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Plattenspieler – neu/gebraucht? Welcher passt?

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dr.dicht
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Apr 2021, 11:48
Hallo!

Nachdem ich über ein Jahrzehnt keine Schallplatten mehr gehört habe, weil ich weder das entsprechende Gerät noch die Zeit, es intensiv zu nutzen, hatte, ist jetzt der Moment gekommen, diese alte Liebe wieder aufzunehmen. Ich habe eine noch sehr umfangreiche LP-Sammlung, die ich in den letzten Jahren auch immer mal wieder erweitert habe, wenn ich günstig an für mich interessante Scheiben kommen konnte.

Die grundsätzliche Frage ist wohl jetzt: Neues Gerät oder altes (überholtes)?

Dazu habe ich mich im Netz und in diesem Forum umgetan und gesehen, dass es da sehr konträre Ansichten gibt, die vehement ausgetragen werden und leider nur selten zu vernünftigen, kreativen (und andere Meinungen und Hörgewohnheiten respektierenden) Auseinandersetzungen führen, sondern meist in bloßen Glaubenskriegen enden.

Als Fazit immerhin habe ich mitgenommen: Heute steht ein sehr breites Angebot einem eher schmalen Kaufinteresse gegenüber, sodass Neugeräte preislich sehr hohe Margen beinhalten und man noch bei Geräten um 500 Euro mit mangelhafter Verarbeitung und eher billigen Ausführungen rechnen muss. Für wirklich gute und solide, den Stand der Technik repräsentierende Neugeräte muss man im Verhältnis daher wohl noch tiefer in die Tasche greifen als vor 40 Jahren.

Altgeräte wiederum machen m.E. nur Sinn, wenn sie von einem wirklichen Experten überarbeitet und mit technischem und handwerklichem Wissen und Können ihren Fähigkeiten gemäß neu ausgestattet und konfiguriert werden. Auch das hat seinen (berechtigten) Preis, vor allem aber muss ich hier sozusagen „den Schrauber meines Vertrauens“ finden.

Für mich ist erst einmal wichtig, mögliche Geräte herauszufinden, die optimal zu den anderen Komponenten passen und diese sinnvoll ergänzen.

Da, wo der Plattenspieler hin soll, tut zur Zeit noch eine respektable Anlage aus den 90ern (mit Phono-Eingang) ihren Dienst, die ich demnächst für andere Zwecke verwenden und durch einen Audiolab 6000A (plus 6000CDT) ersetzen möchte, der ebenfalls einen Phono-MM-Eingang besitzt und wohl mit einen ausgezeichneten Phono-Verstärker ausgestattet ist. Einige passende Lautsprecher-Paare (z.B. von Wharfedale) habe ich auch schon im Auge, aber da die ja – im Zusammenspiel – vor allem die Ohren überzeugen sollen, wird es sich zu gegebener Zeit hier vor Ort entscheiden, welche das werden.

Von seinem Vermögen her sollte mein zukünftiger Plattenspieler (bzw. sein System) also zum Audiolab 6000A und entsprechenden Lautsprechern (kompakt bis ca. 1.000 €, Stand bis ca. 1.8000 €) passen, ich habe mal ein Budget von bis etwa 1.200 € dafür vorgesehen, wobei ich natürlich nichts dagegen hätte, das nicht komplett ausschöpfen zu müssen.

Das wäre also mein Anliegen, Empfehlungen oder zumindest Anregungen zu bekommen, welcher Plattenspieler (und vor allem auch mit welcher Ausstattung) – ob neu oder alt – hier eine optimale Ergänzung darstellen würde.

Ich kann technisches Verständnis entwickeln und Zusammenhänge nachvollziehen, bin in der Lage, ein Gerät aufzubauen und es einzustellen, aber eines aufschrauben und mich mit seinem Innenleben und technischen Feinheiten zu beschäftigen, das ist nicht so mein Ding. Wenn es auf einen alten Spieler hinausläuft, bin ich also auf Unterstützung angewiesen.

Deshalb wäre ich sehr dankbar, hier auch Tipps zu bekommen, wo ich – private oder gewerbliche – Anbieter finde, bei denen ich sowohl eine entsprechende Beratung wie überholte Geräte bekomme, die wirklich fachmännisch aufbereitet und sinnvoll ausgestattet sind und zu angemessenen Preisen verkauft werden.

Danke!

P.S.: Endabschaltung bzw. Rückführung sollte er auf jeden Fall haben! Ansonsten ist mir sowohl ein Halb- oder Vollautomat, sowohl ein Direkt- oder Riemen-Antrieb recht, er sollte sich selbst nur möglichst leise verhalten und kaum Erschütterungen weitergeben .
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 29. Apr 2021, 14:09
Hallo Du


dr.dicht (Beitrag #1) schrieb:
(...)
Da, wo der Plattenspieler hin soll, tut zur Zeit noch eine respektable Anlage aus den 90ern (mit Phono-Eingang) ihren Dienst, die ich demnächst für andere Zwecke verwenden und durch einen Audiolab 6000A (plus 6000CDT) ersetzen möchte, der ebenfalls einen Phono-MM-Eingang besitzt und wohl mit einen ausgezeichneten Phono-Verstärker ausgestattet ist. .


Bevor wir jetzt über den Plattenspieler und ein dazu passendes Tonabnehmersystem sprechen scheint es mir, dass man hier die (Vor-)Verstärkerfrage doch stellen sollte: Ein Bick in einige (englischsprachige) Foren lässt nämlich einige Zweifel an dem "ausgezeichneten Phono-Verstärker" des Audiolab aufkommen. Dass diese aufs Niveau deiner alten respektablen (welcher?) 90er-Anlage kommt, ist unter Umständen nämlich wirklich alles andere als gewiss. Heute sind Phonosektionen oft nur noch Beigabe mit viel zu hohen Eingangskapazitäten. Sprich: Du müsstest allenfalls einen externen Phonovorverstärker einkalkulieren.

Vielleicht weiss sonst jemand mehr in dieser Sache.

LG
Manuel
kopffuss
Inventar
#3 erstellt: 29. Apr 2021, 15:06

dr.dicht (Beitrag #1) schrieb:
Hallo!

P.S.: Endabschaltung bzw. Rückführung sollte er auf jeden Fall haben! Ansonsten ist mir sowohl ein Halb- oder Vollautomat, sowohl ein Direkt- oder Riemen-Antrieb recht, er sollte sich selbst nur möglichst leise verhalten und kaum Erschütterungen weitergeben .


Richtig gute Halbautomaten gibt es leider nicht mehr.
Technics baut den SL 100 Einen DD Dreher um 899.- mit Endarmanhebung ...sonst gibt es das bei Thorens um 3K in dieser Qualität.
Bei gebrauchten hast du ja schon selber geschrieben ,das die überarbeitet gehören.
Da gibt es viel Auswahl um 1k Budget ,mit einrechnen müsste man da auch ein Service.

Grüße Cris
dr.dicht
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Apr 2021, 19:13

Bevor wir jetzt über den Plattenspieler und ein dazu passendes Tonabnehmersystem sprechen scheint es mir, dass man hier die (Vor-)Verstärkerfrage doch stellen sollte: Ein Bick in einige (englischsprachige) Foren lässt nämlich einige Zweifel an dem "ausgezeichneten Phono-Verstärker" des Audiolab aufkommen. … Heute sind Phonosektionen oft nur noch Beigabe mit viel zu hohen Eingangskapazitäten.


Danke für den Hinweis! So weit hatte ich das bisher noch nicht verfolgt; aus den deutschsprachigen Artikeln hatte ich eher den Eindruck gewonnen, dass der Audiolab gerade zu den wenigen Neugeräten gehört, bei denen Phono nicht nur Pseudo und Beiwerk ist. Hättest Du vielleicht Links zu diesen englischsprachigen Foren/Beiträgen? Das würde mich interessieren.


Dass diese aufs Niveau deiner alten respektablen (welcher?) 90er-Anlage …


Nichts besonderes, die habe ich mal von einem Freund übernommen, ein Receiver, den ich nur noch als Verstärker nutze, ein Yamaha RX-385 RDS. Da hängt ein Onkyo DX-C390 CD-Wechsler dran, der seit Kurzem nicht mehr mitspielen will, und ein Paar Magnat Victory 800. Ansonsten habe ich noch eine DENON-Anlage aus den 90ern mit einem Paar Wharfedale Diamond 9.1.


Sprich: Du müsstest allenfalls einen externen Phonovorverstärker einkalkulieren.


Das hieße, den Phonoverstärker zwischenschalten und dann nicht am Phono-Eingang sondern an einem normalen Input des Audiolab anschließen?
olibar
Inventar
#5 erstellt: 29. Apr 2021, 19:29
Hi,

leider ist mir dein Budget noch nicht ganz klar.

Bei Allem, was unter 500,- Eur ist, würde es mir schwer fallen, Neugeräte zu kaufen, auch wenn es da ausreichend "Gutes" geben soll, die Konzentration von günstigen Kunststoffmaterialien finde ich anstrengend.

Für Gebrauchtgeräte finde ich https://www.analogrevival.de/plattenspieler/ eine gute Seite, Gewährleistung und Rückgaberecht inkl. Da sind einige in meinen Augen ganz gute Geräte dabei.

Bei Neukauf finde ich die manchmal despektierlich als "Bohrtürme' bezeichneten Geräte mit viel Acryl nicht nur wohnzimmertauglich sondern auch teils sehr gut geeignet, mit guten Tonabnehmern auch gute Ergebnisse zu erreichen. Allerdings gibt es auch schon zurückhaltenderes Design mit guter Grundausstattung für gute Hörerlebnisse.
dr.dicht
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Apr 2021, 19:33
@olibar

Danke für deinen Link!

Wenn Du mit Budget das für den Plattenspieler meinst, das habe ich ja geschrieben, bis zu 1.200 € habe ich dafür einkalkuliert.
olibar
Inventar
#7 erstellt: 29. Apr 2021, 19:54
...das muss ich überlesen haben.

Neu fällt mir ein Rega P3 ein, dazu vielleicht ein Ortofon Quinted Bronze, da bist du schon ganz gut dabei, benötigst aber einen MC-fähigen Vorverstärker, den es eingebaut bei Neugerätn nicht in den günstigen Einsteigerbereichen gibt.

Im MM Bereich vielleicht ein Goldring 1042. Etwas günstiger ein AT95 irgendwas, um 150 Eur und ganz gut.

Im Preisrahmen 700 - 1.200 Eur gibt es auch von ProJect imo gute Geräte. Wie du siehst, bevorzuge ich rein manuell betriebene Geräte mit Riemenantrieb. Für andere ist das ein Sakrileg und nur DD ist die Wahrheit...für mich eine Glaubensfrage
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 29. Apr 2021, 20:16
Hab' ich auf Vinylengine und noch einem anderen Forum gelesen - findest Du via Google. Wichtig: Unbedingt abklären, was da für eine Eingangskapazität angegeben wird. Ist diese über 200pF wird die Auswahl an tauglichen MM's klein, ist sie über 300pF, wird sie nahezu unbrauchbar, ideal wären plus-minus 100pF.

Die Rezensionen auf Amazon und vergleichbaren Portalen sind diesbezüglich meistens nicht so aussagekräftig, vor allem dann nicht, wenn dann am 1000-Euro-Plattenspieler eh nur ein simples Ortofon 2M Red-Tonabnehmersystem oder vergleichbar werkelt.

In Deiner Preisklasse würde ich aber auch die Option Low-Output-MC-Tonabnehmer verfolgen; diese schliesst Du mit dem von Dir gewählten System ohne Pre grundsätzlich aus.

LG
Manuel


PS: Warum ich so auf diesem Punkt herumreite - für die Güte des Klanges ist nicht der Dreher an sich sondern die Qualität des Tonabnehmersystems und der Nadelschliff verantwortlich. So kann man an einen grundsoliden 100-Euro-Gebrauchtdreher mit einem guten Tonarm durchaus ein 1500-Euro-Tonabnehmersystem montieren und es klingt klasse. Umgekehrt klingt es halt ziemlich besch...eiden, wenn man an einem optisch edlen 1500-Euro-Dreher nur ein 100-Euro-2M Red mit einer getippten Nadel hat. Ferner müssen bei MM-Systemen die Gesamtkapazitäten Dreher-Tonabnehmer-Vorverstärker stimmen, damit der Sound nicht quäckig oder zu hell wird.


[Beitrag von Marsilio am 29. Apr 2021, 20:18 bearbeitet]
dr.dicht
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Apr 2021, 20:48
@Manuel

Danke für deinen weiteren Beitrag.


…für die Güte des Klanges ist nicht der Dreher an sich sondern die Qualität des Tonabnehmersystems und der Nadelschliff verantwortlich. So kann man an einen grundsoliden 100-Euro-Gebrauchtdreher mit einem guten Tonarm durchaus ein 1500-Euro-Tonabnehmersystem montieren und es klingt klasse.


Das klingt für mich logisch und da würde ich mitgehen und auch gerne einen Rat annehmen. Die Vielfalt der möglichen Systeme (und der Meinungen darüber) schreckt mich immer ein bisschen ab …


In Deiner Preisklasse würde ich aber auch die Option Low-Output-MC-Tonabnehmer verfolgen; diese schliesst Du mit dem von Dir gewählten System ohne Pre grundsätzlich aus.


Heißt das andersherum, mit einem entsprechenden Vorverstärker kann ich einen solchen MC-Tonabnehmer an jeden – von der Qualität her – geeigneten Verstärker anschließen?

Was könntest Du da – Tonabnehmer und Vorverstärker – empfehlen und was für Anforderungen stellt das an den Verstärker?

P.S.: Auf Rezensionen bei Amazon gebe ich auch nicht viel. Ich hatte mich eher in der Fachpresse umgeschaut; die ist zwar auch mit Vorsicht zu genießen, bietet aber erst mal eine gewisse Orientierung.
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 29. Apr 2021, 22:01
Tja, das kommt dann natürlich wieder auf Deinen Wunsch-Plattenspieler an - nicht jedes Tonabnehmersystem harmoniert gleich gut mit jedem Tonarm.

Aber zäumen wir das Pferd doch mal andersrum auf: Was hast Du denn aktuell für einen alten Verstärker? Vielleicht ist ja hier genau das TEil, das man unbedingt behalten sollte weil es eben richtig gut ist. In den 90er-Jahren gab es da feine Sachen.

Best-Buy-Tipps gibt es einige; ein sehr preiswerter Pre für MM's ist zum Beispiel der ART DJ PRE II (55.-); für MC-Systeme ist aus meiner Sicht momentan der iFi Zen für 160.- eine spannende Sache.

Tonabnehmer findet ich viele interessant; bereits das Audio Technica AT-VM95ML (MM) für 159.- bietet eine erstaunlich gute Auflösung. Vintage-MM-Systeme wie zum Beispiel das Shure M95 oder V15III lassen sich für 250.- mit der famosen SAS-Nadel des japanischen Spezialisten Jico auf ein ausgezeichnetes Niveau hochrüsten. Man kann sich aber auch ein High-Output-MC suchen wie das Dynavector 10x5 oder Dynavector 20X H und könnte dann vermutlich sogar direkt in den Audiolab gehen (High-Output-MC gehen am MM-Eingang, da aber eben MC spielt die Kapazität keine Rolle mehr).

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 29. Apr 2021, 22:15 bearbeitet]
Vogone
Inventar
#11 erstellt: 30. Apr 2021, 17:40
Ich empfehle: guter gebrauchter, DD, Vollautomat, Quarz ... man muss nur einen finden.
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 30. Apr 2021, 19:41
www.analogrevival.de hat z.B: gerade einen schwarzen Technics SL-Q3.

LG
Manuel
olibar
Inventar
#13 erstellt: 30. Apr 2021, 21:13

Vogone (Beitrag #11) schrieb:
Ich empfehle: guter gebrauchter, DD, Vollautomat, Quarz ... man muss nur einen finden.



Der Pitsch-Potentiometer des guten Gebrauchten DD-Players meiner Tochter gibt den Geist auf....ich weiß nicht recht, ob ein guter gebrauchter Riementriebler nicht die bessere Wahl ist....so ein Riemen findet man für die meisten alten Dreher, bei einem Poti könnte das ein Todesurteil sein...
straylight23
Stammgast
#14 erstellt: 30. Apr 2021, 21:21
Dann nimmt man eben einen Quarz-geregelten DD-Player ohne Pitch-Potentiometer z.B. einen Saba PSP 350.
Aber Du hast völlig Recht, es gibt keinen vernünftigen Grund die klassischen Riementriebler von Thorens und anderen von der Suche auszuklammern. Probleme kann (und wird) es bei allen geben...
dr.dicht
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 01. Mai 2021, 00:25
@ Marsilio

Die Technics – ich habe allerdings nur SL Q 2 entdeckt – sind mir auch aufgefallen, aus einem ziemlich profanen Grund, ich finde es praktischer, wenn die Schalter außen und nicht unter der Haube sind.

Die verbauten Systeme (Ortofon Concorde oder OMB 10) haben meines Wissens aber nicht den allerbesten Ruf. Was wär denn stattdessen für den Technics zu empfehlen?

Das iFi Zen gefällt mir übrigens sehr gut, das könnte ich mir schon mal vorstellen – und ist ja wohl sowohl für MM wie MC geeignet.
kopffuss
Inventar
#16 erstellt: 01. Mai 2021, 07:13
HI
Auf den Technicsarmen kannst fast alles draufhängen ,die sind auch wirklich gut. Hab selber den SLQ2 , bei dem kann man nicht die Tonarmhöhe einstellen, aber ich würde auch über einen neuen SL 100 nachdenken , Der auch Höhenverstellbar ist und noch mehr Möglichkeiten für Ta bietet, mit Zusatzgewicht 15 Gramm für den Tonarm.
Plus Tonarmanhebung ....ist zwar keine Halbautomatik ,aber schont den TA.

Wen am SLQ2 dann noch ein Original TA wie 207 oder besseres draufhängt ,kann man das Problemlos mit SAS oder Shibata Nadeln aufrüsten.
Damit kommst Klanglich ganz schön weit , ist aber limitiert durch das das man die Höheneinstellung nicht hat vom SL100 C.


Cris


[Beitrag von kopffuss am 01. Mai 2021, 07:27 bearbeitet]
dr.dicht
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 01. Mai 2021, 12:48
@kopffuss

Danke für deine Info! Sehe ich das richtig, dass der SL-100C quasi die gleichen Qualitäten wie ein SL-1500C – allerdings ohne Vorverstärker (was ich eigentlich als Vorteil empfinde) – hat und es dann letztlich nur am TA liegt, was ich damit heraushören kann?

Und noch eine Frage, um es für mich nachvollziehbar zu machen: Eine Höhenverstellbarkeit ist hilfreich (oder notwendig), um die Möglichkeit zu erweitern, einen TA seiner Wahl einzubauen? Also umgekehrt: Ein nicht höhenverstellbarer Tonarm ist zwar nicht schlechter als ein höhenverstellbarer, schränkt aber die Anzahl der möglichen Tonabnehmer ein? Liegt das dann am unterschiedlichen Gewicht der jeweiligen TA?
Burkie
Inventar
#18 erstellt: 01. Mai 2021, 13:19
Hallo,

nein, das liegt an der Bauhöhe der Tonabnehmer. Ist er zu hoch, steigt der Tonarm zur Platte hin schräg an.
Umgekehrt, ist der Tonabnehmer zu flach, fällt der Tonarm zur Platte hin ab.

Bei nur wenigen Millimetern Unterschied ist das eigentlich egal. Bei größeren Abweichungen aber schon beachtenswert.

Wenn der Tonarm nicht höhenverstellbar ist, kann man sich häufig mit verschieden dicken Matten auf dem Plattenteller behelfen.


Wenn es nicht unbedingt etwas neues sein muss, denke ich, dass das Preis-Leistungsverhältnis bei gebrauchten deutlich besser ist.

Die Verarbeitung ist meist besser.
Die Technik ist raffinierter und ausgereifter.
Man bekommt Vollautomatik für kleines Geld.

Dafür muss man evtl. einige kleine Schönheitsfehler (Kratzer auf der Haube) in Kauf nehmen.

Grüße
olibar
Inventar
#19 erstellt: 01. Mai 2021, 13:59
...wobei es für viele alte Gebrauchte auch neue Hauben zu kaufen gibt bzw. bei kleineren Kratzern sich diese auch herauspolieren lassen.
Marsilio
Inventar
#20 erstellt: 01. Mai 2021, 14:39
Die Technics SL-Q2 und Q3 gelten als sehr robust; ausserdem gibt es sie in dem schicken schwarz.

Sollte das originale Tonabnehmersystem dran sein kann man dieses In der Tat mit einer SAS-Nadel von Jico hochrüsten. Beim Modell von Analogrevival fehlt dieses leider; es ist so eine blöde Concorde montiert - also muss man auch noch ein Headshell dazukaufen (was aber kein Drama ist, die gibt es schon für wenige Euro):
https://www.ebay.de/...8cfffcebe8%7Ciid%3A1

Zum Tonabnehmer: Da ist die Auswahl nun wirklich gross. Solltest Du Dich für ein High-Output-MC entscheiden, so erübrigt sich der Zukauft eines externen Vorverstärkers - High-Output-MC's schliesst man am MM-Eingang an; ev. muss man einfach die Lautstärke etwas höher drehen; die Kapazitätenproblemtatik stellt sich bei MC's aber nicht.

Grundsätzlich empfehle ich einen Tonabnehmer mit einem schärferen Nadelschliff, da dieser die Details einfach besser wiedergibt und auch deutlich länger hält als eine elliptisch geschliffene Nadel (1500 Stunden und mehr gegenüber 800 Stunden).

Ich stelle mal folgende Tonabnehmer hier zur Diskussion:
- Hana SH: Basiert im Prinzip auf einem alten japanischen Excel-Tonabnehmer - Alu-Nadelträger, Shibata-Schliff; 649.- https://www.phonopho...na-sh-mc-system.html
- Dynavector 10x5 Mk II: Ein Klassiker aus den späten 70ern neu aufgelegt: Alu-Nadelträger, Shibata-Schliff, 598.-: https://www.phonopho...x5-mkii.html#reviews
- Dynavector 20X H Mk II: Alu-Nadelträger (oder doch Bor?, Microridge-Schliff, 918.-
https://www.phonopho...ector-20x-h-mk2.html
- Benz Micro ACE H: Bor-Nadelträger, Microrige-Schliff (derzeit etwas schwierig zu bekommen, grundsätzlich aber lieferbar), Handarbeit, ab 900.-
https://www.hifi-hen...l-tonabnehmersystem/
- Jico Seto Hori: Bor-Nadelträger, Microridge-Schliff, Keramik-Gehäuse, handarbeit (hier heruntergesetzt, kostet sonst um 900.-)
https://www.stassen-...adeln/jico-seto-hori

Plan B wäre wie erwähnt ein externer Pre und ein MM- oder ein MC-Tonabnehmersystem. Die günstigste MM-Option mit einer guten Nadel ist derzeit das Audio Technica AT-VM95ML:
https://www.thakker....t-tonabnehmer/a-9540
Gibt es auch bereits ans Headshell montiert:
https://www.thakker....hs6-headshell/a-9546

LG
Manuel
kopffuss
Inventar
#21 erstellt: 01. Mai 2021, 15:20

dr.dicht (Beitrag #17) schrieb:
@kopffuss

Danke für deine Info! Sehe ich das richtig, dass der SL-100C quasi die gleichen Qualitäten wie ein SL-1500C – allerdings ohne Vorverstärker (was ich eigentlich als Vorteil empfinde) – hat und es dann letztlich nur am TA liegt, was ich damit heraushören kann?

Und noch eine Frage, um es für mich nachvollziehbar zu machen: Eine Höhenverstellbarkeit ist hilfreich (oder notwendig), um die Möglichkeit zu erweitern, einen TA seiner Wahl einzubauen? Also umgekehrt: Ein nicht höhenverstellbarer Tonarm ist zwar nicht schlechter als ein höhenverstellbarer, schränkt aber die Anzahl der möglichen Tonabnehmer ein? Liegt das dann am unterschiedlichen Gewicht der jeweiligen TA?



1500 und 100 C sind Baugleich ,der 100C ohne Pre.
Höhenunterschiede der verschiedenen Tas kann man da Ausgleichen. Gibt verschieden hohe Tas . Und mit dem 100C 1500C kannst bis 4 Gramm Auflagekraft einsetzen laut PDF.
Wie gesagt die Technicsarme sind sehr gut und universal einsetzbar.

Hab den SLQ2 und den SLD2 gute Player aber keine Höhenverstellungen des Tonarms.

Cris
dr.dicht
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Mai 2021, 18:01
Hallo – und schon mal ganz herzlichen Dank an alle (Marsillo insbesondere) für eure kreativen Beiträge. So langsam kann ich ein paar Strukturen in dem zu Anfang doch recht undurchschaubaren Dschungel an Möglichkeiten und Meinungen bezüglich dieses Themas erkennen.

Für mein momentanes Gefühl wird es auf einen alten Spieler plus neuen TA plus Pre hinauslaufen, das scheint mir die erst mal vernünftigste Kombination, um wieder in das Thema Phono einzusteigen und für die Zukunft alle Optionen zu haben.

Der Technics SL-Q2 gefällt mir sehr gut, das wäre also schon mal Kandidat Nr. 1. Den mit dem vorgeschlagenen Audio Technica AT-VM95ML zu bestücken, wäre das eine gute bzw. optimale Wahl – vor allem auch in Bezug auf das, was ihr über die Bauhöhe der TAs gesagt habt?

Und wie wäre es bezüglich des SL-Q2 mit dem ebenfalls hier angesprochenen Goldring G1042?

Ich habe hier im Forum ein wenig über den AT-VM95ML recherchiert und gelesen, dass der auch gut mit Platten zurechtkommt, die nicht im allerbesten Zustand sind. Ich habe einige (oft nur in kleinen Stückzahlen produzierte) Folklore-Platten (von z.B. Melodija), die – z.T. gebraucht gekauft – nicht gerade vg sind, da wäre das sehr von Vorteil.

Wenn ich diese beiden dann mit einem Pre (z.B. den genannten iFi Zen) verbinde, kann ich das dann (wahrscheinlich über AUX) an jeden Verstärker anschließen? Oder gibt es dann noch etwas zu beachten? Und würden da die Gesamtkapazitäten Plattenspieler-Tonabnehmer-Vorverstärker stimmen?
Marsilio
Inventar
#23 erstellt: 01. Mai 2021, 19:54
Der iFi Zen ist super für MC-Betrieb, für MM-Betrieb hat er doch auch 220pF Eingangskapazität. Da ist aus meiner Sicht der vergleichsweise billige ART DJ PRE II von Thomann für 55.- die bessere Wahl, kann man doch die Eingangskapazität einstellen (sieht optisch halt nicht so edel aus und hat eine nervende Diode).

Zuerst würde ich aber mal ausprobieren, ob es mit dem Audiolab nicht doch funzt; eine zusätzliche Phonovorstufe ist rasch gekauft.

Goldring G1042 ist auch ein guter Tonabnehmer. Kostet halt etwas mehr. Hat Irrtum vorbehalten einen Gyger-Schliff, den ich gleichwertig einschätze.

LG
Manuel
straylight23
Stammgast
#24 erstellt: 01. Mai 2021, 20:03

Marsilio (Beitrag #23) schrieb:
Der iFi Zen ist super für MC-Betrieb, für MM-Betrieb hat er doch auch 220pF Eingangskapazität.

Wo kommt jetzt die Zahl wieder her?

Der Hersteller gibt 110pF an (https://ifi-audio.com/products/zen-phono/) und hier tauchte mal die Zahl 170pF aus irgendeinem Stereoplay Test auf, was aber nicht belegt wurde. Wo sind jetzt die 220pF her?
wendy-t
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 01. Mai 2021, 20:18
Hallo Manuel!

Die Eingangskapazität des Audiolab beträgt 100pF. Aber die Verstärkung des Phono-Einganges ist nicht so hoch - das System sollte nicht zu leise sein.

Viele Grüße
Philip
Marsilio
Inventar
#26 erstellt: 02. Mai 2021, 00:08
Wenn der Audiolab eine Eingangskapazität von nur 100pF hat, ist der gut geeignet (wie geschrieben - ich habe die Angabe im Web auf die Schnelle nirgendwo gefunden).

Beim iFi Zen meine ich, mal von 220pF gelesen zu haben - meine Reaktion damals: Mist, etwas gar hoch... Vielleicht habe ich mich aber auch getäuscht.

LG
Manuel
straylight23
Stammgast
#27 erstellt: 02. Mai 2021, 00:43

Marsilio (Beitrag #26) schrieb:

Beim iFi Zen meine ich, mal von 220pF gelesen zu haben - meine Reaktion damals: Mist, etwas gar hoch... Vielleicht habe ich mich aber auch getäuscht

Wie gesagt, der Hersteller gibt 110pF an. In der Stereoplay 02/2021 wird als "Messwert" 170pF angegeben. Ob sie den wirklich gemessen haben oder nur von irgendwo übernommen haben, weiß ich nicht.
Ich habe den Autor des Tests mal angeschrieben, welcher Wert jetzt stimmt. Schaunwama...
Nobbi56
Stammgast
#28 erstellt: 02. Mai 2021, 13:18
Moin Doktor,

guck doch mal hier > http://www.hifi-foru...rum_id=337&thread=54
Ein toller Plattenspieler (allerdings ohne Endabschaltung) und Geld für eine Phonovorstufe bleibt auch noch.

Gruß Nobbi
Vogone
Inventar
#29 erstellt: 02. Mai 2021, 13:53

olibar (Beitrag #13) schrieb:

Vogone (Beitrag #11) schrieb:
Ich empfehle: guter gebrauchter, DD, Vollautomat, Quarz ... man muss nur einen finden.



Der Pitsch-Potentiometer des guten Gebrauchten DD-Players meiner Tochter gibt den Geist auf....ich weiß nicht recht, ob ein guter gebrauchter Riementriebler nicht die bessere Wahl ist....so ein Riemen findet man für die meisten alten Dreher, bei einem Poti könnte das ein Todesurteil sein...


Ich hatte mal einen Riementriebler, bei dem war der Motor kaputt. Nach deiner Theorie wäre ein FLAC-Player statt Plattenspieler viel besser.
dr.dicht
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 02. Mai 2021, 19:16
Hallo –

noch mal eine ganz andere Frage, weil der SL Q 2 inzwischen wohl schon verkauft ist und ich auch manche alten Dual sehr schön und interessant finde, z.B. gefällt mir das Modell 704 sehr. Einen solchen – in einem zumindest auf den Fotos optisch sehr guten Zustand – könnte ich jetzt für ca. 250 Euro bekommen; von einem Verkäufer, der mir durchaus vertrauenswürdig erscheint.

Meine Fragen: Kann jemand aufgrund der Fotos erkennen, was das für ein System ist? Ist der Preis – unter der Voraussetzung, das Gerät ist einwandfrei in Ordnung – gerechtfertigt?

s-l1600

s-l1600

Ich danke für eure Einschätzungen.
dr.dicht
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 02. Mai 2021, 19:29
Ach ja, und noch eine Frage: Gibt es für den abgebildeten TA dann auch noch Nadeln in entsprechenden Qualitäten?
Marsilio
Inventar
#32 erstellt: 02. Mai 2021, 19:35
Das ist der Dual 704-Plattenspieler der ersten Generation, also noch mit dem geraden Plattenteller. Die zweite Generation hatte dann den Pickelteller. Welchen man da nimmt spielt aber keine Rolle.

Der Tonabnehmer ist seltsam; das ist ein DJ-Teil und ist für einen 704 eine ganz komische Wahl. Vielleicht kann man da die "normalen" OM-Nadeln draufstecken, ev. macht das wegen zu hoher Ausgangsspannung aber auch keinen Sinn. Wirklich fundiert kann ich das echt nicht sagen; ich beschäftige mich nicht mit DJ-Systemen. Das gewöhnliche OM-System hingegen habe ich selber, das ist - mit der richtigen Nadel ausgestattet, ein gutes System.

Das Originalsystem des Dual 704 war allerdings das vorzügliche Shure V15III.

250.- würde ich für einen Dual 704 nur bezahlen, wenn er gewartet ist. Und was ist da bloss mit diesem Tomarm los?

LG
Manuel

PS. Habe selber einen Dual 704

PS2: Und hier gibts Dual-Plattenspieler gewartet und mit Garantie, zwar teuer, aber von einem Händler mit wirklich gutem Ruf:
https://www.gs-audio.com/dual/dual-7xx/704-1-v15iii-156-490/
(der 604 ist fast so gut wie der 704 und daher ebenfalls einen Blick wert; falls es auch ein Riementriebler sein darf finde ich persönlich ausserdem der 601 ein schönes Stück)


[Beitrag von Marsilio am 02. Mai 2021, 19:40 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#33 erstellt: 02. Mai 2021, 19:43
Den Tonarm sehe ich gar nicht, nur den Anti-Reso nebst Gewicht, welcher zum Transport natürlich aus dem Tonarm rausgezogen sein sollte aus.
Der 704 dreht auch bei uns im Wohnzimmer seine Bahnen. Den Tonabnehmer würde ich gegen einen günstigen AT tauschen und schon ist das ein toller Dreher, welcher relativ einfach zu warten ist. Meiner hat damals defekt unter 50 Chips gekostet, aber das ist leider schon ein paar Tage her…


[Beitrag von srabu am 02. Mai 2021, 19:44 bearbeitet]
dr.dicht
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 02. Mai 2021, 19:44
@ Marsilio

Danke für die schnelle und präzise Antwort!

Ok, dann heißt es jetzt wohl erst mal abwarten, bis der richtige Dreher in der gewünschten Ausstattung und Qualität auftaucht.

Und danke auch für den Link!
.JC.
Inventar
#35 erstellt: 02. Mai 2021, 19:52

dr.dicht (Beitrag #31) schrieb:
Ach ja, und noch eine Frage: Gibt es für den abgebildeten TA dann auch noch Nadeln in entsprechenden Qualitäten?


ja, hier und anderswo


dr.dicht (Beitrag #15) schrieb:
Die Technics – ich habe allerdings nur SL Q 2 entdeckt – sind mir auch aufgefallen, aus einem ziemlich profanen Grund, ich finde es praktischer, wenn die Schalter außen und nicht unter der Haube sind.


der SL-Q2 und natürlich auch der Q3 sind sehr gute Dreher.
Auch noch gut (und idR günstig) sind die SL-D2 / D3 Modelle, mir gefallen sie aber bei weitem nicht so gut wie die Q´s

Ich selbst verwende (aktuell) den SL 1710, der ist auch sehr gut.


[Beitrag von .JC. am 02. Mai 2021, 20:06 bearbeitet]
dr.dicht
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 02. Mai 2021, 20:38
@ srabu
So ein Gerät für unter 50 Euro zu bekommen, ist natürlich eine Freude. Leider bin ich nicht so technisch versiert, das dann auch entsprechend zu überarbeiten oder gar zu reparieren. Und ich hätte auch nicht den Nerv und die Zeit, das zu lernen. Da nehme ich dann doch lieber etwas mehr Geld in die Hand und bezahle die entsprechende Leistung. Nicht, dass ich über viel Geld verfügen würde, ganz im Gegenteil. Aber LPs und CDs, entsprechende Spieler und Verstärker in guter Qualität und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis kaufe ich ein einziges Mal und werde sie mein ganzes (oder zumindest halbes) Leben lang haben – und wahrscheinlich sogar noch vererben. Dafür bin ich gern bereit, etwas mehr auszugeben und es an anderen Stellen einzusparen; meine Laptops und Smartphones z.B. wechsle ich in der Regel erst nach ca. 8 bis 10 Jahren.

@.JC.
Danke für den Link zu Thakker, das ist ja echt eine sehr umfangreiche Fundgrube!
Ja, die anderen Technics sind wohl auch sehr gut und ihr Geld auf jeden Fall wert. Ich denke, ab einer gewissen vergleichbaren Grundqualität, die dann ja im Wesentlichen nur noch über das verwendete System qualitativ bzw. den bevorzugten Hörgewohnheiten gemäß erweitert werden kann, sollte man für sich aber immer auch das Design mit einbeziehen.
Beim Plattenspieler z.B. würde ich immer einen in Schwarz bevorzugen, bei Verstärker und CD-Spieler dagegen immer welche in Silber. Und beim SL 1710, der gewiss ein toller Plattenspieler ist, kann ich mich irgendwie nicht mit diesem schräg abfallenden Plattenteller (mit dem integrierten Stroboskop) anfreunden. Da würde ich dann doch immer eine schlichtere Version bevorzugen. Ich denke, das ist ähnlich wie beim Essen: Auch das Auge hört mit.


[Beitrag von dr.dicht am 02. Mai 2021, 20:40 bearbeitet]
straylight23
Stammgast
#37 erstellt: 02. Mai 2021, 20:53

dr.dicht (Beitrag #34) schrieb:

Ok, dann heißt es jetzt wohl erst mal abwarten, bis der richtige Dreher in der gewünschten Ausstattung und Qualität auftaucht.

Direktantrieb, von vorne bedienbar, Quarzregelung, Vollautomat, günstig und gut? Saba PSP 350 oder 248. Von JVC gebaut, gibt es immer wieder in der kleinen Bucht für um die 100 EUR.
Burkie
Inventar
#38 erstellt: 02. Mai 2021, 20:55
Hallo,

als ich mich nach einem neuen Gebrauchten umgesehen hatte, habe ich mich nach Beratung im Forum auf eine Serie eines Herstellers konzentriert, und eine Zeit lang die Angebote gesucht.
Wenn man sich nicht die gesuchten kultigen Geräte ausguckt, bekommt man gut erhaltene in funktionierendem Zustand für geringes Geld, bis ca. 200 Euro.

Wichtig ist der Transport samt der Verpackung, damit beim Versand nichts kaputt geht. Im Zweifel lieber selber abholen.

Sehr praktisch ist eine Standard-Wechselheadshell nach SME-Standard. Solche Headshells bekommt man immer noch für geringes Geld, falls man Ersatz benötigt, und man kann damit praktisch alle gängigen 1/2-Zoll-Tonabnehmer verbauen.
Montage und Justage des Tonabnehmers auf einer derartigen Headshell ist recht unkompliziert, im Gegensatz zur Montage in fest mit dem Tonarm verbundenen Headshells.

Sehr gut sind Jico-SAS-Nadeleinschübe, die es für die verschiedensten Tonabnehmer gibt. Die kosten um die 250 € und zählen zu dem besten, was es gibt. Aber auch mit weniger teuren Nadeln kann man schon sehr gut Platten hören.

Etwas ungebräuchlicher ist der T4P-Standard, aber sehr praktisch. Man muss nichts justieren, denn alles in diesem Standard (Auflagekraft, Geometrie) ist genormt. Die Auswahl guter bis sehr guter Tonabnehmer bzw. Nadeln ist jedoch leider geringer als bei 1/2-Zoll-Tonabnehmern.


Grüße
Marsilio
Inventar
#39 erstellt: 02. Mai 2021, 23:07
Nun, wenn Du etwas aufs Geld schauen musst ist das überhaupt kein Grund, nicht trotzdem einen hochwertigen Plattenspieler zu finden. Man muss dann den Fokus eben auf die weniger gehypten Aussenseiter richten.

Die von Straylight erwähnten SABAS gehören genau in diese Kategorie: die Modelle PSP248, PSP250 und PSP350 würde ich da genauer anschauen. Hier hat man bewährte japanische Technik, den von Burkie erwähnten SME-Tonarmanschluss, Direktantrieb. Kosten von privat: um die 100.-

Sogar noch krasser unter dem Radar hindurch gehen die Grundig PS3500 und PS4500. Im Gegensatz zu den SABAS haben die keine SME-Tonarmanschlüsse, das heisst, der Tonabnehmerwechsel ist etwas fummeliger. Unter dem Gehäuse aber werkelt hochwertige Technics-Technik. Ich hatte mal einen unter den Fingern und war doch ziemlich beeindruckt. Sozusagen der Wolf im Schafspelz. Kosten von privat: zweistellige Beträge.

Bei den SABAS und Grundigs würde ich es sogar riskieren, ein Gerät von privat, also nicht revidiert zu kaufen. Diese Geräte gelten als ausgesprochen robust - und sollte doch mal ein Kondensator - ein Centteil - hochgehen, ist das für einen halbwegs versierten Reparateur eine Sache von einigen Minuten.

Hier Beispiele aus der Bucht; ich empfehle aber, solche Geräte via Kleinanzeigen zu kaufen und in jedem Fall persönlich abzuholen; nur die wenigsten Privatverkäufer wissen, wie man einen Plattenspieler verpackt, damit der denn Versand heil übersteht.

https://www.ebay.de/...b:g:bjIAAOSwPjJePoi8
https://www.ebay.de/...2:g:5V4AAOSwSURgUu3h
https://www.ebay.de/...d:g:5ewAAOSwAblgLSGw
https://www.ebay.de/...1:g:BeQAAOSwE~ZcMjy1

Teilweise haben diese Plattenspieler noch DIN- statt der heute gebräuchlichen Cinch-Stecker; entweder lötet man da selber Cinch-Stecker ran oder man holt sich einen Adapter: https://www.ebay.de/...1:g:X1wAAOSwoW5gAsum

Was ich bei einem gebrauchten Plattenspieler eigentlich immer dazu kalkulieren würde ist ein neuer Tonabnehmer oder eine neue gute Nadel. Das von mir bereits früher erwähnte Audio Technica AT-VM95ML würde an all diesen Plattenspielern eine sehr gute Figur abgeben.
Kosten ingesamt inkl. neuem Tonabnehmer also so um die 250.-
Wenn man aber will kann man natürlich auch da ein 600-Euro-Dynavector 10x5 darunterschrauben.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 02. Mai 2021, 23:08 bearbeitet]
dr.dicht
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 03. Mai 2021, 15:30
Danke nochmal, speziell auch an straylight23, Burkie und Marsilio.


Sehr praktisch ist eine Standard-Wechselheadshell nach SME-Standard. Solche Headshells bekommt man immer noch für geringes Geld, falls man Ersatz benötigt, und man kann damit praktisch alle gängigen 1/2-Zoll-Tonabnehmer verbauen.


Hieße das, es würde Sinn machen, sich so einen Standard-Wechsel-Headshell auf jeden Fall mal anzuschaffen, um für spätere Eventualitäten gerüstet zu sein?


Der Grundig würde mir tatsächlich noch besser gefallen als der Saba.


die Grundig PS3500 und PS4500 … haben keine SME-Tonarmanschlüsse, das heisst, der Tonabnehmerwechsel ist etwas fummeliger


Um da z.B. den AT-VM95ML anzubringen müsste man also was machen? Könnte auch ich als technischer-handwerklicher Laie diese „Fummelei“ hinbekommen?



Teilweise haben diese Plattenspieler noch DIN- statt der heute gebräuchlichen Cinch-Stecker; entweder lötet man da selber Cinch-Stecker ran oder man holt sich einen Adapter


Mit Löten habe ich leider keine Erfahrung, aber in Bezug auf so einen Adapter habe ich schon öfter gelesen, dass das im Betrieb zu einem hörbaren Brummen führen kann. Ist das so, besteht diese Gefahr? Was wäre alternativ z.B. von so einem Gerät zu halten?
https://www.ebay.de/itm/294008861815

LG
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#41 erstellt: 03. Mai 2021, 16:41
@ Marsilio: Dem von dir empfohlenen Din/Cinch-Adpter fehlt das bei Phono erforderliche Erdungskabel, damit es nicht brummt.
So ein Adapter wird benötigt:
https://www.ebay.de/...YEAQYAyABEgLRRfD_BwE
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#42 erstellt: 03. Mai 2021, 16:52
@ dr.dicht: Mir ist nicht mehr klar, was du willst.

Anfangs sprichst du von einem Plattenspieler in der Größenordnung um 1.000,-- € wofür du Empfehlungen oder Ratschläge möchtest.
Inzwischen sind wir im Preissegment zwischen 90,-- und 150,-- € angekommen. Findet hier ein kontinuierliches "Downgrading" statt nach dem Motto "So billig, das will ich" oder geht es um einen hervorragenden gebrauchten Plattenspieler, der auch vor der Jahrtausendwende im Preisbereich von damals ca. 1.000,-- DM angesiedelt war und dessen Qualität heute bei einem Neugerät mit einem deutlich höheren Preis in Euro zu Buche schlagen würde. Die Preissteigerung dürfte mindestes mit Faktor 3 zu veranschlagen sein.

Gruß Gerd
dr.dicht
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 03. Mai 2021, 19:14
@ bielefeldgibtsnicht

Nun, das hier ist ein Forum, und egal, welches Thema man öffnet, es gibt eine immense Bandbreite an Erfahrungen, Tipps und Meinungen, die sich oft ähneln und überschneiden, aber ebenso oft völlig Gegensätzliches vertreten.

Für mich geht es erst einmal um eine gewisse Orientierung, d.h. ich versuche, aus der Flut von unterschiedlichen Informationen und Meinungen nach und nach für mich herauszufiltern, welches vielleicht „das Paket“ ist, das sich gut mit meinen Wünschen und Bedürfnissen deckt – und da gibt es ganz gewiss mehr als eines.

Den Betrag, den ich genannt habe, 1.200 €, ist das, was ich bereit wäre, für einen spielfertigen Plattenspieler inklusive Tonarm und Nadel und (falls notwendig) einen externen Vorverstärker auszugeben.

Da finde ich es durchaus bemerkens- und dankenswert, wenn einige Teilnehmer hier mir Möglichkeiten aufzeigen, wie ich vielleicht eine gleiche oder zumindest ähnliche Qualität bekomme, wenn ich dies oder das nehme und kombiniere und dadurch auch ein bisschen Geld spare. Für 100 oder 200 Euro werde ich das, was ich suche, ganz bestimmt nicht bekommen, aber evtl. bekomme ich mit etwas Glück und Geschick eine Kombination für 400-500 Euro, die der einer für 1.000 Euro nur um wenig nachsteht. Dann kann ich entscheiden, welche mir was wert ist. Mir geht es ganz gewiss nicht um billig, sondern um preis-wert, und da gibt es durchaus verschiedene Modelle und Möglichkeiten.

Diese Möglichkeiten innerhalb eine Preisspektrums von ungefähr 500 bis 1.200 Euro kennenzulernen, das war meine Motivation, dieses Thema zu eröffnen.

Was würdest Du denn empfehlen, z.B. für etwa 900 bis 1.200 Euro, oder auch für sagen wir mal für 600 bis 900 Euro? Was siehst Du da für Möglichkeiten? Das würde mich interessieren.
Burkie
Inventar
#44 erstellt: 03. Mai 2021, 19:37

dr.dicht (Beitrag #40) schrieb:
Danke nochmal, speziell auch an straylight23, Burkie und Marsilio.


Sehr praktisch ist eine Standard-Wechselheadshell nach SME-Standard. Solche Headshells bekommt man immer noch für geringes Geld, falls man Ersatz benötigt, und man kann damit praktisch alle gängigen 1/2-Zoll-Tonabnehmer verbauen.


Hieße das, es würde Sinn machen, sich so einen Standard-Wechsel-Headshell auf jeden Fall mal anzuschaffen, um für spätere Eventualitäten gerüstet zu sein?


Hallo,

wenn eine Wechselheadshell dabei ist, brauchst du keine zweite.
Außer, du möchtest einen zweiten Tonabnehmer justiert und vormontiert vorhalten, um ihn häufiger gegen den ersten auszutauschen.

Etwa, den Sonntags-Tonabnehmer für die guten Platten, und den Wochentags-Tonabnehmer für die verratzten Flohmarkt-Platten.

Man bekommt aber neue SME-Wechselheadshells neu und für geringes Geld als Zubehörteil, falls man welche benötigt.
Bei Herstellerstandards, die nur von einem Hersteller verwendet wurden, kann das kniffliger werden...wenn man ein seltenes Spezial-Zubehörteil benötigt.

Grüße


[Beitrag von Burkie am 03. Mai 2021, 19:48 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#45 erstellt: 03. Mai 2021, 19:43

dr.dicht (Beitrag #40) schrieb:


die Grundig PS3500 und PS4500 … haben keine SME-Tonarmanschlüsse, das heisst, der Tonabnehmerwechsel ist etwas fummeliger


Um da z.B. den AT-VM95ML anzubringen müsste man also was machen? Könnte auch ich als technischer-handwerklicher Laie diese „Fummelei“ hinbekommen?


Bei Wechsel-Headshells nach SME lockerst du den Bajonett-Ring, nimmst die Headshell ab, und montierst daran den Tonabnehmer (zwei Schrauben), und steckst die Kabel an.
Dabei kannst du die Headshell hin und her drehen, wie du es brauchst, um an die Schrauben und Muttern oder die kleinen Anschlußstifte heranzukommen.

Ist die Headshell direkt am Tonarm fest angebaut, musst du den Tonabnehmer mit zwei Schrauben direkt daran montieren, und die Kabel aufstecken. Das ist wohl machbar, aber nicht so bequem.
Es hängt halt immer noch der ganze Plattenspieler am Tonarm mit dran...

Speziell, wenn du gelegentlich mal verschiedene Tonabnehmer im Wechsel verwenden willst, wird das ohne Wechselheadshell eine nervige Sache...

Grüße
dr.dicht
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 03. Mai 2021, 20:25
@Burkie

Ah, ok, ich glaube, jetzt habe ich das Prinzip verstanden. Danke!

LG
Burkie
Inventar
#47 erstellt: 03. Mai 2021, 20:38
Hallo,

hast du dich schon etwas in eine Richtung hin orientiert?

Soll es ein vollautomatischer Plattenspieler sein, Halbautomat oder rein manuell?

Darf es auch ein Tangential-Plattenspieler sein, oder muss er einen "klassischen" Drehtonarm haben?

Wie soll er denn aussehen?
Nach aus dem vollen gefrästem Metall, nach Holzfurnier, oder nach Plaste?
Eher nach Möbel, oder soll er "technisch" aussehen?

Gibt es bevorzugte oder abgelehnte Marken?


Grüße
dr.dicht
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 03. Mai 2021, 21:04

Burkie (Beitrag #47) schrieb:
Hallo,
hast du dich schon etwas in eine Richtung hin orientiert?
Soll es ein vollautomatischer Plattenspieler sein, Halbautomat oder rein manuell?
Darf es auch ein Tangential-Plattenspieler sein, oder muss er einen "klassischen" Drehtonarm haben?
Wie soll er denn aussehen?
Nach aus dem vollen gefrästem Metall, nach Holzfurnier, oder nach Plaste?
Eher nach Möbel, oder soll er "technisch" aussehen?
Gibt es bevorzugte oder abgelehnte Marken?
Grüße :prost


Oh, es „darf“ eigentlich fast alles, nur gut und seinen Preis wert soll es sein. Es gibt ein paar Vorlieben, aber eigentlich nicht im Sinne einer etwas komplett ausschließenden Bedingung. Es ist vielleicht wie bei einem Menschen, ich muss eine grundlegende Sympathie für das Ganze empfinden, dann darf es im Detail ruhig auch das statt dem haben. Verstehst Du, was ich meine?

Eine Endabschaltung (o.ä.) sollte er auf jeden Fall haben. Ansonsten könnte ich diese Vorlieben nennen:

Eher schwarz (oder Holzfurnier) statt silber;
Eher kompakt und schlicht statt wuchtig und technisch;
Langlebig, ein solides Inneres und ein ästhetisches Äußeres.

Sagen wir mal so: Ich möchte mich freuen, ihn zu hören, und ich möchte mich freuen, ihn zu sehen.

Nach der Flut von Informationen, die ich in den letzten Tagen hier aufgenommen habe und nach den unzähligen Fotos, die ich mir von allen möglichen Typen angeschaut habe, würde mein Gefühl derzeit spontan zu einem Dual 604 oder 704 tendieren. Da hätte ich das Gefühl, dass es stimmt und wir gut zusammenpassen könnten.

LG
Marsilio
Inventar
#49 erstellt: 03. Mai 2021, 21:22
Dann könnte ich Dir auch noch www.dual-board.de empfehlen - das Dualboard. Da tummeln sich die Dual-Freaks. Es gibt auch einen Suche/Biete-Bereich, in welchem immer mal wieder gut erhaltene, von den Fans gewartete Dual-Plattenspieler zu sehr fairen Preisen den Besitzer wechseln.

LG
Manuel
#linn-fan#
Inventar
#50 erstellt: 05. Mai 2021, 15:32
Dann gebe ich doch auch nochmal meinen Senf dazu.

Als taugliche Low-Budget Option sind die SABA und Grundig genannt und die Grundig werden im Spannungsfeld zwischen "schön anzuhören" und "schön anzuschauen" positiv wahrgenommen.

Ich füge dem Kriterienkatalog noch ein "schön zu hören" hinzu, was hier meint, wie ein PS sich akustisch verhält, wenn eine "Automatik" den Tonarm bewegt. So sind die SABA optisch ansprechend und bzgl. Fertigungs- und Klangqualität zweifelsfrei ein Best Buy. Mich persönlich hat der Radau bei der Tonarmrückführung jedoch sehr gestört. Dieser ist jedoch unvermeidbar, da im Inneren Führungen mechanisch in Räder greifen und Federn gespannt und gelöst werden.

Mir liegt es da mittlerweile mehr entweder auf eine Automatik zu verzichten (nur Endabschaltung und Tonarmanhebung) oder bei Automatik Wert auf einen Tonarmantrieb mit eigenem Motor zu legen. Das ist dem Gesamterlebnis der analogen Musikwiedergabe sehr zuträglich.

Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung des Budgetrahmens möchte ich das Spektrum auf ein paar weitere PS erweitern, welche auch gehobenen Ansprüchen genügen.

  1. JVC QL Y5F/Y55F
    Vertreter der damaligen Oberklasse des Plattenspielerbaus. Elektronische Dämpfung des Tonarms, Direktantrieb, Vollautomat. Und immer wieder faszinierend in seiner Präzision als Gesamtkunstwerk. Absolut lautlose Tonarmbewegung.
    Trotz Elektronik als sehr solide, durchkonstruiert und zuverlässig bekannt mit einem eigenen Bereich hier im Forum.
  2. KENWOOD KD 770B
    Nicht zu verwechseln mit dem KD 770D.
    Das B-Modell verfügt über eine sehr eigene Designsprache, ist eher preisgünstig produziert (Plastikgehäuse, welches auf Alu macht), Direktantrieb, motorgeführter Tonarm, Vollautomat. Selten, jedoch günstig zu bekommen
  3. SONY PS 5550
    Sehr selten, deshalb oftmals übertrieben bepreist, realistisch für 250€ zu bekommen. Riemenantrieb mit Pitcheinstellung, Halbautomat mit motorgetriebenen Tonarm. Einer der ersten SONY PS aus Mitte der 70er und in seiner Konstruktion ein Plagiat der DUAL Subchassis-PS. Optisch mMn sehr ansprechend
  4. KENWOOD KD 990/8030/7010
    DER Plattenspieler. SO würde ein Kind einen Plattenspieler malen. Massiv, solide, schussfest. In Konstruktion und Erscheinungsbild. Nur Endabschaltung und Tonarmanhebung. Preislich oft ambitioniert angeboten, jedoch in gepflegtem Zustand durchaus um die 700€ zu bekommen.
  5. SONY PS X600.
    Die Alternative zum genannten JVC von SONY. Ebenfalls ein faszinierendes Stück Technik mit seinem Biotracer Tonarm. Lautlose, weiche, schön anzuschauende Tonarmbewegung. Es sei jedoch nicht unerwähnt gelassen, dass Schäden am Biotracer Tonarm nur von Spezialisten behoben werden können.

Es mag immer gern kolpotiert werden, dass 35-45 Jahre alte PS ein Risiko darstellen. Dem möchte ich nicht widersprechen, jedoch relativieren wie groß das wirkliche Risiko ist.
Ein Plattenspieler ist bei sachgemäßer Behandlung, also ohne übermäßige Umzüge, ein Dasein in verrauchten Kneipen, Lagerung im feuchten Keller oder kalten Dachboden, nur geringen Belastungen ausgesetzt. 33 1/3 oder 45 U/min sind für einen Elektromotor keine echte Herausforderung. Auch über Jahre nicht. Der Tonarm macht eine 1/4 Umdrehung in einem Präzisionskugellager. Auch kein Rocketbusiness.
Was kann also sein? Ja Kondensatoren können altern, Lötstellen kalt sein, Potis korrodieren. Alles nicht wirklich Dinge, die einen qualifizierten Techniker vor Herausforderungen stellen, also grundsätzlich behebbar sind. Auch wenn man es nicht selber machen kann oder will, für angemessene Beträge machbar.

Natürlich bergen Geräte, wie ein JVC Y5F oder PS X600, mit vielen elektronischen Bauteilen ein theoretisch höheres Risiko. Wenn man jedoch den Thread zum JVC aufmerksam liest, relativiert es sich durchaus.
Es gilt nicht zwingend beim Händler zu kaufen, sondern ein Gerät aus erster Hand zu finden, welches sein Leben im wohltemperierten Wohnzimmer gefristet hat. Ein solches Gerät birgt nur ein geringes Risiko des Totalausfalls.

My2cent, R.


[Beitrag von #linn-fan# am 05. Mai 2021, 19:26 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#51 erstellt: 05. Mai 2021, 18:29
Dann möchte ich auch "meine " Empfehlung abgeben:

Meine Wahl würde immer wieder auf den Thorens TD-2001 fallen: einfach, robust bzw. unkaputtbar und klanglich exzellent.
Etwas Vergleichbares dürfte heute nicht unter 2.000,-- € (niedrig geschätzt) zu haben sein. Der immer noch verfügbare sehr ähnliche Phonosophie P3 liegt heute ohne Tonaram als reines Laufwerk bei ca. 4.000,-- €

Auch der TD-2001 hat auf dem Gebrauchtmarkt deutlich im Preis angezogen: Ich habe meinen noch für 400,-- kaufen können, inzwischen liegt die untere Preismarke bei 600,-- € realistisch eher 700,-- - 800,-- €, Tendenz steigend.

Alles Weitere, was wissenswert ist, findest du im Link:
http://www.klassik-lust.de/thorens-td-2001/

Gruß Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 05. Mai 2021, 19:51 bearbeitet]
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