Tonarmhöhe

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Mr.Stereo
Inventar
#1 erstellt: 18. Feb 2005, 21:36
Was genau bringt die Tonarmhöhe, bzw. der Winkel des Systems?
An meinem alten Tonarm Alphason 110 konnte ich die Tonarmhöhe relativ leicht einstellen, was an meinem Rega so nicht geht.
Mir ist der Klang meiner LP-Kombi (Pink Triangle, Rega, Ortophon MC2) zu dünn, obwohl der Tonarm nach hinten deutlich abfällt, was ja eigentlich zu einem dunkleren Klang führen sollte.
Gibt es da ne Formel oder Erfahrungswerte?
Klaus-R.
Inventar
#2 erstellt: 19. Feb 2005, 09:49
Beim Schneiden der Matrize führt der Schneidstichel Bewegungen um seinen Lagerpunkt in horizontaler und vertikaler Richtung aus, welche naturgemäss einem Kreisbogen folgen. Der Winkel zw. der Senkrechten und der Tangente an den Kreisbogen der Vertikalbewegung am Kontaktpunkt Stichel/Matrize ist hier von Bedeutung : dieser wird landläufig als VTA (vertical tracking angle) bezeichnet.

Beim Abspielen sollte der Abspieldiamant möglichst so justiert sein, dass auch er exakt dem gleichen Kreisbogen folgt. Tonarmhöhe ist hier gefragt.

Sobald der Abspielwinkel nicht mehr dem Schneidwinkel entspricht, entspricht die beim Abspielen erzeugte Sinuskurve nicht mehr der, die in die Platte geschnitten wurde. Dies hat Verzerrungen zur Folge, harmonische und Differenztonverzerrungen.

Nun existiert das Problem, dass der Schneidwinkel des Schneidstichels bei unterschiedlichen Platten/Plattenfirmen/Schneidsticheln unterschiedlich gross ist, da es niemals gelungen ist, eine Normierung durchzusetzen. Hinzu kommt, dass der tatsächlich auf der Platte vorhandene Winkel nicht unbedingt dem geometrischen Winkel des Stichels entspricht. Man müsste eigentlich bei jeder Platte diesen Winkel neu einstellen, was zur Konzeption von Tonarmen mit einfach zu verändernder Armhöhe geführt hat, ein Extremfällen sogar während des Abspielens möglich (selbst per Fernbedienung !).

Der Diamant eines jeden Tonabnehmers ist unter einem bestimmten Winkel eingebaut, welcher wiederum nicht normiert ist. In der Regel wird empfohlen, den Arm so einzustellen, dass das Armrohr parallel zur Platte ist, dann stimmt's (hoffentlich) ungefähr. Da nun bei verschiedenen Plattendicken eigentlich verschiedene Armhöhen angesagt wären, sollte man zur Einstellung eine Platte durchschnittlicher Dicke nehmen.

Klaus
Ludger
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2005, 22:28
Hallo Mr. Stereo,
genau das Gegenteil ist der Fall - Absenken macht das Klangbild schlanker, heller; hinten anheben runder, voller.
Gruß Ludger
Mr.Stereo
Inventar
#4 erstellt: 21. Feb 2005, 02:23
Danke für die Erklärungen, ich werd's wohl ausprobieren müssen (ächz, stöhn).
Nächste Frage:
Habe einen Acryl-Teller ohne Auflage, könnte eine Filzmatte den Klang verändern?
TubeAmp
Stammgast
#5 erstellt: 21. Feb 2005, 02:44

Das ist ja interessant.

Bei meinem Transrotor liegt der Arm genau parallel zur Platte und oft dachte ich, daß der Sound ein bischen "dünn" ist.
Das werde ich auf jeden Fall auch ausprobieren, da sich der Arm in der Höhe mühelos verstellen läßt.

So, und jetzt allen eine geruhsame Nacht.....
LP12
Inventar
#6 erstellt: 21. Feb 2005, 10:43
Moin zusammen,

dabei kommt es auch immer auf den Nadelschliff an. Mein DL 103 hat ja fast eine Bleistiftmine als Nadel und ist von daher eher unempfindlich gegen die Tonarmhöhe.
ja?
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 21. Feb 2005, 12:04

Ludger schrieb:
Hallo Mr. Stereo,
genau das Gegenteil ist der Fall - Absenken macht das Klangbild schlanker, heller; hinten anheben runder, voller.
Gruß Ludger


Das sollte man nicht so sehen. Jede Veränderung gegenüber dem Sollwert ist eine Verschlechterung. Zwar kann man sich fragen, ob man selbst eher K3 schätzt, oder doch überwiegende IM Verzerrungen genießen möchte. Im Sinne des Erfinders ist es nicht.

Jeder TA solte so gebaut sein, dass der Nadelträger genau dann den optimalen Winkel hat, wenn das Tonarmrohr parallel zu Platte liegt. Trotzdem liegen die IM-Verzerrungen dann noch bei selbst teuersten Systemen jenseits von 1% sind sind sicher hörbar.

Viel Spaß
Ludger
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2005, 23:05
@Mr. Stereo:
die Matte wird sicherlich den Klang beeinflussen. Bei meinen Versuchen war jedoch die 5-mm-Acrylplatte am besten. Und da du einen Acrylteller hast, dürfte eine Matte (egal ob Filz, Leder, Kork oder Gummi) eigentlich eine Verschlechterung produzieren.

@LP12:
ich habe auch ein Denon DL 103 und nach meinen Erfahrungen reagiert es sogar sehr empfindlich auf die Veränderung der Tonarmhöhe.

@ja:
wie willst du denn den Sollwert genau ermitteln?
Letztendlich wird man den Tonarm so einstellen, dass der Systemkörper senkrecht zur Platte steht. Und dann erfolgt die Abstimmung mit dem Gehör in kleinen Schritten.
Was nützt mir z.B. ein idealer Wert, wenn's nicht klingt?
Oder anders: wenn es persönlich betrachtet am besten klingt, ist die Tonarmhöhe doch auch richtig.

Gruß Ludger
LP12
Inventar
#9 erstellt: 25. Feb 2005, 15:22
@ Ludger : ... mmmh !? Da haben wir wohl unterschiedliche Erfahrungen. Wie kommt denn sowas ???

Allgemein denke ich, dass dem Thema zu viel Wichtigkeit zugeordnet wird. Wenn man es bis zur letzten Konsequenz treiben wollte, müsste man nach dem Auflegen jeder Platte den Tonamr in der Höhe neu justieren. Eine Einstellung kann doch nicht gleichzeiteg für 200 gr Vinyl vom MFSL und Alltagsvinyl stimmen.

Bringe das Tonarmrohr - oder noch besser die Oberkante des Systems nach Augenmaß in eine Parallele zur Plattenoberfläche (im Idealfall in die Horizontale) und gut ists. Oft hilft es, ein karriertes Blatt zu Hilfe zu nehmen.
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