Riemen ausgeleiert? Ich hab die Lösung!

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boep
Inventar
#1 erstellt: 05. Nov 2010, 15:32
Hallo zusammen. :-)

Ich hab bereits vielen den Tip gegeben und heute mal wieder erfolgreich angewendet.

Jeder kenn es das Problem: Ausgeleierter Riemen. Besonders bei Vollautomaten (zB Dual) nerfig.

Das Problem ist, dass der Flachriemen ständig gespannt ist und so mit der Zeit ausleiert. Abhilfe schafft da eine Heißluftpistole.

Der Riemen wird ausgebaut und in die eigene Handfläche gelegt - in die Hand deshalb damit man ihn nicht überhitzt. Jetzt mit der Heißluftpistole den Riemen erwärmen undzwar so warm, dass man die Hitze in der Hand geradenoch so aushält. Sind dann etwa 50-60°. Hat man den Riemen nach etwa 30 Sekunden gleichmäßg erwärmt, kühlt man ihn wieder ab. Das geht am besten durch in die Hand legen und draufpusten. KEINESFALLS aufhängen bzw der Schwerkraft aussetzen!

Aufgrund der Erwärmung zieht sich der Riemen langsam wieder auf die Ursprüngslänge zusammen. Den Vorgang muss man eventuell mehrmals wiederholen.

Bei meinem Neuzugang (nem Dual Vollautomaten) hatte der Riemen nichtmehr genug gegriffen und die Automatik so nichtmehr voll funktioniert (man musste den Teller von Hand andrehen). Nach der 4. "Wärmebehandlung" war das Problem vollständig weg.


Viel Spaß beim Nachmachen und beim späteren Plattenhören!



Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Bearbeitung des Riemens laut dieser Anleitung findet ausdrücklich auf eigenes Risiko statt.


[Beitrag von boep am 05. Nov 2010, 15:33 bearbeitet]
juergen1
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2010, 15:48
Interessant.
Hoffentlich ist es auch dauerhaft (also für ein paar Jahre);
aber selbst wenn nicht-es hat ja nichts gekostet.

Um wieviele mm etwa hat sich denn der Riemen verkürzt?

Gruß
Jürgen
boep
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2010, 16:05
Hallo Juergen!

Ich habs nicht nachgemessen. Vorher lag er eben locker auf und der kleine Motor bzw dessen Achse ist fast ständig durchgedreht.

Nach der Behandlung sitzt er richtig straff, man muss ihn etwas spannen um ihn wieder auf die Achse zu bekommen.

Ich denke mal ein paar mm warens.

Klar wird er wieder schneller ausleihern als ein neuer, aber es kostet weder Geld noch viel Mühe. Langzeiterfahrungen hab ich noch nicht, bei einem meiner Player läufts auf die Weise aber schon seit Wochen.

LG
Bepone
Inventar
#4 erstellt: 05. Nov 2010, 17:54
Hallo,

im Dual-Board kursiert schon länger der Tip, ausgeleierte Riemen "al dente" auf dem Herd zu kochen

Also einfach für paar Minuten rein in's kochende Wasser, die Wirkung dürfte die gleiche sein wie mit der Heißluftpistole.



Gruß
Benjamin
boep
Inventar
#5 erstellt: 05. Nov 2010, 19:02

Bepone schrieb:
Hallo,

im Dual-Board kursiert schon länger der Tip, ausgeleierte Riemen "al dente" auf dem Herd zu kochen

Also einfach für paar Minuten rein in's kochende Wasser, die Wirkung dürfte die gleiche sein wie mit der Heißluftpistole.



Gruß
Benjamin


Ah das kannte ich auch noch nicht.

Ist sicher ne gute Alternative für Leute ohne Heißluftpistole. Denn ein Fön reicht da nicht denke ich.

LG
Stefanvde
Inventar
#6 erstellt: 05. Nov 2010, 19:21
Das mit in Wasser erwärmen kenne ish,allerdings von Antriebsriemen alter Tape-Decks.Da ist die Langzeiterfahrung durchaus positiv,mein Pioneer-Deck läuft damit jetzt 3 Jahre ohne Probleme.
Otimov
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Nov 2010, 19:23
Immer wieder erstaunlich, was für interessante Tips hier abgegeben werden.

Obwohl ich´s gerade nicht brauche, dennoch vielen Dank.

Gruß

Otimov
Stefanvde
Inventar
#8 erstellt: 05. Nov 2010, 19:53
Normalerweise nehme ich auch lieber nen neuen Riemen. Aber der war auf die Schnelle nicht zu bekommen,inzwischen hab ich einen liegen,noch im Tütchen.Aber solange der alte hält hab ich keine Lust das Tape auseinander zu nehmen.
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 05. Nov 2010, 20:43
Hallo!

Zumindestens bei alten Thorens- und Linn-Riemen funktioniert das nicht, zusammen mit einem Freund haben wir das schon vor gut 20 Jahren mit ausgelutschten Riemen versucht die uns von einem HiFi-Händler für das Experiment überlassen hat. Wir haben die Riemen vorher und nacher in der Länge gemessen und mit neuwertigen Exemplaren verglichen.

Ds Egebniss unseres Experimentes hat seinerzeit ergeben daß weder eine Wärme- noch eine Kältebhandlung etwas an der Länge der ausgeleierten Riemen geändert hat.

Allerdings hat die Behandelung mit kochendem Wasser trotzdem dazu geführt daß die alten gelängten Riemen besser griffen. Die Ursache war recht simpel, die Dinger wurden zum einen gründlich entfettet und vom Abrieb gereinig und zum andern quoll die Oberfläche ein wenig auf. Allerdings hielt dieser Effekt nicht allzulange vor.

MFG Günther
boep
Inventar
#10 erstellt: 05. Nov 2010, 21:21
Interessant, denn bei Dual Riemen scheint es zu gehen.

Mein Riemen hat nie nen Tropfen Wasser gesehen und saß nach der Wärmebehandlung deutlich straffer. Vorher konnte ich das Schlabberteil so runternehmen, nachher musste ich ihn etwas dehnen um ihn wieder auf die beiden Achsen zu bekommen.

Da scheints wohl grundsätzliche Unterschiede bzgl des Riemenmaterials zu geben.

Hat noch jemand etwas über die Wärmemethode in Verbindung mit einer noch nicht genannten Marke zu berichten?

Edit: @Hörbert: An einem Messfehler eurerseits kann es nicht gelegen haben? Ich denke das Ausleihern selbst ist ne Sache von nem halben mm o.Ä. Ob man das zuverlässig per Hand messen kann?

LG


[Beitrag von boep am 05. Nov 2010, 21:22 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 06. Nov 2010, 15:37
Hallo!

Deutlich ausgeleierte Riemen eines Thorens oder Linn haben deutlich mehr Spiel als 1-2 Millimeter, hier kannst du bequem einen neuen Riemen in einen alten legen und noch einen Zahnstocher zwischenlegen.

Genessen haben wir neben der Länge auch den resulterenten Gleichlauffehler mit 1KHz-Sinus auf zentrierter Schallplatte und Oszi nebstFrequenzzähler, bei einem ausgeleiuertem Riemen wackelt dr Sinus wie ein Kuhschwanz, so haben wir auch die kleine Verbesserung durch die entfetteten aufgequollenem Riemn bemerkt. Nach ca. 3 Tagen hat sich dieser Effekt allerdings wieder verloren.

Mit Duakl-Riemen oder den Silikongummiriemen diverser Japanischer Plattenspieler haben wir leider mangels Gelegenheit keine Versuche anstellen können.

Durchausöglich das die unterschiedliche Materialien deutlich anders reagieren. Dual-Riemen scheinen ohnehin länger zu halten als die handelsüblichen Linn- und Thorens-Riemen die sind nach 2-3 Jahren zumindestenso deulich abgenutzt das der Test mit dem Sinussgnal deutliche "Kuhschwanzeffekte" zeigt.

MFG Günther
the_maltese
Stammgast
#12 erstellt: 06. Nov 2010, 15:37
Ich kannte mal 'nen Helden, der die gekürzt hat und mit Kibri-Kleber wieder zusammen geklebt hat

Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 06. Nov 2010, 15:59
Hallo!

Oh sowas ähnliches hatte ich auch mal in Händen, da hatte jemand beherzt gekürzt und dann mit Tesa wieder zusammengeflickt.

Gehört hat man allerdings davon nix. Aber Messen konnte nan es sehr wohl. immer wenn die Tesa-Stelle über den Pulley ging war eine geringe Gleichlaufschwankung durch den Schlupf zu verzeichnen.

MFG Günther
Elroy_Solderboy
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 22. Mrz 2013, 03:43
Ich habe heute mit Erfolg aus einer alten Kassette und etwas Tesafilm einen wunderbaren Riemen für einen alten Technics Tangentialspieler gebastelt Funktioniert bis jetzt wunderbar und ich denke dass ich es weiterempfehlen kann. Der alte Riemen hat sich übrigens komplett aufgelöst - da hätte der Trick mit der Heißluftpistole wohl leider auch nichts mehr gebracht.
Compu-Doc
Inventar
#15 erstellt: 22. Mrz 2013, 12:49

Jake-Jeff (Beitrag #14) schrieb:
aus einer alten Kassette und etwas Tesafilm

Geht´s bitte genauer!
Elroy_Solderboy
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 22. Mrz 2013, 22:06
Oh, entschuldigung. Natürlich geht es genauer:

Zuerst habe ich von einer ganz normalen Kassette das Band durchtrennt und den Abstand zwischen Pulley (also dem riemenführenden Aufsatz des Motors) und der Laufscheibe (des Innentellers) gemessen. Daraufhin musste ich bloß noch den Plattenteller abheben, umdrehen, das Kassettenband in entsprechender Länge herumlegen und es abschneiden. Um sich zu orientieren, kann man einfach ein Stück Pappe mit dem Pulleyabstand an die Laufscheibe kleben. Beim letzten Zuschnitt sollte man allerdings darauf achten, das Band so zu schneiden, dass wenn man beide Enden mit Daumen und Zeigefinger zusammendrückt und leicht daran zieht, ein Stück weit (ca. 2-3mm) vor dem Pulley Widerstand entsteht - man muss den Riemen ja auch ein wenig spannen können. Hat man das Band nun entsprechend gekürzt, schneidet man sich zwei ca. 3cm lange Stücke Tesafilm in der Breite des Bandes zu und klebt sie penibelst genau von vorne und hinten auf die sich idealerweise überlappenden Enden des Bandes, welches man abschließend noch an jener Stelle glattsreichen sollte. Ich habe mich sehr darüber gewundert, wie verdammt fest diese Verbindung hält^^.

Beste Grüße und viel Erfolg!

Es gibt übrigens einen Hersteller, der ausschließlich tonbandartige Riemen verwendet - mir fällt nur der Name gerade nicht ein...
Compu-Doc
Inventar
#17 erstellt: 23. Mrz 2013, 15:21
Wieder was dazu gelernt.
vittucci
Neuling
#18 erstellt: 10. Jul 2014, 00:47
Wassermethode: Erfolg!

Zwei Durchgänge:

Riemen in 60 Grad Celsius warmes Wasser gegegen, ca 1min lang umgerührt,
anschliessen in das warme Wasser mit Riemen drinnen wieder ca 1min kaltes Leitungswasser einströmen lassen, sodass es sich graduell erkühlt.

dazwischen waagerecht abgelegt
nachher waagerecht abgelegt
dann vorsichtig getrocknet
Hummel123
Stammgast
#19 erstellt: 14. Okt 2014, 16:47
Bei meinem Walkman, Sony WM EX 618 funktioniert weder die Heißluft- noch die Wassermethode, leider.

Grüße Oliver
Rolly54
Neuling
#20 erstellt: 23. Mai 2021, 11:06
Heißluft Pistole benutzt - Riemen gerissen
Mit superglue geklebt - hält, und läuft endlich wieder im Original Tempo , boah was klang das vorher grausig.
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