Meze99 classics - Der Review-Thread

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Schlappen.
Inventar
#1 erstellt: 14. Mai 2016, 13:11
Dieser Thread ist nur für die Reviews der Testaktion vorgesehen. Sonst nix.
Alles andere, wie Feedback zu den Reviews und weitere Kommentare, Vorschläge, Verbesserungen, usw. bitte in den anderen Thread schreiben. Danke.
Schlappen.
Inventar
#2 erstellt: 14. Mai 2016, 13:53
Zunächst einmal möchte ich mich bei der rumänischen Fa. „Meze“, und insbesondere beim Deutschen Vertrieb: headphone-company.com (Astell & Kern Germany), Herrn Thomas Halbgewachs für die Leihgabe des neuen "Meze99 classics" im Rahmen der Hifi-Forum Testaktion bedanken.
http://www.headphone-company.com/

Der Kopfhörer wird in einem aufklappbaren und mit Magnetverschlüssen versehenen, recht stabilen Karton geliefert. Zur Ausstattung gehören - neben dem Hörer - ein Hartschalen-Case, eine runde Stofftasche mit zwei verschieden langen Kabeln, ein 3,5 auf 6,3 Klinken-Adapter, ein Flugzeugadapter, sowie eine Gebrauchsanweisung.


DSCI0680
DSCI0682

Design/Verarbeitung/Materialqualität:

Keine Frage, der Meze 99 classics ist ein kleines Design-Meisterstück.
Einen Kopfhörer dieser Art gibt es meines Wissens einfach noch nicht. Dabei ist die Konstruktion so simpel wie genial. Ein dünner Metallrahmen dient gleichzeitig als Kopfbügel sowie als Aufnahme für die Holzcups. Diese wiederum sind mittels eines Kugelgelenks so gelagert, dass sie sich in alle Richtungen bewegen lassen, ähnlich wie beim "Sennheiser Momentum".

Die Oberflächenqualität der Holzcups – hier ist es Ahorn – ist nahezu perfekt. Es sind keinerlei Schleifspuren auf dem Holz erkennbar. Das kann man von einem vier mal so teuren Audeze LCD nicht gerade behaupten.
Die Oberfläche selbst ist zwar poliert, aber in einem matten „Satin-Finish“. Mir persönlich gefällt das sogar besser, als diese Hochglanz-lackierten Oberflächen eines "Audiotechnica-Woddies" oder der alten "Denon AH-DXXXX" Reihe
Die Buchsen für die Kabelstecker sind sehr sauber im Holz eingelassen. Auch dort kein Grund zur Beanstandung.
Jedoch hat der Hörer keinerlei Kennzeichnung für Rechts und Links und die diesbzgl. Beschriftung auf den Steckern lässt sich nur schwer lesen, da weiße Farbe auf silbernem Hintergrund.

Der Hörer macht trotz seines etwas fragilen Aussehens einen durchaus stabilen Eindruck und dadurch, dass alle Verbindungen geschraubt sind, ist eine spätere evtl. Reparatur, sowie der Austausch von Einzelteilen problemlos möglich.

Die Ohrpolster, sowie das Kopfband bestehen aus Kunstleder, dessen Qualität aber zu überzeugen weiß. Der Kern selbst ist Memory Foam und sehr schön weich und anschmiegsam.
Das Wechseln der Polster geschieht auf denkbar einfachste Weise, indem die untere Lippe einfach in eine vorhandene Nut geschoben wird, ähnlich wie bei "Beyerdynamic".

Der Ohrausschnitt ist akzeptabel, wirklich ohr- umschließend ist er jedoch nicht, jedenfalls bei mir.
Entgegen aktueller, anderslautender Meldungen ist der Ohr-Ausschnitt der neuen Polster jedoch nicht auf 65 x 50 mm gewachsen, sondern beträgt etwa 60 x 45 mm. Also jeweils 5 mm mehr, als bei den „alten“ Polstern.
Dennoch hat man nie das Gefühl, ständig an den Cups herum fummeln zu müssen, um einen guten Seal zu bekommen. Einmal aufgesetzt und es passt. Allerdings würde ich mich in der Zukunft über noch größere Pads mit noch größerem Innenraum freuen.

Tragekomfort:

Allgemein bin ich kein Freund von diesen Konstruktionen, bei denen Kopfbügel und Kopfband-Pad „zweigeteilt“ sind und letzteres sich durch eine „federnde Aufhängung“ quasi der Kopfgröße anpasst.
"AKG" macht das schon ewig, "Audiotechnica" mit ihren „Wings“ im Prinzip auch und "Philips" hat sich beim X1/X2 auch dieser Konstruktion bedient.

Das Problem dabei ist jedoch immer das gleiche.
Ist die „Federkraft“ zu niedrig, rutscht der Hörer zu tief, im anderen Fall rutscht er ungewollt wieder nach oben.
Erstaunlicherweise funktioniert dieses System beim "Meze" aber recht gut. Der Hörer bleibt stets in seiner Position. Durch das recht breite und gut gepolsterte Kopfband und die sehr weichen Ohrpolster drückt auch nichts und es ist ein Hören von mehreren Stunden ohne irgendwelche Druckschmerzen möglich.
Auch der Anpressdruck der Polster ist ideal. Nicht zu fest und nicht zu locker.

Isolation:

Gut bis sehr gut. Nicht ganz so isolierend, wie ein Sony MDR-7520, aber wesentlich besser, als bei allen Denon/Fostex Pseudo-Geschlossenen, inkl. CAL 1+2, usw.

Kabel:

Es gibt ein kurzes Kabel mit Lautstärkeregelung und Mikrofon, sowie ein 3m langes Kabel.
Die Kabel sind angenehm dünn, ohne jedoch an „Spaghettis“ zu erinnern und obendrein mit einem Textilgewebe ummantelt. Leider neigen sie auch etwas zum Verdrehen, aber das hält sich im Rahmen.

Obwohl durch die geschlossene Bauweise insbesondere der obere Metallbügel sehr mikrofonisch ist, gibt es so gut wie keine „Störgeräusche“, wenn man den Hörer aufhat.

Test-Equipment:

Quellgerät: Yamaha CD-S700
KH-Verstärker: Asus Essence One

Gehörte Alben:

Lou Reed – New York
Deep Purple – Made in Japan
Joe Bonamassa – Different Schades of Blue
Massive Attack – Collected
David Gilmour – Live in Gdansk
Mark Knopfler – Sailing to Philadelphia
Steven Wilson - Grace for Drowning

Klangeindruck:

Insgesamt ist der "Meze99" schon klar auf der dunklen/warmen Seite angesiedelt.
Der Bass ist etwas angehoben und kann schon mal etwas ins "Dröhnige" abdriften. Dadurch werden insbesondere ältere, eher bass-schwache Produktionen (Rock/Pop der 70er/80er Jahre), zwar hübsch aufgepeppt und mit Leben versehen, allerdings kann das bei aktuellen, ohnehin schon recht komprimierten Alben manchmal auch schon einen Tick zu viel sein. Die Bassquantität hängt daber aber stark vom Sitz des "Meze99" ab. Schiebt man die Ohrpolster auf den Ohren ein paar Millimeter nach hinten, wird der Bass auch schon schwächer und besser konturiert.
In Sachen Tiefbass geht dem Meze allerdings recht schnell die Puste aus. Das merkt man z.B. am Anfang von Massive Attacks "Angel", da "pustet" es einfach weniger im Ohr, als z.B. bei einem LCD2 oder auch NAD Viso HP50

Der "Meze99" ist also kein Kopfhörer für "AKG-701 geschädigte Bass-Weicheier" . Der kann schon richtig hinlangen und v.a. für den portablen Gebrauch beim Spaziergang in der Natur und in der U-Bahn ist das ja durchaus auch von Vorteil.
Beim Stück "Raider II" von Steven Wilson kann einem da schon richtig Angst und Bange werden, macht aber auch tierisch Spass !!

Der Grundton ist recht stark ausgeprägt, wobei der Bass ein wenig in die unteren Mitten hinein zu strahlen scheint und Gesangsstimmen zwar vollmundig und körperhaft klingen, aber mitunter auch eine leicht verfärbte Note haben. Beim HD650 ist das ähnlich, weshalb ich persönlich das für mich als "realistisch/natürlich" erachte, da ich auf diese "Signatur" mittlerweile mehr oder weniger "geeicht" bin.
Leicht verfärbt und dennoch natürlich/realistisch? Klingt wie ein Widerspruch, ist aber so.

Danach ist eigentlich alles in Butter, man hört bis in die oberen Höhen hinein weder grobe Peaks noch Senken heraus. Allerdings scheint der "Präsenzbereich" ein wenig früher und mit etwas mehr Pegel abzufallen, als beim HD650. Dadurch ist beim Rumänen absolute "Sibilanten-Freiheit" gewährt ( auch bei extrem ungünstigen Aufnahmen), jedoch ohne dass Konsonanten „verwaschen“ klingen.

Diesen Spagat, ein stimmloses -S- weder zischelnd, noch lispelnd, sondern genau auf den Punkt wieder zu geben, beherrschen nicht viele Kopfhörer in dieser Preisklasse. Der HD650 kann das aber auch gut, wenngleich der Senni in dieser Frequenzregion auch schon mal seine Krallen ausfahren kann, bei ganz miesen Aufnahmen und höheren Pegeln.

Die Höhen beim Rumänen sind sehr zahm, sehr soft, aber dennoch detailliert. Niemals wird irgendetwas nervig, allerdings fehlt mir manchmal etwas Glanz. Dieses metallene Scheppern bei Hi-Hat und Becken z.B. könnte noch eine Spur intensiver daher kommen.

Auflösung

Diese empfinde ich v.a. in den Mitten und Höhen als sehr gut in dieser Preisklasse, wobei der Rumäne erstaunlicherweise seine Auflösung nicht durch irgendwelche Peaks im Mittel-Hochtonbereich erschwindelt, wie manch andere Hörer, sondern sie vielmehr locker aus dem Ärmel schüttelt und dabei dennoch immer klar und transparent bleibt. Das ist schon beeindruckend.

Bühne:

Damit habe ich ja immer so meine Probleme. Wenn jemand anderes von einer großen/breiten Bühne spricht, ist das für mich i.d.R. nur eine etwas größere Links-Rechts (Stereo) Verschiebung nach außen.
Beim Meze99 ist das der Fall. Instrumente werden teilweise stärker separiert, bzw. nach außen verschoben, so dass man sie im linken bzw. rechten Ohr etwas stärker wahrnimmt, als beim Sennheiser, HD650, wo alles etwas kompakter, runder abgebildet wird.

Fazit:

Mit dem 99 classics ist dem "Erfinder" Antonio Meze ein Kopfhörer gelungen, der in der Riege der geschlossenen Bügler in der 300 Euro Klasse auf jeden Fall seine Berechtigung hat und seine Liebhaber finden wird.
In Sachen Design, Materialqualität, Verarbeitung ist er in dieser Liga sogar nahezu konkurrenzlos.
Klanglich braucht sich der rumänische Schönling auch nicht vor seinen Konkurrenten NAD Viso HP50, Sennheiser Momentum, Focal Spirit, etc. verstecken.
Auch der Tragekomfort ist erstaunlich hoch.
Insgesamt ein Kopfhörer für Leute, die v.a. den etwas außergewöhnliche Style, das Besondere lieben. Und für Leute, die einen vollmundigen, druckvollen, erwachsenen, relaxten, sonoren, aber insgesamt dennoch recht natürlichen Klang mögen.

Prost !


[Beitrag von Schlappen. am 14. Mai 2016, 16:18 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Jun 2016, 14:41
Zu dem Karton, Inhalt, Design, Verarbeitung und Materialqualität ist schon mein Vorposter (der das ganze auch organisiert hat, nochmals danke dafür!) detailliert eingegangen, so werde ich mich kurz nur auf folgende Schwerpunkte konzentrieren.

Tragekomfort
Da war ich erstmal von der simplen Lagerung der Ohrmuscheln und der nicht verstellbaren Längenverstellung sondern elastischen Kopfbügel eher negativ voreingenommen da ich die meisten ähnlichen nicht besonders praktisch und langzeitkomfortabel empfinde. Zudem ich bei geschlossenen KH ohne Verlourspads meistens unter dem Hitzestau leide. Bei beiden hat mich der Meze 99 Classics vom Gegenteil überzeugt, trotz meines relativ großen Kopfes und Ohren, spürt man den KH schon nach einigen Sekunden nach dem Aufsetzen nicht mehr und kann problemlos stundenlang Musik genießen.

Hörtest
Gehört wurde an einem Focusrite Scarlett 2i4 Audio Interface sowie an einem Samsung S4 Smartphone. Dank der 32 Ohm Impedanz klingt eh ähnlich laut wie andere Vertreter dieser Klasse und es reichen die meisten Ausgänge pegeltechnisch aus, im Gegensatz zu den meisten hochohmigeren KH. Gehört wurden einige meiner Referenztracks sowie auch "normale" Musik aus den Bereichen Pop, Rock, EDM und Jazz. Der erste Höreindruck war erstaunlich positiv, nichts sticht besonders negativ hervor, keine besonders ausgeprägten Hochtonresonanzen. Im Vergleich zu meinen "Arbeitsreferenzen" (KEF LS50, JBL LSR 305, Menhir-S und Sennheiser HD600, alle per Messungen entzerrt) merkt man einen leichten Loudnesscharakter mit überhöhtem Oberbass, sowie somit auch einen leicht zurückhaltenden Mittenbereich, der jedoch schlechtere Aufnahmen erträglicher macht und bei lauten Aussengeräuschen (z.B. unterwegs) von Vorteil ist, weil sonst der Bass zu sehr maskiert wird. So kommen wir ins Detail zuerst zu dem dominantesten Parameter der subjektiven Bewertung eines Schallwanders, nämlich die

Tonalität
Der löblicherweise vom Hersteller aufgedruckte Frequenzgang bestätigt die gehörte leichte Loudnessabstimmung

und auch meine eigene Messungen zeigen ein sehr ähnliches Verhalten im Vergleich zu meiner (abfallenden) "Neutralkurve"

Meze 99 Classics Frequenzgangmessung

Wenn ich auf diese basierend den KH entzerre (die EQ Parameter schicke ich gerne per PM)

Meze 99 Classics Equalizing

werden die Stimmen noch etwas sauberer, verlieren eine leichte "Mumpfigkeit", aber die Unterschiede sind mit und ohne EQ und Songabhängig eher gering, was für mich auch ein sehr großer Lob für den Meze ist, im Gegensatz z.B. zu anderen meiner Testkandidaten der letzten Zeit wie Beyerdynamic T1 2nd Gen, AKG K702 und Oppo PM-3. Somit tonal mein aktueller Favorit der geschlossenen, nur leider ist mein Besitz des ebenfalls sehr neutralen Focal Spirit Professional zu lange her damit ich Urteile zwischen den beiden aufstellen könnte.

Klirrverhalten
Auch da keine Probleme im psychoakustisch kritischen Mittenbereich (nur 0,5% der fast nur aus gutmütigen k2 besteht), der Klirranstieg im Bass bei den gemessenen ungefähr 100dB ist psychoakustisch eher unkritisch und betont eher den noch den Bassbereich. Alleine im Hochtonbereich gibt es eine k2 Erhöhung zwischen 4-6 kHz die man ja auch im Frequenzgang bei 8-12kHz als leichte Überhöhung sieht, jedoch akustisch wenig störend ist (kein Vergleich zum Beyer oder AKG Peak den ich persönlich immer entzerren muss), was man auch im

Meze 99 Classics Klirrmessung

Ausschwingverhalten
sieht was ohne ausgeprägte Störstellen auskommt (die unteren "Balken" sind Messartefakte)

Meze 99 Classics Zeitzerfallmessung

Kanalgleichheit

Meze 99 Classics Kanalgleichheit

ist für die Preisklasse sehr anständig, so gibt es auch keine Verschiebungsprobleme der Phantommitte. Bezüglich "Stereobühne" tue mich wie der Vorposter auch schwierig bei Kopfhörerwiedergabe ohne individuelle HRTF-Korrektur und Kunstkopfaufnahmen, sie ist aber mir nicht negativ aufgefallen was für einen geschlossenen KH lobenswert ist.

Fazit
Bei meinen vorherigen Testkandidaten des letztes Jahres ging ich aufgrund ihres Ruhmes mit sehr Erwartungen ran und wurde teilweise enttäuscht. Hier war der Gegenteil der Fall, durch den unbekannten Namen und sehr optik- und haptik-lastiges Erscheinungsbild ging ich an der Test eher skeptisch und unmotiviert ran und wurde eines besseren belehrt. Ich empfinde den Meze 99 Classics als klanglich einen der besten geschlossenen KH und zusammen mit den guten Tragekomfort, edlen Materialien und vor allem nachhaltige Konstruktion (nichts ist geklebt, alle Bauteile sind tausch- und reparierbar) für den aufgerufenen Preis von 309€ als preiswert. Es ist auch der einzige Kandidat aus diesem Zeitraum den ich mir für den aufgerufenen Preis selber holen würde und es eventuell in der nahen Zukunft auch so tun werde. Muss sagen ich bin positiv überrascht wie ein kleiner Newcomer sowas auf die Beine bringen kann was höchtwarscheinlich neuartigen Entwicklungs-, Produktions- und Kooperationsmethoden zu verdanken ist und früher deutlich schwieriger war. Die "Großen" müssen sich eventuell in der Zukunft wärmer anziehen, was für mich eine positive Entwicklung wäre wenn ich bedenke wie viel Durchschnittsware aktuell durch hyping deutlich überteuert angeboten wird.
frix
Inventar
#4 erstellt: 15. Jun 2016, 20:12
Vorwort
Ich hab mich sehr über diese privat organisierte Aktion gefreut.
Hierfür vielen dank an Schlappen und den unkomplizierten deutschen Vertrieb von Meze.

Optik und Verpackung
Der "Meze 99 Classics" wird in einem platzsparenden Klappkarton geliefert.
Er ruht dabei in seiner stabilen Hartschalen Transportbox.
Die Präsentation und gut gemachte Verpackung stimmen einen auf diesen
schön designten Kopfhörer ein.
Auch wenn es die weiße Version ist und mir persönlich die schwarze besser gefällt
ist es ein außerordentlich schöner Kopfhörer mit einem
eigenständiges Design, dass durchaus luxuriös wirkt.

Verarbeitung und Materialität
Ingesammt ist alles hochwertig verarbeitet. Nichts wirkt zerbrechlich, wackelt oder knarzt.
Das Holz der Muscheln ist sehr gut verarbeitet und fühlt sich seidig glatt an.
Die Ohrpolster und das Kopfband sind aus synthetischem Leder.
Da wäre das I-Tüpfelchen echtes Leder gewesen.
Bei den Polstern fühlt es sich ganz gut an, das Kopfband hingegen kann da nicht so recht
mit dem hochwertigen Rest mithalten und hat etwas plastikhaftes.
Synthetisches Leder habe ich durchaus auch schon hochwertiger und weicher gesehen.
An den Kabeln gibt es hingegen nichts auszusetzen. Sauber gearbeitet und stoffummantelt.

Komfort
Das Kopfband stellt sich durch einen Gummizug selbst auf die Kopfgröße des Benutzers ein.
Bisher hatte ich noch keinen Kopfhörer dieser Art. Es funktioniert überraschend gut, auch auf meinem recht großen Kopf.
Den Anpressdruck empfinde ich als etwas zu hoch für meinen Geschmack und Kopfumfang.
Durch die Konstruktion ist der Anpressdruck oben an den Ohren etwas höher als unten.
Auch wenn es bereits größere Ohrpolster sind dürften sie ruhig noch ewas mehr Platz bieten, hauptsächlich aber tiefer sein.
Der Kopfhörer liegt so immer etwas auf den Ohren auf. Es fühlt sich eher wie eine Mischung aus Over-Ear und On-Ear an.
Unterm Strich lässt sich sagen, dass der Komfort zwar In Ordnung geht, aber durchaus noch gesteigert werden könnte.
Bequemer als mein NAD HP50 ist er aber allemal.
Ihn 1h-2h am Stück zu tragen sollte kein Problem darstellen.
Von dem Komfort eines Bose Around-Ear (meine Referenz bei kompakten, geschlossenen Over-Ears) ist er aber noch ein gutes Stück entfernt.

Klang
Ja, wie klingt er denn nun?
Um es vorweg zunehmen. Er gefällt mir richtig gut und macht mir auf Anhieb Spaß.
Gerade durch meine Vorliebe zu diverser elektronischer Musik hat mir der ordentliche Punsch und der recht üppig dosierte Bass gut gefallen.
Hier fällt einem auch nicht auf, dass der Grundton etwas zu mächtig wirkt und somit leicht in die unteren Mitten strahlt,
was bei gewisssen Musikstücken etwas ins dröhnige gehen kann.
Es hielt sich aber noch in Grenzen ohne nervig zu werden.
Bei älteren, dünnen Aufnahmen ist es ein Vorteil und diese wirken duch die Abstimmung lebendiger.
Mein NAD klingt hier im Vergleich weniger warm, weniger Punchig, aber auch nicht so fett im Grundton. Dadurch hatte ich bei dem NAD den Eindruck, dass er einen etwas präziseren Bassbereich hat.
An den restlichen Mitten hab ich hingegen nichts auszusetzten. Stimmen klangen sehr gut und recht natürlich.
Hier sehe ich den Meze vor dem NAD. Der Hochton ist von der Dosierung her genau richtig und hat keine wahrnehmbaren, nervigen Peaks.
Im Direktvergleich scheint mir der NAD besser aufzulösen.
Überrascht hat mich die Räumlichkeit des Meze99. Er klingt kein bisschen dosig und für einen geschlossenen doch sehr räumlich. Wobei Unterschiede im räumlichen empfinden bei Kopfhörern keine Welten sind. Dennoch auf jeden fall angenehemer und weniger "im Kopf" spielend als der NAD.
Betrachtet man die Summe aller Eigenschaften tendieren ich bei duell NAD vs. Meze zum Newcomer

Fazit
Ein wirklich schöner, hochwertiger Kopfhörer, der für die gebotene Leistung einen mehr als fairen Preis verlangt.
Es ist schön zu sehen, dass nicht alle Hersteller den Preis für qualitativ hochwertige Kopfhörer in die Höhe treiben.
Auch wenn er nicht der neutralste, und keine Detailmonster ist, macht er mir schon bei den ersten Takten direkt Spaß.
Der Komfort könnte für meine Ohren noch etwas besser ausfallen. Mal gespannt ob Meze hier noch weiter nachbessert.
Als wirklich mobilen Hörer sehe ich den Meze nicht. Er lässt sich zwar super auch mit dem smartphone antreiben, die beidseitige Kabelführung würde mich aber unterwegs stören.
liesbeth
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2016, 12:03
Meze 99 Classic

Vorwort:

Ich habe dieses Review viel zu lang vor mich her geschoben, das hat hauptsächlich zwei Gründe zum einen einfach Zeitmangel, den als ich mich zur Aktion gemeldet hatte noch nicht absehen konnte allerdings musste ich auch schnell feststellen, dass sich mein Höreindruck so stark von denen der im netz zu findenden und auch durch Messungen belegten, dass ich nicht weiß, was meine Erfahrungen wert sind aber dazu nachher mehr.


Lieferumfang, Verarbeitung und Co:

Hier gibt es wenig zu meckern, der Hörer wird in einer stabilen aber noch Kompakten Tasche geliefert, die im mobilen Betrieb sicherlich gute Dienste leisten wird.
Das Kabel ist austauschbar. Es werden zwei Kabel in unterschiedlichen Längen und von ordentlicher Qualität mitgeliefert. Alle üblichen Adapter liegen ebenfalls bei. So weit sehr vorbildlich.
Auch die Verarbeitung ist auf hohem Niveau. Das Holz macht wirklich einen sehr hochwertig verarbeiteten Eindruck. Einzig die Polster stechen etwas heraus, diese fühlen sich etwas billig an, sind aber trotzdem nicht unangenehm.
Das Design ist natürlich Geschmackssache. Meins ist diese Version sicher nicht aber die Kombi von Schwarz mit dem dunklen Holz würde mir auch sehr gut gefallen.


Klang:

Vorab, der Meze lässt sich sehr Problemlos antreiben und ist da nicht sonderlich anspruchsvoll. Der mobile Einsatz ist problemlos möglich.

So nun zum Klang. Als Geschlossenen muss er bei mir gegen den MSR 7 und M50 von Audio Technika antreten. Offen wären hier noch ein K 701 und ein T 1 als Kontrahenten verfügbar. Schon der erste Test zeigte aber die offenen brauchen gar nicht erst ausgepackt werden. Der Meze hat bei mir keine Bühne, wirklich gar keine. Der Klang entsteht ganz genau mittig im Kopf. Seperation oder gar das Gefühl von Weite kommt einfach nicht vor.

Auch sonst macht er mir keinen Spaß. In meinen Ohren ist er sehr mumpfig und vermatscht. Selbst AIRs Moon Safari, das nahezu jeden Hörer glänzen lässt, klingt ziemlich dröhnend und die federleichten filigranen Klänge der Franzosen klingen wie ein Bison im Starkregen.

Kurzum der Hörer fällt bei mir total durch. Messungen und Meinungen von Leuten mit reichlich Erfahrung bestätigen aber meine Eindrücke in keinster Weise. Es kann also durchaus sein, dass bei mir irgendetwas anatomisch nicht mit diesem Hörer harmoniert oder ich vlt Stressbedingt oder warum auch immer eine verzerrte Wahrnehmung hatte.

Immerhin kann man aus meinen Erfahrungen noch einmal bestätigen, dass man immer selbst Hören sollte und nicht jeder Hörer für jeden gleich klingt.

Ein großes Danke geht zu letzt noch an Schlappen und den Vertrieb für die Möglichkeit und Orga.
kopflastig
Inventar
#6 erstellt: 27. Jun 2016, 20:54
Der Name Meze war mir bis vor kurzer Zeit völlig unbekannt. Erst ein Beitrag Schlappens zu deren neuem Modell weckte meine Aufmerksamkeit für den im Jahr 2009 vom rumänischer Designer Antonio Meze gegründeten Kopfhörerhersteller. Auf den Firmenfotos wirkt der Meze 99 Classic, der mit einer Kombination aus Metall und Holz aufwartet, auch tatsächlich ziemlich wertig.
Das Interesse war also geweckt, die Teilnahme an der vom Deutschlandvertrieb dankenswerter Weise möglich gemachten und von Schlappen organisierten ( ) Testaktion war da nur ein Formsache.

Präsentation
Vor rund drei Wochen dann lag es vor mir, das Paket mit dem Meze. Hübsch verpackt kommt der Rumäne daher, in seinem Umkarton aus stabiler Pappe und seiner praktischen Aufbewahrungstasche. Letztere beinhaltet neben dem Kopfhörer selbst eine kleine, per Reißverschluss verschließbare runde Stofftasche, in der die beiden Kabel (1,5 und 3m), ein steckbarer Adapter auf 6,3mm-Klinke sowie einer für die Nutzung im Flugzeug Platz finden.

Meze 99 Classic



Haptik
Schon beim ersten Anfassen stellte sich bei mir das angenehme Gefühl ein, ein auf Langlebigkeit ausgelegtes, solide konstruiertes Produkt in der Hand zu halten. Der Einsatz von Holz und Metall trägt einen großen Teil dazu bei. Die aus Vollholz gefertigen Gehäuse fassen sich sehr angenehm an und vermitteln einen Eindruck von Stabilität. Hinzu kommt die Tatsache, dass die verschiedenen Bauteile des Bügels miteinander verschraubt und daher grundsätzlich problemlos austauschbar sind. Überhaupt, der Bügel: Auch wenn das Design aus rein optischen Gesichtspunkten vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, muss ich ihm eine gewisse Eleganz zusprechen.
Die Verarbeitung ist in meinen Augen sehr gut. Hier stechen die sauber verarbeiteten Gehäuse aus Ahornholz positiv hervor. Die Klinkenbuchsen sind sauber in das Gehäuse eingelassen. Die Oberfläche der gepolsterten Ohr- und Kopfpolster besteht aus Kunstleder, das ebenfalls einen guten Eindruck macht. Echtleder wäre an dieser Stelle haptisch sicherlich netter, mehr aber auch nicht. Im praktischen Einsatz lässt sich Pleather leichter reinigen und muss nicht gepflegt werden. Außerdem erwarte ich an einem 300 Euro-Modell nicht unbedingt Echtleder.

Wer zwanghaft etwas bemängeln will: Der Kopfbügel besteht aus gestanztem und beschichtetem Metall, und bei genauerer Betrachtung erkennt man dort, nun ja, Stanzspuren eben. Beyerdynamic lässt grüßen. Mir macht das nix aus, aber es soll ja Penibelchen geben, die sich für so etwas interessieren.

Meze 99 Classic



Tragekomfort
Auf meinem Kopf ist der Anpressdruck der Ohrmuscheln angenehm, nicht zu hoch und nicht zu gering. Ungefähr vergleichbar mit einem HD600. Über kurze Distanzen bis etwas eine Stunde ist der Tragekomfort auf meiner Rübe hervorragend. Einen großen Anteil daran haben die Ohrpolster aus memory foam in Kombination mit den in allen Richtungen beweglich aufgehängten Ohrmuscheln, die sich perfekt an die jeweilige Kopfgeometrie anpassen. Hinzu kommt, dass ich das Kopfpolster nach wenigen Minuten nicht mehr wahrnehme, womit das "kopfhörerhafte" beim Musikhören etwas verschwindet.

Leider gibt es zwei Punkte, die mir den Tragekomfort des Meze 99 auf Dauer mehr oder weniger verleiden. Da wäre zum einen die Anfälligkeit der textilummantelten Kopfhörerkabel und des Kopfbügels für Mikrophonieeffekte. Dass der Kopfbügel bei Berührung Schall überträgt, wäre verschmerzbar, weil ich im heimischen Wohnzimmer (was meine Einsatzort wäre) nur in Ausnahmefällen irgendwo dagegenstoße. Nervig allerdings ist die Schallübertragung über die gewebeummantelten Kopfhörerkabel. Am Schreibtisch führen selbst kleine Kopfbewegungen dazu, dass das über die Brust schleifende Kabel Störgeräusche in die Ohrmuscheln überträgt. Auf Dauer würde ich mir deshalb auf jeden Fall ein alternatives Kabel besorgen.

Meze 99 Classic

Meze 99 Classic



Zum anderen, und das ist schwerwiegender, sind mir die Ohrpolster des Meze zu klein. Ähnlich wie beim Focal Spirit Professional erscheint das zu Beginn nach dem Aufsetzen kaum als Problem, weil die Ohrpolster selbst sehr weich und anschmiegsam sind. Nach einer Weile aber, beim Meze nach mehr als einer, beim Focal bereits nach einer halben Stunde Tragedauer, beginnen daher die oberen und unteren Ränder meiner Ohren zu schmerzen. Ein kurzes Ausmessen per Schieblehre ergab einen lichten Innendurchmesser der Polster von ungefähr 4,5cm mal 6 cm. Das unterscheidet sich zwar kaum vom HD 650, sorgt aber aufgrund der viel kleineren Außenmaße und Ohrmuschelntiefe dennoch ein enormen Unterschied in Sachen Bequemlichkeit. Meine Ohren kommen übrigens auf eine Höhe von rund 6,7cm. Für Menschen mit kleineren Ohren stellt das vermutlich kein Problem dar, für solche mit durchschnittlichen oder großen Ohren kann das aber durchaus ein Entscheidungsmerkmal sein, weil der Meze plötzlich nicht mehr ohrumschließend ist.

Meze 99 Classic

Meze 99 Classic



Klang
Nun zur Quintessenz, dem Klang. Wäre der Meze 99 Classic ein Wein, würde ich ihn als überaus vollmundig, kräftig und süffig bezeichnen. Nun handelt es aber um einen Kopfhörer ... und trotzdem passt die Weinanalogie noch immer. Denn der Meze zieht ein sehr "warmes" Klangbild auf, kommt also mit betontem Bass, vollen Mitten und einem in diesem Fall sehr dezenten Hochton daher.

Der Tiefton ist etwas ausgeprägter, als es mir lieb ist, ohne mich allerdings in Sachen Quantität zu nerven, wie es etwa der Shure SRH 840 oder der AKG K 242 HD tun. Allerdings ist er nicht wirklich sauber. Vielmehr klingt er je nach Aufnahme mal mehr, mal weniger schwammig und strahlt in die oberen Lagen aus. Mit zunehmender Lautstärke kann es dann je nach Titel schonmal passieren, dass der Oberbass Stimmen und Musikdetails verdeckt. So etwa bei Stings "Fragile" * vom Live-Album "... all this time" oder Lissies Cover von "Go Your Own Way", bei dem die ohnehin eher im Hintergrund agierende Gitarre ab 0:43 über den Meze nur noch zu erahnen ist.

Im Gegenzug gewinnen eher hell beziehungsweise bassarm aufgenommene Titel wie alte Jethro Tull-Alben, Kansas, Metallicas "... And Justice For All" ganz enorm von dieser warmen, vollen Abstimmung. Und – ebenfalls sehr angenehm – zu Tode gemasterte oder zu Sibilanten neigende Aufnahmen klingen wegen der vergleichsweise zurückgenommenen Höhen in meinen Ohren angenehmer. Selbst völlig schrottig klingende Ohrkrebserreger wie die Titel auf Metallicas Death Magnetic (ab 2:00) lassen sich dadurch ein paar Sekunden länger ertragen.

Bei der Mehrzahl der von mir gehörten Titel – einmal quer durch die Musiksammlung - macht die Abstimmung aber einfach nur ... ich traue mich kaum das zu schreiben ... Spaß. Neutral ist das sicher nicht, aber auch nicht völlig verquer. Dabei kommt dem Meze auf jeden Fall zugute, dass ich tendenziell eine vom Tiefton zu den Höhen abfallende Klangcharakteristik mit nur leichter Betonung in den Höhen bevorzuge. Zudem mag ich Kopfhörer, die Instrumenten und Stimmen "Körper" verleihen, und das tut der Meze. Da empfinde ich es auch nicht als sonderlich schlimm, dass Stimmen manchmal etwas "voll" rüberkommen oder musikalische Details über den Meze deutlich in den Hintergrund gerückt werden. Denn diese Abstimmung ist in meinen Augen der Langzeittauglichkeit dienlicher als eine eher höhenbetonte Herangehensweise, die über das Zurschaustellen vieler Details eine möglichst hohe Auflösung vorgaukelt.

Die mir vom Meze vorgegaukelte Bühne ist eher klein, dafür wirkt alles relativ dreidimensional. Als interessant empfand ich, dass ich nicht das Gefühl hatte einen geschlossenen Kopfhörer auf dem Kopf zu haben; der Meze 99 klingt kein bisschen hohl oder topfig, imho.
Was noch auffällt: Der Meze 99 Classic ist dank hoher Empfindlichkeit (103 db/mW) und niedriger Impedanz leicht anzutreiben und spielt bei gleicher Lautstärkeeinstellung deutlich lauter als ein HD 600 oder DT 770 Pro (80 Ohm).
In Sachen Außengeräuschdämmung ist der Meze 99 in meinen Ohren vergleichbar mit dem DT 770 Pro oder (aus der Erinnerung) dem Focal Spirit Professional und dem Shure SRH 840.
Ich habe keinen nennenswerten klanglichen Unterschied zwischen dem Betrieb an einem nieder- beziehungsweise hochohmigen Ausgang wahrgenommen (was aber nicht viel heißen muss, da zwischen beiden Ausgängen ungefähr 10m und zwei Türen liegen ).


Meze 99 Classic



Schlusswort
Der Meze 99 Classic ist für mich ein hübscher Kopfhörer, dessen Alleinstellungsmerkmal die für den geforderten Preis von rund 300 Euro ungewohnt hohe Anfassqualitität ist. Das Zubehör ist in Ordnung, die Aufbewahrungstasche sticht positiv hervor.
Als verbesserungswürdig empfinde ich die mikrofonieempfindlichen Kabel und vor allem die Größe der Ohrpolster. Und wenn der Hersteller dann noch den Tiefton etwas trockener hinbekäme, wäre der Meze 99 Classic ein haptisch herausragender Spaßkopfhörer und Preis-Leistungstipp.
Trotz der Kritikpunkte, und das mag überraschen, hat das Probehören des Meze ordentlich Laune gemacht.

*Das Video zu "Fragile" ist leider nur über einen Umweg abrufbar.


[Beitrag von thewas am 29. Jun 2016, 13:49 bearbeitet]
mksilent
Inventar
#7 erstellt: 08. Jul 2016, 11:23
Hi!

Vorwort
Besten Dank an den deutschen Vertrieb von Meze und natürlich auch an "Schlappen." der sich um die komplette Organisation gekümmert hat.

Unseren Test (von bartkzy & mir -> headflux.de) möchten wir sowohl hier, als auch auf unserem Audioblog gerne vorstellen.
Audioblog: Headflux.de

Meze 99 Classics

Meze 99 Classics Front mit Kabel

Die schöne Rumänin namens Meze 99 Classics stammt aus der Feder von Antonio Meze. Ohne Frage hat das in Baia Mare angesiedelte Unternehmen Meze Headphones damit einen formschönen Kopfhörer auf den Markt gebracht. Für rund 300€ darf man seinen Kopf mit dem Overear schmücken - in Anbetracht der Optik hätten wir fast einen höheren Preis vermutet.
Neben der Variante in Maple Silver, gibt es den 99 auch noch im dunkleren Walnut mit goldenen oder wahlweise etwas dezenteren silbernen Applikationen. Bis auf die unterschiedlichen Hölzer und Farben bekommt man in jeder der drei Ausführungen den gleichen dynamischen Overear.
Im Lieferumfang befinden sich neben einem stabilen Case und Adaptern gleich 2 textilummantelte Kabel: Eines in kurzer, mobiler Ausführung mit Lautstärkeregelung und Mikrofon, sowie ein längeres 3m Kabel für Bewegungsfreiheit am Hörplatz. Der Lieferumfang lässt keine Wünsche übrig, zumal gerade das stabile Case bei vielen Kopfhörern fehlt und nur ein Aufbewahrungsbeutel aus Stoff mitgeliefert wird, der nicht vor Stößen schützt.

Meze 99 Classics Case

Verarbeitung und Passform:
Sehr löblich ist das von Meze angewendete Montage-Konzept: Der 99 Classics kommt komplett ohne Klebstoff aus und alle Bauteile sind im Falle einer nötigen Reparatur austauschbar. Dank großflächigem Einsatz von Holz, Metall und PU-Leder ist der Meze ein absoluter Hingucker. Die Verarbeitung des Kopfhörers kann hier leider nicht ganz mithalten und bleibt hinter den Erwartungen, die der Ersteindruck liefert, zurück. Die Holzarbeiten sind zwar schön und fassen sich auch so an, schaut man aber ganz penibel hin, zeigen sich hier und da Unsauberkeiten vom Fräsen. Die Spaltmaße an den Cups sind nicht vollkommen gleichmäßig und auch die Nähte am Kopfband könnten sorgfältiger sein. So zeigen auch die Textilkabel schon leichte Fransen. Klar ist das Meckern auf hohem Niveau, doch wer sich als Hersteller nichts anderes als "Perfektion in jeder einzelnen Komponente" auf die Fahne schreibt, muss auch mit kritischen Augen rechnen.

Der Meze 99 Classics ist mit seinen 260g angenehm leicht und lässt sich dank seines moderaten Anpressdrucks und den weichen Ohrpolstern aus Kunstleder sehr bequem tragen. Selbst nach mehreren Stunden Musikgenuss stört der Meze nicht. Wie für die geschlossenen Bauform des Kopfhörers üblich, gelingt ihm eine ordentliche Isolation gegen Außengeräusche. Die Größe der Cups bewegt sich dabei am unteren Ende eines Overears, dass der Meze für Hörer mit großen Ohren schon mal zum Onear werden kann. Das von AKG bekannte Konzept des Kopfbandes ist Meze gut gelungen und adaptiert sich an große und kleine Köpfe gleichermaßen.
Schade ist, dass es bei Berührung des oberen Aluminium-Bügels zum Mikrofonieeffekt kommt - also Störgeräusche entstehen. Bei beiden textilummantelten Kabeln entstehen diese Störgeräusche leider auch, jedoch nicht ganz so laut wie am Bügel.

Meze 99 Classics Bügel

Klang:
Bass. Die zarte, fast unschuldige, damenhafte Anmutung des maple-silbernen Kopfhörers ist beim ersten Ton schnell vergessen. Denn in fast brutaler Manier drückt der Meze den Bass gen Trommelfell. Vor allem Mid- und Oberbass sind dabei sehr dominant. Für Genres mit hohen Bassanteil (RnB, House & Elektro) wird es mit dem Meze sehr schnell anstrengend, da der Tiefton zu dröhnen neigt. Rockige Musik verzeiht die Abstimmung durch den Zugewinn schöner Basedrumschläge (Punch) wohl am besten. Zum Tiefbass hin zeigt der Frequenzverlauf des 99 Classics leichtes Abrollen und somit eine kleine Tiefbassschwäche.
Die Stimmwiedergabe besitzt eine gewisse Wärme und Vollmundigkeit. Der Grundton wird vom Bass angefettet und verleiht dem Meze eine insgesamt sehr warme Klangfarbe. Unterstützt wird die entspannte Abstimmung von dezenten Hochtonbereich, der leicht hintergründig ist und ohne störende Peaks auskommt.

Meze 99 Classics Klinke

Die Auflösung befindet sich insgesamt auf einem soliden bis gutem Niveau und ist dem Preis angemessen. Der Mittelton zeigt sich dabei detailreich, leidet aber etwas unter dem dominanten Bassbereich. Der Hochton ist dezent und etwas hintergründig, erweist sich aber als angenehm gut aufgelöst. Anders verhält es sich mit dem Tiefton, der sich nicht so recht in das ansonsten gut aufgelöste Gesamtklangbild einfügen will. Im Bass würden wir uns mehr Präzision wünschen.
Die Separation einzelner Instrumente und Stimmen gelingt fern des Tiefton gut. Die räumliche Darstellung dehnt sich vor allem in die Breite und ist dabei glaubhaft. Somit befindet sich die Bühnendarstellung auf einem gutem Niveau für einen geschlossenen Kopfhörer.

Die Wiedergabeseite wird nicht vor große Herausforderungen gestellt. Der Meze 99 Classics ist sehr leicht anzutreiben, ideal für den mobilen Einsatz. Ein Smartphone oder kleiner mobiler Audioplayer reicht dabei problemlos für hohe Lautstärken.

Meze 99 Classics Front

Fazit:
Meze hat mit dem 99 Classics einen ausgesprochen schönen Kopfhörer entworfen. Er ist leicht, fasst sich gut an und lässt sich zudem sehr angenehm tragen. Qualitativ kann die Verarbeitung uns nicht überzeugen, auch wenn sich der Meze 99 durch seine klebstoff-freie Bauweise als besonders nachhaltig erweist.
Klanglich bietet er starken, etwas unpräzisen Bass, sanfte Mitten und dezenten Hochton. Überzeugen kann die Auflösung und Darstellung jenseits des Tiefton, weniger der zu präsente Mid- und Oberbass.
Eine Kaufempfehlung erhält der Meze 99 Classics daher nur für design-orientierte Bassheads oder Anhänger besonders warmer Abstimmung. Alte Rock-Hits kann der Meze durch seine vollmundige Abstimmung wieder gut aussehen lassen, wie natürlich auch den Kopf seines Besitzers.


[Beitrag von mksilent am 08. Jul 2016, 22:59 bearbeitet]
fqr
Inventar
#8 erstellt: 13. Jul 2016, 22:18
Und hier sind nun meine Eindrücke, leider ohne Fotos, da ich passenderweise am Testwochenende meine DSLR verliehen hatte:


Äußerlichkeiten:

Der Meze 99 Classics möchte etwas Besonderes sein, und das macht er einem auf den ersten Blick auch klar. Das Design ist für einen Hörer dieser Preisklasse außergewöhnlich, vor allem auch durch die verwendete Materialien Holz und Metall, sowie einem stoffummantelten Kabel.… kein Plastik, kein Kleber. Soweit so löblich.

Leider trifft der Meze dabei nicht wirklich meinen Geschmack, selbst die dunkle Variante wäre nicht meins. Zu viel „schau mich an, ich bin ein edler KH“. Mir liegt eher das nüchtern-technische eines T1 mehr, selbst mein Hifiman gefällt mir da deutlich besser. Aber das ist lediglich mein Geschmack und nicht allgemeingültig. Für Liebhaber von Denons oder Audio Technicas mit Holz Cups ist der Meze sicherlich ansprechend. Aber ich bin höchstwahrscheinlich auch nicht Zielgruppe dieses KH.

Neben dem Design gibt es jedoch auch konstruktionsbedingte Dinge die mich stören würden, vor allem ist dies die Kopfbandkonstruktion. So praktisch und bequem die Größenverstellung durch ein mit Gummizug gehaltenes Kopfband auch ist, so sehr zweifele ich an der Haltbarkeit dieser Konstruktion. Gummibänder leiern mit der Zeit einfach aus, egal wie hochwertig sie sind. Eine völlig andere Preisklasse zwar, aber ich habe hier noch einen billigen Beyerdynamic Dt-231 rumliegen, den ich früher zum Hörbuchhören verwendet habe. Dieser nutzt eine vergleichbare Kopfbandverstellung durch Gummizug und ist inzwischen unbrauchbar, da das Gummi völlig ausgeleiert ist. Sofern Meze keine Ersatzteile anbietet, würde dies bei mir zumindest deutliche Bedenken bezüglich der Langzeittauglichkeit des KH hervorrufen.

Nun aber Schluss mit Meckern!

Die Verarbeitung ist wirklich gut, vor allem für den aufgerufenen Preis, der Meze fasst und sieht sich angenehm an. Er ist bequem, sitzt leicht und ohne zu drücken, dennoch sicher auf dem Kopf. Die Größe der Ohrmuscheln ist für meine relativ kleinen Lauscher völlig ausreichend, etwas tiefer könnten sie zwar sein, ein Ausschlusskriterium wäre das jedoch für mich nicht. Bei längerer Nutzung gibt es, wie bei den meisten Geschlossenen warme Ohren, das aber auch alles absolut im Rahmen des Erträglichen.

Die Pleather Pads sind schön weich und lassen sich wechseln, ebenfalls vorbildlich und in der Preisklasse seltsamerweise nicht immer Standard. Bei meinem Focal Spirit zB sind die Pads idiotischer Weise verklebt…

Es liegen dem Meze 2 Kabel bei, ein Kurzes mit Mikro und Fernbedienung fürs Handy und ein langes. Wobei allerdings eine weiße Beschriftung auf silbernem Stecker der Lesbarkeit nicht unbedingt zuträglich ist. Die Kabel sind jedoch stoffummantelt, angenehm flexibel und anschmiegsam, kein Vergleich zu der störrischen Strippe der aktuellen Hifimänner. Ebenfalls dabei, ein Klinken- und ein Flugzeugadapter, alles gut verstaut in einer kleinen Tasche. Ausstattung somit auch für gut befunden.

Verpackt ist der Meze in einem praktischen Transportcase, das einen robusten Eindruck macht, ohne dabei zu wuchtig zu sein. Leider muss man auch hier zum Transport jedes Mal die Kabel abstecken, was mich ein wenig nervt, da ich meine KH meist in den dazugehörigen Cases aufbewahre, wenn ich sie nicht nutze. Auf lange Sicht, kann das Rein und Raus sicherlich auch zu Lasten der Festigkeit der Steckverbindung gehen.
Aber auch das ist Klagen auf hohem Niveau, da das bei fast allen meiner KH so ist, ausgenommen der T1 2nd, der passt mit Kabel am Hörer in das Case.

Haptisch und optisch bietet der Meze also wirklich viel fürs Geld und mir ist kein anderer KH bekannt der in der Klasse um 300 Euro eine gleichwertige Bauweise, bestehend nur aus Holz und Metall bietet.

Der Meze ist dabei überdies sehr leicht anzutreiben und profitiert kaum vom Einsatz eines dedizierten KVVs, so klingt er am JDS Labs Element nicht wesentlich anders als am Ibasso DX80 oder sogar am Plenue D. Einem mobilen Einsatz steht somit nichts im Wege.


Die inneren Werte - Klang:

Ein KH muss, in den meisten Fällen zumindest, subjektiv nicht gut aussehen, sondern in erster Linie gut klingen. Ein Focal Spirit Classic zB ist nun wirklich keine Schönheit, mit seinem 80er Jahre Braun/metallic Look, dafür kann er, für seinen Preis technisch einiges. Also frohen Mutes den Meze aufgesetzt und drauflos gehört.

Das erste das mir wortwörtlich durch den Kopf ging, als ich den ersten Takten Musik mit dem Meze lauschte, war Bass, Bass und nochmals Bass.

Es ist schon interessant, wie sich das eigene Gehör bzw Hirn im Laufe der Jahre des KH Hobbies verändert. Zu Beginn meiner Kopfhörerkarriere hatte zB der ATH M50 grade ausreichend Bass und heute ist er für mich bei den meisten Genres quasi unhörbar, da ich nach kurzer Zeit Kopfweh bekomme von dem Gewummer.

Der Meze langt bei den tiefen Registern gefühlt jedoch noch ein Stück heftiger zu, als der M50 und wesentlich mehr, als der Focal Spirit Classic, der nun auch nicht grade zimperlich ist. Dies vor allem im Mid- und Oberbass, dadurch dröhnt der Meze zB bei Elektronischer Musik sehr schnell und der Bass ist das allein dominierende Element, das mich von der restlichen Musik ablenkt und mein Gehör nachhaltig anstrengt.

Selbst bei Genres, die mehr Wumms vertragen, wie ältere Punk/Rock Sachen, trägt mir der Meze zu dick auf. Zwar Kickt eine Bassdrum so ganz ordentlich, dafür aber verschmiert die Bassdarstellung bei schnelleren Passagen, wie zB schnellen double bass drums und es entsteht ein leicht dröhnender Brei.
Für meinen Geschmack ist der Tiefton des Meze zu unpräzise und schwammig. Vor allem aber viel zu viel… Auch die Ausdehnung des Bassbereiches ist mir zu viel und reicht bis in die Mitten hinein. So werden selbst E-Gitarren für mein Ohr zu wuchtig und fett wiedergegeben.
Bedingt durch den Alles dominierenden Bass, rücken dann auch Stimmen teils zu weit in den Hintergrund. Auch werden Stimmen für meinen Geschmack etwas zu warm dargestellt.

Bei den Höhen ist der Meze dagegen wesentlich zahmer, um nicht zu sagen relaxed. Aber das auch wiederum ein wenig zu viel. Mir fehlt da bei aktuellen Aufnahmen, vor allem aus dem elektronischen Bereich, das Glitzern obenrum, es fehlt eine gewisse Klarheit, bzw. knackige Transparenz.
Bei älteren rockigen Stücken dagegen passt das wiederum recht gut, wobei der Meze bei Sibilanten ab und an zum Zischeln neigt. Keineswegs in dem Ausmaß eines ATH M50, aber doch hörbar.

Auflösung und Bühne sind für einen Geschlossenen dieser Preisklasse OK, aber auch nicht bemerkenswert. Der Meze spielt eher intim bei geringerer Tiefe, topfig oder dosig klingt er dabei jedoch nie. Die Tiefenstaffelung ist der Preisklasse entsprechend ebenfalls OK, aber ein Focal Spirit der in etwa das Gleiche kostet kann das etwas besser.



Fazit:

Alles in Allem konnte ich mit dem Meze leider nicht über längere Zeit entspannt hören, was definitiv nicht an der Passform, oder Bequemlichkeit liegt. Der Meze ist bequem, leicht und passt sich gut der Kopfform an und wäre so auch für längere Sessions geeignet.
Alleine die tonale Abstimmung machte dies für mich unmöglich. Das Gehör ist zwar in der Lage in gewissen Grenzen den Klang zurecht zu biegen und sich anzupassen. Bei einem Wechsel vom T1 auf den Focal Spirit Classic beispielsweise, ist mir in den ersten Minuten der Bass auch zu viel, aber nach kurzem Hören passts dann für das eingesetzte Genre perfekt und beim Wechsel zurück stellt sich dann der umgekehrte Eindruck ein.
Beim Meze jedoch hat es mein Gehör/Gehirn einfach nicht geschafft sich soweit anzupassen, dass ich genussvoll mit dem KH über längere Strecken hören konnte, egal welche musikalische Richtung.

Für Freunde des gehobenen Basses, die einen gediegenen KH mit guter bis sehr guter Verarbeitung und außergewöhnlichem Design zu moderatem Preis suchen, ist der Meze sicherlich sehr interessant.

Dennoch war dies ein interessanter Test, an dem teilzunehmen mir Spaß gemacht hat, schon alleine um der Erweiterung des eigenen KH-Horizontes willen. Mein Dank gebührt daher der Firma Meze bzw. deren deutschem Vertrieb und natürlich dem Organisator der Aktion, Schlappen.
housemeister1970
Stammgast
#9 erstellt: 30. Jul 2016, 21:54
Hallo miteinander

Hier nun endlich auch mein Review über den Meze 99 Classics.....

Zu aller erst möchte ich mir bei dem Initiator Schlappen für sein Engagement bedanken und natürlich geht mein Dank auch an die Firma Meze, die es uns Forianern ermöglich hat, diesen durchaus interessanten Kopfhörer zu testen

Verarbeitung/Haptik

Der Hörer ist für den aufgerufenen Preis äußerst gut verarbeitet. Die Ohrmuscheln aus Holz machen einen sehr guten und wertigen Eindruck. Das helle Holz war jetzt zwar nicht so ganz mein Geschmack, aber schließlich gibt es den Hörer ja auch noch in der dunklen Holzart Walnuss/gold bzw. Walnuss/silber. Die letzt genannte Version träfe genau mein Geschmack. Schön daß es den Hörer in verschiedenen Ausführungen gibt.
Ist wiederum nicht selbstverständlich für eine sehr kleine Kopfhörermanufaktur diesen Aufwand zu betreiben.
Auch das Kopfband weiß zu überzeugen. Der Hörer liegt angenehm auf dem Kopf. Bei selbstjustierenden Kopfbändern nicht immer selbstverständlich.
Mal sitzen sie zu locker, mal zu fest. Hier passt alles!
Wenn man etwas bemängelt wollte, wäre es nur das, dass rechter und linker Kanal am Hörer nicht gekennzeichnet sind. Lediglich am Kabel, das man entsprechend in die Ohrmuscheln steckt bestimmt somit den rechten bzw. linken Kanal.
Die Ohrpolster waren zumindest für meine Ohren wie angegossen. Nicht zu klein und nicht zu gross. Meine Ohren passten wunderbar in die Ohrmuscheln. Perfekt!!
Auch die Qualität des Kabels geht in Ordnung, auch wenn ich hin und wieder doch Kabelgeräusche wahrnehmen konnte. Ein halben Meter kürzer hätte das Kabel auch ausfallen können, zumindest das Kabel, das für den stationären Einsatz angedacht ist. Das andere Kabel, wohl für Smartphones etc. gedacht hatte ich nicht in Verwendung.
Somit macht der Meze in der Kategorie Verabeitung und Haptik für mich einen sehr überzeugenden Eindruck. Note 1-

Testequipment

Getestet habe ich den Hörer in verschiedenen Zeiträumen mit verschiedenen Musikrichtungen. Von Klassik bis Rammstein war da alles vertreten.
Angeschlossen an meinem Notebook in Verbindung mit dem USB-DAC LH Geek Out 1000 sowie dem KHV Audio GD C2.
Musik wurde zugespielt von meiner NAS mit Foobar2000 und teilweise mit Tidal HiFi Streaming.
DSC00238


Nun gabs was auf die Ohren

Begonnen habe ich mit dem Klassik Album Crystalline II. Sehr schöne Klaviermusik. Akustisch sehr gut aufgenommen. Nehme ich sehr gerne her um den Hörer was die Auflösung im Hochtonbereich betrifft zu testen.
Die Klavieranschläge kommen absolut glasklar und transparent rüber. Absolut überzeugend wie der Meze hier zu Gange geht. Keine überspitzen Höhen, kein Schleier über den Klavieranschlägen. Sehr sehr gut.
Als nächsten Titel habe ich Anna gewählt, von Charlie Haden & Antonio Forcione.
Die Gitarre, sehr authentisch. Der Kontrabass dickt dann doch ein wenig zu stark auf. Dadurch leidet ein wenig die Gesamttransparenz, die diesen Titel normalerweise auszeichnet. Der leicht dominante Bass verfälscht aber erfreulicherweise nicht den Mittel-bzw. Hochton.
Auch hier spielt der Hochton eher leicht smooth, keinesfalls triftet das Klangbild ins analytisch Kühle ab. Es bildet sich ein geschlossenes und dennoch räumliches Klangbild. Wäre der Bass bzw. eher Midbass dezenter abgestimmt, gäbe es in keinster Weise etwas zu bemängeln.
Da ich vor gar nicht so langer Zeit auch den Philips X1 besessen habe, kann ich jedenfalls eines jetzt schon sagen..
Philips X1 bzw. X2 sehen kein Land gegen den Meze. Der Meze spielt einfach einen tick ehrlicher und sauberer und dickt wesentlich weniger auf, als der sonst auch gute Philips.
Mit dem Meze konnte ich problemlos 2-3 Std. am Stück der Musik lauschen und nie wurde es mir zu viel.
Als nächstes wollte ich den Hörer mit Rock hören.
Hierzu spielte AC/DC mit Hells Bells auf
Holla die Waldfee!!
Hier fühlt sich der Meze absolut richtig aufgehoben. Besser gehts eigentlich kaum noch aus meiner Sicht.
Das was der Meze bei Klassik oder Jazz im Bass/Midbass zuviel des Guten hat, kommt bei dieser Art von Musik einfach nur sensationell gut ans Ohr.
Ebenso Rammstein...ein wahrer Genuss. Bass genügend, aber definitiv nicht too much. Es macht einfach sehr viel fun mit dem Hörer Rockmusik oder auch elektronische Musik zu hören.

Yello mit ihrem Titel Otto Di Catania.....ich liebe diesen Titel und der Meze schafft Gänsehaut.
Im grossen und ganzen kann man dem Meze nichts übel nehmen. Vorallem wenn jemand vorwiegend Pop und Rock bzw. elektronische Musik hört.
Er spielt zwar nicht superneutral, gerade der Bass ist bei dem ein oder anderen eher akustisch angehauchtem Stück zu viel des guten.
Dafür rockt er aber unwahrscheinlich bei Titeln wo es zur Sache geht.
Das schöne am Meze ist, trotz des tendenziell zu fetten Basses bleibt der Hörer im Hoch-Mittelton schön sauber und präsent. Es färbt nichts in den Mittenbereich ab und der Hochton ist absolut als langzeittauglich zu beschreiben! Keine Sibilanten, keine bedeckten Höhen.
Das schaffen nicht alle Hörer so in der Art. Schon gar nicht in der Preisklasse um 300 Euro.

Ein Album das ich auch gerne verwende ist von Clair Marlo - Let It Go.
Dieses Album tönt auf vielen Hörern oder Lautsprechern einfach zu blutleer, dünn und zu schrill.
Obwohl die Aufnahme von Sheffield Labs Anfang der 90er sehr oft in High-End Studios als Referenz verwendet wurde.
Mit einem Beyer T5p oder auch meinem Grado RS2e ist das Album zwar hörbar, aber es fehlt einfach Körper.
Der Meze versteht es, alles aus dem Album rauszuholen. So gut habe ich Clair Marlo schon lange Zeit nicht mehr gehört. Respekt.
Sprich der Hörer versteht es ebenso, aus einem Album das zu analytisch bzw. nervig klingt, das Beste rauszuholen.
Der Meze ist ein dezenter Schönfärber mit Charakter!

Fazit

Irgendwie erinnert mich das Klangbild des Meze an die gute alte HiFi Zeit in der das Klangbild meistens eher auf der musikalisch warmen Seite vorzufinden war. Analytik bzw. überzüchtete Höhen findet man bei dem Meze in keinster Weise und dennoch unterschlägt er auch keine feinen Details.
Diesen Spagat muss man erst mal so hinbekommen.
Wenn das Team um Meze es nun noch hinbekommen würde, den Hörer im Midbass ein wenig dezenter abzustimmen, wäre der Hörer im Prinzip für jede Musikart zu empfehlen.
Ein Klassik- oder Jazzliebhaber wird vielleicht nicht überaus glücklich mit dem Hörer, da es hier bei manchen Musikstücken einfach ein wenig an Präzision und Durchzeichnung fehlt und der Tiefton einfach 1-2 dB zu viel des guten sind.
So zumindest meine akustische Einschätzung ohne dies mit Messdiagrammen belegen zu können bzw. zu wollen.
Jedenfalls ist der Hörer für die veranschlagten 300 Euro eine absolute Empfehlung.

Es hat wahnsinnig viel Spass und Freude gemacht diesen Hörer ausgiebig zu hören.
Ich bin mir sehr sicher und hoffe inständig, dass wir von der Firma Meze in Zukunft noch einige interessante Produkte auf die Ohren bekommen.
cyfer
Inventar
#10 erstellt: 01. Aug 2016, 14:33
Meze 99 Classics Review von cyfer


Getestet wurde mit einem JDS Labs The Element (0.1Ohm Ausgangsimpedanz).

Verpackung und Lieferumfang:
Die Verpackung ist sehr kompakt und schön gestaltet. Auch beim Öffnen gab es keinen Frustmoment.
Im Lieferumfang ist eine schöne, aber auch praktische Transporttasche, ein Flugzeugadapter und zwei Kabel. Ein 6,3mm Adapter sollte auch dabei sein, ich habe aber keinen gefunden
Ein Kabel ist ca. 3m lang und für den Heimeinsatz gedacht, das andere ist kürzer und mit Mikrofon und Fernbedienung für unterwegs ausgestattet.
Dass zwei Kabel im Lieferumfang sind finde ich hervorragend. Das Format, doppelseitige 3,5mm Klinke, ist nicht ganz so häufig, aber Ersatz sollte ich auftreiben lassen. Auf jeden Fall besser als proprietärer Schund.

Verarbeitung:
Ich finde der Meze sieht sehr, sehr schön aus und fühlt sich auch genauso hochwertig an! Das Holz ist angenehm glatt, das Metall wirkt sehr solide. Auch Kopfband und Polster geben keinen Anlass zur Kritik. Das beidseitig geführte Kabel rastet sauber in die gut verarbeiteten Buchsen ein. Auffallend ist, dass der Kopfhörer absolut symmetrisch ist und man somit die Kabel einstecken kann wie man möchte. Nur beim Aufsetzen muss man halt auf den Aufdruck des Kabels achten.
Auch beide Kabel sind gut konstruiert. Ich mag, dass die Stoffummantelung schön weich ist. Mit Mikrofonie hatte ich keine Probleme, aber ich bewege mich auch kaum beim Musikhören.

Komfort:
Der Kopfhörer sitzt bei mir eher wie ein On Ear. Durch die leichte Konstruktion, die gute Gewichtsverteilung und die hochwertigen Polster hatte ich aber absolut keine Komfortprobleme.

Klang:
Der Meze ist ein geschlossener Kopfhörer mit einer bassigen Grundabstimmung. Ich persönlich bevorzuge es definitiv neutraler, alles in allem gefällt er mir aber gut, da das technische Niveau hoch genug ist.
Der Bass des Meze ist sehr voluminös. Der Midbass ist etwas stärker ausgeprägt als Tiefbass. Aus den Mitten hält er sich zum größten Teil heraus. Die Sauberkeit ist in Ordnung, aber da ist Luft nach oben.
Die Mitten sind unauffällig, weder telefonartig noch zurückgesetzt. Stimmen wirken tonal korrekt.
Der Pegel der Höhen ist nur ein wenig geringer als der der Mitten. Der Hörer wirkt weder anstrengend noch dumpf, wobei ihm über 10KHz etwas die Puste ausgeht.
Luftigkeit und Bühne sind für einen geschlossenen Kopfhörer auf gutem Niveau. Die typische "Dosigkeit", die viele geschlossene Kopfhörer haben, weist der Kopfhörer kaum auf.

Fazit:
Der Meze 99 Classics macht im Prinzip nichts wirklich falsch und liefert spaßigen Klang in einem sehr schicken, gut verarbeiteten Gewand. Der ausgerufene Preis von 300€ kommt mir allerdings etwas hoch vor, da es viele, gute, geschlossene Over Ears, wie z.B. den Beyerdynamic Custom Studio oder den Audio-Technica MSR7, für unter 200€ gibt.


[Beitrag von cyfer am 01. Aug 2016, 14:40 bearbeitet]
vanda_man
Inventar
#11 erstellt: 03. Aug 2016, 23:05
MEZE99 Classics Review


Vorwort:
An dieser Stelle möchte ich mich beim Hersteller Meze bedanken.
Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn man den Kontakt zum Kunden sucht und ihm eine derartige Rundreiseaktion ermöglicht, die sich insgesamt über mehrere Monate erstreckt.
Das zeigt aber wiederum auch, welchen Stellenwert dieses Forum genießt und man auf Meinungen von Neulingen und Experten gleichermaßen setzt.
Besonderer Dank geht an Schlappen, der überhaupt diese Aktion ins Leben gerufen hat - ein reibungsloser Ablauf erfordert richtige Kommunikation und Koordination, ein großes Lob dafür!

Design:
Holzoptik.
Ich muss ja gestehen, ich selbst bin nicht so der große Fan von Holz, da mir ein metallisch glatter Finish besser gefällt.
Gerade unterwegs kann es zu unterschiedlichen Wetterbedingungen kommen, zumindest würde ich ihn nicht bei Regen verwenden.
Oder bin ich da etwas zu voreingenommen und die Sorgen sind unbegründet?
Getestet habe ich es zumindest nicht.
Aber kommen wir zur Optik: schön, elegant, edel.
Allein die Farbwahl ist sehr durchdacht, gerade weibliche Interessenten dürfen sich hier angesprochen fühlen.
Der KH ist IMHO größentechnisch nahezu perfekt für einen Over-Ear, wobei die Polster ruhig etwas breiter sein könnten.
Diese passen bei mir gut, allerdings habe ich auch relativ kleine Ohren.
Apropos Polster: diese sind farblich gut abgestimmt und runden das positive Gesamtbild des KH ab.
Der Metallbügel und das Kunstleder-Headband fügen sich gut ein, hier wirkt nichts zu groß/überladen.

Verarbeitung:
Die Holz-Cups sind hochwertig verarbeitet und fühlen sich sehr geschmeidig und natürlich an.
Der Metallbügel verspricht Stabilität, allgemein ist die Konstruktion recht solide.
Hier knarzt nichts, der Bügel ist fest verschraubt.
Das Headband ist zwar aus Kunstleder, wirkt aber nicht minderwertig oder gar billig.
Echtleder wäre natürlich super gewesen.
Die Nähte am Headband sind zwar nicht 100% einwandfrei, allerdings ist das wirklich nur bei genauem Betrachten ersichtbar.
Die Polster fühlen sich weich an und sind einfach zu reinigen.

Tragekomfort:
Weiche Polster, angenehm moderater Anpressdruck und relativ leichtes Gesamtgewicht - komforttechnisch habe ich hier nichts zu bemängeln.
Die Erwärmung der Ohren hält sich im angemessenem Rahmen.
Das Headband drückt nicht, sondern passt sich der Kopfform an.
Ich bevorzuge zwar die manuelle Größenverstellung des Bügels per Raster, das würde bei diesem KH rein optisch aber nicht passen.
Mikrofonie konnte ich übrigens keine feststellen.

Isolation:
Trotz moderatem Anpressdruck ist die Isolation auf durchschnittlich gutem Niveau.

Klang:

Tiefton:
Der Tieftonbereich ist insgesamt recht ordentlich angehoben, wobei der Meze99 Classics Schwächen im Tiefbass zeigt.
Mid- und Oberbass präsentieren sich deutlich im Vordergrund, Basspunch ist vorhanden.
Leider werden die unteren Mitten eingenommen.
Insgesamt ist der Bass qualitativ nur auf angemessenem Niveau, ab und an gerät der KH ins Stocken - es dröhnt.

Mittelton:
Der Grundton ist IMHO etwas zu stark ausgeprägt.
Stimmen bekommen zwar dadurch etwas mehr Fülle und Volumen, klingen teilweise dann doch etwas telefonartig.
Der KH ist recht warm abgestimmt.

Hochton:
Rein von der Dosierung her würde ich mir noch ein paar dB wünschen, es fehlt eine gewisse Frische/Spritzigkeit in den Höhen.
Allerdings ist die Abstimmung insgesamt (bis auf den deutlich angehobenen Bassbereich) doch recht langzeittauglich.
Mir fallen zumindest keine nervigen Peaks auf.

Räumlichkeit/Instrumentenseparation:
Hier ist der KH nur unterer Durchschnitt.
Zwar bin ich von meinen offenen KH etwas verwöhnt, allerdings schaffen es auch viele closed Over-Ears, eine ordentliche Bühne zu erzeugen.
Gegen einen Beyerdynamic DT770 oder SoundMAGIC HP150 hat der Meze99 Classics keine Chance.
Räumlich betrachtet spielt er weder breit, noch überzeugt er groß in der Tiefenstaffelung.
Er spielt nicht ganz so intim und direkt wie ein Audio Technica ATH-M50, viel fehlt aber nicht.
Ortung ist unterdurchschnittlich und für die UVP nicht wirklich akzeptabel.

Gesamteindruck:

Klanglich ist er gerade für Charts und Electronica geeignet.
Der üppige Bass macht Spaß, der Hochton wirkt angenehm und keinesfalls zu spitz.
Allerdings ist er kein Allrounder, Orchestra macht überhaupt keinen Spaß und Acoustic klingt teilweise etwas verfälscht.
Ich würde den KH in die Kategorie Spaßhörer setzen.
Wem eine Badewannen-Abstimmung zu anstrengend in den Höhen ist, der darf sich hier auf eine gute Alternative freuen.

Fazit:
Meze - eine Marke, die mir bisher gar nicht aufgefallen ist.
Rein von der Optik her spricht mich dieser KH an, auch farblich können mich die verschiedenen Versionen überzeugen.
Er sieht schick und vor allem hochwertig aus - Sennheisers Momentum (Over-Ear) war der erste KH, der nicht nur todschick aussah, sondern auch recht gut klang.
Jetzt wo ich es sage: eine leichte Ähnlichkeit lässt sich nicht abstreiten, wobei der Momentum im Bassbereich sanfter ist (hier ist die Betonung eher im Oberbassbereich).
Leider ist er klanglich nur Mittelmaß, hier gibt es bessere Alternativen (auch bis 200€).
Diese sind aber längst nicht so edel anmutend.
Man darf in Zukunft gespannt sein, was Meze noch an KH rausbringt.
Siriuskogel
Stammgast
#12 erstellt: 11. Aug 2016, 13:53
Hallo.

So, nun war der KH auch im schönen (im Moment verregnetem) Österreich und ist am Weg zurück nach Deutschland. Hier mein Review.

Verpackung und Lieferumfang:
Zu Verpackung und Lieferumfang wurde schon viel geschrieben. Was gut gefällt ist die formnahe Hardbox. Da können sich andere (nahmhafte) Hersteller was abschau’n.
Verarbeitung:
Das Holzdesign gibt schon was her. Da möchte ich mal die schwarze Variante mit den Walnussschalen in den Händen haben. Die Anschlüsse mittels 2 poliger Klinke sind schön gelöst, mal was Neues.

Meze_lr

Das stoffummantelte Kabel schaut zwar edel aus, neigt aber auch zum ausfransen wie man es beim Testhörer schon sieht.

Stecker_lr

Komfort:
Der Hörer trägt sich angenehm, die Ohrmuscheln sind bei meiner Rübe nicht Overear was ein bisschen stört. Der Rand steht an den Ohren an dadurch schwitzt man leicht.

Testequipment:
Ibasso DX90

Gehörte Songs:
It’s Turtles all the Way down von O.T.T./ Hallucinogen
Dorset Perception von Shpongle/Tales Of The Inexpressible
Bubbles von Yosi Horikawa (danke @Horby)
Kronos Quartet plays Gnarly Buttons - Hoe-down (Mad Cow)
Haydn Cello Concerto No. 1 – Sol Gabetta

Klang:
Nach den ersten Reviews dachte ich da kommt die volle Basschleuder, dem ist nicht so. Gut, der Bass ist angehoben aber nicht störend. Die Auflösung ist auf einem guten Niveau, insgesamt eine „sehr gefällige“ Abstimmung.

Fazit:
Der Meze ist gefällig, mal ein anderes Design und macht klanglich nicht wirklich was falsch. Ist er die 300€ Wert? Wenn man auf ein ausgefallenes Design steht – ja - klanglich gibt es viel KH in der Preisklasse die nicht viel falsch machen.

Zum Schluss noch ein Dankeschön an alle die diese Testaktion ermöglicht haben.

Gruß
Siriuskogel
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