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Verbesserungen im Plattenspielerbau seit den 90ern?

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Beitrag
andisharp
Hat sich gelöscht
#260 erstellt: 09. Jun 2012, 14:48
Haben die Verbraucher auch längst geblickt, deshalb schreibt Mediamarkt-Saturn auch nette Verluste. Elektronik kauft der Deutsche heutzutage im Netz zu erheblich günstigeren Preisen aus einem viel breiteren Angebot.
Smoke_Screen
Inventar
#261 erstellt: 09. Jun 2012, 15:09

LeBourgeoisee schrieb:
und es ist in der tat so, dass die preismittelklasse kaum noch eine chance hat. entweder es wird billig gekauft oder mit qualitätsanspruch... in jeder branche..


Mmmh,früher war es ja so das der "Qualitätsanspruch" eben schon in der Preismittelklasse ordentlich
bedient wurde. Heute ist die Preismittelklasse leider all zu oft nur optisch gepimpte Konsumklasse.
Mit anderen Worten wer dort kauft verarscht sich selbst. Also wird entweder billich gekauft und gehofft
das das Teil einigermassen funzt und etwas hält oder es wird richtig Kohle rausgehauen und Spitzen-
qualität erwartet,was aber auch längst nicht in jedem Fall zutrifft.
LeBourgeoisee
Ist häufiger hier
#262 erstellt: 09. Jun 2012, 15:33
und da schließt sich dann der kreis: gegen das billige zeug aus china kommt preislich eh keiner ran, also muss höchstqualität versprochen werden. und wenn, wie sich das hier herausgestellt hat, kaum grundlegende verbesserungen ohne großen aufwand erbracht werden können, muss man halt gut vermarkten, um nicht vom markt zu verschwinden.. und hier muss dann jede kleinigkeit, wie plattenteller mit inlays oder besonders großer masse, ob's was bringt oder nicht, dem kunden als immenser vorteil verkauft werden, um nicht mit seinen produkten in die mittelklasse abzurutschen. gerade, wenn hersteller garnicht mehr in der lage sind, große verbesserungen und innovationen zu erbringen, bleibt ein himmeljauchzendes marketing die einzige chance. oft trifft der preis allein ja auch schon eine aussage über die qualität. wie meine oma immer sagte: was nix kostet, taugt auch nix... muss aber umgekehrt nicht auch so sein
Smoke_Screen
Inventar
#263 erstellt: 09. Jun 2012, 17:24
Verbesserungen ? Von was ? Es geht darum eine zufriedenstellende Qualität zu halten
und nicht darum einen Weltrekord zu brechen. Diese Qualität läßt sich heute wesent-
lich günstiger auch in "Kleinserie" erstellen als vor dreißig Jahren. Dafür braucht weder
das Rad neu erfunden werden noch werden Kompanien hochdotierter Spezialisten benötigt.
Und mit PR- und Werbelügen sind wir alle groß geworden. Warum sollten ausgerechnet die
Nichtmitglieder dieses Forums überdurchschnittlich dämlich diesbezüglich sein.
LeBourgeoisee
Ist häufiger hier
#264 erstellt: 09. Jun 2012, 17:55
O_o
hab doch nur deine aussage auf das threadthema bezogen.. im kern geht es hier doch genau darum: verbesserungen seit den 90ern...
und ob entwicklungen wie z.b. plattenteller mit inlays, unbezahlbare bohrinseln oder sonstwas (viel wurde ja noch nicht genannt) was bringen oder nur vermarktung sind...
und DU hast selbst erklärt, warum die hersteller marketingargumente für hohe preise liefern müssen........ mittelklasse stirbt immer mehr aus.. entweder einer will billig kaufen, oder ist bereit, sich was richtig gutes zu kaufen...
akem
Inventar
#265 erstellt: 09. Jun 2012, 18:39

andisharp schrieb:
Haben die Verbraucher auch längst geblickt, deshalb schreibt Mediamarkt-Saturn auch nette Verluste. Elektronik kauft der Deutsche heutzutage im Netz zu erheblich günstigeren Preisen aus einem viel breiteren Angebot.


Wundert mich ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht. Aber wenn, dann liegt das nur an der gehirnwäscheartigen Werbung. Es gibt doch nicht einen einzigen Werbeblock, egal auf welchem Sender, ob Radio oder TV, in dem man nicht angebrüllt wird, wie blöd man doch ist, wenn man dort nicht einkauft Mir geht das sowas von auf den Sack und genau deshalb kaufe ich dort auch nicht ein! Und ich hoffe ehrlich gesagt, daß diese REWE-Mafia baldmöglichst vom Markt verschwindet und dem vernünftigen Fachhandel wieder eine Chance gibt.

Gruß
Andreas
Smoke_Screen
Inventar
#266 erstellt: 09. Jun 2012, 22:31

LeBourgeoisee schrieb:

und DU hast selbst erklärt, warum die hersteller marketingargumente für hohe preise liefern müssen........


Wo hab ichn das erklärt ? Vielleicht diskutieren wir hier aneinander vorbei.
kölsche_jung
Moderator
#267 erstellt: 09. Jun 2012, 22:48

Smoke_Screen schrieb:
... Vielleicht diskutieren wir hier aneinander vorbei. :?

Vor allem reden inzwischen alle an meinem! Thema vorbei ...
LeBourgeoisee
Ist häufiger hier
#268 erstellt: 09. Jun 2012, 22:59
scheint so....

Smoke_Screen schrieb:

Also wird entweder billich gekauft und gehofft
das das Teil einigermassen funzt und etwas hält oder es wird richtig Kohle rausgehauen und Spitzen-
qualität erwartet,was aber auch längst nicht in jedem Fall zutrifft.


da kaum ein europäischer hersteller im preiskampf mit den chinesen mithalten kann, muss man halt große töne spucken.. und bei einem, wie es scheint, seit 30 jahren ausentwickelten produkt ist einfach nicht mehr viel zu machen.. was meiner meinung der grund für viel voodoo und, wie du sagtest, "optisch gepimpte konsumklasse" sein dürfte, um noch irgendwie die 'premium-klasse' mit 4 bis 5-stelligen preisen zu rechtfertigen.. ich glaube, wir sind eigentlich einigermaßen einer meinung, weshalb ich deine einwände auch so garnicht verstanden hab.. ich wollte nur den bogen zurück zum threadthema schlagen, da mir das, was DU sagtest, doch recht sinnvoll erscheint

letztendlich geht es hier aber darum, ob verbesserungen und neuentwicklungen die plattenspieler seit den 90ern voran gebracht haben, und nicht darum, ob mittelklassedreher von damals heute unerreicht bleiben oder probleme des einzelhandels...

also zurück zu weiteren beispielen für neuentwicklungen würd ich sagen.. falls da noch was kommt...
SGibbi
Gesperrt
#269 erstellt: 10. Jun 2012, 08:07
Wenn ich nochmal OT gehen darf, mein früherer Chef Wolfgang (dem ich den Telefunken Plattenspieler Thread gewidmet hatte) hat zugemacht, als die Preisbindung (z.B. bei Telefunken) fallen mußte und in jedem Blödmarkt plötzlich eine "Telefunken Agenturecke" entstand. Ich war damals sehr wütend, daß er mich nichtmal gefragt hat, ob ich den Laden weiterführen will. Er guckte mich nur kurz von der Seite an und sagte "Du wärst barbarisch in die Pleite gegangen". Und er wußte, was er sagte. Mit dem Verbot der Preisbindung war der klassische Vertragshandel tot.

Was hat uns die weggefallene Preisbindung gebracht ? Der Dual 505, einst für 250,- Deutschmark, kostet jetzt 500,- Euronen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß der Hersteller Heute wesentlich mehr dafür bekommt als in den 1980er Jahren. Die Händler sind dabei nicht unbedingt "reicher" geworden, soweit ich es überblicken kann, sind die Wege länger geworden. Statt direktem "knüppelndem" Vertrag zwischen Hersteller und Händler geht das Zeux jetzt durch zig Hände, jeder macht seinen Obulus, und am Ende zahlt der Kunde die Rechnung.

Einen längeren Beitrag über die Moden und Entwicklungen im Plattenspielerbau hatte ich schon in weiter oben. Sofern wir nicht gerade beim USB Plattenspieler von Tschibo anfangen (Immerhin hat er USB, eine "Verbesserung" der 90er Jahre) so arbeiten "moderne" Plattenspieler zwar nach den gleichen Prinzipien wie ihre betagten Vorgänger, die Komponenten sind aber (in der Spitzenklasse) deutlich besser aufeinander abgestimmt. Der von mir zitierte Garrard 501 ist auch "nur" ein Reibradspieler, aber er erreicht 80 dB S/N. Erreicht wird dies u.a. über einen modernen, elektronisch gesteuerten Motor, präzise Lagerkonstruktionen nebst dämpfenden Fetten, eine schwere, resonanzarme Zarge, usw. Eine Website zu dem Gerät gibt es, wer will, soll dort nachlesen. Ein Schröder Tonarm ist auch nur eine Holzkonstruktion mit Magnet / Fadenlager, zu Beidem gibt Klassiker, doch ist die Kombination, Abstimmung und Fertigung Heute wesentlich aufwendiger ausgeführt. Die sehr detaillierte Patentschrift von Frank Schröder zu seinem Tonarm ist im Internet frei verfügbar, auch gibt es hier (mittlerweile) eine etwas aussagekräftigere Website, wer detailliertere Infos sucht, kann gerne dort nachlesen.

Die "Mondpreise", welche der Endkunde schlußendlich für sowas berappen soll, werden nicht selten auch von den Herstellern selbst bedauert, Wenn Du als Hersteller über den Handel gehen willst, hast Du aber noch weniger Freiheiten als wir, etwa den Handel oder die Handelsmargen zu kritisieren.


[Beitrag von SGibbi am 10. Jun 2012, 08:15 bearbeitet]
luckyx02
Hat sich gelöscht
#270 erstellt: 10. Jun 2012, 09:51
Guter Einwand Stefan. Insofern gibt es doch Verbesserungen. USB Anschluss, eingebauter MP3 Encoder bei reduzierter Bauform. Ich finde das ist ganz schön modern....
kölsche_jung
Moderator
#271 erstellt: 10. Jun 2012, 10:31
... aber ob das für mich soooo relevant ist, muss ich erst mal überlegen ...
8erberg
Inventar
#272 erstellt: 10. Jun 2012, 11:31
Hallo,

jo, wäre so, als wenn der elektrische Fensterheber spürbar die Straßenlage eines Autos verbessern würde.

Peter
Smoke_Screen
Inventar
#273 erstellt: 10. Jun 2012, 12:53

LeBourgeoisee schrieb:

letztendlich geht es hier aber darum, ob verbesserungen und neuentwicklungen die plattenspieler seit den 90ern voran gebracht haben, und nicht darum, ob mittelklassedreher von damals heute unerreicht bleiben oder probleme des einzelhandels...


Mmh,ok,ok. Eigentlich wollte ich nur vermerken das sich Fortschritt endverbraucherbezogen auch daran
festmacht das qualitative Eigenschaften sich bei einem technisch weitestgehend ausgereizten Produkt im
Lauf der Zeit in der Preisskala von oben nach unten bewegen,sprich billiger werden. Seltsamerweise trifft
das nicht auf Plattenspieler zu. Jedenfalls nicht seit den 90ern...

Wer daran interessiert ist wie die Situation im Oberhaus aussieht dem sei z.B. diese Seite
empfohlen: HB


[Beitrag von Smoke_Screen am 10. Jun 2012, 12:57 bearbeitet]
sandy666
Stammgast
#274 erstellt: 12. Jun 2012, 23:57
N'Abend,

ein sehr interessanter Thread ist das hier. Ich bin kein Experte in Sachen Hifi. Aber ich höre gern Musik und hab mich in den letzten Jahren (nachdem ich ca. 1993 damit aufgehört habe) viel mit Plattenspielern und Vinyl beschäftigt Ich habe das Glück gehabt von einer Freundin die keine Verwendung mehr dafür hatte einen alten Technics SL 1610 MK2 zu bekommen. Ich hab ein Denon DL-110 daran. Mit dem Klang bin ich absolut zufrieden. Vor allem nach meinem Versuch mit einem Brett von Pro-Ject bei dem der Motor vibrierte.

Nach allem was ich hier und an anderen Stellen im Netz gelesen habe denke ich das es bei den neuen Geräten keine Verbesserung gibt. Die Geräte waren tatsächlich irgendwann mal ausentwickelt. Besser ging nicht mehr. Wobei die Preise damals für Topgeräte tatsächlich moderater waren.

Was es früher aber nicht gab, war die ganze Voodoogeschichte. Eben weil mit innovativen Drehern heute nicht mehr gedient werden kann lassen sich einige findige Leute Dinge einfallen um die Marktlücke "bessere Plattenspieler" zu kompensieren. Ich bin da auf unglaubliche Sachen gestoßen.

Z.B. gibt es 2 Herren die doch tatsächlich eine Marmorplatte für ca. 500-600€ verkaufen auf die man seine Schallplatte legen soll damit sie besser klingt. Ebenso verkaufen diese Herren eine Lampe mit blauem Leuchtmittel die die Frequenzübertragungsfähigkeit der Luft verbessern soll. Kostenpunkt ca.400€. Aber es muß Leute geben die so einen Quatsch glauben und das Zeug kaufen. Und ich denke wenn es ständig verbesserungen an Plattenspielern geben würde dann würde das Geld für diesen Schrott nicht ausgegeben werden.

Grüße von einer neuen

Sandra
lini
Inventar
#275 erstellt: 13. Jun 2012, 04:35
Sandra: Willkommen. Und jein - Geschichten wie z.B. ein Goldmund Reference, ein Thorens Reference oder derlei waren auch damals schon für Otto-Normal-Verdiener eher unerschwinglich.

Und noch was zum Lachen: Das beste Voodoo-Zubehör gibt für meinen Geschmack zweiffelos dort -> http://www.machinadynamica.com/. Man achte insbesondere auf die Illustrationen - und ganz wichtig und unbedingt lesenswert sind freilich die White Papers.

Grüße aus München!

Manfred / lini
sandy666
Stammgast
#276 erstellt: 13. Jun 2012, 07:33
Das meinen die nicht ernst, oder ? Eine tibetanische Glocke ?!? Oh mein Gott...
akem
Inventar
#277 erstellt: 13. Jun 2012, 08:28
Die Seite ist Verarsche, ganz sicher.
SGibbi
Gesperrt
#278 erstellt: 13. Jun 2012, 08:55

sandy666 schrieb:

Z.B. gibt es 2 Herren die doch tatsächlich eine Marmorplatte für ca. 500-600€ verkaufen auf die man seine Schallplatte legen soll damit sie besser klingt. Ebenso verkaufen diese Herren eine Lampe mit blauem Leuchtmittel die die Frequenzübertragungsfähigkeit der Luft verbessern soll. Kostenpunkt ca.400€. Aber es muß Leute geben die so einen Quatsch glauben und das Zeug kaufen. (...) Grüße von einer neuen - Sandra


Ersma Willkommen

Die meinst doch nicht etwa diese Marmorplatte hier ? oder diese blauen Lampen hier ? Die haben auch noch mehr von diesem Stil.

Im Preis hast Du dich allerdings getäuscht:Für nur 369,- gibt's lediglich den CD Optimizer, Willstu Schallplatten "akivieren" mustu schon mit 666,- etwas mehr ausgeben.

Ich für meinen Teil würde die Marmorplatte lieber unter den Plattenspieler tun.
8erberg
Inventar
#279 erstellt: 13. Jun 2012, 09:30
Hallo,

Vorher muss man 200 kg. Marmor als Schlag im Nacken kriegen damit man solchen Hokuspokus glaubt....

Kopfschüttelnd
Peter
maddin2
Stammgast
#280 erstellt: 13. Jun 2012, 09:40
Bruuu-hahahahahaaaaaah
Wie geil. Ich mach jetzt auch son Laden auf.
Kenne nen Steinmetz...

Stell ich mir grad so vor:
Da steht ein lausiger Brettspieler, der müllig "klingt" und der wird dann mit Lampe und Optimizer gepimpt.

Leute, bitte Kauft doch lieber was gutes Altes, dann brauchts den ganzen Zauber nicht...


[Beitrag von maddin2 am 13. Jun 2012, 09:42 bearbeitet]
sandy666
Stammgast
#281 erstellt: 13. Jun 2012, 20:45

SGibbi schrieb:

sandy666 schrieb:

Z.B. gibt es 2 Herren die doch tatsächlich eine Marmorplatte für ca. 500-600€ verkaufen auf die man seine Schallplatte legen soll damit sie besser klingt. Ebenso verkaufen diese Herren eine Lampe mit blauem Leuchtmittel die die Frequenzübertragungsfähigkeit der Luft verbessern soll. Kostenpunkt ca.400€. Aber es muß Leute geben die so einen Quatsch glauben und das Zeug kaufen. (...) Grüße von einer neuen - Sandra


Ersma Willkommen

Die meinst doch nicht etwa diese Marmorplatte hier ? oder diese blauen Lampen hier ? Die haben auch noch mehr von diesem Stil.

Im Preis hast Du dich allerdings getäuscht:Für nur 369,- gibt's lediglich den CD Optimizer, Willstu Schallplatten "akivieren" mustu schon mit 666,- etwas mehr ausgeben.

Ich für meinen Teil würde die Marmorplatte lieber unter den Plattenspieler tun.



Genau das meine ich. Frechheit.

Ich biete einen 1,70m großen Obelisken aus Marmor an. Auf die Spitze kann man die Schallplatte legen. Dadurch wird die Musik besser !!
Preis : 25000,95€
germi1982
Hat sich gelöscht
#282 erstellt: 13. Jun 2012, 20:57

maddin2 schrieb:
...
Stell ich mir grad so vor:
Da steht ein lausiger Brettspieler, der müllig "klingt" und der wird dann mit Lampe und Optimizer gepimpt.

...


Am besten mit montiertem Ortofon OM(B) 5E oder 10...
Fhtagn!
Inventar
#283 erstellt: 13. Jun 2012, 21:04
Für dieses Thema haben wir hier den Voodoo-Bereich.....

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browse&forum_id=18

SGibbi
Gesperrt
#284 erstellt: 14. Jun 2012, 03:16

Fhtagn! schrieb:

Für dieses Thema haben wir hier den Voodoo-Bereich.....


... wo ich schonmal über die Wirkung von Fassadenplatten der Fachhochschule Rüsselsheim unter'm Plattenspieler gepostet habe. Da wird der Brettspieler intelligenter, weil er einen "Schulstein" kriegt.

Ich sehe es Heute eher als einen Verkaufstrick. Wir lachen uns über das blödinnige Zeux halbtot, und bemerken dabei nicht, daß wir damit eigentlich nur einen Händler im Gespräch handeln, der sein Geld dann mit ganz anderen Dingen macht.
Magister_Verbae
Inventar
#285 erstellt: 14. Jun 2012, 14:26
Ohje, die arme FHS! Die ist doch auch ohne fehlende Fassadenplatten hässlich genug

LG

Martin
sandy666
Stammgast
#286 erstellt: 14. Jun 2012, 22:07
Vielleicht sollte das Hifi-Forum sowas anbieten. Marmorplatten vom Steinmetz der sonst Grabsteine macht. Vielleicht ja mit persönlicher Gravur !?! Für 555,-€ !
Oder DIE Waschflüssigkeit. Von Prof. Dr. Hermann Hifi (PDHH) für 25,-€ der Liter. Das es nur aus Isoprop/Dest. Wasser und Spüli besteht muß ja niemand wissen.
Und dann natürlich ROTE LEUCHTEN für 249,-€. Verbessern den Frequenzgang der Luft und machen schlau !

Voodoo Grüße

Sandra

PS. Voodoo Plattenspieler in die man eine NADEL stecken kann. Welch Ironie !!!
Magister_Verbae
Inventar
#287 erstellt: 14. Jun 2012, 23:31
Irgendwer hatte - ob es hier oder im Forum der AAA war, weiß ich nicht mehr - doch mal gepostet, er hätte alte beschriftete Grabsteine als Boxenunterlage, wenn ich mich recht entsinne. Ist zwar etwas makaber, aber hat doch auch etwas, wenn Oma Ilse noch ein bisschen den Beat spüren kann



Martin
SGibbi
Gesperrt
#288 erstellt: 19. Jun 2012, 06:13
Sorry, das so abgewürgt zu haben.

Mich wundert, daß keiner über "Design" spricht. Hier mal ein paar "Studien":

1938: Ist es Bauhaus Minimalistik ? Brettspieler pur: Laufwerk PE 138 mit Tonarm Telefunken TO 1001, einer der ersten ausgesprochenen HiFi Spieler überhaupt. Die Technik betrifft einen Direkttriebler (mit dem damals üblichen Schneckenwellen - Zahnrad - Antrieb) und der Tonabnehmer ist (aus Heutiger Sicht) ein Mono - Decca:



1956: Nach entbehrungsreicher Nachkriegszeit stand wohl ein Goldklumpen Pate für's Design; Telefunken TW 560, der meistverkaufte Deutsche Plattenspieler der 50er Jahre. Das Design wirkt noch peppiger, wenn man eine Zarge mit abgerundeten Ecken 'druntersetzt. Typisches, "Deutsches Subchassis" auf Federn, Reibradantrieb mit 4 Geschwindigkeiten, Wechslerautomatik. Der bananenförmige Tonarm dieser Plattenspieler war bereits vieradrig für Stereofonie verdrahtet, es war jedoch (in 1956) nur ein Mono Kristallsystem 'drin:

Telefunken TW 560 aus 1956

1971: Bewußt mit Gras & Blümchen fotografiert: Philips 308, ein sehr moderner Plattenspieler der frühen 70er Jahre. Das Subchassis ist in der Zarge versteckt eingebaut worden, es ergibt sich ein auffallend weiches, in sich geschlossenes Design. Obwohl es sich um einen technischen Artikel handelt, ist die Farbgebung durch spezielle Bearbeitung der Metalloberflächen "naturnah" gehalten. Riemenantrieb im Thorens Stil, Stereo Magnetsystem auf Wunsch bereits mit elliptischer Abtastnadel:

Philips 308 aus 1971

1989: Der Thorens 2001 sollte in erster Linie als "gestyltes" Gerät den Anschluß für das neue Jahrtausend schaffen. Ein klassisches Gehäuse, eine Zarge, gibt es bereits nicht mehr, der Aufbau betrifft ein offenes, recht dickes Brett, sehr dunkel gehalten, sehr abstrakt, Das Design lebt von den Kontrasten offener Metallflächen zu mattschwarz lackierten sonstigen Teilen. Auch das "schicke" Styling konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß die darin enthaltene Technik - wenn auch bei etwas Mehr an Aufwand - im Vergleich zu dem 1971er Gerät zuvor nicht sonderlich vorangetrieben worden war.

Thorens TD 2001 aus 1989

2012: Transrotor Crescendo, noch frisch von der Messe. Wieder ein offener Brettaufbau, allerdings nicht in den "zackigen" Formen der 30er Jahre, sondern "Freestyle". Die Inspiration soll wohl von der mitfotografierten Paprikaschote ausgehen. Der Werkstoff Holz ist mittlerweile vollständig durch Plastik ersetzt worden. Helle, freundliche Farben. Hohes Tellergewicht, aufwendige Lagerung, von externer Elektronik geregelter Motor, relativ schwerer Tonarm mit gekapseltem Präzisionslager. MC Tonabnehmer.

transrotor2012

Falls ich es so sagen darf; der Verdrängungswettbewerb der Herstellermarken spätestens seit der Öffnung nach Fernost brachte uns (zunächst) billigere Preise allerdings zum Preis der Tatsache, daß ab den frühen 1970er Jahren eigentlich nur noch das Design "gepimpt" wurde. Diese Problematik wurde in den 1980er Jahren durch die Einführung der CD noch forciert; in technische Innovationen wurde zunächst nicht mehr investiert.

Die Fortschritte und Entwicklungen seit etwa 1990 sind im Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten sichtbar erheblich, ein Plattenspieler von Heute ist schon etwas anderes als ein Solcher aus 1990.

Es ist halt auch eine Frage, was davon - sei es aufgrund hoher Handelspreise oder sei es aufgrund mangelnden Interesses - in den "real existierenden Wohnzimmern" angekommen ist.
kölsche_jung
Moderator
#289 erstellt: 19. Jun 2012, 08:21

SGibbi schrieb:
...

Die Fortschritte und Entwicklungen seit etwa 1990 sind im Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten sichtbar erheblich, ein Plattenspieler von Heute ist schon etwas anderes als ein Solcher aus 1990.
...

ja, der Dreher ist dreieckig aus Plastik und hat keine Haube ... was für ein Fortschritt ...

ansonsten sehe ich in ausgelagerter Elektronik und gekapseltem Tonarmlager keine wirklichen Entwicklungen.
Es ist ja nicht so, dass es früher keine Elektronik gab und eine Kapselung scheint ja auch nicht notwendig, sieht man die ganzen alten ungekapselten Tonarmlager, die immer noch funktionieren ...
andisharp
Hat sich gelöscht
#290 erstellt: 19. Jun 2012, 08:24
Außerdem gab es ausgelagerte Elektronik und den anderen Unsinn auch schon in den 70ern.
Holger
Inventar
#291 erstellt: 19. Jun 2012, 09:28

SGibbi schrieb:
Der Thorens 2001 sollte in erster Linie als "gestyltes" Gerät den Anschluß für das neue Jahrtausend schaffen. Ein klassisches Gehäuse, eine Zarge, gibt es bereits nicht mehr, der Aufbau betrifft ein offenes, recht dickes Brett, sehr dunkel gehalten, sehr abstrakt


Kleine Korrektur, sorry:

Der 2001 hat eine Zarge aus Massivholz, siehe hier den Scan eines Originalprospekts und hier den Scan einer Explosionszeichnung (Quellen: Thorens-Info.de und theanalogdept.com).

Cheers, Holger
Fhtagn!
Inventar
#292 erstellt: 19. Jun 2012, 09:48
Herr Gibbert beliebt zu scherzen.
Eine neben dem Gerät stehende Motordose mit Synchronmotor ist sicher ein Fortschritt gegenüber einem veralteten Direktantrieb mit integrierter, aufwändiger Steuerung.
Das war alles viel zu kompliziert.
8erberg
Inventar
#293 erstellt: 19. Jun 2012, 10:02
Hallo,

wow, "High-Tec"Polyethylen-Platten, die sonst in Metzgereien zum Kotelettzerschneiden genutzt werden oder an Krankhauswänden angebracht werden, damit die Liegendtransporte nicht die Wände zerkratzen.

Manchmal könnt man nen Lachkrampf kriegen....

Peter
Spezialized
Inventar
#294 erstellt: 19. Jun 2012, 11:23
Haiopai
Inventar
#295 erstellt: 19. Jun 2012, 12:19

8erberg schrieb:
Hallo,

wow, "High-Tec"Polyethylen-Platten, die sonst in Metzgereien zum Kotelettzerschneiden genutzt werden oder an Krankhauswänden angebracht werden, damit die Liegendtransporte nicht die Wände zerkratzen.

Manchmal könnt man nen Lachkrampf kriegen....

Peter


Ich glaub bei dem Transrotor da auf dem Bild , dachte der Dekorateur
wohl eher an das zerkleinern von Obst und Gemüse oder er hatte
einfach Hunger .

Der Tonarm sieht aus , als ob man ne Wega oder Sony Konstruktion
aus den 80ern kopiert hätte und die ausgelagerte Elektronik
wirkt in dem 0815 Bauteile Gehäuse aus dem Conrad Sortiment
auch echt anmutig , halt der Preisklasse angemessen .

Bis auf die Innovation Plattenspieler mit Klangbirnen ,Schoten
und Zwieben zu garnieren sehe ich da nichts an Fortschritt .

Als Besucher hätte ich mich da allerdings köstlich über dieses
Stillleben aus Technik und Nahrungsmitteln amüsiert , ist mal ein
echter Brüller , der Haufen .

K.K.
kölsche_jung
Moderator
#296 erstellt: 19. Jun 2012, 12:35

Haiopai schrieb:
... Stillleben aus Technik und Nahrungsmitteln ...

... wobei ich befürchte, dass bei der Produktion der Nahrungsmittel weit mehr Technik und Technologie eingesetzt wird als in der des Drehers ..
akem
Inventar
#297 erstellt: 19. Jun 2012, 12:38

Haiopai schrieb:
Klangbirnen


Hmeck
Inventar
#298 erstellt: 19. Jun 2012, 13:15
Also, mich erinnert das weiße Teil von Transrotor an einen gemütlichen, alten Waschtisch, mit weißlicher Marmorplatte, emaillierter Schüssel und dem großen Wasserkrug. Vernickelte Handtuchhalter und Seifenschüsseln, alles da. Nun gut, postmodern mit Gemüse drapiert - was solls.
monsterbox
Stammgast
#299 erstellt: 19. Jun 2012, 16:32
Passt auf, was Ihr sagt, sonst kommt der weiße Clonedreher bei Euch mit seinen großen Brüdern vorbei!

http://pt.starwars.wikia.com/wiki/Clone_trooper

Gruß - Detlef
SGibbi
Gesperrt
#300 erstellt: 19. Jun 2012, 16:43

Fhtagn! schrieb:

Herr Gibbert beliebt zu scherzen.


... manchmal

Ich finde den Räke übrigens wirklich schön, oder zumindest mutig.
Wir haben 20 Jahre Entwicklungsstillstand nachzuholen !
Was, keine Haube ?
Ich bin sicher, Räke verkauft mir auch 'ne HighEnd Käseglocke dazu.

Hätte ich die Kohle, würde ich ihn nehmen Inklusive scharfer Paprikaschote !
(aber nur mit weißer Motorelektronik, das sollte schon passen, bei dem Preis)

@Holger:

Für die Einen ist es ein dickes Brett, für die Anderen eine Zarge aus Massivholz.

Für die Einen ist es Duplo, für die Anderen die längste Praline der Welt.

Eine klassisches Zargengehäuse hat der Thorens jedenfalls nicht (mehr). Er hat zwar immerhin noch ein Subchassis (heute ist's ja nur noch Brett) aber das ist offen, nicht abgedeckt. Ich habe mir bei meinem 318er mal ein schönes MC 10 gehimmelt, weil ich nach alter Manier einen Plattenstapel rechts vom Dreher abgestellt habe. Als der auf's "Brett" kam, war's vorbei.

edit - Hallo "Monsterbox", willkommen mal wieder


[Beitrag von SGibbi am 19. Jun 2012, 16:57 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#301 erstellt: 19. Jun 2012, 18:45
Optisch gefällt mir der Räke auch. Ich bin auch ein Freund des Fat Bob.
Die Geräte sind ja auch nicht schlecht, nur technisch fortschrittlich, das sind sie nicht.
luckyx02
Hat sich gelöscht
#302 erstellt: 19. Jun 2012, 18:52
Dann doch lieber einen Micro-Seiki DQX 1000......
Hmeck
Inventar
#303 erstellt: 19. Jun 2012, 19:46
Hi,

vom wohlangebrachten Design-bemäkeln mal wieder zur Technik:
Was meint Ihr eigentlich, ist, rein technisch gesehen, besser: Riemenantrieb oder Direktantrieb?

Meine Meinung:

a) 1 Lager weniger, noch dazu ein Schnell-Läufer - das kann nur gut sein.

b) Ein elastischer Riemen in Verbindung mit einer Masse ist IMMER ein schwingfähiges Gebilde. Das heißt, selbst wenn der Motor netzsynchron oder meinethalben auch quarzstabil läuft: die Plattendrehzahl wird also langsam, je nach Resonanzfrequenz, um den Sollwert herum schwingen.

c) Den unvermeidlichen Schlupf am Riemen, der natürlich von Wetter, Lust + Laune abhängig sein wird, noch gar nicht eingerechnet.

d) Wers gerne unsinnig aufwendig haben möchte, kann natürlich eine Regelung NACH dem Antrieb, also IST-Größe am Plattenteller abgenommen, basteln. Naja, ein guter Regeltechniker kriegt das hin - es muss aber nicht sein.

e) Ich behaupte nicht, dass bei einem Riemenatrieb das alles irgendwie hörbar ist - nur, wer alles super-super haben möchte, sollte sich auch darüber mal ein paar Kopfgedanken machen.

Nun zum Direktantrieb:

a) Natürlich gibt es Motoren, die kein kontinuierliches Drehmoment erzeugen. Genaugenommen erzeugen fast alle Motoren winkelabhängige (und Drehzahlabhängige) Antriebskräfte. Allerdings gibt die ruckartige Bewegung, die Direktriebler ohne Plattenteller gerne zeigen - KEINEN Eindruck der Drehmomententwicklung bei Solldrehzahl und mit Schwungmasse. Die kann sehr gleichmäßig sein.

b) Elektrische Störungen durch Motorelektronik. Der "Leistungszweig" kann und sollte mit "abgerundeten" Impulsen arbeiten. Da kommt normalerweise nichts beim Tonabnehmer an.

Direkt zum Diskussionsstand: Die Neuentwicklung eines optimalen Direkttrieblers dürfte, im Gegensatz zu den kleinen Schnelläufer-Dosen, richtig teuer sein. Vielleicht macht es darum keiner.

Andere Gründe fallen mir momentan dazu nicht ein.
Eure Meinungen würden mich schon interessieren.

Grüße, Hmeck
Fhtagn!
Inventar
#304 erstellt: 19. Jun 2012, 19:58
Warum soll man noch einen DD neu entwickeln? Es gibt ja diverse DD Antriebe, die extrem gut sind. Nur: Die Produktion des letzten wurde im letzten Jahr eingestellt.
Das lohnt sich einfach nicht mehr, es kommen keine Stückzahlen mehr zustande.
Hmeck
Inventar
#305 erstellt: 19. Jun 2012, 20:30

Fhtagn! schrieb:
Warum soll man noch einen DD neu entwickeln? ....

Habe ja nur darüber nachgedacht, warum diese gestylten Dinger alle einen Riemneantrieb haben ... Und das ist im Grunde mit Bastlermitteln erreichbar.
Fhtagn!
Inventar
#306 erstellt: 19. Jun 2012, 20:38

ist im Grunde mit Bastlermitteln erreichbar


Damit hast du den Grund treffsicher erfasst.
germi1982
Hat sich gelöscht
#307 erstellt: 19. Jun 2012, 21:03

Hmeck schrieb:
...
Meine Meinung:

a) 1 Lager weniger, noch dazu ein Schnell-Läufer - das kann nur gut sein.

b) Ein elastischer Riemen in Verbindung mit einer Masse ist IMMER ein schwingfähiges Gebilde. Das heißt, selbst wenn der Motor netzsynchron oder meinethalben auch quarzstabil läuft: die Plattendrehzahl wird also langsam, je nach Resonanzfrequenz, um den Sollwert herum schwingen.

c) Den unvermeidlichen Schlupf am Riemen, der natürlich von Wetter, Lust + Laune abhängig sein wird, noch gar nicht eingerechnet.

d) Wers gerne unsinnig aufwendig haben möchte, kann natürlich eine Regelung NACH dem Antrieb, also IST-Größe am Plattenteller abgenommen, basteln. Naja, ein guter Regeltechniker kriegt das hin - es muss aber nicht sein.

e) Ich behaupte nicht, dass bei einem Riemenatrieb das alles irgendwie hörbar ist - nur, wer alles super-super haben möchte, sollte sich auch darüber mal ein paar Kopfgedanken machen.

Nun zum Direktantrieb:

a) Natürlich gibt es Motoren, die kein kontinuierliches Drehmoment erzeugen. Genaugenommen erzeugen fast alle Motoren winkelabhängige (und Drehzahlabhängige) Antriebskräfte. Allerdings gibt die ruckartige Bewegung, die Direktriebler ohne Plattenteller gerne zeigen - KEINEN Eindruck der Drehmomententwicklung bei Solldrehzahl und mit Schwungmasse. Die kann sehr gleichmäßig sein.

b) Elektrische Störungen durch Motorelektronik. Der "Leistungszweig" kann und sollte mit "abgerundeten" Impulsen arbeiten. Da kommt normalerweise nichts beim Tonabnehmer an.

...


Im Gegenteil, ein Riemenantrieb hat ein Lager mehr....ein Riemenatrieb hat Motorlager und Tellerlager. Bei einem Direktantrieb ist das Motorlager auch gleichzeitig das Tellerlager.

Und du hast noch nie einen Dual EDS gesehen, die haben kein Polrucken, wurde damals auch explizit erwähnt. Die laufen ohne Teller so sauber wie mit Teller. Das ist alles abgeschirmt, zudem wird mit so niedrigen Signalspannungen gearbeitet, da kommt nichts durch zum Tonabnehmer.

Und ein schnelllaufender Motor erzeugt immer Vibrationen, weswegen man den entkoppeln muss vom Rest des Plattenspielers. Dafür braucht der keine aufwändige Regelelektronik, sondern läuft mit der Netzfrequenz.


[Beitrag von germi1982 am 19. Jun 2012, 21:04 bearbeitet]
oldiefan49
Stammgast
#308 erstellt: 24. Jul 2012, 00:00
<Für die Einen ist es ein dickes Brett, für die Anderen eine Zarge aus Massivholz.

Für die Einen ist es Duplo, für die Anderen die längste Praline der Welt.>

So ist es. Mir, der sich seit 1968 ebenso aktiv wie nichtprofessionell mit dem Thema der hochwertigen Musikwiedergabe beschäftigt, ist mit den Jahren eines immer klarer geworden: der ganze Aufwand, den wir mit unseren technischen Installationen trieben und noch treiben, hat nur einen einzigen Zweck - die Erzeugung der möglichst perfekten Illusion, wir könnten über den technischen Umweg live Musik hören. Ich habe Anlagen gehört, in den 80iger Jahren, die diese Illusion verblüffend verkörpern konnten - mit gigantischem Material- und Geldaufwand ( um die 500000 DM). Die verwendeten Geräte aufzuzählen, erspare ich mir.
Woraus auch hervorgeht, dass es für denjenigen, der dieser Illusionsmaschine einmal verfallen ist, kein definierbares Ende geben kann - es geht immer noch en Quäntchen besser, räumlicher, linearer, dynamischer, authentischer etc., und natürlich auch immer teurer.

Meine Konsequenz aus alldem: Ich habe meine gesamte damalige (recht opulente) Wiedergabeelekronik verkauft, bevor sie reparaturanfällig wurde, und lediglich den langzeitstabilen und leicht zu reparierenden Plattenspieler behalten - einen TD 160 B Mk II mit SME 3009 II Improved und Öldämpfer. Mittlerweile steht er auf einer Sorbothan-bedämpften Platte und hat eine Tellerauflage aus Acryl. Ach ja, und einen neuen Riemen ... Einen kleinen 2.1 Receiver mit 2 guten Zweiweg-Lautsprechern und einen Subwoofer halte ich mittlerweile für meine Bedürfnisse als ausreichend.

Letzen Endes dreht sich die gesamte Plattenspieler-Diskussion doch nur um den einen Punkt: Wie bekomme ich aus einer Schallplatte möglichst verlustfrei die Information wieder heraus, die in sie hineingepresst wurde? Dass hier seitens der Hersteller gerade im Hochpreis-Segment mit viel Hokuspokus und immensen Materialschlachten gearbeitet wird, ist spätestens seit Mitte der 70iger Jahre zu beobachten, als sich ein zahlungskräftigerer Massenmarkt für derartiges Gerät entwickelte. Welchen Aufwand man hier treiben muss, um von der Pressung über die gesamte Wiedergabekette die Qualität des Masterbandes wieder einigermaßen hörbar zu machen - siehe oben. Wobei die Schallplatte der Qualität des Masters immer unterlegen war und wohl auch bleibt.
Wohnraumtauglich ist das dann in den meisten mir bekannten Fällen auch nicht - edles Holzfurnier und organische Formgestaltung hin oder her. Letztlich ist vorausgesetzt, dass Mensch über einen speziell präparierten Abhörraum verfügt, der mit einem "Musikzimmer" nichts und mit einem Wohnraum noch weniger zu tun hat - ein kommerzielles Studio mit genau definierten akustischen Parametern sollte es dann schon sein.

Alle andere ist und bleibt Illusion - schönhören von mehr oder weniger wohlklingenden, jedoch aufnahmefremden Resonanzen aus allen Teilen der Wiedergabekette einschließlich des Abhörraumes. Die Illusion des "Dabeiseins" im Prozess einer technisch reproduzierten Wiedergabe eines Musikstücks - über dessen Manipulation bereits während des Aufzeichnungsprozeses gar nicht zu reden - ist die allgegenwärtige emotionale Manipulation von uns "Usern" - freudig und bereitwillig immer wieder in Kauf genommen. Und ob diese Manipulation analog oder digital vor sich geht, ist letztlich auch nur insofern von Belang, wenn Mensch dabei Unterschiede wahrzunehmen glaubt und deshalb auf Ursachensuche geht - an der Manipulation qua Technik ändert sich selbstverständlich nichts...

Grüße an alle in der Runde
der Oldiefan
Hörbert
Inventar
#309 erstellt: 24. Jul 2012, 18:37
Hallo!

@oldiefan49

Technisch und Physikalisch ist es gar nicht möglich bei einer mechanischen Abtastung wie sie beim Analogplattenspieler erfolgt die in die Rille gepresste Information wieder hundertprozentig zu rekonstruieren, -ganz zu schweigen vom Informationsverlust durch die einzelen Arbeitsschritte vom Masterband bis zur fertigen Schallplatte-.

So wirst du immer nur ein Ausschnitt der auf dem Masterband gepeicherten Informationen zu Gehör bekommen, zudem wird je nach Abtastsystem und Tonarm die reproduzierte Informationsmenge nicht nur prozentual unterschiedlich sein sondern auch die Auswahl wird einigen Schwankungen unterworfen sein. Ungleich im übrigen zur digitalen Informationsverarbeitung, hier bekommst du immer die in der jeweiligen Datei gespeicherten Informationsmenge, -es sei denn die Datewi an sich ist beschädigt-.

MFG Günther
max130
Inventar
#310 erstellt: 24. Jul 2012, 20:10
...auch auf die Gefahr eines Glaubenskrieges hin:
auch die Digitalaufzeichnung kann nicht alle Informationen enthalten und wiedergeben.

Schon garnicht mit nur 44.1Khz Samplingrate

VG
Stefan
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