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Fragen zum Aufbau einer analogen Kette

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Beitrag
Musicophilia
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jul 2018, 04:16
Liebe Foristen,

ich höre bisher ausschließlich CDs und MP3s auf älterem, geerbtem Harman/Kardon Equipment und Canton Boxen und spiele seit Längerem mit dem Gedanken, mir eine neue Kette zusammenzustellen mit einem Plattenspieler als Hauptquelle.
Falls es eine Rolle spielt: Ich höre viel Rock und etwas Blues, Folk, Jazz und Klassik.
Da mir ein bisschen Geld zur Verfügung steht, habe ich mich im mittleren Preissegment umgesehen und in den Rega Planar 3 „verguckt“. So wie ihn Phono Phono anbietet mit Clearaudio Performer V2 (Kostenpunkt rund 1.000,- Euro) würde mir das sehr gut gefallen. Bevor ich etwas kaufe, wollte ich mal den Profis hier einige Fragen stellen:

- Gibt es Erfahrungswerte mit Phono Phono? Die werben damit, dass „alle Plattenspieler vor Auslieferung sorgfältig von unseren Technikern geprüft und justiert” werden. Das käme mir als Laien natürlich zu Gute.

- Spricht etwas grundsätzlich gegen den Rega Planar 3? Gibt es ähnlich teure, deutlich bessere Systeme?

- Spricht etwas grundsätzlich gegen den Clearaudio Performer V2? Gibt es Tonabnehmer, die besser zum Rega passen?

- Ist die Konstellation Planar 3 / Performer V2 sinnvoll ausbaufähig? Ergeben zusätzliche Anschaffungen wie die Rega Wandhalterung, das Netzteil Rega Neo-PSU und der Phonovorverstärker Rega Fono MM klanglich Sinn? Welche dieser Ergänzung verspricht den größten klanglichen Fortschritt? Hat das System mit diesen Ergänzungen die Qualität, dass man sagen könnte, damit kommt man (ohne weitere größere Anschaffungen) die nächsten 10 Jahre gut aus?

- Ergibt die Anschaffung eines speziellen Phono Kabels klanglich Sinn?

- Gibt es andere wesentliche Aspekte, die ich eventuelle übersehe?

Auf den weiteren geplanten Verlauf der Kette werde ich in einem späteren Eintrag im Detail eingehen. Nur so viel, es bleibt mit Creek und Musical Fidelity britisch.

Ganz herzlichen Dank im Voraus für die Antworten.


[Beitrag von Musicophilia am 07. Jul 2018, 04:20 bearbeitet]
müllkramer
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jul 2018, 06:41
was soll phonophono auch anderes schreiben?

"alle unsere plattenspieler werden vor auslieferung durch unsere hastig angelernten praktikanten aus den umverpackungen gerissen und müssen die nächsten wochen vor dem endgültigen verkauf bei jeder sich bietenden gelegenheit bei hipster-parties in mitte und friedrichshain zeigen,wie belastbar sie sind.danach kommen die geräte ungereinigt in den karton zurück und warten auf sie...den kunden,dessen wohl stets im fokus unseres handelns steht."

ich habe erfahrungen mit phonophono...meine neuen schlafbutzen-schallwandler stammen von denen und davor hatte ich mal als nicht-kunde telefonischen support....kann mich nicht beklagen...zusagen wurden eingehalten und die dort beschäftigten machten auf mich einen kompetenten eindruck.preis war noch verhandelbar und man bemühte sich wirklich um mich.

hörraum ist nicht optimal..kommt dafür einer üblichen wohnsituation recht nahe.der laden ist im prinzip eine typische berliner altbau-gründerzeitbude.allerdings tiptop saniert und mit feinen gerätschaften vollgestellt.mit den boxen habe ich keine böse überraschung zu hause erlebt.im gegenteil...mir zaubern die kisten jeden tag ein breites grinsen in die fratze.

so....rega war dort lang und breit ausgestellt und ich nutzte die gelegenheit,mir die dinger mal näher anzusehen....und da ich ohnehin eine abneigung gegen die schneidbrett-designs bei aktuellen geräten habe,kommen die für mich nicht mal geschenkt in frage.nebenbei auch andere rega-elektronik nicht.

beim schallwandler-probehören waren meine zuspieler ein rega-cd und rega-verstärker.mal abgesehen davon,dass man die cd wie bei einem pc-laufwerk auf einen mittelpinökel aufclipsen muss,machte auch der rest nicht gerade den besten haptischen eindruck.wirkte alles...ja...billig.

bei deinem angepeilten budget hast du breite auswahl an tip-top-drehern aus der grossen zeit...zu gut deutsch..ich rate zum gebrauchtkauf.

das heute `n tausender als mittleres segment anzusehen ist,treibt mir die tränen inne augenwinkel.

ahh...janz vajessen...hat denn dein harman-karton einen phonoeingang?
cone-A
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jul 2018, 08:18
Für einen Tausi wäre mein Vorschlag für den Anfang: Kenwood KD 990, 7010 oder 8030, Denon DL-110, Project Phono Box S.

Super Spieler, der 10 Jahre jünger ist als die anderen DDs (Technics, Dual), auf jeden Fall um Klassen besser als ein P3.
gapigen
Inventar
#4 erstellt: 07. Jul 2018, 09:10
Wenn Du im Forum nach neuen Plattenspielern fragst und dann auch noch nach welchen im Rega-Design, dann gibt es quasi reflexartig den Hinweis, dass nur historische Schallplatten etwas taugen bzw. unendlich besser im Preisverhältnis sind. Das solltest Du wissen.

Gebrauchte können schon eine feine Alternative sein, wenn Du bereit bist, auch mal zu schrauben, die zerkratzte Haube zu polieren oder einfach mal über ein paar andere optische Mängel hinwegzusehen. Wenn da gar die Elektronik aussetzen sollte, dann kann es auch mal ein wirtschaftlicher Totalschaden werden. Oder Du kaufst einen revidierten mit Garantie und hast etwas mehr Sicherheit. 40 oder 50 Jahre hat er dennoch auf dem Puckel.

Die Klangqualität Deines Setups hängt vor allem von Deiner Raumakustik und den Lautsprechern ab. Und in diesem Fall auch vom Tonabnehmer und wie er zum Plattenspieler passt. Egal, ob letzterer ein Brettchenspieler oder Bohrinsel ist. Ganz sicher nicht von Netzteilen. Spar Dir das Geld für Voodoo.

Ich mag die (großen) Regas.
Burkie
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2018, 09:12
Kenwood wird aber zu völlig illusorischen Preisen angeboten, vor allem, da das Gerät ja nur gebraucht verfügbar ist, und damit mindestens so um die 20 Jahre alt ist, wenn nicht älter. Es werden Preise von um die 700€ verlangt!

Dafür ist es auch kein Technics, d.h. die Ersatzteilfrage im Falle eines Defekts ist auch kniffelig.

Ausserdem sehen die Kenwoods recht altbacken-technisch aus, und nicht so designig wie die Regas.


Offensichtlich hast du dich ja schon für Rega entschieden.

Gruss
gapigen
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2018, 09:14

Für einen Tausi wäre mein Vorschlag für den Anfang: Kenwood KD 990, 7010 oder 8030, Denon DL-110

Von der Optik sind die ein Traum. Von der verbauten komplizierten und aufwendigen Elektronik würde ich die heutzutage nur mit 10 Jahren Garantie nehmen.
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 07. Jul 2018, 09:22
Hallo!

Der Rega ist so gut oder schlecht wie jeder andere Plattenspieler auch sofern er richtig aufgestellt wird, (Wandhalterung). einzig bei der Wahl des Phono-Entzerrers sollte darauf geachtet werden dass er sich mit der etwas eigenwilligen Masseführung der Rega-Geräte ( Es gibt kein separates Massekabel sondern die Tonarmmasse wird über den linken Cinch-Masseleiter mit abgeführt) auch verträgt.

Beim Abtaster gibt es eine breiote Palette die sich mit dem Rega-Tonarm gut verträgt, -die "Klassiker-Kombinationen" sind die mit den Ortofon OM,'/2M/ VM und mit den Goldring MC´s-, aber das muss nicht unbedingt sein, hier passt wie schon geschrieben vieles nur würde ich mich nicht unbedingt auf einen der "Wiederverkaufs-Abtaster" stürzen da die notwendige Preisdifferez zwischen bloßer "Anbieterware mit eigenem Logo" und Herstellerware nicht zur Qualitätsverbesserung beiträgt sondern zum Erhalt einer reinen Anbieterfirma.

Das von dir angedachte Clearaudio Performer V2 ist halt ein aufgebrezeltes Audio Technika AT95E, das Ding kannst du eigentlich gleich beim Hersteller für etwa 30 Euro erwerben, hier lohnt sich m.E. die Preisdifferenz nicht, man bekommt dafür nichts weiter als eben die deutlich andere Optik. Der Generator und der Nadelträger sind identisch.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 07. Jul 2018, 09:23 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#8 erstellt: 07. Jul 2018, 09:37
Hallo,

ist das AT95E nicht die "grüne Pest"?

Gruss
höanix
Inventar
#9 erstellt: 07. Jul 2018, 10:11

Musicophilia (Beitrag #1) schrieb:
ich ... spiele seit Längerem mit dem Gedanken, mir eine neue Kette zusammenzustellen mit einem Plattenspieler als Hauptquelle.
Da mir ein bisschen Geld zur Verfügung steht, ... (Kostenpunkt rund 1.000,- Euro)

Sind eigentlich schon Schallplatten vorhanden?
Bei neuen Schallplatten bekommst du für 1000 € etwa 50 Stück.
Die Musik ist das teuerste an der analogen Anlage.

PS:
Ich habe mir auch gerade eine analoge Anlage aufgebaut, habe ich hier vorgestellt.
Da bleibt mehr Geld für die Musik.
gapigen
Inventar
#10 erstellt: 07. Jul 2018, 10:17

Bei neuen Schallplatten bekommst du für 1000 € etwa 50 Stück

Das leider ist wahr. Aber auch der Gebrauchtkauf kann Spaß machen. Und wenn es nicht unbedingt Erstpressungen und Sammlerstücke sein müssen, dann findet man auch heute (noch) günstige Gebrauchte.
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 07. Jul 2018, 11:15
Der Reiz der Vintage-Geräte ist halt mitunter auch, dass in den späten 60er, ind en 70er- und in den (früheren) 80er-Jahren Geräte für die damals obere Mittelklasse gebaut wurden, die man heute noch bezahlen kann und die punkto Haptik, Verarbeitung und auch Features heute Highendklasse sind. Ein Dual 721 beispielsweise von 1977 - damals übrigens mit dem erwiesenermassen sehr feinen Shure V15III-Tonabnehmersystem ausgeliefert - würde heute in der Qualität bei Brinkmann mehrere Tausender kosten. Dass man bei den alten Plattenspielern ständig mit Schäden und Ausfällen rechnen muss kann ich übrigens verneinen. Meine vier Dreher - alle Baujahr zwischen 1969 und 1982 - machen (fast) kein Ärger. Das einzige Gerät, das jetzt ein kleines Liftproblem hat (aber dennoch betriebsbereit ist), ist das neueste Teil von 1982 (Revox B795). Bei den anderen war noch nie was - und eines der Teile habe ich nun doch schon bald 25 Jahre...

Wer hingegen primär auf Design und Garantieleistungen wert legt, sollte sich eher bei Neugeräten orientieren. Rega etwa, auch Pro-Ject. Und wissen, dass da ab Werk heute nur ein Alibi-Tonabnehmer tief(st)er Einstiegsklasse mitgeliefert wird; will heissen: bei gewissen Ambitionen ist eine Nachrüstung eigentlich zwingend.

Ein Vintage-Dreher im Zusammenspiel mit modernen Komponenten (Verstärker u.a.) kann durchaus seinen Reiz haben. Zudem sind diese Geräte unter Umständen günstig, das heisst, man kann beim Rest finanziell aus dem Vollen schöpfen (Verstärker, Tonabnehmer etc).

Hier das Beispiel aus meinem Wohnzimmer:
Ordentliche Anlage (vor 16 Jahren neu gekauft) plus ordentliche Boxen plus Musical Fidelity V-LPS Vorverstärker für den Dreher plus optisch etwas barocker Dual 1219-Reibradler-Plattenspieler aus der Zeit, in der noch überhaupt keine (ev. anfällige) Elektronik verbaut wurde (gebraucht für tiefen zweistelligen Betrag) mit wiederbelebtem Occasion-Tonabnehmersystem der gehobeneren Klasse (ähm, ja, etwas teurer als ein AT95...) - klingt sehr geil:

DSC_0164 DSC_0245

Dies nur so als Denkanstoss...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 07. Jul 2018, 11:23 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#12 erstellt: 07. Jul 2018, 11:35

Wer hingegen primär auf Design und Garantieleistungen wert legt, sollte sich eher bei Neugeräten orientieren. Rega etwa, auch Pro-Ject. Und wissen, dass da ab Werk heute nur ein Alibi-Tonabnehmer tief(st)er Einstiegsklasse mitgeliefert wird; will heissen: bei gewissen Ambitionen ist eine Nachrüstung eigentlich zwingend.

Ja, der Tonabnehmer ist wichtig. Bei neuen Plattenspielern i.d.R. gleich aufrüsten, bei alten darauf achten, dass dieser inkl. Nadel noch nicht zu sehr ausgelutscht ist. Wie man - vor dem Kauf - darauf achtet kann eine Herausforderung sein.

Daher würde ich bei alten wie neuen Plattenspielern grundsätzlich den Kauf und die Kosten eines neuen Tonabnehmers mit einkalkulieren: ganz grob und meine Meinung bis 1000€ Investition: 50% Dreher und 50% Tonabnehmer.
Tendaberry
Stammgast
#13 erstellt: 07. Jul 2018, 13:32
Im Gegensatz zu den meisten anderen Meinungen hier, würde ich sagen, dass der Rega Planar 3 eine sehr gute Wahl ist. Den Clearaudio Performer 2 würde ich dagegen nicht wählen, sondern z.B. - wie bei fono.de für € 980,- im Paket angeboten wird, den Sumiko Blue Point 2 High-Output MC. Der kostet alleine normalerweise 530,- Eine gute Alternative wäre auch der Rega Exact mit dem scharfen Vital-Schliff und 3-Punkt-Befestigung.
Ein gutes Wandregal halte ich für sehr sinnvoll: entweder von Rega oder z.B. das Pro-Ject Wallmount-it 1 oder 2.
Wenn das Budget es zulässt, halte ich das Netzteil Rega Neo-PSU auch für sinnvoll, sowohl klanglich als auch komfortmäßig. Der Rega Fono MM würde natürlich optimal mit dem Rega Exact Tonabnehmer harmonieren. Ein anderes Tonarmkabel würde ich mir sparen.
akem
Inventar
#14 erstellt: 07. Jul 2018, 14:20
- Gibt es Erfahrungswerte mit Phono Phono? Die werben damit, dass „alle Plattenspieler vor Auslieferung sorgfältig von unseren Technikern geprüft und justiert” werden. Das käme mir als Laien natürlich zu Gute.
--> Die justieren bestenfalls den Tonabnehmer. Ob sie die Tonarmhöhe auch korrekt einstellen - zumal dazu bei den Regas noch extra Zubehör erforderlich wäre - halte ich dann schon eher für Glückssache. Und: der Plattenspieler wird dann trotz allem teilzerlegt geliefert (außer Du holst ihn dort ab). Einfach deshalb, weil ein Versand in zusammengebautem Zustand zwangsläufig zu einem Totalschaden führt... Gut, den Teller auflegen kriegt jeder hin, die Einstellung des Tonarm-Gegengewichts und der Auflagekraft ist dann - speziell bei Rega - schon etwas tricky und eine Tonarmwaage wäre an dieser Stelle keine überflüssige Ausgabe, weil die Skala am Tonarm leider nicht geeicht ist (Aussage Rega-Vertrieb).

- Spricht etwas grundsätzlich gegen den Rega Planar 3? Gibt es ähnlich teure, deutlich bessere Systeme?
--> Zweimal ja. Siehe meine Vorredner: bei einem gebrauchten Dreher aus der Blütezeit der Analogschallplatte bekommst Du erheblich mehr Ausstattung und erheblich bessere Qualität als bei modernen Brettchendrehern. Letztere erfüllen zwar halbwegs den Grundnutzen, mehr aber auch nicht. Mit anderen Worten: ein Dual, Technics oder was weiß ich hätten sich seinerzeit geschämt, sowas überhaupt anzubieten...
Mal ein paar typische konstruktive Mängel bei Rega: Haube bleibt oft nicht oben sondern knallt irgendwann einfach runter - es gibt kein Scharnier mit Feder; Skala zur Auflagekrafteinstellung ist nicht geeicht (s.o.); Fehler in der Masseführung, der u.U. dem Tonabnehmer das Leben kosten kann; brummende Motoren (die erzeugen ein magnetisches Streufeld, das das Brummen direkt in den Tonabnehmer induziert, weswegen hier ein MC anzuraten wäre - die meisten MCs sind recht immun dagegen, MMs und MIs meist aber nicht); Rega baut den Tonarm für Tonabnehmer mit 14mm Bauhöhe- die meisten Tonabnehmer haben aber 18-20mm; Filzmatte lädt sich und die Platte statisch auf wodurch beides zum Staubmagneten wird und die Matte bleibt oft an der Platte kleben wenn man sie anhebt; wenig Standfestigkeit wegen der 3 Füsse i.V.m. geringem Gewicht, v.a. wenn die Haube oben ist... hab ich was vergessen??

- Spricht etwas grundsätzlich gegen den Clearaudio Performer V2? Gibt es Tonabnehmer, die besser zum Rega passen?
--> Zweimal ja. Wie schon ausgeführt ist das ein umverpacktes Audio Technika AT-95 zum vielfachen Preis. Wenn Du den Nadeleinschub des At-95 mit einem Skalpell bearbeitest, kannst Du den in das "Clearaudio" reinstecken... Preis-Leistung dieses TA kann man leider nur als mangelhaft bezeichnen. Da gibt es für weniger Geld Besseres. Was paßt? Der Rega hat je nach Ausführung (Lackierung) eine effektive Masse von 11...12g und ist damit mittelschwer. Damit passen so gut wie alle MM und MI Tonabnehmer. Mit MCs wird's etwas schwieriger aber auch da gibt es eine ganze Reihe gut passender Systeme. Müßte man dann je nach Musik-/Hörgeschmack und Phonostufe aussuchen. Zubehör zur korrekten Tonarm-Höheneinstellung wird aber immer fällig.

- Ist die Konstellation Planar 3 / Performer V2 sinnvoll ausbaufähig?
--> Jein, es gibt reichlich Zubehör für Rega. Ein großer Teil davon versucht wenigstens einige der Konstruktionamängel zu beheben - allerdings kann der Einbau fortgeschrittene Bastelfähigkeiten erfordern...

Ergeben zusätzliche Anschaffungen wie die Rega Wandhalterung, das Netzteil Rega Neo-PSU und der Phonovorverstärker Rega Fono MM klanglich Sinn?
--> Klanglich nein. Die Wandhalterung kann je nach Boden Sinn machen (Stichworte schwingende Dielen und Trittschall - etwas, gegen das man früher konstruktive Maßnehmen im Plattenspieler ergriffen hat...). Das größere Netzteil bringt nichts außer etwas Komfortgewinn - man muß zum Geschwindigkeitswechsel nicht mehr den Teller abnehmen und den Riemen umlegen... (auch etwas, wofür sich Dual und Konsorten damals geschämt hätten...)

Welche dieser Ergänzung verspricht den größten klanglichen Fortschritt? Hat das System mit diesen Ergänzungen die Qualität, dass man sagen könnte, damit kommt man (ohne weitere größere Anschaffungen) die nächsten 10 Jahre gut aus?
--> Nein. Die größten Ärgernisse bei den Regas kriegt man wenn überhaupt nur mit konstruktiven Eingriffen weg und da läßt sich locker nochmal genausoviel Geld ausgeben, wie der Dreher neu gekostet hat. Damit klingt er zwar noch keinen Deut besser aber wenigstens brummt es vielleicht nicht mehr ganz so vernehmlich - oder je nach Tonabnehmer auch gar nicht mehr. Und da sind wir beim entscheidenden Punkt: man muß bei einem Plattenspieler schon einiges falsch machen, damit er sich klanglich wirklich bemerkbar macht (und dann eben negativ bemerkbar). Entscheidend für den Klang ist der Tonabnehmer und das in dreierlei Hinsicht:
- ist er absolut gesehen gut (ein wesentliches Kriterium ist hier der Nadelschliff oder überhaupt die Nadeleinheit)?
- paßt er mechanisch zum Tonarm und ist er korrekt justiert?
- paßt er elektrisch zum Phonostufeneingang (Eingangskapazität bei MM und MI, Eingangswiderstand bei MC)?
Das Laufwerk ist dagegen relativ wurscht (wie gesagt: außer man hat was verkehrt gemacht...). So konnte damals zum Beispiel ein Vyger Baltic M meinen ersten Eigenbau nicht abhängen wenn man Tonarm samt Tonabnehmer einfach rübergesetzt hat...

- Ergibt die Anschaffung eines speziellen Phono Kabels klanglich Sinn?
--> Jein. Erstens ist das beim Rega fest montiert und hier wäre ein Garantie-vernichtender Eingriff nötig, um es zu wechseln (was durchaus Sinn machen würde - sie Masseproblematik). Zweitens spielt die elektrische Kapazität im Verbund mit einem MM- oder MI-Tonabnehmer eine große Rolle - diese addiert sich nämlich zur Eingangskapazität der Phonostufe. Und leider hat es sich bei den Tonabnehmer-Hersteller seit vielen Jahren "eingebürgert", unsinnig niedrige Abschlußkapazitäten zu fordern, die oft schon alleine vom Kabel überschritten wird. Die Auswirkungen der Abschlußkapazität auf den Frequenzgang eines MM kannst Du exemplarisch hier sehen: http://www.tnt-audio.com/sorgenti/shure_m97xe_e.html
Andererseits spielen andere Parameter kaum eine Rolle, für MC sowieso nicht. MCs reagieren nur auf den Abschlußwiderstand, der nicht zu niedrig sein darf weil es sonst dumpf klingt. Ein "zu hoch" gibt es dagegen eher nicht (bestenfalls ein "viel zu hoch"). Und ob das Kabel jetzt 0,1 Ohm hat oder 0,01 Ohm ist da herzlich schnuppe.
Was hingegen ein Muß ist, ist eine anständige Schirmung oder idealerweise eine (quasi)symmetrische Signalführung. Letztere macht allerdings nur Sinn wenn der nachfolgende Phonoeingang eben auch (quasi)symmetrisch ausgeführt ist. Bei Rega kannst Du das (Du ahnst es vielleicht schon...) vergessen, weil eben innerhalb des Tonarms die Massekontaktierung des Armrohrs auf die linke Audiomasse gelegt ist (welche aber seitens des Phonoeingangs gar nicht immer Masse ist...das ist eben das Problem dabei). Damit ist jegliche elektrische Symmetrie im Keim erstickt...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#15 erstellt: 07. Jul 2018, 17:32
Hallo

ganz ehrlich: ohne meine mehreren Regalmeter Schallplatten würde ich mir keinen Plattenspieler kaufen.
Neu anfangen bringt es nicht, die Pressqualität und die Preise von neuem Vinyl sind einfach an der Grenze des erlaubten.

PhonoPhono ist schon ein leicht Vodoo-Laden mit blumigen Sprüchen.
Persönlich wäre das für mich schon ein NoGo.


Peter
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 07. Jul 2018, 18:01

8erberg (Beitrag #15) schrieb:
Hallo

ganz ehrlich: ohne meine mehreren Regalmeter Schallplatten würde ich mir keinen Plattenspieler kaufen.
Neu anfangen bringt es nicht, die Pressqualität und die Preise von neuem Vinyl sind einfach an der Grenze des erlaubten.

PhonoPhono ist schon ein leicht Vodoo-Laden mit blumigen Sprüchen.
Persönlich wäre das für mich schon ein NoGo.


Peter


Aber an Flohmärkten kann man sich mit etwas Glück für kleines Geld auch heute noch gut mit dem schwarzen Gold eindecken. Man muss halt auch etwas Sammlertrieb mitbringen...

LG
Manuel
frank60
Inventar
#17 erstellt: 07. Jul 2018, 18:14
Kann man so pauschal nicht sagen. Auf den Flohmärkten in meinem Umkreis von 50+ Km gibt es nur noch den berüchtigten Schrott aus der Bananenkiste. Und selbst dafür wollen die Haushaltsauflöser & Co noch 5€ das Stück und mehr, selbst wenn die Platten durch die "sachgerechte" Lagerung unbrauchbar geworden sind (von dem, was auf den Platten drauf ist ganz zu schweigen). Die nächsten akzeptablen Flohmärkte wären gute 100Km weg, da wird das Platten sammeln ein noch teureres Hobby, als es so schon ist, die Fahrkosten allein sorgen schon dafür.

Vielerorts lohnt sich ein Einstieg ohne bereits vorhandene Sammlung nicht mehr, es wird schlicht und einfach viel zu teuer.
Burkie
Inventar
#18 erstellt: 07. Jul 2018, 18:26

akem (Beitrag #14) schrieb:

- Spricht etwas grundsätzlich gegen den Rega Planar 3? Gibt es ähnlich teure, deutlich bessere Systeme?
--> Zweimal ja. . Letztere [Rega] erfüllen zwar halbwegs den Grundnutzen, mehr aber auch nicht.



Naja,

was der Grundnutzen ist, liegt ja im Auge des Käufers.
Ob der Grundnutzen bei Plattenspielern heutzutage tatsächlich die Musikwiedergabe ist, sei mal dahingestellt. Das ginge nämlich deutlich besser per CD oder Streaming...

So ein Plattenspieler ist ja auch ein Design-Stück, eine Art mechanisches Spielzeug für Erwachsene, eine kleine Spieluhr oder Spieldose. Für manche mag letzteres der eigentliche Grundnutzen sein.

Und da mögen dann auch technische Argumente eher ins Leere zielen, denn darauf - auf die Technik - kommt es dann gar nicht so sehr an...

Gruss
akem
Inventar
#19 erstellt: 07. Jul 2018, 18:47

Burkie (Beitrag #18) schrieb:
So ein Plattenspieler ist ja auch ein Design-Stück, eine Art mechanisches Spielzeug für Erwachsene, eine kleine Spieluhr oder Spieldose. Für manche mag letzteres der eigentliche Grundnutzen sein.

Auch dann wäre ein Rega so ziemlich das Letzte, was ich mir kaufen würde... Ein klassischer Thorens macht da schon einiges mehr her oder je nach Gusto auch ein Transrotor oder sowas...

Gruß
Andreas
Musicophilia
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Jul 2018, 19:18
Erst einmal, ganz herzlichen Dank für all die tollen die Antworten!


müllkramer (Beitrag #2) schrieb:

ahh...janz vajessen...hat denn dein harman-karton einen phonoeingang?


Ja, hat er. Die Anschaffung eines Photo-Vorverstärkers wäre eher, um den Phono-Pre später direkt an einen Kopfhörerverstärker anzuschließen.


gapigen (Beitrag #4) schrieb:

Gebrauchte können schon eine feine Alternative sein, wenn Du bereit bist, auch mal zu schrauben...

Die Klangqualität Deines Setups hängt vor allem von Deiner Raumakustik und den Lautsprechern ab. Und in diesem Fall auch vom Tonabnehmer und wie er zum Plattenspieler passt. Egal, ob letzterer ein Brettchenspieler oder Bohrinsel ist. Ganz sicher nicht von Netzteilen. Spar Dir das Geld für Voodoo.


Da muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich mit zwei linken Händen lieber nicht an dem PS herumschrauben würde. Raumakustik ist nicht meine zentrale Sorge, da die Anlage von mir zu 70% mit Kopfhörer genutzt werden wird. Boxen sind vor allem nötig, damit die Dame des Hauses und ggf. Besuch mal mithören kann. Dass der Tonabnehmer das A&O ist, habe ich mittlerweile herausgelesen.


Burkie (Beitrag #5) schrieb:

Offensichtlich hast du dich ja schon für Rega entschieden.

Hatte ich eigentlich auch. Aber es schadet ja nie, noch mal Leute zu fragen, die sich besser auskennen als man selbst.


Hörbert (Beitrag #7) schrieb:

Das von dir angedachte Clearaudio Performer V2 ist halt ein aufgebrezeltes Audio Technika AT95E, das Ding kannst du eigentlich gleich beim Hersteller für etwa 30 Euro erwerben, hier lohnt sich m.E. die Preisdifferenz nicht, man bekommt dafür nichts weiter als eben die deutlich andere Optik. Der Generator und der Nadelträger sind identisch.


Danke, für diesen sehr konkreten Hinweis bzgl. des Tonabnehmers. Wäre der Ortofon 2M Bronze zum ähnlichen Preis hier eine sinnvolle Alternative?


höanix (Beitrag #9) schrieb:
...
Sind eigentlich schon Schallplatten vorhanden?
...


Schallplatten sind zahlreich vorhanden, alle großen Rockalben der 60er und 70er. Ich bin gerade dabei, fehlendes Material hinzuzukaufen, nochmal rund 20 Platten, damit bin ich erst einmal gut versorgt. Danach kommen voraussichtlich nur noch punktuell Sachen hinzu.
Musicophilia
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 07. Jul 2018, 19:38

gapigen (Beitrag #10) schrieb:
Das leider ist wahr. Aber auch der Gebrauchtkauf kann Spaß machen. Und wenn es nicht unbedingt Erstpressungen und Sammlerstücke sein müssen, dann findet man auch heute (noch) günstige Gebrauchte.


Man bekommt viele tolle Platten aus den Bereichen Klassik und Jazz neu & originalverpackt für rund 10,- Euro pro Stück.


Marsilio (Beitrag #11) schrieb:
Wer hingegen primär auf Design und Garantieleistungen wert legt, sollte sich eher bei Neugeräten orientieren. Rega etwa, auch Pro-Ject. Und wissen, dass da ab Werk heute nur ein Alibi-Tonabnehmer tief(st)er Einstiegsklasse mitgeliefert wird; will heissen: bei gewissen Ambitionen ist eine Nachrüstung eigentlich zwingend.


Design ist wichtig, weil ich möchte, dass die Dame des Hauses genauso viel Freude am Gerät hat, wie ich. Garantie sollte selbstverständlich sein.
Aber nur um mal etwas klarzustellen, weil hier in vielen Antworten suggeriert wird, wer einen schicken PS verkauft, hat kein Interesse an Qualität: Selbstverständlich steht die klangliche Qualität an erster Stelle bei der Kaufentscheidung!
Ich spiele jetzt hier mal den Advocatus Diaboli: Ich habe mich für den Planar 3 u. a. auch entschieden, weil ich mehrfach gelesen habe, dass er hervorragend klingen soll. Nach diversen Testberichten ist es so: Das Laufwerk ist solide, hat keine großen Stärken und Schwächen und sieht zudem sehr gut aus. Der Tonarm ist in dieser Preisklasse absoluten Referenz und wird von vielen anderen Herstellern (auch in teilweise deutlich teureren Geräten) eingesetzt. Die Rega Tonabnehmer sind Schrott und müssen durch etwas ordentliches (z.B. Ortofon) ersetzt werden, was ich ja auch vorhatte.


[Beitrag von Musicophilia am 07. Jul 2018, 19:42 bearbeitet]
akem
Inventar
#22 erstellt: 07. Jul 2018, 19:39

Musicophilia (Beitrag #20) schrieb:
Danke, für diesen sehr konkreten Hinweis bzgl. des Tonabnehmers. Wäre der Ortofon 2M Bronze zum ähnlichen Preis hier eine sinnvolle Alternative?

Für wenige Euro mehr kriegst Du auch ein VM Silver oder ein technisch identisches OM40:
https://www.hifi-pho...-vinyl-master-silver
https://www.thakker.eu/ortofon-super-om-40-tonabnehmer/a-5114/
Das 2M Bronze ist technisch identisch zum VM Blue bzw. OM30 (Fine-Line Schliff). Lebensdauer der Fine-Line-Nadel ist um die 1200h (elliptische Nadeln halten so um die 800h je nach Ausführung). Die scharfen Schliffe wie gyger, Shibata, Micro-Line und Co halten mindestens 1600h, zum Teil auch noch deutlich länger.
Alternativen mit besserem Nadelschliff als 2m Bronze:
https://www.hifi-pho...iotechnica-vm-740-ml
https://www.hifi-pho...otechnica-oc-9-ml-ii
https://www.hifi-pho...t-150-sa-tonabnehmer
https://www.thakker.eu/tonabnehmer/sae-1000lt-tonabnehmer/a-5171/

Da der Klang letztlich vom Tonabnehmer kommt, wäre es eine gute Idee, hier nicht zu sparen. Übertreiben muß man's natürlich auch nicht, mehr als ca. 1000€ bringt nur noch einen überschaubaren Mehrwert. Leider sind gute Tonabnehmer nicht billig... Feinmechanik hoch drei halt.

Gruß
Andreas
kölsche_jung
Moderator
#23 erstellt: 07. Jul 2018, 19:45

8erberg (Beitrag #15) schrieb:
Hallo

ganz ehrlich: ohne meine mehreren Regalmeter Schallplatten würde ich mir keinen Plattenspieler kaufen.
Neu anfangen bringt es nicht,...

Kommt drauf... Wenn man sich nen Dreher (und n bißchen Werkzeug) kauft um n bißchen was zum Basteln zu haben, mit dem man (nicht alles, aber das meiste) an Musik in durchaus passabler Qualität abspielen zu können, ist auch der Neu-Einstieg völlig ok.

Wenn es darum ginge, Musik in bestmöglicher Qualität wiederzugeben... Tja, dann steht halt in 6 Monaten ein neuwertiger Dreher mehr im Bietebereich...

Schallplatte und Kopfhörer ist dabei mE die maximal unglückliche Kombination, da dann wirklich jeder kleine Scheissknackser extrem nervt...
akem
Inventar
#24 erstellt: 07. Jul 2018, 19:49

Musicophilia (Beitrag #21) schrieb:
Ich habe mich für den Planar 3 u.a. auch entschieden, weil ich mehrfach gelesen habe, dass er hervorragend klingen soll. Nach diversen Testberichten ist es so: Das Laufwerk ist solide, hat keine großen Stärken und Schwächen und sieht zudem sehr gut aus. Der Tonarm ist in dieser Preisklasse absoluten Referenz und wird von vielen anderen Herstellern (in teilweise deutlich teureren Geräten) eingesetzt. Die Rega Tonabnehmer sind Schrott und müssen durch etwas ordentliches ersetzt werden, was ich ja auch vorhatte.

Schreiben wir das ganze mal um und bringen etwas mehr Wahrheitsgehalt rein:
Nach diversen Werbezeitschriften ist es so: Das Laufwerk (und nur das Laufwerk) ist solide, hat keine großen Schwächen, die niemand akzeptieren würde, und sieht zudem stylisch-minimalistisch aus. Es ist zudem billig zu fertigen und bietet kaum Möglichkeiten, in der Herstellung etwas so falsch zu machen, dass es einen Garantiefall nach sich ziehen könnte. Der Tonarm ist in aufgrund der hohen Stückzahlen der Kernkomponenten wie dem Armrohr spottbillig und wird deswegen von vielen anderen Anbietern (in teilweise deutlich teureren Geräten und zum Teil heftig modifiziert) eingesetzt, soweit sie keinen eigenen Tonarm zu bezahlbaren Preisen fertigen wollen oder können. Die bezahlbaren Rega Tonabnehmer sind Schrott und müssen durch etwas ordentliches ersetzt werden, was ich ja auch vorhatte.

Jetzt kommt es der Wahrheit schon näher...

Gruß
Andreas
höanix
Inventar
#25 erstellt: 07. Jul 2018, 19:50
Ich würde aber keinen Shibata nehmen um mit Kopfhörern zu hören, da hört man jedes Stäubchen.
Aber jeder wie er möchte, es kommt halt auf den Erhaltungsgrad der Platten an.
Musicophilia
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 07. Jul 2018, 19:52

gapigen (Beitrag #12) schrieb:
50% Dreher und 50% Tonabnehmer.


Danke für diesen Ratschlag. Das war mir nicht bewusst. Ich dachte, eher 70% - 30%.


Tendaberry (Beitrag #13) schrieb:
Im Gegensatz zu den meisten anderen Meinungen hier, würde ich sagen, dass der Rega Planar 3 eine sehr gute Wahl ist. Den Clearaudio Performer 2 würde ich dagegen nicht wählen, sondern z.B. - wie bei fono.de für € 980,- im Paket angeboten wird, den Sumiko Blue Point 2 High-Output MC. Der kostet alleine normalerweise 530,- Eine gute Alternative wäre auch der Rega Exact mit dem scharfen Vital-Schliff und 3-Punkt-Befestigung.
Ein gutes Wandregal halte ich für sehr sinnvoll: entweder von Rega oder z.B. das Pro-Ject Wallmount-it 1 oder 2.
Wenn das Budget es zulässt, halte ich das Netzteil Rega Neo-PSU auch für sinnvoll, sowohl klanglich als auch komfortmäßig. Der Rega Fono MM würde natürlich optimal mit dem Rega Exact Tonabnehmer harmonieren. Ein anderes Tonarmkabel würde ich mir sparen.


Danke für die konkreten Vorschläge bzgl. geeigneter Tonabnehmer. Von MC wollte ich eigentlich die Finger lassen. Ich hatte den Eindruck gewonnen, das wäre zu kompliziert.
.JC.
Inventar
#27 erstellt: 07. Jul 2018, 19:54
Mein Tipp: lese dir die Beiträge von akem genau durch und versuche sie zu verstehen,
denn sie sind sehr gut und zutreffend (auch wenn sie dir nicht in den Kram passen).
Musicophilia
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 07. Jul 2018, 20:00

akem (Beitrag #19) schrieb:
Auch dann wäre ein Rega so ziemlich das Letzte, was ich mir kaufen würde... Ein klassischer Thorens macht da schon einiges mehr her oder je nach Gusto auch ein Transrotor oder sowas...


Auf Transrotor bin ich bei meinen Recherchen auch gestoßen aber da kostet das günstigste Modell mit einfachster Ausstattung rund 3.000,- Euro. So viel wollte ich nicht ausgeben.
kölsche_jung
Moderator
#29 erstellt: 07. Jul 2018, 20:02
Ich würde vor allem dringendst empfehlem, erstmal irgendwo (Laden, Bekannte) ne Schallplatte mit Kopfhörer anzuhören...

Danach dürfte das Thema eh gestorben sein...
Musicophilia
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 07. Jul 2018, 20:11

.JC. (Beitrag #27) schrieb:
Mein Tipp: lese dir die Beiträge von akem genau durch und versuche sie zu verstehen,
denn sie sind sehr gut und zutreffend (auch wenn sie dir nicht in den Kram passen).


Woher kommen denn diese ständigen Feinseligkeiten und die Unterstellung, irgendetwas würde mir "nicht in den Kram passen"?

Sorry, dass ich hier einige Leute offenbar gekränkt habe mit meiner Unwissenheit und meinem Interesse an einem Rega PS, scheint ja ein ziemliches Sakrileg zu sein.

Hier jetzt noch einmal zum wiederholten und hoffentlich letzten Mal: Ich habe mich jetzt rund eine Woche informiert und kam zum Schluss, dass der Rega Planar 3 eine interessante Option sein könnte. Um diese Einschätzung auf den Prüfstand zu stellen, habe ich hier im Forum die Experten gefragt! Das habe ich NICHT getan, damit mich alle zu meiner Entscheidung beglückwünschen, sondern um kritische Rückmeldungen zu bekommen. Trotzdem werfe ich doch nicht meine sorgfältig getroffene Entscheidung einfach so über Bord, weil jemand kommt und daran herumnörgelt. Es sollte doch selbstverständlich sein, dass man da Argumente hinterfragt und gegeneinander abwägt.

Ich hoffe, das ist jetzt nachvollziehbar und die spöttischen und wenig konstruktiven Kommentare enden damit. Nichts für ungut!


[Beitrag von Musicophilia am 07. Jul 2018, 20:45 bearbeitet]
Musicophilia
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 07. Jul 2018, 20:13

kölsche_jung (Beitrag #29) schrieb:
Ich würde vor allem dringendst empfehlem, erstmal irgendwo (Laden, Bekannte) ne Schallplatte mit Kopfhörer anzuhören...

Danach dürfte das Thema eh gestorben sein...


Ist das echt ein generelles Problem oder nur bei schlechter Abstimmung des Equipments bzw. schlechtem Zustand der Platten?
kölsche_jung
Moderator
#32 erstellt: 07. Jul 2018, 20:27
Das hörst du dann schon...

Schallplattenwiedergabe ist nie frei von Nebengeräuschen, der beste Dreher mit dem besten System... Man hört einfach alles, zB ist eine "leere Rille" nie wirklich leer. Beim Abspielen über Lautsprecher finde ich das nicht so schlimm, sowas geht im Raum unter.
... über Kopfhörer nicht... da hört man diese Störgeräusche überdeutlich.
LP und Kopfhörer sind für mich kein Team, die Vorteile des Kopfhörers decken die Fehler die Vinyl einfach hat, erbarmungslos auf.
Es müsste hier irgendwo einen Fred geben, wo du dir Tonbeispiele von guten Dreher/Systemen anhören kannst... Ich mach mich mal auf die Suche...
holzohr33
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 07. Jul 2018, 20:52
Hallo,
ob man Schallplatten mit Kopfhöhrern sich anhöhren mag oder nicht, das hängt wohl sehr von dem eigenen Geschmack ab. Deswegen denke ich ist es gut dies vorher auszuprobieren, wie es vorgeschlagen wurde. Ich selbst höhre Schallplatten mit meinem Stax SR-507. Allerdings sollte man sich dann auch Gedanken über Plattenwäsche machen. Selbst bei neuen Platten. Ich habe mir letztens das "Splash" Album von the breeders gekauft und das war statisch sehr aufgeladen, dass es sich bei leisen Passagen zu sehr nach Lagerfeuer angehöhrt hat. Nach dem Waschen ist es besser gewesen. Aber wenn man mit Kopfhöhrern Schallplatten höhrt muss man schon eine gewisse Toleranz aufbringen
Musicophilia
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 07. Jul 2018, 20:53

kölsche_jung (Beitrag #32) schrieb:
LP und Kopfhörer sind für mich kein Team, die Vorteile des Kopfhörers decken die Fehler die Vinyl einfach hat, erbarmungslos auf.
Danke für diesen wichtigen Hinweis. Das wäre ein echter Dealbreaker! Damit müsste ich die gesamte Kette neu überdenken.


[Beitrag von Musicophilia am 07. Jul 2018, 20:54 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#35 erstellt: 07. Jul 2018, 21:23

Musicophilia (Beitrag #34) schrieb:

kölsche_jung (Beitrag #32) schrieb:
LP und Kopfhörer sind für mich kein Team, die Vorteile des Kopfhörers decken die Fehler die Vinyl einfach hat, erbarmungslos auf.
Danke für diesen wichtigen Hinweis. Das wäre ein echter Dealbreaker! Damit müsste ich die gesamte Kette neu überdenken.


Also,

ich habe früher immer über Kopfhörer gehört, auch Platten. Natürlich hört man Störgeräusche deutlicher.
Aber soooo nervig, wie das hier dargestellt wird, ist es dann auch wieder nicht.

Probier es aus. Man kann Platten über Kopfhörer durchaus geniessen.

Gruss
kölsche_jung
Moderator
#36 erstellt: 07. Jul 2018, 21:26
Das Störgeräusche entstehen, ist Fakt, wie sehr diese stören, ist eine Frage der persönlichen Sichtweise.

Probier das auf jeden Fall selber aus (bevor du Geld ausgibst)
Burkie
Inventar
#37 erstellt: 07. Jul 2018, 21:32

Musicophilia (Beitrag #21) schrieb:

Selbstverständlich steht die klangliche Qualität an erster Stelle bei der Kaufentscheidung!


Dann, nimm lieber einen CD-Spieler. ;-)

Der Plattenspieler selber macht nicht den Klang, ausser, wenn das Laufwerk leiert und eiert, oder rumpelt wie ein kleines Erdbeben.

Ansonsten hört man den Plattenspieler nicht. Auch eher nicht die Regas.

Die sollen recht trittschallempfindlich sein. Am besten stellt man sie auf ein Wandregal. Das Erdungsproblem ist dir ja dargelegt worden. Wenn es bei deinem Tonabnehmer deiner Wahl und deinem Verstärker/Phono-Vor-Verstärker ohne Brummen funktioniert, dann spricht ja nichts dagegen.

Bei den Tonabnehmern... Irgendwie gibt es für ein paar Euros mehr immer noch was besseres, was ein paar mehr Details aus den Rillen kitzelt...

Am besten, probier im Laden verschiedenen Tonabnehmer aus, gerne über Kopfhörer. Und dann nimm den TA, der dir für dein Budget am sympathischsten ist.


Gruss
gapigen
Inventar
#38 erstellt: 07. Jul 2018, 21:45
Schallplatten über Kopfhörer hören ist sicher nicht jedermanns Sache. Für mich wäre das glaube ich nichts wegen der möglichen Störgeräusche (Knistern).
Man muss es halt ausprobieren.

Ansonsten widerspreche ich - aus meiner persönlichen Sicht - dem oben gesagten Jubel auf CDs oder Streamen, die beide so viel besser als Schallplatten sein sollen. Wir haben bei uns im Haus ca. 1000 CDs stehen, teilweise sind diese gerippt und nutzen Tidal im Abo. Alles nett, aber vom Klang her bevorzuge ich eindeutig die Schallplatte und mein Hörverhältnis analog vs. Digital ist etwa 90:10.

Daher kann ich zum Schallplattenhören grundsätzlich raten, auch wenn man bei null bis wenig Platten anfängt. Man muss am Anfang nicht gleich alles haben. Und das Sammeln und sukzessive Kaufen macht als kleiner Nebeneffekt erheblich mehr Spaß als via App alles zu haben.

(Nutzen tue ich dabei einen Thorens TD 280 MK ii mit MM-Tonabnehmer (TA ca. 350€) und einen Pro-Ject mit MC-Tonabnehmer (TA ca. 700€) und TE, rate mal, wen ich davon garantiert nicht wieder abgebe - so nett der Thorens auch sein mag Daher, nimm den Rega mit einem guten Tonabnehmer.)
gapigen
Inventar
#39 erstellt: 07. Jul 2018, 21:47

Die sollen recht trittschallempfindlich sein. Am besten stellt man sie auf ein Wandregal.

Granitplatte unter dem Plattenspieler tut es auch und sieht zudem richtig gut aus. Ich spreche da aus eigener Erfahrung mit meinem Thorens auf der Holzbalkendecke.
Musicophilia
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 07. Jul 2018, 21:50
Ich glaube mittlerweile, ich bin einige Dinge falsch angegangen.


Burkie (Beitrag #35) schrieb:
Probier es aus. Man kann Platten über Kopfhörer durchaus geniessen.


kölsche_jung (Beitrag #36) schrieb:
Probier das auf jeden Fall selber aus (bevor du Geld ausgibst)


Ich habe einen relativ gut erhaltenen und soweit ich weiß, voll funktionsfähigen Vintage-Dual mit Shure Tonabnehmer zur Verfügung. Mit dem probiere ich jetzt erst einmal ausgiebig die Kombination PS-KH aus und schaue, ob das meinen Erwartungen entspricht. Danach werden dann weitere Schritte geplant.


Burkie (Beitrag #37) schrieb:
Dann, nimm lieber einen CD-Spieler. ;-)


Mit solchen Sprüchen tue ich mich immer etwas schwer. Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?
höanix
Inventar
#41 erstellt: 07. Jul 2018, 21:53

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:
Ich habe einen relativ gut erhaltenen und soweit ich weiß, voll funktionsfähigen Vintage-Dual mit Shure Tonabnehmer zur Verfügung.

Dann ist doch schon alles vorhanden was du brauchst!
Musicophilia
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 07. Jul 2018, 22:01

höanix (Beitrag #41) schrieb:
Dann ist doch schon alles vorhanden was du brauchst! :prost


Vielleicht hatte mich die Kauflust etwas übermannt. Ich probiere jetzt erst mal nur mit vorhandenem Equipment herum. Ich berichte auf jeden Fall, wie es weiter geht. Vielen dank an alle für die Hilfe.
Marsilio
Inventar
#43 erstellt: 07. Jul 2018, 22:07
Ich kann nur warnen: Mein Schwager hatte einen Rega. War damit aber nie wirklich zufrieden, vor allem wegen der Trittschallproblematik. Darauf hat er einen schönen Thorens TD320 gekauft (derjenige mit der Mahagoni-(?)Zarge). Und ist seither zufrieden.

Ich würde das Kosten-Verhältnis Plattenspieler zu Tonabnehmer sogar mit 30 zu 70 Prozent oder noch extremer gewichten, Mein eingangs gezeigter Dual 1219 kostet heute rund 100.-, der gezeigte Tonabnehmer hat einen mehrfachen Wert.

LG
Manuel

PS. Ein Platenspieler klingt immer so gut wie die daran verbaute Nadel bzw. das daran verbaute Tonabnehmersystem. Ein korrekt aufgestellter, einwandfrei funktionierender Rega mit gutem Tonabnehmer klingt ziemlich gleich gut wie ein 50-Euro-Grundig PS3500 mit demselben Tonabnehmer. Nur dass der Grundig halt das robustere Gerät ist...
kölsche_jung
Moderator
#44 erstellt: 07. Jul 2018, 22:07

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:
... Ich habe einen relativ gut erhaltenen und soweit ich weiß, voll funktionsfähigen Vintage-Dual mit Shure Tonabnehmer zur Verfügung. Mit dem probiere ich jetzt erst einmal ausgiebig die Kombination PS-KH aus und schaue, ob das meinen Erwartungen entspricht....

Macht Sinn... Falls Probleme (auch klangprobleme) auftauchen, meld dich hier
8erberg
Inventar
#45 erstellt: 07. Jul 2018, 22:09

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:


Mit solchen Sprüchen tue ich mich immer etwas schwer. Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?


Darf ich antworten: weil ich in den 70ern bis in die 80er viel Vinyl gekauft hatte und zu geizig war die unter Blut, Schweiß und Tränen
erworbenen Schätze für ein paar Pfennige zu verschleudern um dann teure Silberlinge zu kaufen.

Was ich ab 1986 erworben habe war alles auf CD.

Es gibt lausige CDs, ja aber es gibt auch viel verdammt lausiges Vinyl.

Peter
Musicophilia
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 07. Jul 2018, 22:22

kölsche_jung (Beitrag #44) schrieb:
Macht Sinn... Falls Probleme (auch klangprobleme) auftauchen, meld dich hier


Danke für das Angebot. Darauf werde ich sicher bald zurückkommen.


8erberg (Beitrag #45) schrieb:
Darf ich antworten: weil ich in den 70ern bis in die 80er viel Vinyl gekauft hatte und zu geizig war die unter Blut, Schweiß und Tränen
erworbenen Schätze für ein paar Pfennige zu verschleudern um dann teure Silberlinge zu kaufen.

Was ich ab 1986 erworben habe war alles auf CD.

Es gibt lausige CDs, ja aber es gibt auch viel verdammt lausiges Vinyl.


CDs sammele und höre ich ja nun auch schon seit rund 20 Jahren mal mehr mal weniger intensiv und kann bestätigen, dass es, eine halbwegs solide Anlage vorausgesetzt, sehr gut klingende CDs gibt. Allerdings kommt man bei Präferenz für digitale Medien früher oder später zu dem Punkt, wo der Umstieg auf Festplatten mit FLAC/ALAC Files kaum noch zu vermeiden ist, denn die klingen natürlich nahezu immer noch viel besser als CDs.


[Beitrag von Musicophilia am 07. Jul 2018, 22:22 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#47 erstellt: 07. Jul 2018, 22:24

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:
... Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?

Die deutlich schlechtere Grund-Qualität von Vinyl kommt bei meiner Musik kaum zum Vorschein, technisch anspruchsvolleres Zeug höre ich ausschließlich digital.
... und ich hatte als die CD rauskam schon LPs im 4-stelligen Bereich...
höanix
Inventar
#48 erstellt: 07. Jul 2018, 23:17

kölsche_jung (Beitrag #47) schrieb:
... und ich hatte als die CD rauskam schon LPs im 4-stelligen Bereich...

Da war ich auch schon soweit, und es gab Schallplatten auf dem Flohmarkt - 4 Stück 'ne Mark.
Alle wollten ihre Platten loswerden, da konnte ich einfach nicht widerstehen.
Marsilio
Inventar
#49 erstellt: 08. Jul 2018, 08:49

Musicophilia (Beitrag #40) schrieb:

Ich habe einen relativ gut erhaltenen und soweit ich weiß, voll funktionsfähigen Vintage-Dual mit Shure Tonabnehmer zur Verfügung.


Um welches Modell handelt es sich denn? Und was für ein Shure-Tonabnehmer ist es genau? Möglicherweise lässt sich die von Dir angestrebte analoge Kette prima um dieses Gerät einrichten.

Shure war in Sachen Tonabnehmer übrigens ziemlich gut; leider hat sich die Firma nun endgültig aus dem Phono-Business zurückgezogen. Für viele Modelle gibt es aber preiswerte, ordentliche Nachbaunadeln - und teilweise auch die famosen SAS-Nadeln des japanischen Spezi Jico mit Bor- oder Saphir-Nadelträger und Microridge-Schliff.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 08. Jul 2018, 08:50 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#50 erstellt: 08. Jul 2018, 09:30
Hallo!


.......Warum hörst Du persönlich denn Schallplatten, wenn Du die Meinung vertrittst, CD wäre klanglich definitiv immer besser?........


Nun, weil ich (noch immer) ca.2200- 2400 alte analoge Schallplatten habe und es beim Stand der seinerzeitigen Aufnahmetechnik nicht wirklich eine große Rolle spielt auf welchem Tonträgerformat die Musik vorliegt.

Insbesondere für alte Rock-/Popscheiben ist es nahezu egal da sowohl das Aufnahmeequipment wie auch die Instrumentierung und die Gesangsleistung der Interpreten ziemlich gut auf den alten analogen Tonträger zugeschnitten waren. Bei neueren Sachen/Aufnahmen sieht die Sachlage natürlich völlig anders aus und ich würde mir auch keine neueren Aufnahmen auf Schallplatten mehr kaufen, -meine alte Sammlung betrachte ich als abgeschlossen und kümmere mich nur noch darum möglichst alle Exemplare durch so gut als möglich erhaltene Erstpressungen zu ersetzen.

Ist halt Hobby.

Hätte ich diese alten Scheiben nicht würde ich mir keinesfalls heute einen Schallplattenspieler oder sonstiges altes analoges Equipment nebst Tonträgern mehr antun dazu wäre mir die ganze Geschichte dann doch zu sehr "legacy" aber das kann man selbstverständlich auch anders sehen.


........ wo der Umstieg auf Festplatten mit FLAC/ALAC Files kaum noch zu vermeiden ist, denn die klingen natürlich nahezu immer noch viel besser als CDs.........


Das ist eine aus meiner Sicht seltsame und auch irrige Meinung.

FLAC ist nichts weiter als eine verlustfreie Kompressionsmethode die eigentlich dafür gedacht ist möglich viele Musikfiles auf einer Festplatte unterzubringen und die durch das "Tagging" einige Bequemlichkeiten bietet die bei den gleichklingenden unkomprimierten WAV-Files nicht vorhanden sind. Solange das Ausgangsmaterial bitidentisch ist gibt es bei der Wiedergabe von FLAC´s / WAVE´s via Festplatte keinerlei Unterschied zu den Tonträgern wie z.B. CD´s oder DVD´s.

Es liegt nun einmal im Wesen einer digitalen Aufzeichnung dass sowohl das Trägermaterial wie auch die Aufzeichnungsmethode keinerlei Rolle bei der Wiedergabe spielt solange das dem DAC zugespielte Material bitidentisch respektive bitidentisch rekonstruierbar ist. Es gibt hiere also kein Speichermediumsound.

Das solche Speichermedien meilenweit von der alten analogen Aufzeichnungs- und Wiedergabetechnik entfernt sind solle eigentlich klar sein, rein rational betrachtet haben diese alten Speichertechniken gar keine Daseinsberechtigung mehr, -sie sind schlicht und ergreifend ebenso veraltet wie das Pferdefuhrwerk als Massenverkehrsmittel-.

Aber hier geht es ja um ein Hobby und man muss nicht unbedingt die Keule der Rationalität ansetzen, -hier kann jeder wie er will und wie sein Hobbyetat es erlaubt-.

MFG Günther
kölsche_jung
Moderator
#51 erstellt: 08. Jul 2018, 10:06
@Günther

... wobei so ein Spulentonbandgerät mit Zappelzeigern zumindest auf mich durchaus (visuell) reizvoll wirkt...
Wenn ich damit irgendwas sinnvolles (außer anschauen) anstellen könnte...

Als Aufnahmemedium wäre es allerdings nur ein Selbstzweck, digitale Aufnahmen sind einfach kompatibler...


[Beitrag von kölsche_jung am 08. Jul 2018, 10:07 bearbeitet]
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