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Plattenspieler bloß cool oder auch akustisch ein Gewinn?

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peacounter
Inventar
#1503 erstellt: 18. Jul 2015, 19:47
Da muss man doch nicht gleich so unfreundlich werden!

Mit ist völlig klar, dass man meine Vorstellungen mit einem mehr oder weniger professionellen mastering-Tool selbstverständlich umsetzen kann.
Das ist aber nicht das was ich meine.
Ich meine eine reine vinylsimulation mit gewisser variabilität, die sich auch als solche ausweist und eine optisch ansprechende Oberfläche hat, die sich intuitiv spielerisch bedienen lässt.
Dafür bräuchte man einfach eine ästhetisch-vintagemässige Bedienoberfläche mit ca 10 Reglern.

Und was ich mehrfach erwähnte, ist dass ich mir sowas in erster Linie als App fürs Smartphone für das aufiophile spielkind vorstelle.

Mit Misanthropie hat dass nichts zu tun.
Das ist eher das Gegenteil nämlich menschenfreundlich und hedonistisch.

Wie ich schonmal schrieb könnte ich mir auch ein Auswahlmenü mit verschiedenen simulierten Tonabnehmern gut vorstellen, wo man sich dann einfach durchklickt und nicht mehr schrauben (und vor allem kaufen) muss.

Alles eben ganz ähnlich den gitarrenamp- oder Effekt-Simulationen, die es so gibt.
Die haben ja auch immer sehr ästhetische und intuitiv bedienbare Oberflächen.


[Beitrag von peacounter am 18. Jul 2015, 19:49 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#1504 erstellt: 19. Jul 2015, 11:05
Hallo!

@peacounter

Eine echte "Fälschung" des Schallplattenklanges die auch einem professionellem Auge und Ohr standhalten kann bekommst du eigentlich ohne massive "Handarbeit" nicht hin. Dazu brauchst du mehr als nur den Monobaß ab ca. 150-180 Hz und den Höhenfilter der ungleichmäßig zwischen 12 und 14 KHz mit wechelnder Flankensteilheit einsetzen müßte um die Fehler beim Scheidevorgang zu simulieren. Auch das "flackernde" Rosa Rauschen und der nichtlineare Anstieg der Verzerrungdsrate sowie zufällig verteile Frequenzgangfehler sind einzuberechnen, dazu natürlich noch die schwachen Abtastgeräusche der Nadel die in jedem Segment der Rille eine etwas andere Auswirkung hat müßte eingebaut werden.

Das läuft im Endeffekt auf ein Expertensystem aus das zwangsläufig einen gehörigen Batzen Rechenzeit verschlingen dürfte und kaum in Echtzeit agieren kann. Ich denke nicht das jemand so etwas schreiben wird, das wäre ähnlich aufwändig wie ein ein synthetisch klingender Röhrensimulator den es ja auch nicht gibt.

Eine "händische" "Fälschung" die sich mit entsprechenden Mitteln problemlos anfertigen läßt nimmt jedenfalls einen erheblichen Arbeitsaufwand in Anspruch wenn er z.B. über eine ganze Plattenseite von 23-25 Minuten gehen soll.

Natürlich kannst du dir hier etwas Arbeitsaufwand sparen indem du als Grundmuster z.B. eine Leerrillen-Aufnahme unterlegst und die Ergebnisse etwas anpassen läßt aber dann leidet das Ergebniss etwas an Gleichförmigkeit die für jeden der mit solchen Konstrukten auskennt einer der sichersten Indikatoren ist mit denen man eine solche "Fälschung" identifizieren kann.

Ich denke mal das dein Traum von einem echten "Vinylsimulator" nicht so einfach zu erfüllen ist, -mit einem einfachen Plug-In für einen Soundeditor oder gar einer App ist in absehbarer Zeit wohl eher nicht zu rechnen.

MFG Günther
MasterKenobi
Hat sich gelöscht
#1505 erstellt: 19. Jul 2015, 11:16
Im Keller steht noch ein alter Phillips Plattenspieler mit eingebautem Verstärker und passenden Phillips Boxen aus den 70er Jahren. Manchmal hőre ich da einige alte LPs von meinem Vater aus der guten alten Beat Zeit drűber.

Das hat schon was, muss ich sagen. Dieser warme Klang und das sanfte knistern dazu. Oldies hőre ich so sehr gerne, finde sogar, so klingen sie besser. ABER, alles andere, egal was, wűrde ich nie űber Schallplatte hőren wollen. Da brauch ich einfach diesen hochauflősenden, glasklaren, rauschfreien und reinen Klang der CD.


[Beitrag von MasterKenobi am 19. Jul 2015, 11:17 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#1506 erstellt: 19. Jul 2015, 12:00
@hörbert:

mir ist das schon klar.
Deswegen reduzieren sich meine Gedanken diesbezüglich auch nur noch auf die genannten Parameter.
Eine vollständige Simulation aller Unzulänglichkeiten von vinyl und der diesbezüglich produktionseitig unternommenen Gegenmaßnahmen auf Basis einer fertigen digitalen Produktion ist kaum machbar.
Die halte ich aber eigentlich auch garnicht für sinnvoll.
Der Charakter und in manchen Situationen auch für mich existente Charme des typischen vinylklanges steckt imo nämlich genau dort.
Und wenn diese Parameter auch noch regelbar und nicht nur zuschaltbar sind, kann man mit einem Dreh auf jedem Bereich den sweetspot beim höhenrolloff, der kanaltrennung usw finden.
Das ist dann nicht nur eine Simulation sondern imo sogar eine Erweiterung.

Dass der typische vinylklang weniger hifi/echt/authentisch ist, ist dabei ja völlig wurscht.
Ich bin kein Verfechter der "reinen Lehre" sondern bin bei Sounddesign immer für "erlaubt ist was gefällt" und finde rumspielereien mit eq oder zb einem vitalizer immer schon ganz sinnvoll.
In diese kerbe würde halt auch so eine "vinalizer"-App schlagen.
Ähnlich wie das durchwechseln verschiedener Tonabnehmer im Prinzip eine Spielerei...


[Beitrag von peacounter am 19. Jul 2015, 12:02 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1507 erstellt: 19. Jul 2015, 12:21
Hi,

nicht wirklich.

Angenommen man fängt mit dem Brot u. Butter TA AT 120 E an u. wechselt dann zu den höherwertigen Nadeln
(stereoneedles.com, AT) dann kann man sehr schön hören, was sich da verändert,
nämlich die Auflösung im Hochtonbereich.

Geht man dann weiter Richtung höherwertig ...
carterxl
Ist häufiger hier
#1508 erstellt: 19. Jul 2015, 13:30
Durchwechseln der TA-Systeme.

Ich denke da gibt es klar die eine Fraktion, sagt ... totale Spielerei und die anderen, für die es das Zentrale feature ist. Wie bei den Röhren Amps ... tube rolling oder ein einem FIIO 12DIY das wechseln der OPAMPS. Ich finde Upgradebarkeit eigentlich auch ein schönes feature. Oft leider teurer als gleich oben einzusteigen ..
Hörbert
Inventar
#1509 erstellt: 19. Jul 2015, 14:39
Hallo!

@.JC.


.........Geht man dann weiter Richtung höherwertig .........


...............ist recht flott schluß damit und man landet im "kosmetischen" Bereich.

Ca 95% aller handelüblichen Schallplatten lassen sich schon mit relativ einfachen Systemen in einer Preisklasse bis ca. 500-600 Euro mehr als nur ausreichend abtasten. Bei den letzten 5% hast du ohnehin schlechte Karten sie überhaupt ordentlich abtasten zu können da hier vor allem Fehler wie Verwellungen vorliegen ndie zumindestens für das Gros der üblichen Drehtonarme eine Barierre darstellt die akkurate Abtastung zu einem Dind der Unmöglichkeit macht. -Solche Exemplare gehören eigentlich in die Tonne aber was will man machen falls ein Teil davon zu der handvoll dermaßen extrem seltenen Scheiben gehört die sich weder für Geld noch für gute Worte überhaupt in einem akzeptabelen Zustand auftreiben lassen?

Es ist halt nicht damit getan sich an die Qualität des Equipments zu klammern und die dann doch recht engen Grenzen des Tonträgers Schallplatte dabei ausser acht zu lassen.

@peacounter

Nun ja, eine einfache Simulation oder Erweiterung wie du dir das vorstellst wird m.E. schon nach einer recht kurzen Weile wohl ein recht langweiliger Gimmik sein der durch seine stete Gleichförmigkeit eher stört als nützt so wie das bei den Rohrensimulatoren ebenfalls der Fall ist. Der Hauptreiz besteht bei solchen Effekten nach meiner Meinung gerade in nicht vorhersebaren Schwankungen inerhalb der gesetzten Perimeter.

Im übrigen kannst du dir doch eigentlich leicht diverse Test-Files erstellen indem du einen Leerrillenfigerprint mit einem Soundeditor über ein Musikfile legst bei dem du alles unterhalb von 150-180 Hz mono zusammengelegt hast und dessen Hochtonanteile du mit einem 6 dB-Filter ab 9-10 KHz soft beschnitten hast. Das ist eine Sache die mit einem zeitgemäßen Rechner in wenigen Minuten erledigt sein dürfte, -es geht eben nur nicht in Echtzeit-. Aber das dürfte eigentlich nichts ausmachen falls du dir so eine Reihe von Files generiert hast ist zum eine gewisse Auswahl verfügbar und zum anderen kannst du jederzeit einen schnellen Vergleich starten falls du die Originalfiles nicht überschreibst oder löscht.

Musikmaterial ist bekanntlich geduldig.

M FG Günther
Caspar67
Stammgast
#1510 erstellt: 19. Jul 2015, 15:32
Hier mal ein interessanter Film vom 03.07.2015, auf ZDF Info:

ZDF Info - Vinyl lebt



Nichtsdestotrotz soll doch jeder hören, wie er gerne mag.
8erberg
Inventar
#1511 erstellt: 19. Jul 2015, 15:58
Hallo,

oft genug hab ich auch die Schnauze voll 60er-70er Rock-Scheiben mit meinem zwar hochwertigen aber doch neutralen Ortofon zu hören und dann kommt ein gutes altes Shure M75 (Butter und Brotsystem der Zeit) ran mit guter Rundnadel.

Natürlich fehlt die Auflösung im Hochton, aber das rockt dann richtig. Als wenn der Dual plötzlich statt nen Straßenanzug die Lederjacke angezogen hat.

So hörte man die Mucke zu der Zeit - damals hatte kaum einer die Kohle für teure Systeme.

Und ich glaub genau dafür haben die Tontechniker damals auch abgemischt.

Peter
.JC.
Inventar
#1512 erstellt: 19. Jul 2015, 16:07
Hi,

dieser Sound ist wohl auch das, was man sich gemeinhin unter Schallplattenklang vorstellt.


Nur Wenige (Kenner der Sache) wissen es besser.
Das M 75 rockt wirklich, wem das gefällt.
carterxl
Ist häufiger hier
#1513 erstellt: 19. Jul 2015, 16:16

Caspar67 (Beitrag #1510) schrieb:
Hier mal ein interessanter Film vom 03.07.2015, auf ZDF Info:

ZDF Info - Vinyl lebt



Nichtsdestotrotz soll doch jeder hören, wie er gerne mag. :prost



Passend am Ende "Dylans times are a-changing" und die coolen Stroboskop-Platten.
Das hat schon was.
peacounter
Inventar
#1514 erstellt: 19. Jul 2015, 17:24
Der Tenor des Liedes wirkt in dem Zusammenhang irgendwie (vermutlich unfreiwillig) komisch...
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1515 erstellt: 19. Jul 2015, 17:36
Ja, so werden die meisten von einer schlecht bis mittelmässig klingenden Analog-Kette zu einer schlecht bis mittelmässig klingenden Digital-Kette wechseln und hernach voller Stolz verkünden, das ja Burger King zweifelsohne ein wirklich ganz anderes Kaliber als der Mäckes sei..

Da es allerdings ursprünglich eher um den Unterschied Bau zu Erfort ging, ist die Burger-Erkenntnis ziemlich exakt nichts wert....

Wenn ich von einem Käfer auf nen Dacia umsteige, hat das subjektiv bessere Fahrgefühl nichts mit der Überlegenheit des Front - gegenüber dem Heckantrieb zu tun. - man ist halt nur von alt & schlecht auf neu & schlecht gewechselt..
8erberg
Inventar
#1516 erstellt: 19. Jul 2015, 18:15
Hätte hätte, Fahrradkette

Peter
TomBe*
Inventar
#1517 erstellt: 20. Jul 2015, 02:50
Platte fördert die Kreativität


© Malte
.JC.
Inventar
#1518 erstellt: 20. Jul 2015, 06:56
Hi,

@ Günther
Nun ja kosmetischer Bereich, das kann man wohl so sagen, die Unterschiede werden gering.
Ich habe zwei Tonabnehmer (jeweils mit gerade eingefahrener Nadel) im Einsatz:

ein AT 155 LC auf dem sehr leichten (Mg) Technics HS
ein AT 150 E auf einem compound Holz HS

ich wechsle da manchmal je nach Lust u. Laune u. mittlerweile traue ich mir zu sie
auch blind unterscheiden zu können, aber ein darin ungeübter Hörer müsste sich
schon recht konzentrieren um die Unterschiede zu hören.

Gleiches gilt übrigens für den Unterschied zur jeweiligen CD
Hmeck
Inventar
#1519 erstellt: 20. Jul 2015, 08:06
@TomBe*

Klasse. Aber der Mitteldorn dürfte sich nicht mitdrehen!
8erberg
Inventar
#1520 erstellt: 20. Jul 2015, 09:25
Hallo,

@Hmeck:
nach dem Tonarm und dem darunterhängenden Kristallsystem könnt man aba sagen: in dem Fall auch egal...

Peter
juanitolo1
Stammgast
#1521 erstellt: 20. Jul 2015, 09:33
Man bemerkt natürlich auch die digitale Kälte und Teilnahmslosigkeit, die über dem ganzen Video liegt.

Da bevorzugt der Vinyl Freund doch ein vernünftiges analoges Gerät, dass die ganze Bandbreite der Bewegung, der innewohnenden Dynamik, und der inneren Ruhe und gleichzeitigen Spannung bestens erfasst hätte.

Innere Ruhe
https://de.wikipedia.org/wiki/Arriflex
Hörbert
Inventar
#1522 erstellt: 20. Jul 2015, 09:38
Hallo!

@.JC.

Ab einem bestimmen Level ist die Frage halt nicht mehr ob es noch zusätzliche Informationen aus der Schallplatte herauszuholen gibt sondern wie sie am gefälligsten präsentiert werden, -das ist halt Kosmetik-.

Nicht das ich da etwas dagegen hätte, ganz im Gegenteil suche ich mir die jeweils am besten auf meinen eigenen Geschmack zugeschnittenen Präsentationen heraus, kombiniert mit einem bestimmten Tonarm läßt sich so durch die unterschiedliche Abstimmung, -bis hin zur gezielten Fehlabstimmung-, genau das optimale Klangbild (in Grenzen, versteht sich) erzielen das ich gerade haben will.

Mir ist selbstverständlich klar das diese Effekte nur dadurch überhaupt möglich sind weil das gesamte analoge Abtastgeraffel dermaßen imperfekt ist. Auf einem höherem Wiedergabelevel wie ihn die zeitgemäßeren Medien bieten brauche ich dafür wie schon ohben erwähnt einen recht großen Programmieraufwand an dem zudem niemand interesse hat da er sich komerziell nie auszahlen würde.

-Zudem-, wo bliebe dabei der Bastelspaß?

MFG Günther
.JC.
Inventar
#1523 erstellt: 20. Jul 2015, 09:40
8erberg
Inventar
#1524 erstellt: 20. Jul 2015, 09:40
Hallo,

nur baut selbst ARRI nur noch digitale Kameras.

BTW hat Arri ein Dutzend Oscars gewonnen.

Peter
.JC.
Inventar
#1525 erstellt: 20. Jul 2015, 09:56
Hi,

schon klar, in der Fotografie wird Zelluloid nur noch zu künstlerischen Zwecken eingesetzt.

Im oben verlinkten Video gab es einige interessante Gesichtspunkte zu hören
(ich habe 13.000 € für Platten ausgegeben u. habe keinen Dreher,
ich mache das weil ich Platten sammle).

Wie ich finde einer der wesentlichen Punkte.
Ohne Sammlerleidenschaft ist die LP eher sinnlos.
Das wurde ja auch recht deutlich, LP Hörer schätzen das physische Medium,
eben die Platte an sich.

Das ist bei mir ganz genau so.
Das echte durchblättern der LPs usw. gehört einfach dazu.

Nur mag ich keinen sog. LP Sound, sondern will schon die bestmögliche Klangqualität haben.
Was wiederrum zum weiterentwickeln der Technik führt, genial um den männlichen Spieltrieb
zu befriedigen.
peacounter
Inventar
#1526 erstellt: 20. Jul 2015, 09:57

Hörbert (Beitrag #1522) schrieb:
...Bastelspaß...
das ist wohl einer der wichtigsten Aspekte für viele vinylisten.
Das basteln und das etwas aufwändigere handling.
Auch wenn ich selbst das nicht kenne, kann ich es doch verstehen.
8erberg
Inventar
#1527 erstellt: 20. Jul 2015, 10:14
Hallo,

das scheinen auch die meisten übriggebliebenen Vinylfreunde zu denken.

Ende der 70er hatten noch der allergrößte Teil der Plattenspieler den ab Werk verbauten Tonabnehmer und kaum ein Käufer kam auf die Idee den zu wechseln.

Der Großteil der damaligen Konsumenten wollten quasi ein R2R-Gerät, was ich auch vielfach bei Bekannten damals erlebt habe (falsches Ausbalancieren und unkorrektes Einstellen der Auflagekraft/Antiskating waren an der Tagesordnung).

Peter
Archivo
Inventar
#1528 erstellt: 20. Jul 2015, 10:15

Hmeck (Beitrag #1519) schrieb:
@TomBe*

Klasse. Aber der Mitteldorn dürfte sich nicht mitdrehen!



Was meinst Du mit "mitdrehen"?
carterxl
Ist häufiger hier
#1529 erstellt: 20. Jul 2015, 10:17
Ich denke auch Basteln und Nostalgie (für älteren unter uns)
ecki40
Stammgast
#1530 erstellt: 20. Jul 2015, 10:19
Hallo ihr Lieben !!
Nicht vergessen : Ohne Vinyl gäb es gar kein Digital....oder ?
Heinrich
Inventar
#1531 erstellt: 20. Jul 2015, 10:37
Nach langer Zeit...

1.) Vinyl: Bass MUSS nicht mono sein, DARF aber NICHT gegenphasig sein.
2.) Kurze Höhenimpulse sind idR kein Problem, Zischlaute eher.
3.) Klemmeffekte spielen bei modernen Schliffen (praktisch) keine Rolle.
4.) Exzentrische Platten sind immer ein Problem (einzige Lösung wiedergabeseitig: beide Nakamichi-Dreher).
5.) Mehr als 30-35dB Dynamik sind für die Heimwiedergabe unsinnig, dh. diesbezüglich ist die LP also völlig ausreichend. Dasselbe gilt für die Kanlatrennung: Ausreichend für die stereophone Wiedergabe.
6.) Ein Plattenspieler ist ein Werkzeug zur Wiedergabe von Schallplatten. Die Frage ist also mE ähnlich falsch wie "Ist eine Rohrzange bloß cool oder ein Gewinn für den Werkzeugkasten?".
7.) Vorteil LP: Es gibt genügend Material, das nie digital erschienen ist. Frühe CDs (inkl. der digitalen Masterbänder aus den 80ern) sind oft genug mangelhaft gemastert/überspielt. Hier gewinnt die LP aufgrund des besseren Masterings.
8.) Apropos Matering: Da LPs derzeit stark in Mode kommen, sind die Schneidstudios und Pressen komplett ausgelastet. Dies führt leider oft zu Schlampereien, zudem gibt es nur wenige, wirklich gute Cutting Engineers.
9.) Apropos Mastering: Oft genung wird das CD-Digitalmaster zur Überspielung auf LP genutzt, dh. es wird die Notwendigkeit eines eigenen Vinylmasters ignoriert.
10.) Apropos Mastering: Wenn ein eigenes Mastering für Vinyl erstellt wurde, wird dies mittlerweile (absurderweise eigentlich) weniger stark komprimiert als das entsprechende CD-Master. Dadurch kann's ggf. "natürlicher" klingen.

===

Bitte keine enervierend-langweiligen "Grundsatzdiskussionen". Das hatten wir doch schon vor 10 Jahren...

===

Grüße aus Wien,
Heinrich


[Beitrag von Heinrich am 20. Jul 2015, 10:45 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#1532 erstellt: 20. Jul 2015, 10:40

ecki40 (Beitrag #1530) schrieb:
Hallo ihr Lieben !!
Nicht vergessen : Ohne Vinyl gäb es gar kein Digital....oder ? :L

Und?
Ohne Pferdekutschen gäbs auch keine Autos.
Auf was bezieht sich dein Kommentar?


[Beitrag von peacounter am 20. Jul 2015, 10:41 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1533 erstellt: 20. Jul 2015, 10:55
Hi Peter,

Du hattest, glaube ich, erwähnt mal als DJ im Einsatz gewesen zu sein.
Hast Du da etwa NICHT mit dem SL 12000 MKII aufgelegt ?
Welche TA hast Du benutzt.

Ich jedenfalls hatte auf meinem, ja fast baugleichen, SL 1600 MKII so schnell wie es ging einen
halbwegs vernünftigen TA (das allererste Ortofon Concorde STD).

Im Video sieht man meistens die Concordes (als Nightclub u. Broadcast E)
u. auch das nicht ohne Grund (Rille treffen).
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#1534 erstellt: 20. Jul 2015, 11:03

Bastelspass


mhh...was gibts da groß zu Basteln...ordentlichen Dreher kaufen, einmal Tonabnehmer justieren...30 min max.....danach läuft der Dreher ohne weitere Begöscherung 20 - 30 Jahre......alle paar Jahre mal Nadel oder TN wechseln, dat wars.....ich hör lieber Vinyl anstatt dauernd zu basteln....

Bastelpotential iss ja vorhanden, man MUSS es ja aber nicht machen .....
8erberg
Inventar
#1535 erstellt: 20. Jul 2015, 11:16

Archivo (Beitrag #1528) schrieb:



Was meinst Du mit "mitdrehen"?


Wenn der Dorn wie der Teller mitdrehen würde käm es einem vor, als würde der Dorn "feststehen" was ja auch relativ stimmen würde.

Nur Billigdreher haben einen feststehenden Mitteldorn.

@ .JC. jepp, natürlich Technics, davor waren es Lencos, meist die 75er.

Wir hatten damals die gerade frisch auf den Markt angebotenen "Bananen" von Ortofon. Das war schon ein Fortschritt, denn endlich konnte man Rückwärtsdrehen und den Takt suchen um passend in den Takt einzuregeln.

Aber wir waren "grüne Jungs", erst Jahre später hab ich dann im legendären Glaspalast in Dinslaken von Woody van Eyden und seinen Kumpels gezeigt bekommen was man machen kann... hossa!

Die hatten es raus - ohne den großen Max raushängen zu lassen - war ein lustiger Abend.
Ist aber auch schon wieder ewig her, irgendwann Anfang der 90er muss das gewesen sein.

Peter
peacounter
Inventar
#1536 erstellt: 20. Jul 2015, 12:21

Heinrich (Beitrag #1531) schrieb:

6.) Ein Plattenspieler ist ein Werkzeug zur Wiedergabe von Schallplatten. Die Frage ist also mE ähnlich falsch wie "Ist eine Rohrzange bloß cool oder ein Gewinn für den Werkzeugkasten?".
kein guter vergleich!
die frage lautete: "bringt vinyl klanglich einen mehrwert?"
also wäre die werkzeuganalogie eher " bringt mir ein satz maulschlüssel für den arbeitserfolg etwas, wenn ich schon nen guten ratschenkasten hab?"
und die antwort wäre "ja, wenn du von oben nicht an eine schraube kommst, brauchst du sowas"
ähnlich wie "ja, wenn es eine aufnahme nicht auf cd gibt (bzw nur schlecht gemastert)"

aber sicher würde niemand antworten:
"ja, weil nämlich maulschlüssel vintage sind und mich daran erinnern, wie ich in den 70ern an meiner ersten mofa rumgeschraubt hab" oder "ja, denn die benutzung von maulschlüsseln entschleunigt im gegensatz zu ratschen, akku- oder schlagschraubern ungemein".
Hörbert
Inventar
#1537 erstellt: 20. Jul 2015, 13:30
Hallo!

@ecki40


........Ohne Vinyl gäb es gar kein Digital....oder .........


Hmmm, ich weiß nicht, ich denke eigentlich doch. Tonband und später die Kassette hätten auch ganz ohne Schallplatten einen funktionierenden Musikmarkt hervorgebracht und vor Emil Berliners Schellackplatten gab es schließlich schon die Wachswalzen.

Der einzige Grund warum das technisch eigentlich überlegene Tonband seinerzeit der Schallplatte nicht den Rang abgelaufen hat war neben dem umständlerischen Handling einig und alleine wohl der relativ hohe Preis der Bänder und Geräte.

@BassTrombone


........ man MUSS es ja aber nicht machen ..........


Müssen natürlich nicht, aber ohne den Bastelspaß ist das wie ein Comic ohne Farben, -es kann zwar trozdem reizvoll sein aber m.E. fehlt etwas wesentliches-.

MFG Günther
Bob_Weir
Stammgast
#1538 erstellt: 20. Jul 2015, 15:06

8erberg (Beitrag #1511) schrieb:

Natürlich fehlt die Auflösung im Hochton, aber das rockt dann richtig.



Bei mir nicht, alles klingt klar und sehr durchsichtig, da fehlt gar nichts.
8erberg
Inventar
#1539 erstellt: 20. Jul 2015, 15:16
Hallo,
@ Bob Weir: was hast Du denn für ne Rundnadel an Deinem Shure M75?

Die graue oder die beige Originalnadel?

Peter
Bob_Weir
Stammgast
#1540 erstellt: 20. Jul 2015, 15:28
Ich habe aktuell gar kein Shure System.
8erberg
Inventar
#1541 erstellt: 20. Jul 2015, 15:31
Hallo,

dann versteh ich Dein Statement nicht...

Peter
peacounter
Inventar
#1542 erstellt: 20. Jul 2015, 15:54
bob ist schon lange nicht mehr penibel bei der sache.
es geht ihm offensichtlich mehr um statements als um sachliche argumentation.
ParrotHH
Inventar
#1543 erstellt: 20. Jul 2015, 17:17

Bob_Weir (Beitrag #548) schrieb:
Nun lass doch mal Deine Rechenbeispiele beiseite und nenne mir ein paar neue Alben der letzten Jahre, die in der Fachpresse (Rolling Stone, Spex, Musik Express, Mojo, Record Collector) besprochen wurden, aber nicht auf Vinyl erhältlich sind. Ich bin gespannt...

Da hörte ich doch letztens wieder mal Telemanns Orpheus, und zwar die fantastische Aufnahme unter René Jacobs auf dem Label Harmonia Mundi:

amazon.de

Von René Jacobs besitze ich noch viele andere Opern-Einspielungen, die für mich "Referenz-Character" besitzen, so z. B. die gesamten Da Ponte-Opern oder den Croesus von Reinhard Keiser.

Die Opern-Boxen von Harmonia Mundi erfüllen btw auch hohe haptische Ansprüche, denn es handelt sich dabei nicht um normale Plastikpackungen, sondern um wirklich schöne Kartonverpackungen, in denen dann auch ein liebevoll gestaltetes und umfangreiches Booklet enthalten ist. Weiterhin ist unter dem Label auch einer meiner Lieblings-Pianisten/Cembalisten unter Vertrag, namentlich Andreas Staier. Dann kommen noch diverse Orchester, Dirigenten und Solisten hinzu, meist aus der Szene der historischen Aufführungspraxis, ohne die ich musikalisch schwerlich auskommen würde.

Zu all diesen Künstlern und ihren Einspielungen in den letzten 20 Jahren gab es reichhaltige Besprechungen in der Fachwelt und der Fachpresse.

Und nun nenne Du mir bitte mal eine - nur eine einzige - Veröffentlichung dieses Labels aus den letzten 20 Jahren auf Vinyl!

Parrot
Holger
Inventar
#1544 erstellt: 20. Jul 2015, 17:18

8erberg (Beitrag #1539) schrieb:

Die graue oder die beige Originalnadel?


Also ich habe die (beige) N75 B Type 2 - die spielt klasse und es fehlt nichts.
Heinrich
Inventar
#1545 erstellt: 20. Jul 2015, 17:57
Servus,

dann halt die direkte Antwort auf die Frage "Plattenspieler bloß cool oder auch akustisch ein Gewinn?":

1.) Weder - noch.
2.) Sowohl - als auch.

Und zwar beides zu gleichen Teilen

Vinylhören ist idR schlicht "anders".

• Man hört idR Alben, keine Songs oder Playlists. Allerdings zwingt einen niemand, bei digitaler Widergabe keine ganzen Alben zu hören. Die Versuchung ist ggf. größer, da einfacher.
• Die Haptik ist eine andere - der damit verbundene Pflegeaufwand allerdings auch.
• Ob's dann klanglich gefällt oder nicht, hängt vom verbundenen Aufwand (kann man beeinflussen) und von der Qualität der jeweiligen LP ab (schwerer zu beeinflussen).

Ab welchem GELD eine "gute" Wiedergabe von LP möglich ist, hängt von den Ansprüchen und Erwartungen ab. Wichtiger als das investierte Geld ist mE der "gewußt wo"-Kauf. Plug and Play ist bei einem Plattenspieler zwar möglich, dann sollte ihn aber vorher jemand exakt justiert haben. Möglicherweise das größte Problem bei Vinyl - bei falscher Justage wird aus dem besten Plattenspieler eine Plattenfräse.

Bei mir ist's ganz einfach: Ich habe ein paar tausend LPs, daher habe ich einen Plattenspieler.

Grüße aus Wien,
Heinrich
peacounter
Inventar
#1546 erstellt: 20. Jul 2015, 18:09
genau!
viele platten bedingen einen player.
so einfach so sinnvoll.
mein dp47f trägt ein ordentliches system und den original-arm.
funzt...
ich hab keinerlei interesse, daran etwas zu ändern... alles gut.
ich hab auch nix dran zu mäkeln.... das ist alles akademisch (aber ich liebe akademische betrachtungen!)
was mich an vinyl stört is das gehampel drumrum!
Heinrich
Inventar
#1547 erstellt: 20. Jul 2015, 18:35
Servus,


was mich an vinyl stört is das gehampel drumrum!


Gruß aus Wien,
Heinrich
Holger
Inventar
#1548 erstellt: 20. Jul 2015, 20:23

peacounter (Beitrag #1546) schrieb:

was mich an vinyl stört is das gehampel drumrum!


Nachdem das jetzt zum (gefühlt) 1000sten Mal geschrieben wurde, wiederhole ich mich auch nochmals:

Mir macht das Handling meiner Platten großen Spaß - und eine LP aufzulegen dauert bei mir nicht großartig viel länger als 'ne Zehdeh in die Player-Schublade einzulegen.
Galvon_Tar
Hat sich gelöscht
#1549 erstellt: 20. Jul 2015, 20:35
Moin zusammen

Ich habe sowohl gute umfangreiche CDs (Sammlungen, Konzerte) als auch Vinyl....meine liebe Frau bringt mir ab und an aus HH nach der Arbeit eine neue Scheibe mit.

Was mir an Vinyl besser gefällt ist alleine das Format...man hat etwas in der Hand, oft sind Booklets dabei (die man ohne Lupe lesen kann ), evtl. noch die Songtexte, Poster, Postkarten, Autogrammkarten usw. usw.

Nicht das ich das brauche...ich finde es einfach nett und interessant....und das Gefühl etwas mehr bekommen zu haben für mein Geld.

Außerdem liebe ich die Mechanik meines Plattenspielers, das Leuchten des Strobos und bei älteren Platten das leise Knacken und Rauschen zu Beginn....es lebt irgendwie alles.

Aber ohne Frage klingt eine moderne gut abgemischte CD dynamischer...und meist besser (nicht schlagen bitte ).

Trotzdem: Vote for Vinyl

Gruß Andreas
peacounter
Inventar
#1550 erstellt: 20. Jul 2015, 21:03

Holger (Beitrag #1548) schrieb:

peacounter (Beitrag #1546) schrieb:

was mich an vinyl stört is das gehampel drumrum!


Nachdem das jetzt zum (gefühlt) 1000sten Mal geschrieben wurde, wiederhole ich mich auch nochmals:

Mir macht das Handling meiner Platten großen Spaß - und eine LP aufzulegen dauert bei mir nicht großartig viel länger als 'ne Zehdeh in die Player-Schublade einzulegen.


genau ... dich freuts, mich störts...
aber beides ist irrelevant in bezug auf die threadfrage.

übrehebliche bobigkeiten sind damit noch lange nicht außen vor:

Bob_Weir (Beitrag #1484) schrieb:
...dem denaturierten und somit kulturverlustigen Ohr des CD-Hörers kann man das mit Sicherheit unterjubeln.


und es gibt auch menschen, die die analogen verbiegungen toll findenden.
Bob_Weir (Beitrag #1441) schrieb:

Es soll sogar Leute geben, die den aseptischen und unnatürlichen Digi-Sound toll finden! Sachen gibt's...
juanitolo1
Stammgast
#1551 erstellt: 20. Jul 2015, 21:23

peacounter (Beitrag #1550) schrieb:

und es gibt auch menschen, die die analogen verbiegungen toll findenden.

Findet jeder toll, die EQs an den Mischpulten sind bestimmt nicht nur deshalb da, um das (analoge) Pult ob seiner vielen Knöpfe teuer aussehen zu lassen.

Ein Bassdrum ohne analoge Verbiegungen klänge wie eingeschlafene Füße...genau wie so ziemlich jedes andere Instrument auch...
Auch digitale Verbiegungen werden überaus gerne genommen.

Und ein SM58 oder Beta58 von Shure werden ebenfalls ob ihres verbogenen Frequenzgangs als Vocal Mikro live sehr geschätzt.
Weischflurst
Gesperrt
#1552 erstellt: 20. Jul 2015, 21:25

Holger (Beitrag #1548) schrieb:

Nachdem das jetzt zum (gefühlt) 1000sten Mal geschrieben wurde, wiederhole ich mich auch nochmals:

Mir macht das Handling meiner Platten großen Spaß - und eine LP aufzulegen dauert bei mir nicht großartig viel länger als 'ne Zehdeh in die Player-Schublade einzulegen.


Nachdem Du das jetzt zum gefühlten 1001. mal geschrieben hast, erkläre mir mal, warum mir hier jemand weismachen will, dass eine Erweiterung der Möglichkeiten wie zum Beispiel das erstellen und abspielen einer Playlist eine Versuchung ist, der es zu widerstehen gilt.

Natürlich glaube ich Dir, soweit es die Beschreibung Deiner Umstände und Empfindungen betrifft, und ich gönne Dir den Spaß durchaus, aber ich finde dies Vinylkreuzrittertum, das einige hier betreiben, genau so überflüssig wie Du Felix' realistische Betrachtungen zum Thema Musik hören in guter Qualität.
Holger
Inventar
#1553 erstellt: 20. Jul 2015, 21:29

peacounter (Beitrag #1550) schrieb:


genau ... dich freuts, mich störts...
aber beides ist irrelevant in bezug auf die threadfrage.


Vielleicht solltest du dir dann demnächst die 1001ste Erwähnung verkneifen... und dann hab' ich auch nichts zu kontern.


übrehebliche bobigkeiten sind damit noch lange nicht außen vor:


Mach's doch wie ich - ignoriere Bob einfach.
Ist halt ein ganz extremer Extremist - sowas gibt's halt, wenn sie aber keinen Sprengstoffgürtel tragen kann man sie ruhig ignorieren.
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