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Fragen zum Aufbau einer analogen Kette

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kölsche_jung
Moderator
#51 erstellt: 08. Jul 2018, 10:06
@Günther

... wobei so ein Spulentonbandgerät mit Zappelzeigern zumindest auf mich durchaus (visuell) reizvoll wirkt...
Wenn ich damit irgendwas sinnvolles (außer anschauen) anstellen könnte...

Als Aufnahmemedium wäre es allerdings nur ein Selbstzweck, digitale Aufnahmen sind einfach kompatibler...


[Beitrag von kölsche_jung am 08. Jul 2018, 10:07 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#52 erstellt: 08. Jul 2018, 11:30
Ja, mit so einem Teil muss man sich die gute Aufnahme regelrecht erarbeiten und verdienen:
A77

Da geht es nicht einfach per Mausklick; bis zur Musik gibt es zu tun. Aber das soll ja auch so sein, ist eben Hobby. Das Verhältnis Aufwand-Ertrag steht sich in grotesk reziprokem Verhältnis gegenüber. Nur schon die blauen Alu-Spulen - völlig unnötig. Aber sexy. Gear-Porn...

@Musicophilia. Ich denke, Du solltest Dir bewusst sein, dass man auch mit dem Hobby Vinyl in solche Bereiche gerät. Wer Plug&Play will ist hier falsch. Man muss sich schon etwas mit der Materie auseinandersetzen. Wenn man das aber macht, wird es spannend. So ist es nämlich schon ganz erstaunlich, wie viel guten Sound man aus solch altem Equipment herausholen kann - notabene nicht zwingend mit grossen finanziellen Anstrengungen. Nur schon die korrekte Justage eines Tonabnehmers bringt viel. Und das kann man sich auch mit zwei linken Händen beibringen, vielleicht braucht man halt etwas mehr Zeit und ein Glas Rotwein oder Bier. Eben - Hobby halt.

Und noch eine ganz persönliche Bemerkung zur Soundqualität: Objektiv betrachtet ist diese ab digitaler Quelle immer besser. Subjektiv betrachtet sehe ich es aber anders - mir gefällt die vinyl-konforme Abmischung, wie sie damals halt eben üblich war, ausgesprochen gut. Zudem kann ich den Sound durch die Wahl des Tonabnehmers noch weiter beeinflussen. Mit Shure-Tonabnehmern hat man ein wärmeres Klangbild als ab digitalen Quellen. Ein Soundbild, das ich sehr gerne mag.

LG
Manuel
Burkie
Inventar
#53 erstellt: 08. Jul 2018, 12:03

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:


Burkie (Beitrag #37) schrieb:
Dann, nimm lieber einen CD-Spieler. ;-)


Mit solchen Sprüchen tue ich mich immer etwas schwer. Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?


Woher, glaubst du zu wissen, höre ich meine Schallplatten?

Gruss
akem
Inventar
#54 erstellt: 08. Jul 2018, 12:55

Musicophilia (Beitrag #26) schrieb:
Von MC wollte ich eigentlich die Finger lassen. Ich hatte den Eindruck gewonnen, das wäre zu kompliziert.

MCs sind eigentlich nicht komplizierter als MMs (oder MIs, die bei den einschlägigen Händlern meistens auch bei den MMs gelistet werden weil sie nach außen hin mehr oder weniger identische Eigenschaften haben). In mancherlei Hinsicht sind MCs sogar einfacher und fehlertoleranter als MMs:
- Ein MC reagiert eigentlich nur auf den Eingangswiderstand der Phonostufe und der ist meistens angegeben. Ein MM / MI reagiert hingegen auf die Eingangskapazität der Phonostufe welche eher selten angegeben wird. Das heißt, hier ist dann Rätselraten oder das Vertrauen auf das eigene Glück angesagt.
- Eine MM-Kette ist ziemlich hochohmig: an der Quelle (Tonabnehmer) haben wir einen Gleichstromwiderstand von mehreren hundert Ohm plus Anstieg der Impedanz zu hohen Frequenzen hin aufgrund der hohen Spuleninduktivität, welche zwischen 300 und 900mH liegt (was enorm viel ist!). Am anderen Ende haben wir einen Eingangswiderstand von 47kOhm. Eine MC-Kette dagegen ist relativ niederohmig: ein Low-Output-MC kommt auf wenige Ohm bis rauf zu ca. 30 Ohm Gleichstromwiderstand, einen Anstieg der Impedanz zu hohen Frequenzen hin findet praktisch nicht statt, weil die Spuleninduktivität sehr gering ist (µH Bereich). Am anderen Ende haben wir ca. 100 Ohm bis maximal 1kOhm.
Ergebnis: eine MM-Kette ist für Brummeinstreuungen offen wie ein Scheunentor während eine MC-Kette da zeimlich immun ist - induzierte Störungen werden mehr oder weniger kurzgeschlossen.
- Ein MM ist wegen der hohen Induktivität ebenfalls sehr anfällig für magnetische Streufelder, zumal es systembedingt ausgerechnet in Richtung maximaler Empfindlichkeit auch noch offen ist - da muß ja der Magnet des Nadelträgers rein... Ein MC hat dagegen nicht nur eine um ca. 5-6 Zehnerpotenzen geringere Induktivität, diese befindet sich (ebenfalls systembedingt) auch noch inmitten eines starken Magnetfeldes, welches wiederum magnetische Streufelder von außen abschirmt. Deswegen sind MCs zum Beispiel gegenüber dem magnetischen Streufeld der Premotec-Motoren, die Rega verwendet, ziemlich immun. Einzige Ausnahme, die mir bisher untergekommen ist: Lyra Delos. MMs hingegen brummen umso mehr, je näher sie dem Motor kommen (was wiederum gerade bei Kopfhörer-Wiedergabe erst recht auffällt - ein Kopfhörer kann einen 50Hz-Brumm problemlos wiedergeben während viele Hifi-Boxen da schon dicht machen).

Einziger Nachteil der MCs: man kann als User die Nadel nicht wechseln. Viele Hersteller bieten einen Reparaturservice an (aber erst in einem Preisbereich, der hier eher nicht zur Debatte steht; Beispiele: Van den Hul, Benz), manche Hersteller bieten bei Rückgabe des defekten Systems einen verbilligten Neukauf an (bei Kauf des gleichen Systems bekommt man dieses dann zum Preis einer Ersatznadel; Beispiele: Ortofon, Audio Technika, Dynavector). Manche Hersteller tun aber auch gar nichts, sind dafür von vornherein etwas günstige (z.B. Denon).
Und dann gibt es noch die Möglichkeit, ein verschlissenes MC zu einem freien Retipping-Service zu schicken und es bei dieser Gelegenheit auch noch aufwerten zu lassen...

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 08. Jul 2018, 12:56 bearbeitet]
akem
Inventar
#55 erstellt: 08. Jul 2018, 13:00

Musicophilia (Beitrag #30) schrieb:
Sorry, dass ich hier einige Leute offenbar gekränkt habe mit meiner Unwissenheit und meinem Interesse an einem Rega PS, scheint ja ein ziemliches Sakrileg zu sein.

Nein, ein Sakrileg ist das nicht. Ich wollte Dir nur aufzeigen, daß hinter der hübschen (ich persönlich finde sie ja eher häßlich aber das ist ja Geschmackssache) Fassade kompromißbehaftete Technik steckt.

Was hast Du denn für einen "Vintage-Dual"? Je nachdem, was das für einer ist, stehen die Chancen gut, daß der gleich um mehrere Klassen besser ist, als der Rega...

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#56 erstellt: 08. Jul 2018, 19:58
Dass der Rega nicht gerade ein Komfort-Gerät ist, ist wohl bekannt. Aber vielleicht ist ja dieses streng manuelle auch der Reiz für den Fragesteller?

Ein Dual hilft nicht, wenn ein Design wie Rega gefragt ist.

Offensichtlich gibt es ja durchaus Kombinationen von Rega und Tonabnehmer und Vor-Verstärker / Verstärker, die nicht (übermässig) brummen.
Da sowieso ein Neukauf gesucht ist, wäre es das klügste, den Rega mitsamt Tonabnehmer vormontiert vom Händler zu kaufen; wenn es dann doch brummen sollte, hat man nur einen Ansprechpartner; keine zwei Händler (für Plattenspieler und Tonabnehmer), die sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben wollen.

Gruss
wendy-t
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 08. Jul 2018, 20:13
Hallo!

Ich kann bestätigen, dass ein Rega nicht unbedingt brummen muss.
Diverse Ortofon MMs und ein Denon DL 110 liefen an verschiedenen Phono-Vorstufen ohne Probleme.
Ich kann aber natürlich nicht ausschließen, dass es bei anderen Tonabnehmern nicht doch Probleme gibt.

Viele Grüße
Philip
frank60
Inventar
#58 erstellt: 08. Jul 2018, 20:24

akem (Beitrag #54) schrieb:
In mancherlei Hinsicht sind MCs sogar einfacher und fehlertoleranter als MMs:
- Ein MC reagiert eigentlich nur auf den Eingangswiderstand der Phonostufe und der ist meistens angegeben. Ein MM / MI reagiert hingegen auf die Eingangskapazität der Phonostufe welche eher selten angegeben wird.

Das stimmt so nicht, auch bei MCs spielt die Kapazität eine Rolle. Schließlich ist sie auch dort Bestandteil des Schwingkreises aus Generatorspule und eben Lastkapazität. Und es gibt Hersteller wie Sumiko, die das auch ausdrücklich im Manual erwähnen, dort sollte die Lastkapazität 200pF nicht übersteigen, als ideal werden max. 100pF genannt.

akem (Beitrag #54) schrieb:
Einziger Nachteil der MCs: man kann als User die Nadel nicht wechseln.

Hmm, ich habe einen MC Tonabnehmer, bei dem ich die Nadel wechseln kann. Und die Teile, z.B. Pioneer PC-xMC Serie, gibt es immer noch als NOS Exemplare zu kaufen. Und es gab wohl auch von anderen Herstellern MCs mit wechselbarer Nadel. Aber gut, mein PC-5MC hat ja auch den ach so bösen Rundschliff. Trotzdem tastet er ausnahmslos alles ab, was auf der Platte drauf ist, einzig die tonale Abstimmung unterscheidet ihn von anderen Tonabnehmern in meiner Sammlung.

@Topic: wenn schon neu und wenn schon bei Phonophono und wenn für 1000€ würde ich persönlich statt dem Rega dann doch eher einen Pro-Ject mit Tonabnehmer Upgrade, z.B. den mit dem Goldring 1022 nehmen.
Ich persönlich habe mit dem Laden auch gute Erfahrungen in Sachen Beratung gemacht.

Insgesamt würde ich aber auch erst einmal schauen, ob es nicht der vorhandene Dual tut.
akem
Inventar
#59 erstellt: 08. Jul 2018, 20:34
Daß es MCs gibt, die schon bei 200pF zu reagieren beginnen war mir in der Tat neu. Ich kannte bisher nur die Messungen von Walter Fuchs alias Volpe auf dessen Homepage, wo einige MCs so ab 1nF leicht zu reagieren beginnen. Aber man lernt ja nie aus... Normalerweise haben Low-Output-MCs ja eine Induktivität im µH-Bereich, also etwa 4-6 Zehnerpotenzen weniger als MMs. Damit sollte es eigentlich erst ab Kapazitäten Probleme geben, die ebenfalls um 4-6 Zehnerpotenzen größer sind als die MM-typischen 200pF.
Oder beziehst Du die Aussage von Sumiko auf deren High-Output-MCs? Die kann man ja in der Tat so bauen, daß man das Mehr an Ausgangsspannung über eine größere Spule realisiert und nicht über einen kräftigeren Magneten.

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#60 erstellt: 09. Jul 2018, 10:16
Hallo,

wobei eine größere Spule doch eher mehr Nachteile bringt (mehr bewegte Masse, Gefahr des Bruchs bei den dünnen Drähtchen)?

Peter
akem
Inventar
#61 erstellt: 09. Jul 2018, 21:46
Natürlich hat eine größere bewegte Spule ihre Nachteile aber auch den Vorteil geringerer Kosten ggü. einem stärkeren Magneten. Denn letzterer müßte entweder deutlich größer sein (was oft auch gar nicht geht) und bzw. oder stärker magnetisiert / magnetisierbar sein. Und je stärker ein Magnetmaterial ist desto teurer...

Gruß
Andreas
hpkreipe
Inventar
#62 erstellt: 09. Jul 2018, 23:04
@Hörbert in Beitrag #7

You made my day

Danke

Nur, das die Gesangsleistung/ Gesamtleistung wirklich heute besser ist, das mag einmal dahingestellt sein. Zumindest liegt es nicht mehr an der technischen Begrenzung.


[Beitrag von hpkreipe am 09. Jul 2018, 23:07 bearbeitet]
Musicophilia
Ist häufiger hier
#63 erstellt: 11. Jul 2018, 19:34

Marsilio (Beitrag #49) schrieb:
Um welches Modell handelt es sich denn? Und was für ein Shure-Tonabnehmer ist es genau? Möglicherweise lässt sich die von Dir angestrebte analoge Kette prima um dieses Gerät einrichten.


Der Dual steht in meinem Elternhaus. Ich werde mir den am Wochenende mal genauer ansehen und dann hier etwas dazu schreiben.


Hörbert (Beitrag #50) schrieb:
Hallo!


.......Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?........


Nun, weil ich (noch immer) ca.2200- 2400 alte analoge Schallplatten habe ...


Die Frage hat in der Zwischenzeit jeder beantwortet, nur nicht der, dem ich sie eigentlich gestellt hatte. Die Frage war sowieso eher rhetorischer Natur, weil mir aufgefallen war, dass die Vinylhörer gerne und ausgiebig die Qualität der Schallplatte kritisieren aber sie doch leidenschaftlich hören. Und eben nicht nur die, die ein paar Tausend Platten herumliegen haben, wo natürlich ein ökonomischerer Aspekt ins Spiel kommt.


Hörbert (Beitrag #50) schrieb:
Das ist eine aus meiner Sicht seltsame und auch irrige Meinung.


Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt aber da vermischen sich zwei Themen, die miteinander nichts zu tun haben. Natürlich wird die Qualität der Musik nicht besser, wenn man eine CD als FLAC rippt. Aber eine ausreichend hochwertige Ursprungsquelle (Studio Master) vorausgesetzt, ist die Qualität eines FLAC-Files deutlich besser als die einer CD. Aber da es hier um eine Analogkette geht, sollten wir dieses Thema vielleicht besser ruhen lassen oder an anderer Stelle fortführen.


Marsilio (Beitrag #52) schrieb:
Ja, mit so einem Teil muss man sich die gute Aufnahme regelrecht erarbeiten und verdienen:

Da geht es nicht einfach per Mausklick; bis zur Musik gibt es zu tun. Aber das soll ja auch so sein, ist eben Hobby. Das Verhältnis Aufwand-Ertrag steht sich in grotesk reziprokem Verhältnis gegenüber. Nur schon die blauen Alu-Spulen - völlig unnötig. Aber sexy. Gear-Porn...


Ich habe tatsächlich mal eine Weile mit dem Gedanken gespielt, mir ein Pioneer RT-909 zuzulegen, weil ich das so schick fand. Ob man damit sinnvoll und ausreichend bequem Musik hören kann, kann ich nicht beurteilen (wahrscheinlich nicht) aber optisch rundet es die Anlage doch sehr schön ab.


Marsilio (Beitrag #52) schrieb:
@Musicophilia. Ich denke, Du solltest Dir bewusst sein, dass man auch mit dem Hobby Vinyl in solche Bereiche gerät. Wer Plug&Play will ist hier falsch. Man muss sich schon etwas mit der Materie auseinandersetzen. Wenn man das aber macht, wird es spannend. So ist es nämlich schon ganz erstaunlich, wie viel guten Sound man aus solch altem Equipment herausholen kann - notabene nicht zwingend mit grossen finanziellen Anstrengungen. Nur schon die korrekte Justage eines Tonabnehmers bringt viel. Und das kann man sich auch mit zwei linken Händen beibringen, vielleicht braucht man halt etwas mehr Zeit und ein Glas Rotwein oder Bier. Eben - Hobby halt.


Davor habe ich keine Angst. Ganz im Gegenteil freue ich mich darauf sogar, da ich eben nicht nur musik- sondern auch technikbegeistert bin. Nur großartig herumbasteln will ich zu Beginn nicht, da ich Angst hätte um den Plattenspieler.


Marsilio (Beitrag #52) schrieb:
Und noch eine ganz persönliche Bemerkung zur Soundqualität: Objektiv betrachtet ist diese ab digitaler Quelle immer besser. Subjektiv betrachtet sehe ich es aber anders - mir gefällt die vinyl-konforme Abmischung, wie sie damals halt eben üblich war, ausgesprochen gut. Zudem kann ich den Sound durch die Wahl des Tonabnehmers noch weiter beeinflussen. Mit Shure-Tonabnehmern hat man ein wärmeres Klangbild als ab digitalen Quellen. Ein Soundbild, das ich sehr gerne mag.


Das ist genau der Eindruck, den ich bisher von Schallplatten hatte, daher auch mein Interesse.


akem (Beitrag #54) schrieb:
MCs sind eigentlich nicht komplizierter als MMs ...


Danke für diese sehr interessante Ausführung!


akem (Beitrag #55) schrieb:
...Ich wollte Dir nur aufzeigen, daß hinter der hübschen (ich persönlich finde sie ja eher häßlich aber das ist ja Geschmackssache) Fassade kompromißbehaftete Technik steckt.


Ich bin für jeden Rat sehr dankbar!


Burkie (Beitrag #56) schrieb:
Ein Dual hilft nicht, wenn ein Design wie Rega gefragt ist.


Es ist nicht unbedingt so, dass „Rega Design“ gefragt ist. Die Entscheidung fiel andersherum. Ich hatte einen Plattenspieler gesucht, der gut klingt und < 1.000,- Euro kostet und bin irgendwann bei den Recherchen auf Rega gestoßen, die mir dazu auch noch optisch gut gefallen haben. Dennoch ist die höchste Priorität nach wie vor guter Klang.


[Beitrag von Musicophilia am 12. Jul 2018, 01:05 bearbeitet]
Musicophilia
Ist häufiger hier
#64 erstellt: 12. Jul 2018, 17:09
Update: Es handelt sich um einen Dual 1226.
Hörbert
Inventar
#65 erstellt: 12. Jul 2018, 18:10
Hallo!


..........Die Frage hat in der Zwischenzeit jeder beantwortet, nur nicht der, dem ich sie eigentlich gestellt hatte. Die Frage war sowieso eher rhetorischer Natur, weil mir aufgefallen war, dass die Vinylhörer gerne und ausgiebig die Qualität der Schallplatte kritisieren aber sie doch leidenschaftlich hören............


Möglicherweise hättest du deine Frage präziser auf denjenigen zuschneiden sollen von dem du eine Antwort wolltest.

Ich jedenfalls kritisiere die Qualität von Schallplatten zwar sehr ausgiebig aber ich höre sie nicht wirklich "leidenschaftlich" sondern habe mich einfach mit den spezifischen Fehlern des Mediums abgefunden wie mit den Fehlern aller anderen Medien auch.


........Aber eine ausreichend hochwertige Ursprungsquelle (Studio Master) vorausgesetzt, ist die Qualität eines FLAC-Files deutlich besser als die einer CD. Aber da es hier um eine Analogkette geht, sollten wir dieses Thema vielleicht besser ruhen lassen oder an anderer Stelle fortführen.........


Oh ja, sehr gerne, das Thema sollten wir natürlich hier besser ausklammern, das ist ebenfalls richtig.


........Nur großartig herumbasteln will ich zu Beginn nicht, da ich Angst hätte um den Plattenspieler........


Na ja, ich verstehe zwar deine Zurückhaltung aber wirklich kaputt gehen kann da eigentlich nicht viel, -es sei denn du nimmst dir einen Direktläufer mit Quarzregelung und meinst nun ohne jede Kentnis der elektronischen und physikalischen Gegebenheiten die Regelung modifizieren zu wollen u.ä.-.


........bin irgendwann bei den Recherchen auf Rega gestoßen, die mir dazu auch noch optisch gut gefallen haben.........


Hand auf´s Herz, glaubst du hier wirklich an großartige klangliche Unterschiede? Die wären nur möglich wenn du:

A) Einen von zwei Plattenspielern grottenfalsch aufstellst so das äußere Einflüsse wie Trittschall o.ä. das Ergebnis massiv beeinflussen könnten. Das würde dann aber auch bei zwei gleichen Geräten mit gleichen Abtastern der Fall sein.

B) Zwei qualitativ sehr, sehr unterschiedliche Abtaster von denen einer möglichst gar nicht zum Tonarm passt auf zwei gleichen oder unterschiedlichen Geräten verbauen würdest oder bei Magnettonabnehmer einer der beiden über einen grob fehlangepassten Entzerrer-Eingang betreiben würdest.

C) Eiones der beiden Geräte oder der Tonabnehmer defekt wären.

Ansonsten solltest du bedenken das Schallplatten und Schallplattenspieler HiFi-Geräte und Tonträger sind, -wenn auch nur knapp-.

Deswegen halten sich mögliche Unterschiede in sehr, sehr engen Grenzen, -oder eines der Geräte wäre eben gar kein HiFi sondern deutlich darunter angesiedelt-.

MFG Günther
Musicophilia
Ist häufiger hier
#66 erstellt: 12. Jul 2018, 20:31

Hörbert (Beitrag #65) schrieb:
Hand auf´s Herz, glaubst du hier wirklich an großartige klangliche Unterschiede? Die wären nur möglich wenn du:

A) Einen von zwei Plattenspielern grottenfalsch aufstellst so das äußere Einflüsse wie Trittschall o.ä. das Ergebnis massiv beeinflussen könnten. Das würde dann aber auch bei zwei gleichen Geräten mit gleichen Abtastern der Fall sein.

B) Zwei qualitativ sehr, sehr unterschiedliche Abtaster von denen einer möglichst gar nicht zum Tonarm passt auf zwei gleichen oder unterschiedlichen Geräten verbauen würdest oder bei Magnettonabnehmer einer der beiden über einen grob fehlangepassten Entzerrer-Eingang betreiben würdest.

C) Eiones der beiden Geräte oder der Tonabnehmer defekt wären.

Ansonsten solltest du bedenken das Schallplatten und Schallplattenspieler HiFi-Geräte und Tonträger sind, -wenn auch nur knapp-.

Deswegen halten sich mögliche Unterschiede in sehr, sehr engen Grenzen, -oder eines der Geräte wäre eben gar kein HiFi sondern deutlich darunter angesiedelt-.


Interessante Frage: Ja, ich glaube eigentlich schon an signifikante klangliche Unterschiede! Hochwertig gebaute und gut abgestimmte Plattenspieler müssen doch besser klingen, als billige, oder? Oder ist das Preisspektrum von 50,- bis 100.000,- Euro nur der Verrücktheit der Käufer geschuldet?
8erberg
Inventar
#67 erstellt: 12. Jul 2018, 20:53
Hallo,

glaubst Du, dass ein Winzersekt der 30 Euro Klasse gegenüber einen Moet Chandon schlecht aussieht?

Bei Hifi ist viel Bohei und Getue und (mit Verlaub) dummes Gerede.

Ein anständiger geregelter Plattenspieler (Direktdrive oder Riemendreher) Rumpelarm und mit vernünftig gelagertem Tonarm - dazu ein gescheites Abtastsystem und eine Phonostufe die dazu passt.
Der Rest ist dummes Zeuch.

Es ist wie bei Lautsprechern: man kann zig-tausende an Euronen rauswerfen oder gescheite Monitore nehmen, denn womit die Musik abgemischt wird dürfte gug genug für die Wiedergabe sein.

Alles Andere ist Angeberei und oft genug eher ein Thema für den Hirnklempner.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 12. Jul 2018, 20:55 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#68 erstellt: 12. Jul 2018, 21:05

Musicophilia (Beitrag #66) schrieb:


Interessante Frage: Ja, ich glaube eigentlich schon an signifikante klangliche Unterschiede! Hochwertig gebaute und gut abgestimmte Plattenspieler müssen doch besser klingen, als billige, oder?


Warum? Was soll an dem Laufwerk den Klang beeinflussen? Und nehmen wir an,
der Klang würde beeinflusst, warum sollte das gut sein?
Wir reden hier nicht von einem Musikinstrument, das einen bestimmten Sound erzeugen
soll, sondern einem Plattenspieler, der möglichst keinen Einfluss auf den Klang nehmen soll.
Musicophilia
Ist häufiger hier
#69 erstellt: 12. Jul 2018, 23:02

8erberg (Beitrag #67) schrieb:
glaubst Du, dass ein Winzersekt der 30 Euro Klasse gegenüber einen Moet Chandon schlecht aussieht?

Nein, glaube ich nicht aber das ist auch ein denkbar schlechtes Beispiel, da wir hier von 30 vs. 40 Euro sprechen, bei Plattenspieler geht es um Größenordnungen.


8erberg (Beitrag #67) schrieb:
Ein anständiger geregelter Plattenspieler (Direktdrive oder Riemendreher) Rumpelarm und mit vernünftig gelagertem Tonarm - dazu ein gescheites Abtastsystem und eine Phonostufe die dazu passt.
Der Rest ist dummes Zeuch.
Es ist wie bei Lautsprechern: man kann zig-tausende an Euronen rauswerfen oder gescheite Monitore nehmen, denn womit die Musik abgemischt wird dürfte gug genug für die Wiedergabe sein.

Alles Andere ist Angeberei und oft genug eher ein Thema für den Hirnklempner.


Prinzipielle sehe ich das absolut genauso! Die große Frage ist doch, bis wohin macht es Sinn und ab wann beginnt der Voodoo? Ab 500, 1.000 oder 2.000,- Euro? Das beantwortet wahrscheinlich einfach jeder unterschiedlich, je nach den eigenen finanziellen Möglichkeiten. Ich glaube nicht, dass es viele Käufer gibt, die zugeben, total verrückt zu sein, weil sie 10.000,- Euro für einen Linn Sondek LP12 bezahlt habe oder 100.000,- Euro für einen großen Transrotor. Das sind aber auch Fragen philosophischer Natur, die hier eigentlich nichts zur Sache tun, da ich ja ganz gezielt nach einem Plattenspieler (Laufwerk & Tonabnehmer) für unter 1.000,- Euro gefragt hatte.


ForgottenSon (Beitrag #68) schrieb:
Warum? Was soll an dem Laufwerk den Klang beeinflussen? Und nehmen wir an, der Klang würde beeinflusst, warum sollte das gut sein?
Wir reden hier nicht von einem Musikinstrument, das einen bestimmten Sound erzeugen
soll, sondern einem Plattenspieler, der möglichst keinen Einfluss auf den Klang nehmen soll.

Vorsicht, es geht natürlich nicht nur um das Laufwerk, sondern vor allem um den Tonabnehmer und den Phonovorverstärker, wie ich hier gelernt habe. Das Laufwerk soll, soweit ich das verstanden habe, vor allem gleichmäßig drehen.


[Beitrag von Musicophilia am 12. Jul 2018, 23:49 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#70 erstellt: 12. Jul 2018, 23:18
Hallo Musicophilia

Der Dual 1226 ist ein sogenannter Wechsler (auf dem kannst Du theoretisch einen Singles-Berg stapeln und dann jede nacheinander anhören). Ansonsten gilt der 1226 als einer der damaligen Mittelklasse-Dual der frühen 70er-Jahre, technisch noch mit Reibradantrieb (das nicht ganz so geräuschlos vonstatten geht), aber mit gutem Tonarm - und dual-typisch sehr guter Verarbeitung.

Ist jetzt nicht gerade das gesuchteste Gerät (unter den Reibradlern sind heute vor allem die damaligen Oberklasse-Modelle 1219 und 1229 sehr angesagt); für erste Versuche aber ist auch der 1226 keine schlechte Wahl.

Ab Werk war ab und zu das DMS200, zumeist aber das Shure M75-Tonabnehmersystem verbaut, ein ausgeprägter Vertreter des warmen amerikanischen Sounds. Leider war als Nadel recht häufig nur eine simple Rundnadel oder eine nur mässig scharf geschliffene elliptische Nadel verbaut, weshalb dieses System zu Unrecht mitunter als "muffig" beschrieben wird. Eine meines Erachtens völlig falsche Einschätzung. Shure bot nämlich auch eine sehr schöne, scharf geschliffene Ellipse mit prächtigem nackten Diamanten an (die N75ED) und sogar eine Hyperellipse (N75HE), die es auch heute noch mit 300-Euro-Nadeln locker aufnehmen kann. Originalnadeln sind mittlerweile etwa gleich selten wie die berühmte Nadel im Heuhaufen, Nachbaunadeln gibt es dafür wie Sand am Meer. Von schrottig bis überragend.

An meinen M75 - mach ein Dual-Fan hat so eins - läuft seit einiger Zeit eine 25-Euro-Nachbaunadel von Herrn Naber (Cleorec.de), eine Nadel, die den aufgerufenen Preis absolut wert ist. Wer mehr will bedient sich heute am besten beim japanischen Nadelspezialist Jico, der fürs M75 eine hyperelliptische Nachbaunadel sowie die Highend-Nadel SAS (im Prinzip eine Microridge-Nadel auf Saphir-Nadelträger) anbietet. Thakker.de führt diese Nadeln übrigens auch, wenngleich etwas teurer.

LG
Manuel
Musicophilia
Ist häufiger hier
#71 erstellt: 12. Jul 2018, 23:48
Guten Abend Manuel,
herzlichen Dank für diese interessante Einordnung des Duals und den Ratschlägen bzgl. einer Ersatznadel!

Es handelt sich tatsächlich um das Shure M75.

Ich baue die Kette jetzt erst mal mit vorhandenen Komponenten inklusive dem Dual auf und höre ein oder zwei Wochen die vorhandenen Platten darauf.

Vor allem auch der Test mit Kopfhörer ist mir wichtig.

Bleibt die Begeisterung vorhanden, denke ich dann ggf. über sinnvolle Neuanschaffungen nach.

LG


[Beitrag von Musicophilia am 13. Jul 2018, 00:02 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#72 erstellt: 13. Jul 2018, 07:31

Musicophilia (Beitrag #69) schrieb:


ForgottenSon (Beitrag #68) schrieb:
Warum? Was soll an dem Laufwerk den Klang beeinflussen? Und nehmen wir an, der Klang würde beeinflusst, warum sollte das gut sein?
Wir reden hier nicht von einem Musikinstrument, das einen bestimmten Sound erzeugen
soll, sondern einem Plattenspieler, der möglichst keinen Einfluss auf den Klang nehmen soll.

Vorsicht, es geht natürlich nicht nur um das Laufwerk, sondern vor allem um den Tonabnehmer und den Phonovorverstärker, wie ich hier gelernt habe. Das Laufwerk soll, soweit ich das verstanden habe, vor allem gleichmäßig drehen.


Nix Vorsicht. Die Betrachtung des Laufwerks zeigt dem gesunden Menschenverstand bereits,
wohin die Voodoo-Reise in der Vergangenheit geführt hat. Warum sollte das beim Tonarm
und dem Tonabnehmer anders sein? Die derzeit ausgerufenen Preise (neu, wie gebraucht)
haben nichts mit dem zu tun, was man hinterher qualitativ(!) zuhause stehen hat.

Es ist eben die Frage, was Du willst und was Du dafür ausgeben kannst. Das kann Dir niemand
abnehmen. Wenn es aber darum geht, etwas technisch richtig Gutes zu kaufen, muss
das nicht wirklich teuer sein - gemessen an den heutigen Preisen.
Ich habe vor zwei Jahren einen gebrauchten Plattenspieler (Technics SL 1700) mit Shure M95 als
Beifang gekauft. Dazu ein neues AT 440mlb, eine hypereliptische Nadel fürs M95 und einen neuen
PhonoPre. Das hat alles zusammen etwa 500,-- Euro gekostet. Seitdem habe ich keine Sekunde
mehr darüber nachgedacht, ob man das besser machen könnte - natürlich im Bewusstsein
dass ich mit dieser Ausstattung bereits bei mindestens 98% des überhaupt Möglichen angekommen
bin. Nun, die 98% sind meine eigene Schätzung, aber wenn es "nur" 90% wären, könnte ich
auch gut schlafen.
Wenn ich den SL 1700 mit meinem 39 Jahre (Erstbesitz) alten Hitachi HT 354 vergleiche, dann muss ich
zugeben, dass es der HT 534 rein klanglich mit den entsprechenden Tonabnehmern auch getan hätte. Der
kann von den relevanten Dingen eigentlich nichts wirklich schlechter als der Technics. Er sieht nur
schäbiger aus (Plastik) und die technischen Lösungen sind wesentlich einfacher ausgeführt.
So einen HT 534 bekommt man sicher für unter 30,-- bei Ebay&Co. Sieht halt bescheiden aus und
fühlt sich auch so an.
Marsilio
Inventar
#73 erstellt: 13. Jul 2018, 10:13
Thorsten aka Forgotten Son hat das meines Erachtens sehr geschickt gemacht: Guten, wertigen gebrauchten Direkttriebler aus der Blütezeit, Phonopre mit vernünftiger Eingangskapazität sowie zwei in ihrer Charakteristik ziemlich unterschiedliche, aber wirklich gute Tonabnehmer mit guten Nadelschliffen - so kann er je nach gewünschtem Klangbild das sehr detailverliebte, leicht höhenbetonende AT440 oder das eher warm abgestimmte, dank der HE-Nadel aber ebenfalls keine Details verschweigende Shure M95 an den Dreher hängen. Wenn man diese Tonabnehmer auf zwei verschiedenen Headshells fix montiert und justiert hat dauert der Wechsel bei einem solchen komfortablen keine 30 Sekunden.

LG
Manuel
gapigen
Inventar
#74 erstellt: 14. Jul 2018, 08:53

Wenn ich den SL 1700 mit meinem 39 Jahre (Erstbesitz) alten Hitachi HT 354 vergleiche, dann muss ich
zugeben, dass es der HT 534 rein klanglich mit den entsprechenden Tonabnehmern auch getan hätte. Der
kann von den relevanten Dingen eigentlich nichts wirklich schlechter als der Technics. Er sieht nur
schäbiger aus (Plastik) und die technischen Lösungen sind wesentlich einfacher ausgeführt.

Emotionen gehören halt auch dazu, und der ein oder andere ist bereit, dafür richtig Geld in die Hand zunehmen. Wo wir wieder beim Klassiker aller Beispiele sind: den Armbanduhren.
klauswh
Neuling
#75 erstellt: 09. Aug 2018, 01:50
​Hallo ....
nun - der Ersteller des Thread hat ja die Herausforderung angesprochen, dass Vinyl der CD zeigen soll was es kann er ist eher skeptisch in dieser Hinsicht - ich eher optimistisch. nd deshalb beschäftigt mich eine Frage:

Ich trage mich mit dem Gedanken das derzeitige MC-Spitzensystem von Goldring zu besorgen. Leider gibt es bisher keinerlei, wirklich keinerlei Erfahrungen mit diesem System, jedenfalls in Deutschland - Anrufe bei diversen Anbietern dieses Systems ergaben dies. Mich interessiert auch der Vergleich zu anderen TA's.
Derzeit höre ich an einem Project 9.1 Acryl mit C37 Tonarm-Verkabelung ein Ortofon Rondo Bronze - super im Bereich Klassik und allen hochwertigen Aufnahmen. Dazu kommt jetzt ein Thorens TD 2001 mit einigen RDC-Upgrades. Da suche ich nach einem richtig guten System und - warum nicht Goldring ?!? Bei Ortofon gehen die Preise ja noch deutlich in die Höhe - das Goldring Legacy hingegen ist bei 800 das Spitzensystem.

Was meint ihr ?!?
Hat vielleicht schon jemand dieses System und kann darüber berichten?
Ich bin gespannt auf Rückmeldungen.

Und .... ich denke wirklich, dass Vinyl der CD zeigt, was es kann
LG Klaus
GOR-GOR
Stammgast
#76 erstellt: 09. Aug 2018, 03:02

Musicophilia (Beitrag #1) schrieb:
Gibt es andere wesentliche Aspekte, die ich eventuelle übersehe?


Ja, du bist offensichtlich mit der CD "groß" geworden und nicht mit Platten und dem damit verbundenen "Sound" und der damit verbundenen Haptik: Platte auspacken, auflegen, (Staub entfernen), Seite wechseln, nix mit Playlist :-) ... Es ist nicht auszuschließen, dass dir das auf den Geist geht un du wirst evtl. sogar den höhen betonten Klang von CD vermissen, weil du es so kennst und quasi deine Referenz darstellt.
(Wobei du ja evtl. einen älteren "großen" HK CD Player mit Burr-Brown DAC hast, die klingen nicht so schrill und Höhen betont wie die meisten anderen alten und neuen Player, sondern mehr nach "Platte".)

Ich persönlich würde grundsätzlich keinen neuen Plattenspieler für 1000,- kaufen, sondern eher einen gebrauchten und halt ein neues System. Für einen neuen würde ich mehr Geld einplanen, oder halt in deinem Fall, als Einsteiger, weniger.

Passend zur Kette, würde ich "blind" sagen, dass der Rega 2 es bspw. auch tun würde, ohne jetzt einen Rega empfehlen zu wollen. Unterschiede zwischen demselben Album auf Platte und auf CD wirst du auch damit hören, im positiven, wie im negativen.
Auf dem Schirm haben solltest du allerdings einen Phono Pre-Amp, die Verwendung der Phonovorstufe deines Vollverstärkers kann leicht zu Enttäuschungen führen. Und der kostet ja auch nochmals Geld.

Das Rest-Budget würde ich dann beizeiten in neue LS einfliessen lassen, da du ja von einer neuen Kette sprichst.

Nur so als Gedankenanstoss ...

PS: Man muss nicht unbedingt alle Meinungen und Empfehlungen des besagten Händlers teilen, ein ordentlich justiertes System wirst du aber schon bekommen. Da würde ich mir keine Gedanken machen.
raindancer
Inventar
#77 erstellt: 09. Aug 2018, 07:42

klauswh (Beitrag #75) schrieb:
ein Thorens TD 2001 mit einigen RDC-Upgrades. Da suche ich nach einem richtig guten System und - warum nicht Goldring ?!?

Einen TD2001 mit Goldring Elite hatte ich einige Zeit laufen und war subjektiv nie happy, nachdem die Putze die Nadel gekillt hatte wurde es ein Ortofon MC20 und der Spaß an der Musik ist zurück.

aloa raindancer
ForgottenSon
Inventar
#78 erstellt: 09. Aug 2018, 07:47

klauswh (Beitrag #75) schrieb:

Und .... ich denke wirklich, dass Vinyl der CD zeigt, was es kann


Immer dieser Wettkampfgedanke. Wenn Du bereit bist, 800,-- Euro für einen
Zweittonabnehmer auszugeben, dann musst Du dieser Ansicht sein. Egal,
wie diese motiviert ist. Objektivität steht dabei allerdings nicht im Vordergrund.

Zu Deiner eigentlichen Frage: Wenn Händler das Ding schon nicht an den Mann/Frau
bringen, wer soll es dann haben und darüber berichten? Und erwartest Du überhaupt einen
objektiven Bericht? Wenn Du es haben willst, dann kauf es einfach. Es wird schon irgendwie
funktionieren und in Deinen Ohren ganz sicher der CD zeigen, wo der Hammer hängt.

Ach ja, welche CD meinst Du eigentlich?
klauswh
Neuling
#79 erstellt: 09. Aug 2018, 10:20
Hallo an alle !!!

danke für die Rückmeldungen - ich war wohl doch zu schnell, mich an diesen Thread dranzuhängen, ich hätte besser einen neuen erstellen sollen. Aber - wusste nicht wie und dieser hier war der aktuellste zur Frage von Neubestückung eines Plattenspielers.

@ ForgottenSon:
Hallo Torsten - Meine CDs rippe ich gerade als Flac-Dateien und wir haben auch schon mit Freunden Vergleiche gemacht - Vinyl vs. Digital mit interessanten Einschätzungen. Natürlich bringt eine SACD mit dem Klassiker von Pink Floyd eine Brillanz, die nicht mehr zu toppen ist, die meisten haben aber den Charakter der Musik auf Vinyl trotzdem bevorzugt. Klassik-Aufnahmen habe ich auch als CD und Vinyl (BPO mit Karajan Mussorgsky Bilder einer Ausstellung oder Dvoraks 9.) Natürlich sauberer ist immer die CD - Vinyl bringt m.M. dann aber das besondern Klangerlebnis besser raus - mit der Haptik sowieso. Und mit verschiedenen TAs lassen sich dann auch noch unterschiedliche Klangbilder wiedergeben: Manche Rock-LPs (sehr sauber aufgenommene Klassiker von Decca) klingen am Rondo besser - andere (neue Independent) auf dem DL103.

@ raindancer:
was hat dir an der Kombi TD2001 und Goldring Eroica nicht gefallen?
Plattenspieler-Reparatur aus Rosenheim bietet dieses System neben dem Ortofon Quintett Bronze als gleichwertiges Tuning für den TD2001 an.
Auch alle Händler empfehlen lieber die Ortofon-Systeme MC30S oder Quintett, sagen aber alle, dass sie mit dem Goldring Legacy keinerlei Erfahrung haben (wohl weil Goldring keinen Vertrieb in Deutschland hat, und alles über Transrotor läuft und die machen daraus noch ihr eigenes Ding.

LG Klaus

Kette:
T+A Verstärker R1260R
T+A Musikplayer MP1260R
T+A CD/DVD-Player SADV1250R
LS aus Duisburg von SpeakerHeaven Network 4,5 (kann ich absolut empfehlen)
ProJect 9.1 Acryl mit TA Ortofon Rondo Bronze - Phono-Pre WhestTwo
Thorens TD 145 mit DL103 - PhonoPre GranAmp 2SE mit Denon-Übertrager
Thorens TD 2001 (in Arbeit)
alternativ: Sony PSX500 mit Goldring 1042 am GranAmp
Tendaberry
Stammgast
#80 erstellt: 09. Aug 2018, 12:00

klauswh (Beitrag #75) schrieb:
​Hat vielleicht schon jemand dieses System und kann darüber berichten? Ich bin gespannt auf Rückmeldungen. LG Klaus


Naja, das Goldring Legacy ist immerhin unter den emfohlenen Tonabnehmern von Stereophile, das schreiben sie unter "Recommended Products" drüber:
"Goldring Legacy: $1295
The low-output (0.25mV) Legacy is a moving-coil design with a lightweight, low-resonance magnesium body and a low-mass, fine-line Vital stylus. Mounted in MF’s Graham Phantom 2 tonearm, the Legacy was a superb and quiet tracker capable of delivering loads of detail. Though it lacked the midrange richness of more expensive cartridges, the Legacy managed to sound smooth and relaxed, never etched or analytical. Requires a great deal of attention in setup to achieve the best results, and must be used with a high-quality phono preamp or step-up transformer, advised MF. Goldring recommends a resistive load of 100 ohms and a tracking force of 1.75gm. (Vol.33 No.11)"
raindancer
Inventar
#81 erstellt: 09. Aug 2018, 12:14

klauswh (Beitrag #79) schrieb:
@ raindancer:
was hat dir an der Kombi TD2001 und Goldring Eroica nicht gefallen?

Nicht Eroica, Elite I. Ee fehlte mir Präzision, alles irgendwie weichgespült, fluffig. Man kann das mögen, ich tue es nicht. Tiefgang im Bass war auch nicht prickelnd. Das Ortofon MC20 kann alles besser. Meine Wahl wär zz ein MC30, oder ich schau nach dem Audiotechnica ART7.

aloa raindancer
akem
Inventar
#82 erstellt: 09. Aug 2018, 13:14
Für 800€ und einen Project Tonarm würde ich ein Ortofon Quintet Black nehmen. Eines der sehr wenigen MCs, die ich kenne, die auch an eher leichten Tonarmen um die 10g gut klingen. Mich wundert es, daß daran ein Rondo Bronze gut klingen soll, ich hatte das eher so in Erinnerung, daß es einen schweren und gut bedämpften Arm braucht. Also eigentlich genau das Gegenteil eines solchen Project... (aber gut, ich höre auch Metal, das ist nicht so leicht abzutasten wie manch andere Musik)

Gruß
Andreas
gapigen
Inventar
#83 erstellt: 09. Aug 2018, 14:14
An meinem Pro-Ject RPM 5 Carbon betreibe ich einen MC: Gold-Note Donatello Red für knappe 700€. Mehr braucht es m.E. nicht.

Auch wenn mir Test eher egal sind: In der m.W. noch aktuellen Stereoplay haben sie den gerade für ganz ordentlich befunden.
höanix
Inventar
#84 erstellt: 09. Aug 2018, 14:42
Mein Rondo Bronze hat bisher 4 oder 5 LPs abgespielt, momentan höre ich mit einem AT95E oder einem Ortofon F15E.
Was soll ich sagen, damit kann man auch Musik hören.
holger63
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 09. Aug 2018, 15:50
Du höast doch eh nix!
#linn-fan#
Inventar
#86 erstellt: 11. Aug 2018, 14:36
Zum Stichwort PS - KH.

Et wird allet nicht so heiß gegessen, wie'et gekocht wird

Da es sich beim Hören von Schallplatten um einen mechanischen Vorgang handelt, sind Störgeräusche quasi unvermeidbar. Je hochwertiger der Tonabnehmer, desto mehr dringen diese durch. Und beim Hören über Boxen geht ein Teil davon in der Raumakustik wieder verloren. Beim Hören mit Kopfhörern (wie oben bereits erwähnt) eben nicht.

Aber. Das Hören von Schallplatten ist ja unter anderem deshalb was besonders, weil es sich um einen wesentlich haptischeren Vorgang handelt, als bei digitaler Wiedergabe. Und somit gehört es mit dazu.

Es ist sehr ratsam, den Vorversuch mit dem Dual zu machen und die Entscheidungsmatrix eventuell zu überdenken

Ebenso wie den Prozess der Kauflust. Je nachdem um welchen Dual es sich handelt, sehe ich es als absolut lohnenswert an zu prüfen, ob nicht eine Reinigung/ein Services des vorhandenen Gerätes und ein Upgrade mit einem neuen TA (oder einer Ersatznadel) die viel bessere Alternative ist. Das freiwerdende Budget lässt sich ja dann in Schallplatten investieren.

Wenn der Dual nicht vollkommen darnieder liegt (Lagerung im feuchten Keller, usw.) oder optisch so gar nicht zusagt, halte ich das für den sinnhaftesten Weg der Lust am Analogen zu frönen.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 11. Aug 2018, 22:35 bearbeitet]
Musicophilia
Ist häufiger hier
#87 erstellt: 11. Aug 2018, 22:06
UPDATE

Guten Abend Liebe Foristen,

ich wollte mich nur noch einmal melden, um zu berichten was aus meiner Suche nach dem guten Vinylklang geworden ist. Ich höre jetzt seit einigen Wochen einen Dual 1226 mit Shure M75 über einen harman/kardon HK6500 an JBL LX80 und bin mit diesem Setup sehr zufrieden. Der Klang ist so, wie ich mir das erhofft hatte. Manchmal knistert es ein wenig, was aber wohl an den Platten liegt, die alle 30 bis 50 Jahre alt sind. Da wäre die Investition, die aktuell die größte Klangverbesserung bringen würde, wahrscheinlich eine Plattenwaschmaschine. Durch äußere Umstände bin ich zurzeit nicht auf Kopfhörer beschränkt und genieße daher die Musik über Lautspreche und das Experiment „Vinyl über Kopfhörer“ liegt erst einmal auf Eis. Irgendwann werde ich sicher noch einmal Geld in Verbesserungen investieren (Plattenspieler, Tonabnehmer, Verstärker, Boxen) aber zu Zeit bin ich einfach sehr zufrieden.

Ganz herzlichen Dank noch einmal an alle, die mitgeholfen und gute Ratschläge gegeben haben.

Beste Grüße
.JC.
Inventar
#88 erstellt: 11. Aug 2018, 22:17
Hi,


Musicophilia (Beitrag #87) schrieb:
Da wäre die Investition, die aktuell die größte Klangverbesserung bringen würde, wahrscheinlich eine Plattenwaschmaschine.


nein, das kannst Du von Hand machen
gib in die Suche: cheap drill (von mir, geht schneller) oder cheap thrill (von Holger, ist bequemer) ein,
funktioniert beides so gut wie eine PWM

eine neue Nadel für´s M75 dürfte angebracht sein (bei unbekanntem Zustand)

viel Spaß beim Platten hören
tomtiger
Administrator
#89 erstellt: 11. Aug 2018, 22:57
Hi,


Musicophilia (Beitrag #69) schrieb:
Die große Frage ist doch, bis wohin macht es Sinn und ab wann beginnt der Voodoo?


dort, wo bei einer gewissen Grundqualität behauptet wird, dass man den Klang noch verbessern kann.

Der Plattenspieler dreht die Platten, eine verhältnismäßig überschaubare Leistung.

Das man für Optik und Haptik mehr Geld ausgeben darf, wird hier niemand bestreiten.

LG Tom
#linn-fan#
Inventar
#90 erstellt: 11. Aug 2018, 23:18

Musicophilia (Beitrag #87) schrieb:
UPDATE

Guten Abend Liebe Foristen,

ich wollte mich nur noch einmal melden, um zu berichten was aus meiner Suche nach dem guten Vinylklang geworden ist. Ich höre jetzt seit einigen Wochen einen Dual 1226 mit Shure M75 über einen harman/kardon HK6500 an JBL LX80 und bin mit diesem Setup sehr zufrieden. Der Klang ist so, wie ich mir das erhofft hatte. Manchmal knistert es ein wenig, was aber wohl an den Platten liegt, die alle 30 bis 50 Jahre alt sind. Da wäre die Investition, die aktuell die größte Klangverbesserung bringen würde, wahrscheinlich eine Plattenwaschmaschine. Durch äußere Umstände bin ich zurzeit nicht auf Kopfhörer beschränkt und genieße daher die Musik über Lautspreche und das Experiment „Vinyl über Kopfhörer“ liegt erst einmal auf Eis. Irgendwann werde ich sicher noch einmal Geld in Verbesserungen investieren (Plattenspieler, Tonabnehmer, Verstärker, Boxen) aber zu Zeit bin ich einfach sehr zufrieden.

Ganz herzlichen Dank noch einmal an alle, die mitgeholfen und gute Ratschläge gegeben haben.

Beste Grüße


Dann von Herzen gern die ICH-HABS-JA-GLEICH-GEWUSST Nummer. Man kann mit DUAL 1226 und Shure M75 wunderbar analoge Musik genießen.
Da braucht's null High-Tec oder Neugerät. Und um der PS-HK ein wenig Futter zu geben. Gerade läuft ein frisch eingetroffenes Reissue Peter Gabriels 3rd Solo Album MELT (Half Speed Mastered) wegen der Uhrzeit über KH. Wat soll ick sachen? DER WAHNSINN, was an Qualität aus so einer schwarzen Plastikscheibe zu holen ist. GRAN-DI-OS. DAS kann die CD nicht, die gleiche Emotion liefern.
Womit wieder eine alte Wahrheit bestätigt wird, dass alles mit dem Anfang beginnt. Was nicht drauf ist, kommt hinten nicht raus. Da nützt die tollste Technik nix. Aber wenn die Scheibe perfekt gemacht ist, dann sind das die Momente bei denen ich weiß, warum Vinyl so begeistert und sich der ganze Aufwand lohnt.

R.
PS: Sei willkommen im Kosmos des Analogen Wahnsinns. Dat wird nich' billich
#linn-fan#
Inventar
#91 erstellt: 11. Aug 2018, 23:42

tomtiger (Beitrag #89) schrieb:
Hi,


Musicophilia (Beitrag #69) schrieb:
Die große Frage ist doch, bis wohin macht es Sinn und ab wann beginnt der Voodoo?


dort, wo bei einer gewissen Grundqualität behauptet wird, dass man den Klang noch verbessern kann.

Der Plattenspieler dreht die Platten, eine verhältnismäßig überschaubare Leistung.

Das man für Optik und Haptik mehr Geld ausgeben darf, wird hier niemand bestreiten.

LG Tom


Vodoo beginnt da wo in der Wiedergabe mehr Technik ins Spiel kommt, als beim Aufnahmeprozess vorhanden war. Und wenn man sich vor Augen führt wie hemdsärmelig oftmals alleine Verkabelungen im Tonstudio ausgeführt waren in den analogen Zeiten, dann wird manche Plattentellerauflage, Kabelphilosophie, usw. schnell enttarnt. Von Bänkchen zur Kabelführung mal ganz zu schweigen.

Was Plattenspieler, Verstärker, Tonabnehmer, PhonoPre, usw. angeht muss man sich immer wieder bewusst machen, dass am Ende der Raum und dessen Akustik das eigentliche Hören ausmachen. Solange der Baustein in einer Kette ein Signal nicht verändert, also neutral seiner Aufgabe bestmöglich nachkommt, ist er als gut zu bewerten.
Das Preisgefüge im HiFi Bereich sagt oft wenig über die Qualität des Produktes aus oder kann nur als grober Anhaltspunkt gelten. Vor allem im analogen Bereich wird der Preis in höheren Regionen weniger durch die absolute Qualität bestimmt, sondern durch den Entwicklungs- und Fertigungsprozess. Aufgrund der Stückzahlen findet man eben meistenteils Manufakturen mit einer nur geringen oder gar keiner Automatisierung. Und das kostet halt.

Auch ein Luxus des HiFi Hobbies, dass wir diese Unternehmen durch unsere Käufe unterstützen und fördern. Was ich persönlich absolut befürworte. Aber eine Diskussion, ob ein 10.000€ Plattenspieler "besser" ist, als einer für 1000€ wird dann schwierig, wenn der erste in einer Manufaktur und der zweite eher industriell gefertigt wird. Das gilt ebenso für alle anderen Bausteine.

Ab einer bestimmten Preisklasse bezahlt man eben nicht mehr nur ein Produkt und dessen objektive Qualität, sondern immer relevanter die Prozesse und Personen, die dahinter stehen.

My 2 cent

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 12. Aug 2018, 09:53 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#92 erstellt: 12. Aug 2018, 06:27

#linn-fan# (Beitrag #90) schrieb:

DAS kann die CD nicht, die gleiche Emotion liefern.


Bei Dir vielleicht. Wenn mir die Musik gefällt und die Produktion gut ist, dann löst bei
mir die Wiedergabe völlig unabhängig vom Wiedergabegerät die gleichen Emotionen
aus. Das kann man nicht verallgemeinern.
gapigen
Inventar
#93 erstellt: 12. Aug 2018, 09:56

Was Plattenspieler, Verstärker, Tonabnehmer, PhonoPre, usw. angeht muss man sich immer wieder bewusst machen, dass am Ende der Raum und dessen Akustik das eigentliche Hören ausmachen.

Leider wird das häufig unterschätzt, zumal auch hier oft gilt: „Was nichts kostet taugt auch nichts“. Wenn ich mir hier teilweise die Fotos von Hörräumen anschaue, die vollgestopft sind mit z.B. 800er B&W, McIntosh Verstärken etc. dann bekomme ich Stresspickel: Glasfronten, ungünstig geschnittene Räume, cleane Optik mit Steinwänden. Hauptsache es sieht gut aus. Und die Raumakustik einer Höhle.

Sorry, wird jetzt off topic. Wobei: Beim Aufbau einer analogen Kette ist das vielleicht auch nicht ganz unwichtig.
Burkie
Inventar
#94 erstellt: 13. Aug 2018, 21:30
Nicht nur bei analogen Ketten ist die Raumakustik wichtig.

In dem Zusammenhang finde ich AV-Receiver und deren Einmess-Automatik einen großen Fortschritt, auch für reine Stereo-Quellen wie Schallplatten.

Mit Surround-Programmen der AV-Receiver (Prologic II Music) kann man aus Stereo-Quellen ansprechenden Surround-Sound hoch-rechnen lassen. Dabei werden eigentlich Klangsignale, die weit nach rechts oder links gemischt sind, im Surround-Programm auf die rechten oder linken Surround-Lautsprecher gegeben, sodass man damit eine schöne Tiefenstaffelung erhält.

Wegen der Einmess-Programme werden dabei einige störende Raumeinflüsse oder Unvollkommenheiten der Lautsprecheraufstellung kompensiert - obgleich natürlich nicht alle.

Knackser der Platte allerdings erscheinen dann leider teils auch störend im Raum verteilt... Auch da schlägt die CD wieder einmal die LP.

Gruss
#linn-fan#
Inventar
#95 erstellt: 13. Aug 2018, 23:08
Selbstredend ist der Einfluss der Raumakustik vollkommen unabhängig davon ob die Kette analog oder digital ausgerichtet ist.

Um so mehr gilt es sich dessen bewusst zu werden, das jede Investition und ganz besonders die in Lautsprecher als grenzwertig zu betrachten ist.
Alleine das Bewusstsein über den Einfluss der Raumakustik muss zwangsläufig darin münden, dass beim Testen von LS im eigenen Wohnzimmer das Ergebnis gut/schlecht keine Aussage darüber ist wie gut ein LS ist, sondern darüber wie gut dieser Unzulänglichkeiten des Raums nicht betont oder gar kompensiert. Ebenso gilt das für jeden Baustein der Kette.

Darüber sollte man sich im klaren sein, wenn man anfängt 50€ Scheine auf Stapel zu legen, um seinem Dealer eine Freude zu machen. Und sich selbst natürlich auch. Gibt ja nichts schöneres als eine Neuanschaffung nach Hause zu tragen, sie anzuschließen und dann und wann über die von Umzügen, Kinderhänden, Katzenrallen und anderen Einflüssen freien und makellosen Oberflächen zu streicheln.

Um so besser bewerte ich, dass die Entwicklung der Raumeinmessysteme von den AVRs Zug um Zug in den Stereo Amps & Receiver Einzug hält (Beispiel der YAMAH RN 803D) und das auch zu akzeptablen Preisen.

Aber wir werden wahrlich Offs-Topic hier

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 13. Aug 2018, 23:11 bearbeitet]
Musicophilia
Ist häufiger hier
#96 erstellt: 04. Dez 2020, 22:59
UPDATE

Guten Abend Liebe Foristen,

da ich aus anderem Grund wieder hier im Forum gelandet bin (Suche nach Technik-Tipps zum neuen Plattenspieler) hier ein kurzes Update. Musik hören mit der oben beschriebenen Kette macht immer noch Spaß. Vielleicht ist diese Erkenntnis für andere Einsteiger im Bereich der analogen Musikwiedergabe ja interessant. Das ursprüngliche Budget (oder doch eher ein Vielfaches davon ) ist in viele Platten geflossen und dort sehr gut angelegt. Den größten klanglichen Unterschied macht nach meiner Wahrnehmung die Qualität der Platten, die teilweise brutal variiert (bei aktuellen Pressungen noch deutlich stärker als bei alten). Der gute alte Dual 1226 mit Shure M75 wurde heute durch einen Dual 721 mit Shure V15 III ergänzt. Mal sehen, ob sich daraus eine subjektive Verbesserung des Klanges ergibt.

Beste Grüße


[Beitrag von Musicophilia am 04. Dez 2020, 23:01 bearbeitet]
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