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Tape bestmöglich abspielen/digitalisieren (mit Sony TC-K808ES)

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Paesc
Inventar
#101 erstellt: 21. Nov 2007, 23:36
Habe mein "neues" gebrauchtes Sony-Deck erhalten

Kann es sein, dass das Sony TC-K808ES sich automatisch auf das Band einmisst (Normal-, Chrom- oder Metallband)? Ich finde keine manuelle Einstellungsmöglichkeit...

Zudem sehe ich im Display immer das Dolby-Logo leuchten. Weshalb? Erkennt das 808ES automatisch, ob eine Aufnahme über Dolby verfügt oder nicht? Naja, jedenfalls kann man Dolby-Rauschunterdrückung auch manuell einstellen...

Greez
Paesc
Paesc
Inventar
#102 erstellt: 21. Nov 2007, 23:45

rorenoren schrieb:
4)REC EQ Bal wird die Bandsortenumschaltung für Aufnahme (Rec) und Wiedergabe (EQ) sein.
Der Bias wird per Schalter grob auf die Bandsorte eingestellt. (Normal, Chrom, Metall)
Bei Wiedergabe wird Chrom und Metallband im Hochton etwas mehr bedämpft als Normalband.
Daher lässt sich mit dem EQ Schalter bei dumpfen Chrombändern in Stellung "Normal" etwas "schummeln".

5)Calibration wird die Stellung sein, in der die Biaseinstellung vorgenommen wird,
Direct kann ich jetzt nicht so recht zuordnen.
Ich vermute aber, dass sich das auch auf die Aufnahmefunktion bezieht.


Der Regler "REC EQ CAL" hat auf die Wiedergabe irgendwie keinen Einfluss, wie ich festgestellt habe. Weiss jemand, was dieser Regler bewirkt?

Kann jemand sagen, für was der Schalter "Direct" steht?

Was kann ich verstehen unter "Stellung, in der die Biaseinstellung vorgenommen wird"? Hat das mit dem Band oder mit dem Biasregler zu tun?

Wenn ich doch bloss eine Bedienungsanleitung zum Gerät dazubekommen hätte... Besten Dank für eure Hilfe!

Greez
Paesc


[Beitrag von Paesc am 21. Nov 2007, 23:47 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#103 erstellt: 21. Nov 2007, 23:55
Hallo Paesc,

es kam bald nach meiner (falschen) Vermutung über die Funktionen noch eine weitere Antwort.

Die war von jemandem, der das Gerät wohl kennt.

Vielleicht findest du den Beitrag wieder.

Gruss, Jens
Accuphase_Lover
Inventar
#104 erstellt: 22. Nov 2007, 00:48

Paesc schrieb:
Habe mein "neues" gebrauchtes Sony-Deck erhalten

Kann es sein, dass das Sony TC-K808ES sich automatisch auf das Band einmisst (Normal-, Chrom- oder Metallband)? Ich finde keine manuelle Einstellungsmöglichkeit...

Zudem sehe ich im Display immer das Dolby-Logo leuchten. Weshalb? Erkennt das 808ES automatisch, ob eine Aufnahme über Dolby verfügt oder nicht? Naja, jedenfalls kann man Dolby-Rauschunterdrückung auch manuell einstellen...

Greez
Paesc




Erstmal gratuliere ich zu deiner Neuerwerbung.

Da dein Deck Bias & Rec Level - Regler enthält, ist hier selbstverständlich manuelle Einmessung möglich. Wäre auch weniger gut wenn selbige nicht möglich wäre, da automatische Einmessung nicht immer optimal war.
Das Dolby-Zeichen leuchtet immer, da es den von Dolby zugrundegelegten Referenzwert des Bandflusses markiert, 200nW/m wenn ich mich recht entsinne. Meine Analogtage sind schon ein Jahrzehnt her.

Der Direct-Schalter müsste den Direct-Anschluss des Decks schalten und/oder den Record Balance - Regler umgehen.




Grüsse
klausES
Inventar
#105 erstellt: 22. Nov 2007, 01:05

Accuphase_Lover schrieb:
Der Direct-Schalter müsste den Direct-Anschluss des Decks schalten und/oder den Record Balance - Regler umgehen.


Richtig.
Der CD-Direkt Eingang wird durchgereicht inkl. Umgehung des oben genannten Balance-Reglers.
Das MPX Filter wird (falls eingeschaltet) ebenfalls zwangsweise umgangen.
Paesc
Inventar
#106 erstellt: 22. Nov 2007, 01:12

rorenoren schrieb:
es kam bald nach meiner (falschen) Vermutung über die Funktionen noch eine weitere Antwort.

Die war von jemandem, der das Gerät wohl kennt.

Vielleicht findest du den Beitrag wieder.


Hallo Jens. Ich glaube, du meintest diesen Beitrag hier:


Passat schrieb:

rorenoren schrieb:

4)REC EQ Bal wird die Bandsortenumschaltung für Aufnahme (Rec) und Wiedergabe (EQ) sein.
Der Bias wird per Schalter grob auf die Bandsorte eingestellt. (Normal, Chrom, Metall)
Bei Wiedergabe wird Chrom und Metallband im Hochton etwas mehr bedämpft als Normalband.
Daher lässt sich mit dem EQ Schalter bei dumpfen Chrombändern in Stellung "Normal" etwas "schummeln".


Leider falsch.
Der Sony hat eine automatische Bandsortenwahl. manuell lässt sich da nichts verstellen.

Der Rec-EQ- Schalter sorgt für eine Anpassungsmöglichkeit der Aufnahmeentzerrung. Das ist z.B. bei Zweischichtbändern nötig, da man bei denen die typische Senke in den oberen Mitten nicht per Bias-Regler ausregeln kann.

Der Rec-EQ-Schalter ist nur bei der Aufnahme wirksam.
Man kann damit auch bei Einschichtbändern etwas tricksen, also z.B. Bias etwas zu niedrig einstellen, was die Höhenaussteuerbarkeit verbessert, die dann zu starken Höhen regelt man mit dem Rec-EQ-Schalter wieder auf ein Normalmaß zurück.

Mit dem Schalter Calibration schaltet man den Testtongenerator ein, damit man BIAS, Rec-EQ und Dolby-Pegel richtig auf die Bandsorte einstellen kann.

Es wird dabei Testtöne aufs Band aufgezeichnet und deren Pegel dann in der Anzeige angezeigt. Nun dreht man Dolby-Pegel und Bias so, das beide Balken der Aussteuerungsanzeige bis genau zum Cal-Marker in der Anzeige gehen.


Ist mir leider untergegangen, sorry... Das mit dem Testtongenerator muss ich noch ausprobieren.

Vermutete auch, dass "Direct" sei zur Umgehung der Regelkreise (Bias und Rec Level). Ist wohl bisher in den Erklärungen untergegangen.


Accuphase_Lover schrieb:
Erstmal gratuliere ich zu deiner Neuerwerbung.


Danke sehr


Accuphase_Lover schrieb:
Da dein Deck Bias & Rec Level - Regler enthält, ist hier selbstverständlich manuelle Einmessung möglich. Wäre auch weniger gut wenn selbige nicht möglich wäre, da automatische Einmessung nicht immer optimal war.
Das Dolby-Zeichen leuchtet immer, da es den von Dolby zugrundegelegten Referenzwert des Bandflusses markiert, 200nW/m wenn ich mich recht entsinne. Meine Analogtage sind schon ein Jahrzehnt her.

Der Direct-Schalter müsste den Direct-Anschluss des Decks schalten und/oder den Record Balance - Regler umgehen.


Hmm, Bias- und Rec-Level-Regler sind wohl nur bei der Aufnahme aktiv, nicht bei der Wiedergabe. Schade... Der Trick, bei CrO2-Bändern "Normal" zu wählen und so die Höchtöne anzuheben, fällt somit wohl aus. Aber das müsste mit Zukleben der Hälfte der Lasche der MC möglich sein, oder?? Die Lasche bei Chrom-Bändern ist ja breiter und dient der automatischen Bandsortenerkennung.

Gut zu wissen, dass das Dolby-Logo immer aktiv ist.


Das hier verstehe ich nun nicht ganz:

MisterTwo schrieb:
5) Aufnahme-Pegel einstellen.
Dazu benutzt Du den grossen REC-Level Regler und den Balance regler. Level so einstellen, dass das Signal möglichst nicht dauerhaft UNTER 0 fällt, also irgendwo so zwischen 0 und +6 hin- und herspringt. Bei allem unter 0 geht Dir Dynamik flöten.


Weshalb soll der Pegel immer zwischen 0 und +6 dB eingestellt werden? Bewirkt das nicht Verzerrungen, insbesondere bei Normalbändern?

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#107 erstellt: 22. Nov 2007, 01:47

Paesc schrieb:

Hmm, Bias- und Rec-Level-Regler sind wohl nur bei der Aufnahme aktiv, nicht bei der Wiedergabe. Schade... Der Trick, bei CrO2-Bändern "Normal" zu wählen und so die Höchtöne anzuheben, fällt somit wohl aus. Aber das müsste mit Zukleben der Hälfte der Lasche der MC möglich sein, oder?? Die Lasche bei Chrom-Bändern ist ja breiter und dient der automatischen Bandsortenerkennung.


Klar, Bias und Rec Level machen bei der Wiedergabe ja keinen Sinn.
Die automatische Bandsortenwahl (deren Anhänger ich sowieso nie war !)lässt sich durchaus austricksen, um so Type II & IV Bänder mit 120 µs Wiedergabeentzerrung zu betreiben und so einen Höhenanstieg zu bewirken.

Kann man ja auch bei Aufnahme gezielt verwenden.




Grüsse
Paesc
Inventar
#108 erstellt: 22. Nov 2007, 01:56

Accuphase_Lover schrieb:
Die automatische Bandsortenwahl (deren Anhänger ich sowieso nie war !)lässt sich durchaus austricksen, um so Type II & IV Bänder mit 120 µs Wiedergabeentzerrung zu betreiben und so einen Höhenanstieg zu bewirken.

Kann man ja auch bei Aufnahme gezielt verwenden.


Sehr gut Was bedeuten eigentlich diese 120 µs (Normalbänder) und 70 µs (Chrombänder)? Metall hat, glaube ich, auch 70 µs. Bitte für einen Anfänger verständlich darlegen...

Gruss
Pascal
Paesc
Inventar
#109 erstellt: 22. Nov 2007, 02:21
Um mal einen ersten Eindruck zu posten: Dat Teil tut besser klingen als ik erwartet hätte

Naja, Aufnahmen stehen noch aus, das werde ich aber natürlich nachholen. Fehlt bloss noch das Metal-Tape... Die Dinger sind einfach schwer zu kriegen...

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#110 erstellt: 22. Nov 2007, 03:07

Paesc schrieb:

Was bedeuten eigentlich diese 120 µs (Normalbänder) und 70 µs (Chrombänder)? Metall hat, glaube ich, auch 70 µs. Bitte für einen Anfänger verständlich darlegen...


Für Filterschaltungen, also z.B. Hochpass, Tiefpass, Bandpass usw.(ohne die im nachrichtentechnischen Bereich ja nichts geht !) kommen sogenannte RC-Glieder, also Parallel- oder Reihenschaltungen (und deren Kombinationen) von Widerständen (R) und Kondensatoren (C) zum Einsatz.
Das sogenannte Übertragungsmass, also eine Angabe über die Dämpfung der RC-Schaltung in Abhängigkeit von der Frequenz, errechnet sich unter Zuhilfenahme der Zeitkonstante τ (Griechisch : Tau) wobei gilt :
τ = R [Ω] x C [F] ; Ω : Ohm, F: Farad (Kapazität von Kondensatoren)

So lässt sich für jedes RC-Glied eine Zeitkonstante, angegeben in Mikrosekunden (µS), errechnen.

Diese hat einen massiven Einfluss auf die Dämpfung der Höhenwiedergabe. Sehr stark vereinfacht heisst das in unserem Fall, je höher die Zeitkonstante ist, desto stärker treten hohe Frequenzen hervor.

Die genaueren Zusammenhänge würden wohl den Rahmen eines solches Posts sprengen und wären unter Zugrundelegung des hier zur Verfügung stehenden Zeichensatzes mathematisch sinnvoll, nicht mehr darstellbar.



Grüsse
Jazzy
Inventar
#111 erstellt: 22. Nov 2007, 22:53
@paesc: das Dolbyzeichen zeigt den Einmesspunkt,wo beim Einmessen die Pegel enden müssen.Rechts hast du kleine Tipper,3Stück,ich glaube,der mittlere war fürs einmessen.Den reindrücken.Direct umgeht den Balanceregler.Steht doch alles in der BDA!
Jazzy
Inventar
#112 erstellt: 22. Nov 2007, 23:15
Hier noch ein Bild meines(ehemaligen) 808:
Paesc
Inventar
#113 erstellt: 23. Nov 2007, 01:25
@Accuphase_Lover: Danke für Deine Ausführungen. Hmm... Dann heisst das also, dass CrO2 wie auch Metallbänder weniger Hochtonenergie Speichern können als Normalbänder (70 µs gegenüber 120 µs)?

@Jazzy: Genau danach suche ich verzweifelt: nach einer Bedienungsanleitung zu meinem TC-K808ES! Ansonsten würde ich euch nicht mit Fragen löchern, Bedienungsanleitungen von Sony waren schon immer ausführlich, leicht verständlich und übersichtlich aufgebaut (etwas vom Besten, dass es gibt). Bisher blieb meine Suche leider erfolglos... Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!!

Hab übrigens mal in ein paar ausgeliehene Tapes reingehört (Eigenaufnahmen als auch Kauftapes). Alle zwischen 1992 und 1999 aufgenommen, zumeist leider Normalbänder, teils auch Chrombänder. Aufnahmen, die man auf CD heute nicht mehr kriegen kann bzw. nie kriegen konnte. Interessanterweise hört es sich meist am besten an, wenn Dolby bei der Wiedergabe ausgeschaltet ist (auch bei Dolby-Aufnahmen), da es sonst Dumpf klingt...

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#114 erstellt: 23. Nov 2007, 02:11

Jazzy schrieb:
@paesc: das Dolbyzeichen zeigt den Einmesspunkt,wo beim Einmessen die Pegel enden müssen.



Das Dolby-Zeichen markiert das Erreichen des von Dolby zugrundegelegten Bezugsbandflusses φ (Griechisch : Phi)= 200 nWb/m ! Somit ist es die einzige Markierung einer Tape Deck - Aussteuerungsanzeige, die einen Festwert angiebt.

Wenn man die selbe Aufnahme auf verschiedenen Decks wiedergibt, hat man für gewöhnlich auch unterschiedliche Pegelanzeigen, da der Nullpunkt des Levelmeters vom Hersteller individuell gesetzt werden kann.
Für gewöhnlich sind dies Bandflusswerte zwischen 160 & 250 nWb/m.
Kommt noch hinzu, dass verschiedene Level Meters auch unterschiedliche Frequenzbewertungen und Integrationszeiten aufweisen.
Das kann durchaus auch für Digital PPMs gelten, also digitale Spitzenwert Pegelmesser !




Paesc schrieb:
@Accuphase_Lover: Danke für Deine Ausführungen. Hmm... Dann heisst das also, dass CrO2 wie auch Metallbänder weniger Hochtonenergie Speichern können als Normalbänder (70 µs gegenüber 120 µs)?


Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Durch seine höhere Remanenz und Koerzitivkraft kann ein Reineisenband natürlich mehr Energie speichern, wenn wir hier von Energie sprechen wollen.
Die Entzerrungszeitkonstante macht eine Aussage darüber, wie stark (in diesem Fall!) hohe Frequenzen verstärkt werden.
Je höher der Wert der Zeitkonstante ist, also 120 µS im Vergleich zu 70 µS, desto stärker werden die Höhen angehoben (entzerrt). Daher auch der Terminus "Entzerrungs-Zeitkonstante" ! Hier wird also eine Vorverzerrung rückgängig gemacht. Wenn ein Tape mit 70 µS aufgenommen wird, wird eine entsprechende Vorverzerrung vorgenommen, die bei Wiedergabe wieder rückgängig gemacht, also entzerrt wird. Ist die Entzerrung "stärker" (bei 120 µS), werden auch die höheren Frequenzen mehr verstärkt.



Paesc schrieb:
Interessanterweise hört es sich meist am besten an, wenn Dolby bei der Wiedergabe ausgeschaltet ist (auch bei Dolby-Aufnahmen), da es sonst Dumpf klingt...


Dumpf sollte es eigentlich nicht klingen.

Auf welchem Deck wurden denn die Aufnahmen gemacht und wie sieht es mit dem Azimutfehler aus !


Dennoch, viel Spass noch beim Ausprobieren deines neuen "Schätzchens".




Grüsse
Paesc
Inventar
#115 erstellt: 23. Nov 2007, 02:47

Accuphase_Lover schrieb:
Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Durch seine höhere Remanenz und Koerzitivkraft kann ein Reineisenband natürlich mehr Energie speichern, wenn wir hier von Energie sprechen wollen.
Die Entzerrungszeitkonstante macht eine Aussage darüber, wie stark (in diesem Fall!) hohe Frequenzen verstärkt werden.
Je höher der Wert der Zeitkonstante ist, also 120 µS im Vergleich zu 70 µS, desto stärker werden die Höhen angehoben (entzerrt).


Danke für die Berichtigung


Accuphase_Lover schrieb:
Dumpf sollte es eigentlich nicht klingen.

Auf welchem Deck wurden denn die Aufnahmen gemacht und wie sieht es mit dem Azimutfehler aus !


Keine Ahnung... Das sind x verschiedene Tape Decks. Bezüglich Azimut und genereller Restaurierung bringe ich das Deck wohl am besten mal bei einem Fachhändler vorbei. Dumpf ist manchmal übertrieben, aber jedenfalls oft zu wenige Höhen.


Accuphase_Lover schrieb:
Dennoch, viel Spass noch beim Ausprobieren deines neuen "Schätzchens". :D


Habe ich bereits Eigenaufnahmen folgen noch. Vielleicht gibt's ja bei ebay sogar noch Metalltapes (eine Bedienungsanleitung jedenfalls nicht)...

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#116 erstellt: 23. Nov 2007, 04:13
Das mit dem Azimut ist natürlich so eine Sache !

Wenn du den einstellen läßt, klingen alle Aufnahmen die mit anderer Azimuteinstellung gemacht wurden selbstverständlich dumpf. Je nach Grad der Abweichung vom idealen 90Grad-Winkel.

Auch sollte die Azimutschraube z.B. durch Nagellack fixiert werden, was dann aber bedeutet, dass du den Azimut nicht mehr selbst verändern kannst.

Wenn du den Azimutwinkel in einer Werkstatt ggf. korrigieren lässt, solltest du danach eine Eigenaufnahme mit der bestmöglichen (azimustabilen) Kassette machen, die du am besten mit Weißem Rauschen, ggf. unter "Wegfilterung" tiefer Frequenzen am PC, bespielst.
So erhältst du eine eigene "Bezugskassette" für Azimutkorrekturen falls du später am 808er Azimutkorrekturen für Fremdaufnahmen vornehmen mußt.

Die Werkstatt wird nämlich mit ziemlicher Sicherheit kein Azimutbezugsband rausrücken.





Grüsse
Paesc
Inventar
#117 erstellt: 23. Nov 2007, 15:25
Na toll... Mensch bin ich in solchen Momenten froh, dass digitale Medien eingeführt wurden. Aber eben, muss noch einige Aufnahmen digitalisieren.

Bei meinem 808ES muss wohl die Azimut-Stellung mal kontrolliert werden (ich kann das nicht). Irgendwie klingt beinahe alles ohne Dolby gut, aber natürlich auch mit dem bekannten Rauschen (vor allem, da viele Normalbänder und auch Aufnahmen ab LP getätigt wurden).

Greez
Paesc
rorenoren
Hat sich gelöscht
#118 erstellt: 23. Nov 2007, 17:30
Hallo Paesc,

Wenn viele Kassetten dumpf klingen, kann das bedeuten, dass das Sony einen verstellten (dejustierten) Azimuth hat, aber auch, dass die Kassetten mit einem Deck aufgenommen wurden, dessen Azimuth nicht stimmte.

Alles nicht so dramatisch.

Wenn der wichtigste Teil deiner Tape- Exkursion das Überspielen alter Bander ist, wirst du nicht umhin kommen, den Azimuth selbst einzustellen.

Und zwar für jedes Band eines anderen Decks neu.

Daher meine eingangs abgegebenen Tips, bezüglich anderer billigerer Tapes (die du erwähnt hattest), die zum Abspielen vermutlich nicht viel schlechter geeignet sind.

Bei Tapedecks, die keine Hinterbandkontrolle besitzen, also nur 2 Köpfe haben, ist das Verstellen des Azimut (fast) immer einfacher und risikoärmer.

Bei Decks mit Hinterbandkontrolle verstellst du den Aufnahmekopf (Aufsprechkopf) immer etwas mit.

Es ist ziemlich schwierig, das ohne Messgeräte oder entsprechende Anleitungen zu justieren.
(Service Manual, das evtl. die Möglichkeit aufzeigt, den Aufnahmekopf bei Wiedergabe zu benutzen, um den Azimuth einzustellen)

Kompliziert ist das Ganze eigentlich nicht.
(eine Computer samt Audiosoftware ohne jede Erfahrung zu bedienen, ist nicht einfacher, zumal du dir mit dem Sony schon ein recht komplexes Gerät hingestellt hast, es geht deutlich simpler)

Wenn beim Sony der Lack auf den Tonkopfschrauben (2 oder 3 Stück) noch unbeschädigt ist und neuere Kaufkassetten (am Besten Chrom) vernünftig und unverfärbt klingen, sollte der Azimuth noch stimmen.
(unverfärbt heisst hier nicht nur dumpf, sondern soll "komische blecherne Erscheinungen im Mittelton" beschreiben, der Azimuth macht es nicht einfach nur dumpf, teste das am besten an den Billigdecks, damit du es einschätzen kannst)

Eine gute Methode, sich mit der Technik vertraut zu machen, ist, eines der alten Billigdecks zu benutzen und daran alle Handgriffe der Azimuthverstellung zu üben.

Auch macht der Vergleich der Wiedergabequalitäten dieser Decks mit der des Sony bei unterschiedlichen Kassetten Sinn.

Oft klingen schlechte Kassetten auf schlechten Recordern besser.

Dass auf dem Sony alles ohne Dolby besser klingt, kann gut daran liegen, dass die Dolbyssteme (auch bei nur "B") unterschiedliche Einstellungen haben/ hatten.
Auch hier die Billigdecks ausprobieren.

Zusätzlich verlieren viele Kassetten mit den Jahren etwas die Höhen.
Ohne Dolby bei der Wiedergabe sind diese etwas angehoben, wenn das Band mit Dolby B aufgenommen wurde.
Dadurch klingt es wieder natürlicher.

Dolby C und andere wirksamere Systeme lassen sich ohne entsprechendes System bei der Wiedergabe nicht vernünftig anhören.
(Dolby B schon)

Rauschen lässt sich, wenn es denn sehr stört, mit einem Musikbearbeitungsprogramm stark reduzieren.
(wobei ich hier keinerlei Erfahrungen habe)

Einfach mal mit einer preiswerten Chromkassette drauflosspielen. (besser kein Noname)

Metall ist nicht unbedingt viel besser.

Gruss, Jens

Edit:

einige Schreibfehler und blöde Sätze verbessert, es sind aber noch genug von beiden da....


[Beitrag von rorenoren am 23. Nov 2007, 17:35 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#119 erstellt: 23. Nov 2007, 21:40
Hi Jens

Vielen Dank für Deine Ausführungen! Hast Dir mal wieder ordentlich Mühe gegeben (einige Schreibfehler und blöde Sätze tun nichts zur Sache, gibt definitiv Schlimmeres :))

Gruss
Pascal
klausES
Inventar
#120 erstellt: 23. Nov 2007, 21:49

rorenoren schrieb:
...Metall ist nicht unbedingt viel besser....


Richtig.
Das 808 klingt, wenn richtig eingestellt mit guten Typ II (natürlich immer Eigenaufnahmen oder von gut kompatiblen ES Brüdern vergleichen) so gut,
Du wirst praktisch keinen, eigentlich gar keinen Unterschied zu Typ IV feststellen.
Bei den horrenden Metall-Preisen könnte dich das sogar ärgern...

Nicht mal die (mögliche) höhere Aussteuerbarkeit ändert daran etwas.
Accuphase_Lover
Inventar
#121 erstellt: 24. Nov 2007, 03:16

Paesc schrieb:
Na toll... Mensch bin ich in solchen Momenten froh, dass digitale Medien eingeführt wurden.



Ich hab' drei Kreuze gemacht, als ich mir 1998 den ersten MP3-Recorder zugelegt hatte.

Das Azimutproblem hat mich 15 Jahre terrorisiert.

Dafür hatte ich mit Dolby eigentlich nie ernsthafte Schwierigkeiten.



Grüsse
Jazzy
Inventar
#122 erstellt: 25. Nov 2007, 01:34
@paesc: bei meinem 808 war alles dabei,habe die BDA aber nicht kopiert,sondern wieder mitverkauft.Meine Devise: keine ungenutzten Geräte im Regal.Sonst steht irgendwann die Bude voll....
Hier das Laufwerk:


[Beitrag von Jazzy am 25. Nov 2007, 01:37 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#123 erstellt: 26. Nov 2007, 01:34

klaus52 schrieb:
Das 808 klingt, wenn richtig eingestellt mit guten Typ II (natürlich immer Eigenaufnahmen oder von gut kompatiblen ES Brüdern vergleichen) so gut,
Du wirst praktisch keinen, eigentlich gar keinen Unterschied zu Typ IV feststellen.
Bei den horrenden Metall-Preisen könnte dich das sogar ärgern...

Nicht mal die (mögliche) höhere Aussteuerbarkeit ändert daran etwas.


Wow, klingt erfreulich… Dann sind gute Chrom-Tapes also sehr empfehlenswert, wenn sie, je nach Güte des Bandes, sogar Metallbändern die Stirn bieten können.


Accuphase_Lover schrieb:
Das Azimutproblem hat mich 15 Jahre terrorisiert.

Dafür hatte ich mit Dolby eigentlich nie ernsthafte Schwierigkeiten.


Wow, dass Du von der Azimut noch keine Albträume hast… Heikle Thematik…


Jazzy schrieb:
@paesc: bei meinem 808 war alles dabei,habe die BDA aber nicht kopiert,sondern wieder mitverkauft.Meine Devise: keine ungenutzten Geräte im Regal.Sonst steht irgendwann die Bude voll....
Hier das Laufwerk:


Ne Bedienungsanleitung oder eine Kopie davon wäre echt toll! Wäre auch zu schön…

Wow, das Laufwerk auf dem Bild sieht recht ordentlich aus! Kann man also auf das 808 stoklz sein

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#124 erstellt: 26. Nov 2007, 02:14

Paesc schrieb:

Wow, dass Du von der Azimut noch keine Albträume hast… Heikle Thematik…


Alpträume ? Nicht mehr.

Wie krass einen Azimutfehler verfolgen können, zeigt die Tatsache, dass ich eine CD (!) mit Azimutfehler besitze !



Grüsse
klausES
Inventar
#125 erstellt: 26. Nov 2007, 13:39
Hi,

hier kannst Du weitere Bilder von dem Laufwerk sehen.

Klick

Und das hier könnte für dich interessant sein, falls Du dein 808 nicht nur kurzzeitig zum digitalisieren gebrauchst,
sondern als "Schätzchen" lange behalten möchtest.

Klick

und hier

und das
Paesc
Inventar
#126 erstellt: 26. Nov 2007, 15:07
Wow, sieht recht monströs und vor allem sehr solide aus... Hat das 808 also das gleiche Laufwerk wie das 870/880?

Mein 808 macht etwas laute Laufwerksgeräusche. Man hört sie insbesondere, wenn man vor dem Deck sitzt (ein regelmässiges - wie soll ich sagen - Klicken/Ticken). Ist das soweit normal oder bedenklich? Hab mal gelesen, dass das TC-KB920QS ebenfalls recht laut sei.

Mal sehn, ob ich mich auch noch etwas für Tape begeistern kann Ein bisschen rumspielen kann ganz witzig sein. Derzeit habe ich aber nur bespielbare TDK SD Kassetten (Chrom), wie sie heute noch käuflich sind.

Gruss
Pascal
klausES
Inventar
#127 erstellt: 26. Nov 2007, 15:48

Paesc schrieb:
Wow, sieht recht monströs und vor allem sehr solide aus... Hat das 808 also das gleiche Laufwerk wie das 870/880?


Du meinst 870 / 890 bzw. 970 / 990
Es ist fast das gleiche. Das Grundkonzept der Laufwerke ist gleich,
einige, von außen nicht sichtbare "Details" sind anders.


Paesc schrieb:

Mein 808 macht etwas laute Laufwerksgeräusche. Man hört sie insbesondere, wenn man vor dem Deck sitzt (ein regelmässiges - wie soll ich sagen - Klicken/Ticken). Ist das soweit normal oder bedenklich? Hab mal gelesen, dass das TC-KB920QS ebenfalls recht laut sei.


Solche Geräusche sind bei dem Laufwerk definitiv "nicht" normal.
Check mal ob die Geräusche vom Laufwerk selbst kommen oder von der Kassette.

Dazu Kassette raus, -> Lade schließen, -> TapeDeck ausschalten, -> paar Sekunden warten,
-> mit "gedrückt-gehaltener" Eject-Taste Power-Ein, -> wenn der Kopfschlitten losfährt Eject loslassen.
Danach läuft das Laufwerk mit geöffneter Lade (bis Stopp gedrückt wird) ohne Kassette im Pseudo-Playmode.
-> lauschen...
Paesc
Inventar
#128 erstellt: 26. Nov 2007, 20:52
Vielen Dank für die Hilfe, Klaus

Habs nun getestet. Es ist eine von zweien Gummirollen im Antrieb, welche das Band befördert. Wenn ich das Deck schliesse und wieder öffne, laufen zwei dünne Metallstifte weiter. Die verursachen aber keinerlei Geräusche.

Irgendwie nervig, dass die Metallstifte dauern laufen... Wie ich sehe hast Du Dir eine Schaltung ausgedacht. Naja, ich traue mir aktuell keine Lötarbeiten zu. Daher lasse ich das aktuell wohl eher bleiben. Aber ich werde das Deck von einem HiFi-Fachhändler in seiner Werkstatt einer Revision unterziehen lassen. Vielleicht bringen die auch das Klickern weg...

Gruss
Pascal
Accuphase_Lover
Inventar
#129 erstellt: 26. Nov 2007, 21:12

Paesc schrieb:

Habs nun getestet. Es ist eine von zweien Gummirollen im Antrieb, welche das Band befördert. Wenn ich das Deck schliesse und wieder öffne, laufen zwei dünne Metallstifte weiter. Die verursachen aber keinerlei Geräusche.

Irgendwie nervig, dass die Metallstifte dauern laufen...



Die beiden "dünnen Metallstifte" sind die Capstan-Wellen, denen ganz wesentliche Bedeutung zukommt. Selbige laufen bei sehr vielen hochwertigen Decks grundsätzlich an, sobald man das Deck einschaltet.

Ein "Problem" dem klaus52 Abhilfe geschaffen hat.

Ein wirkliches Problem ist es aber eigentlich nur dann, wenn das Deck viele Stunden täglich in Betrieb ist, da dann die Capstan-Drives deutlichem Verschleiß unterliegen.

Mein erstes Top-Deck, ein Onkyo TA-2070 (Baujahr 1982) hat 2 Capstan-Motor-Wechsel hinter sich. Der vierte Capstan-Motor hat auch keinen Bock mehr, und Ersatz gibt's nicht mehr.

Aber so deutlicher Capstan-Verschleiß kommt selten vor, eigentlich nur bei extremem Heavy-Duty-Betrieb.

Die Sony ES - Laufwerke gehörten eigentlich zum Besten was es in den 90ern so gab.




Grüsse
Deukalion
Inventar
#130 erstellt: 15. Feb 2009, 22:43
Hallo Paes!

Ich weiß gar nicht, ob das noch aktuell ist, du schriebst vor langer Zeit:


Ne Bedienungsanleitung oder eine Kopie davon wäre echt toll! Wäre auch zu schön…



Eine Bedienungsanleitung von deinem TC K 808 ES kannst du dir hier runterladen:

http://diplodocs.de/...ng/SONY/TC-K808ES-_E

An alle: diplodocs.de ist eine gute Fundgrube für alle möglichen gesuchten Bedienungsanleitungen!

Gruß
Hartmut
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