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Der verkannte oder verpönte Equalizer

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4-Kanal
Inventar
#1 erstellt: 31. Okt 2022, 19:59
Man hört oft, daß die Equalizer den Klang verfälschen oder in der Qualität mindern. Ich bin gegenteiliger Meinung. Man muß sich doch fragen: Wer testet überhaupt die Lautsprecher bei den Zeitschriften und wie alt sind die Hörer mit ihren Musikanlagen zu Hause. Ich meine, die Tester müßten zunächst zum Ohrenarzt und sich bescheinigen lassen, daß sie quasi "linear" hören, also ohne Abfall zu den Mitten und insbesondere zu den Höhen. Wenn nicht sollten dann Equalizer das geradlinige Hören wieder herstellen. Sonst sind die Aussagen über einen Lautsprecher verfälscht. Dasselbe sollten auch die Musikhörer machen, denn nach meiner Erfahrung sind die Leute mit tollen HiFi-Anlage im Schnitt 50 Jahre "alt" oder deutlich älter. Ich selbst habe relativ einfache Equalizer von Behringer in meine HiFi-Anlage eingebaut. mit denen man im Frequenzband an 30 Stellen eingreifen kann. Da ich einen früheren Test meiner Ohren kennen, habe ich als ab Mitte die Regler immer weiter nach oben geschoben, um den Abfall auszugleichen. Das Ergebnis: Der "Glanz" früherer Höreindrücke ist wieder vorhanden. Gleichzeitig bin ich dabei, mir ein Hörgerät anzuschaffen und kann dann vergleichen. Einige meinen, das Ergebnis damit wäre auch gut. Da bin ich gespannt,denn angeblich reichen die Hörgeräte nur bis 10 kHz. Eine "Feinarbeit" mit den Equalizern steht auch noch an. Aber ich denke, ab einem gewissen Alter können diese durchaus erfolgreich ihre Dienste tun.

Soviel meine Ansicht. Ich bin auf die Resonanz gespannt.

Dietrich
Shrek
Stammgast
#2 erstellt: 31. Okt 2022, 20:30
Hallo Dietrich,

bedauerlicherweise hört kein Mensch "linear", siehe hierzu:

Gehörrichtige Lautstärke

Dazu kommt wie du ja selbst schreibst der Höhenabfall im Alter.

Das Problem bei Equalizern dürften die viel zu breitbandigen Bänder sein. Sonst gilt, erlaubt ist was gefällt und das wichtigste an deiner Anlage ist dass sie dir gefällt!

Viele Grüße
Uwe
DUAL_Tom
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Okt 2022, 20:31
Moin Dietrich,
sehr interessantes Thema!
Ich abonniere das mal. Da ich auch schon über 50 bin, bin ich mal gespannt auf die Antworten/Erfahrungen!
AusdemOff
Inventar
#4 erstellt: 31. Okt 2022, 20:41

Man hört oft, daß die Equalizer den Klang verfälschen oder in der Qualität mindern.

Beides ist im Prinzip richtig. Für den genannten Anwendungsfall aber durchaus legitim.

Nun, ein Equalizer soll den Klang verfälschen, das ist seine Aufgabe. Ob die Verfälschung wiederum dazu dient
die Raumakustik zu korrigieren oder das alternde Gehör auf Vordermann zu bringen ist dabei gleich. Das Gesamtsystem
spielt hier eine Rolle, nicht das Einzelgerät.

Technisch gesehen sind die Equalizer aus der Vergangenheit eher grobmotorig unterwegs. Sind sie digital aufgebaut
sieht die Sache etwas anders aus. Hauptprobleme der "alten" Equalizer ist ihr Eigenrauschen, die Güte der Frequenzbänder,
Phasendrehungen, zusätzlicher Klirr und ungewollte, gegenseitige Beeinflussung der Bänder. Alles Dinge die der Analogtechnik
geschuldet sind.
Skaladesign
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2022, 20:51
Ich habe im Musikzimmer zwei Systeme laufen.
Einen Techniks 7700, an dem hängen zwei klassische Dreiweger.
Setup 2, sind ein Paar Elipson Planet L, welche durch zwei Subs unterstützt werden. Die Subs werden durch ein 2 kanal Aktivmodul angetrieben.
Die Planets werden von einem Röhrenhybrid angetrieben, welcher auftrennbar ist. An der "Schnittstelle" kommt ein 7 Band Pioneer Equalizer zum Einsatz und meine Probleme haben seitdem ein Ende.

Ich finds klasse
der_Lauscher
Inventar
#6 erstellt: 31. Okt 2022, 22:09
erlaubt ist, was gefällt

Hatte früher (Anfang der 80er Jahre) einen gekauften 10-Band graphischen Equalizer und mir dann selbst noch einen parametrischen Equalizer gebaut. Hiermit konnte man gut etwas "dumpfere" Aufnahmen von z.B. Cassetten, Tonband oder alten Schallplatten klanglich "aufhübschen" oder ihnen etwas mehr Baß dazu geben, aber auch absenken. Klar, die waren mit der Analogtechnik und ihren DIN-Anschlüssen jetzt technisch nicht auf dem letzten Stand (Rauschen, Flankensteilheit, Kanaltrennung usw.), aber bei der damaligen Anlage fiel das auch nicht so stark auf Es war trotzdem gefühlt besser

Dazwischen war ich aber auch "high-endig" unterwegs, also hatte die Anlage KEINE Klangregelung

Heutzutage habe ich an einer Anlage immer noch einen "digitalen", 31-Band graphischen und parametrischen Equalizer im Behringer DEQ2496 in Verbindung mit meinen DiY Lautsprechern im Einsatz, hier wird die eigentliche Frequenzweiche mit elektronisch unterstützt. Dadurch, daß hier mehrere Setups speicherbar sind, kann ich meine DiY LS unterschiedlich klingen lassen (z.B. mittenbetont oder etwas spitzer usw.).
Auch habe ich an meiner Hauptanlage an einem Parallelweg zwischen BluRay und Vorverstärker ein Nubert ATM (aktives Tuning Modul) dazwischen. Dies bietet mit seiner "Klangwaage" eine bessere Regelung als ein einfacher Equalizer oder Baß/Höhenregler können. Kann auch leicht auf "Durchgang" geschalten werden, oder wie bei mir, einfach ein anderer Weg ohne ATM gewählt werden.

Equalizer

Fazit: ich finde einen Equalizer bei richtigem Gebrauch ein nützliches Zubehör, das durchaus zu einem angenehmeren Musikgenuß führen kann

P.S. @ 4-Kanal
sagt dir wegen deines Nickname mein erstes Hifi-Gerät, ein Siemens RS 222 Studiomeister, den ich mir 1978 gekauft hatte, was Hatte leider nie echte Quadrozuspieler und betrieb den immer als Pseudo-Quadro und 4 Lautsprechern Leider irgendwann mal verkauft


[Beitrag von der_Lauscher am 31. Okt 2022, 22:28 bearbeitet]
borland123
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Okt 2022, 22:39
Ich liebe alles an Klangstellern / "Klangverbiegern" usw. was es gibt.
Ohne die gehts für mich nicht. Zum Glück gibts das was damals Gang und Gebe war noch heute neu und aktuell zu kaufen.
Minimum Treble / Bass und Loudness muss möglich sein, besser noch plus EQ

Derzeit nutze ich daher einen Nubert ampX und bin sehr zufrieden damit.

Bin auch schon über 50, habe aber auch schon in jungen Jahren EQ genutzt.

VG

B.


[Beitrag von borland123 am 31. Okt 2022, 22:42 bearbeitet]
hifipirat
Inventar
#8 erstellt: 31. Okt 2022, 23:08
Verkannt und verpönt sind EQs eigentlich nur bei den High Endern.

Ich nutze auch gern den 9 Band EQ meines MA9000. Ist ein probates Mittel damit den Klang seinem eigenen Geschmack anzupassen. Wer möchte schon immer nur pure hören. Das macht doch keinen Spaß. Manche Aufnahmen kann ich ohne Einsatz des EQ überhaupt nicht ertragen. Dumm nur das ich die Alben aber trotzdem toll finde. Das betrifft vorwiegend Aufnahmen aus den 80iger Jahren. Auch bei einigen Heavy Metall Alben kann ein EQ Wunder bewirken. Von daher so schlimm ist es doch nicht, einen EQ zu nutzen. Und bei guten Aufnahmen kann man den ja zum Glück auch abschalten.

Allerdings bezweifle ich, dass man damit die abnehmende Hörfähigkeit im Alter vollständig kompensieren kann. Was beim Gehör einmal weg ist, bleibt so und kommt auch nicht wieder. Das sage ich, der auch schon einen Hörsturz hatte. Man braucht sich als Ü 50iger, der ich nun mal schon bin, auch der Illusion nicht hingeben, durch den EQ wieder Frequenzen jenseits der 16KHz zu hören. Das bekommt auch der beste EQ mit noch so vielen Bändern nicht mehr hingebogen.

Tja, das Alter fordert seinen Tribut.
MOS2000
Inventar
#9 erstellt: 01. Nov 2022, 00:58
Selbst bei den High Endern in Reinkultur können EQs kaum verpönt sein, denn alleine das Anhören einer Schallplatte ist so ziemlich die Maximalbenutzung eines (fest eingestellten) EQs.

Was da am Sound aus der Rille erst verzerrt und dann wieder entzerrt wird, ist quasi das Weltbild eines jeden EQ-Verächters in den Grundfesten erschütternd.
Daher blendet das der übliche Floh-Hust-Hörer gerne aus.

Das ist dann kein EQ sondern eine von Elfen gewebte Klangsignatur-Effizienz Schaltung ohne Einfluss auf das musikalische Ergebnis.


Liebe und Grüße
MOS2000
borland123
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Nov 2022, 07:33
Hier im Thread könnte man ja auch prima die Geräte zum Klangverbiegen sammeln, ich fang mal an.
Auf die Schnelle fallen mir folgende ein:

Schiit Loki, Lokius und Loki Black
https://www.schiit-europe.com/product-categorie/preamps-eq/

RME ADI
https://www.rme-audio.de/de_adi-2-dac.html

Nubert ampX / Nucontrol
https://www.nubert.de/nuconnect-ampx/a038912
https://www.nubert.de/nucontrol-2/a037561

Bellari EQ570
https://www.bellaria...570-audio-equalizer/

Meier Corda Country
http://www.meier-audio.homepage.t-online.de/country.html

Verschiedene Anti Mode
https://ak-soundservices.de/



(Und natürlich RaspBerrys mit den entsprechenden HATS / Systemen / ALSA equal PlugIn)


VG
B.


[Beitrag von borland123 am 01. Nov 2022, 23:33 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#11 erstellt: 01. Nov 2022, 08:46

4-Kanal (Beitrag #1) schrieb:
Man hört oft, daß die Equalizer den Klang verfälschen oder in der Qualität mindern.


Moin,

das ist grundsätzlich gesehen auch definitiv korrekt, nur ob man die verminderte Qualität hört oder nicht kommt auch auf das verwendete Gerät an, und wie das Ganze eingestellt wird usw..

Analoge EQs führen zu Phasendrehungen, welche recht leicht hörbar werden wenn diese nicht seitengleich eingesetzt werden...

Andere EQs wie z.B. der schon genannte Behringer verursachte bei mir ein Rauschen.
Nuberts NuControl raubte ab einem gewissen EQ Einsatz die Räumlichkeit im Klangbild, wenn zu viele Filter aktiv waren.
Antimode Dual Core ebenso, wenn oberhalb von 200Hz in den Frequenzgang eingegriffen wurde.

Bei Heimkino ist es unabdinglich das Setup einzumessen, da die Gegebenheiten für jede Lautsprechergruppe unterschiedlich ist.

Bei einem Stereosetup, gut aufgestellt und raumakustisch etwas behandelt neige ich dazu so wenig wie möglich einzugreifen.
Aktuell reicht mir dazu momentan im WZ ein Hochpassfilter bei 40Hz um eine tiefe Raummode wegzufiltern, und die dynamische Basskontrolle,
quasi eine variable Loudnessfunktion, um das Ganze passend klingen zu lassen.

Wenn ich hier einen großen EQ Einsatz benötigen würde, käme ich auf den Gedanken das hier der falsche Lautsprecher steht, m.M..


VG
imLaserBann
Inventar
#12 erstellt: 01. Nov 2022, 10:39
Tach!

4-Kanal (Beitrag #1) schrieb:
Man hört oft, daß die Equalizer den Klang verfälschen

So eine Aussage kann doch nur vor dem Hintergrund des mMn irrigen Hifi-Gedankens aufkommen.

Die einzige Wiedergabetreue, die evtl. erstrebenswert ist, ist doch vom Geist des Komponisten zum Geist des Rezipienten.

Die Idee, dass es daheim so sein sollte wie live, bezieht sich für mich daher eher auf den atmosphärischen und emotionalen Gehalt.

Und selbst dann darf man doch bitte dem Hörer hinten dran noch die Freiheit lassen, das Werk noch ganz anders zu hören und aufzunehmen, als es von den Schöpfern jemals gedacht wurde.

hifipirat (Beitrag #8) schrieb:
Verkannt und verpönt sind EQs eigentlich nur bei den High Endern

Da kommt bei mir die Frage auf, was denn mit "EQs" genau gemeint sein soll.
Wenn es nur um alte, analoge Hardware gehen soll, die oft viel Rauschen und weitere Probleme produziert, kann man da ja noch mitgehen.

Unter EQing würde ich jedoch allgemeiner das Eingreifen in den Frequenzgang verstehen. Im Zeitalter des Digitalen sieht die Welt dann doch ganz anders aus. Klar kann man dann immer noch gewisse Effekte diskutieren.
Aber dass EQs verpönt wären, ist mMn eher ein Relikt aus alten Zeiten.

Selbst die Hifi-Jünger, die es so hören wollen, wie es der Toningenieur gehört hat, befinden sich doch bei neuen Aufnahmen zunehmend in der Situation, dass in Tonstudios zunehmend ganz selbstverständlich DSP-basiertes Equalizing in die Abhöre integriert wird.

Und damit, dass "High-End" nur analog geht, weil da die Magie dazu kommt, braucht spätestens nach dem "Mobile Fidelity Skandal" eigentlich auch keiner mehr ankommen.


borland123 (Beitrag #10) schrieb:
Hier im Thread könnte man ja auch prima die Geräte zum Klangverbiegen sammeln

Einzelne Geräte mit speziellen Funktionen auszuprobieren, macht sicherlich auch Spaß.
Mir kommt da z.B. der SPL Phonitor in den Sinn. Im Pro-Audio Bereich gibt es ja auch jede Menge Möglichkeiten.

Sehr viele Änderungen kann man sich erschließen, wenn man die Möglichkeit hat, VST-Plugins in der Wiedergabe-Kette zu nutzen.

Für wen ein "High-End" Gedanke wichtig ist, kann sich mMn besser zeitgemäß ja mal Roon anschauen.
4-Kanal
Inventar
#13 erstellt: 02. Nov 2022, 01:15
Hallo Leute,

was ich bisher gelesen habe,klingt interessant und ist meistens zustimmend. Man sollte also etwas an oder mit seinen nicht mehr frischen Ohren tun. Ich bin ja noch beim Experimentieren, aber das erste Ergebnis befriedigt mich sich. Ggf. kann man mit einen digitalen EQ weitermachen. Ich muß erst noch meine aktuelle Kurve der Ohren vom Ohrenarzt bekommen. Mein angestrebtes Hörgerät ist auch ein Test. um zu merken, ob es stimmt, was mir ein anderer Musikfreund von seinem "phantastischen Hörgerät erzählt. Also insgesamt ein interessantes Thema. Man darf HiFi eben nicht nur als starren Götzen anbeten

Dietrich
ZeeeM
Inventar
#14 erstellt: 02. Nov 2022, 08:15
Hörgeräte machen auch einiges mehr als nur den Frequenzgang zu korrigieren.
Matarife04
Neuling
#15 erstellt: 02. Nov 2022, 10:03
Howdy,
also von mir ein klares "JA" zum Einsatz der "Klangverbieger", und nein, einen EQ besitze ich nicht.Aber, wie der_Lauscher, setze ich ein Nubert ATM ein, welches mir in Verbindung mit meinen RF 7 MK2 das Ergebnis liefert, welches ich mir vorgestellt habe.
Gerade in "meinem" Musikbereich - Punk, Metal, 70er Hard- und Prog-Rock gibt es etliche Aufnahmen, die, sehr vorsichtig formuliert, eher suboptimal aufgenommen sind. Da muss man ohne Eingriff schon mal raten, ob z. B. der Drummer ggf. seine Bass-Drum kurzfristig verliehen hatte oder der E-Bass kaputt war
Klar, man könnte jetzt auch sagen, gut die Mucke gefällt mir zwar, aber wenn's halt so auf der CD ist, muss ich halt damit leben.
Ich frage mich aber, wieso? Wenn ich mit ein paar kleinen Eingriffen den mäßigen Klang so "aufpeppen" kann, das mir das besser als ohne gefällt, warum nicht? Und einen EQ oder wie bei mir ein ATM quasi als regelbare Loudness zu nutzen, wenn ich abends bei gemäßigter Lautstärke Musik höre, tja, ich find's für mich gut.
Tja, und im sog. High-End-Bereich: immerhin bieten Hersteller wie Accuphase, Luxman, McIntosh ja sogar in diesen, für mich leider finanziell nicht realisierbaren Spähren, "Klangverbieger" zur Nutzung an. Würde ich im Bereich Jazz oder Klassik "tätig" sein, wo es ja wohl etliche "audiophile" Aufnahmen gibt, würden sie halt deaktiviert, bei schlechteren halt wieder aktiviert.
Aber, hey, letztendlich sollte doch keiner von uns irgendwelchen "Gurus" hinerherlaufen, wichtig ist doch, das ich mit dem Klanf zufrieden bin und entspannt und mit Genuss meine "Mucke" hören kann.

VG
flexiJazzfan
Inventar
#16 erstellt: 02. Nov 2022, 13:10
Es gibt hier im Forum auch schon einen Thread, in dem es darum geht eigene Hörschwächen, auch asymmetrisch, durch einen EQ in der Anlage zu kompensieren. Das Vorgehen ist ziemlich aufwändig, wie auch das Anpassen von Hörgeräten mit dem gleichen Ziel ziemlich aufwändig ist.

Mir persönlich kommt die „Klangwaage“ von Nubert zum Ausgleich von mulmigen Aufnahmen und zum teilweise kompensieren der Altersschwerhörigkeit physiologisch am sinnvollsten vor und hat auch technisch die geringsten Nachteile.

Ich habe selbst schon mit Audacity Aufnahmen unterschiedlich bearbeitet und kann sehr erfreuliche Verbesserungen insbesondere mit einer gleichmäßigen Höhenanhebung bestätigen. Die „Korrektur“ von einzelnen Frequenzbändern führte leider zu dem Problem, dass mir das anfangs gefiel, nach einigen Tagen aber unangenehm auffiel! Man kann sich da also leicht in temporäre Sackgassen manövrieren - was ebenso bei der Bildbearbeitung am PC auftritt!
Gruß
Rainer
ZeeeM
Inventar
#17 erstellt: 02. Nov 2022, 13:23
Ich kann empfehlen etwas mit Vitalizern zu spielen.
Für Windows-PCs erstmal virtual Cable https://vb-audio.com/Cable/
und VstHost https://www.hermannseib.com/vsthost.htm
Plugins https://www.pluginboutique.com/

Es gibt Plugins, die Transienten betonen, wie auch Obertöne generieren.

borland123
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Nov 2022, 13:29
Oder die Hardware Version (kann natürlich nicht so viel, ist aber echt interessant im Einsatz).

https://spl.audio/de/spl-produkt/hifi-vitalizer/

Bekommt man nur noch gebraucht...
Passat
Inventar
#19 erstellt: 02. Nov 2022, 13:32

AusdemOff (Beitrag #4) schrieb:
Hauptprobleme der "alten" Equalizer ist ihr Eigenrauschen, die Güte der Frequenzbänder,
Phasendrehungen, zusätzlicher Klirr und ungewollte, gegenseitige Beeinflussung der Bänder. Alles Dinge die der Analogtechnik
geschuldet sind.


Naja, ein Equalizer, der rauscht, taugt schlicht nichts!

Ich hatte früher einen Yamaha GE-60 in meiner Anlage, auf den Raum eingemessen.
Der GE-60 hat einen Rauschabstand von 110 dB, das ist besser als bei den meisten Verstärkern!
Selbst der kleinste aus der Serie, der GE-20 hat noch einen Rauschabstand von 105 dB.

Zum Vergleich:
Ein aktueller Yamaha Vollverstärker A-S701 hat bei CD-Direkt einen Rauschabstand von 104 dB, ein Denon PMA-1700NE von 107 dB.

Die o.g. Equalizer sind also rauschfrei.

Die alten analogen Equalizer waren i.d.R. graphische Equalizer mit festen Frequenzen.
Egal ob analog oder digital, ein graphischer Equalizer ist daher in den Möglichkeiten begrenzt.
Es gab damals aber durchaus auch schon analoge Equalizer als parametrische Equalizer.
Bei denen lässt sich neben der Frequenz auch die Bandbreite einstellen.
Beispielsweise der Technics SH-8075 hat neben 33 graphischen Bändern auch ein vollparametrisches Band.

Oder die Yamaha Vorverstärker C-6, C-70, C-80 und C-85 haben einen vollparametrischen 2-Band Equalizer eingebaut.

Oder aus dem CarHiFi-Bereich der Alpine 3401 ist ein analoger vollparametrischer 7-Band Equalizer.

Bei HighEndern ist jedwede Beeinflussung des Signals verpönt.
Der ideale Verstärker hat bei denen nur genau 3 Bedienelemente:
1. Ein/Ausschalter
2. Eingangswähler
3. Lautstärkeregler

Alles andere wird als überflüssig und schlecht für den Klang abgelehnt.

Ein Equalizer ist für die also so ungefähr das schlimmste, was es gibt.
Das auch die Raumakustik den Klang massiv beeinflusst und man mit einem Equalizer gegensteuern kann, wird ignoriert.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 02. Nov 2022, 13:38 bearbeitet]
music12
Stammgast
#20 erstellt: 02. Nov 2022, 17:04
Mir ist keine Aufnahme bekannt, die ohne EQ gefahren wird. Dieses lineare Thema ist eines aus der Hifi-Branche, wo man versucht ist die Eigenschaften des Studios 1:1 zu reproduzieren. Da wir aber gelernt haben, das Studio und Wohnraum unterschiedliche Akustik beinhalten, ist ein EQ als ratsam einzustufen.
Wer linear hören möchte, dem empfiehlt sich ein Kopfhörer.
Passat
Inventar
#21 erstellt: 02. Nov 2022, 17:41
Ja.
Selbst wenn die komplette Kette inkl. Lautsprecher absolut linear wiedergeben, am Ohr kommt es wegen der Raumakustik unlinear an.
Ein Equalizer verändert das lineare Signal so, das die Unlinearitäten der Raumakustik kompensiert werden, so das es am Ohr linear ankommt.

Grob vereinfacht:
Gibt es z.B. wegen der Raumakustik eine Anhebung um 6 dB bei 100 Hz am Hörplatz, so senkt man per Equalizer eben bei 100 Hz um 6 dB ab, am Ohr kommt 0 dB an, also linear.

Grüße
Roman
Keksstein
Inventar
#22 erstellt: 02. Nov 2022, 17:56

Wer linear hören möchte, dem empfiehlt sich ein Kopfhörer.


Da gibts auch kein Linear, eher verschiedene Ansätze fürs gleiche Problem.

Sennheiser HD800S, in Blau die Soll-Kurve nach Harman für Kopfhörer:

https://www.audiosci...-response-png.99383/

Audeze LCD-X:

https://www.audiosci...nse-2021-png.143660/

Neumann NHD20 der fürs Mastern gedacht ist, also eigentlich ausgeglichen sein sollte:

https://www.audiosci...adphones-png.158335/

Man sieht, viele viele dB Unterschied. Ich benutze einen EQ (Hypex DLCP DSP) um meinen HD800 auf Harman zu entzerren, das ist ein mehr als deutlicher Unterschied zur Werksabstimmung. Klingt im Vergleich zu guten Lautsprechern auf einmal tonal richtig.
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 02. Nov 2022, 18:36

borland123 (Beitrag #10) schrieb:
Auf die Schnelle fallen mir folgende ein:
Schiit Loki, ...


Loki? das kann doch nur teuflisch sein.

Selbstverständlich kann ein Gleichmacher das Klangerlebnis positiv beeinflussen,
sogar sehr, wenn gut mit rosa Rauschen eingemessen wurde.

Die Aufgabenstellung vom Te ist aber durchaus anspruchsvoll, aber jedenfalls nicht unmöglich.
Viel Erfolg!
srabu
Stammgast
#24 erstellt: 02. Nov 2022, 18:48
Auch im Studio werden die Monitore auf den Raum abgestimmt. Selbst ein sehr guter Raum beinhaltet Ärgernisse wie das reflektierende Pult oder die Tischplatte zwischen den Monitoren und dem Hörer.

Im Pro-Bereich war EQ nie "verkannt" oder "verpönt".

Witzig finde ich, dass ausgerechnet in einer Phase, als analoges Outboard-Equipment im Studio aus der Mode kam, der Bax-EQ Dangerous Bax EQ bei Profis populär wurde.
Das ist eine bessere Version des klassischen HiFi-EQs (Höhen und Bass), den wir alle kennen und den Peter Baxandall entwickelt hat.
Natürlich kann man das mit einem besseren parametrischen EQ auch. Trotzdem hat sich das Teil gut verkauft und hat bei mir in der Hardware-Version eine Weile gute Dienste im Wohnzimmer geleistet. Neuerdings gibt es den auch als PlugIn
ZeeeM
Inventar
#25 erstellt: 02. Nov 2022, 18:57
Man kann sich auch einen Manley Massive, einen passiven EQ in die Hütte stellen. Für den Gain werkeln Röhren. 7k€ werden dafür aufgerufen.
Am Ende wird für einen Markt produziert und dort stellen Audionerds eher einen kleinen Anteil.
Passat
Inventar
#26 erstellt: 02. Nov 2022, 19:09
Wobei man nicht verkennen darf, das es Leute gibt, die den Equalizer als Effektgerät und nicht zur Korrektur nutzen.

Ich erinnere mich da an einen Fall aus meiner Jugend.
Ein Bekannter hatte eine gute HiFi-Anlage und daran einen Equalizer und günstige, eher nicht so gut klingende Lautsprecher angeschlossen.
Direkt daneben standen wirklich gut klingende Markenlautsprecher.

Direkt aufgefallen ist mir dann auch die Einstellung der Anlage:
Am Verstärker Bass- und Höhenregler bis zum Anchlag aufgedreht, am Equalizer Badewanne eingestellt.
Darauf angesprochen meinte er, das es nur so gut klingen würde.
Und auf die Lautsprecher angesprochen meinte er nur, die guten Markenlautsprecher würden nicht gut klingen, weshalb er die anderen Lautsprecher benutzt.

Insgesamt klang das grausig, nur Zisch-Bum, vom Rest der Musik war so gut wie nichts wahrnehmbar.
Er fands aber toll.

Später habe ich jemanden mit ähnlich seltsamen Hörempfinden kennengelernt.
Der meinte nur: Die Höhen müssen kreischen bis die Ohren bluten, nur dann klingts gut.

So verschieden können Geschmäcker sein!

Grüße
Roman
entertain_me
Stammgast
#27 erstellt: 02. Nov 2022, 19:32

ZeeeM (Beitrag #17) schrieb:
Ich kann empfehlen etwas mit Vitalizern zu spielen.
Für Windows-PCs erstmal virtual Cable https://vb-audio.com/Cable/
und VstHost https://www.hermannseib.com/vsthost.htm
Plugins https://www.pluginboutique.com/

Es gibt Plugins, die Transienten betonen, wie auch Obertöne generieren.

:prost


Sieht ja interessant aus! Wie geht das praktisch, verbindet man da VstHost über virtual cable mit dem Audioplayer?
ZeeeM
Inventar
#28 erstellt: 02. Nov 2022, 19:40
Player VK -> VST-HOST -> Soundkarte

Screenshot 2022-11-02 173823
entertain_me
Stammgast
#29 erstellt: 02. Nov 2022, 20:05
Danke!
4-Kanal
Inventar
#30 erstellt: 03. Nov 2022, 10:42
Hallo an Alle,

durch die viele Beiträge habe auch ich noch weitere Felder für den Einsatz eines Equalizers entdeckt. Mir allerdings kommt es hauptsächlich darauf an, meine Öhrchen zu überlisten, damit ich wieder wie mit 16 !!!!!!! hören kann.(Scherz). Jetzt lasse ich mich mit dem Hörgerät überraschen. Bericht folgt demnächst.

Dietrich
13mart
Inventar
#31 erstellt: 03. Nov 2022, 19:36
Equalizer sind insbesondere im Bereich der Raummoden eine schöne Sache.
Voraussetzung ist natürlich, zunächst zu messen und dann zu korrigieren.
Alles andere wäre 'in meinen Ohren' Unsinn.

Gruß Mart
Passat
Inventar
#32 erstellt: 03. Nov 2022, 20:43
Stimmt.
Und deshalb hatte die besseren Equalizer schon früher entsprechende Hilfsmittel mit eingebaut.
Beispielsweise mein Yamaha GE-60.
Der hat einen Generator für Rosa Rauschen und einen Spektrumanalysator eingebaut.
Auch ein Mikrofoneingang ist vorhanden, im Lieferumfang ist auch ein Mikrofon enthalten.

Der Rauschgenerator erzeugt Rauschen, das Mikrofon nimmt das Rauschen auf und schickt das Signal zum Spektrumanalysator.
Jetzt muß man nur noch an den Frequenzreglern regeln bis im Spektrumanalysator alle Balken bis zur gleichen Höhe ausschlagen.
Der Rauschgenerator lässt sich separat auf den rechten oder linken Kanal legen, so das man beide Kanäle auch getrennt voneinander einstellen kann.

Grüße
Roman
borland123
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 03. Nov 2022, 22:09

13mart (Beitrag #31) schrieb:
Equalizer sind insbesondere im Bereich der Raummoden eine schöne Sache.
Voraussetzung ist natürlich, zunächst zu messen und dann zu korrigieren.
Alles andere wäre 'in meinen Ohren' Unsinn.

Gruß Mart


Das sehe ich anders. Natürlich macht einmessen und auslöschen eventueller Raummoden Sinn, aber alles Andere als Unsinn (wenn auch nur in Deinen Ohren) zu bezeichnen ist aus meiner Sicht übertrieben und nicht richtig.
Man kann einen EQ durchaus ohne einmessen betreiben und den damit Klang an sein persönliches Hörempfinden anpassen.
Das mache ich schon viele Jahre so und führte oftmals zu hörbarem Erfolg. Ich denke das die meisten die einen EQ nutzen auch so machen.

VG

B.
hifipirat
Inventar
#34 erstellt: 03. Nov 2022, 22:16

13mart (Beitrag #31) schrieb:
Equalizer sind insbesondere im Bereich der Raummoden eine schöne Sache.
Voraussetzung ist natürlich, zunächst zu messen und dann zu korrigieren.
Alles andere wäre 'in meinen Ohren' Unsinn.

Gruß Mart


Dem würde ich nur bedingt zustimmen. Sicherlich hilft das Messergebnis bei der Einordnung der im Raum spezifisch auftretenden Moden. Sonst wüsste man ja nicht, an welchen Reglern drehen und bei welchen Frequenzen man eingreifen muss. Aber gerade bei den allseits bekannten automatischen Raumkorrektursystemen kann es oftmals so sein, dass einem das Ergebnis nach der Einmessung und der daraufhin erfolgten Korrektur nicht so zusagt, weil man entweder den Klang mit den Moden bislang so gewohnt war oder aber das System zu strikt regelt. Ist mir jedenfalls oftmals mit Audyssey in meinem Raum so ergangen. Und nebenbei, Moden müssen nicht immer etwas Schlechtes sein.

Natürlich weiß ich dank Einmessung, wo die problematischen Moden in meinem Raum liegen.
Trotzdem präferiere ich für Stereo lieber den Einsatz eines herkömmlichen 9 Band EQ an meinem Vollverstärker. Den habe ich nach Gehör und meinem persönlichen Geschmack eingestellt. Ob das nun zu 100 % linear ist oder nicht, ist mir dabei völlig egal. Es klingt für mich zumindest bei Stereo alle mal besser als irgendwelche Messergebnisse und Korrekturen z.B. von Audyssey. Man darf sich also nicht immer blind auf die Messungen verlassen, sondern sollte auch mal gegen hören, was da so an Ergebnissen und Korrekturen bei herauskommt. Das machen zumindest die Profis, wenn sie z.B. ein Heimkino einrichten und das System einmessen.

Edit: Ups, Borland war schneller.


[Beitrag von hifipirat am 03. Nov 2022, 22:17 bearbeitet]
borland123
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 03. Nov 2022, 22:33

hifipirat (Beitrag #34) schrieb:


Edit: Ups, Borland war schneller.



Passt doch
imLaserBann
Inventar
#36 erstellt: 04. Nov 2022, 00:33
Naja, Equalizing ist für mich dem Wortsinn nach erstmal das Anpassen auf gleichen Pegel bei allen Frequenzen.

Das kann man natürlich auch als Laie nach Gehör probieren und man wird dabei schon eine Verbesserung hinkriegen. Das macht für mich aber wenig Sinn, wenn ich es unterstützt von einer Messung in wenigen Minuten sehr gut hinkriege.

Anpassbare Zielkurven zu definieren, wie bei fast allen aktuellen Einmess-Systemen möglich, halte ich für ein nützliches Werkzeug zur Anpassung des Klangs an die eigenen Gegebenheiten und Vorlieben.

Einmess-Systeme sollten ebenfalls nicht verkannt oder verpönt sein, nur weil man der Annahme erliegt, dass man sich damit für alle Pegel eine horizontale Linie als Frequenzgang einstellen muss.
Skaladesign
Inventar
#37 erstellt: 04. Nov 2022, 00:42
Bei mir geht es relativ schnell mit dem Equalizer.
Hören, einstellen und zurücklehnen, fertig.
Prim2357
Inventar
#38 erstellt: 04. Nov 2022, 00:51
Ich glaube nicht das es für den Großteil der EQ Nutzer im herkömmlichen "Sinn" darum geht den Frequenzgang zu linearisieren,
sondern ganz einfach den eigenen Geschmack so gut es geht zu bedienen, also eher ein Sounding als der Hang zur Neutralität...

Daher "passt" auch bei Einigen ein automatisches Einmesssystem halt so gar nicht zu dem, was eigentlich angestrebt wird.

Wie gesagt, bei Stereo vllt die guten und die bösen Moden entzerren (Erstere suche ich noch),
beim Rest würde es helfen und meines Erachtens auch ausreichen, einen passend klingenden Lautsprecher zu kaufen...

Surround ist wieder ne ganz andere Geschichte.
imLaserBann
Inventar
#39 erstellt: 04. Nov 2022, 02:13
Vielleicht hört man solche Aussagen über EQs auch nur häufiger, weil es einem leichter über die Lippen kommt, dass man als Individualist "den eigenen Geschmack bedienen" kann statt sich mit dem Standard zufrieden zu geben oder gar irgendwelche Mängel (Raum, Loudness, Hörverlust,...) bei sich ausgleichen zu müssen.
borland123
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 04. Nov 2022, 07:23

Prim2357 (Beitrag #38) schrieb:

beim Rest würde es helfen und meines Erachtens auch ausreichen, einen passend klingenden Lautsprecher zu kaufen...

.


Ah ok, daher sehe ich hier manchmal Bilder von mehreren Lautsprechern im Raum.
Bei einem breit gefächerten Musikgeschmack stellt man sich halt x LS in die Hütte anstelle eines EQ

Hatte mich schon gewundert ...
13mart
Inventar
#41 erstellt: 04. Nov 2022, 09:12

borland123 (Beitrag #33) schrieb:

Man kann einen EQ durchaus ohne einmessen betreiben und den damit Klang an sein persönliches Hörempfinden anpassen.
Das mache ich schon viele Jahre so und führte oftmals zu hörbarem Erfolg. .


Kann man so machen, sicher. Aber hast du mal nachgemessen?
Dies ist inzwischen eine Sache von wenigen Sekunden und klappt
mit einem ipad zu Not sogar mit den eingebauten Mikrophonen.
Die Software dazu gibt es gratis.

Gruß Mart
Prim2357
Inventar
#42 erstellt: 04. Nov 2022, 14:28

borland123 (Beitrag #40) schrieb:

Bei einem breit gefächerten Musikgeschmack stellt man sich halt x LS in die Hütte anstelle eines EQ


Na da würde ich sagen,
wer für jede Musikrichtung andere Lautsprecher oder andere EQ Einstellungen benötigt,
bei dem stimmen ein paar grundsätzliche Dinge nicht....
flexiJazzfan
Inventar
#43 erstellt: 04. Nov 2022, 15:05
Das lineare Verhalten ist eine Kenngröße der Audiogeräte. Der „lineare“ Frequenzgang einer Audioanlage gemessen unter Laborbedingungen enthält verborgen jedoch immer noch alle Artefakte und Störungen aus den einzelnen Anlagenkomponenten. Die oberflächlich erkennbare Linearität eines Frequenzgangs kann also selbst unter Laborbedingungen nur ein Beurteilungskriterium von vielen sein.
Der Frequenzgang in einem Raum mit verschiedenen Einrichtungsgegenständen und konstruktiven Gegebenheiten kann sowieso an keiner Stelle „linear“ sein. Er zeigt bei entsprechender ungefilterter hochaufgelöster Messung ein wildes Zickzackbild. Dieses spiegelt sowohl die Reflexionsbedingungen im Raum allgemein als auch die Absorptionseigenschaften und Reflexionen jedes einzelnen Gegenstandes im Schallfeld wieder.
Wer in diesem Raum wohnt, hat sich an das akustische Verhalten gewöhnt und sieht es als seine „Normalität“ an. Die Musikwiedergabe für einen Punkt im Raum zu „linearisieren“ scheint dann manchmal sehr unerwünschte Effekte zu erzeugen, die mit „künstlich“ oder „langweilig“ umschrieben werden.

Insofern verstehe ich völlig, wenn man mittels EQ einen Klangcharakter herstellt, der die bevorzugte Musik in seinem Raum als „angenehm“ , „natürlich“ oder auch „aufregend“ wahrnehmen lässt.

Die Linearität der Audiokomponenten ist dabei aber eine unerlässliche, zumindest nützliche Voraussetzung.

Gruß
Rainer
Passat
Inventar
#44 erstellt: 04. Nov 2022, 15:12

borland123 (Beitrag #40) schrieb:

Bei einem breit gefächerten Musikgeschmack stellt man sich halt x LS in die Hütte anstelle eines EQ


Nein, sondern die RICHTIGEN Lautsprecher!
Einem guten Lautsprecher sind die Musikrichtungen egal, er spielt bei jeder Art von Musik gut.

Der kann sowohl Punkt und Heavy Metal, Rap, Pop, Jazz, und Klassik, etc. etc. gleichermaßen gut.

Grüße
Roman
imLaserBann
Inventar
#45 erstellt: 04. Nov 2022, 16:34
Da kann ich irgendwie bei beidem nicht so richtig mitgehen.

Der Frequenzgang ist ja leider nicht alles.

Gleichzeitig ist ein Rumstellen an einem Equalizer dann meist doch nicht so einfach, als dass man das für jeden Titel neu machen möchte.

Man verwandelt mit einem EQ zwar nicht einen Lautsprecher in einen anderen, sonst müsste es ja überhaupt keine unterschiedlichen Lautsprecher mehr geben.
Bei der Palette an unterschiedlichen Abstimmungen, die so angeboten werden, macht ein Wechsel des Lautsprechers vielleicht doch Sinn, bevor man versucht, ihm per EQ einen komplett anderen Charakter aufzuzwingen.

Für mich ist das alles kein Widerspruch und darf gerne gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Sprich unterschiedliche Lautsprecherkonzepte für verschiedene Genres, EQ-Einsatz zur Raumkorrektur, Loudness für die Anpassung an die Abhör-Lautstärke und Anpassungen z.B. über unterschiedliche Zielkurvenprofile an verschiedene Produktionsqualitäten oder eben den eigenen Geschmack.
Skaladesign
Inventar
#46 erstellt: 04. Nov 2022, 17:56

13mart (Beitrag #41) schrieb:

Kann man so machen, sicher. Aber hast du mal nachgemessen?
Dies ist inzwischen eine Sache von wenigen Sekunden und klappt
mit einem ipad zu Not sogar mit den eingebauten Mikrophonen.
Die Software dazu gibt es gratis.


Welche Software, soll das denn sein, die das in wenigen Sekunden analysiert ?
imLaserBann
Inventar
#47 erstellt: 04. Nov 2022, 18:04
Kann man z.B. mir REW machen, es gibt aber auch noch andere Software, die einem Filter erstellt, um einen FG in eine Zielkurve zu überführen. Im Kopfhörerbereich scheint mir das gerade auch stark in Mode zu sein.
borland123
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 04. Nov 2022, 18:33

Passat (Beitrag #44) schrieb:


Nein, sondern die RICHTIGEN Lautsprecher!


Ich habe schon einige LS zuhause gehabt und bislang konnte noch keiner alle Musikrichtungen gleich gut wiedergeben.
(Gleiches gilt bei mir für Kopfhörer)
Welche sind denn die Richtigen ?

(Zumal die dann auch noch optisch passen und dem Lebenspartner gefallen sollten da man in der Regel ja die LS im Wohnraum stehen hat)

VG

B.


[Beitrag von borland123 am 04. Nov 2022, 18:39 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#49 erstellt: 04. Nov 2022, 20:57

imLaserBann (Beitrag #47) schrieb:
Kann man z.B. mir REW machen,


Mart hat doch Ipad geschrieben und das es sogar mit dem eingebauten Mikro funzt? Gibt es REW schon fürs Ipad. ?


[Beitrag von Skaladesign am 04. Nov 2022, 20:58 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#50 erstellt: 04. Nov 2022, 20:58

borland123 (Beitrag #48) schrieb:

Ich habe schon einige LS zuhause gehabt und bislang konnte noch keiner alle Musikrichtungen gleich gut wiedergeben.


Dann war wohl der Richtige noch nicht dabei...


Baust du dir denn für jede Musikrichtung tatsächlich eine eigene EQ "Kurve"?
borland123
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 04. Nov 2022, 21:14
Auf keinen Fall. In der Regel passt das schon mit meinen Standardeinstellungen und falls nicht regele ich nach.
Kann ich gut mit leben.

VG

B.
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