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Der Telefunken Plattenspieler Thread

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SGibbi
Gesperrt
#1 erstellt: 21. Nov 2008, 20:13
Der TELEFUNKEN Plattenspieler Thread

Gesagt - Getan. Ich bin zwar kein wirklicher Spezialist ausgerechnet auf die TELEFUNKEN Plattenspieler, aber ich stelle immer wieder fest, daß andere noch weniger wissen, und daß es willkommen ist. TELEFUNKEN war DIE Deutsche Weltmarke, und eine angesehene Deutsche Fachhandelsmarke, und TELEFUNKEN hat in Stückzahlen verkauft. Viele von uns haben einen TELEFUNKEN in ihrer Sammlung, und suchen nun, nach dem Zusammenbruch der Marke, fachlichen Rat. Oft haben die Sammler zwar detaillierte Informationen zu ihrem eigenen Stück, mache könnten geradezu ganze Seiten von hilfreichen Tips, Erfahrungen und Poserbildchen posten, aber es fehlt an einer Zusammenfassung und an einer Übersicht, um zum Beispiel fachkundige Sammler bestimmter Geräte gezielt auf Rat ansprechen zu können. Auch eine Baugleichheitenliste wäre dem Service sehr hilfreich. Das alles soll dieser Thread erledigen. Ich gehe mal davon aus, daß er ziemlich lang wird, und auch etwas Arbeit verursachen wird, aber starten wir es mal.

Willkommen ist alles, vom 30er Jahre LIDO Grammophon bis zum 90er Jahre SANYO OEM, vom MISTER HIT Phonokoffer bis zum TFK 220 HiFi mit Thorens Patentantrieb. Allein, es muß TELEFUNKEN ´draufstehen. Wir wollen hier die TELEFUNKEN Version und möglichst mit Poserbildchen, nicht nur den Hinweis, daß es das Gerät auch noch in einer TELEFUNKEN Version gab. Wir wollen hier die TELEFUNKEN Version, möglichst mit Typenschild, und es soll TELEFUNKEN ´draufstehen. Die Hintergrundinformation, wer das gute Stück denn eigentlich hergestellt hat, ist natürlich auch noch willkommen.

Widmen möchte ich dieses Thread meinem früheren Chef Wolfgang Freund. Wolfgang hat in den späten 20er Jahren als Radiobastler angefangen, er hat den zweiten Weltkrieg in der Funkerbude verbracht, und von 1953 bis 1994 war er TELEFUNKEN Vertragshändler. Da ich als Student kein BAFöG bekam, mußte ich mir das Studium selbst verdienen. Die Werkstatt der Firma Radio Freund hatte in den 80er und 90er Jahren eine überregional renommierte Fachabteilung für die Restauration von Funktechnischen Oldtimern. Wer in der vakanten Zeit seinen Oldie zur qualifizierten Fach Reparatur gab, vom Bakeliteradio bis zum Farbfernseher erster Generation, vom "Zigarrenkistenradio" der 20er bis zur hoch gehandelten BRAUN Kompaktanlage aus der Gugelot Aera, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß WIR den Job erledigt haben. Wolfgang ist auch derjenige, der mich auf PE brachte. Privat besaß Wolfgang eine Stereoanlage aus der Grundig-8000er Serie nebst gut aussehender DIY Boxen auf Basis alter Fernsehergehäuse. Als Plattenspieler hatte er zwei Stück PE 34 in einer Art DJ Konsole. Ich war damals schon in der Lage, durch eine Stereoanlage hindurchzuhören, um zu werten, was Plattenspieler, Verstärker, Boxen, usw. am Gesamtklang ausmachen. Obwohl wir im Detail sicherlich einen anderen Geschmack hatten, war mir bereits nach den ersten Takten klar, daß der PE 34 einer der besten Plattenspieler war, welche ich bis dato jemals gehört hatte. Selbstredend gab es auch ein TELEFUNKEN Modell, es betrifft den TFK 210 HiFi. Es gab wohl kein TELEFUNKEN Detail, und auch keinen TELEFUNKEN Plattenspieler, den Wolfgang nicht kannte - er hat die "Dinger" über Jahrzehnte hin in Stückzahlen verkauft. Wolfgang hat vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten, und lebt Heute ca. 300 Kilometer von mir entfernt in einem Altenheim. Man muß einen "guten Moment" erwischen, um überhaupt noch etwas von seinem Wissen und seiner Erfahrung festhalten zu können.

Da man im Deutschen Internet etwas "verspannt" auf die "Gewerblichkeit" in der Fußzeile reagiert, ein paar kurze Worte, um es vorab zu klären. Es soll in diesem Thread um die Kultur der Marke gehen. Wer, wie ich, sich mit der ein- oder anderen TELEFUNKEN Type besonders gut auskennt, und/oder noch Ersatzteile auf Lager hat, soll ganz einfach mit einem umfangreichen, kulturell wertigen Posting anzeigen, daß er kann. TELEFUNKEN ist als Handelsmarke vom Markt verschwunden, und auch ich kann keinen fabrikfrischen TELEFUNKEN mehr verkaufen. Ich trete auf als Freiberufler, als Ingenieurbüro, ich mache eigentlich Elektronik, und habe auch schonmal als Berufsschullehrer gearbeitet. HiFi ist für mich ein Randgeschäft. Ich handle nicht mit Plattenspielern, aber wenn es um Geräte geht, welche in Handels Fachwerkstätten nicht mehr repariert werden, oder wenn es um die individuelle Nachfertigung einer raren Abtastnadel geht, usw., usw., dann springe ich manchmal ein. Die bekannte Gibbert Phonostufe hatte ihren Ursprung in meiner Studentenzeit, als sich meine Freunde nach dem Service des Plattenspielers noch einmal von der tadellosen Funktion z.B. in meiner Stereoanlage überzeugen wollten. Nicht selten ging dann auch noch eine Abtastnadel oder eine Phonostufe mit, und irgendwann habe ich es halt mal angemeldet. Wer MICH um ein spezielles Ersatzteil bittet, dem könnte es passieren, daß ich ihm mitteile, daß ICH es gewerblich beschaffen kann. Wer solche Angebote nicht schätzt, möge bitte auf die Anfrage verzichten.

So, damit soll es nun losgehen. Ich selbst plane einen kompakten historischen Abriß über die TELEFUNKEN Plattenspieler voranzustellen, ich möchte einen etwas umfangreicheren Beitrag über die TW 500 Reihe Plattenwechsler ins Forum stellen, und natürlich etwas über meine Lieblinge, die Riemen + Reibrad Kombinationstriebler, posten, die TELEFUNKEN zwar nicht hergestellt, aber doch in Stückzahlen vertrieben hat. Soweit die Zeit es erlaubt, möchte ich die Moderation dieses Threats unterstützen.

Und Los !

-> Dipl. Ing. (FH) Gibbert
WenigWatt
Stammgast
#2 erstellt: 21. Nov 2008, 22:39
Hallo SGibbi,
halte das für eine gute Idee, einen Thread für Telefunken Plattenspieler ins Leben zu rufen. Vielleicht kann man den Einen oder Anderen dazu bringen, aus seinem Plattenspieler nicht nur den Arm aus zu reissen, sondern dem ganzen Gerät eine Chance zu geben. Telefunken Hifi-Geräte werden mbMn sowieso unterbewertet. Gerade auch manches PE-Schätzchen im Telefunken Outfit ist technisch höchst interessant. Auch würde mich interessieren, wie Andere bezüglich Modifikation im Dienste der Benutzbarkeit versus Originalität so eingestellt sind. Ich hoffe mal, daß Du da ein Thema angerissen hast, das auf Interesse stösst.
Wenn Du Dir die Arbeit antun willst, einen modellhistorischen Abriß zu verfassen, hast Du meinen Respekt.
Gruß Micha
SGibbi
Gesperrt
#3 erstellt: 21. Nov 2008, 23:52
Ah, noch am ersten Tag ein Lob, das geht ´runter wie Öl, vielen Dank. Hier geht es nun um den

Bezeichnungscode der TELEFUNKEN Plattenspieler

Grundsätzlich unterschied man auch bei TELEFUNKEN zwischen Einfachspieler (S) sowie Plattenwechsler (W). Ab der Eigenproduktion der 50er Jahre stellte TELEFUNKEN den Buchstaben noch ein "T" voran, womit TELEFUNKEN auf die damals neue und in Stückzahlen gemessen sehr erfolgreiche Eigenproduktion im Berliner Werk hinweisen wollte. Während der 60´er Jahre wurden Spitzengeräte durch ein nachgestelltes "HiFi" oder auch "studio" gekennzeichnet. Beispiele:

TW 560 = Wechsler, TELEFUNKEN Eigenproduktion, Serie 500, Type 60
S 600 = Einfachspieler, Serie 600, Type 00
210 HiFi = Spitzengerät, Serie 200, Type 10

Im Bereich der Einstiegs- und Koffergeräte verwendete TELEFUNKEN keine Zahlen, sondern sprechende Namen zur Kennzeichnung. Bekannte Beispiele: Lido-Koffer, Musikus, Mister Hit, usw.
Karl1961
Stammgast
#4 erstellt: 22. Nov 2008, 02:22
Hallo SGibbi

Gute Idee,viel Glück

Ich fand Telefunken immer KLASSE das waren noch Marken.

Stellt doch bitte einige Bilder ein.

Damit man die Telefunken Plattenspieler auch bewundern kann.

Gruß
Karl


[Beitrag von Karl1961 am 22. Nov 2008, 02:35 bearbeitet]
mightymo
Stammgast
#5 erstellt: 22. Nov 2008, 02:53
um die diskussions- und streitkultur in diesem forum mal etwas anzukurbeln:
in diesem thread wird aktuell ganz üble nachrede bezüglich telefunken betrieben...
Karl1961
Stammgast
#6 erstellt: 22. Nov 2008, 03:00
mightymo schrieb.

um die diskussions- und streitkultur in diesem forum mal etwas anzukurbeln:
in diesem thread wird aktuell ganz üble nachrede bezüglich telefunken betrieben.


Mein Gott willst du jetzt schon streiten....

Es gibt immer Leute die anderer Meinung sind,aber lass doch erst einmal die Leute ran die Telefunken mögen.


Gruß
Karl
mightymo
Stammgast
#7 erstellt: 22. Nov 2008, 03:07
streiten (im sinne von diskutieren) ist doch eine sehr fortschrittliche angelegenheit..
SGibbi
Gesperrt
#8 erstellt: 22. Nov 2008, 03:09
Ah, noch ein Lob von Karl, vielen dank, das motiviert mich natürlich. Dies wird mein 100ster Beitrag in diesem Forum, und das soll ein Fest werden. Zum Bilderwunsch: Ich besitze leider nur ein Wählmodem, und ich hoffe da ein wenig auf die Community. Trotzdem will man tun was man kann - es gibt nun endlich auch mal ein paar ergänzende Bildchen aus meiner legendären Bildersammlung, viel Spaß damit, und dieses mal geht es um die

Geschichtliche Entwicklung der TELEFUNKEN Plattenspieler

Zur Geschichte der Telefunken Plattenspieler hatte ich mich schon einmal im Bilderthreat (Bilder Eurer Plattenspieler, Posting 2056) geäußert, und habe es für hier noch einmal etwas nacheditiert. Alle Mitteilungen nach bestem Wissensstand, und in der Hoffnung, daß die Information hilfreich sei, aber ohne jede Gewähr. Sorry.

Vorkriegszeit bis ca. 1942



TELEFUNKEN war ursprünglich der PE (Perpetuum Ebner) nah (oder umgekehrt, wie man´s nimmt). So entstammten die meisten TELEFUNKEN Grammophone, auch das bei Sammlern sehr beliebte TELEFUNKEN LIDO Koffergrammophon, aus der Fertigung von PE. Diese Synergie ging teilweise so weit, daß TELEFUNKEN Tonarm und Tonabnehmer herstellte, und PE steuerte das Laufwerk bei. Die Telefunken Tonarme wurden als "TO-1000" Serie bezeichnet, das Pickup entsprach weitgehend demjenigen eines heutigen Decca. Das Bildchen aus meiner eigenen Literatur Sammlung eingescannt zeigt den TELEFUNKEN Luxus Plattenspieler Schrank aus 1939. Das Laufwerk stammte von PE, der Tonarm betrifft einen Telefunken TO-1000, bestückt mit einem Vorläufer des Heutigen Decca Pickups.

Wirtschaftswunder Zeit



Die Verbindung von TELEFUNKEN zu PE bestand zunächst weiterhin, so verwendete PE zum Beispiel weiterhin die TELEFUNKEN Pickups in den PE Plattenspielern, und TELEFUNKEN war auch weiterhin Handelspartner der PE. PE hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Spitzenklasse im Programm, und auch der "Badewannenwechsler" (Schraubenwechsler, Bärentatzenwechsler, "PE Automat", je nach Sammler) entsprach nicht gerade dem Geschmack der TELEFUNKEN. Während dieser Zeit entstanden u.a. Handelsbeziehungen zum Schweizer Paillard/Bolex Consortium, den TELEFUNKEN Händlern wurde gestattet (wir sind in der Zeit des Vertragshandels) aus der Schweiz importierte Paillard Plattenwechsler zu verkaufen. Dies waren wohl die ersten Importgeräte der TELEFUNKEN.

Ab etwa 1953 / 1954 ging Telefunken dazu über, selbst Plattenspieler zu produzieren. Die sogenannte TW 500 Reihe hielt sich bis in die 60´er Jahre im Programm, und gilt bei vielen Sammlern noch Heute als ein Inbegriff für einen 50´er Jahre Plattenwechsler. Mit einem furiosen Auftakt, einem Paukenschlag, wurde TELEFUNKEN quasi übernacht Marktführer für Plattenspieler in Deutschland, und lehrte alle Konkurrenz das Fürchten. Es soll noch Heute Gegenden in Deutschland geben, wo man die TW 500 Reihe Plattenwechsler von Telefunken verdammt - es wurden weit mehr als 300.000 Stück davon in Deutschland verkauft, der Deutsche Plattenspieler Markt der 50´er und 60´er Jahre wurde von TELEFUNKEN geradezu penetriert. Das Gerät selbst war, frühen TELEFUNKEN Werbungen zufolge, eine Lizensproduktion eines im Ausland bereits millionenfach bewährten Wechslers. Später, freilich, stellte TELEFUNKEN nicht ohne Stolz die Marktführerschaft dieser Eigenproduktion heraus. Das Bild entstammt meinem "Privatmuseum", es zeigt einen TW 560, das seinerzeitige Spitzengerät der TW 500 Reihe.

Frühe Stereozeit



Die frühe Stereozeit stellte die stolze, marktführende TELEFUNKEN vor ein ernsthaftes Problem. Bereits in 1949 hatte TELEFUNKEN unter Patentnummer DE 816 311 einen Stereo Tonabnehmer patentiert, konnte sich aber mit dem hauseigenen Stereoverfahren nicht durchsetzen. In der Folge hatte TELEFUNKEN zunächst keine Stereo Tonabnehmer in der Fertigung, man verlor OEM Kunden für die Pickups, mußte zukaufen, und verlor mehr und mehr die Marktführerschaft im Plattenspielerbau. Zunächst verwendete man Ronette Pickups (TELEFUNKEN Bezeichnung: Stereo-0-V) in umgebauten TW 500 Reihe Wechslern (Modelle TW 501 und TW 561), und setzte erneut auf Importgeräte des Paillard/Bolex Konzerns für die Spitzenklasse. Auch AEG Neumann lieferte während dieser Zeit semiprofessionelle Plattenspieler für den TELEFUNKEN Handel, bis man schließlich mit den Tonabnehmern T-10-2 (Mono) sowie T-20-2 (Stereo) wenigstens in Sachen des Pickups aufgeholt hatte. Die TW 500 Reihe Plattenwechsler wurden optisch leicht retuschiert (wurden etwas eckiger), konnten jedoch den Marktanspruch nicht mehr halten. Die Marktführerschaft war verloren, und sogar für die eigenen TELEFUNKEN Händler mußten Plattenspieler importiert werden. Das Bildchen habe ich mir einst aus dem AAA Forum heruntergeladen und etwas retuschiert, es zeigt einen TELEFUNKEN 220 studio, einen aus der Schweiz importierten Paillard Wechsler mit Thorens Patentantrieb, das seinerzeitigen Spitzenmodell.

Hochzeit der Schallplatte



TELEFUNKEN hatte bei der Wahl seiner OEM Plattenspieler Lieferanten leider keine sonderlich glückliche Hand. Das liegt wohl auch im Machtanspruch der damals sehr handelsstarken TELEFUNKEN begründet - man war ja schonmal Marktführer im Plattenspielerbau -, doch viele der Plattenspieler Zulieferer streckten unerwartet früh die Flügel, obgleich ab Einführung der Stereoschallplatte (1958) bis zur CD (1982) eigentlich eine sehr marktfreundliche Zeit für Schallplatte & Plattenspieler herrschten. Zunächst hielt man an der veralteten TW 500 Reihe fest, und lieferte für die Spitzenklasse aus der Schweiz importierte Wechsler. Paillard / Bolex / Schweiz war seinerzeit Markeninhaber der Thorens Werke, soadaß man echte, internationale Spitzenklasse im Handelsprogramm hatte. Paillard / Bolex brach unerwarter bereits während der frühen 60´er Jahre ein, die Markenrechte gingen an EMT. Aufgrund der hauseigenen Rivalität zwischen EMT und AEG Neumann wurde der Vertrieb von Thorens Plattenspielern über die TELEFUNKEN Handelskette abrupt abgestellt. Auch die TW 500 Reihe konnte sich nach nunmehr 10 Jahren am Markt nicht mehr halten, und Telefunken kehrte beinahe reuhmütig zu PE (Perpetuum Ebner) zurück. Für eine gewisse Zeit der 60´er Jahre fand man wieder ausschließlich das PE Traditionsprogramm im TELEFUNKEN Handel. Leider war auch PE zwischenzeitlich stark geschwächt, und brach um 1970 ein. Zurück verblieb eine Art Handelsconsortium. Sowohl TELEFUNKEN als auch PE waren OEM Partner der in den USA sehr auflagenstarken amerikanischen Avery Fisher Corp., welche zu dieser Zeit ebenfalls einbrach, Hersteller und Markenrechte nach Japan vergab. Es entstand plötzlich ein beinahe unüberblickbares Consortium von zurückgebliebenen ehemaligen PE Zulieferern aus dem Osten (Polen, Tschechei) sowie von japanischen Zulieferern aus dem Fisher Consortium. Die japanischen Handelskontakte dieser Zeit liefen meist über Sanyo, die Plattenspieler dieser Zeit waren meist von Sanyo zugekaufte CEC aus Japan. TELEFUNKEN belieferte seine Handelskette auch nach der Einführung der CD noch mit Plattenspielern, seit den frühen 80´er Jahren wechselte jedoch das japanische Consortium zu Hitachi. Hitachi war seinerseits Lizensnehmer des HighCom Verfahrens für Cassettengeräte, und belieferte die Telefunken mit Bedienprozessoren. Die TELEFUNKEN Plattenspieler wurden nun meist über Hitachi zugekauft, es handelte sich aber idR. nach wie vor um CEC OEM´s. Das Bild zeigt den hier im Forum mehrfach positiv erwähnten TELEFUNKEN S 600, das Bild habe ich mir aus dem Bilderthread "Bilder Eurer Plattenspieler" vom User rorenoren ausgeliehen.

Schlußbemerkung:

Die Beschreibung ist sicherlich nicht vollständig, es soll nur eine einführende Übersicht gegeben werden. ALLE ANGABEN ERFOLGEN SELBSTREDEND OHNE JEDE GEWÄHR. Wir sind im Forum, wer über weitere Sachinformationen aus erster Hand beitragen kann, ist willkommen.


[Beitrag von SGibbi am 22. Nov 2008, 03:12 bearbeitet]
Karl1961
Stammgast
#9 erstellt: 22. Nov 2008, 03:15

streiten (im sinne von diskutieren) ist doch eine sehr fortschrittliche angelegenheit..


Natürlich.....

Ich dachte nur lass erst mal die Freunde von Telefunken ran.
Die anderen kommen dann von alleine........
Gruß
Karl
raphael.t
Inventar
#10 erstellt: 22. Nov 2008, 09:12
Hallo Leute!

Super, dass es diesen Thread gibt!
Frage: Telefunken S 900, schwerer Plattenspieler, Direct Drive, steht bei mir in einer Flohmarkthalle und harret eines Käufers.

Wie ist der S 900 so einzuschätzen? Nach der Hebeprobe und nach Begutachtung des Arms für mich positiv.
Wer weiß Näheres? Im Netz findet man sehr wenig.

Grüße Raphael
Onkel_Siggi
Stammgast
#11 erstellt: 22. Nov 2008, 12:43
Hallo SGibbi, hallo an all die anderen Interessierten.

Ein schönes Thema.
Wie ja unschwer an meinem Avatar zu erkennen ist....ich bin Fan dieser grossen Handelsmarke.
Wobei Telefunken aber nur exemplarisch steht. Ich bin Fan von vielen deustchen Herstellern aus vergangenen Zeiten.
Grundig, Saba, Dual..usw.. könnten bei mir genauso stehen.
(öhmm..naja..stehen sie ja auch )

Ich halte Telefunken auch für einen unterbewerteten Kandidaten. Die waren durchaus in der Lage hoch;- und höchstwertiger Produkte zu bauen.
Oder, wie schon gesagt, Top-Produkte anderer Hersteller mit eigenem Label zu versehen und erfolgreich zu vertreiben.
Man betrachte sich mal die Acousta W Serie.
Klar die Dreher kamen von PE. (Ich frage mich wer die Zargen gebaut hat )
Wie SGibbi schon schrieb, war Telefunken aber auch ein ganz grosser der Scene und hat auch selber Ingenieurs-Leistungen in eigene Produkte erkennen lassen.

Genau die Produkte würde mich nun Interessieren!
Ich erhoffe mir von diesem Thread das sich einige Schleier lüften und, nicht nur bei mir, sich die Erkenntnisse mehren.

Auf eine interessanten Informationsaustausch und schöne Diskussionen rund um das Thema "Telefunken Plattenspieler".

Gruß
Siggi
Blechdackel
Inventar
#12 erstellt: 22. Nov 2008, 13:53
Zu Telefunken-Plattenspielern aus der Zeit von 1983 bis 1988 sollte noch folgendes angemerkt werden.

Die Modelle HS 660, HS 800, HS 860, HS 850 und HS 870 stammen von Dual(bzw. vom DEWEK-Werk in St. Georgen/Schwarz-wald, da Thomson, Telefunken, Dual, Saba und Nordmende unter einem unternehmerischen Dach waren.)
Sehr ähnlich den TFK dieser Zeit sind Dual-Spieler wie CS 2210 und CS 630 Q, allerdings die TFK, Saba und Nordmende ohne kardanisch gelagerten Tonarm.

Heiko
SGibbi
Gesperrt
#13 erstellt: 22. Nov 2008, 18:34
Hallo Siggi,8) vielen Dank für das Lob!


Blechdackel schrieb:

(...) Telefunken-Plattenspieler (...) 1983 bis 1988 (...) Die Modelle HS 660, HS 800, HS 860, HS 850 und HS 870 stammen (...) vom DEWEK-Werk in St. Georgen/Schwarzwald, (..) Thomson, Telefunken, Dual, Saba und Nordmende unter einem (...) Dach (...) Sehr ähnlich den TELEFUNKKEN dieser Zeit sind Dual-Spieler (...) CS 2210 und CS 630 Q, allerdings die TELEFUNKEN, Saba und Nordmende ohne kardanisch gelagerten Tonarm.
Heiko


Hallo Heiko,

schöne Sachinformation! Das einzige was mir spontan dazu einfällt, betrifft, daß die Firma Schneider damals Markeninhaber von Dual (und damit in diesem Sinne Zulieferer von TELEFUNKEN) war. Gib uns mehr, und sei es ´drum, daß wir am Ende den kardanisch gelagerten Tonarm diskutieren. TELEFUNKEN beanspruchte stets eine Vorreiterstellung in Sachen Technik, wir könnten aus Deinem Beitrag sowohl Markt- als auch Technikdetails diskutieren. Wer liefert uns ein paar Poserbildchen ?

Grüße


[Beitrag von SGibbi am 22. Nov 2008, 18:37 bearbeitet]
WenigWatt
Stammgast
#14 erstellt: 22. Nov 2008, 19:08
Hallo,
mit Poserbildchen kann ich leider nicht dienen, denn mein Handy kann nur telephonieren und den Wecker ersetzen und eine Digicam hab ich nicht. Dafür gibt es einen Link.
Ich hätt da noch ne Frage: wie hängt es zusammen, daß TFK Tonabnehmersysteme bei B&O bezogen hat?
mein Hifi 210 X/TV hat original ein SP6 eingebaut. Ich schätze mal, daß das mit Verträgen die PE geschlossen hat, zu tun hat.
Gru8 Micha
SGibbi
Gesperrt
#15 erstellt: 22. Nov 2008, 19:38

WenigWatt schrieb:

(...) wie hängt es zusammen, daß TFK Tonabnehmersysteme bei B&O bezogen hat? (...) mein Hifi 210 X/TV hat original ein SP6 eingebaut. (...)


Die Verbindung geht in der Tat auf PE zurück. Zur frühen Stereozeit (1958/1959) waren PE und TELEFUNKEN als mehr oder weniger eigenständig anzusehen. PE hatte mit der Einführung der TELEFUNKEN TW 500 Reihe u.a. die Verwendung von TELEFUNKEN Pickups eingestellt, und war zunächst auf ELAC ausgewichen (was dem PE REX sicherlich gutgetan hat, anm.). Im Oktober 1958 war das Bang & Olufsen SP Pickup (nebst B&O Tonarm) eines der Besten erhältlichen Stereo Pickups. So entstand unabhängig von TELEFUNKEN eine Verbindung zwischen PE und B&O, das erste Gerät dieser Reihe betraf den PE 3310, ich habe ihm einen eigenen Threat gegeben,

http://www.hifi-foru...m_id=84&thread=11584

dort findest Du auch zumindest einen Link auf den originalen B&O SP-Serie Tonarm (ich habe leider keinen).

Den PE 34 gab es wahlweise mit B&O SP-6 oder Shure M-44. Was TELEFUNKEN bewegt hat, B&O gegen Shure zu bevorzugen, ist mir nicht bekannt. Die geängigste Ausstattung, auch des PE Originals, betraf das B&O Pickup. Vielleicht half die Shure Bestückung dem PE für den Export.
raphael.t
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2008, 09:37
Hallo Leute!

Und ihr wisst nichts über den telefunken S 900?
Besitzt den niemand?
Der hat mich nämlich heute wieder auf dem Flohmarkt angelacht. Billiger ist auch schon geworden.
Ich warte, bis ich ihn um 20 kriege.

Grüße Raphael
Blechdackel
Inventar
#17 erstellt: 23. Nov 2008, 09:43
Ja, was gibt es zu den Telefunken von 1984 - 88 made by Dual noch zu schreiben.
Diese Spieler befanden sich durchweg in der unteren Mittelklasse oder Hifi-Einsteigerklasse(300 - 500 DM).
Tatsächlich hatte Telefunken im deutschen Thomson-Verbund sowas wie eine Vorzugsstellung und durfte Ende der 80er nochmal ein bisschen "punkten" in dem sie einer der ersten Anbieter auf dem Markt waren, die RDS-Anzeige und DSR-Tuner im Angebot hatten. Danach investierte Thomson nichts mehr in Hifi. 1993 lief Hifi dann sang- und klanglos aus.
Bei den Plattenspielern durfte Telefunken ab etwa 1983 nicht mehr herausragen, um die "Schwester" Dual auf dem Plattenspielersektor nicht zu schwächen, einem Markt der schon damals in absehbarer Zeit im Rückgang war, da die noch teuren CD-Spieler auch einmal preiswerter werden.
So erkläre ich mir das.

Der Übergang Duals von Thomson zu Schneider fand 1987/88 statt. Der letzte Hifi-Plattenspieler der HS 680, sieht nicht so aus als wäre er ein Dual-Abkömmling.

Die Modelle HS 660 - HS 870 basieren auf den 2000er Duals, die teilweise die Subchassis-Konstruktion von 1983 haben, die in äußerlich verfeinerter Form in den Modellen CS 450, CS 455, CS 455-1 und CS 503-1, CS 503-2 weiterlebt bzw. weiterlebte.
Es gab bei den genannten Telefunken Riemenantrieb und quarzgeregelten Direktantrieb(HS 850, HS 870).
Standardtonabnehmer waren AT 3600 und Ortofon OMB 5 und OMB 10.

Ich denke dies alles sind Plattenspieler, die für ihre Preisklasse gut klingen, nicht mehr und nicht weniger.
Aber ich habe noch keinen davon besessen oder gehört.
Der kardanisch gelagerte Tonarm hat wie bekannt sein dürfte, Vorteile in der unkritischeren Aufstellung von Plattenspielern und auch bei verwellen Platten ist er von Vorteil, was auch mein CS 503-2 gelegentlich beweist.
Soviel zu dem Thema, was mir einfällt.

Heiko


[Beitrag von Blechdackel am 23. Nov 2008, 09:52 bearbeitet]
Noko
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 23. Nov 2008, 13:32
Hallo,

dann darf ich auch mal was zum Thema beisteuern.

Mir persönlich ist nicht bekannt, dass PE in den fünziger Jahren bei seinen Geräten Telefunken Systeme verwendet hat. Seit 1951 (PE REX, bzw. der 3000er Serie) sind m.W. ELAC Systeme zur Verwendung gelangt. Allenfalls könnte man darüber diskutieren, ob die ersten PE Magnetsysteme einer Liason mit Telefunken entstammen.

Telefunken war für PE Jahren faktisch DER Industriekunde ab etwa 1966/67 bis Anfang der siebziger Jahre. Die letzten PE Spieler (PE 3044/3046) fanden sich noch im 76er Telefunken Katalog.


Aber auch zwischen Dual und Telefunken gibt es Verbindungen. Den ersten Dual Wechsler 1000 von 1949 gab es kurze Zeit später mit einem abgewandelten Tonarm und dem Telefunken CS 2 Kristallsystem als Dual 1000S bzw. Dual 1001. Im Gegenzug lieferte Dual dafür seine Wechsler in einer geänderten (silbernen) Farbgebung an Telefunken. Statt dem Dual Logo prangte der Telefunken Schriftzug auf dem Chassis. Diese Geräte wurden m.W. in Telefunken ELA - Anlagen und in frühen Musikschränken verbaut. Die Dual-Telefunken "Ehe" hielt aber nur sehr kurz.


Übrigens: Ein Grund, warum Dual damals mit der Übernahme von PE nicht zögerte, war die konkrete Befürchtung, Telefunken könnte seinen früheren Handelspartner übernehmen und einen Mega-Konzern wie Telefunken konnte man im Schwarzwaldstädtchen St. Georgen wahrlich nicht gebrauchen.


Gruss
Norbert

PS: Auch wenn es hier eine Telefunken Thread ist, sei der Hinweis gestattet:

Weitere Infos zu Dual und PE sind dem Buch "Schwarzwälder Präzision von Weltruf" zu entnehmen . Details unter www.dual-plattenspieler.de
SGibbi
Gesperrt
#19 erstellt: 23. Nov 2008, 18:22
Hallo Norbert,

-> Willkommen an einen wirklichen Kenner

schön nochmal von Dir zu hören und herzlich willkommen im Thread. Ich wußte gar nicht, daß man in diesem Forum Werbung für seine Bücher machen darf aber laßt mal gut sein, schade, daß es im Dual Board ein paar "Hirnies" gab, wir haben es aber noch immer irgendwie geschafft, so auseinaderzugehen, daß kein weiterer Streitanlaß existiert. Selbstverständlich bist Du als TELEFUNKEN-PE Spezialist hier absolut willkommen, und ich habe auch wirklich nichts gegen einen Link ins Dual Board hier im Thread. Wenn wir an die Baugleichheiten zu PE kommen, wird die Forenzusammenarbeit sicherlich sehr hilfreich sein.

Auf einen guten Informationsaustausch !

-> TELEFUNKEN Pickups in PE Plattenspielern

Über die Vorkriegsserien mit TELEFUNKEN TO-1000 Serie Tonarmen brauchen wir hoffentlich nicht mehr zu diskutieren. Der TELEFUNKEN Tonarm / das TELEFUNKEN / Decca Pickup wurde zu den PE Laufwerken 138 und 150 alternativ zum "Bärentatzenarm" als hochwertige Alternative angeboten und gerne genommen. Der resultierende Plattenspieler wurde sowohl von TELEFUNKEN als auch von PE unter Eigennamen angeboten, und galt als einer der Besten seiner Zeit. Verbaut wurde er aber auch in dem legendären KMG (Kammemusikgerät) von Siemens (9 Stück 20cm Lautsprecher), sowie in der Blaupunkt Raumtontruhe (Horn mit 1,5 Quadratmetern Öffnung). Ein Bildchen des TELEFUNKEN Luxus Plattenspiler Schranks mit dem legendären TELEFUNKEN Drucktastensuper habe ich weiter oben bereits gepostet. Ich habe außerdem noch ein paar Poserbildchen eines befreundeten Sammlers, welcher einen TELEFUNKEN TO1002 besitzt, sowie einen Pressebericht zum TELEFUNKEN TO1007 auf der Platte, wenn das interessiert, wird´s hier nachgereicht. Der Tonarm war speziell für die genannten PE Laufwerke ausgelegt, mit Schaltnocke für den Laufwerksschalter, usw., und wurde auch für die frühe Nachkriegszeit nochmals aufgelegt.

PE hat in der Tat während der frühen Nachkriegszeit das Telefunken Kristallsystem (Handels - Nick: TTS = TELEFUNKEN Tonabnehmer System) standardmäßig in seinen Plattenspielern verwendet. Bei PE stand aber nicht ´drauf, daß es ein TELEFUNKEN ist. Du erkennst es einfach an der TELEFUNKEN Konstruktion des Nadellagers in Schränkblech, Befestigung mittels Uhrmacherschraube, Abtastnadel TELEFUNKEN TTSA paßt. Ich habe nun auf die Schnelle nach einer Literaturquelle für Dich gesucht. Der Link Unten führt Dich auf die bekannte Website von Lutz Laber, leider steht in der Tat nicht im Prospekt von 1951, daß das Kristallsystem von Telefunken ist. Oder doch ? Der PE C 3210 wurde wahlweise mit TELEFUNKEN oder Elac bestückt. Ansonsten halte Dich - sorry - an die im Dual Board veröffentlichten Fotos der Community, bezüglich der frühen REXe erinnere ich mich an einige schöne Detailfotos vom TELEFUNKEN TTS im PE Systemschiffchen.

http://www.hifi-foru...nk51/Rndfnk51-91.jpg

In Memoriam unserer seinerzeitiger eMails - eine präzise Quelle, wer die "magnetischen" PE Pickups gebaut hat, habe ich leider noch immer nicht.

-> TELEFUNKEN Pickups in Dual Plattenspielern

Deine Geschichte des Dual 1001 finde ich interessant. Mir war zwar bekannt, daß es ein Kristallsystem war, das den 1000 zum 1001 machte, aber ich wußte nicht, daß es von TELEFUNKEN zugeliefert wurde, noch kenne ich den von Dir geschilderten Dual im TELEFUNKEN Gewand. Könntest Du uns auch noch die TELEFUNKEN Bezeichnung nennen ?

Zitat: "Telefunken war für PE Jahren faktisch DER Industriekunde ab etwa 1966/67"

Jaja, man könnte den PE 66 als Nachfolger der TELEFUNKEN TW 500 Reihe bezeichnen ...


[Beitrag von SGibbi am 23. Nov 2008, 19:30 bearbeitet]
Noko
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 23. Nov 2008, 19:31
Hallo nochmal,

zunächst m.d.B. um Entschuldigung bzgl. der Eigenwerbung! War schon so lange nicht mehr hier unterwegs, dass ich die Regeln außer acht gelassen habe. Habe Verständnis dafür, wenn die admins hier den entsprechenden Passus wieder streichen.

Deine Infos zu den frühren Nachkriegs-Kristallsystemen in PE Spielern (wohl einschließlich PE PW 10 und PE PW 10/19 sind sehr interessant). Dass diese Systeme von Telefunken waren, war mit bislang nicht bekannt, musste aber eigentlich auf der Hand liegen.

Zu den frühen 3000er Geräten: Da war es wohl so, dass hier PE den Wechsel von Telefunken zu ELAC vollzogen hat.

Der Dual 1000 mit Freischwingersystem ist auch unter Telefunken vertrieben worden, ich haber irgendwo mal ein solches Teil auf einem Flohmarkt gesehen.

Gruss

Norbert
SGibbi
Gesperrt
#21 erstellt: 23. Nov 2008, 20:07
Hallo Norbert,

Zum TELEFUNKEN TTS kann ich vielleicht später noch ein paar Poserbildchen aus meiner Typenreferenz erbringen. Ich besitze allerdings nur die TELEFUNKEN Version, ein Bildchen vom TTS im PE Systemschiffchen habe ich leider nicht zur Hand. Das müßten wir dann im Dual-Board suchen, oder vielleicht findet sich noch ein Sammler.

Hier erstmal ein Poserbildchen von einem TELEFUNKEN TO 1002 (Nachkriegsversion). Das Bildchen stammt aus der Sammlung eines befreundeten Sammlers, er will im WWW nur unter dem Nick "visi-on" genannt werden:



... und hier ist noch der versprochene Pressebericht dazu, aus meinem eigenen Literatur Archiv. Vorsicht an alle Wählmodem Besitzer, hochauflösender Grauscan, ein Download kann etwas dauern. Die Sonnenränder bitte ich zu entschuldigen, die Vorlage ist mehr als 60 Jahre altes Zeitungspapier:

SGibbi
Gesperrt
#22 erstellt: 23. Nov 2008, 23:32
so, wie versprochen geht es dieses mal um die

Typenreferenz der TELEFUNKEN Kristallsysteme

Es ist nicht allzu aufwendig, Typenreferent für TELEFUNKEN Kristallsysteme zu sein, denn die gesamte Sammlung paßt locker in eine Keksdose.

Das TELEFUNKEN TTS





Technische Merkmale: Mono Tonabnehmer, Seignette Salz Kristall System, Normal (feststehend) oder Normal & Mikrorillen (Kippsystem) Auflagekraft typisch 12 Gramm, Nadellager aus geschränktem Blech; Abtastnadel: TELEFUNKEN TTSA (für Normal- & Mikrorillen)

Das erste TELEFUNKEN Kristallsystem hatte keine besondere Handelsbezeichnung. Der "Handels Nick" TTS steht für TELEFUNKEN Tonabnehmer System. Es wurde, soweit bekannt, ab ca. 1951 zunächst für OEM Kunden (z.B. PE, auch einige USA Kunden) hergestellt, und war ab ca. 1953/54 auch der Standard für die TW 500 Reihe Wechsler aus Eigenproduktion. Hergestellt wurde es bis ca. 1962. Das abgebildete Stück stammt aus 1956.

Technisch wird ein aus Seignette Salz gezüchteter, piezoelektrisch aktiver Kristall verwendet, welcher zur Unterdrückung von Resonanzen in einer Gelartigen Masse gelagert ist. Seignette Salz Kristall Tonabnehmer brachten ein brilliantes, verzerrungsarmes Klangbild, deutlich audiophiler als die späteren Keramik Systeme aus Bariumtitanat, deren eher mäßiger Klang uns noch Heute bekannt ist. Leider sind Seignette Salz Tonabnehmer sehr empfindlich gegen Nässe & Feuchtigkeit, wer einen derartig bestückten Plattenspieler besitzt, sollte ihn möglichst trocken lagern. Das sehr starre Nadel Lager, aus geschränktem Blech gefertigt, erfordert Auflagekräfte von 10 bis 15 Gramm (Typisch 12 Gramm Auflage Gewicht). Im Vergleich zu einem Grammophon war das ganz OK, aber für Besitzer von Mikrorillen Schallplatten eine Katastrophe. (Vorsicht)

Das TELEFUNKEN Stereo-0-V (Null-Pfau)





Technische Merkmale: Stereo Tonabnehmer, vermutlich Bariumtitanat Keramik System, Auflagekraft typisch 8 bis 12 Gramm, Turnover System mit 2 getrennten Nadeln für Normal- und Mikrorillen, Nadellager aus geschränktem Blech; Abtastnadel: Ronette, Normal- bzw. Mikrorille (2 getrennte Nadeln)

Das "TELEFUNKEN Stereo 0V" trägt zwar einen TFK Schriftzug, es handelt sich aber ganz offensichtlich um ein Ronette Turnover Pickup. Es wurde in den Jahren 1958 und 1959 übergangsweise zugekauft, weil TELEFUNKEN zu dieser Zeit keine eigenen Stereosysteme in der Fertigung hatte. Eingebaut wurde es in die Modelle der TELEFUNKEN 500er Wechsler Reihe wie TW 501, TW 561, usw. Die etwas andere Numerierung ergibt sich daraus, daß der Tonarm eine Kerbe für den Turnover Knopf haben muß - in der Praxis freilich waren die Geräte identisch zum Standard - die Kerbe wurde für die Stereo Kleinserie mehr oder weniger präzise von Hand hineingefeilt. Dieses Pickup ist historisch interessant, weil es eines der allerersten Stereo Pickups darstellt, welche in Deutschland im Herbst 1958 lieferbar waren. Die Schränkblech Tonnadeln bedeuten eine überaus hohe Belastung für eine Stereoschallplatte (Vorsicht) und zudem besteht das Problem einseitigen Kanalübersprechens durch die Schränkung im Lager. Es gab später von Ronette eine weicher eingespannte Nachrüstnadel mit Plastik Nadelträger speziell für Stereo zum Nachbessern. Leider ist diese kaum noch zu bekommen.

Das TELEFUNKEN T 10 /2



Technische Merkmale: Mono Tonabnehmer, Bariumtitanat Keramik System, Klappnadel für Normal- & Mikrorillen, Nadelträger aus gummigelagertem Aluminiumrohr, Auflagekraft typisch 6 Gramm mit Tonnadel A 10 /2.

Der T 10 Tonabnehmer mit seinen "nur" 6 Gramm Auflagegewicht und einer weichen Einspannung des Nadelträgers in einem Gummilager ist ein echter "Plattenschoner", wenigstens im Vergleich zum Vorgänger TELEFUNKEN TTS. Das T 10 /2 ist unübersehbar aus einem Stereo System entwickelt worden, dennoch gestattet die Lagerung des Kristalls keine Compiance betreffs der Tiefenschrift. Es dürfen ausschließlich Mono Schallplatten (reine Seitenschrift) abgetastet werden. Der Tonabnehmer Kristall ist bereits aus Bariumtitanat gezüchtet (sog. Keramik System), unbedämpft, und klingt bei alten Schellack Schallplatten deutlich dunkler als ein TTS, Für zeitgenössische Mikrorillen ergibt sich aber ein gutes Klangbild. Leider wurden die TW 500 Reihe Wechsler nur selten mit diesem "Schonsystem" nachgerüstet.

TELEFUNKEN T 10 /2 sowie T 20 /2 sind identisch in den Abmessungen, und das T 10 /2 hat seitlich angebrachte Beschwerungsgewichte. Für diese Pickups gab es einen "Cliphalter" zum TELEFUNKEN TW 500 Reihe Wechsler zu kaufen, sodaß man in Sekundenschnelle vom Mono- auf das Stereosystem umwechseln konnte, sobald man mal eine Stereoschallplatte abspielen wollte. Das T 10 /2 war die Standardbestückung der etwas "eckigeren" Modelle ab ca. 1961, z.B. des TELEFUNKEN TW 504.

Das TELEFUNKEN T 20 /2





Technische Merkmale: Spezieller Stereo Tonabnehmer für die TW 500 Reihe Plattenspieler, in Sekundenschnelle austauschbar mit dem T 10 /2 Mono Tonabnehmer, Stereo Duplex Bariumtitanat Keramik System, 12 Mikrometer Rundnadel (1/2 mil), Nadelträger aus gummigelagertem Aluminiumrohr, Auflagekraft typisch 4 Gramm mit Tonnadel A 20 /2.

Der "echte" TELEFUNKEN T 20 /2 Tonabnehmer ist sehr rar, er wurde ab ca. 1961 als reines Nachrüst-Pickup für Stereo verkauft. Da alle jemals verkauften TELEFUNKEN TW 500 Wechsler mit 4 Kabeladern im Tonarm ausgerüstet waren, konnte damit prinzipiell jeder TELEFUNKEN TW 500 Reihe Wechsler auf Stereo nachgerüstet werden. Wie das Gegenlicht Foto zeigt, treibt die Nadel über ein Gummiteil zwei Biegeschwinger aus Bariumtitanat Keramik für Stereo. Gut erhaltene Stücke sind entsprechend rar. Wer etwas auf sich hielt, spielte mit diesem Tonabnehmer ausschließlich die damals noch raren Stereo Schallplatten und hatte stets noch einen T 10 /2 für seine Monos zur Hand. Beide Tonabnehmer sind bezüglich der Abmessungen kompatibel, und es gab eine Clip Halterung für sekundenschnellen Austausch der beiden Tonabnehmer. Wegen der am T 10 /2 seitlich angebrachten Metallgewichte paßte sich auch das Auflagegewicht automatisch an. Die "feine" Stereo Nadel A 20 /2 kam mit nur 12 Mikrometern Spitzenverrundung und tastet die Tiefenschrift etwas bevorzugt ab, für ein hervorragendes Stereophones Klangbild. Für das reduzierte Auflagegewicht der Stereo Nadel braucht man bezüglich der TELEFUNKEN TW 500 Reihe eine gut eingespielte Wechslermechanik, und, falls möglich, das Antiskating, welches nur in wenige Modelle ab TELEFUNKEN TW 504 eingebaut wurde. Mit ganzen 4 Gramm auf nur 12 Mikrometern "hobelt" man die Schallplatte aber ähnlich heftig wie zB. mit 8 Gramm auf 25 Mikrometern; auch dieser Tonabnehmer ist trotz verringerter Auflagekraft nicht unbedingt Schallplattenfreundlich.

Das TELEFUNKEN T 22 /2

(ohne Abbildung)

Das TELEFUNKEN T 22 ist technisch identisch zum TELEFUNKEN T 20, lediglich anders gestempelt. Der Unterschied betrifft die Tonnadel TELEFUNKEN A 22 /2, eine Klappnadel für Normalrillen (65 Mikrometer) und universelle Mikrorille (15 Mikrometer). Die Auflagekraft betrifft 5 Gramm nominell.

TELEFUNKEN T 25 /2 Tonabnehmer



Tonnadel: TELEFUNKEN A 25

Das TELEFUNKEN T 25 ist technisch weitgehend identisch zum T 22 /2 (siehe dort), kam jedoch ab ca. 1964 im internationalisierten Halbzoll Befestigungsstandard. Plattenspieler aus TELEFUNKEN Eigenproduktion mit A 25 Pickup sind mir nicht bekannt geworden. Man findet es vorwiegend bei OEM´s, zum Beispiel im TELEFUNKEN TW 509 = PE 2001.

Weitere TELEFUNKEN Pickups sind mir nicht bekannt geworden. Es gab zwar auch nach dem A 25 noch weitere Kristallsysteme in TELEFUNKEN (OEM) Plattenspielern, diese trugen jedoch keinen TELEFUNKEN Schriftzug mehr.

------------------

TELEFUNKEN Tonnadlen für TELEFUNKEN T 10 / T 20 / T 22 Tonabnehmer



Entsprechend der 3 verschiedenen Bezeichnungen gab es drei verschiedene Tonnadeln, welche sämtlich in ihren Abmessungen gleich sind, d.h. die Nadeln sind gegenseitig austauschbar. Die TELEFUNKEN Tonnadel A 10 /2 betrifft die klassische Mono Nadel mit 25 / 65 Mikrometern (1 / 2.5 mil) Spitzenverrundung als Klappnadel ausgeführt. Die Auflagekraft betrifft 6 bis 8 Gramm nominell. Die TELEFUNKEN Tonnadel A 20 /2 betrifft eine spezielle Stereo Abtastnadel mit nur 12 Mikrometern (0.5 mil) Rundschliff. Sie sollte nur für Stereo Schallplatten verwendet werden. Je nach Baujahr ist auf dem Klappnadelträger nur eine einzige Nadelspitze vorhanden. Die Aflagekraft beträgt 4 Gramm nominell. Die TELEFUNKEN Tonnadel A 22 /2 betrifft eine universelle Nadel, welche man auch Heute noch öfter mal als Ersatz bekommen kann. Die Spitzenverrundung betrifft den während der frühen 60er Jahre gefundenen Kompromiß von 15 Mikrometern für Mono wie Stereo Mikrorille, sowie ca. 60 Mikrometern für Schellacks auf einer Klappnadel. Die Auflagekraft betrifft 5 Gramm nominell. Die Poserbildchen zeigen eine sehr rare, originalverpackte A 20 /2 Stereonadel meiner Sammlung, auf die ich sehr stolz bin.



MP3 Demos

Zu den Pickups TTS, T 10 /2, sowie T 20 /2 ist von mir umfangreiches Demomaterial aus gut erhaltenen Originalnadeln als MP3 archiviert worden, welches allerdings aus rechtlichen Gründen nur zum Zwecke der Wissenschaftlichen Dokumentation verwendet werden darf. Herausgabe nur im privaten Kreis möglich.


[Beitrag von SGibbi am 24. Nov 2008, 16:21 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#23 erstellt: 24. Nov 2008, 00:55

Blechdackel schrieb:

(...) Ja, was gibt es zu den Telefunken (...) made by (...) noch zu schreiben (...)


erstmal vielen Dank für Deinem umfangreichen Beitrag über die TELEFUNKEN HS-Serie. Das soll hier nicht untergehen.

@all:

Grundsätzlich ist alles erlaubt. Sehe ich die seitenlangen Diskussionen, die z.B. der TELEFUNKEN S 600 hier im Forum gefunden hat, dann steht uns wohl noch einiges bevor.

Ich denke mal, das Heute größte Problem mit TELEFUNKEN Plattenspielern, ob Besitzer oder professioneller Servicetechniker, ob uralter Oldie oder aktueller HiFi Klassiker, betrifft den Service. TELEFUNKEN ist zusammengebrochen und die Versorgung mit Erstatzteilen ist schwierig. Dies betrifft besonders diejenigen Plattenspieler, von denen keiner weiß, was es eigentlich ist. Könnten wir z.B. Baugleichheiten in einer Liste festhalten, so gibt es oft vorzügliche Informationen in den jeweiligen Fachforen.

Interessant wären nach meinem Ermessen Details wie Pickup, Ersatznadel, ggfs. Abmessungen des Ersatz Riemens, Schmierungs- & Wartungsanleitungen, Baugleichheiten usw. Falls wir das für jeden jemals angebotenen TELEFUNKEN Plattenspieler hinbekommen, ist schon sehr viel geschafft. Denn die Baugleichheiten kann man Heute, nach dem Zusammenbruch des legendären TELEFUNKEN Service, auch als Chance sehen; manchmal ist der Service über die Originalmarken noch möglich.


@Raphael

Daß Dir auch nach zweimal Anfragen keiner zu Deinem S 900 antwortet, ist natürlich peinlich. Also pose ich da nochmal ´rum.

Internet freie Unterlagen zu Deinem Telefunken bekommt Ihr z.B. von der Website von Lutz Laber:


wegavision schrieb:


http://wegavision.pytalhost.com/

http://wegavision.pytalhost.com/telefunken.html

http://telefunken.pytalhost.eu/1978-1

http://telefunken.pytalhost.eu/1978-1/_tn_telefunken78-36.jpg



Der S 900 betrifft das Spitzenmodell aus 1978, also ein zimlich "dickes Brett", falls technisch OK ein guter Gebrauchswert. Nach dem VK-Preis solltest Du nicht fragen; "still for low on the go" also "lau", wie man nördlich des Rheinlands so sagt. Das wohl Beste, was man derzeit mit so einem guten Stück anfangen kann, betrifft, es ganz einfach mit Freude weiter zu benutzen.


[Beitrag von SGibbi am 24. Nov 2008, 01:02 bearbeitet]
mightymo
Stammgast
#24 erstellt: 24. Nov 2008, 02:13
hallo.
ich werde in kürze einen s400 mein eigen nennen (er ist noch unterwegs..).
kann mir zu dem gerät irgendwer was erzählen? bisher ist es in diesem thread hier noch nicht aufgetaucht.

gruß,
m.
Mr-B
Stammgast
#25 erstellt: 24. Nov 2008, 08:31
Hi m.,

ich habe einen S400 hier in einer Telefunken Kompaktanlage, in der er wirklich gut funktioniert.
Das einzige was mich ein wenig stört ist, dass die Headshell einen eigenen Anschluss hat der mit dem SME Anschluss nicht kompatibel ist.
Den S400 gibt es auch von Lenco unter der Bezeichnung L82.
Ich weiß allerdings nicht ob der Dreher von Lenco gebaut wurde oder ob beide den gleichen Zulieferer hatten.

Schöne Grüsse
Christian
SGibbi
Gesperrt
#26 erstellt: 24. Nov 2008, 17:16
Hallo Moderation,

gibt es eine Möglichkeit, diesen Thread in die Kaufberatungs Kopfzeile hier zu bringen ? Denn so ist´s ja eigentlich auch angedacht. vielen Dank & Grüße

Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 24. Nov 2008, 17:21
Hi,

grundsätzlich ginge das schon - nur ist die Resonanz dafür hier noch zu gering und die Telefunken-Plattenspieler sind - zumindest verglichen mit den sehr verbreiteten Geräten von Dual, Thorens und Technics - doch eher "exotisch" (ok, übertrieben, aber Du weißt, was ich sagen möchte).
Wir können aus Platzgründen leider auch nicht jeden Thread "pinnen".

Aber was nicht ist...

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 24. Nov 2008, 17:41 bearbeitet]
SGibbi
Gesperrt
#28 erstellt: 24. Nov 2008, 18:20

Hüb' schrieb:

(...)
Aber was nicht ist...
(...)
:prost


... könnte noch werden !

Vielen Dank für die Antwort,
und ein Aufruf an die Community

Hallo, TELEFUNKEN Freunde,
legt los !
mightymo
Stammgast
#29 erstellt: 25. Nov 2008, 19:35
hallo.
habe heute einen s-400 erhalten - sieht schon mal sehr gut aus! allerdings habe ich ein paar probleme..
(habe die frage dem netten verkäufer auch schon gestellt, aber doppelt hält vielleicht besser...)
also:
die automatik funktioniert nicht richtig. wenn man den dreher einschaltet, läuft der teller sehr langsam an, es sind quietsch-geräusche zu hören (rühren nicht von durchdrehenden antriebsriemen her, hab ich bei abgenommenem teller überprüft), der tonarm hebt sich an, bewegt sich dann allerdings nur etwa 2cm von der halterung weg, bleibt dann stehen und senkt sich ab - also vor der platte. dabei spielt es keine rolle, welche plattengröße man auswählt. wie kann da abhilfe geschaffen werden?

dann noch eine frage zur justage: neben dem anti-skating-schieber sind zwei skalen zu sehen, eine von 0,5 bis 3 (orange), die andere von 1 bis 5 (weiß), beide ohne angabe der einheit. die skala am gegengewicht hat auch keine einheitsangabe. welche skala nutzen?

außerdem habe ich mal so eine alte dual-strobo-pappscheibe aufgelegt und mit einer glühbirne die drehgeschwindigkeit überprüft: bei 33 1/3 läuft der teller um einiges zu schnell, bei 45 ein klein wenig zu schnell. läßt sich das irgendwo einstellen? oder liegt es daran, daß das gerät für eine netzspannung von 220V ausgelegt ist, die netzspannung hierzulande aber vor jahren auf 230V angehoben wurde?

gruß,
mo
SGibbi
Gesperrt
#30 erstellt: 26. Nov 2008, 00:14

Mr-B schrieb:

Den S 400 gibt es auch von Lenco unter der Bezeichnung L 82.


Das ist doch schonmal eine gute Information

Wir haben schon zu vielem vermutet, aber auf Lenco ist hier noch keiner gekommen. Lenco hat meines wissens nie zugekauft. Es gibt zwar eine unglaubliche Bandbreite von Lenco´s (ich selbst habe einen ubiquotären L 75 in der Sammlung), aber zugekauft haben die meines Wissens nie.

Jetzt käme es noch darauf an, ein fachkundiges Lenco Forum zu finden, falls möglich in Deutscher Sprache, oder noch einen Dolmetscher. Ich denke, wir sind damit so einigen Lösungen näher als zuvor.

mightymo:

der Ärger mit Deinem neuen S 400 ist natürlich ärgerlich. "Quietschen" weist stets darauf hin, daß irgendetwas schwergängig ist. Ich tippe auf verharzte Lager. Weil Du sagst, daß der Arm sich nicht mehr weit genug bewegt; könnte Kurvenrad oder Reibungslager für den Tonarm sein, oder der Verbindungsarm dazu.

Ich selbst habe schon so manchen TELEFUNKEN in der Hand gehabt, den S 400 kenne ich der Type nach nicht. Hast Du mal ein Poserbildchen für uns ? Vielleicht erinnere ich mich dann genauer an die Mechanik.

Bis zur Klärung des Fehlers möglichst nicht mehr benutzen !

Wer kann beim TELEFUNKEN Type S 400 fachkundig helfen ?
mightymo
Stammgast
#31 erstellt: 26. Nov 2008, 01:37


das quietschen hörte sich mehr nach durchdrehendem riemen oder reibrad (hab ihn noch nicht aufgeschraubt, kenn die technik der automatik daher nicht) an. interessanterweise funktioniert er jetzt leidlich - es quietscht zwar immer noch ein wenig, aber der tonarm bewegt sich da hin, wo er hin soll. lösung des rätsels mag sein, daß das gerät inzwischen zimmertemperatur hat, vorher war es etwas "kühler", da es bei einem freund im treppenhaus gestanden hat - möglicherweise hatten riemen oder reibrad, der/das die automatik antreibt, nicht genug griff. na ja, aufmachen werde ich ihn trotzdem mal...
gibt es für das geschwindigkeitsproblem eine lösung?

gruß,
mo
rorenoren
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 26. Nov 2008, 06:38
Moin,

keine Lösung für das Quietschen (öffnen, reinigen, neuölen....), aber das ist ein Gerät, das es auch unter dem Namen Lenco gab.

Optisch etwas anders, aber sieht verdammt ähnlich aus.

Auch das Antiskating mit dem Schieber, die Armlagerung usw.

Gruss, Jens
peterklang
Neuling
#33 erstellt: 26. Nov 2008, 12:01
Hallo,

bin zwar schon ewig hier angemeldet, muss mich jetzt aber endlich mal zu Wort melden

Ich bin seit kurzem auch wieder auf dem Analog-Trip und habe mir einen Telefunken S-900 gekauft. Warte noch auf die Lieferung, bin aber schon sehr gespannt auf das Gerät.

Gruß
Patrick


[Beitrag von peterklang am 26. Nov 2008, 12:02 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 26. Nov 2008, 19:23
Ist ein nettes Gerät, ein Japan OEM. Wurde 1978 und 79 angeboten. Habe die manuelle Version davon, den S800:

http://img509.imageshack.us/my.php?image=p090308215401hl8.jpg

http://img143.imageshack.us/my.php?image=p0903082154jd4.jpg
SGibbi
Gesperrt
#35 erstellt: 26. Nov 2008, 20:38

mightymo schrieb:

(...) dann noch eine frage zur justage: neben dem anti-skating-schieber sind zwei skalen zu sehen, eine von 0,5 bis 3 (orange), die andere von 1 bis 5 (weiß), beide ohne angabe der einheit. die skala am gegengewicht hat auch keine einheitsangabe. welche skala nutzen? (...)


Die weiße Skala ist für Rundschliffe (sphärischer Nadelschliff).

Die orange Skala ist für elliptische Nadelschliffe.

Ansonsten nochmals der Tip, den "quitschenden" Gerät erstmal ein paar Tropfen Öl an die richtigen Stellen zu geben.

@ germi: Hier wenigstens Thumbnails zu den Links, damit wir die guten Stücke auch sehen können:







Welches Japan OEM ist es denn ? TELEFUNKEN S 800 = OK, aber ist Dir der Ursprung bekannt ?

und nun in eigener Sache:

Vor ein paar Tagen hatte ich gepostet, die TELEFUNKEN Abtastnadel A 20/2 sei fürchterlich rar. Ist sie auch - das T 20/2 wurde nur als Zubehör verkauft, und die meisten User sind beim 10/2 geblieben. Ich selbst habe ewig gesucht und sowohl der Flohmarkthändler als auch ich waren happy, den 60er Jahre Neupreis lt. Preisschild, wie abgebildet, aber in Euro, zu erreichen.

Heute war ich mal wieder bei ebay in der Bucht unterwegs. Dort wird man mit TELFUNKEN A 20/2 Nadel derzeit geradezu zugeschüttet, während Typen wie A 10/2 (plattenschonend) oder A 22/2 (universell) derzeit überhaupt kein Angebot mehr haben. Ich finde sowas nicht gut, und ich stecke nicht dahinter.

Wer nun eine TELEFUNKEN A 20 / 2 sucht, kann entweder das momentane Überangebot nutzen, oder Kaufzurückhaltung üben. Was auch immer man tut, es könnte verkehrt sein. Korrekte Verhältnisse stellen sich aber erfahrungsgemäß nach ein paar Moanten wieder ein.
germi1982
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 27. Nov 2008, 15:35
Woher die genau aus Japan kamen kann ich nicht sagen, zu der Zeit als die gebaut wurden war ich noch flüssig wie man so zu sagen pflegt...

Unter dem S800 befindet sich übrigens ein RC-300 Bj. 1981, nur der Vollständigkeit halber.


Und da wir nicht bei armen Leuten sind, der nächste Kandidat, ein Telefunken W 248 aus dem Jahr 1975. Der ist eigentlich ein PE 3044, technisch gesehen aber schon ein Dual. Das sieht man auch wenn man das Gerät öffnet, steht überall Dual drauf. Da wo bei dem Gerät normal das PE-Logo prangt wurde ein Schild mit "HIFI DIN 45500" angebracht.

Hier ist das Bild vom 3044 aus der Anleitung:

http://perpetuum-ebner.pytalhost.com/3044/3044-03.jpg

Und hier der W 248:






peterklang
Neuling
#37 erstellt: 01. Dez 2008, 11:30
Spitze, der Plattenspieler kam die Tage...und ist defekt. Hätte ich doch mal die Ratschläge befolgt so ein Gerät nur persönlich abzuholen, bzw bei einem Sammler o.ä. zu kaufen.

Vom Tonarm ist die Aufnahme für das Gegengewicht abgebrochen, nicht zu reparieren m.M.n.

Naja, die Suche geht weiter.

Kennt jemand von Euch in der Gegend um Mannheim/Heidelberg irgendwelche Möglichkeiten gebrauchte Plattenspieler zu bekommen? Telefunken, Dual, Thorens o.ä.?!
Holger
Inventar
#38 erstellt: 01. Dez 2008, 11:43
Schau mal hier:
http://www.hartmanns-zeitreise.de/4594.html

Cheers, Holger
Mr-B
Stammgast
#39 erstellt: 01. Dez 2008, 13:32

peterklang schrieb:
Spitze, der Plattenspieler kam die Tage...und ist defekt. Hätte ich doch mal die Ratschläge befolgt so ein Gerät nur persönlich abzuholen, bzw bei einem Sammler o.ä. zu kaufen.

Vom Tonarm ist die Aufnahme für das Gegengewicht abgebrochen, nicht zu reparieren m.M.n.

Naja, die Suche geht weiter.

Kennt jemand von Euch in der Gegend um Mannheim/Heidelberg irgendwelche Möglichkeiten gebrauchte Plattenspieler zu bekommen? Telefunken, Dual, Thorens o.ä.?!


Wieviel möchtest du den investieren?
Mich werden demnächst einige meiner Plattenspieler (Hauptsächlich Telefunken und Elac) verlassen, da bei mir ein Umzug ansteht.

Schöne Grüsse
Christian
peterklang
Neuling
#40 erstellt: 01. Dez 2008, 16:07

Mr-B schrieb:

Wieviel möchtest du den investieren?
Mich werden demnächst einige meiner Plattenspieler (Hauptsächlich Telefunken und Elac) verlassen, da bei mir ein Umzug ansteht.

Schöne Grüsse
Christian


Hallo Christian,

je nachdem, was du anzubieten hast und in welchem Zustand die Geräte sind, bin ich gerne bereit einen vernünftigen Preis dafür zu bezahlen.

Schreib mir doch eine PN, was du evtl. abtreten würdest mit einer Preisvorstellung deinerseits

Woher kommst Du denn?

Gruß Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 01. Dez 2008, 20:33
Moin Peterklang,

das Gewicht lässt sich sicher wieder befestigen.

Mache doch mal einen Thread auf (Link bitte hierher oder per PN), in dem du Fotos des Defektes zeigst.

Mit etwas Hilfe kriegst du das sicher hin.
(vielleicht sogar ohne)

Ich würde nicht einfach aufgeben, wäre schade drum..

Gruss, Jens
peterklang
Neuling
#42 erstellt: 01. Dez 2008, 22:50

rorenoren schrieb:
Moin Peterklang,

das Gewicht lässt sich sicher wieder befestigen.

Mache doch mal einen Thread auf (Link bitte hierher oder per PN), in dem du Fotos des Defektes zeigst.

Mit etwas Hilfe kriegst du das sicher hin.
(vielleicht sogar ohne)

Ich würde nicht einfach aufgeben, wäre schade drum..

Gruss, Jens


Ich habs heute Abend schon hinbekommen. War letzte Woche so genervt davon und habs bloß mit so einem Pattex Kleber versucht. Heute mit Sekundenkleber geklebt und bis jetzt hält es

Allerdings trat dabei ein neues Problem auf: Der Plattenspieler spielt doch sehr einseitig, also nur auf einem Kanal Aufgeschraubt hab ich ihn bis jetzt aber noch nicht, um nachzuschauen...

Weiterhin würde mich mal die Auflagekraft interessieren für die Nadel?!

Gruß Patrick
SGibbi
Gesperrt
#43 erstellt: 02. Dez 2008, 14:34

peterklang schrieb:

Vom Tonarm ist die Aufnahme für das Gegengewicht abgebrochen, nicht zu reparieren m.M.n.


gib uns mal ein Poserbildchen von dem Fehler.

Stefans Tip: Ins abgebrochene Tonarmrohr ein eng passendes weiteres Rundmaterial einkleben. In der Nähe des Gegengewichtes darf es ruhig etwas schwerer sein.

In welchem Zustand sind die Tonarmlager ?


peterklang schrieb:

Weiterhin würde mich mal die Auflagekraft interessieren für die Nadel?!


Welches Pickup ist denn drin ?

Im Serienzustand war es mal ein Ortofon F 15 O MK II. Das "O" betrifft meines Wissens Rundnadel, für das geleiche Pickup gab es zum Nachrüsten noch eine "E" Elliptische Nadel. Die Empfehlung des Systemherstellers betrifft 2 bis 3 Gramm für die O Nadel, sowie 1,5 bis 2 Gramm für die E Nadel.

Hier nochmal die Links auf die Website von Lutz mit den technischen Datenblättern:

http://wegavision.pytalhost.com/telefunken.html

http://telefunken.pytalhost.eu/1978-1

http://telefunken.pytalhost.eu/1978-1/_tn_telefunken78-36.jpg



[Beitrag von SGibbi am 02. Dez 2008, 15:21 bearbeitet]
peterklang
Neuling
#44 erstellt: 02. Dez 2008, 16:23
Wie gesagt, das Gewicht hängt wieder an Ort und Stelle, mit dem guten UHU Sekundenkleber gefixt

Danke für die Auflagekraft

Ich habe mal ein neues Thema aufgemacht, damit dieses hier nicht so "vollgemüllt" wird.

Gruß Patrick
SGibbi
Gesperrt
#45 erstellt: 02. Dez 2008, 16:53
naja, von "zugemüllt" kann man bisher sicherlich nicht sprechen.

Ich habe absolut nichts dagegen, wenn wir hier auch Service & Fehler von TELEFUNKEN Plattenspielern diskutieren.
mightymo
Stammgast
#46 erstellt: 02. Dez 2008, 17:40
um noch mal auf meine frage bzgl. des s400 zu sprechen zu kommen:


außerdem habe ich mal so eine alte dual-strobo-pappscheibe aufgelegt und mit einer glühbirne die drehgeschwindigkeit überprüft: bei 33 1/3 läuft der teller um einiges zu schnell, bei 45 ein klein wenig zu schnell. läßt sich das irgendwo einstellen? oder liegt es daran, daß das gerät für eine netzspannung von 220V ausgelegt ist, die netzspannung hierzulande aber vor jahren auf 230V angehoben wurde?


die ist scheinbar hier etwas untergegangen..
hat vielleicht trotzdem irgendwer einen lösungsvorschlag?
ich meine, die richtige und genaue drehgeschwindigkeit ist ja schon so etwas wie das a und o für den plattengenuß - da hilft sonst auch die teuerste nadel nichts...
Mr-B
Stammgast
#47 erstellt: 02. Dez 2008, 18:21
Hi,

nach dem der S400 keinen Pitchregler hat bleibt fast nur noch ein technischer defekt, evtl ein defekter Kondensator.
Ich weiß jetzt leider nicht wie der Dreher aufgebaut ist, da meiner gut verpackt im Keller steht.

Schöne Grüsse
Christian
rorenoren
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 02. Dez 2008, 18:48
Moin,

wenn er trotz des Fehlens von äusseren Pitchreglern einen Gleichstrommotor hat, dürften die Einstellpotis im Motor selbst oder auf der Platine sitzen.

Diese verstellen sich eigentlich nicht stark, können aber oxydieren.

Da hilft Kontaktspray (Kontakt 61) und ein paarmal hin und her bewegen.

Manchmal sind die Pozis durch ein "Fenster" im Plattenteller von ober verstellbar.

Gruss, Jens
raphael.t
Inventar
#49 erstellt: 02. Dez 2008, 19:17
Hasllo Leute!

ich versuch´s zum dritten und letzen Male:

Kennt jemand unter euch den Telefunken S 900?!
Der ist schwer, ein DD und steht in einer Flohmarkthalle herum.
Ein S 800 ist leicht dagegen.

Grüße Raphael
mightymo
Stammgast
#50 erstellt: 03. Dez 2008, 00:41
ich weiß ja nicht, ob du es schon getan hast, aber benutz doch vielleicht mal die suchfunktion hier im forum, da findest du einiges über deinen dreher.

hier z.B.
raphael.t
Inventar
#51 erstellt: 03. Dez 2008, 08:04
Danke!

Doch, den Thread kenne ich und der sagt so gut wie nichts über den S 900 aus, außer dass er dazugekauft wurde.

Grüße Raphael
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