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Magnettonplatte!+A -A |
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Autor |
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DOSORDIE
Inventar |
08:56
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#1
erstellt: 31. Okt 2016, |
Hallo, ich habe vor einigen Tagen angefangen die alte Serie "Büro Büro" anzuschauen und in den ersten Folgen fiel mir auf, dass dort Diktiergeräte verwendet werden, die ich noch nie gesehen habe. Es sind Geräte mit Magnettonplatten, so gross wie Vinyl Schallplatten. Sie hören auf den Namen "Assmann Unidisc 5000". Das Design wirkte da schon wesentlich älter als frühe 80er Jahre, wo es doch längst Cassetten und Miktocassetten gab. Eine der Sekretärinnen sagt aber komischerweise "dass msn ja extra die neuen Diktiergeräte angeschafft hätte...", erst in späteren Folgen tauchen dann nach und nach immer mehr Cassettenrecorder und modernere Diktiergeräte auf. Diese Assmann Geräte scheinen Röhren Geräte aus den 50er und 60er Jahren zu sein, von "neu" kann also auch 1981 nicht mehr die Rede sein. Mich würde jetzt interessieren, wie viel Spielzeit so eine Platte hatte und wie die technischen Daten sind. Gab es da keine Experimente im Hifi Bereich? Es wäre anfangs doch eine Nische gewesen bespielbare Schallplatten zu haben und evtl. auch die Möglichkeit Kombigeräte zu verkaufen, mit denen Vinyl Platten abspielbar und Magnetplatten aufnehmbar gewesen wären, sowas gab es mal von Tefi mit den alten Tefi Cassetten. Worin bestand der Vorteil dieser grossen Platten gegenüber der Mikrcassetten, dass das System scheinbar bis in die 80er hat überleben lassen? |
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Monohuhn
Hat sich gelöscht |
09:12
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#2
erstellt: 31. Okt 2016, |
Guten Morgen, was für ein Zufall, gerade jetzt deinen Beitrag zu lesen. Habe ich doch vorhin zufällig auf Youtube ein Video gesehen, in dem genau so ein Gerät vorgestellt wird, nämlich ein Telefunken 600: ![]() Und auch Kombigeräte für Vinyl- und Magnetplatten scheint es tatsächlich gegeben zu haben: ![]() 50er bis 60er Jahre passt schon. Die Bemerkung mit den "neuen Diktiergeräten" war vielleicht ironisch gemeint. Ein Vorteil, den ich bei der Technik sehe, ist der wahlfreie Zugriff. [Beitrag von Monohuhn am 31. Okt 2016, 09:14 bearbeitet] |
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DOSORDIE
Inventar |
10:45
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#3
erstellt: 31. Okt 2016, |
Hey, danke für deine Antwort. Ja obwohl der Typ das Gerät komplett inspiziert findet man nirgendwo etwas über die Spezifikationen. Es wird immer nur von "Poor Quality" bei der langsamsten Geschwindigkeit gesprochen. Das Telefunken 600 scheidet sowieso aus, weil es sich nur mit 10 RPM dreht und man für eine gute Qualität zu dem Zeitpunkt mindestens etwas gebraucht hätte, was equivalent zu 9,5 cm/sec beim Tonband oder mehr ist. Bei den Assmann Geräten steht in der Werbung nur dass es im "klaren Ton" aufzeichnet. Und ein klarer Ton ist ja bei einem Diktiergerät ein ganz anderer Anspruch als bei Musik, kann also Alles bedeuten. Ausserdem gibt es keinen Hinweis darauf, ob diese Assmann Platten gleich zu den PYE Platten sind, da man an diese noch eher ran käme, wenn man "Rohlinge" braucht als an die PYE. Über Geschwindigkeiten und Spieldauer steht bei den Assmann Platten gar nichts, bei Telefunken sind es trotz der langsamen 10 RPM nur 10 Minuten, allerdings haben die Scheiben wohl Single Grösse, wenn ich das richtig sehe. |
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Monohuhn
Hat sich gelöscht |
11:08
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#4
erstellt: 31. Okt 2016, |
Die Magnetplatten haben eine Führungsrille für den Tonabnehmer und daneben die Magnetspur, die vermutlich breiter ist als eine Schallplattenrille. Wenn man dann die Geschwindigkeit noch erhöht, bleibt wohl nicht mehr viel Spielzeit übrig. Die Technik an sich ist interessant, aber irgendeinen Grund muss es gegeben haben, dass man sie nicht für Musikaufzeichnungen genutzt hat. |
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8erberg
Inventar |
11:23
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#5
erstellt: 31. Okt 2016, |
Hallo, Frequenzbereich nur geeignet für die Aufnahme von menschlicher Sprache (bis ca. 4000 Hz), nur mono. Wenn man sich die aufwändigen Innereien anguggt wird klar, dass eine Stenotypistin dagegen damals fast wie ein "Sonderangebot" gewirkt hat... ![]() ![]() Als dann die CC von Philips kam und Grundig den Markt mit ihren Cassettengeräten überschwemmt hat war es da logisch das der Markt "ausgetrocknet" wurde. Peter [Beitrag von 8erberg am 31. Okt 2016, 11:24 bearbeitet] |
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DOSORDIE
Inventar |
13:57
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#6
erstellt: 31. Okt 2016, |
Also ich glaub die Ironie hätte ich geblickt. Hätte in dem Kontext auch keinen Sinn gemacht, weil irgendein Vorgesetzter sich bei der Frau Hahnisch eine Tippse zum Diktat leihen wollte und sie darauf meinte dass die teuren Diktiergeräte nicht umsonst angeschafft wurden und das nicht Sinn und Zweck der Sache sei, irgendwie so war das. Die Serie ist nett, die hat so viele Charakterköpfe, sowas mag ich. Schade nur dass in späteren Folgen Herr Semmler und Herr Böckelmann ausscheiden. Schade, dass das System so begrenzt ist, aber ich hatte mir sowas schon gedacht. Die Köpfe scheinen ja auch schnell verbraucht zu sein, ich habe im Tonband Museum Dokumente gefunden, man soll sie wohl alle 200 Stunden tauschen, dafür kostete ein son Ding aber auch nur 75 Pfennig. Die Platten lagen wohl so bei 13 Mark und sind nahezu unbegrenzt nutzbar, angeblich 5000 mal neu bespielbar. Das geht wohl mit einer Cassette nicht so lange gut. Trotzdem würde mich interessieren wie lang die Spielzeit ist, weil wenn die bei einer Oder 2 Stunden pro Seite liegt könnte man sie für Musik Zwecke ja prinzipiell noch deutlich erhöhen. Eine merkwürdige Vorstellung geistert mir grad durch den Kopf. Wenn sich das System so weiter entwickelt hätte, wie es die Cassette getan hätte, hätte es in den 70ern wohl Chromdioxid und Metal Platten gegeben... LG Tobi |
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fotoralf
Inventar |
14:08
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#7
erstellt: 31. Okt 2016, |
Alles, was Assmann zu dieser Zeit gebaut hat - vornehmlich Diktiergeräte, Ansagegeräte mit ähnlicher Technik sowie Audiodokumentationsanlagen mit Magnetband, mehreren Spuren und langer Laufzeit - waren typisch deutsche Ingenieurprodukte ihrer Zeit: grundsolide, unverwüstlich, aber irgendwann auch unbezahlbar. Als dann Philips und andere mit billigen Diktiergeräten auf den Markt kamen, war die Zeit der schweren Assmänner zwangsläufig vorbei. Die Cassettentechnik hatte ja noch mehr Vorteile. So gab es plötzlich mobile Diktiergeräte im Taschenformat. Da konnte die Magnetplatte nicht mehr mithalten. Die mangelnde Eignung für Hifi liegt auf der Hand: wenn wir einen Plattendurchmesser von ca. 25 cm und - analog zur Cassette - eine minimale Spurbreite von knapp 2 mm sowie eine effektive 'Bandgeschwindigkeit' von 4,75 cm annehmen, kommen wir überschlägig auf etwa 10 bis 15 Minuten pro Plattenseite. Probleme wie Übersprechdämpfung usw. lassen wir mal völlig außer Acht. Ralf [Beitrag von fotoralf am 31. Okt 2016, 14:17 bearbeitet] |
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8erberg
Inventar |
15:50
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#8
erstellt: 31. Okt 2016, |
Hallo, eigentlich waren die Platten auch ein "Abfallprodukt"...Assmann lieferte ganz andere Dinger Für die Nachgeborenen: in Zeiten ohne Internet, Funkuhr, Videotext gab es nur die Möglichkeit mittels "Zeitansage" der Bundespost die genaue Zeit zu bekommen, dafür gab es eine Rufnummer die den ganzen Tag im 10 Sekundentakt "beim nächsten Ton ist XX Uhr, YY Minuten und Z0 Sekunden - Piep" ![]() Oder auch für die Luftraumüberwachung: ![]() Jo, Tschermänny-Hei-Tech... Peter |
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DOSORDIE
Inventar |
17:05
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#9
erstellt: 31. Okt 2016, |
Also 4, 75 wären damals zu wenig gewesen, weil auch die CC nur bis 6 kHz kam und ja auch Mono war, so ab 68 waren es 8 kHz und 1 oder 2 jahre später 10 und Stereo, aber Hifi war es erst ab 72 oder 73 mit der Einführung von Chromdioxid. Ferro war erst später Hifi tauglich. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Relativgeschwindigkeit der Platte nach innen sinkt, müssten die 4,75 cm/sec also die Geschwindigkeit sein, die ganz am Ende der Platte mindestens noch vorhanden sein müsste, in der Einlaufrille wäre die Geschwindigkeit also viel höher, was mehr Platz kosten würde, es sei denn die Platte würde durch eine Art Capstan Antrieb bewegt. Man müsste - und damit könnte man auch die Vinylplatte revolutionieren - ein System entwickeln, bei dem die Nadel immer die gleiche Geschwindigkeit von Anfang bis zum Ende der Platte fährt. Das Ginge indem man einen Teller, der maximal die Breite des Labels hat benutzt und nicht selbst angetrieben wird, am Tonarm befindet sich eine Gummirolle, die quasi auf die Platte drückt und links neben der Nadel sitzt. Unter der Platte ist ebenfalls eine Gummirolle, die an der gleichen Stelle von unten an die Platte gepresst wird, sodass die Platte durch diese beiden Rollen angetrieben wird... LG Tobi |
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8erberg
Inventar |
18:32
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#10
erstellt: 31. Okt 2016, |
Hallo, die CD hat diese Technologie ab Werk, da wird allerdings auch die Drehgeschwindigkeit der Scheibe durch den Datenstrom bestimmt, sprich, wenn der FIFO-Speicher "voller" wird wird die Drehgeschwindkeit gesenkt (die CD wird ja von innen nach aussen gelesen). Für eine LP als ausentwickeltes Medium würde heute keiner die Kohle inne Hand nehmen, weil jeder "alte" Plattenspieler dann mit den "neuen Platten" nicht mehr kompatibel wäre. Möglich ist alles, aber für den Consumermarkt - neee. Peter [Beitrag von 8erberg am 31. Okt 2016, 18:33 bearbeitet] |
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fotoralf
Inventar |
18:38
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#11
erstellt: 31. Okt 2016, |
Ebenso wie zur Aufzeichnung des Telefon- und Funkverkehrs bei den Leitstellen von Polizei, Feuerwehr usw. In den Funkhäusern liefen sie zur Dokumentation des gesendeten Programms. Dabei wurde als "Timecode" auf einer Spur die bereits genannte Telefon-Zeitansage der DBP aufgezeichnet. Ralf |
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slicko
Neuling |
00:28
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#12
erstellt: 05. Feb 2023, |
hallo zusammen, ich habe hier so eine "Astromag" magnettonplatte mit einer persönlich wichtigen aufnahme und bräuchte die irgendwie digitalisiert oder andersweitig kopiert. sorry, für s ausgraben des alten themas, aberkann mir bitte irgendwer aus dem forum helfen, der so ein abspielgerät besitzt? danke im voraus! [Beitrag von slicko am 05. Feb 2023, 00:36 bearbeitet] |
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