthalten ist) - Metallica o.ä. kann man mit dem T1 zweifellos genießen 😁, wobei eben der Tiefton erfreulicherweise nicht alles zudeckt, sondern auch Mitten und Höhen zu ihrem Recht kommen läßt.

Insgesamt sehe ich den T1 als Allround-KH, mit dem man Klassik, Rock, Pop, Jazz und sicher auch elektronische Musik auf einem großartigen Niveau genießen kann. - Bei schlechten Aufnahmen, die vielleicht über den T1 infolge seines überragenden Auflösungsvermögens ansatzweise blechern oder sonst unangenehm wiedergegeben werden, werde ich gern zu meinem gefälliger/schmeichelnd aufspielenden Denon greifen, desgleichen bei einzelnen Sängerinnen, bei denen der T1 vielleicht zu viele Zischlaute generiert, und bei manchen Rockstücken, insbesondere Liveaufnahmen mit fragwürdiger Hallenakustik, die einfach vom dunklen und "gnädigen" Timbre des Denon profitieren. Der Grado wird bei mir vor allem bei jenen Klassikaufnahmen zum Einsatz kommen, die (etwa auch wegen der Verteilung der Mikrophone bei der Aufnahme) die große Raumdarstellung oder eine besondere Luftigkeit benötigen - frappierend war insoweit das Hörerlebnis mit der klassischen Aufnahme der J. S. Bach'schen Sonaten und Partiten für Violine Solo von Nathan Milstein: während man bei T1 und Denon den Eindruck hat, höchstens 1 m vor dem Geiger zu stehen (was eher unangenehm ist), befindet man sich mit dem Grado im angenehmen Hörabstand von mehreren Metern. Allerdings gefällt mir der T1 bei großorchestraler Klassik wieder ganz ausgezeichnet, weil das Klangbild sehr aufgeräumt wirkt und die einzelnen Instrumentengruppen sauber separiert und korrekt im Raum verortet sind - nichts ist scheußlicher als ein lauter Klangbrei aus bis zu 120 Instrumenten.

Es mag sein, daß einzelne KHs wie vielleicht der Sennheiser HD 800 (den ich leider noch nie gehört habe, dessen Design und Materialanmutung mir aber wenig zusagen) oder der AKG K812 (den ich auch noch nie gehört habe, der mich aber durchaus reizt) sogar noch etwas mehr Auflösung als der T1 bieten. Dem Vernehmen nach könnte dies dann aber mit Problemen an anderer Stelle, etwa einer zu deutlichen Einschränkung des unbeschwerten Musikgenusses durch eine sich aufdrängende Konzentration auf Mängel der jeweiligen Aufnahme oder durch einen Mangel an "mitschwingender Musikalität und Gänsehautgefühl" erkauft werden müssen. Nun, der Kauf einer solchen "Tonmeister-Lupe" reizt mich durchaus, mal schauen, was die 2. Generation von HD 800 und K812 zu bieten hat. 😜 Klobige Magnetostaten aus China (Hifiman) oder USA/China (Audeze, mit zunehmend unverschämten Preisen) reizen mich demgegenüber weniger; Elektrostaten aus Japan (Stax) wären zwar reizvoll, doch kämen im Hinblick auf Design und Material nur deren Spitzenhörer (007; 009) in Betracht, die nicht nur selbst Höchstpreise kosten, sondern zudem noch ebenso teure gesonderte Spezialverstärker fordern, was sie angesichts der Qualität der im Wortsinne preiswerteren deutschen und österreichischen Spitzenprodukte von Beyerdynamic, Sennheiser und AKG wohl disqualifiziert. ... Entscheidend bei allen Flaggschiff-KHs ist letztlich jedenfalls die überragende Auflösung, die sie deutlich von Ober- wie Mittelklasse-KHs abhebt (eine stimmige Kette vorausgesetzt: nur was ein erstklassiger D/A-Wandler [sei er im CDP oder im KHV eingebaut oder ein gesondertes Gerät] aus der Silberscheibe herausgeholt hat, was durch passende Kabel weitgehend verlustfrei weitergeleitet und dann souverän verstärkt wurde, kann ein Spitzen-KH als etwas Überragendes darstellen).

Mehrere - möglichst unterschiedliche - KHs einzusetzen ist also wohl am sinnvollsten; für diejenigen, die das nicht können oder wollen, ist der T1 nach meinem Eindruck jedenfalls ein Allrounder mit nur wenigen Schwächen, der Musikgenuß auf allerhöchstem Niveau ermöglicht. Ein dedizierter Kopfhörerverstärker sollte im Hinblick auf die Impedanz von 600 Ohm allerdings eingesetzt werden, wobei ein Verstärker mit Röhrencharakteristik dem T1 möglicherweise etwas von seiner Schnelligkeit und Präzision nehmen könnte (was schade wäre und nur dann sinnvoll sein mag, wenn die Quelle, etwa ein Durchschnitts-CDP mit ebensolcher Auflösungsfähigkeit, kein [farben-]prächtiges Gemälde malen konnte).


[Beitrag von Selection46 am 13. Nov 2015, 13:13 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#154 erstellt: 13. Nov 2015, 14:55
Sehr, sehr schönes, gut nachvollziehbares Review, und das ganz ohne Geschwurbel. Danke.
Selection46
Ist häufiger hier
#155 erstellt: 14. Nov 2015, 01:34
vielen Dank für Dein Lob! 😊😇
Sub_6
Stammgast
#156 erstellt: 14. Nov 2015, 12:05

Schlappen65 (Beitrag #148) schrieb:
Jo, bis 5 kHz sieht alles gut aus, aber der große Sprung, der dann folgt, gefällt mir irgendwie nicht.
Wie sah das denn beim "Alten" aus.? Da war der Peak etwas weiter hinten, oder.?


Jo. 6,5 kHz Peak, 3 dB mehr Bass, weniger Pegel bei 11 kHz, obere Mitten buckliger.

sbaf.org T1 Gen1 vs Gen2
Schlappen.
Inventar
#157 erstellt: 14. Nov 2015, 12:43
Prima, Danke.
Cobold
Ist häufiger hier
#158 erstellt: 14. Nov 2015, 22:34
Sehr gut geschriebenes Review Selection.
Mit welchem Verstärker, DAC hörst Du?

Gruß
Cobold
Selection46
Ist häufiger hier
#159 erstellt: 14. Nov 2015, 23:46
@Cobold: Danke! - Ich höre nur normale CDs (keine SACDs, keine Dateien irgendwelcher Art) über meinen Accuphase DP 410 und den (symmetrisch mit HMS-Kabeln angeschlossenen) KHV Auditor von SPL.

Hinsichtlich der Sibilanten habe ich mittlerweile noch einige CDs mit Frauenstimmen ausprobiert und den Eindruck gewonnen, daß diese Zischlaute vor allem bei tendenziell schlecht ausgesteuerten (Live-)Aufnahmen auftreten (z.B. bei Emeli Sande, Live at the Royal Albert Hall), nicht aber bei aufnahmetechnisch anspruchsvollen Alben wie z.B. Amy Winehouse, Back to Black, oder Beyonce, B-Day. Aber auch bei Männerstimmen wie der von Xavier Naidoo habe ich Sibilanten gehört - bei ihm sogar nicht nur auf Live-, sondern auch auf sorgfältig gemasterten Studioaufnahmen. Letztlich scheint es also auch auf den einzelnen Sänger anzukommen: wer als Sänger so nuschelt wie Til Schweiger als Schauspieler, hat vermutlich kein Sibilanten-Problem, wer so klar artikuliert wie Xavier Naidoo hingegen schon. Die Sibilanten höre ich übrigens in allen Fällen auch mit dem Grado GS 1000 in ähnlicher Ausprägung, bei ihm nur infolge der extremen Raumdarstellung gefühlt etwas weiter von meinem Gehörgang entfernt. Derart problematische Aufnahmen bedingen mithin den Wechsel zum "gnädigen" Denon AH-D 7000 (bei dem Sibilanten, wenn man darauf achtet, zwar ebenfalls vorhanden, aber irgendwie "verschliffen" sind, so daß sie sich nicht aufdrängen); vermutlich wären sie mit dem Sennheiser HD 800, der als besonders ungnädig bekannt ist und auch gelegentlich ein Sibilanten-Problem aufweisen soll, und wohl auch mit dem AKG K812 mindestens ebenso unerfreulich wie mit dem T1 und dem Grado. Das ist wohl der Preis, den man für eine helle Abstimmung mit extrem hoher Auflösung zahlen muß. Und schließlich: Wer Sibilanten deutlich hört, hat vermutlich ein ziemlich gutes Gehör, was ja auch erfreulich ist. 😜

Daß der T1 Bässe geradezu großartig darstellen kann, habe ich bei Verwendung einer speziellen Baß-Demo-CD ("Natural Bass", Beilage zu einer Hifi-Zeitschrift) bemerkt: da pochten mir unterschiedlichste, teils extrem tiefe, straff federnde Baßschläge ins Ohr. Insoweit dürfte allerdings auch der KHV Auditor mit seinen 120 Volt Betriebsspannung einen Beitrag leisten, der für seine Baßkompetenz (und seine Luftigkeit und Neutralität, weniger für die Beimischung von Klangfarben, die kommen bei mir jedoch ohnehin vom Accuphase CDP) bekannt ist und den KH sehr straff führen kann. Wenn eine Aufnahme also tatsächlich viel und tiefen Baß enthält, wird er vom T1 auch faszinierend dargestellt. Grado und Denon stellen freilich auch keine schlechten Bässe dar: Der Grado bietet wieder mehr Luft zwischen Ohr und dargestelltem Instrument, so daß etwa straffe Bespannungen von Trommeln nicht ganz so eindrucksvoll wirken wie beim T1, auch stellt er minimal weniger straff und federnd dar als der T1. Beim Denon bewirkt die dunkle Timbrierung, daß der Gegensatz zwischen Baß und Höhen/Mitten etwas weniger ausgeprägt ist, wodurch die Wirkung eines Baßschlages weniger eindrucksvoll ausfallen kann; auch stellt der Denon nicht ganz so straff und federnd dar wie der T1. Andererseits überträgt sich der Baß über den Denon (möglicherweise weil er geschlossen ist) vereinzelt fast schon körperlich spürbar, was bei einem KH die Ausnahme und durchaus faszinierend ist. - Ich habe den Verdacht, daß hier im Forum hinsichtlich der Baßqualität gelegentlich von Aufnahmen gesprochen wird, die vielleicht gar nicht sooo viel Baßanteil enthalten, wie man zunächst annehmen mag (nicht jede Metal-Aufnahme etwa verwendet Instrumente, die einen wirklichen Tiefbaß erzeugen); KHs mit Badewannen-Abstimmung suggerieren ihren langjährigen Nutzern nur, daß sie einen tollen Tiefbaß wiedergäben, tatsächlich handelt es sich um einen aufgeblasenen und dröhnenden "Normalbaß", der so gar nicht in der Aufnahme steckt. Wenn dann Flaggschiff-KHs wie der T1 das Ganze auf ein realistisches Maß zurückführen, werden sie kritisiert.

Im Vergleich mit meinem ältesten KH, dem Beyerdynamic DT880 in der 600 Ohm-Variante, schneidet der neue T1, wie ich soeben bei einigen Hörtests mit unterschiedlichstem Material festgestellt habe, deutlich überlegen ab. Der DT880 ist zwar ein wirklich guter KH der Oberklasse, mit dem man für einen recht moderaten Preis erstaunlich angenehm Musik hören kann, doch kann er mit einem Großkaliber wie dem T1 einfach nicht mithalten: Mein Höreindruck ist, daß der 880 zum einen (zwar beileibe nicht schlecht, aber) ein ganzes Stück schlechter auflöst als der T1; dadurch entgehen einem einige (zwar im Gesamtmusikgeschehen nachrangig gedachte, aber für das vollständige Bild unverzichtbare) Schallereignisse (eine leise gespielte Triangel hier, ein Klimpern oder Zischen da) oder werden nur angedeutet (man fragt sich immer wieder, was dies oder jenes wohl für ein Instrument gewesen sein mag, was man da "irgendwie" wahrgenommen hat), während der T1 alles klar darstellt. Insbesondere wird es mit dem DT880 tendenziell problematisch, je mehr unterschiedliche Instrumente oder sonstige Schallereignisse gleichzeitig erklingen - während man beim T1 den Eindruck hat, daß die einzelnen Instrumente im Raum verteilt sind, weshalb man sich auf jedes einzelne Instrument bewußt konzentrieren kann, scheint sich der DT880 auf die drei oder vier wichtigsten Schallereignisse zu konzentrieren, die weiteren jedoch zu einem Soundteppich im Hintergrund zusammenzufassen (das kann natürlich bei manchen Aufnahmen durchaus gefällig sein). Zum anderen wirkt das Klangbild des DT880 verhangener als jenes des T1: Während der T1 energiereich, spannungsgeladen und offen anmutet, klingt der 880 (nochmals: im Vergleich, denn er ist besser als viele andere KHs) energieärmer und ein wenig gedämpft. Kennt man also den T1, möchte man kaum mehr mit dem DT880 hören (aber manche Aufnahmen durchaus, denn ähnlich wie der Denon kann auch er als Zweithörer für problematische Aufnahmen eingesetzt werden, wobei seine Gefälligkeit dann nicht aus einer dunklen Abstimmung, sondern aus seiner nicht ganz so hohen Auflösung resultiert). - Denke ich allerdings daran zurück, daß ich vor einigen Jahren den Sennheiser HD 650 gegen den Beyerdynamic DT 880 getestet habe und dabei den offenen und natürlichen Klang des 880 im Vergleich mit dem tendenziell gesoundeten, dunkleren, auf Gefälligkeit statt auf Natürlichkeit gezüchteten Klang des Sennheiser sehr zu schätzen wußte, möchte ich mir lieber nicht ausmalen, wie (schrecklich) der HD 650 im Vergleich mit dem T1 (und natürlich auch mit seinem eigenen großen Bruder, dem HD 800) klingen muß. (Am Rande gesagt: Vom - zugegebenermaßen auch in gefälliger Weise gesoundeten - Denon AH-D 7000 unterscheidet sich der Sennheiser HD 650 in negativer Weise dadurch, daß er längst nicht so gut auflöst wie der Denon; während der Denon mithin trotz des Soundings ein Flaggschiff ist, kann davon beim HD 650 m.E. keine Rede sein. Schließlich empfand ich auch die Anmutung des billigen Plastiks beim Sennheiser als unangenehm und wenig vertrauenerweckend und war dieser zu allem Überfluß auch noch sehr unbequem, weil er einen starken, nicht regulierbaren Anpreßdruck auf die Ohren ausübte - ohne daß ich einen besonders ausladenden Schädel aufwiese. Daß der Sennheiser HD 650 so beliebt ist, vermag ich nicht recht nachzuvollziehen. - Den dritten im Bunde der früher sog. "Großen Drei", den AKG K 701, habe ich leider nie gehört.) - Im Ergebnis eines Vergleichs des Flaggschiffs T1 mit bloßen Oberklasse-KHs kann ich nur feststellen, wie erfreulich es ist, daß die Entwicklung über die alten "Großen Drei" hinaus deutlich fortgeschritten ist und man mit dem T1 die Flöhe husten hören kann.


[Beitrag von Selection46 am 15. Nov 2015, 10:06 bearbeitet]
kein
Neuling
#160 erstellt: 15. Nov 2015, 16:47
Interessante Berichte aus den letzten Wochen...
Ich habe mittlerweile sowohl den neuen T1, als auch den DT-1770 intensiv gehört. Für mich sind beide in bestimmten Bereichen so gut, dass ich sie behalte. Mein HD 600 ist bereits verkauft - ich fand den 600er übrigens immer viel besser als den HD 650 - und mein AKG K 701 steht jetzt auch zum Verkauf. Beim AKG fällt mir es schon schwer, weil er einfach ein richtig guter Kopfhörer ist, den ich zwar erst vor einem knappen Jahr angeschafft habe, aber der andererseits nirgends das Niveau des T1 erreicht. Der ist von der Klangfarbe ähnlich, ohne jetzt in Details zu gehen, löst aber schlicht besser auf. Wo beim AKG ein "Mittenbrei" ist, hört man beim T1 noch Einzelheiten. Der T1 kann alles, was der AKG kann - nur besser. Wie gesagt, kleine Unterschiede auf hohem Niveau. Aber es geht ja um Beyer.
Der T1 mag Klassik, kleine oder auch riesige Besetzungen. Löst Orchester auf ohne den Zusammenhang zu verlieren, bringt Stimmen wunderbar. Natürlich auch um den Preis, eine schlechte Aufnahme, wie eine schlechte Aufnahme abzubilden. Man hört auch deutlich, wo bei der Produktion geschlampt wurde. Auch nur leichte Verzerrungen kommen erschreckend deutlich durch (z.B. auf Norah Jones, I don't know why bei 1:10 ...).
Dann der DT1770 pro. Ich mag den 770er, der totale Gegenentwurf zum AKG K701, so anders, das ich gar nicht von besser oder schlechter reden will. Ich habe die 80 Ohm Version, ein Kumpel die 600 Ohm Version. Letztere ist tendenziell besser, aber nicht mehr neu zu kriegen derzeit. Der DT 1770 grätscht da voll rein. Macht alles, was die DT 770er machen, nur besser. Spannt eine weitere Bühne, geht tiefer, aber ohne damit Reklame zu machen, sondern ganz souverän und löst nach oben besser auf. Ohne weiteres das Niveau des T1, aber eben anders.
Was die maximale Lautstärke betrifft, habe ich keine Meinung. Ich höre nicht laut, weder über Boxen, noch mit Kopfhörern.
Selection46
Ist häufiger hier
#161 erstellt: 15. Nov 2015, 19:14
@kein: Sehr interessant! Kannst Du auf den Vergleich zwischen T1 und DT1770pro noch etwas genauer eingehen? Was fehlt Dir beim T1, wofür Du dann den 1770 haben möchtest? Da Du beim T1 die Fähigkeiten bei der Klassik betonst, vermute ich, daß Dir bei Rock/Pop der Klang des geschlossenen 1770 mehr zusagt - ist auch er (wie mein geschlossener Denon AH-D 7000) mit schlechten Aufnahmen gnädiger als der T1? Wie sieht es beim 1770 mit dem Sibilanten-Problem aus?

Mit welcher Kette hörst Du?


[Beitrag von Selection46 am 15. Nov 2015, 19:15 bearbeitet]
bbuchi
Ist häufiger hier
#162 erstellt: 15. Nov 2015, 21:37
Seit ich den DT1770 habe, habe ich mit ihm noch keine Silbianten wahrgenommen, diese höre ich nur mit dem T90. Betrieben wird der 1770 und T90 an einem Ifi Audio Micro iDSD KHV an wechselnde Quellgeräte wie PC, Samsung Note4, IPad Air2 mit überwiegend Hires Material.
Bei meinem Vergleich mit dem T1 alt, direkt bei Beyer in HN,ist mir die bessere Räumlichkeit des alten T1 aufgefallen.
Ansonsten klingen schlechte Aufnahmen auch mit dem 1770 bescheiden.
Selection46
Ist häufiger hier
#163 erstellt: 16. Nov 2015, 04:17
... und noch eine große Stärke des T1: ebenso wie großorchestrale Klassik mit ihm ein Vergnügen ist, gilt das auch für Rock- und Pop-Balladen mit großer Besetzung, etwa Elvis Presleys legendäres Konzert "Aloha from Hawaii via Satellite" das im Januar 1973 von etwa einem Drittel der damaligen Weltbevölkerung live im TV gesehen wurde. So ist Elvis ab 1968/69 bei seinen Konzerten nicht nur mit einer Begleitband aus hochkarätigen Musikern in der üblichen Besetzung (Gitarren, Schlagzeug, Piano) aufgetreten, sondern wurde meist auch durch ein Orchester in mittlerer Größe (u.a. mit Blasinstrumenten) und nicht zuletzt durch mehrere (ihrerseits etablierte, also nicht nur als Backgroundsänger tätige) Gesangsgruppen (vor allem: "J. D. Sumner and the Stamps" [Sumner galt damals als der Sänger mit dem tiefsten Baß weltweit] und "The Sweet Inspirations" [deren Mitglied Whitney Houstons Mutter war]) begleitet. Die Orchestrierung war oftmals ziemlich komplex, viele Instrumente und Stimmen erklangen gleichzeitig. Hier zeigt der T1 sein ganzes Können, indem er nicht nur Elvis Stimme sehr natürlich im Vordergrund abbildet, sondern die zahlreichen anderen Klangereignisse differenziert und aufgefächert auf der Bühne verortet. Das macht solche Livekonzerte zum Genuß (zumindest die "offiziellen", es gibt auch zahlreiche Bootlegs in schlechter Tonqualität).

Elvis ist im Hinblick auf seinen großen Tonumfang, der weite Teile des Tenors wie auch des Baritons abdeckt ("lyrischer Bariton"), und darauf, daß er die Tonhöhe innerhalb vieler Songs stark variieren konnte, übrigens geradezu die Verkörperung der mittleren Tonlage. Seine Stimme - die mir sehr vertraut ist - wird durch den T1 sehr natürlich und stimmig wiedergegeben, hat insbesondere weder zu viel noch zu wenig Körper. Dies spricht deutlich für die hohe Qualität des T1 auch bei der Mittenwiedergabe.


[Beitrag von Selection46 am 16. Nov 2015, 04:21 bearbeitet]
Lustlizard
Hat sich gelöscht
#164 erstellt: 16. Nov 2015, 14:39

Schlappen65 (Beitrag #148) schrieb:
Jo, bis 5 kHz sieht alles gut aus, aber der große Sprung, der dann folgt, gefällt mir irgendwie nicht.
Wie sah das denn beim "Alten" aus.? Da war der Peak etwas weiter hinten, oder.?


Bei meinem T1.2. kann ich die Höhenbetonung erst bei ca 7-8kHz feststellen. Er ist nicht besonders hell und zischelt nur bei Aufnahmen mit viel Hochton. Der HD800 zischelt bei ca 6 kHz mehr als der T1.
kein
Neuling
#165 erstellt: 16. Nov 2015, 17:50
Kurz etwas zu den Unterschieden zwischen T1 und DT 1770. Der T1 ist ein "Hifi"-Hörer, der auf eine andere Zielgruppe zeigt, als der DT 1770. Letzterer steht in direkter Linie zum DT 770 und soll wohl für die nächsten 20 Jahre einen Standard im Studiobereich werden. Man hört die Verwandtschaft zum DT 770, aber wo der kompakt und dumpf im Sinne von eng und undifferenziert wird, löst der DT 1770 noch auf. Geht tiefer und kann lauter. Ich möchte es mit "souveräner" beschreiben. Hinzu kommt das geschlossene Prinzip. Das klingt grundsätzlich anders als offene Systeme. Nicht im Sinne von besser oder schlechter, sondern von anders. BTW, das Kabel des DT 1770 ist unangenehm mikrophonieempfindlich. Sollte also ruhig liegen beim hören.
Der T1 klingt beim ersten hören viel heller, wenn man sich einhört und nicht dauernd umstöpselt, dann nicht mehr so auffällig. Wie gesagt, ich ziehe ihn bei jeder Art Klassik vor, je größer das Orchester, desto besser wird er in der Darstellung von Details. Aber immer ohne den Zusammenhang zu verlieren. Der Klang wurde mit dem Einspielen etwas "runder", die anfangs vorhandene Schärfe wurde gemildert. Auf der Camjam, im direkten Vergleich mit dem DT 1770 klang er für mich schrecklich, gerade die Sybillanten fand ich unerträglich. Mit meinem, den ich hier habe, gab es damit keine Probleme, die anfängliche leichte Schärfe verschwand mit dem Einspielen. Beim DT 1770 sowieso kein Thema.

Ich habe beide KH mit Lehmann linear gehört. Sowohl mit dem Linear USB von PC (digital USB) und CDP (analog) als Quelle und dem Linear D von CDP digital (optisch/koax) und analog als Quelle. Musik war querbeet, viel Klassik, aber auch Pop/Rock,CDs und vom PC sowohl mp3 und Spotify, als auch von CDs (44,1/16) erstellte und höher aufgelöste flacs (96/24), letztere aber auf 44,1 runtergerechnet, weil der Linear USB nur bis 48/16 kann.


[Beitrag von kein am 16. Nov 2015, 19:51 bearbeitet]
nobkes
Ist häufiger hier
#166 erstellt: 24. Nov 2015, 19:31
Ihr Säcke habt Recht gehabt !!!

Der DT 880 hat nicht viel mit dem T1 "2" zu tun.
Ist schon eine andere Liga.
Kann nicht mehr schreiben, muss Musik hören......

Grüsse
civicep1
Inventar
#167 erstellt: 24. Nov 2015, 19:41

nobkes (Beitrag #166) schrieb:
Ihr Säcke habt Recht gehabt !!!


Selection46
Ist häufiger hier
#168 erstellt: 24. Nov 2015, 20:52
... meine Begeisterung nimmt auch mit jeder weiteren gehörten CD zu!
maky100
Inventar
#169 erstellt: 24. Nov 2015, 21:25
Und wie sieht der Vergleich T1#2 mit dem T90 aus? Kann den auch schon irgendwer anbieten?
moon1883
Stammgast
#170 erstellt: 29. Nov 2015, 12:17

maky100 (Beitrag #169) schrieb:
Und wie sieht der Vergleich T1#2 mit dem T90 aus?


Darüber hatte ich in #145 etwas geschrieben. Heute morgen habe ich dann nach etlichen Wochen T1.2 erstmals den T90 wieder aufgesetzt. Das war gar nicht so "schlimm" wie erwartet.

Erstaunlich finde ich, daß im anderen Review-Thread niemand über die Positionierungsempfindlichkeit des T1.2 geschrieben hat. Bin ich der einzige, dem es so geht? Hab' ich 'nen komischen Kopf? Oder schreibt man solch Ungemach einfach nicht in ein Review, wenn der Hersteller doch so nett war, das Testmodell zur Verfügung zu stellen?
maky100
Inventar
#171 erstellt: 29. Nov 2015, 13:51
Aus dem anderen Thread:
Die ersten ~ zwei Jahre bin ich gut damit hingekommen, aber dann wurden es immer mehr Platten, bei denen mir der Hochtonbereich dann doch etwas zu... naja... nervig wurde. Dann habe ich ~ 4 Monate am Equalizer rumgefummelt, um den nerv-Faktor zu reduzieren. Schließlich ging mir das Rumgefummel am EQ auf nie Nüsse, und ich hab' den EQ so gelassen, wie er bis dahin "gediehen" war. Optimal erschien mir das nicht mehr.
Und beim T1.2 hast du nicht das Gefühl, dass du irgendwann das gleiche Problem haben könntest?
moon1883
Stammgast
#172 erstellt: 29. Nov 2015, 14:26

maky100 (Beitrag #171) schrieb:
Und beim T1.2 hast du nicht das Gefühl, dass du irgendwann das gleiche Problem haben könntest?

Ganz besonders nach dem Test heute morgen: Nö. Das war mir vorher klar: Ich müsste das EQ-Preset wieder anwerfen, wenn ich länger mit dem T90 hören wollte. Will ich ja nicht. Sonst ist der T90 ein feines Ding.

Somit könnte man hier den alten Spruch "wer billig kauft, kauft zwei mal" auf ganz hohem Niveau anbringen. Insgesamt aber sind sowohl T90 wie auch T1.2 im Grunde genommen "überkandidelter Luxus", den ich mir einfach "gönne". Ist ja nicht so, als könne man mit einem DT 911 (oder DT 880 heutzutage) nicht bereits hervorragend Musik hören...
maky100
Inventar
#173 erstellt: 29. Nov 2015, 15:27
Na denn...danke für deinen Bericht, mal Schauen, wie lange ich noch standhaft bleibe
RCZ
Inventar
#174 erstellt: 03. Dez 2015, 11:21

moon1883 (Beitrag #170) schrieb:



Erstaunlich finde ich, daß im anderen Review-Thread niemand über die Positionierungsempfindlichkeit des T1.2 geschrieben hat. Bin ich der einzige, dem es so geht? Hab' ich 'nen komischen Kopf? Oder schreibt man solch Ungemach einfach nicht in ein Review, wenn der Hersteller doch so nett war, das Testmodell zur Verfügung zu stellen?


Zumindest im T1 Thread wurde darüber geschrieben und ich kann es bestätigen. Da es weiterhin das "gleiche" Modell ist, wird es beim 2nd nicht anders sein.


[Beitrag von RCZ am 03. Dez 2015, 11:22 bearbeitet]
liesbeth
Inventar
#175 erstellt: 03. Dez 2015, 11:50
Also ich habe da tatsächlich nichts wahrgenommen. Allerdings muss ich mir den T1 so oder so recht penibel aufsetzen, da er ja relativ klein ist.
Lustlizard
Hat sich gelöscht
#176 erstellt: 03. Dez 2015, 12:44
Ich fand den T1 in dieser Beziehung nicht extremer als andere Kopfhörer, nach ein paar Tagen sitzt er automatisch am richtigen Platz. Die bequemste Position gibt bei mir den besten Klang, relativ mittig.
Selection46
Ist häufiger hier
#177 erstellt: 04. Dez 2015, 05:02
besondes positionskritisch ist der T1 nach meinem Eindruck nicht, wenn der Bügel genau mittig oder ein bis zwei Zentimeter nach vorne oder nach hinten verschoben sitzt, ist der Klang gut; so kann man den individuell bequemsten Sitz finden ...
kein
Neuling
#178 erstellt: 09. Dez 2015, 00:09
Am Wochenende habe ich meinen T1.2 ausführlich mit einem Audeze LCD 2 verglichen. Preislich liegen nach Liste gut 300 Euro dazwischen, klanglich nicht. Sie sind (natürlich) unterschiedlich und mir gefällt der T1.2 tatsächlich besser. Nicht, dass ich nicht auch mit dem Audeze "leben" könnte und wenn man einen KH mal ein paar Wochen gehört hat, ist er immer gut . sonst wäre er schon nach kurzer Zeit in der Ecke gelandet.
Der Audeze löst sehr gut auf, spielt nicht aufdringlich, knallt einen nicht an und doch war der Beyer in der Summer der Eigenschaften für mein Hörempfinden besser. Geringfügig. Gerade bei Klassik, die ich viel damit höre.
Wir haben mit verschieder Musik gehört, eben Klassik, z.B. den Fliegenden Holländer in der Bayreuther Aufnahme mit Karl Böhm von 1971, aber auch anderes. Die neue Adele war auch dabei, gerade beim ersten Stück, der aktuellen Single "Hello", die als sehr gute Aufnahme ruhig anfängt, hört man deutlich, wie bei den Passagen, in denen Band und Background Sänger einsetzen, das Klangbild total zusammenbricht und die Stimme anfängt, zu quäken. Das haben beide KH sehr deutlich rüber gebracht. Beeindruckend war dann Tori Amos, Strange little girl, ein Stück mit einem rollenden Tieftonfundament im Refrain. Abgesehen davon, dass dies ein Paradestück für den DT1770 ist, war es auch mit den beiden "Hifi"-Hörern gut anhörbar.
Alles in allem, beide KH liegen trotz leicht unterschiedlicher Klangfarbe nah beieinander, aber wie gesagt, der Geschmack entscheidet. Und der sagte T1.2.
BTW eben habe ich in einer anderen Gruppe gelesen, dass die Hörzone in München sowohl T1.2, als auch DT1770 im Weihnachtsangebot hat. T1.2 für 899,-- und DT1770 für 549,--. Wäre vielleicht interessant für den ein oder anderen.
nobkes
Ist häufiger hier
#179 erstellt: 09. Dez 2015, 10:33
Bei mir ist eher die Kopfhaltung ausschlaggebend.
Neige ich den Kopf nach vorne, bekommt der Klang fast eine "von vorne" Ausrichtung.
Halte ich den Kopf gerade, so kommt der eher seitlich.
Aber das hat wohl mit dem KH nichts zu tun.
Dominik26
Ist häufiger hier
#180 erstellt: 31. Dez 2015, 13:03
Tag für Tag lese ich mir diesen Thread durch und der Thread verleitet mich mehr und mehr meinen T90 zurück zu schicken um mir den T1 zu bestellen.
Das Problem ist nur ich finde in der Nähe keinen Beser Reseller wo ich ihn mal probehören kann, der T1 ist ja immerhin etwa 650€ teurer als der T90 :-/
Andererseits denke ich wenn der Gedanke zum Upgrade vom T90 zum T1 erstmal vorhanden ist, dann handelt es sich nur um eine Frage der Zeit :-)


Hier im Thread waren einige ehemalige T90 Besitzer die zum T1 gewechselt sind, meine Frage an euch lautet: wie steht ihr nun wo die ersten Wochen zum sind zum T1?
War es das Geld wert?
Horvath
Gesperrt
#181 erstellt: 31. Dez 2015, 13:20
Nein ich sag so selbst ein Dt880 ist ein Wahnsinn was man an Klangqualität bekommt für den Preis und glaub mir das wird dir Wahr wenn man nen T1 hört klar ist er besser aber so minimal, im Vergleich zum t90 noch weniger. Wenn man locker Geld hat okay aber als Normalverdiener sag ich eindeutig nein.

Das ist alles nur Psychologie würde der t1 unterm t90 stehen Preislich wärs genau andersrum.
RCZ
Inventar
#182 erstellt: 31. Dez 2015, 14:52

Dominik26 (Beitrag #180) schrieb:

Andererseits denke ich wenn der Gedanke zum Upgrade vom T90 zum T1 erstmal vorhanden ist, dann handelt es sich nur um eine Frage der Zeit :-)



Wenn du keinen Kredit aufnehmen musst und die Kohle locker machen kannst, hol dir den T1. Ansonsten wird dich drang nach dem High-End Hörer immer weiter verfolgen. Das hast du schon richtig erkannt
BTW: Wo gibt es den T90 für 350,- €?
Dominik26
Ist häufiger hier
#183 erstellt: 31. Dez 2015, 16:02
Den gab es im Dezember bei den Amazon Cyberdeals für 320€, bis 30. Januar kann ich ihn halt noch zurück geben.
RCZ
Inventar
#184 erstellt: 31. Dez 2015, 19:12

Dominik26 (Beitrag #183) schrieb:
Den gab es im Dezember bei den Amazon Cyberdeals für 320€, bis 30. Januar kann ich ihn halt noch zurück geben.


Ah, danke. Die Aktion ging wohl an mir vorbei.
Horvath
Gesperrt
#185 erstellt: 31. Dez 2015, 21:40
Gebraucht isser noch billiger.
RCZ
Inventar
#186 erstellt: 31. Dez 2015, 21:43
Jetzt? Wo?
Horvath
Gesperrt
#187 erstellt: 31. Dez 2015, 21:45
Weis ich doch nicht schauen werde ich nicht für dich aber Tipps geben wo ich immer fündig werde Willhaben.at / ebay Kleinanzeigen.de/ ebay
RCZ
Inventar
#188 erstellt: 31. Dez 2015, 21:53
Eben, das kannste vergessen. Bei Kleinanzeigen ist 1x im Jahr einer drin und bei ebay zahlst du für ein 3-4 Jahre altes Modell 300,- (+) €. Also nicht wirklich ein Schnäppchen
Horvath
Gesperrt
#189 erstellt: 31. Dez 2015, 21:58
Normal sind immer ein paar da najah je nachdem was man bezahlen will auf willhaben waren oft welche drin für 280€.
moon1883
Stammgast
#190 erstellt: 04. Jan 2016, 12:18

Dominik26 (Beitrag #180) schrieb:
Tag für Tag lese ich mir diesen Thread durch und der Thread verleitet mich mehr und mehr meinen T90 zurück zu schicken um mir den T1 zu bestellen.

Tu es! Du wirst es sowieso früher oder später tun. Aber für 320 Euro... würd' ich den T90 jedenfalls gar nicht erst zurückgeben (wenn er nicht kaputt ist. Mein "erster" T90 kam gleich kaputt bei mir an, ein Kanal schnarrte. Wurde sofort anstandslos umgetauscht).

Andererseits denke ich wenn der Gedanke zum Upgrade vom T90 zum T1 erstmal vorhanden ist, dann handelt es sich nur um eine Frage der Zeit :-)

So sieht's aus. Hat man erstmal so einen Floh im Ohr, kann man irgendwann nur noch dem nachgeben...

Hier im Thread waren einige ehemalige T90 Besitzer die zum T1 gewechselt sind, meine Frage an euch lautet: wie steht ihr nun wo die ersten Wochen zum sind zum T1?
War es das Geld wert?

Ja sicher! Allein schon wegen der Räumlichkeit. Wobei ich nicht "gewechselt" bin, den T90 behalte ich schön als "Fallback", genau wie den DT911 als Fallback vom T90.

Mal ehrlich - der T1.2 ist teuer. Wenn man was gutes haben will mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis, nimmt man sowas wie den DT880. Da stimmt sicherlich alles. Macht man nix verkehrt. Ob der T90 demgegenüber überhaupt "besser" ist und wenn ja in welchen Teilbereichen, hängt mehr vom eigenen Geschmack ab. Auf jeden Fall bezahlt man normalerweise mehr. Da kann man an sich gleich beim DT880 bleiben und es damit gut sein lassen.

Einen "richtigen" Vorteil sehe ich erst beim T1.2. Mehr Raum, bässerer Bass, kein Eingriff mit dem EQ nötig um den kernigen Hochton zu entschärfen (wie beim T90), falls man mal laut hören möchte. Dafür bezahlt man ALLERDINGS ordentlich Aufpreis. Der T90 ist nicht Fisch nicht Fleisch: Überproportionaler Aufpreis für zweifelhaften Mehrwert gegenüber dem günstigeren "Standardmodell". Wenn schon überproportional Aufpreis zahlen, dann aber gleich klotzen, nicht kleckern.

Wenn Du jetzt sagst: Mich nervt der Hochton des T90 nicht, weiß gar nicht was ihr habt, mir gefällt's: Richtig! So war es bei mir auch. Erstmal!
Pd-XIII
Inventar
#191 erstellt: 07. Jan 2016, 17:36

moon1883 (Beitrag #190) schrieb:
...
Der T90 ist nicht Fisch nicht Fleisch: Überproportionaler Aufpreis für zweifelhaften Mehrwert gegenüber dem günstigeren "Standardmodell". Wenn schon überproportional Aufpreis zahlen, dann aber gleich klotzen, nicht kleckern.
... :cut


So ist das eben mit den unterschiedlichen Geschmäckern. Ich fand gerade den T90 eine riesige Steigerung zum DT880, auch wenn die höhere Auflösung sicherlich mit dem viel verschrienen Peak erkauft werden muss. Aber von der reinen Hörfreude war und bin ich vom T90 einfach deutlich überzeugter, was mich auch dazu gebracht hatte, den Aufpreis zum DT880 zu berappen. Gleiches wollte ich auch mit dem T1 durchführen und verglich oft an unterschiedlichen Tagen, kam aber immer zum Schluss, dass ich den T1 "anders" aber nicht unbedingt deutlich besser empfand. Vielleicht ist mein Ohr auch nicht geschult genug oder ich habe ein Hörschwäche die die Vorteile des T1 für mich nicht zugänglich macht. Ich höre auf jeden Fall seit einem Jahr mit dem T90 und vermisse nichts. Und jedes mal, wenn ich wieder zu zweifeln begann, hab ich mir beim Thomann den T1(1.Gen) aufgesetzt und festgestellt, dass mir der T90 mehr als dicke reicht. Wenn einer der teuren Kopfhörer, dann einen mit einer komplett anderen Ausrichtung. So lange halte ich es mit "Vergleichen ist der Anfang der Unzufriedenheit".

Ich möchte damit übrigens keinesweges den T1 schlecht reden oder generell widersprechen. Aber eben darstellen, dass der Schritt vom T90 zum T1 für manchereinen eben nicht gerechtfertigt ist. Außerdem muss sich Dominik26 so vielleicht weniger Sorgen machen, dass er in Absehbarer Zeit einen guten 1000er bei Beyer lassen muss.
BizQueen
Ist häufiger hier
#192 erstellt: 11. Jan 2016, 20:09
Hat mal jemand den T1 an einem Fiio X3 Gen2 betrieben? Reicht der oder ist er überfordert?
moon1883
Stammgast
#193 erstellt: 13. Jan 2016, 11:14
Scheint wohl keiner die Kombination X3.2 / T1.2 zu haben. An einem Hidizs AP100 geht der T1.2 zumindest bestens. Die maximale Lautstärke erreiche ich da selbst mit dynamikreichen Platten (die "leise" klingenden, meist alten CDs) bei weitem nicht. Klanglich ist nichts festzustellen.

Das wird vermutlich für die allermeisten "solcher" DAPs gelten, die haben sicherlich alle(?) genug Bumms. Das sind ja keine schwächlichen Clip Zips mit Kleinstakku und Sparverstärker, sondern 'richtige' Verstärker...
BizQueen
Ist häufiger hier
#194 erstellt: 13. Jan 2016, 11:32
Ist mir auch lieber, nur ein Gerät zu benutzen, statt so eine Verstärker-Armee aufzufahren. Hörbare Unterschiede sind mir zu gering, um da zig hundert Euro extra auszugeben.
Ramses13
Schaut ab und zu mal vorbei
#195 erstellt: 23. Jan 2016, 14:14
Hallo T1 Freunde,

ich habe hier immer gerne und gut mitgelesen und wollte mal zu zwei Aspekten meinen Senf dazu geben:
1) Fiio X3 2nd und T1 2nd: Habe die Kombination hier vorliegen: wenn die Lautstärke auf Maximum ist (+ Gain High) könnte man einen Titel (habe verschiedene probiert) sowas wie „knackig laut“ hören. Es gab aber keine (!) weiteren Reserven nach oben (ins unangenehme). Es dürfte wohl aber Probleme mit Aufnahmen/Stücken geben, die leise aufgenommen sind.
Man kann sie „durchschnittlich“ schon ohne KHV betreiben, für Reserven wäre wohl ein KHV sinnvoll.

2) Ohrpolster: Ich komme von T90, den ich für kurze Zeit bei mir hatte und war mit den Material der Ohrpolster sehr zufrieden (Mikrofaser). Aber als ich dann den T1 2nd aufsetzte, war mir das Velourmaterial irgendwie zu „picksisch“. Da ich auf erstmaliger Hi-Fi-Kopfhörersuche war (von Null auf Sennheiser HD 700, dann Audioquest Nighthawk und dann T90, jeweils testweise einige Tage gehört, war ich letztlich mit dem T90 am zufriedensten, auch was den Komfort der Ohrpolster betraf. Toppen wollte ich das dann noch vom Klang her mit dem Update auf T1 2nd.). Das ist mir vom Klang her auch gelungen, außer bei den Polstern.
Lange Rede – kurzer Sinn: ich habe mir einfach die Polster vom T90 auf die T1 gezogen. Das ging von den Maßen her auch ohne Probleme. Laut Support einer Beyer Mitarbeiterin, die nochmal intern nachfragen musste „ginge das von den Maßen her“ und weil beide auch offene KH waren. Bezüglich Klangaspekten bekam ich die Antwort, dass es immer alles subjektiv sein usw. also keine echte Antwort.
Ich hatte subjektiv den Eindruck, dass es durch den Austausch vielleicht ein wenig zu Veränderungen im Bass gekommen ist, kann das aber nicht genau sagen. Der T1 hat immer noch gute Bässe und die Polster nochmal zurückzutauschen war mir im Moment noch zu aufwendig (werde es aber irgendwann mal machen, wenn ich den KH auch ein wenig besser kennen gelernt habe). Ich glaube, dass man die Polster auch nicht extrem oft wechseln kann, da dann vielleicht die Folienumrandung ausleiert (keine Ahnung).
Interessant auch die Innenansicht im Unterschied: Der T1 2nd hat weniger Löcher, aber größere.

Polstervergleich Beyerdynamic T1 2nd und T90

Polstervergleich Beyerdynamic T1 2nd und T90

Es ist nun eine Frage, ob sich hier irgendwelche klangtechnischen Sonderheiten zeigen, oder ob es einfach nur was für die Ventilation der Luft ist.


[Beitrag von Ramses13 am 23. Jan 2016, 16:11 bearbeitet]
fqr
Inventar
#196 erstellt: 25. Feb 2016, 22:01
da ich nichts mit hochohmigem ausgang besitze, habe ich vorhin mal das UE dämpfungsglied, das bei den TF10 dabei war, zwischen den T1.2 und den JDS amp gestöpselt... das klingt ja furchtbar, weiss jemand zufällig wie viel ohm das dämpfungsglied hat? mich würde mal interessieren, wie sich beyer den T1 vorstellen, da sie ihn ja für 100ohm entwickelt haben.
RCZ
Inventar
#197 erstellt: 26. Feb 2016, 23:41

fqr (Beitrag #196) schrieb:
da ich nichts mit hochohmigem ausgang besitze, habe ich vorhin mal das UE dämpfungsglied, das bei den TF10 dabei war, zwischen den T1.2 und den JDS amp gestöpselt... das klingt ja furchtbar, weiss jemand zufällig wie viel ohm das dämpfungsglied hat? mich würde mal interessieren, wie sich beyer den T1 vorstellen, da sie ihn ja für 100ohm entwickelt haben.


Auch wenn ich keine Ahnung von son nem Dämpfungsgliede habe:
Beim T1 1.1 ist der Unterschied zw. 0 und 100Ohm Ausgang am KHV (habe eine Umschaltbox zw. KHV und KH) marginal, aber natürlich hörbar. Wenn sich dein T1 aber von genial auf "furchtbar" ändert, kann was nicht stimmen


[Beitrag von RCZ am 26. Feb 2016, 23:42 bearbeitet]
fqr
Inventar
#198 erstellt: 26. Feb 2016, 23:56
ich gebe zu, furchtbar war übertrieben,... der T1 klang etwas dumpfer, weniger klar... aber danke für deine einschätzung, dann spar ich mir die experimente mit 100ohm.
Wurstteppich
Hat sich gelöscht
#199 erstellt: 03. Mrz 2016, 12:18
Hallo,

ich muss jetzt nach längerem Hören des T1 v2 mittlerweile feststellen, dass mir der T1 in ersten Version doch deutlich besser gefallen hat und ich den Verkauf meines T1 v1 doch bereue, wahrscheinlich sogar so sehr, dass ich ihn mir doch nochmal in der ersten Version kaufe.

Bevor jetzt jemand meint, ich würde der neuen Version jetzt eine schlechte Kritik geben...dem ist nicht so. Meiner Meinung nach dürfte der T1 v2 mit seiner neuen Abstimmung, d.h. etwas mehr Bass, etwas zurückgenommene Höhen, den Geschmack vieler treffen. Die neue Version macht vieles richtig und stellt meiner Meinung nach immer noch zurecht das derzeitige Flagschiff von Beyer dar, aber leider hat die zweite Version zugleich an Charakter verloren.

Die Ecken und Kanten, die eine Signatur geschaffen haben, die mich vorher sehr oft zu diesem Hörer haben greifen lassen, sind jetzt (fast) glatt gebügelt. Leider fällt es mir schwer diesen Charakter genauer zu definieren. Mir ist aber aufgefallen, dass die neue Version fast nur noch in der Ecke rum liegt und ich trotz besserer Hörer, die sich in meinem Besitz befinden, früher einfach wesentlich mehr zum T1 gegriffen habe, da mich sein Charakter einfach so mitgerissen hat. Insbesondere bei Rock fällt mir das immer wieder auf.
vanda_man
Inventar
#200 erstellt: 03. Mrz 2016, 14:20
Der T1 hat mir von Anfang gefallen, gerade seine Höhen finde ich sehr erfrischend und spritzig.
Die 2nd Generation konnte ich noch nicht hören, leider.
Es gibt einfach Abstimmungen, die man nicht missen möchte.
Topolino72
Neuling
#201 erstellt: 09. Mrz 2016, 16:08
Hallo zusammen,

das hier wird etwas länger. Nachdem ich schon länger hier mitlese, möchte ich auch mal schildern wie ich zum T1 und bald auch zum T1 2. Generation gekommen bin.

Nachdem mein alter DT911 ein wenig in die Jahre gekommen war, wollte ich mich nun nach einen neuen Kopfhörer umsehen. Erstmal im Netz umgesehen und dann 5 Hörer zum Vergleich im laden angetestet. Die Teilnehmer waren:

Audeze LCD2, Audeze LCD3, Audeze LCDX, Sennheiser HD800 und der Beyerdynamic T1 erste Generation. Auch der Senni war aus der ersten Serie.

Erster Eindruck:
Ich bin blind! Die Optik interessiert mich weniger. Das Anfassgefühl vermittelte gleich 3 völlig unterschiedliche Hörergattungen. Bei den Audezes hatte ich gleich den Eindruck: "Was für ein Brocken!" Irre, was für ein Gewicht. Ob man die länger tragen kann?
Sennheiser, "Ist das eine Spagettizange?" Was für risige Teile. Wer da mit seinen Ohren an den Kapseln anstoßen wird muß richtige Lauschlappen haben.
Beyerdynamic: HMMM, zimlich klassisch... Ok, klasse verarbeitet aber sonst? Konserwativ muß ja nicht schlecht sein. Mein 911er gefällt mir ja auch noch nach über 15 Jahren.

Alle Hörer machten ein spitzen Eindruck. Bei der Verarbeitung kann ich nichts negatives sagen. Jedenfalls soweit ich das feststellen kann. Von daher, volle Punktzahl für alle Hörer.

Aufbesetzt:
Ersteunlicherweise drückten die Audezes weniger als erwartet. So schwer sie auch in der Hand schienen, auf den Kopf verteilte sich das Gewicht gut. Klar, das Gewicht war noch da, aber machte sich weniger bemerkbar als gedacht. Lange konnte ich diese allerdings nicht tragen. Dann wurde das Gewicht schon zur Belastung. Da der Anpressdruck auch nicht übel ist, also nicht gerade gering, nahm ich sie nach recht kurzer Zeit vom Kopf. Für mich als Langzeithörer nicht so das Wahre.

Sennheiser:
Sitzt, passt und gut. Schon nach einer kleinen Zeit spürte ich diesen Hörer nicht mehr auf den Kopf. So muß ein Kopfhörer sitzen! Einfach spitze! Was den Sitz angeht, ist eine lange Hörsession kein Problem. Mehr läst sich nicht sagen.

Beyerdynamic:
Sitzt auch gut. Nicht so klasse wie der Sennheiser HD800, aber auch nicht schlecht. Der Anpressdruck ist zwar höher aber scheint nicht zu stören. Mal sehen was nach einigen Minuten ist.

Klanglicher Eindruck:

Ich verkneife mir das übliche Frequenzgelaber (nicht falsch verstehen), ich bin nur der Meinung es führt zu nichts. Da die klangliche Wahrnehmung eine recht subjektive Sache ist, sollten auch nur diese vermittelt werden. Außerdem muß man bedenken, daß die Wahrnehmung des Klangs auch durch den direkten Vergleich getrübt ist. Setzt man den HD800 auf und wechselt direkt zu dem LCD2, wirkt lezterer ein wenig dumpf.

Audeze:
Alle Audezes empfand ich sehr wuchtig im Bass. Für mich persönlich schon ein wenig Zuviel. Und das, obwohl ich Bässe in Klangbild eigentlich mag. Darüber hinaus sind sie eher dunkel abgestimmt. Es ist schon alles vorhanden, strahlt aber nicht so stark wie ein Senni oder gar die Beyerdynamics. Der Gesammtsound ist zupackend und erdig. Büne geht für mich in Ordnung, wirkt aber nicht überragend. Die Ortbarkeit der einzelnen Instrumente gelingt gut, wirkt aber durch diesen recht dunklen Grundsound ein wenig verhangen. Was ist nun mit einer langen Hörsession? Ganz klar nein! Der wuchtige Bass in Verbindung mit dieser leicht dunklen Abstimmung gepaart mit diesen hohen Gewicht, wirkt auf mich erdrückend. Am längsten am Stück hab ich es mit den LCDX ausgehalten. Ein wenig schlanker im Bass und auch ein wenig mehr oben herumm. Mit den Familienklang der Audezes will ich mich nicht so richtig anfreunden.

Sennheiser:
Wie schon gesagt, Sitz perfekt. Und dann der Sound... Was für eine Büne! Wie riesig ist die denn? Einfach nur toll. So muß ein Hörer klingen! Nein, doch nicht so ganz:
Nach etwas längeren hören war ich dann doch ein wenig ernüchtert. Der Sound ist soweit rund. Von unten bis nach oben ausgewogen und auch neutral. Was mich ein wenig gestört hat, waren die etwas spitzen Höhen. Sonst machte er klanglich alles richtig. Allein die große Büne empfand ich als unnatürlich. Der Hörer zog mir alles zuweit in die Breite und Höhe. Dazu kam, daß mir die Gesangsstimmen in den Kopf zu singen schienen. Je länger ich ihn hörte, desto eher wollte ich ihn wieder absetzen. Schade, hätte mein Hörer sein können.

Beyerdynamic:
Ich bin wohl ein unumstößlicher Fan des Beyerdynamic Familienklang. Hier fühlte ich mich gleich zuhause. Kunststück, hab es ja nicht ohne Grund mit meinen 911er 15 Jahre ausgehalten. Alles wie gewohnt da und viel besser als beim alten. So soll es sein! Klasse Ortbarkeit und guter Bass obwohl recht schlank. Zuwenig ist nicht vorhanden. Passt!!! Den hab ich mir auch ausgeliehen zusammen mit den Sennheiser HD800. Wollte ihn auch noch eine 2. Chance geben.

Was ist nun passiert? Ich habe den Senni hin und wieder aufgesetzt. Lange hab ich es nicht mit ihn ausgehalten. Je länger ich hörte, desto unnatürlicher fand ich diese große Büne. Zudem kam, daß die Höhen sehr anstrengend wurden. Also nicht die Höhen grundsätzlich, sondern diese spitzen ganz oben. Den Beyerdynamic wollte ich dagegen nicht mehr absetzen. Ich kann mit ihm stundenlang hören ohne das er mich ermüdet.

Wie nicht anders zu erwarten ist alles was ich geschrieben habe mäckern auf ganz hohen Niveau. Alle Kopfhörer sind auf ihrer art einfach klasse. Für mich stellte der Beyerdynamic T1 den besten Kompromiß zwischen Verarbeitung, Tragekomfort, Klang und Langzeitverträglichkeit da. Später kam noch ein Vergleich zwischen den T1 und den T1 2. Generation. Um es kurz zu machen, bald werde ich beide besitzen. Der "neue" klingt ein wenig wärmer als der alte. Darüber hinaus hat er im Bass etwas mehr zu bieten. Hier für mich persönlich perfekt. Die Ortbarkeit der Instrumente geht trotzdem nicht verloren. Da ich mich nicht zwischen alt und neu entscheiden möchte, will ich einfach beide haben. So habe ich einerseits etwas mehr Druck und Wärme mit den T1 2. Generation und andererseits die herausragende Ortbarkeit und Analytik des alten Modells.

Gruß und viel Spaß mit euren KH!
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