Erfahrungen mit dem AT440 MLa an Pro Ject Debut Carbon?

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Tom_Hagen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Apr 2015, 23:00
Hallo liebes Forum,

die Nadel meines vormontierten 2m Red ist verschlissen. Bis auf die Verzerrungen zu "schwierigen" Passagen hin, bin ich mit dem Klang des TA's zufrieden gewesen. Deshalb wäre die logische Konsequenz gewesen, dass ich einfach nur auf das 2m Blue aufrüste, allerdings liest man auch viel darüber, dass der einzige Vorteil zum Red in der längeren Haltbarkeit besteht, es aber die Nachteile des Red eigentlich immer noch aufweist.
In dem AT 440 MLa erhoffe ich mir nun einen TA zu finden, der meinem Hörgefallen entspricht, verzerrungsfrei arbeitet und zu meinem Plattenspieler/Tonarm passt! Das mit dem Gefallen, werde ich letztendlich nur selber rausfinden können, aber ich habe auch Angst, dass der Tonarm des Pro-Ject zu leicht ist? Bei dem, was ich so rauslese, habe ich das Gefühl, dass er zu mittelschweren Tonarmen zumindest besser passen würde?!
Hat jemand diese Kombination so in Betrieb?

Gruß
BugFixX
Stammgast
#2 erstellt: 10. Apr 2015, 00:01
Moin Tom,

der Tonarm (8.6cc?) wiegt 6 g, der Tonabnehmer 6,5 g. Wenn ich die richtigen Daten zum AT440 gefunden habe , dann ist die dynamische Nachgiebigkeit 10.
Damit wäre die Tonarm-Resonanz 13,7 Hz und somit zu hoch (sollte zwischen 8 und 12 Hz liegen). Wie das in der Realität klingt kann ich nicht sagen.
Vielleicht sagen die Cracks in diesem Forum noch etwas dazu.

Gruß,
Andreas


P.S.: Mein Dreher hat den 9cc Tonarm und ich habe den AT150MLX drauf. Rechnerisch ergab die Resonanzfrequenz 11,9 Hz - also gerade noch im grünen Bereich. Der Klang ist für mein Empfinden sehr gut!
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 10. Apr 2015, 02:54
Moin, Tom !

Entgegen der Meinung vieler Kolleschen und mitlesender Analogies sollte man nicht allzusehr auf Nadelschliffe und Resonanzfrequenzen fixiert sein.

Tipps:
Blue-Nadel erspart möglicherweise Justagearbeiten
Goldring 2200
Nagaoka MP-150
Ortofon OM20 super

Alles bewährte Kombinationen an diversen Pro-Ject Tonarmen.

Es könnte sein, daß die Tieftonwiedergabe diverser Einsteiger - AudioTechnica Dir zu schlank ist.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#4 erstellt: 10. Apr 2015, 08:54
Hallo!

Rein technisch gesehen sollte das AT-440 MLa gerade noch passen, günstiger wäre es allerdings mit einem kleinen Gewichtsplättchen von 2 Gramm an den Tonarm angepasst.

Klanglich dürfte das System durchaus ein Fortschritt darstellen allerdings solltest du auf die Kapazitätsanforderungen des System achten, bei mehr als 230 Pikofarad mußt du mit Einbußen bei der Linerarität des Systems leben.

Das obengenannte Goldring kann ich dir bei einer unklaren Kapazitätslage noch weniger empfehlen da es noch viel kapazitätskritischer als das AT ist.

MFG Günther
Tom_Hagen
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Apr 2015, 09:22
Vielen Dank für die schnellen und seriösen Antworten!
Habe mir schon gedacht, dass es nicht gänzlich unproblematisch ist mit dem AT 440 MLa an meinem Dreher.
Werde mich mal weiter belesen und auch die anderen geposteten TA checken. Bin natürlich für weitere Ideen und Erfahrungsberichte dankbar... Gerade Hörbert scheint ja schon viel gehört zu haben

Gruß
Tom_Hagen
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Apr 2015, 12:12
Obwohl die Rezensionen zum Nagaoka durchgehend gut sind, muss ich sagen, dass die 300 EUR dafür schon absolute Kotzgrenze wären! Was haltet ihr von dem Rega Elys 2? Wenn es vom Tonarm her für die aktuellen Rega gedacht ist, müsste es ja auch gut mit meinem Tonarm harmonieren?!

Gruß
akem
Inventar
#7 erstellt: 10. Apr 2015, 12:21
Man muß auch dazu sagen, daß japanische Hersteller die Compliance gerne für eine Frequenz von 100 Hz angeben. Auch Audio Technika. Bei den relevanten 10 Hz dürfte die Compliance etwa um den Faktor 1,5...2 höher liegen.

Gruß
Andreas
BugFixX
Stammgast
#8 erstellt: 10. Apr 2015, 13:35
Hallo Andreas (akem),

kann man diesen Faktor im Allgemeinen verwenden? Wäre für die erste Berechnung ja schon wichtig - bevor es nachher gar nicht passt...
Oder gibt es vielleicht eine Datenbank von TAs mit angeglichenem Compliance Wert?

Gruß,
Andreas
sandmann319
Inventar
#9 erstellt: 10. Apr 2015, 13:45
Gibt es,
bei vinylengine Link

dort findest du sehr viele Abtaster und ihre Daten.
Anmelden tut auch nicht weh

Gruß Gerd
BugFixX
Stammgast
#10 erstellt: 10. Apr 2015, 14:41
Die kannte ich schon. Die schreiben da auch nur, dass der Compliance Wert bei Audio Technica für 100 statt 10 Hz angegeben wird. Leider aber kein konkreter Wert für 10 Hz...

Gruß,
Andreas
akem
Inventar
#11 erstellt: 10. Apr 2015, 16:39
Erfahrungsgemäß liegt der Wert bei 10Hz ungefähr beim 1,5 bis 2 fachen.
Natürlich ist das nur ein Richtwert und dient nur zur Groben Orientierung.

Es gibt sogar noch mehr Compliance-Werte, die in den seltensten Fällen angegeben werden, weil sie nur verwirren würden. Statische und dynamische Compliance und das ganze nochmal kombiniert mit horizontal und vertikal... macht vier Werte Relevant ist meines Wissens nach dynamisch vertikal. Also dynamisch ist eh klar, sonst wär's ja bei 0 Hz und nicht bei 10 oder gar 100Hz.

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#12 erstellt: 10. Apr 2015, 19:25
@ Tom:

Die Rega-MM-Systeme sind eigentlich kein Thema, nicht mal das teuerste Exakt. Kann auch nicht mit Deinem leichten KARBON-Arm harmonieren.

MfG,
Erik
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 11. Apr 2015, 11:52
Hallo!

@akem

Es gibt keinen vernüftigen physikalischen Grund anzunehmen daß eine Compliance-Messung bei 100 Hz deutlich andere Ergebnisse erbringen würden als bei 10 Hz oder meinst du etwa die Mathematik wäre bei HiFi Frequenzabhängig?

Die Mär von den fehlerhaften japanischen Compliance-Angaben geistert schon seit etwa einem Jahrzent durch die HiFi-Gazetten und durch´s Netz ohne das bisher jemand eine schlüssige Erklärung dieses unbeweisbaren Effektes anzubieten hätte, bei Recherchen stößt man hier immer wieder auf den gleichen Zirkelschluß bei dem eine Behauptung sich auf die nächste bezieht ohne daß jemals etwas anderes als bloße Behauptungen auftauchen.

M.E. resultiert diese ganze Geschichte aus nichts weiter als dem Wunschdenken vom Besitzern veralteter MC-Systeme nit sehr niedriger Compliance die damit den Betrieb in zu kleichten Tonarmen vor sich selbst rechtfertigen.

MFG Günther
akem
Inventar
#14 erstellt: 11. Apr 2015, 11:59
Hallo Günther,

in den Unterlagen eines Denon DL103 ist die Compliance-Kurve abgebildet. Daraus geht klar hervor, daß der Compliancewert zu tiefen Frequenzen hin ansteigt. Bei 10Hz sind es beim DL103 10µm/mN und nicht die sonst überall genannten 5µm/mN. Warum sollte das bei anderen TA nicht so sein?

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 11. Apr 2015, 12:15
Hallo!

Weil nicht jeder TA gleich ist sondern es unterschiedliche Modelle der Bedämpfung gibt und weil gar nicht ausgesagt ist auf welche Ausgangsfrequenz sich die bekannte Resonanzformel bezieht.

Dazu kommen noch andere Faktoren z.B. bei welcher eff. Normmmasse des Tonarmes wird gemessen, wer sagt dir z.B. daß der Frequenzanstig bei 10 Hz bei einem DL-103 wohlmöglich nichts anderes darstellt als der Resonanzfall in einem Tonarm mit entsprechender eff. bewegten Masse und dem verwendeten Koppler?

Solange hier keine objektive Meßreihe vorliegt sowie keine schlüssige Erklärung die die verwendeten Materialien mit einbezieht kann ich solche Geschichten nicht ganz ernst nehmen.

MFG Günther
akem
Inventar
#16 erstellt: 11. Apr 2015, 14:22
Im Resonanzfall hätte ich aber keinen stetigen Anstieg zu tiefen Frequenzen hin sondern einen Peak.

Zur Formel: auch wenn man im Normalfall die Frequenz berechnet, so ist die bekannte Gleichung im Grunde nichts anderes als eine mathematische Funktion. Stelle ich die Gleichung um und isoliere statt der Frequenz nun die Compliance auf der linken Seite, wandert automatisch die Frequenz nach rechts - et voila: nun ist zu erkennen. daß die Compliance sehr wohl abhängig von der Frequenz ist... Zumindest, wenn ich die effektive Masse des Armes als Konstante betrachte (was aber wohl der Regelfall sein dürfte ).

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 11. Apr 2015, 14:23 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 11. Apr 2015, 14:26
Moin

merci, Andreas!
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