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BIG Radio's/Ghettoblaster

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Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4812 erstellt: 24. Jul 2022, 21:17
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Ob der Tonkopf abgenutzt ist kann ich nicht wirklich sagen. Ich wüsste auch nicht wie ich die Andruckrolle ausbauen und austauschen kann, dafür fehlt mir die Erfahrung. Mit irgendwelchen Messeinstellungen vom Tonkopf kenn ich mich schon garnicht aus aber ich kenne ein gutes Tonstudio in der Nähe.
Könnte es vielleicht sein, dass das Tape zu langsam läuft und es deshalb dumpf klingt? Man merkt nicht direkt das es zu langsam ist und es leiert auch überhaupt nicht. Aber es kommt mir manchmal schon etwas zu langsam vor.

Man kann das Band auch in Mono und Stereo wide anhören. Wie es sich bei Mono verhält werd ich noch testen. Ich weiß aber, dass es bei Stereo wide besser ist. Es hört sich minimal klarer an.


[Beitrag von Blümchen-fan_2005 am 24. Jul 2022, 21:20 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4813 erstellt: 24. Jul 2022, 21:53
Wenn der Tonkopf verstellt ist hast du einen minimalen zeitversatz zwischen beiden Kanälen, weil der Kopf ja schräg zur Spur steht. Bei Mono werden ja beide Spuren zusammengemischt und durch den Zeitversatz entsteht dann so ne Art Phasing Effekt, das fadet dann so ganz eklig und klingt undeutlich. Auf diese Weise kann man auch den Tonkopf relativ exakt nach Gehör justieren. Einfach so lang an der Justierschraube drehen bis der Effekt am minimalsten bis nicht mehr hörbar ist. Das Gerät dabei auf Mono stehen lassen. Wenn man zufrieden ist kann man dann wieder auf Stereo oder Wide zurück schalten. Die Schraube sollte man dann möglichst mit Schraubensicherungslack sichern, weil sie durch die mechanische Beanspruchung natürlich wieder verstellen kann.

Bei Wide Stereo kann der Eindruck von mehr Brillianz entstehen, weil da die Phasen in den Höhen zugemischt werden und dadurch vor Allem Effekt und Seitenkanäle verstärkt hörbar sind wodurch der Hochtonanteil zumindest lauter wirkt.

LG Tobi
Django8
Inventar
#4814 erstellt: 25. Jul 2022, 09:14

Könnte es vielleicht sein, dass das Tape zu langsam läuft und es deshalb dumpf klingt?

Dass es zu langsam läuft, kann natürlich sein. Wobei hier das "Messen" gar nicht so einfach ist. Am besten, Du vergleichst die Laufzeiten mit einem Recorder/Deck, von dem Du ausgehst, dass die Geschwindigkeit korrekt ist. Falls eine Abweichung festgestellt wird, kann mittels einer Schraube hinten am Antriebsmotor die Geschwindigkeit justiert werden. Aber: Dumpf klingt es wegen einer zu tiefen Geschwindigkeit nicht! Allenfalls hörbar zu tief - aber das ist nicht dasselbe wie "dumpf". Daher tippe ich hier auch auf DOSORDIEs Vermutung mit der Azimut. Das solltest Du so probieren, wie von ihm beschrieben.
DOSORDIE
Inventar
#4815 erstellt: 25. Jul 2022, 10:02
Also die Qualität würde natürlich leiden, wenn das Gerät massiv zu langsam läuft, aber da sprechen wir hier wirklich von Abweichungen von 30 bis 50 Prozent. 1 oder 2 Prozent machen da vom Sound an sich her keinen hörbaren Unterschied. Dass man empfindlich auch auf leichte Geschwindigkeitsabweichungen reagiert, weil es einen stört, dass es hörbar zu schnell oder zu langsam läuft ist wieder was Anderes. Das ist bei mir auch so, ich bin da sehr empfindlich und mich nervt das dann. Dumpfer Sound muss aber ne andere Ursache haben.
DB
Inventar
#4816 erstellt: 25. Jul 2022, 10:21
Ohne neue, ordentliche Andruckrolle braucht man überhaupt nicht an der Einstellung des Tonkopfes zu schrauben, das ist vertane Mühe.
DOSORDIE
Inventar
#4817 erstellt: 25. Jul 2022, 10:23
Ja sehe ich auch so.

Man wird es schaffen den Tonkopf für eine oder einige Cassetten passend einzustellen, aber wenn das Band ne unglückliche Struktur hat, dann wird es nicht korrekt abgespielt. Da können 10 andere Cassetten gut klingen.
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4818 erstellt: 30. Jul 2022, 21:31
Hab heute bisschen am Tonkopf rum geschraubt, sodass die Höhenwiedergabe gut ist und beide Seiten ungefähr gleich laut sind. Jetzt ist der Klang schonmal viel besser. Hoffentlich verstellt es sich nicht wieder. Das ganze scheint mir jetzt auch ordentlich lauter zu sein. Und es war davor schon recht laut. Vielen Dank für Eure Hilfe. Das wär mir nicht eingefallen.
Rabia_sorda
Inventar
#4819 erstellt: 30. Jul 2022, 22:01
Du hast aber die richtige Schraube dazu verwendet?
Zum Fixieren kann man die Schraube mit ein wenig Nagellack am Tonkopf betupfen.
DB
Inventar
#4820 erstellt: 31. Jul 2022, 11:20
Ich vergaß zu schreiben: bevor man an der Tonkopftaumelung dreht, prüft man auf Einschliff. Eingeschliffene Tonköpfe läßt man auch in Ruhe, weil das Band sonst schief über die Einschliffkante läuft.

Gratistip:
A-Rolle tauschen, bevor ein neuer Thread "Hilfe, die A-Rolle hat die Capstanwelle ruiniert" entsteht ...
DOSORDIE
Inventar
#4821 erstellt: 31. Jul 2022, 12:23
Andruckrolle habe ich direkt als Erstes genannt, aber die Leute denken immer, das ginge noch so. Wie gesagt, durch die unterschiedliche Beschaffenheit der Bänder kann man „Glück“ haben und das Gerät zieht die 10 Cassetten, die man grad rumliegen hat scheinbar ohne Probleme durch, aber wenn man dann mal die falsche erwischt wird bei der 11. eben das Band geknickt und da merkt man dann offensichtlich, dass die neu muss. Ich hab nur wenige Geräte, die mit Original Andruckrolle noch gut laufen und wenn dann kommen die aus nem Nichtraucherhaushalt und sind so gut wie nie benutzt worden. Bei meinem Panasonic RX DT680 habe ich die Rollen auch nicht getauscht. Gefressen hat er noch kein Band, augenscheinlich sehen die auch noch gut aus, aber ich hab einige Cassetten, die er nur mit Fading abspielt, da ist eigentlich klar, dass man die mal tauschen müsste…

LG Tobi
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4822 erstellt: 31. Jul 2022, 13:07
Ich hab an der Schraube mit der Feder gedreht das muss wohl die richtige gewesen sein. Von irgendwelchen schliffen des Tonkopfes hab ich garkeine Ahnung. Ich will einfach nur das es schön funktioniert dann bin ich schon zufrieden. Ich hab noch überlegt die schraube mit locktite oder so zu sichern aber habs jetzt einfach mal provisorisch so gelassen. Vielleicht sollte man die Andruckrolle schonmal tauschen weil die hat sogar einer spürbare Kante. Ich weiß aber überhaupt nicht wie man die alte Andruckrolle raus kriegt ohne was kaputt zu machen.
DOSORDIE
Inventar
#4823 erstellt: 31. Jul 2022, 13:19
Die sollte man auf jeden Fall tauschen. Das ist wirklich keine große Sache. Ich habe den 1600 als sehr Servicefreundlich in Erinnerung. Nach dem Abnehmen der Front sollte man direkt an das Laufwerk kommen und dann ist das ne Sache von 10 Minuten.

LG Tobi
DB
Inventar
#4824 erstellt: 31. Jul 2022, 13:28

Blümchen-fan_2005 (Beitrag #4822) schrieb:
Von irgendwelchen schliffen des Tonkopfes hab ich garkeine Ahnung.

Das Band schleift den Kopf ab, d.h. man hat im Tonkopf dann eine magnetbandbreite Bahn, die tiefer ist und an den Seiten steht noch die volle Höhe des Tonkopfmaterials. Drehst Du jetzt an der Taumelung, läuft das Band je nach Lust und Laune über die Schliffkante.
https://abload.de/img/001giy9v.jpg
Durch den Verschleiß verändert sich auch der bei Aufnahme notwendige Vormagnetisierungsstrom.


Blümchen-fan_2005 (Beitrag #4822) schrieb:
Ich will einfach nur das es schön funktioniert dann bin ich schon zufrieden.

Deswegen schrieb ich, wie ich es tat.


Blümchen-fan_2005 (Beitrag #4822) schrieb:
Vielleicht sollte man die Andruckrolle schonmal tauschen weil die hat sogar einer spürbare Kante.

Ach woher denn. Bänder mit Längsfalte sind modern und neue Capstanwellen gibt es quasi gratis überall...
Nein, im Ernst: es ist höchste Zeit, da tätig zu werden.


Blümchen-fan_2005 (Beitrag #4822) schrieb:
Ich weiß aber überhaupt nicht wie man die alte Andruckrolle raus kriegt ohne was kaputt zu machen.

Service Manual herunterladen, dort sollte sowas beschrieben sein.
Franz'l
Stammgast
#4825 erstellt: 07. Aug 2022, 14:07
Meine neueste Errungenschaft: Siemens RM 971 in OVP. Ich mag die kleinen knuffigen Dinger einfach ..........
Zustand so gut wie neu, alles läuft, nur hier & da etwas Staub.

P1330602

P1330603

P1330604
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4826 erstellt: 08. Aug 2022, 00:44
Ihr habt völlig Recht. Um die Andruckrolle werd ich mich kümmern. Nach und nach wird das ein richtig guter Ghettoblaster. Normalerweise hat ich ihn auch recht laut in Erinnerung. Aber letztens hatte ich ihn Nachts draußen auf einem offenen Feld und ich war wirklich enttäuscht von der Leistung. Vorallem kam es mir auch überhaupt nicht mehr laut vor. Ich darf ja auch nicht zu viel erwarten davon aber bisschen mehr wär schon gut.

Deshalb hab ich mir überlegt welche ghettoblaster es sonst noch so gibt die Lautstärkemäßig irre sein könnten und hab mir deshalb mal ein paar gemerkt:

- Conion c-100f ( soll gut laut sein und kräftig klingen, ist aber selten und teuer)

- sharp gf-777 ( immernoch teuer aber häufiger und eventuell sehr guter Klang)

- intersound j-747 jumbo ( riesig, günstiger zu bekommen, anscheinend schlechte Qualität und kein guter Klang für die Größe aber hab mal gelesen der soll mitunter einer der lautesten Ghettoblaster sein und er hat meiner Meinung nach echt coole Optik)

- ISP str- 850 ( ab und zu mal auf ebay zu bekommen, im Vergleich günstiger, kleiner, nur 2 Wege System, soll gut laut gehen, gute Bässe und Mitten, Schaumstoffsicken )

- telefunken hifi studio M1 ( wird oft angeboten, nicht zu teuer, soll klingen wie eine Anlage, ist aber schwer und saugt Batterien innerhalb kürzester Zeit aus. Wie sieht es bei dem mit der Lautstärke aus? )

Was sagt ihr dazu oder fallen euch noch weitere geeignete Geräte ein die richtig laut können und halbwegs gut klingen? Dadurch das ich noch Schüler bin ist mein budget recht begrenzt aber vielleicht wird ja irgendwann mal was gutes inseriert das ich mir schnappen könnte

Natürlich hab ich mir auch schon überlegt etwas neues und modernes wie den Teufel Boomster zu kaufen. Aber dann ist alles was ich habe nur noch eine gute Musikleistung. Ich brauche aber einfach den Retroeffekt


[Beitrag von Blümchen-fan_2005 am 08. Aug 2022, 01:00 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4827 erstellt: 08. Aug 2022, 06:35
In den 1600 müssen ja glaub ich nur 8 Batterien rein, dementsprechend wird er wahrscheinlich nur 3 Watt pro Kanal haben, dafür ist er aber sehr laut. Man darf nicht vergessen, dass das ein sehr preiswertes Gerät war. Ich glaub der hat 350 Mark gekostet. Andere Geräte in der Klasse klingen weder so gut, noch sind sie so laut und im Freien verpufft sowas auch schnell. Wenn du keine Reflektiondfläche hast, geht nicht nur der Bass verloren, sondern natürlich auch Lautstärke. Das, was dann vom Gerät direkt ausgeht, geht auch schneller verloren. Je mehr du dich davon entfernst umso leiser wird es dann auch. Hast du Wände um dich rum wird der Schall ja von allen Seiten reflektiert und breitet sich ganz anders aus bzw. bleibt auch über größere Flächen mit weniger Lautstärke erhalten und wirkt dann lauter.

Der Conion ist wirklich laut, braucht aber auch ordentlich Batterie. Ich glaub der hat 2x15 Watt, die er mit den Batterien auch leisten kann und der klingt Sau gut und hält die Bässe auch im Freien. Cookie hat einen, als ich ihn besucht hab, haben wir den mit genommen und mussten den nicht besonders weit ausfahren. Der 777 ist gar nicht so wahnsinnig laut, vor Allem klingt er aber auch nicht besonders gut in Bezug auf seine Größe und plärrt ab ner gewissen Lautstärke ganz schön, weil man die Bässe dann stark zurück nehmen muss. Außerdem hat er trotz seiner Hochtöner ziemlich zurückhaltende Höhen, die immer ein Bisschen zu muffelig sind. Die Komponenten sind sonst aber gut (hervorragendes HiFi Cassettendeck und einer der besten Tuner, die es in Ghettoblastern gibt).

Der Telefunken M1 ist nur über die Steckdose laut, weil die Leistung über Batterie auf glaub ich 2,5 Watt pro Kanal reduziert wird. Da is dann im Freien nix mehr von HiFi übrig. Ansonsten ist das klanglich mit das Beste, was es im tragbaren Bereich zu der Zeit gab.

Die anderen Geräte kenne ich nicht, sind aber vermutlich Blender. Die sind groß, aber billig. Ich hatte mal son Unisef Ding, das war auch riesig, aber klang wie ne Dose.

Einer der lautesten klassischen Blaster die ich kenne ist der Sharp GF 9000, der klingt im Freien aber total kraftlos und laut ist auch immer mit Verzerrung verbunden. Die Geräte sind entweder auf Wirkungsgrad oder auf Sound ausgelegt. JVC hat das sehr gut gemacht. Nach wie vor ist der M70 ein guter Kompromiss zwischen Größe, Sound und Lautstärke. Grundsätzlich solltest du bei lauten Geräten aber immer nach Spitzenmodellen der großen Hersteller gucken, die haben dann idR entweder 2x7 oder 2x15 Watt RMS bei 10% Klirr, bei Bi Amping kann das anders aussehen. Alles wo keine RMS Leistung oder Nennleistung mit bei steht ist nicht zu vertrauen. Und ein Zeichen für laute Geräte ist auch immer, dass sie mit 10 Batterien betrieben werden. Alles mit 8 Batterien spielt in einer anderen Liga. Ich hatte früher einen Sharp GF8787, für seine Größe und Klasse ist das ein gutes Gerät, aber er geht halt nicht sonderlich laut. Die fehlende Lautstärke hab ich dann aber, als ich nur noch Spitzengeräte hatte (GF777, RC M70 usw…) nie mehr vermisst. Die waren alle laut genug. Nur vom WF939 war ich in der Disziplin etwas enttäuscht. Der war für die Leistung relativ leise, dafür konnte man den EQ im Bass voll aufdrehen und der hat bei voller Lautstärke kaum bis gar nicht gezerrt.

Ein echter Geheimtipp mit wirklich gutem Sound und tollen Komponenten ist der Panasonic RX DT 860 und auch der Nachfolger 890, die sehen halt nicht mehr so nach klassischen Ghettoblastern aus, aus irgend nem Grund sind sie aber mega billig zu haben, 50 Euro oder günstiger, einfach zu reparieren. Sehr laut und klanglich extrem gut…

LG Tobi
Django8
Inventar
#4828 erstellt: 08. Aug 2022, 09:42

Natürlich hab ich mir auch schon überlegt etwas neues und modernes wie den Teufel Boomster zu kaufen. Aber dann ist alles was ich habe nur noch eine gute Musikleistung. Ich brauche aber einfach den Retroeffekt

Wenn Du wirklich draussen im Batteriebetrieb "irre" Lautstärken erreichen willst, wirst Du wohl um "modernes Zeug" nicht herum kommen. Und da spielt ja das Klassiker-Feeling auch nicht so eine grosse Rolle. Für daheim und am Netz betrieben schaut's natürlich anders aus.
DOSORDIE
Inventar
#4829 erstellt: 08. Aug 2022, 10:40
Kommt drauf an…

Also ein großer Ghettoblaster ist lauter als kleine BT Speaker, aber BT Speaker klingen besser. Du kannst nicht mit z.B. 2 JBL Xtreme die Laustärke von einem TOTL Ghettoblaster aus den 80s übertreffen, nicht annähernd, aber für ihre Größe sind sie schon laut und klingen voll aufgedreht noch erstaunlich gut. Vorteil ist bei solchen Speakern dass sie in den Rucksack passen und leicht sind.

Ich habe seit einiger Zeit 2 MiniRigs und 2 Subwoofer mit passendem Rucksack. Die sind für ihre Größe irre laut und machen ordentlich Druck. Sie halten voll aufgedreht etwa 8 Stunden und man hat die Möglichkeit sie weiter auseinander zu stellen wodurch du praktisch eine mobile HiFi Anlage hast, weil du Echtes Stereo auf der Wiese hören kannst.

Aber es hat auch alles seine Nachteile. Die Akkus sind integriert und wenn sie leer sind sind sie leer. Klar kann man ne Power Bank anschließen und damit die Haltbarkeit verlängern, aber das geht auf den integrierten Akku und so eine Betriebsdauer wie ein Ghettoblaster schaffen die alle nicht. In den Boomster kann man ja zusätzlich zum Akku Batterien rein machen, das ist natürlich einzigartig, soweit ich weiß, ich finde die Teufel Lautsprecher aber Alle irgendwie zu klobig. Als ich damals meine Xtremes gekauft hab, hab ich bewusst die gewählt, weil 2 Boomster einfach unhandlicher sind und man sie schlecht in den Rucksack packen kann. Außerdem ist die Oberfläche empfindlich gegen Kratzer. Grad im Outdoor Betrieb überhaupt keine gute Wahl. Und man braucht eben auch immer 2 von solchen Speakern um in die Nähe der Lautstärke eines großen Ghettoblasters zu kommen.

Wenn Größe egal ist kann man natürlich auch welche dieser Partyspeaker kaufen. Da reicht dann schon Einer und da ist auch Platz für einen großen lang haltenden Akku, sowas geht ja dann bis in den PA Bereich. So ein Teufel Rockster XL erreicht Lautstärken eines Flugzeugs, spielt dabei lange und klingt auch noch gut. Der wiegt aber auch 25 oder 30 kg und kostet 1000 Euro.

Für meine MiniRigs plus 2 Subwoofer hab ich auch über 600 Euro bezahlt. In der Größe gibt es nix Vergleichbares. Eine absolute Schwachstelle ist, dass die Subs per Kabel mit dem jeweiligen Hauptlautsprecher verbunden werden müssen. Die Stecker an den Buchsen schreien im mobilen Betrieb danach beschädigt zu werden. Die Lautsprecher sind sehr massiv, aber nicht Wasserdicht.

Das Schöne ist aber, dass man sie in allen Konstellationen verwenden kann (1 MinRig allein, 2 MiniRigs gekoppelt, 2 MiniRigs und ein Sub, 2 MiniRigs und 2 Subs oder 1 MiniRig und 1 Sub und natürlich kann man auch Ketten aus unendlich vielen MiniRigs und Subs basteln, analog geht das auch, bei mehr als 2 MiniRigs ist dann kein Stereo mehr möglich. Im Prinzip müsste es auch gehen mehrere Subs an einen MiniRig zu hängen). Mit der App hat man sehr viele Einstellungsmöglichkeiten was den EQ angeht…

LG Tobi
Passat
Inventar
#4830 erstellt: 08. Aug 2022, 11:11

DOSORDIE (Beitrag #4827) schrieb:
Der Telefunken M1 ist nur über die Steckdose laut, weil die Leistung über Batterie auf glaub ich 2,5 Watt pro Kanal reduziert wird. Da is dann im Freien nix mehr von HiFi übrig. Ansonsten ist das klanglich mit das Beste, was es im tragbaren Bereich zu der Zeit gab.


Die Telefunken heißt offiziell HiFi Studio 1M und sie war der Nachfolger der HiFi Studio 1.
Der einzige Unterschied ist das Tapedeck.
1 = Bandsorten 1, 2 und 3
1M = Bandsorten 1, 2 und 4.
Das M steht für Metallbandtauglich.

Für die Anlage gabs auch ein Akkupack und die hat auch einen Stromanschluß für 12 Volt.
Z.B. mit einer großen Autobatterie spielt die dann sehr lange.

Die waren damals auch sehr teuer, 1300,- DM anno 1980 für eine portable HiFi-Anlage war viel Geld!
Inflationsbereinigt wären das heute ca. 2000,- €!

Grüße
Roman
leserpost
Ist häufiger hier
#4831 erstellt: 08. Aug 2022, 12:16
Wenn du jetzt nicht gerade ein Breakdancer warst, hattest du auch keinen Bedarf an solchen Geräten. Und bei denen die in den 80ern wirklich dabei waren ists eh wurscht, weil die können sich lt. Falco sowieso nicht mehr erinnern.

Die 80er waren m.E. das Jahrzehnt der Indoor Partys!

Es gab natürlich einkommensbedingte unerfüllte HiFi Träume. Aber so eine Wumpe auf die Schulter zu wuchten gehörte m.E. nicht bei sehr vielen dazu.

VG

Martin


[Beitrag von leserpost am 08. Aug 2022, 12:22 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4832 erstellt: 08. Aug 2022, 12:29
Bin auch der Meinung, dass das ne totale Romantisierung ist. In den USA war das vielleicht relativ weit verbreitet, durch Hip Hop und die Breakdance Kultur, aber jemand, der in der Bronx gelebt hat, hätte dich so ein 1000 Mark Ding ja gar nicht leisten können. Sowas ist dann wahrscheinlich eher über Vereine finanziert worden und dann hatten die eben einen Großen für Alle.

Hier in Deutschland war es glaub ich eher selten, dass Jemand seinen Ghettoblaster ausgeführt hat. Das wird ja heute so dargestellt, als wären früher alle permanent mit nem Ghettoblaster durch die Gegend gelaufen. Ich glaub’s eigentlich nicht, aber da ich 86 geboren bin kann ich es natürlich nicht unterschreiben.

LG Tobi
schmiddi
Inventar
#4833 erstellt: 08. Aug 2022, 13:03
Ich bin 66 geboren und kann das nur bestätigen. In dne 80er rannte kaum jemand mit einem Ghettoblaster durch die Gegend. Da waren eher die Hifianlagen gefragt und man hing in den Plattenläden rum. Ich glaube 76 habe ich zur Kommunion einen Radiorecorder (mono) von Universum geschenkt bekommen. Der musste dann 3-4 Jahre dafür herhalten um Kassetten aufzunehmen, man wollte ja die angesagte Musik haben. Ich habe 79 oder 80 dann meine erste Hifianlage bekommen.
Die Feten waren tatsächlich zum größten Teil indoor und man schleppte sine Platten und Kassetten mit. Irgendeiner hatte immer seine Anlage mitgebracht und aufgebaut. Große Ghettoblaster habe ich nie bei soclhne Gelegheiten gesehen.

In den USA waren Mitte bis Ende der 70er die "Wall of Sound" einigermaßen verbreitet Man stapelte möglichst viele Ghettoblaster und stellte den gleichen Radiosender ein. Das waren glaube ich die Anfänge der Breakdance und Hiphop Kultur.
Django8
Inventar
#4834 erstellt: 08. Aug 2022, 13:14
Sehe ich auch so. Bin Baujahr 1977. Damals (ab Mitte) der 1980er waren diese Stereo-Radiorecorder mit Doppelkassette (jetzt in den meisten Fällen eher nicht "richtige" Ghettoblaster) bei uns "State of the Art". Aber nicht, weil wir die Teile zum Rumschleppen wollten (was nicht heisst, dass wir das nicht ab und zu getan hätten), sondern weil budgetmässig einfach nicht mehr drin lag. Ab Anfang der 1990er ersetzten dann in den Jugendzimmern Kompaktanlagen mit CD-Player die Radiorecorder.


[Beitrag von Django8 am 08. Aug 2022, 13:15 bearbeitet]
Passat
Inventar
#4835 erstellt: 08. Aug 2022, 13:50
Ghettoblaster hat man tatsächlich in den 80ern kaum gesehen.
Wer mobil Musik hören wollte, hatte einen Walkman.

Grüße
Roman
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4836 erstellt: 08. Aug 2022, 14:33
Wirklich sehr interessant Eure vielen Antworten durch zu lesen. Vorallem weil ich überhaupt nichts von dieser Zeit erleben konnte. Jetzt weiß ich das Ghettoblaster in Deutschland draußen wohl kaum zu sehen waren. Aber ich liebe es wenn ich unterwegs einen dabei hab und die Leute schauen sich die Geräte an und erinnern sich an ihre Jugend zurück. Und das geht eben mit den neuen Lautsprechern nicht mehr. Sie erfüllen ihre Funktion gut aber sie sind kein Blickfänger.

Der Conion c100f wäre schon ein Traum. Vor nicht all zu langer Zeit wurde in Deutschland einer für 500 Euro angeboten. Das war aber auch die Einzige Chance einen zu bekommen. Es scheint unmöglich zu sein und selbst wenn ich einen ergattern könnte, wird das reparieren vermutlich sehr kompliziert.

In ebay gibt es momentan mehrere intersound j 747 jumbo zu kaufen. Er ist wirklich als Blender bekannt aber der muss doch laut sein mit seinem 3 Wege System, 10 Batterien und 40 Watt Leistungsaufnahme. Es ist schon verlockend einen davon zu kaufen


[Beitrag von Blümchen-fan_2005 am 08. Aug 2022, 14:35 bearbeitet]
Retro1971
Stammgast
#4837 erstellt: 08. Aug 2022, 14:48

Passat (Beitrag #4835) schrieb:
Ghettoblaster hat man tatsächlich in den 80ern kaum gesehen.
Wer mobil Musik hören wollte, hatte einen Walkman.

Ich vermute mal dass es da wohl große regionale Unterschiede gab...
Ich kenne das jedenfalls eher genau andersherum.

Walkmen haben sich hier eigentlich nur in öffentlichen Verkehrsmitteln durchgesetzt,
aber "draussen" sah das ganz anders aus.
DOSORDIE
Inventar
#4838 erstellt: 08. Aug 2022, 15:12
40 Watt Leistungsaufnahme kann schon was heißen… ich glaub der M70 ist mit 47 angegeben, die RV NBs aber auch. Ich hatte mal einen US M70, da stand irgendwas mit 17 Watt drauf, war aber Alles exakt gleich. Es gibt offenbar unterschiedliche Angaben, die auf dem Schild stehen, was die Leistungsaufnahme betrifft und je nach dem heißt das ja dann nicht, dass es laut ist, wenn die Lautsprecher keinen guten Wirkungsgrad haben oder wenn sie laut sind kann es sein, dass sie beschissen klingen. Natürlich können auch billige Geräte gut klingen, du musst aber auch die Komponenten sehen. Da sind Tanashin Mechanismen verbaut, die Cassettenlaufwerke werden nicht das Gelbe vom Ei sein, höchstwahrscheinlich wird das Doppellaufwerk von einem Motor angetrieben, das ist Alles nicht das Gelbe vom Ei. Wie gesagt, wenn du kein großes Geld investieren willst kauf dir n RX DT 680 von Panasonic. Auch wenn er nicht so geil aussieht, der klingt besser, als Alle 80er Kisten, die ich hatte. Hält die Bässe durch Bassreflex auch draußen und geht sau laut (Bi Amping, 2x11 Watt für die Woofer, 2x4 für die Tweeter, RMS).

Du hast da 2 Full Logic Autoreverse Laufwerke mit Pausensuchlauf, digitalem Zählwerk und Continous Play. Der Tuner ist nicht der Beste, was die Trennschärfe angeht, die Empfangsleistung geht aber klar. Am CD Player hab ich nix auszusetzen. Das Ding hat außerdem einen Weck/Aufnahme Timer und kann Typ I und Typ II Cassetten bespielen, Typ IV wie so oft nur abspielen. Die seltenere Variante ohne CD hat auch Dolby B und einen Aux Eingang, der beim 680er leider fehlt, wenn einem das wichtig ist. Man kann aber übers Mikro Mixing rein, dann aber nur Mono und natürlich muss die Quelle dann sehr leise, man könnte sich aber einen Adapter basteln, damit der Pegel reduziert wird. Dadurch dass die Boxen abnehmbar sind, kannst du im Prinzip überall HiFi hören. Das komplette Gerät ist fernbedienbar (inklusive Cassettendeck). Ich hab meinen glaub ich für 30 Euro gekauft. Nach dem Riementausch und dem Putzen einiger Kontakte am Laufwerk ging alles wieder. Die Logik hat manchmal ne Macke, wenn die Schalter nicht ganz durchschalten wollen, dann kann es sein du drückst auf Tuner und beispielsweise das Cassettendeck geht an… kriegt man aber weg indem man das Board mit Kontaktspray flutet und die Tasten mal ne Minute wie ein Irrer möglichst oft drückt. Das kann auch ausrechnen welche Titel einer CD auf die A Seite und welche auf die B Seite kommen und dann automatisiert alles aufnehmen mit 4 Sec Pause für den Suchlauf, Warten am Anfang bis der Vorspann abgelaufen ist und automatische Analyse des Maximalpegels der CD, danach wird dann die Cassette optimal ausgesteuert, hab das nie benutzt, aber die Aufnahmen damit werden sicherlich gut für so ein Gerät. Der Preis lag da auch mal bei 1000 Mark, im Prinzip ist da die selbe Technik drin wie in den legendären Cobra Top Geräten aber eben als klassisches 3 Piece. Wenn dir die FB wichtig ist, achte drauf, dass eine dabei ist. Die Programmierfunktionen für den CD Player erreicht man nicht vom Gerät aus. CD hör ich aber eh selten bis gar nicht.

Die Andruckrollen waren bei mir noch ok, aber mein Gerät neigt bei vielen Bändern zum Faden, auch wenn die Cassetten in Ordnung sind. Er hat zwar noch kein Band gefressen, aber ich vermute ich muss demnächst mal Hand anlegen. Ist aber keine große Sache, hab nur keine Rollen mehr da. Die Halterungen sind einfach nur geclippt und wenn man die Front abnimmt kann man die innerhalb von wenigen Minuten tauschen, die sind mit Standardmaß. Allerdings sind da 2 Zahnräder im Laufwerk, die sich mit der Zeit auflösen. Da das aber ein Standardlaufwerk ist, dass auch in Technics Cassettendecks und Kompaktanlagen verbaut wurde, kriegst du die nachgedruckt bei eBay für 10 bis 20 Euro und die bekommt man ganz leicht getauscht.

LG Tobi
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4839 erstellt: 08. Aug 2022, 20:27
Der scheint wirklich sehr gut zu sein. Auf ebay hab ich auch einen gesehen der sah fast genau gleich aus, hatte aber sogar ein 3wege System. Es gibt wohl mehrere Modelle von panasonic die genau so aussehen. Nur leider gefällt mir sein Aussehen nicht wirklich so das ich mir denk den muss ich haben. Ich werd mir den aber auf jeden Fall merken. Für 30 Euro würd ich den auch nehmen. Der JVC Boomblaster wär auch noch was. Wir hatten mal einen NB 52 mit 28 Watt im Klassenzimmer. Der hätte die Schule beschallen können. Davon gäbs ja auch noch den besseren Vorgänger mit mehr Leistung.

hier sieht man den j 747 in Aktion:
https://www.youtube.com/watch?v=1RWe9v9oVMk&t=3s

Die LED leisten die zur Musik ausschlagen sind einfach toll zum ansehen und er hat auch einen Sensor Alarm. Unnötig, aber coole Funktion. Die Komponenten die in dem verbaut wurden sind wahrscheinlich sehr schlecht. Der wurd auch in Korea gemacht. Aber Aufnahmen müsst ich mit dem nicht machen und so im allgemeinen gefällt der mir schon sehr gut.
DOSORDIE
Inventar
#4840 erstellt: 08. Aug 2022, 21:16
Der mit den 3 Wegen ist der 890, der ist deutlich runder als der 860. Der 890 hat wohl einen Regler im Tieftonbereich weniger. Optimale Kombi wäre der 860 mit 890er Boxen. Es gibt aber tatsächlich mehrere Ausführungen, die fast gleich sind, denn den 860 gibt es auch noch mal in kleiner ohne Full Logic Laufwerk mit mechanischen Tasten. Sonst scheint da aber Alles gleich zu sein. Ich weiß grad nicht wie die Ausführung heißt, aber bei den Preisen würd ich doch den höherwertigeren nehmen.

Die RV B und NB Boomblaster kriegst du doch mittlerweile auch für zwischen 80 und 100 Euro. Den NB 1 hatte ich auch mal. Für mich taugt das nix. Lässt sich scheisse tragen, bis auf Cassette ist das Ding on the Go nicht nutzbar, das Cassettendeck klingt gut, reagiert aber beschissen langsam auf Befehle, man sieht die Cassette nicht, weshalb das auffinden einer bestimmten Stelle übelst lang dauert und zurück Spulen geht echt quälend langsam. Der Tuner ist scheisse und der Verstärker rauscht so laut dass damit leise im Bett noch Hörspiel hören eigentlich nicht möglich ist. Nach 4 Stunden sind die Batterien leer, wenn man laut hört, weil die Woofer einfach mega hungrig sind. Die Höhen verpuffen im Freien oder wenn das Gerät auf dem Boden steht, weil er nur Breitbänder hat, es gibt keinen regelbaren Equalizer und bei kritischeren Bässen (schnellen Beats oder ungünstigen Frequenzen) gibt es unangenehme Resonanzen oder die Woofer sind völlig überfordert und furzen nur noch vor sich hin, dann klingt Alles mega schwammig.

Die Panasonics ballern nicht so, haben dafür aber einen viel angenehmeren Sound, die Komponenten sind gut und die Batterien halten angemessen lang, außerdem lassen sich die Dinger vernünftig tragen.

LG Tobi
Franz'l
Stammgast
#4841 erstellt: 09. Aug 2022, 12:11
Zum Blaster in der freien Umwelt: bei uns hier damals im Osten war es normal, den vorhandenen Recorder mit zu schleppen. Sei es meist zum Strand oder als Beschallung unterwegs, da hatte mein Kumpel ein Tridem und ich saß hinten mit der Kofferheule. Und irgendein Mädel wollte dann immer mitfahren.
Aber auch zu Feten bei Kumpels, bei Garagenpartys oder oder war meist einer dabei.

Hausfeiern klar: da gabs dann eher Anlagen wenn vorhanden, ansonsten musste halt auch ein Blaster herhalten.
Ich jedenfalls hatte mein SHARP oft mit draußen und die Kumpels sponsorten die Batterien.

Und wer keine Westverwandschaft hatte, kam auch schlecht an eine Walkman ran. Bei uns kam das erst zu Ende der 80er an, da war es mir schon egal - war eh bei VEB Gleichschritt. Und dann kam halt 89 die Wende.
Passat
Inventar
#4842 erstellt: 09. Aug 2022, 12:52
Ich war anno 1985 in der DDR.
Dort habe ich in einem Plattenladen einen Walkman von Sanyo in der Vitrine gesehen.
Der sollte satte 1000,- Mark kosten!
Im Westen gabs das gleiche Modell für 70,- DM.

Grüße
Roman
DOSORDIE
Inventar
#4843 erstellt: 09. Aug 2022, 12:58
3 Tasten?
>Karsten<
Inventar
#4844 erstellt: 09. Aug 2022, 13:00
Westgeld war ja in der DDR heiß begehrt..... da wurde das schon bis zu 1:10 getauscht ( 1DM = 10 Ostmark).
Passat
Inventar
#4845 erstellt: 09. Aug 2022, 13:00
Keine Ahnung, ist schon zu lange her.

Grüße
Roman
DOSORDIE
Inventar
#4846 erstellt: 09. Aug 2022, 13:15
Die Geräte mit 4 Tasten oder sogar Autoreverse waren nämlich zu dem Zeitpunkt noch teurer. Es gab in den späten 80ern ein glaub ich von Unitra produziertes Gerät mit 3 Tasten, das Ding sieht so billig aus, das hätte es hier von Condor oder elta oder Watson gegeben (gab es vielleicht auch), aber das war der einzige mit bekannte Ost Walkman, dabei sind die Sachen von Unitra sonst wertig. Ich glaub aber in Russland gab es noch ein paar andere Modelle, nach High End sahen die, soweit ich mich erinnere aber auch nicht aus…


[Beitrag von DOSORDIE am 09. Aug 2022, 13:18 bearbeitet]
Franz'l
Stammgast
#4847 erstellt: 09. Aug 2022, 16:35
Auf dem Flachland gab es bei uns wenn nur RFT, in den Großstädten evtl. auch andere Firmen aus Polen, CZ oder UdSSR. Aber selber habe ich solche Geräte nie in den Läden gesehen, die man heute bei ebay usw. sieht.

Ja, der Kurs ist mir bekannt und wurde auch oft praktiziert. Wenn unsere Gastarbeiter - die Vietnamesen mit Ihren Valuta einkauften und dann die Sachen hier verkauften (um hier mit Ostmark einkaufen zu gehen), dann kosteten die 3er Blister SONY HF 90 105,00 Ostmark.
Eine DIGI-Quartz mit Alarm, Chrono usw. 100,00 (welche im Shop 10,00DM kostete).

In unserem Ort verkaufte einer mal einen gebrauchten Sanyo Walkman mit Ladegerät für 1200,00OstMark. Als ich mir den mal anschauen wollte meinte mein Vater, ok, ich fahr nicht mehr zur See aber ein Onkel kann Dir einen besorgen. Ich musste da dann auch zahlen: 350,00 Ostmark, hatte dann einen Supertech mit Radio, nur zum hängen ohne Gürtelclip, 3 Tasten und mit 3 Batterien - hab ich heute noch - nur defekt.

Klar, vieles wurde im Intershop verkauft, aber selbst unsere Blaster-Entwicklungen mit 2 Tapes oder mit abnehmbaren Boxen kamen so spät, die schafften es kaum in die Läden. EAW Berlin war glaub ich solche Firma z.B.
rupi99
Stammgast
#4848 erstellt: 10. Aug 2022, 15:06
Mitte / Ende der 80er gab es in DDR Kaufhäusern zwei West-Walkmänner von Sanyo - einer mit und einer ohne Radio. Kosteten so um die 1000 Ostmark +-.
Hab aber keine Idee, welche Typenbezeichnung die hatten. Vielleicht wurden die auch extra für Ost-Deutschland von Sanyo gebaut, so wie die M4500KE Ghettoblaster.
rupi99
Stammgast
#4849 erstellt: 10. Aug 2022, 15:15
Den mit Radio habe ich gefunden. War doch schon früher als gedacht, Anfang der 80er.

SANYO M-G30
rupi99
Stammgast
#4850 erstellt: 10. Aug 2022, 15:43
So, der Vollständigkeit halber - der ohne Radio war ein M-G12.

Walkman in der DDR
Franz'l
Stammgast
#4851 erstellt: 10. Aug 2022, 17:17
Tolle Links, Danke dafür.

Und das meinte ich, wir hatten auf dem Lande keine Kaufhäuser - die gab es nur in den großen Städten. Und da -das bestätigen mir auch andere Leute- gab es sowas auch für Ost-Mark, aber sehr teuer.

Aus den Intershops kenne ich nur Geräte von Sanyo, JVC, Toshiba & Sharp. Zumindestens habe ich mir diese gemerkt. Keine Ahnung ob da auch die kleineren Firmen wie Crown & Co. oder die Matsushita Gruppe vertreten war .........
Passat
Inventar
#4852 erstellt: 10. Aug 2022, 17:51

rupi99 (Beitrag #4850) schrieb:
So, der Vollständigkeit halber - der ohne Radio war ein M-G12.

Walkman in der DDR


Und die Geschichte hat einen Haken!

Die Kompaktheit des Walkman war gar keine Neuheit, sondern schon ein paar Jahre alt.
Schon vor 1977 gab es ähnlich kompakte Geräte, auch von Sony selbst.
Aber das waren Diktiergeräte.
Z.B. das TC-55 von 1972.
Und das TC-44 von 1977 war dann schon so klein wie der TPS-L2.
Das TCM-600 ist die Diktiergeräteversion des TPS-L2, sieht fast identisch aus und kam schon 1 Jahr vor dem TPS-L2 auf den Markt.
Die Sony-Leute haben also im Prinzip nur das Diktiergerät TCM-600 stereotauglich gemacht und die Aufnahmefunktion entfernt.
Das Mikrofon haben die drin gelassen.
Der Hauptunterschied zum Walkman war eigentlich nur, das das durchweg Monogeräte waren.

Grüße
Roman
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4853 erstellt: 10. Aug 2022, 18:14
20220810_174327

20220810_174340

Was sagt Ihr dazu?

Ich weiß das ist jetzt kein Ghettoblaster und gehört eigentlich nicht in diesen Threat. Aber das was ihr hier seht ist ein 100% Eigenbau Lautsprecher. Ich hab ihn zusammen mit einem Freund gebaut. Nicht nur der Kasten, sondern auch der Hoch und Tieftöner sind Marke Eigenbau. Die Rahmenteile der Lautsprecher kommen aus einem 3D Drucker. Er ist noch nicht ganz fertig, sieht aber schonmal vernünftig aus. Natürlich ist die Klangqualität alles andere als super. Der Verstärker ist auch nicht grad der Beste. Jedenfalls wurd es für den ersten Versuch schon recht gut. Bessere Lautsprecher sind in Planung...

Die neuen Magnete für Hoch und Tieftöner sind schon parat:

20220810_175208

20220810_175349

Wer weiß wann hier der erste Eigenbau- Ghettoblaster auftaucht
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4854 erstellt: 18. Aug 2022, 13:52
Sucht jemand nach nem sharp gf- 9000 ?

Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?

https://www.ebay-kle..._content=app_android

Ist glaub ganz in Ordnung der Preis oder nicht? Wenn man bedenkt das er voll funktionstüchtig sein soll und der Preis auch noch verhandelbar ist
DOSORDIE
Inventar
#4855 erstellt: 18. Aug 2022, 16:49
Geht so. Da fehlt n Schalter und die Lautsprecher sind irgendwie ziemlich dunkel. Dann noch der angeknabberte Reset Knopf am Counter…

LG Tobi
Blümchen-fan_2005
Ist häufiger hier
#4856 erstellt: 18. Aug 2022, 21:41
Hast Recht der Preis scheint garnicht so extrem gut zu sein. Hätte gedacht die wären noch teurer. Wahrscheinlich weil der jvc m70 auch schon so ein Schweine Geld kostet. Kann es eigentlich sein das der m70 und der gf 9000 ungefähr in der selben Liga spielen? Also klanglich sind sie ja schon verschieden aber ich mein so allgemein.

Wieder mal hab ich auch ein paar Fragen an euch:

- Was versteht man eigentlich genau unter einem Blender und sind Blender eigentlich immer auch schlecht? Sie sind zwar größer als sie sein müssten aber heißt das automatisch das alle schlecht klingen?

- Was ist Bi amping? Darunter kann ich mir noch garnichts vorstellen

- Wie ist das eigentlich mit den Watt angaben. Ich weiß das es RMS ( die ehrlichere variante) und sowas wie PMPO gibt. Aber wie hängt das alles zusammen? Auf dem Universum 16000 steht hinten 30 Watt drauf. Aber der soll ja laut euch nur 3 Watt pro Kanal haben. Wofür sollen dann die 30 W stehen. Das versteh ich noch nicht ganz.

- Außerdem wollt ich fragen ob 2×7 Watt bei einem 3wege system mit 20cm Woofer theoretisch ausreichen um einen satten Klang oder eine hohe Lautstärke zu erzeugen.

- Mich würds noch intetessieren wie das so allgemein mit der Lautstärke ist. Eine JBL Xtreme kommt anscheinend auf 110 dezibel ( find die aber ehrlichgesagt sehr leise) . Der Universum 16000 kommt schätzungsweise auf 115 bis 120 dezibel. Bei 120 ist aber schon die schmerzgrenze erreicht. Wie laut gehen dann die großen richtigen Ghettoblaster? Wär echt intetessant falls das jemand wüsste

Ich möchte mich noch bei euch bedanken, dass ihr meine Fragen immer beantwortet. Denn das ist die einzige Möglichkeit für mich mir ein Wissen zusammen zu scharren. Vielen Dank


[Beitrag von Blümchen-fan_2005 am 18. Aug 2022, 21:46 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#4857 erstellt: 18. Aug 2022, 22:24

Blümchen-fan_2005 (Beitrag #4856) schrieb:
Was versteht man eigentlich genau unter einem Blender?
Was ist Bi amping?
Wie ist das eigentlich mit den Watt angaben. Ich weiß das es RMS ( die ehrlichere variante) und sowas wie PMPO gibt. Aber wie hängt das alles zusammen? Auf dem Universum 16000 steht hinten 30 Watt drauf. Aber der soll ja laut euch nur 3 Watt pro Kanal haben. Wofür sollen dann die 30 W stehen.
Außerdem wollt ich fragen ob 2×7 Watt bei einem 3wege system mit 20cm Woofer theoretisch ausreichen um einen satten Klang oder eine hohe Lautstärke zu erzeugen.
Mich würds noch intetessieren wie das so allgemein mit der Lautstärke ist. Eine JBL Xtreme kommt anscheinend auf 110 dezibel ( find die aber ehrlichgesagt sehr leise) . Der Universum 16000 kommt schätzungsweise auf 115 bis 120 dezibel. Bei 120 ist aber schon die schmerzgrenze erreicht. Wie laut gehen dann die großen richtigen Ghettoblaster? Wär echt intetessant falls das jemand wüsste

Ein Blender ist ein Gerät, das kraftvoller aussieht, als es ist. Zum Beispiel können die Lautsprecherverkleidungen deutlich größer sein, als die Lautsprecher dahinter.
Bi-Amping bedeutet zwei Verstärker. Zum Beispiel werden dann die beiden Hoch- und die Mittel-Tief-Töner durch jeweils eigene Verstärker angetrieben.
Die Leistung hinten am Typenschild ist die Gesamtleistungsaufnahme des Gerätes, hat aber nicht direkt etwas mit der Leistung der Verstärker zu tun. Zum Vergleich: Eine Bohrmaschine zieht auch eine bestimmte Leistung.
2 x 7 Watt ausreichend? Kommt drauf an, wie die umgesetzt werden. Manche Lautsprecher setzen die angebotene elektrische Leistung besser in Lautstärke um, andere hingegen schlechter, weil sie stärker bedämpft sind.
Die alten Ghettoblaster sind mit modernen (Bluetooth)-Lautsprechern nicht vergleichbar. Bässe waren damals noch nicht so ein Thema, alle starrten eher (wie die Kaninchen auf die Schlange) auf die Höhen. Heutige Lautsprecher haben oft einen erstaunlichen Wumms.


[Beitrag von Sunlion am 18. Aug 2022, 22:27 bearbeitet]
Passat
Inventar
#4858 erstellt: 18. Aug 2022, 23:25
Die PMPO-Angaben kann man komplett vergessen.
Die werden nach dem Schema: Tatsächliche Leistung multipliziert mit dem Alter des Entwicklers + Menge der Kartons, die man in einem Container stapeln kann, etc. errechnet.
Da hat ein Gerät mit echten 2x 5 Watt DIN bzw. RMS dann nach PMPO plötzlich 2x 300 Watt.
Bei Ghettoblastern gilt die Ausgangsleistung übrigens i.d.R. nur bei Netzbetrieb.
Bei Batteriebetrieb haben die fast alle weniger Leistung.

Die Leistung alleine sagt auch noch nichts über die erreichbare Lautsatärke aus.
Denn da spielt auch noch der Kennschalldruck der Lautsprecher mit rein.
Nehmen wir einen Kennschalldruck von 85 dB/W/m (Guter Durchschnittswert):
Mit 1 Watt spielen die Lautsprecher dann in 1 Meter Entferung 85 dB laut.
Wenn man da jetzt welche nimmt, die 95 dB/W/m haben, dann brauchen die für 85 dB nur 0,1 Watt.
Für die doppelte Lautstärke (= 10 dB mehr) braucht man die 10-fache Leistung!

Eine JBL Extreme 3 kommt auch nicht auf 110 dB.
Das ist mit den kleinen 70 mm Baßmembranen physikalisch unmöglich.

Ein Blender ist ein Gerät, das mehr verspricht, als es hält.
Beispielsweise ein 2-Wege Lautsprecher, bei dem aber auf der Front durch die Abdeckung ein 3. Lautsprecher durchzuscheinen scheint, der aber nur aufgemalt ist.
Oder ein Ghettoblaster, so groß wie eine ausgewachsene HiFi-Anlage mit nur echten 2x 5 Watt und wenig Lautstärke.
etc.

Grüße
Roman
Franz'l
Stammgast
#4859 erstellt: 18. Aug 2022, 23:44
Also in meinen Augen waren die silbernen und nur teils schwarze Geräte der 70er, 80er und Anfang der 90er ehrliche Geräte, auch wenn im unteren Bereich nicht viel Leistung dabei war oder Ausstattung wie die großen. Egal welche Firma.

Ich habe auch einen Blender, Intersound mit 2 TapeDecks. Alles funktioniert zwar, aber irgendwie etwas leise, als was die großen LSP versprechen. Dann ist der fast 3x so groß wie mein kleiner Sharp, aber beiden sind bald gleich schwer, d.h., es sind längst nicht mehr die etwas besseren Innereien verbaut worden.

INTERSOUND SCR-5000 SL


desweiteren auch so ein Watson ist ein Blender, also irgendwie alles was in etwa so groß & fett ist, aber nur billige Bauteile verbaut wurden.

Watson RR 5600


Und von diesen und ähnlichen gibt es noch diverse Varianten, wo ich zwar Bilder habe, aber da ich die aus dem Netz mal hatte will ich die hier nicht so einstellen. (Copyright)

Typische Firmen für solche großen sind da CROWN, UNISEF, INTERSOUND, WATSON, HORTEX, BESTAR, ICeS, ELTA, TEC, SEG - Ausnahmen sind natürlich vorhanden wenn diese Firmen wie Crown früher tolle Geräte hatten und einige AKA-Firmen wie Elta usw. Japaner umgelabelt hatten.


[Beitrag von Franz'l am 19. Aug 2022, 00:32 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4860 erstellt: 19. Aug 2022, 08:01
Bei den meisten Ghettoblastern kann man im Batteriebetrieb für einige Zeit die volle Leistung ausfahren, aber da normale Trocken Batterien (also Zink Kohle und Alkaline) in ihrer Spannung nach kurzer Zeit stark absinken, ist das nicht lange möglich, das fällt aber kaum ins Gewicht. Bei Akkus ist das anders, da wird die Spannung konstant gehalten, die haben aber keine 1,5 sondern nur 1,2 V und dementsprechend wird damit von Anfang an nicht die volle Spannung erreicht, die die Endstufen bräuchten um die volle Leistung zu erreichen. Außerdem werden solche Geräte ja immer mit einem Gesamtklirr (THD, Total Harmonic Distortion) von 10% gemessen, was extrem viel ist. Bei 10% Klirr mag eigentlich Niemand mehr Musik hören, mit verträglicher Verzerrung ist es deshalb nochmal weniger Leistung, die da raus kommt.

Die Leistungsaufnahme auf dem Gerät hinten (bei dir waren es die 30 Watt) ergibt sich daraus, wie viel Leistung benötigt wird um alle Komponenten zu versorgen, außerdem hat nix 100% Wirkungsgrad… also Ein Verstärker braucht immer mehr Leistung, als er letztendlich umsetzt und auch bei einem Cassettendeckmotor oder einem Radiotuner gehen bei der Umsetzung und dem, was am Ende aus den Lautsprechern kommt Watt verloren. Bei direktem Einsatz von Gleichspannung, die man im Batteriebetrieb ja hat hält sich das in Grenzen, bei einem HiFi Verstärker, der ja für Netzbetrieb ausgelegt ist, geht da Einiges verloren. Klassische Schaltungen und ein Trafo verbraten jede Menge Energie und wandeln sie in Wärme um. Ein Verstärker mit 2x100 Watt RMS bei THD unter 1%) braucht schon so seine 400 Watt Aufnahmeleistung und mehr um die konstant leisten zu können. Dann kommt hinzu, dass die Effizienz natürlich verlorenen geht je besser der Klirr ist. Energie war in den 80ern echt ein Thema. Heute laufen die Blaster mit einer Batteriefüllung aus dem Supermarkt ewig. Da kommt man mindestens durch eine Nacht, wenn man feiert bis es hell wird und extrem laut hört. Aber früher waren Alkaline Batterien sauteuer. Da gingen bei 10 Stück schon mal 80 Mark und mehr drauf, weil es die auch nur von Duracell und teuren Herstellern gab. Deshalb haben die Meisten wohl die billigeren Zink Kohle Batterien gekauft, die sind aber auch nach 4 bis 5 Stunden komplett leer gewesen und Bass kostet am Meisten Energie, das machen schlechte Batterien nicht lang mit.

Deshalb mussten die Lautsprecher möglichst viel Wirkungsgrad haben, damit mit wenig Leistung auch viel Lautstärke ging. Bei viel Wirkungsgrad haben die Lautsprecher aber auch selbst einen stärkeren Klirr, der meist schon einsetzt, wenn der Verstärker noch gar nicht hörbar klirrt. Will man einen sauberen Frequenzgang haben muss man Boxensysteme durch Frequenzweichen anpassen, wodurch wieder Pegel verloren geht. In einer HiFi Box ist das kein Problem, weil man genug Reserve vom Verstärker zur Verfügung hat, in einem Ghettoblaster wird das durch eine an die Lautsprecher angepasste Klangregelung gelöst, um möglichst wenig Leistung und Pegel zu verschenken.

Bei BT Lautsprechern ist das Alles grundlegend anders. Das läuft da Alles über Digitale Signal Prozessoren und Computereinmessung. Jeder Lautstärkestufe kann ein optimales Soundsetting zugewiesen werden. Da arbeiten dann Muitibandkompressoren aktiv gegen zu hohe Dynamik von Songs an, damit man bei hoher Lautstärke noch einen akzeptablen Sound hat. Wenn man die Spitzen der Musik zusammenpresst, kann man damit künstlich die Lautheit erhöhen. Bei Multibandkompression geht das in unterschiedlichen Frequenzen getrennt voneinander. Die sind heutzutage durch Computer so schnell und schlau abstimmbar, dass aus nem JBL Xtreme dieser wuchtige Sound kommt. Man merkt das auch wenn in Apps für BT Lautsprecher ein Equalizer integriert ist. Der von externen Apps wie Spotify hat nämlich bei vielen Lautsprechern kaum noch Einfluss auf den Sound, weil der DSP des Lautsprechers dann Gegenwirkt während der in der App integrierte direkt Einfluss auf den DSP nimmt und dann besser greift. Durch die physikalischen Grenzen kann so ein Mini Lautsprecher aber nunmal auch nur bedingt manipuliert werden. Da ist ja auch viel weniger Leistung als bei nem Ghettoblaster verfügbar. Ne größere BT Box läuft 6 bis 8 Stunden über einen winzigen Akku voll aufgedreht, wenn da 3 Watt raus kommen ist das schon viel. Da kann man einfach nur nach dem letztlich erreichbaren Pegel und Wirkungsgrad gehen. Leistung hat da gar keine Aussage mehr.

Ein JBL Xtreme schafft vielleicht so um die 90 dB, wenn man nah dran ist, aber allerhöchstens. Bei 2 von Denen sieht’s schon anders aus, hatte ich ja auch mal. Viel lauter sind die MiniRigs, die schaffen mit Subs sicherlich über um die 100 dB. Die alten Ghettoblaster (Spitzenmodelle) sind aber definitiv lauter. Der 1600 ist wie gesagt ein Budget Modell mit 8 Batterien, der geht nie im Leben so laut, wie ein M70 und schon gar nicht wie ein GF9000. Du wirst dein blaues Wunder erleben, wenn du mal so ein Spitzenmodell voll aufdrehen kannst.

Der M70 hat spezielle Endstufen und 8 Ohm Lautsprecher, war seinerzeit klanglich mit das Beste Gerät und geht super laut. Die Komponenten sind sehr gut. Der GF9000 hat auf jeden Fall das bessere Cassettendeck, klingt aber schlechter, der Bass ist bei guter Aufstellung tiefer, weil die Membrane größer sind, an sich klingt der M70 aber besser, geht nicht ganz so laut, aber zerrt dabei auch nicht so stark wie der GF9000. Sharp war nie State of the Art was Klang angeht. Qualitativ sind die aber trotzdem hervorragend verarbeitet.

LG Tobi
DOSORDIE
Inventar
#4861 erstellt: 19. Aug 2022, 08:24
Noch was zum DSP: Bei JBL kann man den mit ner Tastenkombination ausschalten. Ich hab das bei meinem Xtreme mal probiert, das klang danach wie aus der Dose und ich hab das mit Equalizer auch nicht so hinbekommen, dass es gut klingt. Viele sagen ja, dass sie den Sound eines BT Lautsprechers durch die Komprimierung nicht ertragen und das als unangenehm empfinden. Bis zu ner gewissen Lautstärke fällt mir das nicht auf. Ich hab das nur bemerkt, als ich einen direkten Vergleich mit meiner HiFi Anlage gemacht habe. Die Auflösung ist dadurch ganz schön verloren gegangen. Viele sagen deshalb sie bevorzugen einen alten Ghettoblaster, weil da nix komprimiert wird, aber im Vergleich zu einer HiFi Anlage stinkt der meiner Meinung nach noch viel mehr ab, als ein guter BT Lautsprecher. Selbst die guten Ghettoblaster klingen im Vergleich zu ner Anlage immer irgendwie nach Plastik und Dose. Ohne Vergleich fällt das nicht so auf. In den meisten Fällen fehlt auch deutlich die Brillianz in den Höhen, trotz 2 Wege.

Wenn du richtig Krach machen willst und dir ein Ghettoblaster nicht reicht kauf dir son Party Lautsprecher in der Größe eines Ghettoblasters oder gleich 2 davon, die kannst du dann koppeln und dann erreichst du Lautstärken einer ausgewachsenen Stereoanlage. Im Freien ist es aber eh nie so laut, wie drinnen. Da verfliegt viel. Geräte, die drin richtig Krach machen, können draußen ganz schön alt aussehen. Vor Allem bei Umgebungsgeräuschen. An ner Hauptstraße klingt ein sonst lautes Gerät bei selber Lautstärke schon ganz schön leise, gehst du durch n Tunnel oder durch ein Wohngebiet mit viel Reflexionsfläche denkst du auf einmal es ist Disco. An Silvester hast du z.B. kaum ne Chance, wenn Alle böllern, da klingt ein voll aufgedrehter Ghettoblaster plötzlich wie Zimmerlautstärke. Wie laut das dann die ganze Zeit war, merkst du aber erst wenn die Leute mit Knallen fertig sind.

Ich weiß halt nicht wie laut du hören willst. Aber wie gesagt, der 1600 ist in seiner Klasse ein gutes Gerät, aber die Kisten mit 8 Batterien sind alle nicht laut im Vergleich zu den Spitzenmodellen. Das ist schon ein krasser Zugewinn an Lautstärke. Ich hatte unter normalen Bedingungen mit den großen Kisten bei meiner Einzigen unter normalen Bedingungen jemals das Gefühl „Der ist jetzt aber nicht laut genug…“, Beim WF939 vielleicht. Bei den kleineren Geräten fehlte es hingegen immer an Lautstärke. Du kannst dir ja mal son RX DT890 organisieren, den kriegst du billig und dann weißt du auch, wie gut ein klassischer Ghettoblaster klingen kann und wie laut der geht. Der M70 klingt auf keinen Fall besser und der GF9000 schon gar nicht, aber wenn’s nur um die Optik geht verstehe ich natürlich, dass man lieber diese Geräte haben will. Ich nehme auch lieber den Sharp als den Panasonic mit, lässt sich auch besser tragen.

Was du außerdem auch nicht vergessen darfst ist, dass man heute keine großartigen Komponenten mehr im Gerät braucht. Ein Cassettendeck eines GF9000 oder 777 hat damals als HiFi Komponenten auch schon 400 bis 600 Mark und mehr gekostet und nix Anderes ist da drin. Wahrscheinlich hat man beim GF777 das Dolby weg gelassen um Kosten zu sparen, weil durch das Doppeldeck der Preis ja noch mal höher geworden ist. Ein guter Tuner hat zu der Zeit auch richtig Geld gekostet und in den Spitzengeräten sind Tuner verbaut, die sich vor besseren HiFi Tunern nicht verstecken müssen. Das hat Alles Geld und Aufwand gekostet und am Ende lag so ein Gerät bei 800 bis über 1000 Mark. Ich glaub nicht, dass der Löwenanteil in Lautsprecher oder Verstärker geflossen ist.

Bei einem BT Lautsprecher brauchst du letztendlich nur eine Platine mit Elektronik und einen Akku. Das kostet nicht die Welt. Auch Class D Verstärker mit richtig Leistung (für die größeren Boxen) ist heute günstig zu haben. Man kann dementsprechend einen Großteil der Kohle in die Lautsprecher und das Gehäuse stecken und vor Allem das Gehäuse auch so entwickeln, dass es den besten Klang ermöglicht, was bei einem Ghettoblaster nur bedingt möglich ist, dadurch steht mit Sicherheit in der Entwicklug heute auch der Sound im Vordergrund. Die Dinger sind sich viel robuster, häufig wasserdicht oder spritzwasser geschützt, son Ghettoblaster mit Pappmembranen sollte eher nicht im Regen stehen.

LG Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 19. Aug 2022, 09:09 bearbeitet]
Django8
Inventar
#4862 erstellt: 19. Aug 2022, 13:45

Sie sind zwar größer als sie sein müssten aber heißt das automatisch das alle schlecht klingen?

"Blender" müssen nicht zwingend schlecht klingen oder von schlechter Qualität sein (wobei Letzteres schon oft der Fall ist). Einfach, wenn Du Dir das Teil anschaust und erwartest, dass es technisch/klanglich der Optik ebenbürtig ist, dann wirst Du wohl enttäuscht sein.


Der Universum 16000 kommt schätzungsweise auf 115 bis 120 dezibel.

Was heisst schätzungsweise (zum Messen gibt's im Fall Apps - keine Ahnung wie genau die sind, aber einen Anhaltspunkt wird's Dir schon geben. Und vor allem: Was willst Du denn mit solchen Lautstärken ? Selbst Rockkonzerte gehen heute i.d.R. nicht mehr über 100 Dezibel. Und das ist schon elend laut. Ist wie beim Auto: Ob das Teil jetzt 280 oder 320 fährt, ist im Alltag ziemlich irrelevant... viel wichtiger sind Elastizität und Beschleunigung


Wahrscheinlich hat man beim GF777 das Dolby weg gelassen um Kosten zu sparen

Wobei die Schaltung selber glaub nicht allzu "teuer" ist, oder? Allerdings kamen ja früher noch die DOLBY-Lizenzgebühren drauf. Keine Ahnung, wieviel pro Gerät.
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