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Der Acourate Software Thread

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Nick11
Inventar
#551 erstellt: 09. Sep 2013, 14:11
Hi Alex,
ein ganzes fettes Dankeschön von meiner Seite, was für ein Service!
Man merkt dass du für das Thema brennst.
Ich muss mir manche Antworten noch ein wenig auf der Zunge zergehen lassen, fühle mich aber teilweise bestätigt.

Seit kurzem läuft bei mir eine SB Touch und ich entdecke Spotify (Premium). Das derzeit wahrscheinlichste Szenriao ist, digital in ein OpenDRC mit AcourateDRC zu gehen; vermutlich mit die einfachste Lösung und auch über Smartphone steuerbar. Dazu wohl ein Focusrite Scarlett 2i2 (scheint derzeit eine empfehlenswerte Wahl zu sein) und ein Messmikro, zusammen kalibriert bei Hifi-Selbstbau.
michelx
Ist häufiger hier
#552 erstellt: 09. Sep 2013, 16:33
Wie oben (#43) geschrieben bin ich mit meiner aktuellen Lösung (OpenDRC mit AcourateDRC) zufrieden und habe keinen unmittelbaren Grund, etwas daran zu ändern.

Unabhängig davon denke ich aber gerade darüber nach, mir ein NAS hinzustellen; vermutlich Netgear weil das mit einem Debian/Linux läuft. Da wäre es wünschenswert, wenn darauf auch von (Voll-)Acourate berechnete Filter ausgeführt werden könnten (etwa mit brutefir).

Mir fehlt nun eine Vorstellung davon, wieviel Rechenleistung die Konvolution braucht. Reicht für Stereo schon eine schwächliche ARM CPU oder muss doch eher ein schnellerer Atom her?

Michael
Benares
Inventar
#553 erstellt: 09. Sep 2013, 16:42

Jahresprogramm (Beitrag #550) schrieb:

Klar wird mit AcourateDRC auch die GLZ ( Zeit-/Phasenebene) begradigt...





Hallo Alex,

da muss ich mal einhaken. Ich beschäftige mich ja schon seit längerem mit der Theorie von FIR-Filtern (nicht nur im Zusammenhang mit Acourate), muss allerdings gestehen, dass ich immer mehr merke, dass mir das Fachwissen fehlt, um wirklich diese Materie durchblicken zu können. Deshalb mögen meine Fragen auf den Fachmann laienhaft wirken, ich stelle sie trotzdem mal.

Nach meinem bescheidenen Wissen wird der Rechenaufwand mit FIR-Filtern ja immer größer, je tiefer die zu korrigierenden Frequenzen sind. Aus diesem Grund schafft es kein mir bekannter Controller bzw. EQ mit FIR-Filtern, unterhalb von 200Hz mit FIR zu entzerren. Außerdem erhöhen FIR-Filter die Gruppenlaufzeiten je stärker, umso tiefer sie eingesetzt werden. Das ist der zweite Grund, warum viele Eingeweihte von FIR-Filtern für die Bassfrequenzen abraten und dort lieber IIR einsetzen.

Nun schreibst du, dass AcourateDRC und damit auch die Vollversion von Acourate die GLZ begradigen, d.h. das Problem mit den steigenden GLZ offenbar in den Griff bekommen. Wie macht das Programm das und warum können Stand Alone Lösungen wie Digitalcontroller das nicht? Liegt es einfach nur an der wesentlich höheren Rechenleistung eines Home-PC als Faltungsrechner gegenüber den DSPs der Controller oder gibt es da noch einen anderen Trick, den die Software den Hardwarelösungen voraus hat?
Eigentlich kann es ja nicht an der unterschiedlichen Rechenleistung liegen, wenn das OpenDRC das auch schafft, denn ich nehme nicht an, dass ein 300€-DSP mehr Rechenleistung hat als tausende von Euro teure Controller, oder?

Danke schon mal im Voraus für alle Antworten!

Gruß

Marco
Jahresprogramm
Inventar
#554 erstellt: 09. Sep 2013, 18:30
Hallo,

@Michael

michelx (Beitrag #552) schrieb:
Mir fehlt nun eine Vorstellung davon, wieviel Rechenleistung die Konvolution braucht. Reicht für Stereo schon eine schwächliche ARM CPU oder muss doch eher ein schnellerer Atom her?


Es kommt darauf an (Taps, FFT-Partitionsgröße, wie gut die Implementierung des Convolvers innerhalb des Systems ist, Prozessor MMX, SSE pipapo...), wie viel Rechenleistung benötigt wird. Ich hatte schon mal Convolver am laufen die eine erhebliche Last (20%) auf einem Zweikern verursachten und welche die jetzt mit unter 5% laufen....
Insgesamt gesehen ist aber der Rechenschritt Convolution nicht wirklich ressourcenfressend - da langweilt sich die CPU. Falls Du eine NAS bereiben willst, ist es doch einfacher die schon gefilterten Musikstücke auf die NAS abzulegen und von der NAS einfach abzuspielen. Dafür ist z.B. AcourateNAS gedacht. Mit Foobar eigenen Mitteln geht es aber auch.

@Marco

Du hast schon alles korrekt verstanden. Mit FIR-Filtern erhöht sich die GLZ und je mehr Taps um so größer wird die GLZ und um so größer die Auflösung im Bassbereich. Dazwischen spielt noch die Abtastrate mit eine Rolle...

Jedoch wird bei Acourate mit FIR-Filtern die GLZ linearisiert , so dass sie über den FG konstant ist - Was aber nicht heißt, dass die GLZ gleich Null ist. Anders gesagt, es wird in gewissen Rahmen die GLZ auf ein konstantes Niveau gebracht. Das ist doch das gleiche wie Phasen-Linearisierung.

In erster Linie hat das Thema mit der längeren GLZ auch nichts mit der Geschwindigkeit des Prozessors zu tun. Dazu eine einfache Überlegung: Wenn der Bass um 20ms zu dem Hochton hinterherhinkt, muss der Hochton um eben diese 20ms abgebremst werden - um wie viel verlängert sich nun die GLZ dieses Systems

So ganz durchblicken werde ich das Thema FIR auch nicht. Mir ist es einfach zu viel Mathe und spätestens bei FFT steige ich leider aus... So hoffe ich, dass meine Antworten nicht zu sehr mit gefährlichen Halbwissen gespickt sind

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 09. Sep 2013, 18:55 bearbeitet]
Benares
Inventar
#555 erstellt: 11. Sep 2013, 10:20
Hi Alex,

vielen Dank für deine Antwort. Sollte es sich dabei um Halbwissen gehandelt haben, ist dein Kenntnisstand immer noch mindestens doppelt so hoch wie meiner.

Angesichts deiner Aussagen und dem, was ich in anderen Threads mitbekommen habe, könnte es sein, dass ich etwas falsch verstanden habe. Deshalb nochmal meine Nachfrage: Kann es sein, dass FIR-Filter im Bassbereich immer die Gruppenlaufzeit linearisieren, dass es also gar nicht zu wesentlich erhöhten GLZ kommt (nach dem was ich neulich gelesen habe ist das sogar einer der grundsätzlichen Vorteile dieses Filtertyps), und dass das nicht nur Acourate kann?

Und noch etwas: In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass Acourate zwar FIR bis in die untersten Frequenzen einsetzen kann, allerdings um den Preis stark erhöhter Latenzen. Kannst du das bestätigen und wenn ja, wie machen sich diese erhöhten Latenzen bemerkbar? Kommt es zu hörbaren Verzögerungen, etwa bei der Eingabe?

Danke & Gruß

Marco
uli_brueggemann
Stammgast
#556 erstellt: 11. Sep 2013, 10:58
Hi,

ich "stolper" mal grad wieder über diesen Thread.
Also zur letzten Frage mal eine Erläuterung:

Man kann Pulsantworten in zwei Komponenten splitten, in minimalphasige und exzessphasige Komponenten:
1. Die minimalphasige Komponente beschreibt dabei den Frequenzgang. Sie enthält auch Phasendrehungen, aber nur die minimalen, die nötig sind um eben den Frequenzgang zu erreichen. Dabei entstehen auch Gruppenlaufzeiten, aber eben wiederum nur minimale.
Wichtig ist nun, dass eine Korrektur des Frequenzgangs und das zugehörige FIR-Filter ebenfalls minimalphasig sind. Bei der Korrektur wird die Gruppenlaufzeit für die minimalphasige Komponente konstant.
2. Es gibt nun aber auch die exzessphasige Komponente. Ein anderer Begriff hierfür ist Allpass. D.h. der Frequenzgang ist perfekt, dennoch erzeugt die Exzessphase frequenzabhängige Gruppenlaufzeiten. Ein gutes Beispiel wäre eine 3-Wege-Weiche mit glattem Frequenzgang, charakterisiert durch die Sprungantwort mit Hochtöner zuerst, dann Mitteltöner, dann Bass.
Ein FIR-Filter, welches nun die Exzessphase korrigiert, ist im Prinzip nichts anders als der im zeitlichen Ablauf umgedrehte Allpass. Das bedeutet, dass alle schnelleren Vorgänge so lange verzögert werden, bis sie mit dem langsamsten Vorgang zusammenpassen.

Für jedes der beiden genannten Komponenten kann also ein FIR-Filter erstellt werden. Soll es nur eine Amplitudenkorrektur werden, reicht ein minimalphasiges FIR-Filter. Soll nur der Allpass-Anteil korrigiert werden, reicht ein FIR-Filter mit zeitlicher Umkehrung der Exzessphase.
Beide Filter können aber auch miteinander kombiniert werden und so ergibt sich ein FIR-Filter für die ursprüngliche Pulsantwort.
Will man nur den Frequenzgang korrigieren, reicht ein minimalphasiges FIR-Filter, welches keine Latenzen verursacht (ausser verursacht durch den Rechenalgorithmus der Faltung). Will man zusätzlich die Phase bzw. Gruppenlaufzeit korrigieren, ist das Filter zu erweitern. Es verursacht dann allerdings Latenzen.

Wobei es für mich keine Rolle spielt, ob eine Musikwiedergabe etwas verzögert beginnt. In diesem Fall ist die volle Korrektur sinnvoll. Bei Acourate verursachen die "vollen" FIR-Filter typische Verzögerungen um 0.7 Sekunden.

Bei Video oder Echtzeitanwendungen (Bühne, Studio) kann man Latenzen i.a. nicht brauchen. Dann reicht aber auch eine Amplitudenkorrektur. Das visuelle Geschehen beansprucht das Gehirn derart, dass man doch nicht auf eine konstante Gruppenlaufzeit achtet. Ausserdem passt dann zumeist das Bild sowieso auch nicht zur Klangbühne (Beispiel Heranzoomen des Solisten).
Übrigens: Acourate erlaubt auch die Berechnung rein minimalphasiger Filter.
Benares
Inventar
#557 erstellt: 14. Sep 2013, 09:25
Hallo Uli,

vielen Dank für deine Ausführungen, das kann wohl niemand fundierter und detaillierter erklären wie du. Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch nicht mal die Hälfte von dem, was du schreibst, verstehe. Trotzdem habe ich nun aber zumindest eine ungefähre Ahnung, was meine Fragen angeht.

Nur zwei Aspekte treiben mich noch um, ich hoffe, dass das hier nicht zu OT wird: Warum schaffen Hardware-Lösungen wie Digitalcontroller keine volle Korrektur des kompletten Freuenzgangs mit FIR-Filtern und wie bekommt ein Programm wie DIRAC, dass ja speziell für den Kinobetrieb entwickelt wurde und meines Wissens auch ausschließlich FIR-Filter einsetzt, das Problem mit den Latenzen in den Griff?

Danke & Gruß

Marco
uli_brueggemann
Stammgast
#558 erstellt: 15. Sep 2013, 17:13

Benares (Beitrag #557) schrieb:
Nur zwei Aspekte treiben mich noch um, ich hoffe, dass das hier nicht zu OT wird: Warum schaffen Hardware-Lösungen wie Digitalcontroller keine volle Korrektur des kompletten Freuenzgangs mit FIR-Filtern und wie bekommt ein Programm wie DIRAC, dass ja speziell für den Kinobetrieb entwickelt wurde und meines Wissens auch ausschließlich FIR-Filter einsetzt, das Problem mit den Latenzen in den Griff?

1. die Digitalcontroller können prinzipiell auch den kompletten Frequenzgang mit FIR-Filtern korrigieren. Aber mit geringerer Auflösung. Angenommen das Filter hat 1024 taps. Dann ist bei 44.1 kHz die Frequenzauflösung ca. 43 Hz. Das bedeutet, dass es z.B. im niederfrequenten Bereich die Stützpunkte 0 Hz, 43 Hz, 86 Hz, 129 Hz ... gibt. Ein bisschen wenig z.B. für feinfühlige Kontrollen von Raummoden.
Insofern macht man bei Multiratefiltern eine Auftrennung des Frequenzbereichs und verwendet zudem für jeden Bereich eine andere Abtastrate. Was dann aber auch Probleme mit sich bringt, das Auftrennen erfolgt mittels Filter und es muss ja wieder zusammengefügt werden.
2. Dirac verwendet bei niedrigen Frequenzen zusätzlich IIR-Filter. Es wird also keine wirkliche Zeitkorrektur bzw. Korrektur der Exzessphase realisiert


[Beitrag von uli_brueggemann am 15. Sep 2013, 19:45 bearbeitet]
Benares
Inventar
#559 erstellt: 15. Sep 2013, 19:05
Danke Uli, das habe sogar ich verstanden. Wirklich nett, dass du dir auch für Anfängerfragen Zeit nimmst.
uli_brueggemann
Stammgast
#560 erstellt: 15. Sep 2013, 19:46
Marco,

prima, bitte beachte aber noch die Korrektur in Punkt 2.
stereoplay
Inventar
#567 erstellt: 26. Okt 2013, 11:35
Hallo,

nachdem ich die neueste Version von Acourate PRO in den Händen halte, ist mir aufgefallen, daß als Neuerung das Makro0 hinzugekommen ist und weiter ein sogenannter tccg-Button.

Was hat es damit auf sich?

Grüße in die Runde
Frank


[Beitrag von stereoplay am 26. Okt 2013, 11:40 bearbeitet]
Jahresprogramm
Inventar
#569 erstellt: 04. Nov 2013, 21:19

stereoplay (Beitrag #567) schrieb:
nachdem ich die neueste Version von Acourate PRO in den Händen halte, ist mir aufgefallen, daß als Neuerung das Makro0 hinzugekommen ist und weiter ein sogenannter tccg-Button.

Was hat es damit auf sich?



Nun habe ich zufällig auch die aktuelle Version gebraucht - Rechner umgebaut...

Prefilter sind Filter die schon bei der Messung benutzt werden. Soweit ich es verstehe, werden nun diese Vorfilter durch das Macro0 automatisch bei der Filter-Erstellung berücksichtigt. Früher hat man etwas mühselig die Vorilter in die resultieren Filter zusammen falten müssen. Das sollte jetzt entfallen. Getestet habe ich es noch nicht und frage mich ob dort auch Mehr-Kanalfilter (z.B. meine DBA-Vorfilter) eingesetzt werden können. Die Zusammenarbeiten von Mehrwege-Systemen mit Vorfiltern ist mir auch noch etwas schleierhaft. Aber wie immer - learning bei doing - so kommt man am besten weiter

tccg-Button hab ich nicht gefunden. Frank, könntest Du es mit bitte zeigen?

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 04. Nov 2013, 21:33 bearbeitet]
stereoplay
Inventar
#570 erstellt: 05. Nov 2013, 10:18
Hallo Alex,

der tccg Button ist in makro4, in etwa rechts der Preringingkompensationsfelder anzutreffen. Habe im Moment keinen Zugang zum Rechner, da ich nicht zu Hause bin.


Grüße
Frank
Jahresprogramm
Inventar
#571 erstellt: 07. Nov 2013, 11:03
Hallo,

ich glaube es ist an der Zeit meine Anlage neu einzumessen. Ist zwar in Verbindung mit den Gegenbass-LS mit Arbeit verbunden, jedoch interessieren mich die neuen Funktionen nur zu sehr. Vielleicht kriege ich auch mit einer anderen Vorgehensweise beim Einmessen meine Gegenbass-LS besser integriert. Ich werde berichten wenn es soweit ist...

Grüße
Alex
Buschel
Inventar
#576 erstellt: 30. Nov 2013, 13:09
Hallo zusammen,

ich überlege derzeit mir einen OpenDRC-AN als stand-alone Gerät zum Einschleifen in meinen Vorverstärker anzuschaffen. Damit möchte ich zum einen zwei Raummoden (42 und 48 Hz) angehen, die vor allem durch meinen rechten Lautsprecher angeregt werden, zum anderen möchte ich versuchen, die Sprungantwort der Lautsprecher zu optimieren. Sehe ich richtig, dass ich mittels AcourateDRC Filter berechnen lassen kann, die in den OpenDRC importiert werden können, und dass damit auch die Sprungantwort optimiert werden kann?
Hat hier jemand diese Kombination in Betrieb?
CompEx
Stammgast
#577 erstellt: 30. Nov 2013, 17:44
Ich nutze den OPENDRC-AN zur Korrektur meiner Subwoofer und da v. a. der Raummoden. Dazu ist er gut geeignet und hat gegenüber einem "normalen" PEQ die Möglichkeit, die LS einzeln/unterschiedlich zu korrigieren, ohne dass es zu Phasenfehlern und damit Auslöschungen zwischen den LS kommt.

Zur Verbesserung der Sprungantwort ist er aber m. M. n. weniger geeignet, da er keine Excessphasenkorrektur beherrscht, wegen der geringen Anzahl an Taps (6144 oder so; reicht nur für eine minimalphasige Korrektur).
Buschel
Inventar
#578 erstellt: 30. Nov 2013, 19:25
Ok, da habe ich mir wohl zu große Hoffnung gemacht. Ich bin davon ausgegangen, dass für die Korrektur der Sprungantwort nur ein spezielles FIR-Filter zum Einsatz kommt. Das Problem habe ich nur in der Auslegung des Filters (daher meine Frage in Richtung AcourateDRC) und nicht in dessen Anwendung gesehen.
Jahresprogramm
Inventar
#579 erstellt: 01. Dez 2013, 12:41
Hallo,

ich habe zwar kein AcourateDRC, es ist aber nicht richtig, dass damit keine Excessphasenkorrektur möglich ist. Mit der etwas geringeren Anzahl der Filtertaps ist halt keine so exakte Korrektur im Bass möglich. Hier bietet aber das OpenDRC die Möglichkeit weitere IIR Filter zu implementieren. So hat man Kombifilter. Solche Filter setzt Dirac uva auch ein um die Laufzeit möglichst gering zu halten.

Grüße
Alex
CompEx
Stammgast
#580 erstellt: 01. Dez 2013, 15:43
Herr Brüggemann hatte mir dazu geschrieben:"die 6144 taps beim OpenDRC erlauben nicht wirklich eine Phasenkorrektur". Man muss die mit Acourate erzeugten Filter zu minimalphasigen konvertieren, bevor man diese mit dem OPENDRC nutzen kann.

Ich habe es mehrfach versucht, Filter ohne Minimalphasen-Konvertierung zu nutzen. Wenn ich dann aber den Filter auf die 6144 Taps konvertiere (ohne Minimalphasen-Konvertierung) kommt nur noch Murks und der Filter lässt sich nicht verwenden. Wenn ich vor der Konvertierung auf 6144 Taps die Minimalphasen-Konvertierung durchführe ist alles gut.

Falls es jemandem gelungen sein sollte, eine Excessphasenkorrektur mit Acourate und OPENDRC hinzukriegen, würde mich natürlich brennend interessieren, wie das geht!
Jahresprogramm
Inventar
#581 erstellt: 02. Dez 2013, 09:49
Hallo,


CompEx (Beitrag #580) schrieb:
Herr Brüggemann hatte mir dazu geschrieben:"die 6144 taps beim OpenDRC erlauben nicht wirklich eine Phasenkorrektur". Man muss die mit Acourate erzeugten Filter zu minimalphasigen konvertieren, bevor man diese mit dem OPENDRC nutzen kann.


Meine Infos waren bis jetzt anders, bzw. ist es mir tatsächlich neu, dass in OpenDRC nur minimalphasige Filter geladen werden. So wie du schreibst, sind dann die Filter zu kurz, oder? Weißt du da Näheres?


Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 02. Dez 2013, 11:22 bearbeitet]
CompEx
Stammgast
#582 erstellt: 02. Dez 2013, 10:14
Ich hatte zuerst auch vor, mit dem minidsp die Phase meiner Subs zu korrigieren. Da hatte mich Herr Brüggemann dann auf den Boden der Tatsachen geholt und mir geschrieben, dass AcourateDRC nur minimalphasige Filter erzeugt, weil mit den 6144 Taps eine Phasenkorrektur nicht wirklich drin ist. Eine Phasenkorrektur würde die Auflösung des Filters wohl nochmal halbieren, was bei den im Bassbereich eh etwas geringen 6144 Taps nicht mehr wirklich geht.

Ich nutze AcouratePRO, da kann man das Ganze gut nachvollziehen. Die Filtererstellung ist für den minidsp zuerst identisch mit der für andere Nutzungen, die die volle Anzahl an Taps unterstützen. Am Ende muss man aber den Filter auf 6144 Taps konvertieren (und als 32-Bit-PCM speichern). Wenn ich das mache, kommt allerdings kein richtiger Filter mehr raus; das Ergebnis ist nicht verwendbar. Wenn ich den Filter erst auf minimalphasig konvertiere und dann auf 6144 Taps konvertiere, bekomme ich einen nutzbaren Filter, der allerdings etwas "grob" aufgelöst ist, also im Bassbereich relativ wenige Stützstellen hat. Bei mir funktioniert die Korrektur damit allerdings ziemlich gut.

Hab' mir aber schon mal überlegt, mit einem Mini-PC eine voll leistungsfähige Korrekturmaschine für die Subs zu basteln. Hm, mal sehen...


[Beitrag von CompEx am 02. Dez 2013, 10:17 bearbeitet]
tapsel2013
Stammgast
#583 erstellt: 02. Dez 2013, 13:13
Ich weiß leider nicht ob so etwas mit Acourate bzw. MiniDsp geht, aber wenn man wirklich nur den Bass korrigieren möchte, kann man das FIR-Filter durch einen kleinen Trick deutlich verkürzen. Hierzu benötigt man allerdings etwas erweiterte Eingriffsmöglichkeiten auf den DSP Code.

Die hohe Filterlänge braucht man wegen der normalen Samplingfrequenz (also 44,1kHz, 48kHz, usw.). Möchte man nur den Bass korrigieren z.B. bis 200 Hz, reicht laut Nyquist-Shannon 2*fg für die Abtastung, also ein Samlingfrequenz (fs) von 400Hz. In der Praxis würde ich fs/10 nehmen.

Bei einer fs von 48kHz, berechnet man also das Filter für eine fs von 4,8kHz, verkürzt die Filterlänge dadurch auf ein Zehntel und schickt nur jedes 10 Sample des Eingangssignals durch den Filter. Hinter dem Filter wird dann einfach wieder auf 48kHz upgesampelt.

Im Fullrange Betrieb ist das etwas komplizierter da man das Eingangssignal sauber per Filter auftrennen und hinterher wieder zusammensetzen muss ...aber bei einer reinen Subwoofer Anwendung fällt der komplette Hochpass-Zweig ja weg.


[Beitrag von tapsel2013 am 02. Dez 2013, 15:03 bearbeitet]
Jahresprogramm
Inventar
#586 erstellt: 02. Dez 2013, 17:12

tapsel2013 (Beitrag #583) schrieb:
...Bei einer fs von 48kHz, berechnet man also das Filter für eine fs von 4,8kHz, verkürzt die Filterlänge dadurch auf ein Zehntel und schickt nur jedes 10 Sample des Eingangssignals durch den Filter. Hinter dem Filter wird dann einfach wieder auf 48kHz upgesampelt...


Das hört sich interessant an. Ich frage mich noch warum Filter mit 6144 Taps bei Fs 48kHz zu kurz sind. Klar für den Bassbereich sind die zu kurz aber ab 200 Hz sollte doch auch eine Excessphasenkorrektur drin sein...

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 02. Dez 2013, 17:13 bearbeitet]
vstverstaerker
Moderator
#655 erstellt: 30. Dez 2013, 11:26
Diese Nachricht wurde automatisch erstellt!

Das Thema wurde aufgeteilt und einige themenfremde Beiträge wurden verschoben. Das neue Thema lautet: "ABACUS/AudioVero AcourateClean Linetreiber"
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#656 erstellt: 18. Feb 2014, 21:31
Servus

ich bin seit September auch Acourate-Nutzer und fahre aktive drei Wege an. Bin soweit sehr zufrieden!

Mal ne Frage in die Runde: Hat hier schon mal jemand ein minimalphasiges System aufgesetzt?

Ich nutze Acourate vor allem auch als Weiche, und ich es gibt bei mir Anwendungen, wo der Ton möglichst keine Verzögerung haben sollte, so z.B. Streaming im Browser, was ich nicht über XBMC (Video verzögern) laufen lassen kann, oder auch mal ein PC-Spiel. Da ich ja mit Acourate nicht nur Raumkorrektur mache, sondern auch komplett die Weiche kann ich nicht einfach darauf verzichten oder es abschalten (wie bei der reinen Raumkorrektur). Es ist nicht ultimativ dringend, aber ich schalte nicht gern auf die Tröten in meinem TV.

Ich hab die Tage mal wieder etwas mit rumgespielt und einfach mal die Filter aus meinem Projekt in minphase konvertiert, und dauf 4.096 Taps beschnitten. Ich habe aber immer noch eine Verzögerung drin. Eine halbe Sekunde, würde ich schätzen.

Habt ihr eine Idee wie ich diese Latenz in einen Bereich drücken kann, dass das nicht mehr auffällt, so wie man es von Behringer DCX, miniDSP, DSM & Co. kennt? Es wäre echt großes Tennis, wenn das geht.

Win7, AcourateConvolver, M-Audio Delta 1010 LT

Grüße Marius
Jahresprogramm
Inventar
#657 erstellt: 18. Feb 2014, 23:28
Hallo Marius,

zum einen kann es der Puffer der Soundkarte zum anderen der Convolver selber sein. Welchen Convolver setzt Du ein? Wie groß ist der Puffer?


Grüße
Alex
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#658 erstellt: 18. Feb 2014, 23:33
Den Puffer habe ich auf 256 gesetzt. Soweit ich weiß, ist das unkritisch. Viel kleiner geht eh nicht, es kommt da sonst zu knacksern.

Ich setze nur den Acourate-Convolver auf einem kleinen Barebone ein, der bei mir als Blackbox läuft. Es wäre schade, wenn der selber Verzögerungen verursacht. Gibt es vielleicht eine wichtige Einstellung, die ich übersehen habe?


[Beitrag von Marius_FR am 18. Feb 2014, 23:34 bearbeitet]
uli_brueggemann
Stammgast
#659 erstellt: 18. Feb 2014, 23:37

Marius_FR (Beitrag #658) schrieb:
Den Puffer habe ich auf 256 gesetzt. Soweit ich weiß, ist das unkritisch. Viel kleiner geht eh nicht, es kommt da sonst zu knacksern.

Ich setze nur den Acourate-Convolver auf einem kleinen Barebone ein, der bei mir als Blackbox läuft. Es wäre schade, wenn der selber Verzögerungen verursacht. Gibt es vielleicht eine wichtige Einstellung, die ich übersehen habe?

Der AcourateConvolver verwendet ebenfalls einen Puffer. Zu finden im Dialogfenster der Filterdefinition. Standardwert ist 32768 Samples. Bei kleinen Filtern kann der Wert deutlich runtergesetzt werden. Dabei die CPU-Last bei aktiver Faltung beachten. Je kleiner der Puffer, desto größer die Last. Solange die CPU das mitmacht und sonst keine anderen dicken Prozesse laufen sollen, ist alles erlaubt.
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#660 erstellt: 19. Feb 2014, 00:02
Hallo Uli.

Danke für die schnelle Antwort.

Die CPU packt 2 x 1,86 Ghz. Der AC teilt sich den PC nur mit EventGhost und ein paar Windows-Diensten.

Bei meinen Settings gerade ging die Systemlast nicht über 70%.

Bei dem 4.096 Taps-Filter ging unter 16k FFT nichts mehr, bei 8k war es deutlich abgehackt. Der Ton ist merklich ans Bild gerutscht, aber die Sprecher bewegen den Mund immer noch lange bevor sie reden.


Leider kann ich den 4k-Taps-Filter nicht noch kürzer machen, das zerschnippelt mir das Basssignal, da kommt dann auch nichts mehr raus.

Kriegt man den Filter noch kürzer, vielleicht so Richtung 512 Taps oder ist das generell unmöglich?

Ich bräuchte keine volle Raumkorrektur, mir reicht folgendes:

- Bass: Tiefpass @ 100Hz rum
- Mitteltöner: Bandpass 100 Hz und 1800Hz rum + Bafflestop-Korrektur
- Hochtöner: Hochpass + Korrektur des breiten Buckels des Seas-HT

Danke!
Marius
uli_brueggemann
Stammgast
#661 erstellt: 19. Feb 2014, 18:25
Marius,

verwendest Du ein minimalphasiges Filter der Länge 4096 taps?


[Beitrag von uli_brueggemann am 19. Feb 2014, 18:25 bearbeitet]
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#662 erstellt: 19. Feb 2014, 19:42
=> Ja.

Ich hatte vorher ein Projekt erstellt, dass rein FIR war und ohne neue Messung und X-Over die Tage etwas rumgespielt, ob die Konvertierung zu minimalphasig was bringt. Daher ist das nicht optimal, die Trennung ist z.B. zu steil usw. Aber ich wollte nur schauen, ob es geht.
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#663 erstellt: 25. Feb 2014, 14:16
Keine Idee?
Jahresprogramm
Inventar
#664 erstellt: 25. Feb 2014, 18:19
Hallo Marius,

hast Du schon mal weniger steilflankige z.B. Butterworth Filter probiert?

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 25. Feb 2014, 18:20 bearbeitet]
stereoplay
Inventar
#665 erstellt: 03. Mrz 2014, 19:59
Hallo Alex, hallo Uli,

ich bin gerade dabei mit einem virtuellen Gegenbass zu experimentieren.
Mein Vorgehen ist, wie in Beitrag #437 beschrieben.

Falte ich die Pulse48L mit meinem Gegenbassfilter kann ich sehr schön das schnellere Abklingen in der Impulsantwort erkennen. Die Raummode verschwindet deutlich schneller.

Jetzt hätte ich dann doch drei Fragen:

Wo wende ich das Filter an?

Wenn ich es in Makro 0 als Prefilter anwende, gehe ich bei den weiteren Makros doch schon von einem optimierten Signal aus, was zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht vorliegt.

Und eben darum:
Warum sollte ich es wie Alex in jenem Beitrag schreibt als zusätzliches Vorfilter im LSR verwenden?

Dort würde dann eine idealisierte Antwort vom LSR kommen mit der dann fälschlicherweise weitergerechnet wird.

Das führt mich zu der Frage:
Wird evtl. in Makro 4 das Vorfilter zur Berechnung wieder herangezogen?



Verwirrte Grüße
Frank


[Beitrag von stereoplay am 03. Mrz 2014, 20:00 bearbeitet]
uli_brueggemann
Stammgast
#666 erstellt: 04. Mrz 2014, 00:03
Frank,

alle Programme unterliegen Entwicklungszyklen, so auch Acourate.
Macro0 wurde eingeführt, um eben Vorfilter einfach einbinden zu können. Die Pulsantwort wird also damit gefaltet und die weiteren Macros rechnen auf dieser Basis weiter.
Acourate sieht also bei Macro1 eine "ge-fake-te" Pulsantwort und rechnet darauf die Korrektur.
Damit das alles wieder passt, wird die Korrektur in Macro4 wiederum mit dem Vorfilter versehen.
Somit passt auch Deine Vermutung = Frage 3

Hoffe es ist klar damit.
Jahresprogramm
Inventar
#667 erstellt: 04. Mrz 2014, 10:24
Hallo Frank,

damals gab es das Macro 0 noch gar nicht. So habe ich das VBA-Vorfilter bei der Messung verwendet und anschließend mit den Raumkorrekturfiltern gefaltet. Das war etwas viel Handarbeit. Mit Makro 0 ist es jetzt viel einfacher.

Einen Vorteil hat man beim Einsatz des Filters bei der Messung: Man kann die Mikrofonempfindlichkeit weiter aufdrehen ohne, dass es übersteuert. So hat man bei der MEssung eine besseres S/N-Ratio.

Ansonsten hat man mit diesen "VBA"-Filter eine relativ starke Pegelabsenkung. Uli hat noch ein anderen Filter hier vorgestellt.

Grüße
Alex
stereoplay
Inventar
#668 erstellt: 04. Mrz 2014, 11:26
Hallo Alex, hallo Uli!

danke für die schnellen Antworten. Soweit habe ich auch alles verstanden.

Die von Uli vorgeschlagene Vorgehensweise mit dem Peaking EQ finde ich nicht so prickelnd. Die Mode wird zwar abgeschwächt, aber klingt trotzdem genau so lange nach, nur eben auf geringerem Level.

Ich fasse für mich zusammen (bitte um Korrektur, wenn es nicht so wäre):

-Im LSR oder Makro 0 kann das Vorfilter mit eingebaut werden.
-Das Vorfilter wird in den Makros 1-3 dazu verwendet den Frequenzgang zu optimieren.
-In Makro4 werden die Laufzeiten (Exzessphase) optimiert.

Und dann waren sie wieder da die Fragen :

Was passiert jetzt genau in Makro4, an welcher Stelle wird das Vorfilter eingebunden?

Warum ich das Frage?
Ich habe eine heftige Raummode bei 67Hz. Falte ich mein Vorfilter mit dem originären Pulse48x bekomme ich im Wasserfall an dieser Stelle einen guten RT60 hin.
Nach dem Durchlauf des Makros 4 steigt mir der RT60 um diese Frequenz wieder an, es kommt mir vor, als würden die Laufzeiten des Vorfilters die Ursache sein?

Grüße
Frank
tapsel2013
Stammgast
#669 erstellt: 04. Mrz 2014, 14:01

stereoplay schrieb:
Die von Uli vorgeschlagene Vorgehensweise mit dem Peaking EQ finde ich nicht so prickelnd. Die Mode wird zwar abgeschwächt, aber klingt trotzdem genau so lange nach, nur eben auf geringerem Level.


Hallo Frank,

man kann durch einen Peak-Filter die Polstellen einer Raummode verschieben, wenn es klappt verschwindet diese quasi. Zu der Theorie gibt es ein Paper von Genelec. Das ganze steht und fällt aber mit der Modenverteilung.

Habe neulich erst ein paar Messungen gemacht. Bei meinen Front-LS klappt es leider nicht vernünftig, da die Moden zu nahe zusammenliegen. Bei Sub funktioniert es gut, da hier Quer-, Vertikal- und Längsmoden sich nicht zu nahe kommen. Die böse 61Hz Mode ist verschwunden und die Mode bei 32Hz und 70Hz etwas abgeschwächt.

sub_mode1 sub_mode2

Wenn man gegen gut separierte Raummoden kämpft kann ein Peak-Filter eine Option sein (siehe z.B. das SBA von FoLLgoTT).

Gruß
Helmut


[Beitrag von tapsel2013 am 06. Mrz 2014, 21:29 bearbeitet]
stereoplay
Inventar
#670 erstellt: 04. Mrz 2014, 16:17
Hallo Helmut,

da ich die Polstellen nicht kenne bzw. ich keine Möglichkeit sehe diese zu verschieben, werde ich dies so nicht umsetzen können.
Ich empfinde die Methode mit Gegenbass einfach eleganter.

Ich werde am Wochenende beide Methoden (Gegenbass contra Peakfilter) ausprobieren und mir den Wasserfall diesbezüglich genauer anschauen.

Bis dahin warte ich auf ein kleines Statement von Uli, wie das Vorfilter in Makro4 "verwurstelt" wird. Sofern das keine Betriebsgeheimnisse sind...

Grüße
Frank
uli_brueggemann
Stammgast
#671 erstellt: 04. Mrz 2014, 16:35

stereoplay (Beitrag #670) schrieb:
Bis dahin warte ich auf ein kleines Statement von Uli, wie das Vorfilter in Makro4 "verwurstelt" wird.

Das Vorfilter verändert die Pulsantwort quasi als "Vorkorrektur". Die Pulsantwort durchläuft die Bearbeitungsschritte der Makros, um die Korrektur für das Restsignal zu ermitteln.. In Macro4 muss die Vorkorrektur in die "Restkorrektur" mit eingerechnet werden, damit sich eine Gesamtkorrektur ergibt.

Was nun den Unterschied ausmacht:
das Vorfilter wird z.B. nicht psychoakustisch ausgewertet, nicht gefenstert, nicht geglättet. Es geht also voll in die Korrektur mit ein.
Was denn Sinn macht, so es ein stabiles Filter ist.
stereoplay
Inventar
#672 erstellt: 04. Mrz 2014, 17:03
Danke Uli,

super, soweit habe ich das verstanden.


uli_brueggemann (Beitrag #671) schrieb:
In Macro4 muss die Vorkorrektur in die "Restkorrektur" mit eingerechnet werden, damit sich eine Gesamtkorrektur ergibt.


Werden die dann "nur" miteinander gefaltet?

Grüße
Frank
Jahresprogramm
Inventar
#673 erstellt: 04. Mrz 2014, 17:18
Hallo Frank


stereoplay (Beitrag #672) schrieb:
Werden die dann "nur" miteinander gefaltet?


Hajo - was`n sonscht....

Das Macro 4 berechnet die Filter und rechnet (faltet) im Anschluss das Vorfilter dazu. Das kannst Du gerne selber überprüfen, wenn du das Vorfilter in Macro 0 anwendest und einmal händisch mit in die Raumpulsantwort und anschließend mit in die Filter faltest. Bei kam bis jetzt immer dasselbe raus.

Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 04. Mrz 2014, 17:20 bearbeitet]
stereoplay
Inventar
#674 erstellt: 04. Mrz 2014, 17:28
Danke dir,

dann habe ich das jetzt verstanden.

Grüße
Frank
tapsel2013
Stammgast
#675 erstellt: 04. Mrz 2014, 18:05

stereoplay (Beitrag #670) schrieb:

da ich die Polstellen nicht kenne bzw. ich keine Möglichkeit sehe diese zu verschieben, werde ich dies so nicht umsetzen können.

Sorry, der E-Techniker.
Du musst einfach den Kurvenverlauf der Resonanz mit einem Peak-Filter möglichst exakt invers nachbauen (wie es Uli Brüggemann in seinem Beispiel gezeigt hat). Die Optimale Wirkung erreicht man nur wenn Frequenz, Gain und Güte exakt stimmen ... ziemliche Fummelei bei mir ergab das Werte wie z.B. f= 60.7Hz usw.

Gruß
Helmut
Jahresprogramm
Inventar
#676 erstellt: 04. Mrz 2014, 19:17
Hallo Frank,


tapsel2013 (Beitrag #675) schrieb:
ziemliche Fummelei bei mir ergab das Werte wie z.B. f= 60.7Hz usw.


Ja, und die Frequenz bekommt man bis auf zwei Nachkommastellen genau ermittelt. Einfach die Anzahl der Perioden in der Timedomain abzählen und nachschauen, wie viel Zeit die beansprucht haben. Die Frequenz der Resonanz ist dann ziemlich genau die Zeit durch die Anzahl der Perioden

Gain und Güte kann man auch sehr gut einstellen bis in der Timedomain das Abklingen des Filters mit dem Abklingen der Resonanz übereinander passen. Wenn du tatsächlich eine heftige Mode hast, dürften die Einstellungen nicht schwer zu finden sein. Zumindest war damals mein PEQ-Filter sehr einfach einzustellen.

Andererseits kann man auch eine Hüllkurve als Vorfilter nehmen. Doch zuvor sollte man sich im klaren sein ob der Filter für beide Wege gleich sein sollte. Ich bin der Meinung, dass das Vorfilter gegen Moden bzw. für den Frequenzbereich unterhalb von 70Hz eher bei einer Mono-Messung über beide Kanäle gesucht werden sollte.


Grüße
Alex


[Beitrag von Jahresprogramm am 04. Mrz 2014, 19:26 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#677 erstellt: 16. Mrz 2014, 14:02
Hallo zusammen,

heute hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, mit der Vollversion herumzuspielen und mir zum ersten Mal eigene Filter zu erzeugen. Bisher ist das leider nicht von Erfolg gekrönt... Ich kann zwar Filter erzeugen und Probefaltungen machen. Allerdings übersteuern die zur Probe gefalteten WAV-Files. Ich bin davon ausgegangen, dass die Filter bereits so abschwächen, dass nicht übersteuert wird. Mein Vorgehen:

Samplerate: 48 kHz
1. Makro 1: auf Basis Pulse48L/R ausführen (alles default)
2. Makro 2: Zielkurve 0-3 kHz 0 dB, dann bis 24 kHz auf -3 dB
3. Makro 3: Inversion (alles default)
4. Makro 4: Filter erzeugen für 48/44.1 kHz (sonst alles default)
5. Makro 5: Testfaltung

Dann wechsele ich auf 44.1 kHz und falte eine 16bit-WAV-Datei. Diese übersteuert deutlich.

Was mache ich falsch, bzw. wo fehlt ein Arbeitsschritt?

Gruß,
Andree

Edit: typos korrigiert

Edit2: Funktioniert jetzt. Mein Fehler war, dass ich nicht alle Kurven gelöscht und beide Cor441-Dateien in Kurve 1 und 2 geladen habe. Wenn man das tut, funktioniert die Filterung wie erwartet.


[Beitrag von Buschel am 16. Mrz 2014, 14:56 bearbeitet]
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#678 erstellt: 18. Sep 2014, 09:21
Servus,

nachdem ich mich mit der Tablet-Steuerung nicht so wirklich anfreunden kann, und bereits sowohl einen IR-Empfänger als auch auch eine Harmony habe (womit sich der Blackbox-PC sogar einschalten lässt ), würde ich meinen PC lieber per Fernbedienung steuern.

Hat hier jemand schonmal per ACSendCommand gemacht? Wie gehe ich grob vor? (Man muss mir nicht alles vorkauen, nur hab ich keine Ahnung wie ich es angehen soll.) Macht es Programme wie Event-Ghost überflüssig? Das funktioniert bei mir nicht so pralle.

Wäre schon geil, wenn das so einfach geht wie die Tablet-Steuerung einzubinden, aber so leicht wird's wohl nicht sein, man muss ja die Tasten einprogrammieren, schätze ich.

Grüße und danke
Marius

edit:
Aus der Doku:

Es ist weiterhin möglich, mit dem Programm ACSendCommand per TCP-Kommandos Steuerbefehle an den AcourateConvolver zu senden. Das Programm befindet sich ebenfalls im Programmverzeichnis.

Hierzu sind mit dem Windows Explorer geeignete Verknüpfungen anzulegen und mit einem zweckmässigen Namen abzuspeichern.

Zusätzlich zum Programmaufruf sind dazu in der Kommandozeile der Verknüpfung jeweils 2 bzw. 3 Startparameter anzugeben. Die Syntax ist:
C:\Program Files (x86)\AudioVero\AcourateConvolver\ACSendCommand.exe TCP-Adresse Kommando [Kommandoparameter]

Beispiel einer Verknüpfung mit Namen ac_iso226off:
C:\Program Files (x86)\AudioVero\AcourateConvolver\ACSendCommand.exe 192.168.137.6 ac_iso226off

Beispiel einer Verknüpfung mit Namen ac_volumeup:
C:\Program Files (x86)\AudioVero\AcourateConvolver\ACSendCommand.exe 192.168.137.6 ac_volumeup 10

Es stehen folgende Kommandos zur Verfügung:


D.h. ich mache folgendes:
- Ich erstelle die Dateien
- Ich erstelle die gewünschten Befehle (Filterbank 1,2,3 - lauter / leiser) etc. auf meiner FB
- Mit Event-Ghost ordne ich die Tasten den Dateien zu
- Profit!

Werde ich dieses WE mal probieren. Ich hoffe, dass es geht und praktikabel ist.


[Beitrag von Marius_FR am 18. Sep 2014, 09:47 bearbeitet]
uli_brueggemann
Stammgast
#679 erstellt: 18. Sep 2014, 09:56
Marius,

im Prinzip erfolgt das Ganze in zwei Schritten:
1. Erstellen der Verknüpfungen (Links)
2. Zuordnen der Links zu den Tasten der Fernsteuerung

Das Ergebnis von Schritt 1 kann man direkt überprüfen. Ein Mausklick auf den Link sollte die gewünschte Aktion bewirken. Damit ist dann die Funktionalität für die Steuerung des AcourateConvolvers gegeben und nachgewiesen.
Dann braucht es nur noch die Zuordung der der Tasten der Fernbedienung derart, dass eben bei einer Taste der entsprechende Link aufgerufen und ausgeführt wird.
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#680 erstellt: 18. Sep 2014, 09:58
Hallo Uli,

danke, ich werde es probieren und berichten.

Grüße
Marius
chro
Inventar
#681 erstellt: 18. Sep 2014, 19:12
Servus Uli,

die letzten Erklärungen haben mir gemeinsam mit den telefonaten meines Technikers mehr klarheit verschafft


Aber ich bin froh zu lesen, das ich da nicht der einzige bin der bei dem ganzen FIR-Gedöns aussteigt



Komme dann noch seperat auf dich zu. Werde den Raummodenberreich eben der Auflösung erst ab ca. 100 Hz die FIR´s drüberhauen, untenrum korrigiere ich die Moden mit IIR per Hand und Messung


Gruß Timo mit den Asciidateien


[Beitrag von chro am 18. Sep 2014, 19:16 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#682 erstellt: 20. Sep 2014, 10:03
Hallo,


chro (Beitrag #681) schrieb:
Werde den Raummodenberreich eben der Auflösung erst ab ca. 100 Hz die FIR´s drüberhauen, untenrum korrigiere ich die Moden mit IIR per Hand und Messung


Die ersten Gehversuche mit IIR-Filtern (bzw. deren endlicher Repräsentation, wenn über Acourate definiert) im Bass habe ich auch gewagt. Das Interessante daran ist vor allem, dass mit korrekt gesetzten Parametern für Frequenz, Amplitude und Güte nicht nur Überhöhungen korrigiert werden können. Die Moden können dadurch zum Teil nahezu vollständig beseitigt werden, d.h. sie tauchen auch im Wasserfall nicht mehr auf oder sind zumindest schwächer ausgeprägt (aes111th anti modal filter genelec pdf). Die Nachhallzeit wird also bei richtiger Auslegung ebenfalls verbessert. In der Theorie -- bisher habe ich nur simuliert und nicht nachgemessen -- konnte ich die Nachhallzeit im Bass um 0,1 - 0,2 Sekunden senken (Link, Link). Das Nachmessen mache ich bei Gelegenheit...

Viel Erfolg,
Andree
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