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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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sound67-again
Gesperrt
#3775 erstellt: 22. Okt 2006, 12:45
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.8 in C minor, op.65
Bournemouth Symphony Orchestra, Rudolf Barshai (EMI)



Nicht gerade eine Enttäuschung, doch verblasst Barshais Einspielung von 1985 vor seiner eigenen späteren Aufnahme mit dem WDR Sinfonieorchester oder der Konkurrenz von bspw. Rozhdestvensky. Tempi sind i.d.R. eher gemessen, die leisen Passagen gelingen Barshai am besten, v.a. im ersten Satz. In den aggressiveren Momenten fehlt der letzte Biss, was auch am beträchtlichen Hall der Aufnahme liegen mag, die zwar einen weiten Dynamikumfang besitzt, jedoch zu wenig Präsenz für eine Shostakovich-Einspielung.

Gruß, Thomas
Agon
Hat sich gelöscht
#3776 erstellt: 22. Okt 2006, 13:33
@embe

Leider kenne ich die Decca-Aufnahme der Ersten Bruckner mit Abbado nicht. Ich vermute mal, daß es diese nicht (mehr?) auf CD gibt. Oder hast Du evtl. einen Tip, wie man da ran kommen könnte?

Danke.

Philipp
ph.s.
Inventar
#3777 erstellt: 22. Okt 2006, 15:15
amazon.de
sound67-again
Gesperrt
#3778 erstellt: 22. Okt 2006, 16:00
CLAUDE DEBUSSY: Prelude à l'après-midi d'un faune; Jeux, La Mer, Ibéria* (from Images)
London Philharmonic Orchestra, Serge Baudo, London Symphony Orchestra*, André Previn* (EMI)



Atmosphärisch dichte, subtile Interpretationen aller Werke. Baudos La Mer gehört mit rund 24 Minuten zu den zügigeren Lesarten (am anderen Ende lauert Celibidaches unerträgliche 30-Minuten Version aus München - ja, kein Tippfehler: 30 Minuten), opfert aber dabei keineswegs Details und Stimmung. Die Höhepunkte könnte man sich noch etwas orgiastischer vorstellen. Mit "Mr.Bear" stand Baudo nicht unbedingt der beste EMI-Ingenieur der 70er/80er zur Verfügung, und den Unterschied zwischen solider und hervorragender Tontechnik zeigt der Vergleich mit "Ibéria", aufgenommen von Christopher Parker in Abbey Road. Die Präsenz in Previns Einspielung ist größer, und so auch die Detailschärfe.

Gruß, Thomas
Laubandel
Ist häufiger hier
#3779 erstellt: 22. Okt 2006, 17:59

Agon schrieb:
@embe

Leider kenne ich die Decca-Aufnahme der Ersten Bruckner mit Abbado nicht. Ich vermute mal, daß es diese nicht (mehr?) auf CD gibt. Oder hast Du evtl. einen Tip, wie man da ran kommen könnte?

Danke.

Philipp


Von einer DECCA-Aufnahme Abbados habe ich noch nichts gehört. Meinst Du die oben besprochene bei DG? Die war im Lauf des Jahres mehrfach im Ausverkauf von jpc zu kriegen. Wirklich sehr schön. Sehr gut hat mir auch die Erste mit Dennis Russell Davis gefallen, enorme Energie... Livemitschnitt mit dem Linzer Brucknerorchester, zum Arte-Nova-Preis.
sound67-again
Gesperrt
#3780 erstellt: 22. Okt 2006, 17:59
ANTONÍN DVORÁK: Symphonic Variations, op.78; Symphony No.9 in E minor, "From the New World"
London Philharmonic Orchestra, Zdenek Mácal (EMI)



Auf diese CD aus der "Classics for Pleasure" Serie war ich ziemlich gespannt, erhielt doch Macals Einspielung der Symphonie "Aus der neuen Welt" bei ihrem ersten Erscheinen euphorische Kritiken. Und die Aufnahme enttäuscht nicht: Trotz straffer Führung (mit Wiederholung im Kopfsatz braucht Macal nur 41 1/2 Minuten) zaubert der Dirigent zahlreiche Orchestrierungsdetails hervor, die ich bis dato auf keiner anderen Aufnahme gehört habe, insbesondere im langsamen Satz - den viele Dirigenten so gern verschleppen und trotzdem nur Pauschalität erzielen. Alles ist in wunderbaren Proportionen, der Klang ist warm und trotzdem klar - lediglich noch ein wenig mehr Tiefbass hätte nicht geschadet. Trotzdem die vielleicht beste Aufnahme, die ich von "Mr Bear" kenne.

Schwung und Detailfreude - besser kann man es in dieser Symphonie nicht machen, die zu den formal eher schwächeren Spätwerken Dvoráks gehört - an ihr lässt sich besonders gut Vaughan Williams Urteil illustrieren, Dvorák habe immer "fünf Enden für jeden Satz" komponiert.

Die "Symphonischen Variationen" empfinde ich als eher kurzatmiges denn kurzweiliges Werk, es wirkt im Vergleich zu anderen "Variationssätzen" - z.B. den Haydn-Variationen von Brahms und den Symphonischen Variationen von Hubert Parry - gehetzt und bruchstückhaft. Hier vermag Macal trotz schöner Sequenzen nicht, das Werk als mehr erscheinen zu lassen als die Summe seiner Teile.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#3781 erstellt: 22. Okt 2006, 18:36
Hallo,
die Abbado Decca.
Bruckner
Symphonie Nr. 1
Wiener Philharmoniker
DECCA SXL 6494 1971 ....
Bild find ich nicht
Keine Ahnung obs die jemals auf CD gab.
Wird wohl irgendwann als Legends erscheinen...hoffe ich
Die LP die ich hab ist jedenfalls wunderbar.

Gruß
embe
Laubandel
Ist häufiger hier
#3782 erstellt: 22. Okt 2006, 19:25
Danke, also eine ziemlich frühe abbado-Aufnahme also (1971).


embe schrieb:
Hallo,
die Abbado Decca.
Bruckner
Symphonie Nr. 1
Wiener Philharmoniker
DECCA SXL 6494 1971 ....
Bild find ich nicht
Keine Ahnung obs die jemals auf CD gab.
Wird wohl irgendwann als Legends erscheinen...hoffe ich
Die LP die ich hab ist jedenfalls wunderbar.

Gruß
embe
sound67-again
Gesperrt
#3783 erstellt: 22. Okt 2006, 21:02
MALCOLM ARNOLD: Symphony for Brass Instruments, op.123; Symphony No.9, op.128
The Philip Jones Brass Ensemble; Bournemouth Symphony Orchestra, Vernon Handley (Decca)



Zwei Spätwerke aus dem reichhaltigen Schaffen des kürzlich verstorbenen Malcolm Arnold. Die 9. und letzte Symphonie (das Cover der CD-Box ist mißverständlich, zählt es doch die "Bläser-Sinfonie" sowie eine frühe Symphony for String Instruments mit, die aber nicht zum numerierten Zyklus der Sinfonien gehören) ist sein kältester, depressivster Beitrag zu diesem Genre - geschrieben während einer seiner tiefen Lebenskrisen und erst Jahre nach der Entstehung aufgeführt.

Es handelt sich um ein sparsames, ja geradezu "kahles" Werk und lässt in seiner Struktur an Mahlers 9. denken, v.a. aber auch an die Symphonien von Shostakovich. Der letzte Satz, ein besonders karges Adagio, in dem es kaum einmal mehr als zwei Stimmen nebeneneinander gibt, dauert so lang wie die übrigen drei Sätze zusammen (in der vorliegenden Einspielung knapp 24 Minuten, von insgesamt 49').

Keine leichte Kost, aber eine lohnenswerte Erfahrung - und Vernon Handley legt die bislang beste Einspeilung des Werks vor - seine Interpretation leuchtet deutlicher als Gamba und v.a. Penny die verschiedenen Aspekte von Arnolds "symphonischer Depression" aus, wirkt in den Details charaktervoller und mit größerem Bogen geplant. Ganz eindeutig jedoch ist das Spiel des Orchesters aus Bournemouth dem der Kollgen aus Manchester bzw. Dublin überlegen, ja geradezu brillant - und durch die fahlen Farben kann sich kein Mitglied, kein Solist "verstecken". Auch die Klangtechnik ist ein einer Weise präsent und glasklar, dass sie die Konkurrenz aussticht.

Die "Symphonie für Blechbläser" ist eine späte Referenz an Arnolds erste Karriere, als Trompeter beim London Philharmonic Orchestra - und ebenfalls ein sehr sperriges Werk, wenn auch nicht ganz so "aschfahl" wie die 9. Sinfonie. Die Bläser des berühmten Philip Jones Ensemble (brillante Blechbläserkapellen sind eine englische und amerikanische Spezialität) erhält jede Menge Gelegenheit, seine Virtuosität unter Beweis zu stellen. Kaum noch etwas erinnert in diesem Stück an die heiteren "Gassenhauer", die manche Themen in Anrolds Symphonien waren.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 22. Okt 2006, 21:05 bearbeitet]
embe
Stammgast
#3784 erstellt: 22. Okt 2006, 22:38
Hallo,
ich höre gerade Lars-Erik Larsson, die 3. Sym.
Ein hörenswertes Stück wie ich meine...
typisch nordischer Tonfall, Nielsen, Atterberg + Wiren
lassen grüßen.


Vorher DVDs:
Haydn Sym 92 + Berenice mit der Bartoli,
amazon.de

Solti und die Wiener mit Kodaly und Beethoven


Rachmaninoff – Suite für 2 Klaviere – Argerich- Freire


Gruß
embe
STR
Ist häufiger hier
#3785 erstellt: 22. Okt 2006, 23:02
Gerade bei ZDF habe ich Ewgenij Kissin Chopin - Fantaisie Impromptu op. 66 spielen sehen, ein toller Pianist, der hoffentlich bald mal wieder nach Zürich kommt (mit einem anständigen Programm ;)).
sound67-again
Gesperrt
#3786 erstellt: 23. Okt 2006, 14:42
FREDERICK DELIUS: Brigg Fair (An English Rhapsody); In a Summer Garden; Eventyr (Once upon a time); A Song of Summer; Summer Night on the River*; A Song before Sunrise*; The Walk to the Paradise Garden*
Hallé Orchestra, *London Philharmonic Orchestra, Vernon Handley (EMI)



79 Minuten Delius am Stück sind sicher nicht jedermanns Sache, und so genießt man die unabhängig voneinander teilweise wirklich betörend schönen impressionistischen Tongemälde (jeweils einsätzig, zwischen 6 und 18 Minuten Länge) am besten in kleineren Portionen.

Frederick Delius (1862-1934) war zwar Engländer, er war jedoch sehr frankophil und lebte auch lange im Land des "Erzfeindes". Und so gehören seine Werke streng genommen nicht zur sog. "English Musical Renaissance" um Vaughan Williams. Obwohl Delius Oeuvre beinahe alle Genres (außer der Symphonie) umfasst und seine Oper "A Village Romeo and Juliet" (aus der "The Walk to the Paradise Garden" stammt) sich immer noch einer gewissen Popularität erfreut, so muss man doch sagen, dass sein spezielles Talent für Miniaturen in den vorliegenden kurzen Orchesterwerken am besten zur Geltung kommt - die CD enthält alle wichtigen Beiträge von Delius, und auch das selten gespielte "Eventyr". Die Konzerte (für Violine, Cello oder Klavier) hingegen wirkten oft formal wenig plausibel und gar nicht aufregend).

Für Delius-Einsteiger ist diese großzügig gefüllte CD mit exemplarischen Einspielungen aus den Jahren 1981 (Hallé) bzw. 1977 zum Super-Budget-Preis ideal geeignet. Vernon Handley weist in seinem Kommentar im Text darauf hin, viele Dirigenten machten den Fehler, die Schönheit der Musik durch zu langes "Verweilen" noch betonen zu wollen, doch bedürften die Werke dem gar nicht und wrden nur Schaden nehmen. So sind Handleys Einspielungen denn auch klangschön und differenziert, aber recht zügig.

Das Hallé Orchestra, nicht gerade die Perle englischer Orchesterkultur, spiuelt unter seiner Leitung weit disziplinierter und klarer als jemals unter Barbirolli. Angemessen opulentes Klangbild mit genug Wärme.

Gruß, Thomas
STR
Ist häufiger hier
#3787 erstellt: 23. Okt 2006, 17:30
Sonntags zeigte TSI (Radiotelevisione svizzera di lingua italiana) in ihrem Klassikmagazin "Paganini" einen Ausschnitt einer Konzertaufzeichnung mit Grigory Sokolov. Seit zwei oder drei Wochen zeigt "Paganini" pro Sendung ein Werk dieses Solorezitals. Diesen Sonntag war Prokofjews 7. Klaviersonate dran. Der erste Satz war sehr vielversprechend. Sokolov braucht fast zehn Minuten dafür, drei Minuten länger als Pollini. Trotzdem fand ich den ersten Satz sehr gelungen, Sokolov betont vor allem das Rythmische. Den zweiten Satz habe ich mir nicht angeschaut. Dafür hat mich beim dritten Satz der Schlag getroffen: ein solch langsames Tempo habe ich noch nie gehört, dementsprechend langweilig und zähflüssig war es. Dem Publikum war es wieder einmal egal und reagierte mit vielen Bravo-Rufen. Ich würde zum Gegenteil neigen udn Buh rufen ;). Total braucht Sokolov mit seinen 22 Minuten fünf Minuten länger als Pollini.

Nun stehe ich vor der schwierigen Entscheidung, ob ich mir morgen Sokolov live anhören soll. In der ersten Konzerthälfte widmet er sich Bach (Französische Suite Nr. 3) und Beethoven (Sturm-Sonate). Im zweiten Teil konzentriert er sich auf Skrjabin (3. und 10. Sonate plus einige Poèmes und Nocturnes). Glücklicherweise habe ich noch einige Stunden Bedenkzeit ;).

Gruss Marc
sound67-again
Gesperrt
#3788 erstellt: 23. Okt 2006, 18:57
DMITRI SHOSTAKOVICH: Piano Quintet in G minor*, op.57; Piano Trio No.2 in E minor, op.67
Beaux Arts Trio; Eugene Drucker*, Lawrence Dutton* (Philips)



Zwei bedeutende kammermusikalische Werke Shostakovichs in recht unterschiedlichen Stimmungen: Das großangelegte Klavierquintett (fünfsätzig, knapp 32 Minuten) mit einer von Angst in Lebensfreude gewendeten Stimmung und das düstere 2. Klaviertrio. Beides jedoch Stücke gravitätisch-symphonischen Zuschnitts.

Nicht gerade "echt"-russische, aber sehr gut gespielte Interpretationen des Beaux Arts Trios (in der Besetzung: Pressler, Cohen, Wiley) von 1989.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 23. Okt 2006, 18:59 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#3789 erstellt: 23. Okt 2006, 21:23
Und gleich direkt mittenrein in die Jansons-Box:

DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.13 in B-flat minor, op.113 "Babi Yar"
Sergei Aleksashkin, Männerchor und Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (EMI)



Hätte ich diese CD als erste quergehört, vermutlich hätte ich den Jansons-"Zyklus" direkt nach Erscheinen der Box gekauft. Die abgründige 13. Sinfonie gestalten er und das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit einer durchschlagenden Explosivität, wie ich sie bisland noch nicht außerhalb russischer Aufnahmen gehört habe - und mit weit besserer Tontechnik, die dem Schlagwerk eine erderschütternde Intensität zukommen lässt.

Sergei Aleksashkin hat eine kultivierte, kraftvolle, nur in den forderndsten Sequenzen minimal angestrengte Stimme, und auch wenn der Chor des BR vielleicht nicht alle Konsonanten mit der Schärfe russischer Chöre formt, so besticht doch v.a. die Klarheit der Stimmen.

Vermutlich wird der Zyklus diesen Standard nicht überall halten können.

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#3790 erstellt: 24. Okt 2006, 11:12
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.5 in Dminor, op.47; Symphony No.6 in B minor, op.54*
Wiener Philharmoniker, Oslo Philharmonic Orchestra*, Mariss Jansons (EMI)



Der Kritiker des Gramophone Magazine beklagt in seiner sonst positiven Rezension der Einspielung der 5., dass sich der allzu "schönfärberische" Klang der Wiener Philharmoniker ungünstig auf die Interpretation auswirke. Ich muss sagen, ich kann diesen Schönklang hier nirgendwo entdecken - die Symphonie erhält genau die eiskalte, schneidende Lesart, die nötig ist, um dem Hörer deutlich aufzuzeigen, dass es hier nicht etwa um eine Siegesparade geht, um einen Kniefall vor Stalin - wie früher immer behauptet.

Diese Vorurteile lösen sich wie von selbst auf, Jansons betont das Doppelbödige der Musik durch extreme Dynamikunterschiede und sorgfältige Ausdifferenzierung der Tempi (letzteres hat ihm einige Kritik eingebracht, weil er nicht immer den Metronomangaben folgt, dies im Interview in der Box auch kurz anspricht). Besonders eindrucksvoll gerät so gerade die etwas schleppende Eröffnung des Finalsatzes, die dann mit extremer Beschleunigung konterkariert wird. Das Spiel der Wiener ist durchweg brillant, alles ist extrem scharf und rhythmisch präzise artikuliert und die Pianissimi im 3. Satz extrem leise. Durch die sehr differenziert genommenen leisen Passagen - auch im FInale - wirkt das Crescendo am Schluss nur umso aufgeblasener, um so hohler - und das ist genau richtig! Eine hervorragende (Live-)Auffühung.

Da kann Jansons etwas ältere Einspielung der 6., damals noch mit seinem Osloer Orchester, nicht ganz mithalten - diese Aufnahme klingt etwas stromlinienförmiger - nicht unbeteiligt, aber im Vergleich z.B. mit dem sehr guten Neeme Järvi auf Chandos doch wenig kompromisslos, verbindlicher - hält jedoch die Spannung.

Gruß, Thomas
Agon
Hat sich gelöscht
#3791 erstellt: 24. Okt 2006, 14:10
Frische Luft draussen - Heisse Luft im CD-Player - so sind sie, die Herbsttage:

amazon.de

Have a nice day,

Philipp
sound67-again
Gesperrt
#3792 erstellt: 24. Okt 2006, 15:23
In diesem Sinne: Schrammelmusik für Orchester, (unfreiwillig) gnadenlos offengelegt durch die Reduktion:

GUSTAV MAHLER: Sinfonie Nr. 4 (arr. Stein/Eisler et al); Lieder eines fahrenden Gesellen (arr. Schoenberg)
Linos Ensemble (Capriccio)



Stein und Eisler haben sozusagen die Luft rausgelassen ...

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 24. Okt 2006, 15:29 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#3793 erstellt: 24. Okt 2006, 16:12
Und zurück in der Welt der Komponisten, die wirklich leiden mussten und sich dies nicht nur einbildeten:

DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.2 in B-Flat, op.14 "To October"*; Symphony No.12 in D minor, op.112 "The Year 1917"
Chor des Bayerischen Rundfunks*; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (EMI)



Jansons fasst zwei der revolutionär inspirierten Werke Shostakovichs zusammen (wie schon auf der ursprünglich erschienenen CD), beide gehören nicht zu den Höhepunkten im Oeuvre des Komponisten - doch ist die 12. immerhin unterhaltsam, in der Weise, wie es manche Filmmusiken Shostakovichs sind. Die 2. hingegen wirkt verquast und abrupt, eine krude Mischung aus experimentellem Beginn und recht vordergründiger Revolutionshymnik. Über die 12., die als Porträt Lenins intendiert war, schreibt der Komponist in ZEUGENAUSSAGE:

"Ich muss schon sagen, es war eine schwere Arbeit, den Wohltäter der Menschheit symphonisch darzustellen, ihn mit musikalischen Mitteln zu bewerten. Beethoven war so etwas musikalisch gelungen, er irrte sich nur vom historischen Standpunkt aus. So betrachtet ist meine Zwölfte nicht voll gelungen. Ich hatte mir eine bestimmte schöpferische Aufgabe gestellt - und endete mit völlig anderem Ergebnis. Ich hatte meine Ideen nicht realisieren können. Das Material widersetzte sich."

Nur, dass sich Shostakovich ebenfalls vom historischen Standpunkt aus irrte.

Jansons behandelt wie Kitajenko beide Symphonien mit gebührendem Ernst (wie er es auch im Interview gelobte) und macht das Beste daraus.

Gruß, Thomas
klaus_moers
Inventar
#3794 erstellt: 24. Okt 2006, 16:21

Agon schrieb:
Frische Luft draussen - Heisse Luft im CD-Player - so sind sie, die Herbsttage:

amazon.de

Have a nice day,

Philipp


Entschuldigt bitte mein OT,

aber kennt jemand das Bild auf dem Cover?

sound67-again
Gesperrt
#3796 erstellt: 24. Okt 2006, 19:17
Kein "Schüler" von Shostakovich, vielmehr ein jüngerer Zeitgenosse:

MIECZYSLAW SAMUILOWICZ WEINBERG (aka Moisei Vainberg): Symphony No.4 in A minor, op.61; Symphony No.6 in A minor for boys' choir and full symphony orchestra*, op.79
Boys of the Moscow Choral College*, Moscow Philharmonic Symphony Orchestra, Kirill Kondrashin (Melodya)



Sicher auch kein "Nachahmer" des älteren Komponisten, mit dem Weinberg befreundet war. In der neoklassizistischen 4. Symphonie finden sich ebenso viele Anklänge an Prokofiev, zu denen Shostakovich Weinberg wohl kaum geraten haben dürfte - bedenkt man die vielen kritischen Kommentare über den "Dandy" Prokofiev in "Zeugenaussage".

Und ebenso wie Shostakovich an Prokofiev könnte man an Weinberg eine gewisse Oberflächlichkeit, eine "Glätte" kritisieren. Im ersten Satz der 4. gefällt zunächst ein sehr schönes, motorisch insistierendes Motiv, das sich aber in der Abfolge als genau das herausstellt: gefällig. In den 8 Minuten dieses Satzes schafft es Weinberg nicht, die Themen konsequent zu entwicklen, sondern bleibt in Wiederholungen stecken.

Unglücklicherweise kann Weinberg diesen Eindruck auch in den weiteren Sätzen nicht verwischen; vieles in der Symphonie wirkt zunächst attraktiv, ist aber im Vergleich mit den Großmeistern um ihn herum eher unverbindlich und letztlich, man muss es leider sagen, flach. Im 3. Satz ("Andantino") gelingen ihm einige clevere Instrumentationseffekte, die ihn als zumindest formal geschickten Handwerker ausweisen (der v.a. mit wechselnden kleinen Besetzungen gut umgehen kann), aber das Material kreist wieder nur um sich selbst. Auch im Finale, dem am farbigsten "funkelnden" Satz, wirkt dieses Funkeln "gemacht", keinem tieferen Zweck dienend.

Mehr gedankliche Tiefe erreicht Weinberg zweifellos in der fünf Jahre später entstandenen 6. Symphonie, deren Orchesterapparat in drei der fünf Sätze durch einen Knabenchor ergänzt wird. Wie einige Shostakovich-Symphonien beginnt auch dieses Werk mit einem längeren langsamen Satz, und hier endlich gelingt Weinberg das, was ihm in der gesamten 4. Symphonie abgeht: mittels eines virtuos gestalteten Streichersatzes und konsequenter Durchführung shcafft er hier den "großen Bogen", einen sinfonischen Satz von durchgehender, sich entwickelnder Spannung. Das gelingt in den Folgesätzen nicht immer, zumal auch die Einbindung des Knabenchores recht "schlicht" daherkommt. Trotzdem gibt es immer wieder bemerkenswerte Passagen, wie z.B. den furiosen jüdischen "Tanz" im dritten Satz.

Die informative Textbeilage bemüht sich etwas zu sehr, Weinbergs 6. auf die Ebene der zeitgleich entstandenén "Babi Yar"-Symphonie von Shostakovich zu heben, was mir doch etwas vermessen erscheint. "Babi Yar" wirkt in den Mitteln zugleich subtiler und konsequenter, besitzt überdies sehr viel mehr wirklich markante, erinnerungswürdige Momente. Demgegenüber liefert Weinberg "gut gemachte zweite Wahl".

An den Aufführenden liegt es mit Sicherheit nicht, werden doch beide Symphonien von Kondrashin dirigiert, der auch eine famose Shostakovich-Gesamtaufnahme vorgelegt hat. Die Klangqualität ist typisch Melodya-60er: recht hell, offen, aber auch deutlich rauschbehaftet und in den Crescendi übersteuert. Aber die Musik kommt so doch gut zur Geltung.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#3797 erstellt: 24. Okt 2006, 21:58
Hallo,
wat ne Zufall, gerade hab ich die 16. Sym gehört.


Gewöhnungsbedürftiges Werk, fängt an wie Brahms 1., schwingt
dann in Richtung Suntreader von Ruggles...
später herrscht russisches Kolorit vor, das mag ich schon eher

Gruß
embe
sound67-again
Gesperrt
#3798 erstellt: 25. Okt 2006, 21:54
DMITRI SHOSTAKOVICH: Cello Concerto No.1, op.107; Cello Concerto No.2, op.126
Heinrich Schiff, Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks, Maxim Shostakovich (Philips)



Vorzügliche Aufnahmen beider Cellokonzerte, von denen das zweite sich aufgrund seiner wenig "publikumswirksamen" Struktur und Thematik nie wirklich etablieren konnte, außer auf Tonräger. Schiff arbeitet sehr schön die Unterschiede zwischen dem weitaus farbigeren, abwechslungsreichen 1. und dem meditativen, in Schattierungen von Grau modellierten 2. Konzert heraus. Erstklassige Digitalaufnahme von 1984, in der Reihe "The Originals" wiederveröffentlicht.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#3799 erstellt: 25. Okt 2006, 23:37
Hallo,
heute gehört:
Corelli Concerti grossi
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Bach mit Hille Perl
amazon.de

Weinberg 14. Sym


Welch düsteres Werk...

@Thomas,
DMITRI SHOSTAKOVICH: Cello Concerto No.1, op.107; Cello Concerto No.2, op.126..
ich habe die alte Ausgabe schon seit erscheinen der CD
und mag sie noch immer, trotz Rostropovich und Kliegel.
Volle Zustimmung

Gruß
embe
Audiodämon
Inventar
#3800 erstellt: 26. Okt 2006, 09:52
Für einen schönen Start in den Tag:



Tolle Aufnahme als SACD. Energisch, aber mit viel Luft gespielt und eingefangen.
Laubandel
Ist häufiger hier
#3801 erstellt: 26. Okt 2006, 16:49
amazon.de
Mahler, Siebente Symphonie, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim.

Eine nahezu vollkommene Aufnahme der Siebten. Der große Bogen durch alle fünf Sätze ist bezwingend, ohne die Liebe zum Detail hintanzustellen. Barenboim gehört nicht zu jenen, die Mahler im Dutzend produzieren, und das zahlt sich wirklich aus. Auch klanglich überzeugend.


[Beitrag von Laubandel am 26. Okt 2006, 16:55 bearbeitet]
haptikus
Stammgast
#3802 erstellt: 26. Okt 2006, 19:19
Haydn, Cello Konzerte 1&2
mit Rostropovich von EMI Classics
- bin begeistert.
Hüb'
Moderator
#3803 erstellt: 26. Okt 2006, 20:19
Karel Ancerl Gold Edition Vol. 37
Krejci: Symphonie Nr. 2; Serenade für Orchester
+ Pauer: Fagottkonzert

Karel Bidlo, Tschech. PO, Ancerl
http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist



Ich kenne kein einziges Werk dieser CD, daher ohne Wertung und Kommentar.

Grüße

Frank
sound67-again
Gesperrt
#3804 erstellt: 26. Okt 2006, 20:20

embe schrieb:


@Thomas,
DMITRI SHOSTAKOVICH: Cello Concerto No.1, op.107; Cello Concerto No.2, op.126..
ich habe die alte Ausgabe schon seit erscheinen der CD
und mag sie noch immer, trotz Rostropovich und Kliegel.
Volle Zustimmung


Hi,

wie weit ist eigentlich die Einspielung der Vainberg-Symphonien von Chandos gediehen?

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#3805 erstellt: 26. Okt 2006, 21:21
Hallo Thomas,
Vol 3 ist recht neu.
Chandos

Gerade verklungen, Händel Orgelkonzert Nr. 14



Es folgen Klavierwerke von Bach aus dieser Edition


Hab für eine Hand voll € diese 28 Scheiben bei Ebay ergattert.
Garnicht schlecht diese Brilliant CDs.

Die Orgelkonzerte von Händel klingen exorbitant
Auch interpretatorisch gibts nix zu meckern meinerseits.
Allenfalls nicht so zackig wie Pinnock und Preston vor 20 Jahren.

Die bachschen Klavierwerke werden sämtlich auf Cembali geboten
Was ich bis jetzt höre ist nicht übel.
Für den Preis jedenfalls unglaublich

Gruß
embe
sound67-again
Gesperrt
#3806 erstellt: 26. Okt 2006, 21:38
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.6 in B minor, op.54
Berliner Sinfonie-Orchester, Kurt Sanderling (Berlin Classics/edel)



DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.9 in E-flat Major, op.70
Oslo Philharmonic Orchestra, Mariss Jansons (EMI)



Sehr scharfe Lesart der 6. durch Sanderling, auch wenn die Streicher in der Eröffnung nicht besonders sicher klingen. Holz und Blech wetzen die Scharte aus.

Ähnlich bei Jansons, nur dass die Streicher der Osloer Philharmoniker nicht unsicher, sondern etwas brav klingen.

Gruß, Thomas
embe
Stammgast
#3807 erstellt: 26. Okt 2006, 22:07
Angeregt durch obiges Posting.
Schostakovich 1. Sym mit Sanderling.

Die 6. hatte ich erst vor kurzer Zeit gehört,
ist eh meine Lieblingsaufnahme dieser Sym.

Sanderling ist der rechte Mann für diese Musik.
Auch in der 1. gefällt mir dieser spezielle Schostakovichton, den trifft Sanderling genau.
Selbst in diesem Frühwerk lugt der spätere Schosti um die Ecke...einfach herrlich.

Auch der Klang ist wunderbar weiträumig in der 1. Sym, doch sehr klar durchhörbar.

Gruß
embe
embe
Stammgast
#3808 erstellt: 26. Okt 2006, 22:34
Jetzt noch aus Langlais Messe Solennelle,
Kyrie und Gloria
amazon.de
embe
Stammgast
#3809 erstellt: 26. Okt 2006, 22:46
Zur Nacht noch einige Stücke aus
Gloria Patri von Urmas Sisask
amazon.de

Schön zum Entschweben

Gute Nacht.
embe
WolfgangZ
Inventar
#3810 erstellt: 27. Okt 2006, 00:31
@ Hüb (Stichwort: Krejci)

Hallo, Frank!

Die CD mit Werken von Isa Krejci kenne ich nicht, die Serenade habe ich aber schon vor langer Zeit im Rundfunk mitgeschnitten. Ein spritziges, originell instrumentiertes, eher lakonisches Stück neoklassizistischer Spielmusik. Ansonsten ist mir dieser Komponist (oder ist es eine Frau?) noch nicht weiter untergekommen.

Vielleicht magst Du von Deiner Hörerfahrung mit dieser CD berichten!

Gruß, Wolfgang
Hüb'
Moderator
#3811 erstellt: 27. Okt 2006, 07:13
Hallo Wolfgang,

ich teile Deine Einschätzung der Musik.
Es handelt sich um neoklassizistische/"neoromantische", gefällige Musik mit wenigen modernen Anklängen. Durchaus eigenständig, andererseits aber auch nichts, was mich beim ersten hören über die Maßen fasziniert.

Hier noch eine Kurz-Biografie.

Vielleicht bezeichnend für seine Bedeutung, dass nur wenige CDs (eine?) verfügbar scheinen. Die o. g. Supraphon-Scheibe mag man als Einsatz des tschechischen Staatslabels für "seinen" Komponisten werten.

Ich hatte die CD für 6,- € aus Neugierde gekauft (außerdem mag ich Ancerl). Insgesamt keine Fehlinvestition - aber halt auch keine Offenbarung.

Die Serenade und die Symphonie sind übrigens noch in mono aufgenommen. Die Tonqualität geht aber - bis auf 2-3 Aussetzer auf einem Kanal - in Ordnung.

Grüße

Frank
vanrolf
Inventar
#3812 erstellt: 27. Okt 2006, 22:50
W.A.Mozart - Klavierkonzert No. 17 G-Dur KV 453, Arthur Rubinstein / RCA Victor Symphony Orchestra / Alfred Wallenstein (The Rubinstein Collection RCA 1961)

amazon.de

Gruß Rolf
Audiodämon
Inventar
#3813 erstellt: 27. Okt 2006, 22:58
Diese SACD über Kopfhörer ist ein Genuss!

sound67-again
Gesperrt
#3814 erstellt: 28. Okt 2006, 10:14
Gestern im Zug:

Arthur Bliss,

Rout (Originalfassung für Kammerensemble) - The Nash Ensemble, Hyperion
Rout (Fassung für Orchester) - London Symphony Orchestra, Arthur Bliss, Lyrita
Konzert für Violoncello und Orchester - Raphael Wallfisch, Ulster Orchestra, Vernon Handley, Chandos
A Colour Symphony - BBC Welsh Symphony Orchestra, Barry Wordsworth, Nimbus

Dmitri Shostakovich,

Symphonie Nr.6 - WDR-Sinfonieorchester, Rudolf Barshai, Brilliant

Gruß, Thomas
Laubandel
Ist häufiger hier
#3815 erstellt: 28. Okt 2006, 11:35
Augenblicklich:

Lepo Sumera, Symphonie N° 3 (1988) Malmö SymfoniOrkester, Paavo Järvi. Spannende Sinfonik aus Estland. Nachher komt die Fünfte dran, in der gleichen Besetzung.

Grüße

laubandel
appleonian
Ist häufiger hier
#3816 erstellt: 28. Okt 2006, 12:26
Derzeit leise im Hintergrund:



Grieg, Edvard (1843-1907)
Peer Gynt-Suiten Nr. 1 & 2
+Funeral March in Memory of Rikard Nordraak (Version für
Bläserensemble);Old Norwegian Melody with Variations op. 51;
Bell Ringing op. 54 Nr. 6
Bergen PO, Ole Kristian Ruud
Sound:stereo & multichannel (Hybrid)
Hüb'
Moderator
#3817 erstellt: 28. Okt 2006, 19:07
Hi!

Brahms, Johannes (1833-1897)
Symphonie Nr. 1

Concertgebouw Orchestra, Ricardo Chailly


http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist

Grüße

Frank
vanrolf
Inventar
#3818 erstellt: 28. Okt 2006, 20:10
Hi Frank,

wie ist denn so Dein Eindruck (Brahms/Chailly)?

Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 30. Okt 2006, 00:23 bearbeitet]
Werdan
Ist häufiger hier
#3819 erstellt: 29. Okt 2006, 08:38
Das Ende der Sommerzeit wird mit dieser Stimme eingeläutet.

Gruss W.
Hüb'
Moderator
#3820 erstellt: 29. Okt 2006, 13:33

vanrolf schrieb:
Hi Frank,

wie ist denn so denn Eindruck (Brahms/Chailly)?

Gruß Rolf


Hüb' schrieb:

Werdan schrieb:
Hallo Frank

Schildere doch bei Gelegenheit die Höreindrücke von Chailly/Brahms. Ausgezeichnet, gut, mittel, schlecht?

Gruss W.

Hi!

Habe bisher nur die 1. und die Akademische Festouvertüre gehört.
Der Eindruck ist ausgezeichnet. Gewohnt perfekter Decca-Klang. Tolle, vollmundige und dennoch packende Interpretation.
Ob man allerdings diese Aufnahmen haben MUSS, wenn man schon über eine Reihe von Einspielungen verfügt, das kann nur jeder für sich selbst beantworten.
Für mich als großer Brahms-Fan jedenfalls eine Bereicherung.

Viele Grüße

Frank :)

http://www.hifi-foru...d=305&postID=768#768

Grüße

Frank
Hüb'
Moderator
#3821 erstellt: 29. Okt 2006, 13:39
Hi!

Bax, Arnold (1883-1953)
Sämtliche Klaviersonaten:
Klaviersonate Nr. 3

Michael Endres, Klavier


http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/9651065

Da ich die Werke zu wenig kenne, kann ich leider keinen Vergleich zur Alternativaufnahme von Ashley Wass auf Naxos herstellen.
Endres ist jedenfalls ein sehr guter Pianist, der schon für seine Mozart-Gesamtaufnahme auf Arte Nova/Oehms und seine Schubert-Einspielungen für Capiccio größtes Lob eingeheimst hat.

Hier ein Link zu seiner Homepage:
http://www.michaelendres.com/

Und noch ein Verweis auf die Klassik Heute-Rezension.

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 29. Okt 2006, 13:41 bearbeitet]
toto_el_bosse
Stammgast
#3822 erstellt: 29. Okt 2006, 14:39
Von 11 - halb12 habe ich auf OE1DD Schumanns Dritte gehört. Harnoncourt mit den Wiener Philharmonikern live und in DD5.1! Für Radio wirklich nicht übel. War das erste mal, dass ich Surroundmusik gehört habe. Nicht für jedesmal geeignet, aber es war ein Erlebnis und ein Genuß, v.a. (für mich als Schwabe wichtig) da kostenlos.
Und es wurde sogar erst nach dem 5. Satz geklatscht...

Grüßle, Toto.
WolfgangZ
Inventar
#3823 erstellt: 29. Okt 2006, 21:41


Schostakowitsch komplett mit dem Brodsky-Quartett zum Sonderpreis!

... auf Empfehlung hier vor Ort. Besten Dank an denjenigen, der's war, leider vergessen. Sehr schön!

Mit bestem Gruß, Wolfgang
sound67-again
Gesperrt
#3824 erstellt: 29. Okt 2006, 21:48
EDWARD ELGAR: Sea Pictures, op.37; Symphony No.2 in E-flat Major, op.63
Larisa Avdeyeva, USSR State Symphony Orchestra, Evengy Svetlanov (Scribendum/Melodiya)



Stimulierende, kontrastreiche Elgar-Interpretationen aus ungewohnter Quelle. Die Sea Pictures erklingen - obwohl nirgendwo auf oder in der CD-Hülle erwähnt - auf Russisch, vorgetragen von einem Mezzo mit ausgesprochen voluminöser, dramatischer Stimme.

Gegenüber den mir bekannten Einspielungen von der Insel (Barbirolli, Handley, Hickox, Thomson) sind die rhythmischen Kontraste enorm geschärft, die Tempowechsel geradezu "wild" forciert. Zumeist funktioniert dieser Ansatz hervorragend, zumal auch das russische Orchester erstaunlich souverän die Wechsel zwischen Explosivität und Intimität meistert. Sicher keine "Sea Pictures" für alle Tage, aber doch ein erfrischener Ansatz.

Der setzt sich auch in der nachfolgenden Sinfonie fort, die Svetlanov besonders im ersten Satz durch Tempoforcierung noch dramatischer, noch schärfer die häufigen Stimmungswechseln der Musik betonendd geradezu herunter"drischt". Nur 14 Minuten benötigt er für den Kopfsatz - zum Vergleich: Handley in 17 1/2 und der überaus gemächliche Sinopoli in fast 21! Hernach wirkt die reine Zeitdauer "mainstreamiger", doch auch hier entsteht das "Normale" durch ungewöhnliche Forcierungen der Tempi in die eine oder andere Richtung. Natürlich führt die anspruchsvolle Partitur, die das Orchester kaum im Blut gehabt haben kann, hier zu einigen "Ausritten" v.a. der Bläser. Insgesamt aber überaus belebend.

Der Klang (Liveaufnahme von 1977) ist überraschend gut, mit viele Tiefe und ordentlich Wumms. Anders als andere Melodiya-Aufnahmen wurden die unter dem "Srcibendum" Label in England wiederveröffentlichten in den Abbey Road Studios neu gemastert!

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#3825 erstellt: 30. Okt 2006, 09:59
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.12 in D minor, op.112 "The Year 1917"
Leningrad Philharmonic Orchestra, Evgeny Mravinsky (Melodiya)



Mravinsky hat einige der Shostakovich-Sinfonien in mehreren Einspielungen hinterlassen (inkl. diverser Radiomitschnitte), hierbei handelt es sich um die "offiziellen" Studioaufnahmen aus den 50er und 60er Jahren. Shostakovichs "Lenin"-Sinfonie nahm er 1961 auf, und die Tonqualität ist entsprechend. Allerdings zieht mich die Interpretation sofort in ihren Bann - mit dieser Erwartung habe ich die Box mit den Sinfonien 5,6,7,8,10,11,12 & 15 ja auch gekauft. Kein anderer Dirigent geht so kompromisslos zur Sache, was sich nicht nur in sehr zügigen Tempi, sondern vor allem in der Schärfe des Spiels widerspiegelt - nicht einmal Rozhdestvensky in seiner Melodiya-Aufnahme. Gerade bei einem eher mediokren Werk wie der 12. wirkt Marvinskys Lesart "charakterstiftend". Allerdings hat man niemals das Gefühl, dies sei die einzig mögliche Interpretation.

Gruß, Thomas
sound67-again
Gesperrt
#3826 erstellt: 30. Okt 2006, 13:03
PETER SCHICKELE: String Quartet No.1, "American Dreams"; Piano Quintet*; String Quartet No.5, "A Year in the Country"
Peter Schickele*, The Audubon Quartet (Centaur)



Peter Schickele ist besser bekannt unter seinem "Künstlernamen" P.D.Q. Bach, unter dem er mit seinen musikalischen Parodien (z.B. 1712 Ouvertüre, Oedipus Tex, Konzert für Klavier gegen Orchester, Konzert für Staubsauger und Orchester etc.) in Amerika große Erfolge gefeiert hat - er ist fünffacher Grammy-Gewinner. Zu seinem Werk gehören aber auch "seriöse" Stücke wie die vorliegenden beiden Streichquartette und das Klavierquintett - und Filmmusik ("Lautlos im Weltraum").

Auch in diesen für den normalen Konzertbetrieb gedachten Werken kann er den Schalk nicht ganz verstecken: So heisst einer der Sätze des 5. Quartetts "Bugs", und Schickele bezeichnet ihn auch in seinen ausführlichen Liner Notes als "perfect bug music". Dennoch sind es ernstzunehmende Stücke - der Stil ist eklektisch, oft von Jazz, aber auch Folksongs beeinflusst, und unleugbar auch mit Minimal Music Elementen und "barn music" - amerikanische Musik eben. Die beiden Quartette sind ausgesprochen unterhaltsam, und es fehlt auch nicht an besinnlichen Passagen. Natur und Naturdarstellung spielen bei Schickele ebenfalls eine große Rolle - so verwendet er auch Vogelstimmen als Basis für Melodien.

Das "Audubon Quartett" spielt mit vollem Einsatz, immer klangschön, aber auch jazzig timbriert. Leider erfährt man im Covertext über dieses Quartett (siehe: http://www.stantonmgt.com/Artists/audubon_quartet.htm) nichts. Eine sehr schöne CD für Liebhaber neo-tonaler Musik.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 30. Okt 2006, 15:31 bearbeitet]
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