Kaufberatung: Plattenspieler ohne Schnickschnack bis 400€

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Absolem
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Nov 2016, 19:14
Hallo zusammen :-)

Ich habe momentan große Probleme, einen Plattenspieler zu finden, der meinen Vorstellungen entspricht. Das hiesige Hifi-Fachgeschäft war da auf Grund sehr eingeschränkter Auswahl auch nicht sonderlich hilfreich.

Folgendes suche ich:

- kein altes Gebrauchtmodell. Ich weiß - das wird hier im Allgemeinen wärmstens empfohlen, aber ich traue mir die Beurteilung des Zustands und ggf. anfallende Wartung eines alten Plattenspielers nicht zu! Bin Hifi-Anfänger und (noch) kein Bastler.

- Preissegment bis 400€ (bin nicht traurig, wenn es günstiger wird)

- Direktantrieb wäre schön, ansonsten geht auch Riemenantrieb

- kein integrierter Phono-Pre

- kein USB-Port

- Tonabnehmer sollte wechselbar sein (für späteres Upgrade)


Das Gerät käme an eine Stereokette, bestehend aus 2x Dali Zensor 5 und Yamaha A-S501.

Könnt ihr mir bitte etwas empfehlen? Ich blicke echt nicht durch...
frank60
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2016, 19:27

Absolem (Beitrag #1) schrieb:
Yamaha A-S501.

Das schränkt die Auswahl an Tonabnehmern schon einmal stark ein, da nicht viele MM Tonabnehmer mit der hohen Eingangskapazität von 480pF klar kommen. Dazu kommt noch die Kapazität der gesamten Verkabelung.
Das sollte bei Beratungen beachtet werden.
Absolem
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Nov 2016, 22:47
Au weia... Ich habe mich heute Abend in das von dir angesprochene Thema, das mir bisher nicht bewusst war, mal eingelesen. Das ist ja mal ein gruseliges Thema.

Wenn ich das richtig verstehe, sollte die Kapazität des Tonabnehmers in etwa der Summe 'Phono-Eingang + Kabel' entsprechen. Nun habe ich exemplarisch mal nachgesehen und beispielsweise Ortofon empfiehlt für sämtliche ihrer Tonabnehmer 150-300pF an Phono+Kabel. Da ist mein Verstärker ja auch ohne Kabel schon weit drüber.

Umso erstaunlicher finde ich, dass ich den von dir genannten Wert von 480pF nirgendwo im Manual meines Verstärkers finden konnte. Per Suchfunktion habe ich dann festgestellt, dass du den Wert bei Yamaha erfragt hast.

Das erleichtert mir die Sache mit dem Plattenspieler nicht gerade. Ich bin nun jedenfalls ganz offiziell überfordert.
ad-mh
Inventar
#4 erstellt: 03. Nov 2016, 23:26
Hier im Forum wird gern der ART DJ als preiswerte Problemlösung empfohlen. Der Eingang liegt bei 100pF (Albus misst etwas mehr).

https://www.thomann.de/de/art_deejaypre_ii.htm


[Beitrag von ad-mh am 03. Nov 2016, 23:27 bearbeitet]
Saturday
Stammgast
#5 erstellt: 03. Nov 2016, 23:30
Wenn Du nicht geschrieben hättest:
- kein integrierter Phono-Pre und
- kein USB,

dann könnte der Pioneer PLX 500 etwas für Dich sein. Ich finde ihn grundsätzlich erst einmal interessant, habe aber leider noch keinen echten Test (auch im Vergleich zu anderen Geräten) gelesen.
cone-A
Stammgast
#6 erstellt: 04. Nov 2016, 10:44
Der Onkyo CP-1050 ist mittlerweile bei einem Preis von unter 400 € angekommen. Hier im Forum wird ein Wechsel der Tonabnehmernadel auf die Thakker Epo E empfohlen.

Das wäre genau in Deinem Budget.
Tywin
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Nov 2016, 11:25
Hallo,

da ich keinen neuen Dreher hinsichtlich Preis/Leistung mit Blick auf gebrauchte Geräte empfehlen kann ... was ist mit einem gebrauchten Gerät von einem Händler mit Paypal, Rücktrittsrecht und gesetzlicher Gewährleistung?

Damit bis Du doch auf einer recht sicheren Seite.

Oder Du kaufst - mit Hilfe dieses Forums - von Privat ein optisch und technisch brauchbar erscheinendes Gerät und legst 300 Euro ins Sparschwein für einen "vielleicht irgendwann auftretenden" Reparaturbedarf. Dann hast Du ziemlich sicher immer noch einen deutlich besseren Plattenspieler als es mit einem Neugerät überhaupt möglich wäre.

Es gibt ja gute Gründe, warum viele erfahrene Phono-User "kein" neues Gerät nutzen. Ich würde gerne jederzeit ein Gerät mit den technischen Eigenschaften wie z.B. denen eines Technics SL-Q3 für 500 Euro ohne Tonabnehmer neu kaufen.

So etwas gibt es aber nicht für noch so viel Geld und gute Worte. Ich habe meinen SL-Q3 (5. Dreher) für 40 Euro interessehalber mit einem OM10 gekauft, der Plattenspieler funktionierte - abseits der zum Zeitpunkt des Kaufs nicht mehr klappbaren Haube - "so wie er war" sicherlich besser als jeder Dreher den man heute neu kaufen kann und sei es nur wegen des starken störungsfreien Antriebs oder der Automatikfunktion.

Ansonsten wäre der genannte Onkyo zum derzeitigen Preis - mit Blick auf Preis und Leistung - wohl auch das Gerät wo ich für meinen Bedarf und Anspruch am wenigsten Abstriche machen müsste, wenn es bedingungslos ein neues Gerät sein müsste.

Vielleicht kann man Dich aber mit den Worten Umweltschutz, Ressourcenschutz, Arbeitsbedingungen in Fernost und geplanter Obsoleszenz von einem gebrauchten Gerät überzeugen.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 04. Nov 2016, 14:06 bearbeitet]
Absolem
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Nov 2016, 13:39

cone-A (Beitrag #6) schrieb:
Der Onkyo CP-1050 ist mittlerweile bei einem Preis von unter 400 € angekommen. Hier im Forum wird ein Wechsel der Tonabnehmernadel auf die Thakker Epo E empfohlen.

Das wäre genau in Deinem Budget.


Vielen Dank für diesen Tipp! Das Gerät entspricht ja genau meiner Wunschliste an Spezifikationen und kostet bei Amazon derzeit 356€. Da wäre sogar der von dir genannte Tonabnehmer noch im Budget drin. Ich werde mir das mal genau anschauen!


Tywin (Beitrag #7) schrieb:

da ich keinen neuen Dreher hinsichtlich Preis/Leistung mit Blick auf gebrauchte Geräte empfehlen kann ...


Rational betrachtet weiß ich, dass du absolut Recht hast. :-) Ich habe in letzter Zeit viele Stunden im Hifi-Forum gelesen und kenne die Vorteile eines gebrauchten Geräts. Ich weiß nicht, ob man das nachfolgende als alter Hifi-Hase nachvollziehen kann, ich versuche es aber mal:

Rational bin ich ganz bei dir, emotional gesehen habe ich da aber noch meine Schwierigkeiten mit. Als Hifi-Anfänger neige ich noch sehr dazu, meine Wohlfühlzone nicht verlassen zu wollen. Ich möchte erst einmal Geräte haben, die einfach nur laufen und wo ich keine überraschenden Problemchen zu erwarten habe. Es kann gut sein, dass ich mich dafür irgendwann einmal selber belächeln werde und mich frage, warum ich es nicht gleich so gemacht habe, wie mir geraten wurde.

Andererseits denke ich auch, dass es nicht so verkehrt sein kann, mir erst einmal ein neues Gerät zu kaufen und dann künftig in meiner Umgebung den Gebrauchtmarkt zu beobachten. Dann habe ich ja Zeit und keine Eile. Und wenn sich ein Schnäppchen ergibt, kann ich mir immer noch für schlankes Geld ein altes Gerät von Technics als Bastelobjekt zulegen. Das kann ich dann auch mal aufmachen und ohne Schweißperlen auf der Stirn nach Lust und Laune daran herumbasteln.

Das hätte außerdem den Vorteil, dass ich den Vergleich zwischen 'alt' und 'neu' dann auch aus persönlicher Erfahrung kenne. Sich beraten zu lassen, ist in meinen Augen nur die halbe Miete. Ich bin ein Mensch, der gerne auch mal 'selber sieht', damit ich irgendwann auch aus persönlicher Erfahrung sprechen kann.

Trotzdem danke ich dir aber sehr für deine Bemühungen und Ausführungen!
Absolem
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Nov 2016, 15:35
Hallo nochmal :-)

Ich muss den Thread doch nochmal ausgraben...

Mir ist bekannt, dass beim Onkyo CP-1050 ein AT91 Tonabnehmer verbaut ist, von dem ich voraussichtlich nicht viel werde erwarten können.
Nun wird in diesem Thread gerade das Problem mit der Eingangskapazität besprochen, welches ich ebenfalls habe. Der Threadersteller hat einen Yamaha A-S701 Verstärker, ich habe den A-S501. Bei beiden Geräten ist die Eingangskapazität am Phono mit 480mF ziemlich hoch. In dem anderen Thread wurde unter anderem auf den Denon DL-110 Tonabnehmer als mögliche Lösung hingewiesen.

Mal abgesehen davon, dass der Tonabnehmer leider sehr teuer ist und ich keine Ahnung habe, ob ich dafür so viel Geld in die Hand nehmen möchte: wäre der DL-110 denn am Onkyo CP-1050 sinnvoll montierbar oder gäbe es da Bedenken bzgl. des Tonarms? Wie kann man denn beurteilen, welcher Tonabnehmer für welchen Tonarm geeignet ist? Gibt es da irgendwelche Faustregeln?

Ich weiß, dass als Alternative auch der ART DJ Pre II Phono Preamp in Kombination mit einem Thakker Epo E Tonabnehmer empfohlen wird. Da hadere ich noch ein wenig mit mir. Ich weiß nicht, womit ich in Bezug auf die Klangqualität besser bedient wäre...
Tywin
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Nov 2016, 16:03
Hallo,

mit einem AT-440 oder Expert/Nagaoka Quadra/JT322 3004 + ART DJ Phono Pre II hättest Du ein wirklich gutes Niveau bei der Abtastung von Schallplatten erreicht.

Ich empfehle das Expert/Nagaoka (Technics EPC 270 Derivat) weil man nach dem Verschleißen der Shibatanadel auf die noch bessere SAS Nadel für etwa 250 Euro aufrüsten könnte.

Die Nadel des DL-110 hält da nicht ganz mit, ist aber auch schon sehr ordentlich und die MC Technik ist gegenüber elektrischen Störeffekten weniger anfällig als es bei MM/Mi der Fall ist. Auch wird dann kein zusätzlicher Pre benötigt.

Tonabnehmersysteme müssen hinsichtlich der Nadelnachgiebigkeit, des Gewichts, der Befestigung und der Bauhöhe zum jeweiligen Tonarm passen. Der Tonarm Deines Drehers fällt unter die Überschrift mittelschwerer und damit sehr kompatibler Tonarm. Die allermeisten Tonabnehmersysteme lassen sich daran ohne, oder mit nur wenigen Abstrichen verwenden. Allemal die bislang genannten Systeme.

Viel Spaß noch mit dem Hören von Schallplatten.

VG Tywin
cone-A
Stammgast
#11 erstellt: 07. Nov 2016, 16:06
Das Kapazitätsproblem löst ja spätestens ein externer Phono-Preamp. Warum also nicht einfach mal Spieler und Nadel kaufen und hören, wie es klingt? Wenn es nicht funktioniert, ist der Preamp immer noch billiger als das DL 110.
Webdiver
Stammgast
#12 erstellt: 07. Nov 2016, 16:16
Also mach Dir jetzt mal keinen Kopf! Mit dem Hanpin Dreher bist Du schon mal auf einer guten Schiene. Klar heisst es immer, dass die alten Dreher besser sind. Grundsätzlich ist das meist auch wahr, aber bis Du den Unterschied realisierst, weren noch einige Tage vergehen. Die neuen DDs sind nicht schlecht und drehen die Platten auch nicht anders als alte. Daher kauf mal den Dreher und dazu die Epo E Nadel oder ein ganzes AT95ex. Danach einfach mal Musik hören. Mit billigen Systemen wird dir auch nicht gleich übel, wenn Du mal ne Nadel ruinierst (was vermutlich passieren wird).
Aufrüsten geht später immer noch!
Mit einem 200€ System würde ich eh nicht anfangen, da es auch möglich ist, dass Du für HQ Audio eben doch lieber bei Digital bleibst. Platten sind super, kosten aber ein Vermögen, wenn sie klingen sollen wie CD. Somit ist es absolut möglich, dass Dir langfristig ein <100€ vollauf genügt.

Gruss,
Tobi

PS: Wenn Du doch ein bisschen basteln kannst, dann dürfte der AT-LP120 die günstigere Alternative als Dreher sein. Der Ausbau des Phono Pres ist kein Hexenwerk.


[Beitrag von Webdiver am 07. Nov 2016, 16:19 bearbeitet]
Webdiver
Stammgast
#13 erstellt: 07. Nov 2016, 16:23
Ach: Den Reloop 2000 gibt es auch ohne USB und Phono (um die 200€). Der kommt aber ohne Abdeckung, die kostet auch noch 30€.
Tywin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 07. Nov 2016, 16:29
Sorry, ich hatte gar nicht realisiert, dass noch gar kein Dreher gekauft wurde. Warum nicht erst mal hören und Erfahrungen sammeln. Dass man Platten - so weit die es hergeben - auch in annähernd CD-Qualität "hören" kann, sollte klar sein ... das ist aber halt mit "Aufwand" verbunden.


[Beitrag von Tywin am 07. Nov 2016, 16:29 bearbeitet]
Absolem
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 07. Nov 2016, 16:58
Vielen Dank für eure Beiträge! Ihr seid wie immer sehr hilfreich :-)

Webdiver / Tywin: natürlich werde ich erstmal hören, bevor ich irgendwelches Zubehör kaufe. :-) Der Plattenspieler ist bestellt und wird morgen geliefert. Ich habe nur derzeit einfach Lust drauf, mich mit meiner neuen Stereoanlage intensiv auseinander zu setzen und schonmal in die eine oder andere Richtung zu denken. Es ist natürlich in Bezug auf die Optimierung keine Eile geboten.

Im Moment höre ich gerade voller Begeisterung das aktuelle Iron Maiden Album "Book of Souls" von der CD und bin hin und weg, wie schön die Dali Zensor 5 die Instrumente und Stimme voneinander lösen. Einfach toll! :-) Diese Anlage war die beste Investition, die ich seit langem getätigt habe.

Und das Iron Maiden Konzert 2017 in Hamburg kann kommen!


[Beitrag von Absolem am 07. Nov 2016, 17:03 bearbeitet]
Webdiver
Stammgast
#16 erstellt: 07. Nov 2016, 17:03
Na siehst Du, bei Maiden kommst Du mit nem alten oder neuen Shure System auch ganz ordentlich weg. Also noch nicht zu stark in eine Richtung denken.
Absolem
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 07. Nov 2016, 17:11
Ich lege besonderen Wert auf eine neutrale Klangwiedergabe. Ich weiß, dass ich das Ergebnis mit einer Anlage im Einstiegssegment nicht zu 100% erreichen werde, aber ich möchte da so nah ran wie möglich - mit den Geräten, die ich mir leisten kann.

Ich möchte die Musik nicht so hören, wie ich sie gern hätte (mehr Bass, weniger davon, mehr hiervon), sondern so, wie der Künstler wollte, dass ich sie höre. Wenn er kein Augenmerk auf Bass gelegt hat, möchte ich das auch so wiedergegeben hören. Wenn eine Aufnahme qualitativ schlecht ist, weil es das günstig produzierte Debut-Album einer Band ist, die sich nicht viel Zeit im Tonstudio leisten kann - dann möchte ich die Aufnahme auch "in schlecht" hören.
Webdiver
Stammgast
#18 erstellt: 07. Nov 2016, 17:19
Na (ich behaupte) Plattenwiedergabe ist immer auf persönlichen Gusto schön gebogen.
Tywin
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 07. Nov 2016, 17:24
Hallo,

wie willst Du bei beliebiger elektronisch erzeugten, veränderter und verfremdeter Musik so hören wie es sich der Künstler gedacht hat. Wie willst Du das prüfen/wissen? Sieh zu, dass Du diese Art Musik so hörst, dass sie Dir Spaß macht.

Ganz anders sieht es bei natürlicher Musik aus, die Du womöglich auch noch im Original kennst.... ausschließlich bei solcher Musik spielt dann der HiFi- Gedanke einer möglichst guten Reproduktion eine Rolle.

Hier kotzt es mich nämlich an, wenn Instrumente und Stimmen nicht so klingen wie sie klingen sollten. Für solche Musik kann man mal nach der Überschrift "LoFi suchen, da geht es nämlich um Musik an der möglichst nichts rumgefuscht/hereinproduziert wurde.

LG Tywin


[Beitrag von Tywin am 07. Nov 2016, 17:26 bearbeitet]
Absolem
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Nov 2016, 18:00

Tywin (Beitrag #19) schrieb:
Hallo,

wie willst Du bei beliebiger elektronisch erzeugten, veränderter und verfremdeter Musik so hören wie es sich der Künstler gedacht hat. Wie willst Du das prüfen/wissen? Sieh zu, dass Du diese Art Musik so hörst, dass sie Dir Spaß macht.


Die Musik, die ich am intensivsten höre ist von Bands, die sehr unbekannt sind und deren Konzerte und Festivals ich mehrfach pro Jahr besuche - in verschiedensten Rahmen. Die Konzerte sind zum Teil so klein, dass man mit der Band anschließend noch ein Bier trinken kann. Ich höre die entsprechende Musik also auch häufig live (drinnen wie draußen) und bin der Meinung, eine relativ gute Vorstellung davon zu haben, wie sie klingen sollte.
Absolem
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 11. Nov 2016, 17:36
Hallo nochmal!

Nachdem ich nun einige Tage mit der vorinstallierten AT91 Nadel gehört habe, ist heute die Thakker EPO E Nadel angekommen.

Ich habe mich im Forum und bei Youtube über die korrekte Justage bzgl. Tonarmbalance, Nadelauflagegewicht, Spurfehlwinkel und Kröpfung/Überhang informiert. Bei meinem Onkyo CP-1050 lag allerdings keine Schablone bei und nun weiß ich nicht, mit welcher Schablone ich die Justage überprüfen kann bzw. soll. Meine Recherche im Forum hat ergeben, dass die Schablone zum Tonarm passen muss. Das einzige, was ich über den Tonarm weiß ist, dass er S-förmig und aus Aluminium ist.

In der Bedienungsanleitung des Plattenspielers steht auch nur beschrieben, dass Tonarmbalance, Nadelauflagegewicht und Antiskating eingestellt werden sollen - was ich auch gleich nach dem Auspacken des Plattenspielers getan habe. Von den restlichen Aspekten ist dort allerdings gar keine Rede. Also soll man sich wohl darauf verlassen, dass alles andere ab Werk korrekt justiert wurde?
Hörbert
Inventar
#22 erstellt: 11. Nov 2016, 19:40
Hallo!

Bei dem CP-1050 handelt es sich um ein für Onkyo bei Hanpin, Taiwan, gefertigtes Gerät. Hanpin ist einer der größten Plattenspielerhersteller der Welt . Dort werden so gut wie alle DJ-Plattenspieler in Technics- und ähnlicher Optik gebaut.

Alles was du wissen mußt ist der Wert des Überhanges, dann kannst du praktisch mit jeder Schablone justieren, hier noch eine Auswahl an gratis downloadbaren Schablonen.

http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 11. Nov 2016, 19:42 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#23 erstellt: 11. Nov 2016, 21:28
Vielleicht funktioniert auch die Technics-Überhanglehre?
.JC.
Inventar
#24 erstellt: 11. Nov 2016, 22:05
Hi,


Absolem (Beitrag #8) schrieb:
Es kann gut sein, dass ich mich dafür irgendwann einmal selber belächeln werde und mich frage, warum ich es nicht gleich so gemacht habe, wie mir geraten wurde.


ja genau, die Sache darf ruhig Zeit haben.

Ich konnte vor kurzem nicht widerstehen: mein erster echter Plattenspieler.
Als ich den in diesem Zustand gesehen habe, dachte ich mir: sche... auf die Kohle, den holst Du dir jetzt !
(ich hab eigentlich schon genug SLs)

Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 11. Nov 2016, 22:29
In der Tat ein Schmuckstück. Und wie klingt denn das Pickering?

LG
Manuel
Absolem
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 13. Nov 2016, 12:54

Hörbert (Beitrag #22) schrieb:

Alles was du wissen mußt ist der Wert des Überhanges, dann kannst du praktisch mit jeder Schablone justieren, hier noch eine Auswahl an gratis downloadbaren Schablonen.

http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/

MFG Günther


Vielen Dank, Günther! Der Wert des Überhanges ist in der Bedienungsanleitung mit 15mm angegeben. Ist das also der Sollwert, nach dem ich mich zu richten und den ich zu prüfen habe?



.JC. (Beitrag #24) schrieb:

Ich konnte vor kurzem nicht widerstehen: mein erster echter Plattenspieler.
Als ich den in diesem Zustand gesehen habe, dachte ich mir: sche... auf die Kohle, den holst Du dir jetzt !
(ich hab eigentlich schon genug SLs)

:*


Siieht wirklich cool aus, herzlichen Glückwunsch!


[Beitrag von Absolem am 13. Nov 2016, 12:55 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#27 erstellt: 13. Nov 2016, 13:21
Hallo!


...... Ist das also der Sollwert, nach dem ich mich zu richten und den ich zu prüfen habe?......


Korrekt, das ist einer der beiden wesentlichen Prüfpunkte, -der zweite ist die Kröpfung die dir nach der Wahl des Überhangwertes von der jeweiligen Schablone an einem bestimmten Punkt vorgegeben wird.

Je nachdem wieweit das Gros deiner Schallplatten zum Labelkleber hin bespielt ist solltest du die Wahl der Schablone treffen.

Wenn du also vorwiegend Schallplatten nutzt die bis auf ca. 1-2 Zentimeter hin zum Label bespielt sind wäre eine der alten DIN-Schablonen die richtige Wahl, -Ebenso wenn du vorwiegend die kleinen 7-Zoll Schallplatten nutzen würdest-.

Hast du hingegen vor allem Scheiben deren bespielter Teil einen Abstand von ca.3-4 Zentimeter vom Labelkleber aufzuweisen hat nimmst du eine der IEC-Schablonen.

Hast du von allem etwas wäre die alte "Audio"-Schablone das richtige für dich da sie ein Kompromiss zwischen der IEC- und der DIN-Schablone darstellt.

Bei einer guten gelungenen Justage sollte es dir gelingen den Faktor der zusätzlichen Abtastverzerrungen die vor allem dadurch entstehen das eine tangential geschnittene Schallplatte mit einen Radialtomarm abgetastet wird auf 1%, -zumindestens aber unter 3% zu drücken-.

Gerade diese zusätzliche -zum guten Teil vermeidbare-, Verzerrungsrate entscheidet oft über Wohl und Wehe der Gesamtqualität, gegen die schon beim Schneiden und der übrigen Fertigung entstehende Verzerrungen kannst du schließlich nichts machen.

MFG Günther
.JC.
Inventar
#28 erstellt: 13. Nov 2016, 17:15
Hi,


Absolem (Beitrag #26) schrieb:

.JC. (Beitrag #24) schrieb:

Ich konnte vor kurzem nicht widerstehen: mein erster echter Plattenspieler.


Sieht wirklich cool aus, herzlichen Glückwunsch! :prost


mit erster echter Plattenspieler ist übrigens 1981 gemeint, da war ich 16 Jahre alt und
hatte den nach 2 mal reduziert im Karstadt für 400 DM (!) gekauft.

Nun wird genau dieser wunderschön erhaltene SL 1600 MKII den Premiumplatz bekommen.
(zw. CD und Verstärker, die anderen Technics SLs sind im Regal geparkt)


ps
wie das Pickering klingt, kann ich dir sagen, wenn ich den Dreher habe (nä. Woche)
dann kommt umgehend ein 150 MLX drauf, das liegt schon bereit

pps
auf den Onkyo hast Du ja 14 Tage (min) Rückgaberecht ...
die SL 1710 er oben sind 1 Stufe (min) besser und für um 200 € zu haben
(nur halt nicht im Onlinehandel)
Hörbert
Inventar
#29 erstellt: 13. Nov 2016, 18:10
Hallo!


.......die SL 1710 er oben sind 1 Stufe (min) besser und für um 200 € zu haben........


Sehe ich offen gesagt nicht so, ein Plattenspieler ist ein Plattenspieler, ein Laufwerk muß nix anderes können als den Teller mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu drehen wobei kleine Toleranzen durchaus üblich sind. Der Tonarm muß das Abtastsystem ruhig und sicher führen können und der Rest macht eben der Tonabnehmer.

Wenn die Kisten also nicht so schräg aufgebaut sind dasa sie schon von sich aus brummen, richtig gut aufgestellt sind und man den Bedienkomfort nicht berücksichtigt sind die Unterschiede eigentlich ziemlich marginal.

-Wäre das anders wären Plattenspieler gar keine HiFi-Geräte sondern Soundgeneratorewn und für HiFi-Zwecke absolut ungeeignet.

MFG Günther
ad-mh
Inventar
#30 erstellt: 13. Nov 2016, 18:58
Moin,

falls Du Dich dennoch zu einem Gebrauchtgerät durchringen kannst...


Absolem (Beitrag #1) schrieb:

- Preissegment bis 400€ (bin nicht traurig, wenn es günstiger wird)
- Direktantrieb wäre schön, ansonsten geht auch Riemenantrieb


schau mal, ob Du so eine Low-Budget Lösung zusammenbekommst.
http://www.hifi-foru...ead=21643&postID=9#9
An dem kleinen Technics ist kaum etwas dran, was man nicht selbst warten könnte.

VG

Andreas


[Beitrag von ad-mh am 13. Nov 2016, 19:01 bearbeitet]
Absolem
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 13. Nov 2016, 19:07
Hörbert: Vielen Dank für deine Ausführungen, das war hilfreich! Ich habe jetzt zusammen mit älteren Forenbeiträgen verstanden, wie man den Überhang auch ohne Schablone gut ausmessen kann und habe festgestellt, dass die im Handbuch angegebenen 15mm bei der Vormontage auch tatsächlich eingehalten worden sind. Zusammen mit Auflagegewicht und Antiskating sind dann auch alle Parameter, die ich an dem Plattenspieler justieren kann, meiner Meinung nach korrekt eingestellt. Laut Onkyo-Handbuch soll man allerdings das Antiskating auf denselben Wert wie das Auflagegewicht einstellen. Im Forum und im Internet habe ich allerdings gelesen, dass man das Antiskating bei elliptischen Nadeln auf 75% des Auflagegewichts stellen sollte. Das habe ich jetzt testweise mal getan und bin der Meinung, dass das besser klingt.

Das einzige, dem ich noch nachgehen muss ist, dass die Platten schon noch ein wenig knistern. Durch Waschen mit einer selbst zusammengestellten Mischung aus 2/3 destilliertem Wasser, 1/3 Isopropanol und 1 Tropfen Spülmittel ist das Knistern schon deutlich weniger geworden. Nach dem Waschen haben die Platten auch frische antistatische Hüllen (Nagaoka 102) bekommen. Ein wenig knistern tun sie allerdings trotzdem noch. Keine Ahnung, woran das liegt. Habe die Nadel heute mittel Nadelbürste und ein wenig Isopropanol vorsichtig gereinigt, daran lag es allerdings auch nicht.


JC: Ich bin mit dem Onkyo erstmal glücklich, aber danke für den Hinweis! Der Spieler ist optisch und haptisch schön und macht einen wertigen Eindruck. Im hiesigen Hifi-Fachgeschäft wollte man mir übrigens unbedingt einen Rega RP1 Performance für 400€ andrehen. Es hat geheißen, das sei ein ganz tolles Gerät für den Preis. Ich bin jetzt der Meinung, dass ich gut daran getan habe, erstmal noch im Forum nachzufragen...
Hörbert
Inventar
#32 erstellt: 13. Nov 2016, 19:18
Hallo!


........ Im Forum und im Internet habe ich allerdings gelesen, dass man das Antiskating bei elliptischen Nadeln auf 75% des Auflagegewichts stellen sollte........


Es gibt da -offen gesagt-, überhaupt kein Patentrezept, je nach Nadelschliff und Tonarm ergeben sich die Werte von Fall zu Fall, zudem ist die Einstellung an sich immer nur ein grober Nährungswert der eigentlich bei jeder Schallplatte etwas anders ausfallen würde und, -es kommt noch schlimmer-, über die Plattenseite nicht konstant ist.

Ja, je nach "Glaubensrichtung" gibt es sogar die Ansicht das Antiskating komplett überflüssig wäre.

Auf jeden Fall eine der Sachen die du zumindest vorerst "pi mal Auge" einstellen kannst ohne die darüber einen Kopf zu machen.


...... Ein wenig knistern tun sie allerdings trotzdem noch.........


Du wirst lachen aber genau das kann sich nach mehrmaligen Abspielen legen, möglicherweise handelt es sich dabei um Schmodder der erst durch das Waschen vom Rillengrund (den die Nadelspitze unter normalen Umständen nie berührt) hochgeschwemmt wurde und jetzt an den Rillenflanken sitzt.


.... Es hat geheißen, das sei ein ganz tolles Gerät für den Preis.........


Na ja, kann man so sehen, muß man aber nicht, halt ein Plattenspieler.


MFG Günther
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