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Plattenspieler bloß cool oder auch akustisch ein Gewinn?

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tomtiger
Administrator
#2653 erstellt: 04. Sep 2015, 16:25
Hi,


Jakob1863 (Beitrag #2646) schrieb:
Ansonsten lese ich, dass die überschaubare Zahl der Menschen (über den Globus verteilt), die den Service für Schneidmaschinen machen, der Ansicht sind, die Maschinen seien gebaut wie "Panzer" liefen mit relativ langsamen Geschwindigkeiten und deshalb sähen sie auf lange Zeit keine irreparablen Reparaturfälle.
Wenn es einen Markt gibt, gibt es oft auch Unternehmer, die sich um diesen Markt kümmern; bislang scheint es auch bei Schneidköpfen, Motoren usw. so zu sein, mal sehen, ob es in Zukunft so bleibt....


naja, Du kannst auch auf Basis nur einer einzigen Schraube das Auto nachbauen, aus dem die rausgefallen ist. Es ist nur eine Frage des Geldes.

Es gibt auch heute noch Menschen, die Pferdekutschen und Holzräder reparieren, auch neu bauen. trotzdem ist eine Pferdekutsche mit Holzrädern kein modernes, komfortables Fortbewegungsmittel.

Ich meine die Hauptursache für fehlende Neubauten (also korrekt: Nachbauten) bei Schneidemaschinen und Zubehörteilen dürfte eine rechtliche Frage sein. Das Vermarkten solcher Dinge wird durch Patente, Gebrauchsmuster etc.etc. in jedem Fall erschwert. Es ist kein Problem, für eine bestehende Maschine einzelne Teile maßanfertigen zu lassen, aber eine komplette Maschine oder nur den Schneidkopf herstellen und verkaufen, ist wohl genau so illegal, wie ein altes Dos Programm aus den 1980ern zu kopieren und zu verkaufen.

Einen SX25 1:1 nachzubauen, wird rechtlich wohl schwierig, bei älteren Produkten, vielleicht solche aus dem ehemaligen Ostblock könnte man vielleicht eher Chancen haben.

Neumann wurde von Sennheiser übernommen, vermutlichen liegen die Rechte also bei denen. DMM wurde mit TelDec koentwickelt, Teldec gehört heute zu Warner, vermutlichen liegen Teile der Recht bei denen.

Angeblich sollen nur mehr 5 oder 6 DMM Schneidemaschinen weltweit existieren, alle in Europa. Von der letzten DMM Schneidemaschine in den USA wird erzählt, dass die von Scientology gekauft wurde, vor etwa 15 Jahren oder so, was mir schwer fällt zu glauben, wer würde Scientology LPs kaufen?



Aber egal, es wurde hier darauf verwiesen, dass eben keine neuen Entwicklungen stattfinden, und einfach alte Maschinen 1:1 nachzubauen ist rechtlich nicht zulässig, außer, man hätte die Rechte daran, und das wäre noch teuer.

Ideen gäbe es da viele, z.B. ein modernes Gerät, dass per Laser in einen Stahlrohling die Rillen schneidet.


Aber offenbar verdient man mit LPs nicht genug, als dass sich so eine Entwicklung auszahlen würde, oder die Rechteinhaber bezahlt werden könnten.

Und offenbar sind die Leute mit modernen LPs, die auf Ostblockqualität hergestellt wurden, sehr glücklich. Die Zeiten, wo Schallplattenliebhaber auf Japanpressungen oder solchen aus den USA bestanden, weil die ja so viel besser waren, als die westeuropäischen Pressungen, scheinen jedenfalls vorbei. Ostblockpressungen, vor denen man sich in den 1980ern allenfalls geekelt hatte, scheinen heute jedenfalls "State of the Art" des Vinyl zu sein.


LG Tom
8erberg
Inventar
#2654 erstellt: 04. Sep 2015, 16:47
Hallo,

http://www.totalsonic.net/dmm.htm

Na ja, wenn nicht ein technologischer Durchbruch (wahrscheinlich von einem oder vielen Vinyl-Fan[s] entwickelt) kommt ist Schallplatte tatsächlich eine Auslauftechnologie: wenn man Knatter verdienen kann nimmt man den Reibach mit aber Neuinvestitionen gibts es nicht.

Peter
peacounter
Inventar
#2655 erstellt: 04. Sep 2015, 17:03
das ist wie der trend zu sonstigen vintage-geschichten.
fanta gibts wieder in der alten flasche aus den 70ern und sondereditionen von raider oder treets verkaufen sich wie bekloppt...
und es hat ja auch was....
so ein bischen wie ein blick durchs fernrohr auf die eigene jugend...
aber ist die flasche wirklich objektiv schöner?
entschleunigt sie?
oder entschleunigt treets mehr als m&m's?
imo nicht.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#2656 erstellt: 04. Sep 2015, 17:07
Moin


Von der letzten DMM Schneidemaschine in den USA wird erzählt, dass die von Scientology gekauft wurde, vor etwa 15 Jahren oder so, was mir schwer fällt zu glauben, wer würde Scientology LPs kaufen?


jede Menge Leute..

https://de.wikipedia.org/wiki/Will_Smith/Diskografie

Und zur Not legen die auch Olivia und John T nochmal als reissue auf.
Hörbert
Inventar
#2657 erstellt: 04. Sep 2015, 17:12
Hallo!


......Ostblockpressungen, vor denen man sich in den 1980ern allenfalls geekelt hatte,........



Na ganz so schlimm war es nicht, objektiv lieferten zumindestens auf dem Klassiksektor Supraphon und Melodya recht gute Qualität ab aber das wurde ausserhalb des Klassik- und Jazzsektors wohl nicht so wahrgenommen. Die alten Melodya-Jazzpressungen sind heute jedenfalls gesucht, im Klassiksektor tut sich natürlich nichts, -hier interessiert man sich allenfalls für Schallplatten mit historischen Aufnahmen die es bislange auf CD noch gar nicht gibt aber ansonsten trifft das gesamte Thema dort auf Desinteresse.

Auch auf dem Jazzsektor ist die Schallplatte nicht der Renner neuere Aufnahmen erscheinen auch hier fast ausschließlich als CD oder als Hochbitformat.

Nur im Pop-/Rockbereich hat sie halt ein derzeitiges kleines Hoch das aber lange nicht ausreicht den hier ganz allgemeinen Rückgang der Verkaufszahlen physikalischer Tonträger auszugleichen.

Mit dem nochmaligen Verkauf des Backkataloges wird es wohl auch mit der alten Schallplatte nix, na ja möglicherweise klappt es ja mit der Audio-Blue-ray oder einfach mit Hochbit-Downloads im FLAC-Format.

MFG Günther
ParrotHH
Inventar
#2658 erstellt: 04. Sep 2015, 17:27

Hörbert (Beitrag #2657) schrieb:
im Klassiksektor tut sich natürlich nichts, -hier interessiert man sich allenfalls für Schallplatten mit historischen Aufnahmen die es bislange auf CD noch gar nicht gibt aber ansonsten trifft das gesamte Thema dort auf Desinteresse.

In einer der letzten Stereoplay-Ausgaben habe ich gelesen, dass die Deutsche Grammophon einen Sack voll alter Aufnahmen erneut auf Vinyl herausbringt.

Wobei ich mich gefragt habe, wer sich das zum Vinyl-Vollpreis kaufen soll, weil das dann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Aufnahmen sind, die in der Zwischenzeit schon als CD x-mal in Budget-Serien wiederaufgelegt wurden.

Parrot
Hörbert
Inventar
#2659 erstellt: 04. Sep 2015, 18:43
Hallo!

@ParrotHH

Möglicherweise versucht man wieder einmal die Klassikhörer zur Schallplatte zurückzubringen, in den letzten zehn Jahren gab es etliche solcher Versuche die alle derb in die Hose gingen.

Aber das ist klar, hier sind die gravierenden Nachteile des alten Formats am deutlichsten zu spüren.

Ach ja, bist du sicher daß diie DG die schallplatten selbst Verlegen und Vertreiben will?

In ihren FAQs steht dazu folgendes:

Ich interessiere mich für Vinylaufnahmen, werden Schallplatten noch hergestellt? Wo kann ich sie kaufen?

Es gibt zwei Unternehmen die von der DG lizensierte LPs herstellen:

www.speakerscorner.de und
www.clearaudio.de

MFG Günther
.JC.
Inventar
#2660 erstellt: 04. Sep 2015, 19:06

peacounter (Beitrag #2655) schrieb:

so ein bischen wie ein blick durchs fernrohr auf die eigene jugend...


ParrotHH
Inventar
#2661 erstellt: 04. Sep 2015, 19:33

Hörbert (Beitrag #2659) schrieb:
Ach ja, bist du sicher daß diie DG die schallplatten selbst Verlegen und Vertreiben will?

Bin eben extra für Dich aufs Klo gegangen, der angemessene Platz für die Stereoplay...

Da steht dann:

Dabei setzt Universal nach wie vor auf hochwertige Archiv-Reissues: Zuletzt erschienen gleich ein halbes Dutzend alter Erfolgsalben, und die meisten in echten Analogtransfers: So zählt das 1962, im neutralen Wien anberaumte "Gipfeltreffen" zwischen dem sowjetischen Klaviertitanen Svjatoslav Richter und Herbert von Karajan in Tschaikowskys b-moll-Konzert zu den Highlights des Gelblabels...


Bla bla bla, mir jetzt zu mühsam, alles abzutippen, hab Hunger und Fussball kommt
Letztlich alles uralte Aufnahmen aus den Jahren 1954 bis 1984.

Wer kauft sowas???

Eine einzige Neuproduktion wird genannt: die Bach-Suiten für Cello, die aber schon Ende 2014 erschienen.

jpc.de

Parrot
ParrotHH
Inventar
#2662 erstellt: 04. Sep 2015, 19:42
...Ok...

Hier mal auf die Schnelle die im Stereoplay erwähnten Reissues:

jpc.de

jpc.de

jpc.de

jpc.de

jpc.de

jpc.de

jpc.de

Für mich interessant: keine einzige!

Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich HIP-verseucht bin, und überhaupt erst so wirklich Zugang zur Klassik gefunden habe, bzw. mir zuvor immer die Klangästhetik der Nachkriegszeit den Zugang versperrt hatte.

Parrot
tomtiger
Administrator
#2663 erstellt: 04. Sep 2015, 23:34
Hi,



Hörbert (Beitrag #2657) schrieb:
Klassiksektor Supraphon und Melodya recht gute Qualität


nicht nur die, worauf ich raus wollte, ist, dass in den 1980ern aber - in den entsprechenden audiophilen Kreisen - auch noch 20 Jahre später, z.B. die Supraphon "Dark Side of the Moon" als minderwertig angesehen wurde.


Mir ist auch klar, das im Osten wie im Westen auf den selben Maschinen gute und schlechte Qualität produziert wurde, trotzdem finde ich es reichlich paradox, dass diese ehemals verachtete Ostblockmaschinen heute das "Kulturgut Analogplatte" repräsentieren sollen.



ParrotHH (Beitrag #2662) schrieb:
Für mich interessant: keine einzige!


Ich frage mich da auch, wer die denn kauft. Diese Platten hat man entweder schon seit über 20 Jahren, selbst wenn man sie sich in seiner Jugend nicht leisten konnte, hat man sie günstig in den 1980ern gebraucht gekauft, als Klassiksammler auf CD umgestiegen sind. Oder man hat sie selbst als CD nachgekauft.

Ich kann mir ehrlich nur vorstellen, dass gerade solche Berichte diese Platten als "Muss man haben wenn man nicht als kultureller Tiefflieger gelten will" anpreist, und die sowieso nie gehört werden sondern nur pro forma im Plattenregal der Neoanalogis stehen. Die wenigen, die keinen CD Spieler haben, werden wohl keinen relevanten bedienbaren Markt darstellen.


LG Tom


PS: Ob man in 20 Jahren in "audiophilen Kreisen" darüber diskutieren wird, ob Musikdateien, die im Jahr 2001 mit dem originalen Itunes runter geladen wurden, höhere Qualität haben, als dann aktuelle Downloadversionen? Sind dann vielleicht Musikdateien, die über Kupferkabel geladen wurden qualitativ besser als solche, die über Glasfaser gingen?
.JC.
Inventar
#2664 erstellt: 05. Sep 2015, 03:09
HI;


ParrotHH (Beitrag #2661) schrieb:

Letztlich alles uralte Aufnahmen aus den Jahren 1954 bis 1984.
Wer kauft sowas???


wenn man die Maria Schrader hören will, dann ist das eben so um 1968
aber die Bandmaschinen zu der Zeit waren gut genug

mir kommt es eh so vor, als sei analog echter als digital
ZeeeM
Inventar
#2665 erstellt: 05. Sep 2015, 09:19

.JC. (Beitrag #2664) schrieb:
mir kommt es eh so vor, als sei analog echter als digital


Ist es aber nicht Digital ist das Signal deutlich exakter mit erheblich weniger Mängeln zu reproduzieren, als analog.
Ergo kommt dieses Gefühl der Echtheit anders zustande.
Die alte Belafonte Live at the Carnegie Hall transportiert auch ganz herrlich die Stimmung, Zum guten Teil ist das dem Können der Tontechniker geschuldet. Kurz nach Markteinführung der CD, hörte ich vom Label Telarc die 1812 Ofentüre mit den echten Kanonenschüssen im Vergleich CD-LP. Die CD war da echt eine Offenbarung. Wenn heute einiges scheisse klingt, oder auch die LP besser als die CD, am Medium liegt es nicht.
Beaufighter
Inventar
#2666 erstellt: 05. Sep 2015, 10:20
Herrlich wie der abgeht.


Die gute Bseite geht ja auch verloren.

Gruß Beaufighter
Hörbert
Inventar
#2667 erstellt: 05. Sep 2015, 10:32
Hallo!

@ParrotHH


........Wer kauft sowas???.......


Vermutlich niemand der noch alle Tassen im Kopf hat ausser vieleicht das tapfere kleine Häufchen der "wahren echten High-Ender" oder vieleicht auch die "echten wahren High-Ender".

Alle diese Aufnahmen sind aus dem alten Klassik- Mainstream-Programm und seit mindestens 25 Jahren immer wieder einmal als CD in den Billig-Serien der Polygram erhältlich.

Bis auf die Mahler-Kubelik -wie man sich wenn schon- gleich in der günstigen GA auf CD zulegen sollte kann man von allen diesen Titeln auch ebensogut in jedem gebraucht-Platten-Shop für 1-2 Euro auch die gut erhaltenen Originale erhalten, nur die Kubelik dürfte dort recht selten zu finden sein da der Mahler und Bruckner Hype erst mit der Cd so richtig ins Rollen kam und Mahler zu Plattenzeiten zwar nicht als exotisches aber zumindestens nicht als Mainstream-Musikmaterial gehandelt wurde.

MFg Günther
Jakob1863
Gesperrt
#2668 erstellt: 05. Sep 2015, 12:36

tomtiger (Beitrag #2653) schrieb:
<snip>
naja, Du kannst auch auf Basis nur einer einzigen Schraube das Auto nachbauen, aus dem die rausgefallen ist. Es ist nur eine Frage des Geldes.

Es gibt auch heute noch Menschen, die Pferdekutschen und Holzräder reparieren, auch neu bauen. trotzdem ist eine Pferdekutsche mit Holzrädern kein modernes, komfortables Fortbewegungsmittel. ;)


Gemeint hatten die sinngemäß zitierten Sachverständigen, die Grundlage der Schneidmaschinen sei so robust und daran gemessen, die tatsächliche Belastung dieser Grundlage so gering, dass noch auf lange Zeit keine Neuproduktion aus Ersatzgründen notwendig werden würde. Es gäbe natürlich Verschleissteile, aber auch die Originalhersteller (wei z.B. Neumann) hätten auch schon an vielen Stellen auf Normzulieferteile gesetzt, sodass es auch dabei häufig Ersatz gäbe. Es könne trotzdem zwischendurch mal schwierig werden, weil besondere Selektion notwendig sei oder auch diese Hersteller verschwänden, aber dann müsse man eben für diese Teile andere Lösungen finden.

Und, wie gesagt, bei Schneidköpfen gibt es tatsächlich mindestens eine Neukonstruktion, mind. eine Servicefirma kümmert sich um neue Direktantriebsmotoren, bietet auch Schnittkontroller an,es werden nmE Ersatzteile für die Neumannschneidköpfe produziert.
Es gibt wohl eine erstaunlich geringe Zahl an Menschen, die über das notwendige Wissen in diesem Bereich verfügen, aber (durchaus überraschend zumindest für mich) es scheint auch früher schon nicht anders gewesen zu sein. Stimmen die Geschichten, dann hat beispielsweise Otto Hepp sämtliche Schneidköpfe seines Arbeitgebers über die Jahrzehnte _allein_ gebaut- es sollen insgesamt ~350 sein.


Ich meine die Hauptursache für fehlende Neubauten (also korrekt: Nachbauten) bei Schneidemaschinen und Zubehörteilen dürfte eine rechtliche Frage sein. Das Vermarkten solcher Dinge wird durch Patente, Gebrauchsmuster etc.etc. in jedem Fall erschwert. Es ist kein Problem, für eine bestehende Maschine einzelne Teile maßanfertigen zu lassen, aber eine komplette Maschine oder nur den Schneidkopf herstellen und verkaufen, ist wohl genau so illegal, wie ein altes Dos Programm aus den 1980ern zu kopieren und zu verkaufen. ;)


Kann sein, kann aber auch nicht sein; vielleicht haben Neumann und Co. (also der andere ) nicht nur ihre Restbestände jeweils den Angestellten, die auch innerhalb des Unternehmens dafür zuständig waren, überlassen (im Falle von Otto Hepp soll es der sprichtwörtliche Dollar gewesen sein) sondern auch nachvollziehbarerweise ihre Schutzrechte auslaufen lassen.
ME zeigt die Erfahrung, dass, sofern ein Engpass einer Nachfrage gegenübersteht, auch eine Lösung gefunden wird....


Aber egal, es wurde hier darauf verwiesen, dass eben keine neuen Entwicklungen stattfinden, und einfach alte Maschinen 1:1 nachzubauen ist rechtlich nicht zulässig, außer, man hätte die Rechte daran, und das wäre noch teuer.

Ideen gäbe es da viele, z.B. ein modernes Gerät, dass per Laser in einen Stahlrohling die Rillen schneidet.


Geglaubt und spekuliert wird bekanntermaßen in Foren sehr viel; ein Teilnehmer dieses Threads z.B. glaubte, mit 2014 sei der Höhepunkt der Vinylrenaissance erreicht und nun ginge es wieder bergab, allenfalls könne es noch ein kürzeres Verharren auf dem erreichten Stand geben.



Aber offenbar verdient man mit LPs nicht genug, als dass sich so eine Entwicklung auszahlen würde, oder die Rechteinhaber bezahlt werden könnten.


Ja, das glaubte man nmE auch in Bezug auf neue Pressmaschinen....


Und offenbar sind die Leute mit modernen LPs, die auf Ostblockqualität hergestellt wurden, sehr glücklich. Die Zeiten, wo Schallplattenliebhaber auf Japanpressungen oder solchen aus den USA bestanden, weil die ja so viel besser waren, als die westeuropäischen Pressungen, scheinen jedenfalls vorbei. Ostblockpressungen, vor denen man sich in den 1980ern allenfalls geekelt hatte, scheinen heute jedenfalls "State of the Art" des Vinyl zu sein. ;)


Gerüchte halten sich hartnäckig, wonach sich die alten "Ostblockstrukturen" vor ~20-25 Jahren aufgelöst haben sollen; vielleicht hat sich dadurch auch etwas verändert.....
tomtiger
Administrator
#2669 erstellt: 06. Sep 2015, 03:08
Hi,


Jakob1863 (Beitrag #2668) schrieb:
Gemeint hatten die sinngemäß zitierten Sachverständigen, die Grundlage der Schneidmaschinen sei so robust und daran gemessen, die tatsächliche Belastung dieser Grundlage so gering, dass noch auf lange Zeit keine Neuproduktion aus Ersatzgründen notwendig werden würde. Es gäbe natürlich Verschleissteile, aber auch die Originalhersteller (wei z.B. Neumann) hätten auch schon an vielen Stellen auf Normzulieferteile gesetzt, sodass es auch dabei häufig Ersatz gäbe. Es könne trotzdem zwischendurch mal schwierig werden, weil besondere Selektion notwendig sei oder auch diese Hersteller verschwänden, aber dann müsse man eben für diese Teile andere Lösungen finden.


Das ist soweit auch korrekt, aber irgendwann werden die Kosten für die Teilebeschaffung eine Höhe erreichen, die das Ganze an die Grenze der Rentabilität bringt. Die Technik dahinter ist ja verhältnismäßig simpel, aber die benötigten Stückzahlen sind nicht wirklich groß, früher oder später wird man um gewinnbringend arbeiten zu können den Preis erhöhen müssen.



Kann sein, kann aber auch nicht sein;


Da hast Du natürlich recht.



Ja, das glaubte man nmE auch in Bezug auf neue Pressmaschinen....


Die Pressen waren nie ein Problem.


LG Tom
Beaufighter
Inventar
#2670 erstellt: 06. Sep 2015, 05:50
Moin moin,

wo ist in diesem Thread denn das Problem.

Wir leben im 21. Jahrhundert und eine Technik von vor 70 bis ca. 30 Jahren muss aussterben weil keiner mehr in der Lage sein soll Platten herzustellen?

Weil die Technik so kompliziert ist?

Liebe Antivinylis, denkt ihr ab und an über das nach was ihr da hinschreibt, oder macht ihr das aus Schabernack weil ihr Langeweile habt.

Erst waren die Pressen das Problem nun sind sie es nicht mehr. Ihr werdet schon ne Maschine finden die es euch ermöglicht die Platte sterben zu lassen. Nur Mut haut man weiter raus was euch gerade so einfällt.

Ich würde viel lieber über das Thema akustischer Gewinn schreiben, in Bezug auf,dass es früher die B Seite gab und heute eben nicht mehr. Somit ist das ein tatsächlicher akustischer Gewinn für mich, denn ich bekomme Musik einfach angeboten die ich einfach on Top bekomme.


Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 06. Sep 2015, 05:50 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#2671 erstellt: 06. Sep 2015, 08:52
Hi,

ich hatte gestern Besuch, weil ich einen Dual 1226 verschenkt hatte.
Beim Abholen hatte mein Cousin noch etwas Zeit u. ich gerade die Lou Reed - Transformer
auf meinem SL 1710 mit dem AT 155 LC liegen u. sagte: willst Du mal was hören ?

Nach den ersten Klängen musste er schon lächeln u. nach dem Lied meinte er: wer braucht da CD ?

Meinte ich: ich nicht !



ps
die Transformer war ein Glücksgriff vor kurzem in der Bucht, orig. RCA von 1972 in vg++
(BPRS 7038) da wusste man noch, wie man hochwertige Platten produziert !
Hörbert
Inventar
#2672 erstellt: 06. Sep 2015, 09:08
Hallo!


.....Wir leben im 21. Jahrhundert und eine Technik von vor 70 bis ca. 30 Jahren muss aussterben weil keiner mehr in der Lage sein soll Platten herzustellen?..........


Was soll daran besonder sein? Es gibt etliche Maschinen die wir heute nicht mehr Herstellen können da wir andere Lösungen gefunden haben, etliche Produkte die man mit solchen Maschinen herstellte heute einfach nicht mehr brauchen, ja es gibt ganze Technologiezweige die schlicht und ergreifend abgestorben sind und für die heute gar nicht mehr die nötige Infrastuktur vorhanden wäre um sie wiederzubeleben.

Dabei braucht es dazu nicht eimal technologischer Gründe, oft ist es eingfach eine Frage der mamit erzielbaren Rendite.


......Weil die Technik so kompliziert ist?.......


Nein, weil schlicht und ergreifend die Investition in diese Maschinen sich nicht mehr auszahlt, der zu erwartende Gewimm ist zu niedrig das es für einen Investor interessant sein würde.


....... in Bezug auf,dass es früher die B Seite gab und heute eben nicht mehr. ........


Nicht jeder sammet Singels und Maxis, auch im Pop-Rockbereich war das früher bei Alben nicht so, m.E. also ein sehr begrenzter Gewinn. Es gab sogar sogenabnnte "Konzeptalben" bei denen jedes darauf gepresste Stück zu einem bestimmten Thema gehörte.

MFG Günther
.JC.
Inventar
#2673 erstellt: 06. Sep 2015, 09:18
Hi,


Hörbert (Beitrag #2672) schrieb:
Dabei braucht es dazu nicht einmal technologischer Gründe, oft ist es einfach eine Frage der damit erzielbaren Rendite.


genau so ist es.
Offensichtlich erwartet der Auftraggeber für die neuen Pressen mit ihnen einen Gewinn machen zu können.

Wobei ich sagen muss, nach all den Jahrzehnten, da die LP die Nr. 1 als Musikträger war,
gibt es zig Millionen, gar Millarden von LPs, die man gebraucht kaufen kann u. das reicht mir vollauf.

Da neue Produktionen ohnehin digital gemacht sind, kann ich die dann auch als CD o.ä. hören,
da brauche ich keine noch so audiophile LP.
ZeeeM
Inventar
#2674 erstellt: 06. Sep 2015, 10:06

.JC. (Beitrag #2673) schrieb:

Da neue Produktionen ohnehin digital gemacht sind, kann ich die dann auch als CD o.ä. hören,
da brauche ich keine noch so audiophile LP.


Viele digitale Produktionen sind auch schon > 30 Jahre alt. Eine LP kann man so gut in 16/44.1 digitalisieren, das sogar der analoge Flair mit rüberkommt. Umgekehrt ist es eher schwierig.
tomtiger
Administrator
#2675 erstellt: 06. Sep 2015, 11:19
Hi,


Hörbert (Beitrag #2672) schrieb:
Es gibt etliche Maschinen die wir heute nicht mehr Herstellen können da wir andere Lösungen gefunden haben, etliche Produkte die man mit solchen Maschinen herstellte heute einfach nicht mehr brauchen, ja es gibt ganze Technologiezweige die schlicht und ergreifend abgestorben sind und für die heute gar nicht mehr die nötige Infrastuktur vorhanden wäre um sie wiederzubeleben.


beispielsweise ein Typenrad oder ein Kugelkopf für eine Schreibmaschine, oder gar ein Hebelarm. Das kann man jederzeit nachbauen, weil es technisch keine Herausforderung ist, aber es würde mehr kosten, als ein Computer samt Drucker, daher wird man es einfach nicht machen. Und wenn jetzt jemand ein Fan von Texten ist, die mit der Maschine getippt wurden und solche Texte lieber liest, als wenn sie vom Laserdrucker gedruckt würden, dann wird er sich damit abfinden müssen, dass über Kurz oder Lang die Herstellung von maschinegetippten Texten aus Kostengründen nicht mehr möglich sein wird.


Nicht heute, nicht morgen, aber vermutlich noch zu unseren Lebzeiten.

LG Tom
Beaufighter
Inventar
#2676 erstellt: 06. Sep 2015, 11:37
Wenn Olympia Tag und Nacht ausgelastet wäre, weil ganz viele Menschen eine Schreibmaschine besitzen würden wollen, dann wird der Chef sicherlich sagen in 10 Jahren sind unsere Maschinen abgeschrieben ich Millionär und meine Kinder haben keinen Bock zu arbeiten wir machen dann den Laden zu.

Klar so läuft es in god old Germany.

Es wird sich dann natürlich auch kein Nachfolger finden der den Laden gerne übernimmt und auch gerne Millionär würde werden wollen.

Es gibt so viele Firmen die Sondermaschinenbau betreiben, die können jede Menge herstellen.

Wenn Werke 7 Tage die Woche 24 Stunden ausgelastet sind, dann lohnen sich Investitionen,
egal wie ihr das versucht schlecht zu rechnen.

Gruß Beaufighter
Hörbert
Inventar
#2677 erstellt: 06. Sep 2015, 17:54
Hallo!

@Beaufighter

Na dann investier halt und werde Millionär.

Ich meinerseits würde keinen Cent in ein Geschäft stecken das auf die Überbleisel eines finalen Crash der vor dreissig Jahren stattfand basiert und das auf einem Produkt basiert das nur jeder 40-400 Bundesbürger kauft.

Ich habe nichts gegen neue Schallplatten, ich brauche sie halt nicht und solange es noch zu halbwegs vernüftigen Preisen gut erhaltene Erstpressungen der Sachen gibt die sowohl niemals auf CD erschienen sind als auch überhaupt für mich von Interesse kann es mir auch egal sein ob noch neue Platten gepresst werden oder nicht. Bei neuewren Sachen setze ich ohnehin auf andere Tonträger und falls es nur einen Download geben sollte würde ich auch den nehmen, -das Format ist schließlich nicht die Musik-.

MFG Günther
Beaufighter
Inventar
#2678 erstellt: 06. Sep 2015, 18:30
Moin moin,

Hörbert schrieb:
Ich meinerseits würde keinen Cent in ein Geschäft stecken das auf die Überbleisel eines finalen Crash der vor dreissig Jahren stattfand basiert und das auf einem Produkt basiert das nur jeder 40-400 Bundesbürger kauft.


Dann dürfte es keine Skateboards geben keine Surfbretter und höchstwahrscheinlich werden auch weniger Wohnmobile als Schallplatten produziert.


Sachen setze ich ohnehin auf andere Tonträger und falls es nur einen Download geben sollte würde ich auch den nehmen, -das Format ist schließlich nicht die Musik-.


Ich möchte dich mit nichten zu Platte überreden, doch möchte ich auch nicht das du etwas ins negative ziehst was gerade aufwärts strebt.

Wenn es dir reicht das Schallwellen dein Ohr erreichen, gut dann ist das für dich genug.

Mir reicht das eben nicht ich hab das gern ein wenig mit mehr Sinnen.

Das ist meine Definition von akustischem Mehrwert.

Gruß Beaufighter
ZeeeM
Inventar
#2679 erstellt: 06. Sep 2015, 18:54

Beaufighter (Beitrag #2678) schrieb:
Wenn es dir reicht das Schallwellen dein Ohr erreichen, gut dann ist das für dich genug.

Mir reicht das eben nicht ich hab das gern ein wenig mit mehr Sinnen.

Das ist meine Definition von akustischem Mehrwert.


Was soll "akustischer Mehrwert" sein?
Hörbert
Inventar
#2680 erstellt: 06. Sep 2015, 19:10
Hallo!

@Beaufighter


........doch möchte ich auch nicht das du etwas ins negative ziehst was gerade aufwärts strebt........


Ja dann tue doch einmal etwas dafür, gehe zu deinem Finanzberater und sage ihm das du in der Schallplattenherstellung investieren willst, -oder zu deiner Bank und sage denen daß du eine gute Investitionsidee hast und einen hohen Kredit brauchst-.

Dann wirst du ja sehen was ein Spezialist für Investitionsfragen dazu meint ob da etwas "aufwärts strebt".

.
MFG Günther
8erberg
Inventar
#2681 erstellt: 06. Sep 2015, 19:44
Hallo,

na ja, Banker sind eh Investitionsverhinderer.

Ich kenn hier in der Kante einen Textilbetrieb - Kerngesund und auf Wachstum - den keine Bank auch nur einen Cent leihen will weil Textilindustrie in Deutschland ja keine Zukunft hat... na ja, der gute Knabe hatte gut geerbt und kann es sich erlauben (!) inzwischen webt er auch für den Künstler Cristo die Stoffe.

Das dazu und die "Fähigkeit" der Banken Geschäftsmodelle zu bewerten.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 06. Sep 2015, 19:46 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#2682 erstellt: 07. Sep 2015, 03:56
Hi,


8erberg (Beitrag #2681) schrieb:
Das dazu und die "Fähigkeit" der Banken Geschäftsmodelle zu bewerten.


die Banken machen das schon korrekt, es ist immerhin nicht ihr Geld, das sie investieren. Die Frage ist ja, was passiert, wenn der Textilbetrieb pleite geht. Dann kämen die Beschwerden, weil die Bank unser Geld in so eine am absteigenden Ast befindliche Branche investierte.



Beaufighter (Beitrag #2678) schrieb:
Dann dürfte es keine Skateboards geben keine Surfbretter und höchstwahrscheinlich werden auch weniger Wohnmobile als Schallplatten produziert.


Wenn ein Wohnmobil so viel kosten würde, wie eine Schallplatte, würde Dein Vergleich Sinn machen.

1981 wurden weltweit mehr als eine Milliarde LPs verkauft, 2008 waren es gerade einmal 9 Millionen (Quelle: International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), Berichte für die Jahre 1973 bis 2008. London: IFPI.).

2006 waren es nur 3 Millionen LPs weltweit, ob das ein "aufwärts Streben" ist, oder ein "letztes Aufbäumen" sei dahin gestellt.

2008 wurden 50 Millionen Musikkassetten, 1,3 Milliarden CDs und 100 Millionen digitale Alben (Download etc.) vertreiben.


Wenn Du Dich freust, dass heute mehr LPs produziert werden als noch vor wenigen Jahren, ist OK. Wenn Du Dir wünscht, dass in Zukunft neue Alben immer auch als LP neben CD und Download angeboten werden ist OK.

Aber auf Basis dieser Zahlen eine vinylreiche Zukunft zu prognostizieren ist nunmal nicht sehr plausibel.

LG Tom

Edith:

Grafik gefunden:



[Beitrag von tomtiger am 07. Sep 2015, 03:58 bearbeitet]
Fränk_B.
Stammgast
#2683 erstellt: 07. Sep 2015, 09:00
hi,

immer die absoluten Zahlen und deren Schlußfolgerungen sind schon klasse

hier mal meine zu den Zahlen:

es werden wieder mehr Platten verkauft (2015 sicherlich noch mehr) - also steigender Absatz seit immerhin 2007

2009 waren es 9 Mio - glaubt ihr ernsthaft diesen Markt (egal wie groß er gegenüber CD ist!) will keiner Abgrasen?

...und CD ist auf einem absteigenden Ast, schön analog zu den Downloads - da glaube ich ist's 2015 noch krasser zu erkennen


Grüße,

Fränk
peacounter
Inventar
#2684 erstellt: 07. Sep 2015, 09:47
Ein Hersteller verdient aber nicht genug an einer Platte, damit sich die Investition lohnt.
Also müssten die Marktpreise hoch.
Fränk_B.
Stammgast
#2685 erstellt: 07. Sep 2015, 09:58

peacounter (Beitrag #2684) schrieb:
Ein Hersteller verdient aber nicht genug an einer Platte, damit sich die Investition lohnt.


hi,

wer sagt das? du?

sofern sich Gewinne erwirtschaften lassen, wird es einen geben, der auf den Zug aufspringt.


Grüße,

Fränk
peacounter
Inventar
#2686 erstellt: 07. Sep 2015, 10:05

Fränk_B. (Beitrag #2685) schrieb:
wer sagt das? du?

Die Zahlen kann man googeln.
Schau mal was kleinauflagen vinyl so kosten.
Das ist nicht viel und daran müsste sich so eine neue Maschine messen.
Denn die alten produzieren ja auch noch weiter.
Vom Erlös zieht man dann noch die Kosten für Material, Arbeitskraft und Administration ab und das was überbleibt muss die neue Maschine finanzieren und den unternehmergewinn (ohne den nunmal niemand sowas macht).

Ich vermute einfach mal ins Blaue hinein, dass sich sowas erst bei Verdopplung oder verdreifachend der Preise lohnt.
Aber dann sinken wieder die Verkäufe.


Fränk_B. (Beitrag #2685) schrieb:
sofern sich Gewinne erwirtschaften lassen, wird es einen geben, der auf den Zug aufspringt.
ich bezweifle aber wie gesagt, dass sich damit Gewinne erwirtschaften lassen.
Ich bezweifle sogar, dass neue Produktionskapazitäten überhaupt kostendeckend arbeiten würden.
Und Kostendeckung reicht nunmal nicht.


[Beitrag von peacounter am 07. Sep 2015, 10:10 bearbeitet]
Fränk_B.
Stammgast
#2687 erstellt: 07. Sep 2015, 10:15

peacounter (Beitrag #2686) schrieb:

Fränk_B. (Beitrag #2685) schrieb:
wer sagt das? du?


Denn die alten produzieren ja auch noch weiter.

hi,

das Szenario war ja (vor ein paar Postings): wenn die Maschinen hinüber sind, werden keine Platten mehr produziert - da halte ich dagegen: wenn "Bedarf" von z.B. über 9Mio da ist, wird es einen Weg geben diesen zu bedienen, da bin ich mir sicher. Wie dieser aussehen wird: keine Ahnung


Grüße,

Fränk
Hörbert
Inventar
#2688 erstellt: 07. Sep 2015, 10:32
Hallo!

@Fränk_B.


.........und CD ist auf einem absteigenden Ast, schön analog zu den Downloads - da glaube ich ist's 2015 noch krasser zu erkennen.......


Der Absatzrückgang ist nicht nur bei CD´s rückläufig sondern ganz allgemein, auch wenn du alle Formate zusammenrechnest wirst du Jahr für Jahr sinkende Absatzzahlen erhalten.

Das ist ja auch ganz einsichtig, hier liegt eine Situation vor in der der Markt gesättigt ist und viele der Käufer den schon zum -zigsten- mal aufgelegten Backkatalogs sterben mittlerweile teilweise altersbedingt weg oder können bei ihrer Umsiedelung ins Altenheim nicht ihr gesamtes Geraffel mitnehmen.

Nur für wenige jüngere Leute ist das Zeug aus dem Backkatalog noch interessant als wird die Nachfrage danach auch ständig weiter sinken.

Der Versuch das ganze Geraffel noch einmal auf Schallplatten zu vermarken wird m.E. genau so in die Hose gehen wie der Versuch den man mit DVD-A und SACD gemacht hat, auch hier wurde ja vorweiegend das uralte Zeug angeboten das ohnehin schon jeder hat den es überhaupt interessiert.

Bevor die MI nicht umschenkt und in neue Ideen investiert wird sich an den allgemein sinkenden Absatzzahlen auch nicht wirklich etwas ändern, -egal wie oft man noch alte oder neue Formate auf den Markt schmeißen wird.

Wenn man heute das Werbegetrommel für die Schallplatte total einstellen würde wäre sie wahrscheinlich morgen weg.

MFG Günther
peacounter
Inventar
#2689 erstellt: 07. Sep 2015, 10:46
Wenn sich die Preise für Pressungen nicht (mehr) an den derzeitigen orientieren, müssen die Marktpreise hoch.
Das ist nunmal so.
Wenn eine Platte in der Herstellung um einen Euro teurer wird, steigt der Preis im Plattenladen um 4-5 Euro.
Was spuckt so eine Presse am Tag aus?
Vermutlich ein paar hundert Alben.
Derzeit kostet ne Kleinserie ca nen Euro pro Platte (incl Nachbearbeitung, Label, Sleave und Logistik).
Größere Stückzahlen dementsprechend noch weniger.
Davon muss nicht nur der Mann an der Presse bezahlt werden sondern auch das ganze surrounding (Gebäude, Energie, Material, unternehmergewinn, matritze usw...).

Ergo: mit den derzeitigen Kursen sind neue Maschinen nicht machbar.
Und mit deutlich höheren Preisen sinken wieder die Verkäufe.
Jakob1863
Gesperrt
#2690 erstellt: 07. Sep 2015, 10:47
Es ist nicht sinnvoll, mit Zahlen von 2008 zu argumentieren, wenn wir in diesem Thread doch bereits neuere Zahlen für 2014 und das erste Halbjahr 2015 genannt haben.
Der Vinylabsatz lag allein in den USA in 2014 bei 9,2 Mio. Stk., was allerdings nur die "offiziellen", sprich Mitgliedsfirmen der Verbände und/oder Verkaufsstellen mit Scannerkassen etc., Vertriebswege umfasst. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2015 zeigen eine Steigerung um ~32-34%, bei ähnlichem Verlauf wie in den Vorjahren, kann es also durchaus auch für 2015 eine höhere Zuwachsrate geben.

Ob ausreichend mit der Vinylproduktion verdient wird? Nach dem besagten NYTimes-Artikel beträgt der Anteil der Vinylsparte bei GZ-Media am Umsatz ~30% und am Gewinn ~25%, da kämen dann schon ein paar Millionen zusammen....
tomtiger
Administrator
#2691 erstellt: 07. Sep 2015, 10:53
Hi,


Fränk_B. (Beitrag #2687) schrieb:
das Szenario war ja (vor ein paar Postings): wenn die Maschinen hinüber sind, werden keine Platten mehr produziert - da halte ich dagegen: wenn "Bedarf" von z.B. über 9Mio da ist, wird es einen Weg geben diesen zu bedienen, da bin ich mir sicher. Wie dieser aussehen wird: keine Ahnung


der Punkt war korrekt: Irgendwann wird die Instandhaltung so teuer werden, dass sich das bei den aktuellen Preisen nicht mehr rentiert.

Natürlich wird erstmal weiter produziert. Z.B. so: https://www.youtube.com/watch?v=LODB9NmpKWQ

Also natürlich professionell, galvanisieren usw., ob das dann gute Wiedergabequalität ist, steht auf einem anderen Blatt.

LG Tom
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#2692 erstellt: 07. Sep 2015, 11:00
Moin


toll, wie sich in erster Linie die Anti-Vinylisten gegenseitig im Erstellen von - lieder insuffizienten- business-Plänen für Plattenpressen und Schneidstichel-Herstellung übertreffen..

Faszination Schallplatte..


[Beitrag von kinodehemm am 07. Sep 2015, 11:01 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#2693 erstellt: 07. Sep 2015, 11:10
Was für eine merkwürdige Diskussion...

Sicher wird es auch neue Schallplatten geben, wenn der Markt dafür vorhanden ist. Wie das preislich aussehen wird, regelt schlicht der Markt.

Allerdings empfehle ich manchen mal dringlich, ihre Blase zu verlassen, und mit ein paar Musikkonsumenten der Generation <30 Jahre zu sprechen. Wenn man die danach befragt, wie relevant der Besitz eines physischen Mediums zur gehörten Musik ist, wird man oftmals in leere Augen schauen, die schieres Unverständnis der Frage ausdrücken. Da wird per iTunes gekauft oder per Spotify und Co. gestreamt. Einen Tonträger brauchen und wollen (!) viele da gar nicht haben.

Man muss sich einfach klarmachen, dass Musik für die meisten einfach nur ein Gebrauchsgegenstand zu Unterhaltung war und ist. Früher gab es da eine Schnittmenge zwischen den normalen Musik-Konsumenten und den Musik-Liebhabern, denn beide MUSSTEN sich zwangsläufig die Musik über den dazugehörigen Tonträger besorgen.

Das ist heute nicht mehr notwendig, die allermeiste Musik kann man konsumieren, ohne einen physischen Tonträger kaufen zu müssen. Und das spiegelt sich nach und nach auch in den Verkaufszahlen wieder.

Und in der Folge wird der Markt für diese Tonträger, egal ob CD oder LP, eine vergleichsweise kleine Nische für Liebhaber werden, die dann auch Liebhaberpreise zahlen müssen.

Parrot
Jakob1863
Gesperrt
#2694 erstellt: 07. Sep 2015, 11:33
Ich würd auch zustimmen, dass es sich in weiten Teilen um eine erstaunlich merkwürdige Diskussion handelt, denn, vielleicht habe ich es auch nur überlesen, es hat doch niemand behauptet, Vinyl schicke sich an, wieder zur Nummer Eins im Tonträgersegment zu werden und überträfe dabei bestimmt in Kürze die Stückzahlen aus der Hochzeit......

Aber, es gibt seit geraumer Zeit eine erstaunliche Wiederbelebungswelle bei Schallplatten und an dieser ist ebenso erstaunlicherweise gerade auch die Nachwuchsgeneration <30 beteiligt.

Der im besagten Artikel zitierte GZ-Media-CEO hat es doch (sinngemäß) ganz gut auf den Punkt gebracht, "nur ein Idiot könne annehmen, diese Steigerung würde immer so weitergehen, andererseits dauere es erfahrungsgemäß auch eine gewisse Zeit, bis Zuwachsraten von 50% bis auf Null fallen,und überhaupt habe die jetzige Entwicklung auch niemand vorhergesehen" .

P.S. Da die Frage nach dem Sinn von Wiederveröffentlichungen alter Aufnahmen auf Vinyl aufkam- nmE ergab die nähere Aufschlüsserung der Verkaufszahlen für die USA (2015), das der Umsatz mit (Back)katalogaufnahmen den Umsatz mit Neuveröffentlichungen leicht überstieg.


[Beitrag von Jakob1863 am 07. Sep 2015, 12:00 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2695 erstellt: 07. Sep 2015, 11:43

Jakob1863 (Beitrag #2694) schrieb:

Aber, es gibt seit geraumer Zeit eine erstaunlicher Wiederbelebungswelle bei Schallplatten und an dieser ist ebenso erstaunlicherweise gerade auch die Nachwuchsgeneration <30 beteiligt.
zahlen?
ich kann mir echt nicht vorstellen, dass unter den vinyl-neueinsteigern mehr als 20% unter 30 sind.

zwar sagt man so allgemein, die jugend würde immer ungebildeter aber so schlimm is es dann doch nicht...
13mart
Inventar
#2696 erstellt: 07. Sep 2015, 11:52

Hörbert (Beitrag #2688) schrieb:

Wenn man heute das Werbegetrommel für die Schallplatte total einstellen würde wäre sie wahrscheinlich morgen weg.


nun, seit 35 Jahren läuft eine permanente Werbekampagne gegen die Schallplatte. Dies hat ihr nicht geschadet hat, eher im Gegenteil.

Gruß Mart
peacounter
Inventar
#2697 erstellt: 07. Sep 2015, 11:55
nein, die lief nur am anfang.
seit mindestens 10 jahren läuft eine massive werbekampagne FÜR vinyl.
und das oft wieder besseren wissens.
Jakob1863
Gesperrt
#2698 erstellt: 07. Sep 2015, 12:03
Das erklärt natürlich einen gewissen Teil der "Merkwürdigkeit", denn offenbar muss wieder jemand gerettet werden, und diesmal vor dem "evil vinyl" ....


[Beitrag von Jakob1863 am 07. Sep 2015, 12:05 bearbeitet]
BassTrombone
Hat sich gelöscht
#2699 erstellt: 07. Sep 2015, 12:07
massive Werbekampagne für Vinyl ????? so wie für den Weissen Riesen oder M und M ??

Wo ? wann ? mir ist davon noch rein garnix begegnet.....ich bin aber auch insgesamt ein totaler Werbeverweigerer, daher bitte ich um Beispiele, wo diese massive Werbekampagne angeblich zu finden sein soll.....im Verblödungs-TV oder Nerv-Radio oder Werbeanzeigen in der Papierpresse ist es mir bisher nicht begegnet....


[Beitrag von BassTrombone am 07. Sep 2015, 12:09 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2700 erstellt: 07. Sep 2015, 12:28
in den hifi-postillen.
das einzige medium, wo man sich für so eine verschrobenheit erfolg versprechen kann.

vermutlich werden mehr waschmaschinen als lp's in D verkauft.
und waschmaschinen verkaufen sich auch fast ohne tv-werbung (oder kennt ihr werbespots für so dinger?).

nein, dreher werden seit vielen jahren gehyped.
in märkten, in fachzeitschriften und ind hifi-buden.
dort passiert die werbung, nicht im tv.

edit:
gibts echt noch werbung für weißer riese?


[Beitrag von peacounter am 07. Sep 2015, 14:37 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#2701 erstellt: 07. Sep 2015, 13:19
Aktuelle Ausgabe des Musikexpress:

http://www.musikexpr...im-app-store-333813/

Habe ich im Zug auf der Fahrt von HH nach FFM gelesen.
Kurzweilig...bis sehr informativ. Kurzweilig aber mehr.


Liebe Grüße
MOS2000
peacounter
Inventar
#2702 erstellt: 07. Sep 2015, 13:46
so richtig schlau bin ich da nicht draus geworden.
aber wenn die protagonisten "Rock mit Mathematik, Ambient und Techno zu vereinen", dann ist das zumindest mal sehr interessant.
würd ich allerdings lieber als cd haben.
wnül is irgendwie nich mein ding.
weniger qualität gegen mehr aufwand....
ich fahr ja auch kein bonanza-rad.
Hörbert
Inventar
#2703 erstellt: 07. Sep 2015, 16:16
Hallo!


......nun, seit 35 Jahren läuft eine permanente Werbekampagne gegen die Schallplatte........


Ja, ganz sicher, und Bielefeld existiert nicht.

Warum sollte eine Werbekampangne gegen einen Tonträger laufen?

Bislange habe ich immer nur Werbekampangnen für Produkte gesehen, nicht dagegen,. Im übrigen wirkt auch "Anti-Werbung" stets für und nicht gegen ein Produkt, -alleine schon dadurch das es damit in die Diskussion kommt, -so wie hier die Schallplatte-.

Um ein Produkt vom Markt zu bekommen gibt es nur eine Möglichkeit und nicht mal die wirkt 100%, -darüber schweigen-.

MFG Günther
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