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Homöopathie

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Autor
Beitrag
juergen1
Inventar
#2908 erstellt: 08. Mai 2014, 17:01

JULOR (Beitrag #2907) schrieb:
Ich habe keine Ahnung, woher die Erstverschlimmerung kommen sollte
Du hast nicht nur eine Ahnung, Du hast es sogar ganz genau erklärt: Zufall, Placeboeffekt, oder geringe Mengen der Ausgangssubstanz.
Pigpreast
Inventar
#2909 erstellt: 08. Mai 2014, 17:19

tomtiger (Beitrag #2905) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #2901) schrieb:
Und dabei geht es immer um die Balance zwischen freiheitsvernichtender Bevormundung und verantwortungslosem Laissez-faire.

Richtig. Wobei sich mir der tiefere Sinn nach rezeptfreiem Aspirin nicht erschliesst, abgesehen davon, dass es ohnehin welches mit Magenschoner gibt...

Der tiefere Sinn ergibt sich natürlich nicht aus der Notwendigkeit von frei verfügbarem Aspirin an sich. Er ergibt sich aber (nicht zwangsläufig, aber möglicherweise), je nach dem, wo man sich auf der Skala zwischen Freiheit und Sicherheit bewegt. Die Lästigkeit, sich beim Arzt ein Rezept holen zu müssen, wird hierbei wohl stärker gewichtet als die Schäden, die in der Summe letztlich tatsächlich entstehen. Bei anderen Substanzen ist es wohl eher andersherum. (Der Einfluss, den das Interesse der Pharma-Industrie hierbei spielt, kann man allerdings auch nicht ganz außer Acht lassen.)

Im Endeffekt gibt es immer die beiden Extreme: Alles potentiell Gefährliche zu reglementieren oder allem ohne Rücksicht auf Verluste freien Lauf zu lassen. Welche Angelegenheit nun an welcher Stelle dieser Skala landet, kann nur im Diskurs festgelegt werden, und es liegt in der Natur der Sache, dass niemals alle alle diesbezüglichen Entscheidungen gut finden.


[Beitrag von Pigpreast am 08. Mai 2014, 17:22 bearbeitet]
hf500
Moderator
#2910 erstellt: 08. Mai 2014, 18:53
Moin,
nochmal "Erstverschlimmerung".
Ich bin inzwischen der Ansicht, dass das auch zur Immunisierungsstrategie gehoert. H. "wirkt" ja besonders gut bei eher harmlosen Gesundheitsstoerungen, die von selbst wieder verschwinden, oder bei Krankheiten, die in Schueben kommen und zwischendurch nahezu symptomfrei/arm sein koennen (z.B. Rheuma). Kommt nun so ein Schub, obwohl man mit einer homoeopathischen Therapie begonnen hat, ist das die "Erstverschlimmerung", ist der Schub dann vorbei und es geht einem besser, dann war es die "Wirkung".
Nettes Hintertuerchen...

73
Peter
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2911 erstellt: 08. Mai 2014, 19:59

Ich habe keine Ahnung, woher die Erstverschlimmerung kommen sollte



Ich glaube, da kann ich euch weiterhelfen:
Der Homöopathe bekommt während seiner Ausbildung keine nicht fachbozogene Handlungs und Denkweisen vermittelt. Er lehrnt den Inhalt und die Erfahrung der Anderen. Die Erfahrungen der anderen basieren zum einem Großteil auf der gerade beschrieben Ausbildung. Das führt zu einem Zirkelschluss. Wie die nicht-homöopathen wissen, kann der Mensch Instinktiv keine komplexen Systeme sinnvoll bearbeiten, es bedarf spezieller Fehleranalytik und Intersubjektivität um auch komplexe Dinge wie sie der Körper nun mal darstellt, wenigstens im Ansatz SINNVOLL und EFFEKTIV zu bearbeiten.

Nun schaut der Homöopathe wie ein Medizinstudent auf eine Ultraschallaufnahme und sieht wie der Kollege.... ja genau, nichts. Das Gehirn kann hier instinktiv nichts deuten, nichts sinnvolles zumindest. Erst über viel Erfahrung wird er anfangen das Bild so wahrzunehmen, wie es zu sinnvollen Ergebnissen führt. Wir stecken also mitten drin in der tiefsten Erkenntnistheorie.

Und da sind wir dann auch schon: der Medizinstudent konstruiert sich seine eigene Realität des Ultraschallbildes ebenso wie der Homöopath aber der Medizinstudent überprüft eine jede Erfahrung sehr präzise mit den tatsächlichen Resultaten anderer und vor allem überprüft er durch seine eigenen Wahrnehmung und Schlussfolgerung entstandene Theorien mit der Realität ab. Der Homöopath tut das nicht, ihm reicht gelegendlich eine persönliche Rechtfertigung. Er sieht das es nicht immer schief geht und schlussfolgert: subjektive Realität des wahrgenommenen Ultraschallbildes stimmt mit Realität überein. Er selbst bekommt aber noch nicht einmal mit, das er sich das Bild selbst erschaffen hat und nicht nur ein zu prüfendes Konzept für seine Umwelt.

Er glaubt halt das Erfahrungen massiv mit der Realität korrelieren, tun sie aber garnicht. Sie sind gerade gut genug zum Überleben nicht zum Verstehen hoch komplexer
Systeme. Dafür braucht es Techniken und Hilfe von anderen.

Nun schlussfolgert er also, das weil es hin und wieder zu einer Erstverschlimmerung kommt, das das an seiner Theorie der Umwelt liegt, die er selbst sogar für real hält. Er glaubt er könne nicht irren, weil er glaubt er hätte einen dirketen Draht zu Realität, wie der Papst zu Gott. Und deshalb stimmt eine jede seiner Erfahrungen per se mit der Realität überein, logisch oder? Und weil das so ist schlussfolgert er sogar folgerichtig Mittel gegeben, Erstverschlimmerung setzt hin und wieder ein, Erstverschlimmerung kenn ich auch von anderen Heilungsprozessen, also liegts am Medikament, äh... Globolie.

Wer also seine Erfahrungen nicht objektiv an der Realität testet und zudem auch noch animmt er würde sich die Welt nicht in seinem Kopf konstruieren, sondern sie direkt mit seinen Sinnen wahrnehmen, der glaubt alles was gerde in sein Weltbild passt. Das Gehirn sucht und konstruiert aber leider permanent Zusammenhänge und so spielt sich alles beim Homöopathen wie beim Zufall ab, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Und weil die Medikamente nicht wirken, kann der Homöopath auch keine Nebenwirkungen wahrnehmen. Sollten per Zufall dennoch welche zeitgleich auftrete , so folgert das Gehirn: Erstverschlimmerung. Hoffe ich konnte helfen.


[Beitrag von SonorSQ2 am 08. Mai 2014, 20:19 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2912 erstellt: 08. Mai 2014, 21:13
Hi,


Pigpreast (Beitrag #2909) schrieb:
Die Lästigkeit, sich beim Arzt ein Rezept holen zu müssen, wird hierbei wohl stärker gewichtet als die Schäden, die in der Summe letztlich tatsächlich entstehen.


naja, es bietet Handhabe. Auch wenn ich ein Gegner bin (Datenschutz!) http://www.apotheker...rtHomeFachinfo&iif=0 und schlußendlich die Umsetzung http://derstandard.a...hselwirkungspruefung

vor der ich mich übrigens ausgenommen habe. Wobei Freiheit für mich weniger ein Grund ist als der Datenschutz.

Der Apotheker hat einen Kontrahierungszwang, er hat an sich keine Handhabe, einem Kunden Aspirin zu verweigern, weil der eine 60er Packung pro Monat verbraucht. Womöglich brauchen wir keine Rezeptpflicht sondern sowas wie eine "Apothekergenehmigungspflicht".

Offenbar ist die E-Medikation das Mittelding zwischen dem Schutz des Patienten vor gefährlicher Selbstmedikation und den wirtschaftlichen Interessen von Apothekern und Pharmakonzernen auf Kosten des Datenschutzes und damit eines Menschenrechtes der Patienten.



Aber - an Schnucki - auch wenn ich da massive datenschutzrechtliche Bedenken habe, man sieht, die richtige Medizin hat das Problem in Angriff genommen. Wohingegen die Homöopathen keinerlei Anzeichen erkennen lassen, das Problem überhaupt zu würdigen. Die sagen wohl - so wie auch Du - wenn der Mensch blöd ist, ist er selber schuld. Die richtige Medizin stellt sich der Verantwortung!

Es kann ja wohl nicht so schwer sein, aus einer Summe von vom Verbraucher konsumierten Homöopathika ungefähre Risiken zu extrapolieren.


LG Tom
tomtiger
Administrator
#2913 erstellt: 08. Mai 2014, 21:18
Hi,


hf500 (Beitrag #2910) schrieb:
nochmal "Erstverschlimmerung".


wenn man was nimmt, was helfen soll und es hilft nicht, hat man den Eindruck es wäre Schlimmer geworden (=nicht besser). Ist wie mit der beobachteten Milch, die nicht über geht. Man achtet mehr auf die Symptome, und bemerkt daher mehr. Daher gibt es die Erstverschlimmerung auch bei Tieren. Ist wie beim Kabelklang, nachdem man das neue Kabel angehängt hat, hört man genauer hin, um die Unterschiede zu erkennen, und dann hört man natürlich mehr.

Das jedenfalls ist meine Erklärung dafür.

LG Tom
park.ticket
Stammgast
#2914 erstellt: 08. Mai 2014, 21:36

tomtiger (Beitrag #2912) schrieb:
... Der Apotheker hat einen Kontrahierungszwang, er hat an sich keine Handhabe, einem Kunden Aspirin zu verweigern, weil der eine 60er Packung pro Monat verbraucht...

Das stimmt nicht ganz. Ich habe gerade bei meiner Frau nachgefragt (Apothekerin, Jus-Studentin),
bei Missbrauchsverdacht besteht nach der Apothekenbetriebsordnung durchaus die Möglichkeit,
den Verkauf zu verweigern, auch bei Aspirin ( ABO §13 Ziffer 2). Zumindest muss auf die Risiken
einer Überdosierung hingewiesen werden. (In der Praxis geht der potentielle Käufer dann einfach
in die nächste Apotheke)

Ob es bei Homöopathie Missbrauchsrisiken geben kann? Wie soll es Nebenwirkungen geben, die auf
einen Wirkstoff zurückzuführen sind, wenn es gar keinen Wirkstoff gibt?

Schöne Grüße,
park.ticket


[Beitrag von park.ticket am 08. Mai 2014, 21:46 bearbeitet]
Rufus49
Stammgast
#2915 erstellt: 08. Mai 2014, 21:52

hf500 (Beitrag #2910) schrieb:
nochmal "Erstverschlimmerung".

Die Fälle von Erstverschlimmerungen zeigen doch, dass die Placebo-Theorie nicht stimmen kann, sonst müsste es allen Patienten durch die fürsorgliche Betreuung eines Homöopathen sofort besser gehen (unabhängig von den eingesetzten Mitteln).

Ich als Homöopathie-Gegner würde mal aus der hohlen Hand behaupten, die Erstverschlimmerung ist frei erfunden und hat nie existiert. Alle Fälle sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage.
tomtiger
Administrator
#2916 erstellt: 08. Mai 2014, 21:58
Hi,


park.ticket (Beitrag #2914) schrieb:
Das stimmt nicht ganz. Ich habe gerade bei meiner Frau nachgefragt (Apothekerin, Jus-Studentin),
bei Missbrauchsverdacht besteht nach der Apothekenbetriebsordnung durchaus die Möglichkeit,
den Verkauf zu verweigern, auch bei Aspirin ( ABO §13 Ziffer 2). Zumindest muss auf die Risiken
einer Überdosierung hingewiesen werden. (In der Praxis geht der potentielle Käufer dann einfach
in die nächste Apotheke)


sorry, da habe ich mich missverständlcih ausgedrückt.

Für das Funktionieren der E-Medikation bedarf es der E-Karte. http://de.wikipedia.org/wiki/E-card_%28Chipkarte%29

Es gibt aktuell (und meines Wissens nicht geplant) keine Möglichkeit, wie eine Apotheke die Abgabe rezeptfreier Medikamente ohne E-Card ablehnen kann. Ich war da gedanklich wohl einen Schritt weiter ...

Also wenn der Wunsch nach einer Packung Aspirin abgelehnt wird, holt man sich die ohne E-Card in der nächsten Apotheke.



Ob es bei Homöopathie Missbrauchsrisiken geben kann?


Der Missbrauch entsteht z.B. aus der Selbstmedikation und dem entsprechend folgenden "Nicht-zum-Arzt-gehen" trotz ernsthafter Erkrankung.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 08. Mai 2014, 21:59 bearbeitet]
park.ticket
Stammgast
#2917 erstellt: 08. Mai 2014, 22:00

Rufus49 (Beitrag #2915) schrieb:

hf500 (Beitrag #2910) schrieb:
nochmal "Erstverschlimmerung".

Die Fälle von Erstverschlimmerungen zeigen doch, dass die Placebo-Theorie nicht stimmen kann, sonst müsste es allen Patienten durch die fürsorgliche Betreuung eines Homöopathen sofort besser gehen (unabhängig von den eingesetzten Mitteln).

Ich als Homöopathie-Gegner würde mal aus der hohlen Hand behaupten, die Erstverschlimmerung ist frei erfunden und hat nie existiert. Alle Fälle sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage. :D

Naja, so einfach ist das mit der Placebo-Wirkung auch nicht, wie du es dir vorstellst. Es ist nicht
damit getan, dass dir jemand über den Kopf streichelt und "Wird schon alles wieder gut..." murmelt.

Den Ansatz von tomtiger kann ich nachvollziehen. Allerdings ist da mMn schon ein gewisses Dilemma.
Wenn ich in meiner Erwartungshaltung einer sofortigen Besserung durch bewusstere Wahrnehmung meiner
Symptome eine subjektive Verschlechterung empfinde, weil eben nichts passiert, wieso und durch
welchen Mechanismus dreht sich das dann später in einen Placebo-Effekt?

Schöne Grüße,
park.ticket
park.ticket
Stammgast
#2918 erstellt: 08. Mai 2014, 22:06

tomtiger (Beitrag #2916) schrieb:
... Der Missbrauch entsteht z.B. aus der Selbstmedikation und dem entsprechend folgenden "Nicht-zum-Arzt-gehen" trotz ernsthafter Erkrankung...

Ok, wir definieren "Missbrauch" offensichtlich unterschiedlich. Du meinst eher einen indirekt
Missbrauch, ich den direkten durch z.B. packungsweises Schlucken von Zuckerkügelchen.
Daraus können mMn keine Missbrausschäden entstehen (außer man ist im geschilderten
Fall Diabetiker).

Schöne Grüße,
park.ticket
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2919 erstellt: 08. Mai 2014, 22:14

Ob es bei Homöopathie Missbrauchsrisiken geben kann? Wie soll es Nebenwirkungen geben, die auf
einen Wirkstoff zurückzuführen sind, wenn es gar keinen Wirkstoff gibt?


Den gibts doch eben nur nicht im Globolie. Das Globolie am Einsatzort angekommen, ruft dann aber den Wirkstoff an und fragt was er jetzt tun soll. Wenn der Wirkstoff aber gerade nicht zu erreichen ist, dann quatscht es auf den AB und der Wirkstoff schickt dann nen Brief oder ruft zurück. In diesen Fall dauert die Heilung halt so lange wie sie halt dauert


Das kannste aber mit Deinen plumpen Wissenschaftsmethoden nicht fassen, da muss man mal die Augen öffnen und den Ätherleib auf transzendale Informationsverarbeitung einstellen und dann klappts auch mit der Erfahrung.

Früher behalf man sich bei nicht gelingen auch mit LSD, PILZEN und die Indianer, die wussten das schon immer und nahmen deswegen den ultrastarken Pioty-katus.

Aber jetzt bitte keine unliebsamen Fragen stellen, da reagier ich allergisch....äh ... garnicht drauf


[Beitrag von SonorSQ2 am 08. Mai 2014, 23:47 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2920 erstellt: 08. Mai 2014, 22:25

juergen1 (Beitrag #2904) schrieb:
Wenn sie tatsächlich durch das Homöopathikum verursacht wären, dann wäre das aber der seit 200 Jahren vergeblich gesuchte Beweis für eine grundsätzliche Wirkung. Und somit die wissenschaftliche Sensation des Jahrhunderts. Ach was. Des Jahrtausends!

Natürlich gibt es Nebenwirkungen aber genausowenig wie Wirkungen. Unerwünschte genausowenig wie erwünschte.


Daß es Erstverschlimmerungen geben kann, ist offenbar aber immerhin so hinreichend gesichert, daß es in den Beipackzettel geschrieben werden muß, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte. So jedenfalls die aktuellen Beipackzettel von Einzelmitteln der DHU. Dieser Hinweis findet sich übrigens nicht nur bei tiefen Potenzen, sondern auch bei höheren, z.B. D 30.
Schnuckiputz
Stammgast
#2921 erstellt: 08. Mai 2014, 22:30
[quote="tomtiger (Beitrag #2916)"]

Der Missbrauch entsteht z.B. aus der Selbstmedikation und dem entsprechend folgenden "Nicht-zum-Arzt-gehen" trotz ernsthafter Erkrankung. /quote]

Jaja, das Thema hatten wir schon und Deine Auffassung wird auch durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Heute findest Du auch bei homöopathischen Mitteln im offiziellen Beipackzettel den Hinweis, daß bei unklaren Beschwerden oder wenn die Beschwerden totz der Einnahme des Mittels fortbestehen, ein Arzt aufzusuchen ist. Wer das nicht tut, handelt in voller [b]Eigenverantwortung [/b]dumm und verantwortungslos. Das kann man nicht der Homöopathie in die Schuhe schieben!
tomtiger
Administrator
#2922 erstellt: 08. Mai 2014, 22:33
Hi,


park.ticket (Beitrag #2917) schrieb:
Wenn ich in meiner Erwartungshaltung einer sofortigen Besserung durch bewusstere Wahrnehmung meiner
Symptome eine subjektive Verschlechterung empfinde, weil eben nichts passiert, wieso und durch
welchen Mechanismus dreht sich das dann später in einen Placebo-Effekt?


positive Bestärkung der Wirkung durch die vorausgesagte Erstverschlimmerung?

Also man müsste es mal genauer untersuchen, aber wäre das mal ein Erklärungsmodell.

Ich finde das jedenfalls plausibel, die Erstverschlimmerung bestärkt den Patienten, dass das, was er gerade genommen hat wirklich hilft und jetzt bald die Linderung zu erwarten ist.

LG Tom
park.ticket
Stammgast
#2923 erstellt: 08. Mai 2014, 22:41

tomtiger (Beitrag #2922) schrieb:
... positive Bestärkung der Wirkung durch die vorausgesagte Erstverschlimmerung? ...

Ok, das setzt aber voraus, dass der Patient über das "Phänomen Erstverschlimmerung" in Kenntnis
gesetzt wurde. So gesehen könnte man das als Selbsimmunisierung der Homöopathie interpretieren.
Ich glaube aber nicht, dass das von Anfang an so beabsichtigt war.

Schöne Grüße,
park.ticket
hifi_angel
Inventar
#2924 erstellt: 08. Mai 2014, 23:09

Schnuckiputz (Beitrag #2920) schrieb:

juergen1 (Beitrag #2904) schrieb:
Wenn sie tatsächlich durch das Homöopathikum verursacht wären, dann wäre das aber der seit 200 Jahren vergeblich gesuchte Beweis für eine grundsätzliche Wirkung. Und somit die wissenschaftliche Sensation des Jahrhunderts. Ach was. Des Jahrtausends!

Natürlich gibt es Nebenwirkungen aber genausowenig wie Wirkungen. Unerwünschte genausowenig wie erwünschte.


Daß es Erstverschlimmerungen geben kann, ist offenbar aber immerhin so hinreichend gesichert, daß es in den Beipackzettel geschrieben werden muß, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte. So jedenfalls die aktuellen Beipackzettel von Einzelmitteln der DHU. Dieser Hinweis findet sich übrigens nicht nur bei tiefen Potenzen, sondern auch bei höheren, z.B. D 30.



..... daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden ...?

Du meine Güte!

Was hat euch denn eurer Meister gelehrt?

Ohne Erstverschlimmerung gibt es auch keine Heilung!

Das ist doch gerade der Trick bei Hahnemann!


Hahnemann setzte demgegenüber auf das Ähnlichkeitsprinzip (similia similibus), wonach sich Krankheiten mit Arzneien, die ähnliche Symptome erzeugen, „auslöschen" lassen. Er meinte, eine Krankheit komme dann vollkommen zum Erliegen, wenn sie durch eine stärkere ähnliche Krankheit überlagert würde. Danach bestehe nur die stärkere Krankheit fort, nicht mehr aber die schwächere. Diese stärkere Krankheit müsse nicht natürlich sein - auch eine durch Arzneien oder sonstige verabreichte Stoffe verursachte Krankheit, sofern sie ähnliche Symptome hervorrufe, führe zur Auslöschung der ursprünglichen, schwächeren Krankheit. Dies gelte jedoch nicht, wenn es sich um eine stärkere, unähnliche Krankheit handele. Hier könne es, wenn überhaupt, nur zu einer vorübergehenden Unterdrückung der ursprünglichen Krankheit kommen.


Wenn dir das zu kompliziert erscheint und noch nicht verstanden hast wiederhole ich gerne noch einmal in einer verständlichen Form:


Liebe Kinder heute möchte ich euch von einem Mann erzählen, der es verstand die Krankheit in einem Menschen überlisten zu können. Denn ihr müsst wissen, Krankheit ist nichts anderes als wenn eurer Lebensgeist verstimmt ist, also schlechte Laune hat.

Doch der listige, pfiffige und schlaue Hahnemann, hat sich da einen Trick überlegt, wie er einen verstimmten Lebensgeist in die Irre führen und austricksen kann und so die Krankheit ganz gewaltlos besiegen kann.

Er bietet dem Lebensgeist einfach zur Ablenkung ein Mittelchen an, was den Lebensgeist noch ganz viel doller ärgert. Der Lebensgeist bekommt jetzt ganz viel schlechte Laune, mehr als vorher. Der Lebensgeist konzentriert sich jetzt nur noch auf dieses Mittelchen und vergisst ganz und gar warum er vorher verstimmt war. Denn ihr müsst wissen der Lebensgeist ist nicht allzu klug (***). Und schon hat der viel klügere Hahneman den Lebensgeist auf die falsche Fährte geführt. Einmal auf diese Leimspur gelockt, kann der Lebensgeist nicht mehr zurück. Und jetzt kommt der Trick. Hahnemann gibt jetzt dem Lebensgeist von dem neuen viel stärker wirkendem Mittelchen immer weniger, so dass der Lebensgeist immer weniger verstimmt ist. Irgendwann gibt er überhaupt kein Mittelchen mehr und daher hat der Lebensgeist auch keinen Grund mehr sich zu ärgern. Er bekommt wieder gute Laune. Und da der Lebensgeist durch dieses geschickte Ablenkungsmanöver ganz vergessen hat warum er vorher verstimmt war kann er auch nicht wieder schlechte Laune bekommen. Die Krankheit ist also nun besiegt.



***Vielmehr seien Krankheiten „geistartige Verstimmungen" der „Lebenskraft" bzw. des „Lebensprinzips". Die von ihm als verstandeslos bezeichnete Lebenskraft nehme beispielsweise ohne Bedenken die drei Miasmen (Psora, Syphilis, Sykosis) auf (1, S. 22). Diese Miasmen (griechisch: Verunreinigungen) galten früher als krankheitsauslösende Stoffe in der Luft oder in den Ausdünstungen des Bodens. Ziel einer Therapie müsse es sein, die Lebenskraft dazu zu bringen, sich von diesen Miasmen abzuwenden.


[Beitrag von hifi_angel am 08. Mai 2014, 23:17 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2925 erstellt: 08. Mai 2014, 23:16

hifi_angel (Beitrag #2924) schrieb:

Was hat euch denn eurer Meister gelehrt?

Ohne Erstverschlimmerung gibt es auch keine Heilung!

Das ist doch gerade der Trick bei Hahnemann!


Das stimmt so nicht. Keine Heilung gibt es, wenn die Arznei nicht homöopathisch ausgewählt wurde. Die Erstverschlimmerung ist keine Voraussetzung für die Heilung, sondern eine im Prinzip unerwünschte (überschießende) Wirkung. Hahnemann selbst versuchte, ohne Erstverschlimmerungen zu heilen. Das war einer der Gründe, weshalb er in seinen letzten Jahren bevorzugt LM-Potenzen einsetzte.
hifi_angel
Inventar
#2926 erstellt: 08. Mai 2014, 23:50
Betreibst du eine andere Form von Homöopathie? So eine Art Pipi Langstrumpf-Homöopathie? Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt?
Gut kann man machen, aber das hat dann nichts mehr mit dem zu tun, was Hahneman sich anfänglich ausgedacht hat:

Hier mal ein beliebiger Auszug:

Ein kleiner Trost: diese Erstverschlimmerung dauert nicht lange und ist immer als ein positives Zeichen zu werten, d.h., es bestätigt die korrekte Mittelwahl.


Das sind auch die Aussagen von Hahnemann.

Kannst du das anhand von Aussagen die Hahnemann selber gemacht haben soll widerlegen?
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2927 erstellt: 09. Mai 2014, 00:02

Wer das nicht tut, handelt in voller Eigenverantwortung dumm und verantwortungslos. Das kann man nicht der Homöopathie in die Schuhe schieben!


Seh ich auch so, das geht man gar nicht.
Die Homöopathie steht Felsen fest für Weiterentwicklung vom ersten bis zum letzten Organon, danach ist aber auch genug der Entwicklung.
Die Homöopathie kann nie mals was falsch machen, weil sie sich von jeglicher Selbstkritik befreit hat.


Das mit dem fehlenden Wirkungsnachweis... boh ey, daran sind die dummen unfähigen Wissenschaftler schuld weil die das nicht raffen und so.
Das kann man nicht der Homöopathie in die Schuhe schieben. Wenn ich ne 6 in der Mathearbeit habe liegt das auch daran das der Lehrer mit seinem Test falsch gemessen hat. Was kann ich auch dafür wenn er bei 2 Mio Schülern funktioniert und bei mir Sonderausgabe der menschlichen Entwicklung eben nicht. Da ist der Test falsch, ich mach alles richtig..... ne hat nix mit Eso oder Überheblichkeit zu tun. Ihr müsst nur die Augen öffnen und Gleichberechtigung und so.





Keine Heilung gibt es, wenn die Arznei nicht homöopathisch ausgewählt wurde


Da sagt es Schnucki schon selbst, Heilung wenn Mittel homöopatisch ausgewählt, nicht wenn homeopathisches Mittel verschrieben wurde...

Wahnsinn, wie sich das Gehirn alles zurechtbiegen kann. Mir ist das ja aus eigener Erfahrung zu hauf bekannt, aber des es noch sooooo viel effektiver geht hätte ich nun wirklich nicht erwartet.



Daß es Erstverschlimmerungen geben kann, ist offenbar aber immerhin so hinreichend gesichert, daß es in den Beipackzettel geschrieben werden muß, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte.


Seit wann ist es denn verboten das einfach so drauf zu schreiben???
Weist Du was absichern heisst? Das bedeutet man sichert sich ab, vor dem was kommt und dem was im ungünstigsten Fall kommen kann. Z.B. Idioten die Mc Donalds verklagen weil der Kaffee heiß ist. Ausserdem solltet Du wirklich etwas mehr nachdenken:
mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte


Soll der Kunde also erst ne wissenschaftliche Prüfung vorehmen ob es sich um eine Nebenwirkung handelt?
Der Hersteller sichert sich hier gegen die Wirkungslosigkeit ab. Denn der Patient nimmt das Zeug, und da nichts wirkt kann es einfach mal passieren das es nur schlimmer wird. Du kannst nun nicht vom Patienten verlangen, dass ihm das klar ist, denn er dachte ja mit dem Zeug würde irgendwas passieren sonst hätte er es nicht genommen. Und genauso banal wie deine Schlüsse sind auch die seinen: Medikament genommen, Krankheit wird schlimmer -> Nebenwirkung -> Packungsbeilage -> ah... zum richtigen Arzt gehen -> richtige Medikamente kriegen -> gesund werden oder Pech haben.


[Beitrag von SonorSQ2 am 09. Mai 2014, 00:23 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2928 erstellt: 09. Mai 2014, 00:11

hifi_angel (Beitrag #2926) schrieb:

Das sind auch die Aussagen von Hahnemann.
Kannst du das anhand von Aussagen die Hahnemann selber gemacht haben soll widerlegen?


Bitte belege DU jetzt erst mal, daß Hahnemann Erstverschlimmerungen für generell wünschenswerte Phänomene hielt. Sie solten nämlich, wenn überhaupt, allenfalls bei akuten Krankheiten auftreten, während sie bei chronischen explizit unerwünscht sind.

Wie schon erwähnt, entwickelte Hahnemann in seinen späten Jahren die LM-Potenzen doch gerade um die Erstverschlimmerungen zu vermeiden und zu einer "milderen" Wirkung zu gelangen, nachzulesen u.a. hier:

http://www.hpathy.de...teil-4-die-lm-potenz
juergen1
Inventar
#2929 erstellt: 09. Mai 2014, 00:12

Schnuckiputz (Beitrag #2920) schrieb:
Daß es Erstverschlimmerungen geben kann, ist offenbar aber immerhin so hinreichend gesichert, daß es in den Beipackzettel geschrieben werden muß, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte. So jedenfalls die aktuellen Beipackzettel von Einzelmitteln der DHU. Dieser Hinweis findet sich übrigens nicht nur bei tiefen Potenzen, sondern auch bei höheren, z.B. D 30.
Das spielt keine Rolle. Warnungen kann jeder auf sein Produkt schreiben, soviele er will. Die brauchen nicht abgesichert zu sein. Die angebliche Erstverschlechterung ist reine homöopathische Erfindung, um eine generelle Wirksamkeit zu suggerieren.
Nachgewiesen wurde sie niemals.
Dir scheint das Kernproblem der Homöopathie immer noch nicht klar zu sein: Noch nie ist der Nachweis irgendeiner Wirkung gelungen. Weder chemisch, noch physikalisch noch biologisch. Weder in vivo noch in vitro. Weder erwünscht noch unerwünscht.

Schnuckiputz (Beitrag #2928) schrieb:
Wie schon erwähnt, entwickelte Hahnemann in seinen späten Jahren die LM-Potenzen doch gerade um die Erstverschlimmerungen zu vermeiden und zu einer "milderen" Wirkung zu gelangen, nachzulesen u.a. hier:
Tja, die Mühe hätte er sich sparen können. Er hätte nur mal objektiv überprüfen müssen, ob der Effekt der Erstverschlechterung tatsächlich existiert.


[Beitrag von juergen1 am 09. Mai 2014, 00:17 bearbeitet]
hifi_angel
Inventar
#2930 erstellt: 09. Mai 2014, 00:59

Schnuckiputz (Beitrag #2928) schrieb:

Wie schon erwähnt, entwickelte Hahnemann in seinen späten Jahren die LM-Potenzen doch gerade um die Erstverschlimmerungen zu vermeiden und zu einer "milderen" Wirkung zu gelangen, nachzulesen u.a. hier:

http://www.hpathy.de...teil-4-die-lm-potenz


Da steht nur, dass er die Erstverschlimmerung in ihrer AUSWIRKUNG also in ihrer Stärke versuchte zu reduzieren, da sie ihm bei schwachen (chronisch erkrankten) Patienten zu heftig erschien.

Er wollte sie nicht vermeiden, denn das ist doch gerade das Grundprinzip, den Lebensgeist zunächst mit einer wie er sagt stärkeren Krankheit (d.h. stärkeren Symptomen) "abzulenken"!

daher auch die Aussage:
...und diese Bemerkung erklärt, warum so viele Praktiker der modernen oder "verbesserten Homöopathie" so wenige Fälle der Verschlimmerung erleben, weil sie eben Arzneien per Zufall verabreichen und so die gestörten Nerven überhaupt nicht berühren.




Die Homöopathie behandelt ja nicht die Ursache der ursprünglichen Krankheit. Die Mittelchen sollen dem Körper nur eine ähnliche Krankheit vortäuschen, also ähnliche jedoch STÄRKERE Symptome auslösen ohne das nun wirklich eine neue Krankheit dafür Einzug hält. Der Körper (Lebensgeist) soll ja die ursprüngliche Krankheit vergessen und sich der neuen STÄRKEREN (d.h. stärker auftretenden Symptomen) Scheinkrankheit zuwenden. D.H. eine (gewollte) Erstverschlechterung muss dafür eintreten! Sonst funktioniert die Ablenkung ja auch nicht. Und wenn der Körper geblendet durch die neuen stärkeren Symptome merkt, dass es sich um "nur" um eine Scheinkrankheit handelt, ist es zu spät, er hat dann ja schon die ursprüngliche Krankheit vergessen.
Hahneman hat den Lebensgeist regelrecht reingelegt.
Wenn anfangs die Symptome nicht stärker sind als die von der bestehenden Krankheit, wie soll der Körper (Lebensgeist) das dann mitbekommen und reagieren können? Sie müssen sogar stärker sein, da die Selbstheilungskräften die es bisher nicht schafften den Körper zu heilen sich wohl erst bei noch stärkeren Symptomen auf den Weg machen.
Wenn du dem Hahnemann erzählen würdest, dass es wohl mehr an den Placebo-Effekten liegt als an seinen erdachten Abläufen, er würde dich als Spinner bezeichnen.



Muss ICH DIR die elementaren Mechanismen der Homöopathie erklären?
Bist du sicher, dass du nicht doch Pipi Langstrumpf heißt?


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 01:12 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2931 erstellt: 09. Mai 2014, 01:48
Hi,


Schnuckiputz (Beitrag #2928) schrieb:
Bitte belege DU jetzt erst mal, daß Hahnemann Erstverschlimmerungen für generell wünschenswerte Phänomene hielt. Sie solten nämlich, wenn überhaupt, allenfalls bei akuten Krankheiten auftreten, während sie bei chronischen explizit unerwünscht sind.


auch wenn ich nicht das Hifi Engerl bin:

Hifiengel sprach nicht von wünschenswert, sondern von "positives Zeichen", es zeigt, dass das Mittel das richtige sein soll.

Nachzulesen im Organon § 156ff. Bei chronischen Erkrankungen ("ein altes oder sehr aItes Siechthum") ist die Verschlimmerung gegen Ende der Behandlung zu erwarten.

§158:


Diese kleine homöopathische Verschlimmerung, in den ersten Stunden - eine sehr gute Vorbedeutung, daß die acute Krankheit meist von der ersten Gabe beendigt sein wird - ist nicht selten, da die Arzneikrankheit natürlich um etwas stärker sein muß als das zu heilende Uebel, wenn sie letzteres überstimmen und auslöschen soll; ...


Also wohl das vom Hifiengel angeführte "positive Zeichen".

LG Tom
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#2932 erstellt: 09. Mai 2014, 02:49

Schnuckiputz schrieb:
Dieser Hinweis findet sich übrigens nicht nur bei tiefen Potenzen, sondern auch bei höheren, z.B. D 30.


Jo, besonders für Diabetiker interessant.
Für alle Normalsterblichen gilt, dass man in D30 jedes Gift der Welt zu sich nehmen kann und einem nichts passieren wird.
Nur in der Homöopathie ist das anders, logisch.
Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit, darin ein einziges Wirkstoffmolekül zu finden so groß, dass man eher 4-5 mal hintereinander den Lotto-Jackpot abräumt. Wenn man den Kopf ausschaltet, wird man dem Beipackzettel vielleicht Glauben schenken.

Oder um's mal etwas unterhaltsamer zu gestalten:

Das ist, als würde ich meine Autoschlüssel bei Frankfurt in den Main werfen, um mit dem Wasser dann bei Bamberg mein Auto aufzuschließen.
Vince Ebert hat das mal so oder so ähnlich formuliert.



[Beitrag von 'Stefan' am 09. Mai 2014, 02:51 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#2933 erstellt: 09. Mai 2014, 06:32

tomtiger (Beitrag #2931) schrieb:

Nachzulesen im Organon § 156ff. Bei chronischen Erkrankungen ("ein altes oder sehr aItes Siechthum") ist die Verschlimmerung gegen Ende der Behandlung zu erwarten.

§158:
Diese kleine homöopathische Verschlimmerung, in den ersten Stunden - eine sehr gute Vorbedeutung, daß die acute Krankheit meist von der ersten Gabe beendigt sein wird - ist nicht selten, da die Arzneikrankheit natürlich um etwas stärker sein muß als das zu heilende Uebel, wenn sie letzteres überstimmen und auslöschen soll;
LG Tom


Eine akute Krankheit verschlechtert sich zu Beginn und dann bessert sich dann (hoffentlich).
Eine chronische Erkrankung verschlechtert sich im längeren Verlauf.

Das sind wahre Erkenntnisse der Homöopathie!


@Sonor: Moin alter Junge! Ich kann mir gerade nicht verkneifen, zu sagen, dass die Einzahl von Globuli "Globulus" ist. Das ist die Verkleinerungsform von Globus (lat.: Kugel), also "Kügelchen".


[Beitrag von JULOR am 09. Mai 2014, 06:35 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2934 erstellt: 09. Mai 2014, 08:18

hifi_angel (Beitrag #2930) schrieb:

Muss ICH DIR die elementaren Mechanismen der Homöopathie erklären?
Bist du sicher, dass du nicht doch Pipi Langstrumpf heißt?


Bist du sicher, daß Du nicht Rumpelstilzchen heißt?

Nein, um Himmels willen, Du mußt mir zum Glück gar nichts erklären. Denn Du hast das Wesen der Homöopathie sowieso nicht wirklich verstanden, sondern übst Dich hier nur in Buchstabenakrobatik. Das kann ich sogar halbwegs nachvollziehen. Denn aus Deiner Sicht hat die Homöopathie ja über den Placeboffekt hinaus eh keinerlei Wirkung. Insofern ist es sogar ausgesprochen unlogisch, daß Du hier um eine Wirkung mit mir diskutieren willst, die es doch aus Deiner Sicht eh gar nicht geben kann.

Was ist denn das Bemühen Hahnemanns um eine weitgehende Vermeidung von unangenehmen Erstverschlimmerungen anders als das Eingeständnis, daß solche groben Wirkungen unerwünscht sind? Das ist doch nichts anderes als wenn heute ein Pharmahersteller feststellen würde, daß ein Mittel aus seiner Produktion zu häüfige oder zu schwere Nebenwirkungen produziert und er es "nachbessert", um solche unerwünschten Wirkungen zu verneiden.

Das "richtige" homöopathsche Mittel ist im Grunde nur das, was den Heilungsprozeß ohne nennenswerte unangenehme Nebenwirkungen anregt. Das Ziel ist also, das Mittel so zu wählen, daß der Kranke nicht anschließend darunter "leidet." D.h. der ausgelöste Heilungsanreiz ist idealerweise gerade so stark, daß er die Heilung in Gang setzt. Daß dieses Ideal in der Praxis nicht immer erreichbar ist, liegt in der Natur der Sache. Denn es wird nicht nur das den Symptomen nach richtige Mittel benötigt, sondern auch die Potenz und die Dosierung müssen stimmen.

Letzteres ist im Einzelfall oft schwieriger als die eigentliche Mittelwahl. Denn man kann die individuelle Reaktion des Kranken nicht 100% sicher vorhersehen. Ferner hat gewöhnlich kein Homöopath alle verfügbaren Potenzen eines Mittels zur Hand. Also behandelt er insbesondere einen akuten Fall im Zweifel lieber unter Inkaufnahme einer evtl. Erstverschlimmerung mit einer gängigen und meist vorrätigen C 30, auch wenn er in diesem Fall vielleicht lieber eine LM 6 einsetzen würde, z.B. weil er weiß, daß der Kranke als Allergiker zu überschießenden Reaktionen neigt. Doch wenn der Zustand es erfordert, kann es eben das kleinere Übel sein, eine C 30 zu geben statt gar nichts zu geben. Und dann mag es mit der C 30 eine Erstverschlimmerung geben, die man mit der LM 6 hätte vermeiden können.
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2935 erstellt: 09. Mai 2014, 08:29
Danke für den Tipp. Hatte ich das irgendwo falsch gemacht?
Oder war das anders gemeint?

Übrigens kann man sich mit Homöopathie auch umbringen. Einfach immer weiter verdünnrn und schlütteln. Irgendwann ist das Mittel sooooooooooooo stark das man einfach schockstarr um fällt. Brilliant oder?
Mensch Schnucki so kommst Du zu Deinem Wirknachweis, einfach immer weiter potenzieren! Ich probier das jetzt mal aus und für Schnucki extra präzise nach Hanemann. Meld mich dann wenn es nicht geklappt hat

So schnucki, Camera läuft und Rettung ist unterwegs!!!
JULOR
Inventar
#2936 erstellt: 09. Mai 2014, 08:53

SonorSQ2 (Beitrag #2919) schrieb:
Den gibts doch eben nur nicht im Globolie. Das Globolie am Einsatzort angekommen, ruft dann aber den Wirkstoff an und fragt was er jetzt tun soll.

Das meinte ich. Ist ja nicht schlimm. Ich dachte nur an den Fred, den manche auch Tröt nennen, Faden oder eben Thread. Daher konnte ich mich nicht zurückhalten.



Ich habe keine Ahnung, woher die Erstverschlimmerung kommen sollte

Ich glaube, da kann ich euch weiterhelfen:

Den Ausführungen stimme ich größtenteils zu. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob Medizinstudenten wirklich fachunabhängige Handlungs- und Denkweisen vermittelt bekommen. Das ist eher eine Domäne der Geisteswissenschaften. Das Medizinstudium ist recht straff organisiert und auf Erlernen von Fachwissen und später auch Fachpraxis ausgerichtet. Eben eher, um später den Beruf als Arzt ausführen zu können und nicht unbedingt, um wissenschaftliche Diskurse abzuhalten. Wissenschaftlich arbeitende Ärzte oder Pharmaunternehmen bedienen sich daher zusätzlich Sozialwissenschaftlern und Biometrikern.
hifi_angel
Inventar
#2937 erstellt: 09. Mai 2014, 09:19
@ Schnuckiputz alias Pipi Langstrumpf,

sag mal, wenn dir die Gesetzmäßigkeiten der Homöopathie selber lächerlich vorkommen, nachdem wir Original-Aussagen deines Meisters zitieren und du seine Aussagen dann als Buchstabenakrobatik ablehnst weil sie dir letztendlich doch nicht zu deiner Pipi Langstrumpf-Homöopathie passen, dann können wir doch nichts dafür.

Hahneman und wir reden von der Erstverschlechterung, also stärkere auftretende Symptome (nach Hahnemann sogar notwendig), die er jedoch versuchte abzumildern (Stichwort schwache und chronisch erkrankte Patienten). Du nennst das aber Nebenwirkungen, die nicht vorkommen sollte?
Es ist aber DIE Hauptwirkung der homöopathischen Mittel!
Und du bist ein Homöopath?


Denn aus Deiner Sicht hat die Homöopathie ja über den Placeboffekt hinaus eh keinerlei Wirkung. Insofern ist es sogar ausgesprochen unlogisch, daß Du hier um eine Wirkung mit mir diskutieren willst, die es doch aus Deiner Sicht eh gar nicht geben kann.


Was denn nun, erst sagst du, dass ich nur an die Placebo-Wirkung glaube und dann, dass ich an keiner Wirkung glaube?
Wer betreibt denn hier Buchstabenakrobatik?
Es geht sich auch nicht darum was du glaubst oder was ich glaube sondern was der Meister glaubte und niedergeschrieben hat wie es wirken würde.

Neben mir bringt u.a. Tomtiger ebenfalls Hahnemann-Originalzitate, andere bestätigen das, Homöopathie-Ärzte formulieren solche Aussagen ebenfalls offiziell auf ihrer HomePage, ja selbst in dem was du "ausgräbst" ,in der Eile jedoch nicht aufmerksam genug durchgelesen hast, finden sich die Bestätigung dessen, was du für dich aber nicht wahrhaben möchtest.

Entweder bist du dir nicht selber sicher, dass du die Homöopathie richtig verstanden hast, weil du so eine eigene Vorstellung davon hast wie es sein sollte und betreibst deshalb diese hier zur Schau gestellte Selbstimmunisierung oder du bist im Grunde gegen die Homöopathie und spielst hier nur den Advocatus Diaboli und bleibst dabei nur an der Oberfläche, weil es ja nun auch wirklich keine sachlichen Gegenargumente seitens der Homöopathie gibt. Das Schicksal erleiden aber auch die "echten" Verfechter der Homöopathie. Auch sie flüchten gerne wenn es um Fakten geht, ja sie sind sich ja noch nicht einmal untereinander einig. Du zumindest hast scheinbar eine andere Auffassung als die meisten Homöopathen. Uns musst du auch nicht überzeugen, du musst sie überzeugen, sonst machen die noch einen Kunstfehler nach dem anderen.


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 09:34 bearbeitet]
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2938 erstellt: 09. Mai 2014, 09:25

Hahneman und wir reden von der Erstverschlechterung, also stärkere auftretende Symptome (nach Hahnemann sogar notwendig), die er jedoch versuchte abzumildern (Stichwort schwache und chronisch erkrankte Patienten). Du nennst das aber Nebenwirkungen.


Hanemann sprach in Rätseln, man muss sich das alles dann aus dem Kontext zurechtbiegen um dem Meister zu verstehen. Sagte doch schon das ist wahre ESOTERIK!!!
Nix für stumpfe Menschen wie uns. Wenn man den Ätherleib nicht spühren kann, kann man Hanemann auch nicht verstehen.
Das lernst Du dann bestimmt in der Homöopathenausbildung, das richtige Zurechbiegen und den Zugang zu dem Wundern in dieser Welt. Man bezeichnet den Homöopathen ja nicht grundlos als HEILER und nicht als "Arzt". Was schon ein Arzt mit seinen ganzen ANTIS während der Heiler sanft über dem Patienten schwebt und ein Globulus fallen lässt, der Patient schreit auf: Ich bin geheilt, Danke Heiler, Danke!!!

@ Julor

Im Gegensatz zu einigen/jemand anderem hier, habe ich die Kritik durchaus wohlwollen aufgenommen. Ich habe sie geprüft, habe festgestellt Du hast Recht und mich gefreut was Neues gelernt zu haben. Man will ja auch mit gutem Beispiel vorangehen.
Im ernst, ich lerne stets gerne dazu, also keine falsche Zurückhaltung wie sie Schnucki wohl gerne hier hätte.

Tröt ist mir in diesem Zusammenhang gar eine ganz neue Bezeichnung, da wird sich meine Frau freuen, die lernt für ihr Leben gerne neue Worte.

Was die Fachunabhängigen Denkweisen betrifft, so wird der Arzt nicht sonderlich damit ausgestattet, das sehe ich auch so, aber er bekommt wenigsens ne Einführung. Er muss ja auch Physikvorlesungen besuchen, in der Regel glaube die gleichen wie die Physiker, also bei uns war das so.
Ausserdem wird denen bestimmt vermittelt was der Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation ist. Das scheint Schnucki ja garnicht vermittelt worden zu sein, anders kann ich mir dieses permanente Zurechtbiegen von Fakten nicht erklären.
Zumindest aber lernt der angehende Arzt, das man von einer Offensichtlichkeit nicht auf die Krankheit schließen sollte, man muss eine gewissen Präzision an den Tag legen. Was davon am Ende übrigbleibt, da kann Pigpreast vieleicht anekdotisch was zu beisteuern. Wird ja bestimmt ne Menge Erfahrungen haben.

Ich denke also, dass das grundlegende Handwerkszeug zumindest mal präsentiert wurde, wenn es auch nicht trainiert wird, aber das Training ist im Studium wohl eh jedem selber überlassen.
Ich als angehender Psychologe, habe auf jeden Fall hinreichend Material zur Fehlervermeidung bekommen. In der Prüfung kam indirekt auch einiges dran.
Also für den Psychodoktor mag meine Aussage vieleicht mehr zutreffen.

Das Bringt mich wieder auf den Homöopathiewiederspruch ders Monats:

"Wir lernen aus der Erfahrung der anderen Homöopathen, denn jeder Patient ist total individuell."
Da zieht man Schlüsse aus Wiederholungen die keine sind....

Ich gehe jetzt wieder die Homöopathie anbeten
Wenn jemand so über allen Gesetzmäßigkeiten steht, der kann nur Gott sein, oder ein Ausserirdischer, oder eine Maus (Antwort 42)


[Beitrag von SonorSQ2 am 09. Mai 2014, 09:36 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2939 erstellt: 09. Mai 2014, 09:38

hifi_angel (Beitrag #2937) schrieb:

Hahneman und wir reden von der Erstverschlechterung, also stärkere auftretende Symptome (nach Hahnemann sogar notwendig), die er jedoch versuchte abzumildern (Stichwort schwache und chronisch erkrankte Patienten). Du nennst das aber Nebenwirkungen.
Es ist aber DIE Hauptwirkung der homöopathischen Mittel!


Du bist Dir aber schon klar, daß Du Dir mit dieser Argumentation Dein Hauptargument der angeblichen Wirkungslosigkeit der Homöopathie zerschießt? Denn was Erstverschlimmerungen als angeblche Hauptwirkung hervorzubringen vermag, kann ja logischerweise nicht wirkungslos sein, gell?!

Du solltest auch etwas genauer lesen. Ich habe nicht bestritten, daß es Wirkungen in Fom von Erstverschlimmerungen gibt, sondern nur, daß sich diese notwendigerweise in für den Kranken unangenehmer oder drastischer Form bemerkbar machen müssen, um eine Heilung zu bewirken. Hahnemann hat ja mit seinen LM-Potenzen bewiesen, daß es auch anders geht. Wenn ihm also die Erstverschlimmerungen als angeblich zwangsläufige homöopathische Gesetzmäßigkeit wurscht gewesen wären und er sie freudig als ausschließlich gutes Zeichen in Kauf genommen hätte, hätte er doch ganz simpel weiter mit seinen C-Potenzen arbeiten können.

Es bleibt also dabei, Erstverschlimmerungen sind zwar ein Indiz dafür, daß das Mittel als solches grundsätzlich richtig ist und der Kranke darauf reagiert, sind aber zugleich ein Indiz dafür, daß die Potenz nicht optimal gewählt wurde. Denn das Ziel der Homöopathie ist die wirksame Heilung auf möglichst sanfte Weise und nicht unter planmäßiger Inkaufnahme "harter" Erstverschlimmerungen.
G-Prime³
Stammgast
#2940 erstellt: 09. Mai 2014, 09:49

Schnuckiputz (Beitrag #2939) schrieb:

Du bist Dir aber schon klar, daß Du Dir mit dieser Argumentation Dein Hauptargument der angeblichen Wirkungslosigkeit der Homöopathie zerschießt?



hifi_angel
Inventar
#2941 erstellt: 09. Mai 2014, 09:53

Schnuckiputz (Beitrag #2939) schrieb:


Du solltest auch etwas genauer lesen. Ich habe nicht bestritten, daß es Wirkungen in Fom von Erstverschlimmerungen gibt, sondern nur, daß sich diese notwendigerweise in für den Kranken unangenehmer oder drastischer Form bemerkbar machen müssen, um eine Heilung zu bewirken. Hahnemann hat ja mit seinen LM-Potenzen bewiesen, daß es auch anders geht. Wenn ihm also die Erstverschlimmerungen als angeblich zwangsläufige homöopathische Gesetzmäßigkeit wurscht gewesen wären und er sie freudig als ausschließlich gutes Zeichen in Kauf genommen hätte, hätte er doch ganz simpel weiter mit seinen C-Potenzen arbeiten können.

Es bleibt also dabei, Erstverschlimmerungen sind zwar ein Indiz dafür, daß das Mittel als solches grundsätzlich richtig ist und der Kranke darauf reagiert, sind aber zugleich ein Indiz dafür, daß die Potenz nicht optimal gewählt wurde. Denn das Ziel der Homöopathie ist die wirksame Heilung auf möglichst sanfte Weise und nicht unter planmäßiger Inkaufnahme "harter" Erstverschlimmerungen.


Es freut mich, dass ich dich überzeugen konnte.
Aber bei deinem Versuch jetzt wieder die Kurve zu kriegen liegt aber noch ein kleines Hindernis im Weg.


#2920
Daß es Erstverschlimmerungen geben kann, ist offenbar
aber immerhin so hinreichend gesichert, daß es in den Beipackzettel geschrieben werden muß, mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß in einem solchen Fall das Mittel abgesetzt werden und ein Arzt befragt werden sollte. So jedenfalls die aktuellen Beipackzettel von Einzelmitteln der DHU. Dieser Hinweis findet sich übrigens nicht nur bei tiefen Potenzen, sondern auch bei höheren, z.B. D 30.

Aber auch egal, kann ja mal passieren. Und solange deine Patienten hier nicht mitlesen.


Du bist Dir aber schon klar, daß Du Dir mit dieser Argumentation Dein Hauptargument der angeblichen Wirkungslosigkeit der Homöopathie zerschießt? Denn was Erstverschlimmerungen als angeblche Hauptwirkung hervorzubringen vermag, kann ja logischerweise nicht wirkungslos sein, gell?!


Du solltest dich mal mit dem Placebo insbesondere aber mit dem Nocebo-Effekt auseinandersetzen und das ist sogar wissenschaftlich abgesichert. Und wenn ich das schon verstanden habe, verstehst du das doch erst recht.


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 10:21 bearbeitet]
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2942 erstellt: 09. Mai 2014, 10:13
Ich glaube Monsieur "URIN", wie man ihn in Frankreich nannte hat diesen Thread vortrefflich zusammengefasst


In dunkeln Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt dann Wege und Stege besser als ein Sehender. Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen.

Heinrich Heine


Das wahrhaft Schöne an Heine ist aber, dass er auch Lösungen anbietet:


Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch.

Heinrich Heine



Schau mal Schnucki, viele Menschen mit ganz anderen Erfahrungen als die Homöopathie, aber ihr wisst ja alles besser, also was mach ich mir eigendlich die Mühe, ist ja eh völlig für die Katz:


Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.

Philip Rosenthal




Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Marie von Ebner-Eschenbach




Mit Glauben allein kann man sehr wenig tun, aber ohne ihn gar nichts.

Samuel Butler



Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!

Max Frisch



Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen.

Konrad Adenauer


Los Schnucki los!!! ist sogar von einem Politiker!!!



Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen.

Galileo Galilei



Die Strafe des Lügners ist nicht, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern dass er selbst niemandem mehr glauben kann.

George Bernard Shaw


Na wenn das nicht passt:)



Das Gefährliche an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird.

Hans Krailsheimer


Schade eigendlich....


Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen.

Gaius Julius Cäsar

Sogar Cäsar wusste schon das das mit der Erfahrung konstruiert ist.


Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns.

Eugène Ionesco


Die ganze Welt scheint sich gegen Schnuckis Theorien verschworen zu haben


Wer viel redet, glaubt am Ende, was er sagt.

Honore de Balzac

Das gilt auch für die Erfahrung, macht sie aber nicht mehr realitätsähnlich

Also noch so ein Problem mit der Erfahrung....
so ein Mist aber auch, sind die denn alle doof??? Muss wohl so sein...


Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.

Alfred Polgar


Das bestätigen bald 3000 Beiträge hier, imens aber keine ausreichende Erfahrung für Schnucki, weil die hier alle keine Ahnung haben, sind ja auch keine Eingeweihten


Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

André Gide



Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.

Marie von Ebner-Eschenbach


scheint doch nicht der Glaube an die Globolie zu sein


Die Naturwissenschaft braucht der Mensch zum Erkennen, den Glauben zum Handeln.

Max Planck


Homöopath handelt aber erkennt nichts, auch das bestätigt die letzten 3000 Beitrage zum Thema Homöopathie recht gut.

Das ist übrigens der Begründer der Quantentheorie, nur für den Fall das der Homöopath nicht weis auf wessen Wirkgesetzen er sich versucht zu berufen.


Nichts ist im Menschen, auch im scheinbar 'aufgeklärtesten', fester verwurzelt als der Glaube an irgendwelche Autoritäten.

Egon Friedell


Auch Hanemann sollte man nicht alles glauben nur weil er es aufgeschrieben hat, war auch nur ein Mensch und der irrt bekanntlich.


An Rheumatismen und an wahre Liebe glaubt man erst, wenn man davon befallen wird.

Marie von Ebner-Eschenbach


Scheint auch für die Homöopathie zu gelten


Ich wage eine Prognose: Schnucki wird das hier nicht lesen, oder zumindest nicht kommentieren.

Und jetzt überprüfe ich meine Hypothese an der Realität auf ihre Anwendbarkeit.

"Hook, ich habe gesprochen"
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2943 erstellt: 09. Mai 2014, 10:19

Du bist Dir aber schon klar, daß Du Dir mit dieser Argumentation Dein Hauptargument der angeblichen Wirkungslosigkeit der Homöopathie zerschießt?


UNd ein Spruch aus eigener "Wortzusammenrauferei"
Die Natur gab uns den Zweifel, damit wir uns in unserem Glauben nicht im Kreise drehen und austerben müssen. Denn einmal im Moor angekommen, sinken wir immer tiefer und tiefer, der Meinung seind, hier sind wir richtig, hier gehts lang. Und auch mit dem letzten Atemzug rufen wir noch aus: Hier entlang meine Kameraden, hier entlang.
Schnuckiputz
Stammgast
#2944 erstellt: 09. Mai 2014, 10:39

SonorSQ2 (Beitrag #2942) schrieb:

Ich wage eine Prognose: Schnucki wird das hier nicht lesen, oder zumindest nicht kommentieren.

Und jetzt überprüfe ich meine Hypothese an der Realität auf ihre Anwendbarkeit.


Deine Spruchsammlung ist wirklich nett. Doch wieso beziehst Du das alles nur auf mich? Haben die Verfasser das etwa nur für mich geschrieben oder evtl. auch für Dich und andere? Und was erwartest Du nun? Daß ich auf Gund dieser Sprüche öffentlich Buße tue und in Sack und Asche gehe? Oder daß ich jetzt meinerseits mit einer ebenso stattlichen Spruchsammlung aufwarte?

Was Kommentierungen angeht, so fühle ich mich bislang mit der Homöopathiediskussion durchaus noch hinreichend ausgelastet, so daß ich wenig zeitlichen Spielraum sehe, nun auch noch die diversen literarischen Ergüsse der diversen Autoren zu kommentieren.
hifi_angel
Inventar
#2945 erstellt: 09. Mai 2014, 10:49
Fragen und Antworten zur Homöopathie

hier

Eine Erörterung die nicht nur für Schnuckiputz lehrreich sein könnte.

----

Da ist auch was für Pigpreast was dabei!


"Aber wer heilt, hat doch Recht! Was spricht denn dagegen, Homöopathie einzusetzen, wenn sich die Placebo-Effekte segensreich auswirken?"
Wer an "alternative" Heilverfahren wie die Homöopathie glaubt, der wird oft, bewusst oder unbewusst, skeptisch gegenüber der wissenschaftlichenMedizin . Das wirkt sich sehr nachteilig aus, wenn man sich "schulmedizinisch" behandeln lässt: Bewährte Arzneien wirken weniger gut oder gar nicht, wenn der Patient Angst hat vor der "schädlichen Chemie", die darin enthalten sei, oder wenn er dem Arzt bewusst oder unbewusst misstraut. Dieser Nocebo-Effekt wird regelmäßig übersehen!

Mein Reden.


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 10:53 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2946 erstellt: 09. Mai 2014, 10:59

hifi_angel (Beitrag #2945) schrieb:


Eine Erörterung die nicht nur für Schnuckiputz lehrreich sein könnte.

----

Da ist auch was für Pigpreast was dabei!



Na fein, aber das ist doch bloß eine brauchbare Zusammenfassung der wohlbekannten Argumente gegen die Homöopathie, die hier auch schon längst anderweitig vorgetragen wurden. Oder siehst Du da jetzt grundlegend neue Erkenntnisse?
hifi_angel
Inventar
#2947 erstellt: 09. Mai 2014, 11:04
..eine brauchbare Zusammenfassung der wohlbekannten Argumente gegen die Homöopathie..

Es freut mich, dass du sie als brauchbar einstufst. Dann mach doch mal Gebrauch davon und gebe mal Antworten zu den Fragen aus Sicht der Homöopathie.


Besonders würde mich interessieren ob die als Kritik getätigte Aussage:

Umgekehrt wird dasselbe Mittel bei verschiedensten Krankheiten verschrieben. Ischias wird ebenso kuriert wie Eifersucht bei Mädchen: mit Pulsatilla D6

so richtig ist oder nicht.
Und was ist mit der Eifersucht bei Jungen? Wird da etwa auch Pulsatilla D6 eingesetzt? Und wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Natürlich nur bei übertriebener Eifersucht. Könnte man so die Scheidungsrate nicht reduzieren?
Was sagt die Fachfrau dazu?


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 11:13 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2948 erstellt: 09. Mai 2014, 11:09
Hi,


Schnuckiputz (Beitrag #2939) schrieb:
Du bist Dir aber schon klar, daß Du Dir mit dieser Argumentation Dein Hauptargument der angeblichen Wirkungslosigkeit der Homöopathie zerschießt? Denn was Erstverschlimmerungen als angeblche Hauptwirkung hervorzubringen vermag, kann ja logischerweise nicht wirkungslos sein, gell?!


eigentlich nicht, denn die "Erstverschlimmerung" tritt einerseits auch bei einem Placebo auf, und wurde andererseits versucht zu erklären.

Und nochmals: Das ein Homöopathikum eine Wirkung hervorbringt ist unbestritten. Die Erklärung des "Warum" spaltet uns. Du und andere meinen, der Wirkstoff habe irgendeinen Einfluss, andere und ich meinen, es liegt an der bloßen Einnahme, dem Wissen, das man etwas tut.

LG Tom
Schnuckiputz
Stammgast
#2949 erstellt: 09. Mai 2014, 11:10

hifi_angel (Beitrag #2947) schrieb:

Es freut mich, dass du sie als brauchbar einstufst. Dann mach doch mal Gebrauch davon und gebe mal Antworten zu den Fragen aus Sicht der Homöopathie.


Wieso sollte ich mich denn nun in Wiederholungen dessen üben, was ich zur Homöopathie gesagt habe? Aus meiner Sicht ist darüberhinaus hier nichts mehr zu sagen.
hifi_angel
Inventar
#2950 erstellt: 09. Mai 2014, 11:21
Du hast aber noch nichts gesagt! Du hast immer nur (Vor)Urteile gefällt!
Und wenn du mal was sachliches in den Mund genommen hast war es abweichend von der Homöopatie-Lehre.
Ich frage mich, wenn du nicht in der Lage bist Antworten zu geben, wie kannst du dann Homöopathie betreiben?
Was ist, wenn dich Patienten fragen? Werden die dann auch Niedergequasselt? Aber die wollen doch sicherlich echte Homöopathie nach Hahnemann und keine Quassel-Homöopathie?


Aus meiner Sicht ist darüberhinaus hier nichts mehr zu sagen.

Ist das wieder so ein "Versprecher"? Oder meinst du das wirklich so? Bei dir weiß man das ja nie so richtig.


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 11:27 bearbeitet]
Schnuckiputz
Stammgast
#2951 erstellt: 09. Mai 2014, 11:26

hifi_angel (Beitrag #2947) schrieb:

Besonders würde mich interessieren ob die als Kritik getätigte Aussage:

Umgekehrt wird dasselbe Mittel bei verschiedensten Krankheiten verschrieben. Ischias wird ebenso kuriert wie Eifersucht bei Mädchen: mit Pulsatilla D6

so richtig ist oder nicht.
Und was ist mit der Eifersucht bei Jungen? Wird da etwa auch Pulsatilla D6 eingesetzt? Und wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Natürlich nur bei übertriebener Eifersucht.


Pulsatilla gehört zu den sog. Polychresten, also zu Mitteln, deren Arzneiprüfung eine große Bandbreite an verschiedenen Wirkungen ergab. Dem entsprechend kann es sein, daß solche Mittel auch bei ganz verschiedenartigen Symptomen passen. Voraussetzung dafür ist aber stets, daß das Mittel, z.B. Pulsatilla, als solches paßt. Zu sagen, Pulsatilla wirkt bei Eifersucht, ist nicht sinnvoll, denn das wird es nur tun, wenn es wirklich das passende Mittel ist. Es gibt kein homöopathisches Mittel gegen Eifersucht oder Ischias, sondern es gibt immer nur das für den Kranken individuell richtige Mittel. Wenn bei Patient Schmitz Pulsatilla bei Ischias hilft, kann man daraus nicht ableiten, daß es das auch bei Patient Müller tun wird.

Es gibt allenfalls gewisse Erfahrungswerte, welche Mittel bei bestimmten Symptomen am häufigsten erfolgreich eingesetzt wurden. Daraus wurden dann Listen mit "bewährten Indikationen" abgeleitet, die gerade für den Anfänger eine Hilfe sein können, aber nie die sorgfältige Anamnese und Repertorisation ersetzen sollten.
hifi_angel
Inventar
#2952 erstellt: 09. Mai 2014, 11:37
Ist die Eifersucht denn eine Krankheit?
Ist sie denn in der Listen mit "bewährten Indikationen" aufgelistet?

Und zeigen sich bei Ischias und Eifersucht die selben / gleichen Symptome?
Diese Frage ziehe ich zurück, da es ja wie du sagst ein Breitbandmittel ist, was zur Anwendung kommt.





Und kannst du mir noch eine Nachhilfestunde geben, damit ich deine Logik verstehen kann?

Zu sagen, Pulsatilla wirkt bei Eifersucht, ist nicht sinnvoll, denn das wird es nur tun, wenn es wirklich das passende Mittel ist.

Also wenn es bei Eifersucht wirkt,war es das richtige Mittel.
Und wenn es bei Eifersucht nicht wirkt, dann war es nicht das richtige Mittel?

Geht es bei der Homöopathie nach dem Motto: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder bleibt wie's ist.
Ist das die der Homöopathie eigenen Logik?


[Beitrag von hifi_angel am 09. Mai 2014, 11:49 bearbeitet]
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#2953 erstellt: 09. Mai 2014, 11:43

Schnuckiputz schrieb:
Es gibt kein homöopathisches Mittel gegen Eifersucht oder Ischias, sondern es gibt immer nur das für den Kranken individuell richtige Mittel. Wenn bei Patient Schmitz Pulsatilla bei Ischias hilft, kann man daraus nicht ableiten, daß es das auch bei Patient Müller tun wird.


Die Mittel speichern also nicht nur die ihnen zugetragenen Informationen, sie erkennen auch noch, ob Patient X diese Information über Mechanismus Y überhaupt verarbeiten kann. Jeder Mensch funktioniert demnach unterschiedlich. Also einige. Weil bei manchen hilft's ja. Bei anderen nicht.
"Individuell" ist hier eher als Euphemismus für "willkürlich" oder "zufällig" zu sehen.

Ich kann die massive Naivität dahinter immer noch nicht begreifen. Vielleicht bin ich ja zu blöd/arrogant.
JULOR
Inventar
#2954 erstellt: 09. Mai 2014, 11:43

Schnuckiputz schrieb:
Es gibt allenfalls gewisse Erfahrungswerte, welche Mittel bei bestimmten Symptomen am häufigsten erfolgreich eingesetzt wurden.


Wobei wir wieder am Anfang wären: Erfahrungswerte sind wertlos, wenn sie nicht systematisch überprüft werden. Sie genügen allenthalben zur Hypothesenbildung. Ich habe auch so meine Erfahrungen, trotzdem würde ich sie nie verallgemeinern. Ich überprüfe sie, teile sie mit anderen und weise immer darauf hin, dass es nur "mein Eindruck" oder "meine Erfahrung" ist, wenn ich mein Tun nicht ausreichend belegen kann - was nicht heißen soll, dass ich nur im Nebel stochere. Lieber sage ich dann offen "ich weiß es nicht". Offenheit ist in der therapeutischen Beziehung wichtiger, als irgendwelche waghalsigen Behauptungen aufzustellen, nur um als kompetent und allwissend dazustehen.


[Beitrag von JULOR am 09. Mai 2014, 11:45 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2955 erstellt: 09. Mai 2014, 12:05
Hi,


hifi_angel (Beitrag #2952) schrieb:
Also wenn es bei Eifersucht wirkt,war es das richtige Mittel.
Und wenn es bei Eifersucht nicht wirkt, dann war es nicht das richtige Mittel?


da kann ich helfen: Die Homöopathie kennt in dem Sinne keine Krankheiten (nehmen wir mal an, das Eifersucht eine Krankheit wäre, was sie nur wäre, wenn sie krankhaft wäre, aber egal) sondern nur Symptome.

Wenn also ein Mensch an Eifersucht leidet, hat er bestimmte Symptome. Ein anderer Mensch hat bei selbigem Leiden (zumindest etwas) andere Symptome. Da sich die Homöopathie nur an den Symptomen orientiert, bekommen beide daher unterschiedliche Mittel. Da sich bei den Symptomen aber auch bestimmte z.B. charakterliche Eigenheiten des Patienten wiederfinden, ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Mittel bei mehreren Menschen die an der selben Ursache leiden wirkt.

Soweit die klassische Homöopathie.


Neben der klassischen Homöopathie, die eher selten anzutreffen ist, gibt es solche Systeme, die - mit ebenso fragwürdigen Grundlagen - bestimmte Mittel für bestimmte Leiden vorsieht. Nachdem diese Systeme es ermöglichen, sich mit anderen auszutauschen, quasi Rezepte und "Erfahrungen" zu tauschen, sind sie sehr populär. Es kommt da nicht mehr auf die Erfahrung des Homöopathen an, sondern die "Erfahrungen" der Patienten werden wichtig und Grundlage für die Anwendung, somit ist jeder Patient automatisch auch ein Heiler, der weiß, was wann wogegen hilft (aus eigener "Erfahrung") - was die enorme Popularität erklärt.

Logisch, dass der Homöopath das nicht gut findet, da er dabei obsolet wird. Dass die "richtigen" Homöopathen dagegen nicht vorgehen liegt daran, dass diese Systeme populär sind, sich auch "Homöopathie" nennen, und die Bekanntheit steigern, also quasi kostenlose Werbung sind.

LG Tom
JULOR
Inventar
#2956 erstellt: 09. Mai 2014, 12:33
Heiteres Pillentauschen gibt es auch in der "Schulmedizin": Im Wartezimmer, Seniorenheim und im Doppelzimmer im Krankenhaus werden gerne Tabletten weitergegeben mit dem Satz "Probier' mal die, die haben mir auch geholfen". Mit z.T. gefährlichen Folgen. Das ist noch ein schönes Beispiel, weshalb man seine Erfahrungen immer relativieren sollte. Sie sind eben nicht ohne weiterer übertragbar.
tomtiger
Administrator
#2957 erstellt: 09. Mai 2014, 13:07
Hi,


JULOR (Beitrag #2956) schrieb:
Heiteres Pillentauschen gibt es auch in der "Schulmedizin": Im Wartezimmer, Seniorenheim und im Doppelzimmer im Krankenhaus werden gerne Tabletten weitergegeben mit dem Satz "Probier' mal die, die haben mir auch geholfen".


das habe ich noch nie gehört, ich kenne das nur vom Bahnhofsviertel, wenn der Junkie kommt und verstohlen sagt "Ich hab da was Geiles, die Dinger pfeifen rein ...".

LG Tom
SonorSQ2
Hat sich gelöscht
#2958 erstellt: 09. Mai 2014, 13:13

Deine Spruchsammlung ist wirklich nett. Doch wieso beziehst Du das alles nur auf mich?


Das fragt sich der Nagel unter dem Hammer immer, warum gerade ich. Der Hammer indes denkt, Du bist nur einer von vielen, keine Ausnahme, nichts Besonderes, nur ein Stück Arbeit auf dem Weg zum Feierabend.

Das ist so ein Problem mit der Wahrnehmung was man durch einfaches Wahrnehmen und Erlebeben nun allein nicht zu lösen vermag.

Das Geschriebene ist stets für den, den man adressiert. Ich schreib doch nicht ins Leere, auch wenn ich meistens bei Dir das Gefühl bekomme.

Und für Dich ist es ausgesucht, weil Du mir das Gefühl gibst, eine sehr festgefahrene und sich permanent im Kreis drehende, über jedem Zweifel - den eigenen Fachbereich betreffend - erhabe Person zu sein und das ohne irgendwas hervorbringen zu können, mit dem auch mal jemand anderes was anzufangen kann.
Sehr eogozentrisch also, was Deine Argumentauswahl betrifft. Für andere sind sie in der Regel nicht zu gebrauchen, da sie bloß eine Privatsammlung von vermeintlichen Erfahrungen sind, die nie einer Prüfung unterzogen worden sind und auch allen hier stattgefundenen schon im Ansatz nicht genügten.




Und was erwartest Du nun? Daß ich auf Gund dieser Sprüche öffentlich Buße tue und in Sack und Asche gehe?


Das mag Deinem Niveau entsprechen, da es scheinbar erfahrungsgemäß das erste gewesen zu sein scheint was Dir in den Kopf kam.
Alles was hier jemals von Dir verlangt wurde ist ein Mü (10^-6) Objektivität, Selbstkritikfähigkeit und eigenständiges Denken, anstatt wie im Spruch von Heine, die damlas erfolgreich dem Blinden in der Nacht folgten, dem Du nun auch noch am Tage folgst.

Ist wohl aber zu viel verlangt. Schade....


Was Kommentierungen angeht, so fühle ich mich bislang mit der Homöopathiediskussion durchaus noch hinreichend ausgelastet, so daß ich wenig zeitlichen Spielraum sehe, nun auch noch die diversen literarischen Ergüsse der diversen Autoren zu kommentieren


Irgendwie typisch, bei Dir ist alles so Differenziert im Kopf, das Du nicht mehr dazu in der Lage scheinst auch nur die einfachsten Zusammenhänge zu sehen.

Der Homöopath sitzt noch auf der Erde und betet seine Kügelchen an, während der Rest der Welt schon in anderen Galaxien umherstreift.


Na fein, aber das ist doch bloß eine brauchbare Zusammenfassung der wohlbekannten Argumente gegen die Homöopathie, die hier auch schon längst anderweitig vorgetragen wurden. Oder siehst Du da jetzt grundlegend neue Erkenntnisse?


Für uns ist das alles ein alter Hut, aber Du hast, Deinem Verhalten hier nach, bis heute nichts daraus gelernt, also eine durchaus berechtigter Link.



Und was ist mit der Eifersucht bei Jungen? Wird da etwa auch Pulsatilla D6 eingesetzt? Und wie sieht es bei den Erwachsenen aus? Natürlich nur bei übertriebener Eifersucht. Könnte man so die Scheidungsrate nicht reduzieren?
Was sagt die Fachfrau dazu?


Ich vermute nichts, denn wer hier in diesem Thread seine kruden Annahmen im Lichte des Zweifels und des logischen Schlussfolgerns betrachtet, der wird vor Schreck erstarren, unfähig die Tatstatur noch zu bedienen und dann wird das Unterbewusstsein anfangen seinen Job zu erledigen.
Es wird alles vor dem aktuellen Bild rechtfertigen um weiter Komplikationen zu vermeiden.


Das ein Homöopathikum eine Wirkung hervorbringt ist unbestritten.


Vorsichtig bei der Wortwahl, nicht das Homöopathikum bringt eine Wirkung hervor, sondern das Darlegen persönlicher Missstände gegenüber einem der zuhört und die gegebenfalls anschliesend stattfindene Auseinandersetzung mit bisher zu Problemen führenden Konzepten der eigenen Gedankenwelt.

Der Patient, wenn er über ein solches Konzept stollpert, analysiert nach dem Besuch beim Homöopathen erst mal welche Fehler alle mit diesem Konstrukt zusammenhängen können und genau jener Fokus führt nicht selten zu Erstverschlimmerung, weil der Patient sich gerade jetzt auf besonders Fehlererzeugendes konzentriert und nebenbei überlegt wie er die Probleme nun umgeht.

Wie unglaublich schwachsinnig es ist, die Erstverschlimmerung nach Erfahrung bestimmen zu wollen entlaft folgendes simple Gedankenspiel:
Die Krankeit kann nur folgende Wege gehen.
1) monoton steigend bis zum Tod
2) streng monoton steigend bis zum Tod
3) Alternierend mit ungewissen Ausgang
4) In der umgedrehten U-Form, also f(x) = -1/n * x^2, also langsam ansteigend bis es seinen Höhepunkt erreicht und dann wieder abfallen bis zur Heilung.

Da das Wachstum häufig diskret wahgenommen wird, kommt es auch zur sogenannten Erstverschlimmerung. Der Patient geht nämlich erst zum Arzt wenn er sich sicher ist das er krank ist, Der Homöopath geht ein Mü früher, also meist kurz vor dem Berg. Dann geht er mit Kügellchen nach Hause und oh Wunder, Erstverschlimmerung. Mit solch einem Mist würdest Du heute nicht mal mehr einen Hauptschulabschluss bekommen.



Wieso sollte ich mich denn nun in Wiederholungen dessen üben, was ich zur Homöopathie gesagt habe? Aus meiner Sicht ist darüberhinaus hier nichts mehr zu sagen.


Das zeugt allenfalls von einem äusserst beschränktem Weltbild und der mangelnden Fähigkeit Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Sowas sollte nicht Arzt oder Heiler werden, weil man dann die Sachen auch nicht mehr aus Patientensicht sich vorzustellen vermag. Man labert sich selbst zurecht.



Aber die wollen doch sicherlich echte Homöopathie nach Hahnemann und keine Quassel-Homöopathie?


Damals war es echte Homöopathie, da der Hintergrund vor dem man sie betrachtete ein gänzlich anderer war.... Heute aber, mein Freund, wird es Nobelpreisverdächtig einen Unterschied zu finden, den die wirklich wichtigen Bestandteile des Gesammtkonzepts sind schon seit Jahrzehnten extrahiert und weiterentwickelt worden, die heisen dann aber auch nicht mehr Homöopathie, sondern Psychologie, Selbstheilkräfte, Placeboeffekt.....

Ich habe sogar schon mal einen Schüler ein Homöopathen an die Wand diskutieren sehen, das sah witzig aus sag ich Dir, der Junge war total unschuldig, vieleicht 13 oder so, ganz schüchtern ruhig und sachlogisch und hat den Homöopathen in eine Bedrängung gebracht das er einfach aufstand und ging. Ich glaube aber der Junge hat nicht ganz mitbekommen wie recht er mit seinen einfachen Überlegungen schon hatte.



Pulsatilla gehört zu den sog. Polychresten, also zu Mitteln, deren Arzneiprüfung eine große Bandbreite an verschiedenen Wirkungen ergab.



Wenn bei Patient Schmitz Pulsatilla bei Ischias hilft, kann man daraus nicht ableiten, daß es das auch bei Patient Müller tun wird.


Sehe nur ich das so, oder wiedersprechen sich die beiden Sätze nicht vollends.



Es gibt allenfalls gewisse Erfahrungswerte, welche Mittel bei bestimmten Symptomen am häufigsten erfolgreich eingesetzt wurden. Daraus wurden dann Listen mit "bewährten Indikationen" abgeleitet, die gerade für den Anfänger eine Hilfe sein können, aber nie die sorgfältige Anamnese und Repertorisation ersetzen sollten.


Wüsste man nicht das es von Dir ist, würde man es gar für sinnvollen wissenschaftlichen Ansatz halten wollen.
Du musst das jetzt nur noch ernstnehmen was Du da sagst und wir wären schon einen Schritt weiter.



Geht es bei der Homöopathie nach dem Motto: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder bleibt wie's ist.
Ist das die der Homöopathie eigenen Logik?


Mensch Hifi-Angel, nun posaune doch nicht gleich das Ende vom Film heraus, hier sind Leute die haben den noch nie gesehen.

Die Homöopathie ist wie ein Hund der sich die ganze Zeit in den eigenen Schwanz beist und erbost den Feind verfolgt den er aber selber darstellt ohne es mitzubekommen.

Bin ich froh das mein Hund nicht so doof ist und weis das es nur Futter und Liebe gibt wenn man sich an die Regeln hält.

Mein Hund darf diese übrigens ignorieren wenn er einen berechtigten Grund hat, mich zu verteidigen zum Bsp, da darf er auch Leute anspringen und beißen, auch irre ich mich mir meinen "Befehlen" hin und wieder mal, wenn dann daraus ein Problem resultiert dann folgt mein Hund auch nicht. Gutes Tier!


[Beitrag von SonorSQ2 am 09. Mai 2014, 13:30 bearbeitet]
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