Eingangskapazität Phono MM Yamaha AX 870

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SR2245
Inventar
#1 erstellt: 12. Jan 2016, 18:32
Hallo,

hat jemand ne Ahnung wie hoch die Kapazität des MM Eingangs am AX 870 ist.
Ich hab mal einen Laien Blick in den Schaltplan geworfen und sehe dort (LCH) zwischen Signal und Masse
C345 220pf und C353 330pf sind das die Kapazitäten, die den Eingang bestimmen?

In den technischen Daten steht nur die Eingangsimpendanz 47kΩ

Danke und Gruß!


Albus
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2016, 21:13
Tag,

ja, die 550 pF sind der gesuchte (nominelle) Wert. Der Eingangswiderstand wird durch die 120 Kiloohm in Verbindung mit den 82 Kiloohm bewirkt (120x82 / 120+82, d.i. 9840 : 202 = 48,7 Kiloohm), wegen der gängigen Toleranzen kommt das typisch knapp hin mit den 47 Kiloohm der IHF-Norm (International High Fidelity Institute, New York).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 12. Jan 2016, 21:17 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 12. Jan 2016, 22:40
550 + Tonarmkabel = untauglich für MM und MI = verkaufen an einen Wattfetischisten solange noch alles funzelt.

MfG,
Erik
SR2245
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2016, 23:23
Kann man die Kapazitäten ändern oder möglicherweise einen der beiden C ganz entfernen?
Oder "kippt" dann die Schaltung der Phonostufe an anderer Stelle?

Ich dachte die Grado Prestige Moving Iron wären unkritisch gegenüber der Eingangsimpendanz der Phono Stufe?

Danke und Gruß


Edit: ich meinte Eingangskapazität.


[Beitrag von SR2245 am 13. Jan 2016, 16:28 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 13. Jan 2016, 12:19
Impedanz ist ok. Kapazität ( pF ) ist zu hoch.

MfG,
Erik
Albus
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2016, 13:06
Tag,

ja, für die Grado Prestige-Modelle nimmt der Hersteller in Anspruch, diese seien unempfindlich gegen Kapazitäten, in Foren wird diese Unempfindlichkeit mehr oder weniger strittig/unstrittig auch auf die Reaktion gegenüber Änderungen des gängigen Abschlusswiderstandes von 47 kOhm ausgedehnt.

Von zu hoher Kapazitätslast den einen oder anderen Kondensator entfernen? Da ist Skepsis angebracht, gelegentlich ist damit, d.h. im Einzelfall, keine Beeinträchtigung bewirkt, in anderen Einzelfällen sollte man es nicht versuchen.
Gelegentlich, weiter bestimmt - wenn es für ein Produkt verschiedene Länder-Modelle mit verschiedenen bzw. unterschiedlichen Bestückungsvarianten gibt, wovon typisch ein Modell G = Europe oder Germany mit Extrakapazitäten versehen ist. Diese Extrakapazitäten sind im Schaltplan besonders markiert. Derartige Extrakapazitäten kann man typisch ohne nachteiligen Effekt entfernen.

Im Falle des AX-870 ist das nach Schaltplan nicht der Fall, Extrakapazitäten.

Freundlich
Albus
Jockel_1970
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Jan 2016, 14:10
Hallo SR2245,

die Yamahas haben üblichweise 220pF als Eingangskapazität - und die hat auch der AX 870. Das nur mal zur Info. Lass dich hier nicht kirre machen ... Die 330pF sind wahlweise für MC Betrieb am Bedienpanel schaltbar (siehe R Kanal).

Gruß
Jörg
akem
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2016, 15:29
Wo siehst Du da bei den 330pF einen Schalter

Gruß
Andreas
SR2245
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2016, 23:13

SR2245 (Beitrag #4) schrieb:

Ich dachte die Grado Prestige Moving Iron wären unkritisch gegenüber der Eingangsimpendanz der Phono Stufe?


Es sollte Eingangskapazität heißen.


Ich sehe auch keinen Einfluss des MM/MC Schalters auf die beiden C
Albus
Inventar
#10 erstellt: 14. Jan 2016, 13:07
Tag,

es sind 550 pF, noch im AX-1090, der damit den Nutzern auch seine Probleme bereitete.

Freundlich
Albus
SR2245
Inventar
#11 erstellt: 20. Jan 2016, 00:41
Hab jetzt einfach mal die die 2x 220pF und 2x330pF gegen jeweils 100pf ausgetauscht.
Die Phono Platine ist ja seperat und lässt sich in 5 Minuten rausnehmen.

Cinchleitung hat 70pF und von den Buchsen bis TA sinds nochmal 40pF
Sollten dann ja ca. 310pF gesamt sein.

Hab mir anhand der DHFI Testplatte und Visual Analizer die FQ angeschaut. Natürlich auch vor der Änderung

Das hat sich getan:

beim Elac ESG 796H ca. 1db weniger Abfall ab 12 khz.
Einen Buckel um die 10khz konnte ich aber auch vorher nicht ausmachen.
Weder mit den originalen 550pF noch nach Tausch auf die 200pF.
Zwischen 250HZ- 11kHz liegt alles innerhalb von 1db (vorher und nacher)

Mit Musik höre ich keinerlei Unterschied (Aufnahme vorher nacher)

Das Grado Prestige reagiert in keinster Weise auf die von 550 auf 200pF verringerte Eingangskapzität
Keinerlei Änderung im FQ.

Aus Spaß mal eine 2m Beipackstrippe genommen. (980pF) Also gute 1200pF Gesamtkapazität.

Beim Elac geht es dann ab 11khz in 3db ab 15khz in 5db Schritten (pro 1000Hz) runter mit dem Pegel.
Und es bildet sich ein Buckel zwischen 7-9kHz, der bei ca. +2db liegt

Das Grado lässt sich davon nicht beeindrucken, wiederum keinerlei Änderung im FQ.

Nebeneffekt: der MM/MC Umschalter quittiert die Umbauaktion mit kräftigen Schaltgeräuschen.
Hab dann für C353 und C354 (ursprünglich 330pF) statt 100pF mal 220pF eingelötet.
Schaltknacken erheblich leiser. Dann wieder die originalen 330pf und es war wieder Ruhe.
Die 100pF statt der originalen 220pF (C345/347) hab ich drin gelassen.

Fazit:

Bei empfindlichen Systemen, für die um die 150-300pf empfohlen werden dürfte die Phono Stufe des Yamaha AX 870/1070 untauglich sein.
Beim Elac Esg 796 kan man die zu hohe Eingangskapazität von 550pF + 110pF fürs Kabel klar im FQ sehen, aber hören tue ich das nicht.
Mit 200pF + 110pF gabs für mich bei Musik keinen Unterschied zu hören.
Empfohlen wird für das System laut Katalog eine Kapazität von 400pf, besonders empfindlich scheint es nicht auf leicht höhere Werte zu reagieren.

Das Grado Prestige Black scheint wie vom Hersteller angegeben, dank der Induktivität von unter 50mH, völlig immun gegen hohe Kapazitäten zu sein.

Hab ja noch einiges an Verstärkern "auf Halde" Test mit Pioneer A676 und Denon PMA 680, sollten beide so um die 200pF liegen, brachten entsprechende gleiche Ergebnisse wie oben.

Einen geraden Frequenzgang bis 20khz gibt es aber unter keinen Bedingungen, selbst bei 310pF gesamt liegt das Elac bei ca.-10db bei 18kHz.
Mit dem 1200pF bei ca. -40db!
Auch das Grado geht egal ob 310pF, 660pFoder 1200pf ab 15khz nach unten ca. -6db bei 18kHz.

Das Grado hat vielleicht 100Std gespielt...liegt möglicherweise an der ausgenudelten Testplatte.
Das Elac wird wohl schon etwas verschlissen sein. Das werde ich aussortieren.


Gruß!


[Beitrag von SR2245 am 20. Jan 2016, 00:59 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#12 erstellt: 20. Jan 2016, 15:30
Vielen Dank für Deine Darstellung der ausführlichen Versuche mit unterschiedlichen Eingangskapazitäten. Nur selten liest man in diesem Forum Berichte mit vergleichbar hohem Informationsgehalt. Ein riesiges Dankeschön für Deine Mühe!

Als (etwas überraschendes) Fazit nehme ich mit, dass sich die hörbaren Auswirkungen einer hohen Eingangskapazität in Grenzen halten und dass man vielleicht nicht mit dem religiösen Eifer über die Kapazitätsfrage diskutieren sollte, wie es in diesem Forum öfter geschieht.
SR2245
Inventar
#13 erstellt: 21. Jan 2016, 23:06
Es gibt bestimmt Abnehmer die da viel kritischer reagieren als das Elac, welches mit 400pf und 47k ja eh schon eine hohe Kapazität verträgt.
Da waren die Kombi mit Kabel 110pF +550pF vom AX 870 ja noch nicht extrem weit weg.
Aber das Unterschied mit 110pF +200pF so gering (für mich nicht hörbar) ausfällt hätte ich auch nicht gedacht.

Oli
Dan_Seweri
Inventar
#14 erstellt: 26. Jan 2016, 18:18
Phono Vorstufe Yamaha DSP Z9

Bezüglich der Eingangskapazität von Yamaha Geräten habe ich eine Frage an die Elektrotechnik-Experten. Das Bild zeigt den Phono-Eingang eines Yamaha DSP Z9: Sehe ich es richtig, dass dieses Gerät im Eingang nur die Kapazität 220pF von C1 hat? Oder muss man die 220pF von C5 auch noch dazurechnen?
akem
Inventar
#15 erstellt: 26. Jan 2016, 18:51
Nein, die zählen nicht mehr dazu. Das ist eine AC-Kopplung der Gegenkopplung und hängt am invertierenden Eingang.

Gruß
Andreas
Dan_Seweri
Inventar
#16 erstellt: 26. Jan 2016, 19:07
Andreas, vielen Dank für die Info. Das Fazit lautet dann, dass der DSP Z9 entspannte 200pF Eingangkapazität besitzt. Macht dann zusammen mit den 100pF vom Phonokabel in Summe ca. 300pF. Damit sollten sehr viele Tonabnehmer gut klar kommen können. Vielleicht sollte man nicht unbedingt ein Audio Technica verwenden, aber meine Systeme von Shure, Ortofon und ELAC passen rechnerisch gut zu dieser Kapazität. Anderes hätte mich doch auch gewundert, da sie allesamt am DSP Z9 sehr ordentlich klingen.
SR2245
Inventar
#17 erstellt: 02. Mrz 2016, 00:46
Weiter gehts...


Mein Elac ESG 796H ist in die Mantafraktion gewechselt. Auf einmal war es tiefergelegt.
Mal vorsichtig am Cantlever begrapscht... irgendwie hat sich der Nadelgummi verabschiedet.
Mal gucken ob Axel Schürholz das retten kann.

Hab lange überlegt was für ein TA auf meinen Thorens passt.

Mein Grado ist auch hinüber oder war schon immer so mies.Bei Pop und leichtem Rock gehts noch ganz ordentlich.
Mal was mit "richtigen E-Gitarren auf den Teller, dann versagt es ab der Hälfte der Platte kläglich.
Mehr als 200€ wollte ich eigentlich nicht investieren.

Beim TPIII mit 7.5g Masse bleibt da nicht viel.

Ein VM Silver war doch zu teuer, ein VM Red? Hatte Bedenken wegen der 8x18 Ellipse.
Wenn ich Eines hasse, dann sind es Innenrillenverzerrungen, ich glaube das VM RED streicht bei E-Gitarren da auch schnell die Segel.


Also ein 440MLb für 159€ ... Von der Resonanz sollte das 440 ja einigermassen passen mit Schrauben und Unterlage wiegt es knapp 7.5 G
Von der CU her dürfte es bei 10Hz ja schätzungsweise bei ca. 18 liegen... wären dann 9.7 Hz
Hauptbeweggrund war natürlich die MicroLinear Nadel des 440, ich wollte was, das lange hält und richtig gut abtastet auch schwierige Musik in Innerillen.

somit kommt die Eingangskapazität wieder ins Spiel. Das 440MlB ist ja eh schon als schrill verschrien und dann mit 510pf .
(Der AX hat ja mittlerweile 430pf mein TD16XII plus Kabel 80pF)

Ich hab zwar noch einige Verstärker hier die eher passen, möchte aber auch meinen AX 870 nicht verzichten.
(Pioneer 616 und 676 ich glaube so um die 180pF, einen Denon 860, mehrere Marantz Receiver und einen Marantz 1072 mit 100pF
Bei dem steht das sogar noch in der BDA :hail)

Also beim Thakker vorbei gefahren und ein 440Mlb gekauft. Sorgfältig justiert (nach original TP16III Geometrie) 1,5g VTF und erstmal die DHFI drauf.
Abtasttest, wow... 90mµ, bei Antiskating auf 2.5 sogar 100mµ!
Auch bei bei meinen voher kritischen Platten in den Innenrillen einwandfrei!

Natürlich schmeißt das Ding ordentlich Höhen, besonders mit 510 pF Abschluss.
Aber lange nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe. Hab damit jetzt seit einer Woche gehört. (Treble auf -1)

...Den Yammi wieder aufgeschraubt, die Phono Platine wieder rausgeholt

AX 870 Phono

...und C353/54 330pF wieder gegen 100pF getauscht C345/47 hatte ich ja bereits geatauscht 220->100pf
Jetz also 200pF statt 550pF

AX 870 200pf


Komplett liege ich jetzt bei 280pF immer noch gute 100pF zu hoch, aber es hört sich eigentlich ganz ordentlich an.
Diesmal ist der Unterschied voher nacher klar zu hören. Das war bein 796H und Grado Black nicht der Fall.
Die haben auch keinen Resonazbuckel bei 640pF gezeigt sondern nur einen stärkeren Hohenabfall ab 10k.

Hab mal den FQ mit der DHFI und Visual Analyser mal "auf schnell" dokumentiert:

AX 870 aT440mlb 510 und 280pF


[Beitrag von SR2245 am 02. Mrz 2016, 01:28 bearbeitet]
akem
Inventar
#18 erstellt: 02. Mrz 2016, 12:35
Und wenn Du die beiden 100pF gegen 2x 50pF tauschst biste im grünen Bereich. Einen davon kannst Du vermutlich sogar weglassen.
Das Antiskating würde ich niemals auf 2,5 stellen. Bei scharfen Nadeln hat sich bei mir bewährt, das Antiskating auf 0,6 x Auflagekraft einzustellen. Ansonsten wird die Nadel ziemlich schnell einseitig abrasiert. Die Abtastfähigkeit bei 100µ ist in der Praxis völlig irrelevant weil auf Platten normal nicht viel mehr als 60µ geschnitten sind...

Gruß
Andreas
SR2245
Inventar
#19 erstellt: 02. Mrz 2016, 19:21
Ja, muss mal suchen ob ich noch was kleineres als 100pf irgendwo rumfliegen habe.

Das AS hab ich natürlich wieder zurückgedreht, wollte nur mal gucken ob der TA die 100µ packt.
Dass das AS dabei für normalen Plattenbetrieb viel zu hoch ist, ist mir bekannt.
Trotzdem danke für den Hinweis!

Oli
SR2245
Inventar
#20 erstellt: 02. Mrz 2016, 21:47
Hab tatsächlich auf ner Platine in der Restekiste noch zwei 27pF C gefunden.
Werd dann mal den Küchentisch freiräumen

D72_5082
ad-mh
Inventar
#21 erstellt: 11. Jun 2019, 21:12
... und weiter geht's.

Ich brüte gerade über der Phono Schaltung eines einfachen Yamaha AX 390 den ich eigentlich nur wegen der Systemfernbedienung gekauft habe (für die Y Anlage meine Tochter).
Wenn man das Ding aber eh gerade hier hat, kann man sich ja auch mal die Phonosektion ansehen.

Im Servivemanual sind C306 und 307 bei Phono wohl die relevanten C.
Bei C307 ist eine 220pF Folie verbaut.
C306 ist im SM Schaltplan nicht mit Daten versehen, findet sich in der Liste aber mit Länderkürzel "BG" und ebenfalls 220pF. Vermutlich ist nicht Bulgarien gemeint.
Auch dieser C ist im Gerät so mit diesem Wert verbaut.

Frage 1:
Wenn C306 und C307 je mit 220pF verbaut sind, komme ich mit meinem mittelmäßig laienhaften Verständnis im Schaltplanlesen auf wirksame 440pF.
Richtig gedacht?

Frage 2:
Bei C306 haben wir vermutlich so ein länderspezifisches Ding zu tun, wobei die Bulgaren vermutlich ausnahmsweise nicht schuld sind?
Das Beinchen am C306 kann ich wohl trennen?

Ich werde berichten, warte vorab aber auf Eure Antworten.

VG Andreas


[Beitrag von ad-mh am 11. Jun 2019, 21:15 bearbeitet]
Albus
Inventar
#22 erstellt: 11. Jun 2019, 21:49
Tag,

Seite 2 unten, die Modelle, darunter B = British Model, G = European Model, R = General Model. - S12 mit 220 pF nominell erhöht die Kap. auf nominelle 440 pF. Ja. Beinchen kann man durchtrennen, RF-Empfang kann passieren, selten.

Freundlich
Albus
ad-mh
Inventar
#23 erstellt: 11. Jun 2019, 22:10
Moin Albus,

danke für die wie immer schnelle und kompetente Rückmeldung.
Ich löte das länderspezifische Teil aus und ändere die Grundkapazität auf eine Wima 100pF Folie.

Ich werde berichten.

VG Andreas
ad-mh
Inventar
#24 erstellt: 18. Jun 2019, 22:10
Moin,

ich habe etwas gebastelt.

Die 2x 220pF auf der Anschlussplatine habe ich gegen 100pF fest geändert sowie die Stellen für die kastrierte deutsche Version durch Steckplätze erweitert.

Ausgangslage:
20190618_205251

Die Rückseite ist ebenfalls bedruckt. So ist die Identifikation einfach.
20190618_205218

Hier 100pF fest und die Stecksockel:
20190618_213503

Hier mit gesteckter Zusatzkapazität von je 47pF:
20190618_213714

Das funktioniert. Nichts brummt.

VG Andreas


[Beitrag von ad-mh am 18. Jun 2019, 22:15 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 31. Jul 2022, 08:51

Albus (Beitrag #10) schrieb:
Tag,

es sind 550 pF, noch im AX-1090, der damit den Nutzern auch seine Probleme bereitete.

Freundlich
Albus


Oha, da ich einen Yamaha AX-1090 am laufen habe. Sind das wirklich 550pF? Ist das ähnlich behebbar wie beim AX-870?

VG

Martin
Albus
Inventar
#26 erstellt: 31. Jul 2022, 10:39
Tag,

ja, es sind 550 pF aus C141, 143 mit 220 pf sowie C146, 148 mit 330 pF nominell (Service Manual, Seite 18, beide Modellvarianten betroffen, G wie R). Aus dem Signalweg kommen noch typisch ~20 pf dazu. Der Eingangswiderstand ergibt sich aus vorweg 120 kOhm und 82 kOhm vor dem IC.
Da kann man eingreifen - mit dem Versuch der gewagten/gewahrten RF-Immunität.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Jul 2022, 10:41 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 31. Jul 2022, 19:47
o.k. Danke. Was heißt

Versuch der gewagten/gewahrten RF-Immunität.

?

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 31. Jul 2022, 19:48 bearbeitet]
Albus
Inventar
#28 erstellt: 31. Jul 2022, 19:53
Tag,

...bedeutet: lässt man von den Hoch-/Rundfunkfrequenz-Blockern zuwenig übrig kann es zu Radio-/Hochfrequenzeinstreuungen kommen.

Freundlich
Albus
leserpost
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 31. Jul 2022, 20:02
o.k. ist das eine Besonderheit beim Ax-1090? Anders gefragt. Schießlich kann es auch beim AX-870 mit 100pF zu Einstreuungen kommen. Es kann doch heutzutage eigentlich in jedem Amp mit geringer Phono Kapazität zu Einstreuungen kommen? Oder ist ist das nur Bauart bedingt beim AX-1090 zu beachten.

Vg
Martin
Albus
Inventar
#30 erstellt: 31. Jul 2022, 20:30
Tag.,
und Tag Martin,

es kommt auf das Schaltungslayout an. - Die Vorschriften der nationalten bzw. internationalen Aufsichtbehörden (insbesondere USA, Canada, EU) zur Wahrung der EMV (Elektromagnetischen Verträglichkeit mit mindester RF-Immunität) können bei typischer Eingangskapazität von 100, 470 sowie 1000 pF gehörig erfüllt werden - je mit passenden umgebenden Bauteil-Ergänzungen. Die 470 pF und 1000 pF sind nicht "best practices", aber bei japanischen Vollverstärkern und AV-Receivern weithin verbreitet.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 31. Jul 2022, 20:32 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 01. Aug 2022, 07:22
Gibt es eine konkrete Handlungsempfehlung für den Yamaha AX-1090 zur Behebung des Phono Problems. Oder ist dieser für den anspruchsvollen Phonobetrieb dann schlicht ungeeignet?

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 01. Aug 2022, 07:23 bearbeitet]
Albus
Inventar
#32 erstellt: 01. Aug 2022, 14:05
Tag,
und Tag Martin,

die RF/HF-Blocker waren bei der f+r Einstreuungen offenen Bauweise der Phono-Sektion einst erforderlich. Das Vorgängeramt BZT zum FTZ findet man hinten mit der Freigabemarke. - Nach Lage der Dinge und Machart sind die Kapazitäten erforderlich. Die vorderen 220 pF sollten auf jeden Fall bleiben, wenn überhaupt der Versuch einer "Besserung" unternommen wird.

Freundlich
Albus
leserpost
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 05. Aug 2022, 16:41
Da man ansonsten klanglich nichts negatives über den Phono des Yamaha AX-1070/1090 vernehmen kann, gibt es auch welche die auf die Hestellerangabe zur Phono Eingangskapazität = 220 pF verweisen. Nicht überragend aber auch nicht völlig unbrauchbar. Optimal wätren 125pF wie bei den Harmans.

VG

Martin


[Beitrag von leserpost am 05. Aug 2022, 16:41 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 07. Aug 2022, 08:10
Wobei m.E. in den Service manual nur im AX 1020 mit 330pF - EU Version - noch explizit Stellung genommen wird. Danach im 1050, 70 u. 90 leider Fehlanzeige. Ich weiß also nicht wo der Kollege hier im Forum mal die 220pF gefunden hat.

Für den 1090 spricht das die Wahrscheinlichkeit hoch ist das er schon die Eingangswahlschalter mit den vergoldeten Kontakten verbaut hat die es ab 1996 für die 50er u. 70er zum nachrüsten gab.

Insgesamt scheint Yamaha generell mit höheren Phonokapazitäten unterwegs gewesen zu sein. Bei Harman Kardon waren es generell häufig 125 pF.

VG
Martin


[Beitrag von leserpost am 07. Aug 2022, 08:12 bearbeitet]
leserpost
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 07. Aug 2022, 09:06

Albus (Beitrag #26) schrieb:
Tag,

ja, es sind 550 pF aus C141, 143 mit 220 pf sowie C146, 148 mit 330 pF nominell (Service Manual, Seite 18, beide Modellvarianten betroffen, G wie R). Aus dem Signalweg kommen noch typisch ~20 pf dazu. Der Eingangswiderstand ergibt sich aus vorweg 120 kOhm und 82 kOhm vor dem IC.
Da kann man eingreifen - mit dem Versuch der gewagten/gewahrten RF-Immunität.

Freundlich
Albus


Die Phono Platinen im 50, 70 und 90er sind gem. Servicemanual gleich. Die 220pF aus C141, 143 gehören auf jeden Fall zu einem LC Glied welches jeweils im L/R Kanal vorgeschaltet ist. Da bin ich allerdings elektrotechnisch zu wenig bewandert um einschätzen zu können ob dies nun einfach zu den dahinter liegenden 330pF aus C146/148 hinzu zu addieren ist. Ich denke das die Ermittlung der Kapazität die das System "sieht" damit komplexer wird.

Würde mich aber zumindest wundern wenn Yamaha in seinen Topmodellen ein Jahrzehnt lang einen unbrauchbaren Phono installiert. Vor allem das die dann auch noch massenweise verkauft werden. Da müsste dann ja nicht nur der Hersteller einen an der Klatsche haben.

VG

Martin


[Beitrag von leserpost am 07. Aug 2022, 09:22 bearbeitet]
Albus
Inventar
#36 erstellt: 07. Aug 2022, 10:22
Tag,
und Tag Martin,

die weitherum aus heutiger Sicht zu hohen Eingangskapazitäten waren einst in Weltmarktgeräten gängig anzutreffen. Und zwar als Messungen von Fachzeitschriften wie auch in den Service Manualen. Beispiele gefällig?

Denon PMA-770 760 pF, JVC AX-55 35 k/680 pF, Kenwood KA-990 820 pF, Kenwood C1/M1 840 pF, Luxman L-410 460 pF, Onkyo A-8017 760 pF, Yamaha AX-1050 470 pF, Sony TA-F555ES 44k/740, 820 pF aber augedruckt auf dem Gerät 100, 330 pF, Pioneer A-445 54k/560 pF, JVC AX-311 505 pF, JVC AX-411 und 611 je 640 pF (Spezifikation 440 pF). Sämtlich Mesungen der Stereoplay, Stereo, Fono Forum.

Gelegenlich findet sich noch heute der Hinweis auf die einstigen SHUR-Tonabnehner und deren Abschlussempfehlung auf 400-500 pF.

Sei unbesorgt, noch heute deckt Yamaha den EMV/RF-Immunitätsbedarf der EU/FCC mit typisch 470 pF und 1000 pF, insbesondere in den AVR.

Freundlich
Albus
leserpost
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 07. Aug 2022, 11:55
Gut, so breit hatte ich das jetzt nicht auf dem Schirm. Wie man sieht ist da dann gar keine Yamaha Besonderheit. Hat es dann einen Grund weshalb du in einigen Beiträgen auch anderen Foren immer Vorbehalte ausgerechnet gegen den Yamaha AX 1090 hegst?

Immerhin dürfte der im Bereich des Eingangswahlschalters der unauffälligste sein. Auch unterscheiden sich die Phonoplatinen im 50, 70 und 90er ja gar nicht. Selbst wenn man die Kapazitäten addieren würde wäre ja selbst der 1090 mit 550pF noch nicht der Schlechteste in der Aufzählung.

Was Kapaziät betrifft hast du ja auch schon richtigerweise bemerkt das die damaligen Feld, Wald und Wiesensysteme durchaus einiges an Kapazität abkönnen ohne zu murren. Die betont niedrigen Kapazitäten blieben sowieso immer irgendwelchen Exotensystemen vorbehalten.

Kurze Rede langer Sinn. Ich finde meinen AX-1090 insgesamt jedenfalls brauchbarer als du ihn zu sehen scheinst. Wenn ich die Wahl hätte würde ich nachwievor wieder zum 1090 und nicht zum 70er oder 50er greifen.

VG
Martin
Forenmitglied
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 11. Sep 2022, 10:52
Sehr interessanter Thread. Wenn ich mir das Schaltbild eines Kenwood C2 anschaue, dürfte dieser VV in etwa bei 120pf +x liegen. Auch scheint mir der Phonoamp ungewöhnlich aufwendig zu sein. Ich überlegte, ob ich die Phonostufe des AX1070 oder die des Kenwood VV nehme, um einen zweiten Dreher anzuschliessen. Das hat sich nun geklärt.

Herzlichen Dank
Stelo_1474
Neuling
#39 erstellt: 09. Dez 2022, 15:27
Hallo beisammen.
Das exakt selbe Thema beschäftigt mich nun auch seit einigen Tagen und ich dachte ich klinke mich einfach mal hier dran.
Vielleicht mag ja jemand 5 Minuten seiner Freizeit opfern, denn ich habe wenig Plan von Schaltungen und Plänen. Ich habe meinen Yamaha A-720 jetzt bereits mehrere Male geöffnet und ihm von Poti-Reinigungskuren über Lötpunkte "überarbeiten" bis hin zu neuem Relais vieles gegönnt, was uns in gewisser Weise stark miteinander verbindet

Jetzt komm ich aber an Grenzen und die zeigt mir der Phono Eingang auf.

Das Problem: Ich habe einen Tonabnehmer Audio Technica SH 750 welcher eine Kapazität von 100-200pF bevorzugt.
Mein Yamaha hat lt. meinen Recherchen aber schon 330pF + meinem Kabel welches ich mit ca. 80-100pF angeben kann. Dazu kommt noch die Leitung im Dual Plattenspieler. Also gehe ich jetzt mal mit meinen laienhaften Schätzungen von etwa 450-500pF aus was ja eindeutig zuviel ist.

Nun meine eigentliche Frage: Kann mir jemand sagen, wie ich die Eingangskapazität beim Yamaha A720 senken kann damit ich in einen Bereich um die 200/300 pF komme ?
Ich wäre dafür sehr dankbar

Ich habe ein Bild mit allen nötigen Daten angehangen. Einzig die Werte der Kondensatoren unterscheiden sich teils, woraus ich nicht schlau werde. Die Widerstände R401/402 konnte ich leider gar nicht icht im Handbuch finden

VG
Stephan

Yamaha A-720 Phono
holger63
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 09. Dez 2022, 20:11
Hallo Stephan,

hier erstmal die Eingangsschaltung, nur der rechte Kanal:

Screenshot_20221209_175340_com.google.android.apps.docs


[Beitrag von holger63 am 09. Dez 2022, 20:26 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 09. Dez 2022, 20:24
Zunächst ist da wohl ein Fehler drin. Beim Schalter, der R406/C304 gegen Masse schaltet, ist die Beschriftung MM und MC offenbar vertauscht.

Im MM Modus sind dann C301/C302 mit 120pF, sowie C305/C306 mit 220pF gegen Masse gelegt, was eine Eingangskapazität von 340pF plus Kabelwege, also vielleicht 370pF ergibt.

Was würde ich tun?
Ich würde C301/302 sowie L211/212 entfernen.
R403/404 durch Drahtbrücken ersetzen.
Diese Bauteile sind in Versionen für andere Länder auch gar nicht verbaut, da sollte also keine Gefahr bestehen, etwas falsch zu machen.

C305/306 würde ich versuchsweise gegen 100 oder 150pF tauschen. Das ist von der Originalbestückung nicht so weit weg, dass ich mir da Sorgen machen würde. Aber natürlich ohne Gewähr!
Stelo_1474
Neuling
#42 erstellt: 10. Dez 2022, 20:39
Hallo Holger.
Danke für deine Antort.
Warum sind denn die zusätzlichen Kondensatoren und Widerstände bei uns in Deutschland überhaupt verbaut worden ? Ist für mich etwas unverständlich

"Ich würde C301/302 sowie L211/212 entfernen."

Heißt das ich soll die einfach auslöten oder auch überbrücken ?
Funktiniert die Schaltung noch wenn ich die Teile einfach nur entferne ?

Danke
Stephan
holger63
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 11. Dez 2022, 01:52
C301/302 kannst du auslöten, aber nicht überbrücken. Das bleibt dann einfach offen.
Wenn du R403/404 durch Drahtbrücken ersetzt oder überbrückst, kannst du L211/212 auch einfach lassen, die werden dadurch sowieso wirkungslos, weil sie dadurch gleich mit überbrückt werden.

Vermutlich hat der Verstärker hinten eine FTZ Nummer? Die damaligen FTZ Bestimmungen waren meist der Grund für solche Bauteile, da die nur in Deutschland galten.


[Beitrag von holger63 am 11. Dez 2022, 01:54 bearbeitet]
Stelo_1474
Neuling
#44 erstellt: 12. Dez 2022, 12:21
Ok. Verstehe.
Ich überlege mir jetzt mal ob ich diesen Eingriff mache oder nicht doch gleich einen Phono-Amp besorge.
Danke dir jedenfalls für deine Hilfe.

VG
Stephan
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