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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Fressbacke
Stammgast
#3976 erstellt: 17. Nov 2006, 20:28
Zuletzt gehört (im Vergleich zu derzeitigen Angeboten seeehr günstig erworben!):

amazon.de

Davon die "Unvollendete" ... herrlich bedrohlich stellenweise (Sohnemann erkannte sofort den bösen Gargamel *gg*).

Ralf
Audiodämon
Inventar
#3977 erstellt: 18. Nov 2006, 01:35
Zum Abschluss des Abends die 5. aus dieser Box.






Über den Dirigenten:


Herbert Kegel studierte 1935–40 am Dresdner Konservatorium (Dirigieren bei Ernst Hintze und Karl Böhm, Chorleitung bei Alfred Stier, Komposition bei Boris Blacher). 1946-49 war er Kapellmeister in Pirna und am Volkstheater Rostock, bevor 1949 seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem Rundfunk begann. 1949–78 war er Leiter des Rundfunkchores Leipzig, 1949–53 Leiter des Großen Rundfunkorchesters Leipzig, 1953–60 Dirigent und 1960–78 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig, danach dessen Ehrendirigent. 1958 wurde Herbert Kegel der Titel Generalmusikdirektor verliehen. 1975–78 wirkte er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. 1977-1985 war er Chefdirigent und Leiter der Dresdner Philharmonie. Nach 1980 gab er Meisterkurse an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Herbert Kegel nahm eine Vielzahl von Werken der klassischen und zeitgenössischen Musikliteratur für den Rundfunk sowie für in-und ausländische Schallplattenfirmen auf. Sowohl mit den Klangkörpern des Rundfunks als auch mit anderen Orchestern und Chören, so der Dresdner Philharmonie, unternahm er erfolgreiche Auslandsgastspiele in die meisten europäischen Länder, nach Südamerika und Japan. Insbesondere in Japan erreichte er außerordentliche Beliebtheit. Daneben hatte er Verträge als Gastdirigent an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, dem Opernhaus Leipzig und der Semperoper in Dresden.

Herbert Kegel war von 1966–83 mit der italienischen Sopranistin Celestina Casapietra verheiratet. Der Sänger, Moderator und Schauspieler Björn Casapietra, geboren 1970, ist ihr gemeinsamer Sohn. Am 20. November 1990 schied Herbert Kegel freiwillig aus dem Leben.


[Beitrag von Audiodämon am 18. Nov 2006, 01:48 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#3978 erstellt: 18. Nov 2006, 05:38
Ich kann mich noch dunkel daran erinnerin, dass ich damals gehört habe, dass sich Kegel eines Tages in sein Auto in der Garage gesetzt und den Motor hat alufen lassen...
Warum, weiss ich aber nicht mehr? Waren es Verstrickungen mit dem DDR-Staatsapparat, mit denen er nach der Wende nicht klarkam? Ich scheine mich entfernt an so etwas zu erinnern, möchte aber hier nichts falsches behaupten. Weiss jemand mehr?
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#3979 erstellt: 18. Nov 2006, 05:57

sound67-again schrieb:

M_on_the_loose schrieb:

sound67-again schrieb:
Grauenhaft! Eine der schlechtesten Full-Price CDs, die ich je gekauft habe! Inakzeptable Leistung des MET-Orchesters in ihrem damaligen Schallplatten-Debüt als Konzertorchester.

Gruß, Thomas


Ich würde es nicht so krass formulieren. Die Aufnahme mit Levine ist OK, aber nicht besonders interessant. Das Orchester spielt aber sehr ordentlich, obwohl ich den Klang des MET Orchestra nicht sehr attraktiv finde, für meinen Geschmack einfach etwas zu dünn und monochrom, aber nicht grauenhaft.


Ich finde schon, dass man die Leistung angesichts des Renomées des Orchesters und des eigentlich vorauszusetzenden Ehrgeizes bei einem Konzert-CD-Debüt als eklatant misslungen bezeichnen muss. Es gibt viele Unsauberkeiten im Spiel - verschäft durch den extrem direkt abgenommenen, hall-losen Klang.

Ich beziehe mich da besonders auf "Le Sacre" - Jimmy the Sweat hat mal in einem Interview gesagt, es bleibe letztlich gleich, mit welchem Orchester man "Le Sacre" mache, das Ergebnis wäre aufgrund der genauen Partiturangaben jedesmal dasselbe - wenn man es erst einmal verstanden habe. Nach dieser CD musste ich den Eindruck gewinnen, dass es Levine wohl nicht verstanden hat. Seine Darstellung ist grob, undifferenziert und spannungslos.


Ich habe mir die Aufnahme nur einmal angehört, da ich sie auch nicht so toll fand, dass ich sie unbedingt haben müsste (kam aus der Bücherei), da sind mir allerdings keine grob verhauten Stellen aufgefallen, oder was auch immer man als "eklatant schlecht" bezeichnen könnte - vielleicht habe ich auch nicht so konzentriert zugehört, da mich die Interpretation nicht so gefesslt hat. Kannst Du mir ein paar Beispile geben? Ich gehe in den nächsten Tagen wieder zur Bücherei, dann werde ich mir die nochmal reinsaugen.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#3980 erstellt: 18. Nov 2006, 09:08


Völlig abgefahrene Aufnahme. Total übertrieben. Aber irgendwie auch gut. Leider leicht gekürzt. Mir scheinen auch einige Stimmen umgeschrieben, ich muss mir mal die Partitur ausleihen, um das zu überprfüfen.
Hüb'
Moderator
#3981 erstellt: 18. Nov 2006, 10:02

M_on_the_loose schrieb:
Ich kann mich noch dunkel daran erinnerin, dass ich damals gehört habe, dass sich Kegel eines Tages in sein Auto in der Garage gesetzt und den Motor hat alufen lassen...
Warum, weiss ich aber nicht mehr? Waren es Verstrickungen mit dem DDR-Staatsapparat, mit denen er nach der Wende nicht klarkam? Ich scheine mich entfernt an so etwas zu erinnern, möchte aber hier nichts falsches behaupten. Weiss jemand mehr?

Der Selbstmord wird hier auch erwähnt.
An anderer Stelle heißt es:

Im Jahr 1990 beging der leidenschaftlich arbeitende Musiker Herbert Kegel Selbstmord - unbedeutendere DDR-Dirigenten hatten die Wende elegant geschafft und den großen, unliebsamen Konkurrenten ausgebootet. Eine sorgfältige Wiedergutmachung wäre hoch an der Zeit!

Mehr konnte ich auf die Schnelle nicht finden.

Grüße

Frank
Audiodämon
Inventar
#3982 erstellt: 18. Nov 2006, 13:22
Zu den Hintergründen:




Musizieren bedeutete für Kegel immer auch ein Ankämpfen gegen die Schatten, die sich von Zeit zu Zeit, und während seiner späten Jahre wohl immer häufiger, über sein Leben legten. Nicht mehr in einer festen Chefposition und das mögliche Ende "seines" Leipziger Rundfunkchores und "seines" Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters vor Augen, ging er am 20. November 1990 in den Freitod.



Während Herbert Kegel in Japan und den Vereinigten Staaten wieder entdeckt wird ­ für den Markt dieser Länder erscheinen regelmäßig Aufnahmen von Konzertmitschnitten ­ ist der Dirigent in Leipzig beinahe vergessen. Immerhin gibt eine vor zwei Jahren erschienene und sehr lesenswerte Biografie wichtige Informationen über sein Leben und sein Wirken. Wären der 85. Geburtstag Kegels am 20. Juli 2005 und sein 15. Todestag nicht geeignete Anlässe gewesen, ihm ­ etwa durch die Benennung eines Probensaales im MDR-Studio am Augustusplatz in Herbert-Kegel-Saal ­ ein Denkmal zu setzen?

Wenigstens die Leipziger Volkszeitung erinnerte am 29. Juli 2005 an ihn: "Er ist der Vater des Leipziger Rundfunkchors, des heutigen MDR-Chores. Er hat die Voraussetzungen geschaffen, dass dieses Ensemble seit langem zu den Besten der Welt zählt. Seine Nachfolger ­ so Horst Neumann oder heute Howard Arman ­ würdigen Kegels Aufbauarbeit. Schallplatten- und Funkeinspielungen ­ jüngst erschien eine "Othello"-Gesamtaufnahme von 1954 ­ geben Auskunft über einen Mann, der sich kämpferisch für Musik engagierte."


[Beitrag von Audiodämon am 18. Nov 2006, 14:36 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#3983 erstellt: 18. Nov 2006, 14:42
Das ist jetzt ein bisschen geschummelt, weil es schon zwei, drei Wochen her ist, dass ich die Box gehört habe. Ich nutze die Gelegenheit aber gern, um die Box ausdrücklich zu empfehlen. Die Gurre-Lieder und Mosses und Aaron sind großartig.

amazon.de

Thomas
Audiodämon
Inventar
#3984 erstellt: 18. Nov 2006, 14:44
Jetzt vom leisesten ppp zum brachialsten fff:

Fressbacke
Stammgast
#3985 erstellt: 18. Nov 2006, 15:03

M_on_the_loose schrieb:


Völlig abgefahrene Aufnahme. Total übertrieben. Aber irgendwie auch gut. Leider leicht gekürzt. Mir scheinen auch einige Stimmen umgeschrieben, ich muss mir mal die Partitur ausleihen, um das zu überprfüfen.


"völlig abgefahren" trifft auch die Einspielung, die ich von Golovanov habe: Symphonie Nr.1 von Tschaikowsky ... gespielt mit der Vorgabe aus Mahlers 2., "Wild herausfahrend" - leider klanglich topfig - aber ein Erlebnis!


Die Beethoven-GA von Kegel waren seinerzeit (noch in einzeln Hüllen und dickem Pappschuber) die ersten Beethoven-Symphonien auf CD überhaupt, die wir erstanden haben ... und ich finde immer noch, daß die Einspielung eine der besseren ist - im besten Sinne "grundsolide"!

Ralf
Audiodämon
Inventar
#3986 erstellt: 18. Nov 2006, 15:10
Habe die Beethoven Sinfonien auch als einzelne SACD´s von Capriccio (Delta Music). Als Master dienten hier 1/4 Dat und CD. Was daraus gemacht wurde lässt sich wirklich hören. Klanglich eine Wonne.

Nachgereicht, da ich gestern das passende Cover nicht fand:

Fressbacke
Stammgast
#3987 erstellt: 18. Nov 2006, 15:23
Im Moment läuft bei mir gerade:



Bruch: Schottische Fantasie / de Sarasate: Airs écossais
Rachel Barton Pine, Violine / Scottish CO / Alexander Platt


Ich bin absolut begeistert! Den 4. Satz der Fantasie möchte ich fast ergreifend nennen ... die Geigerin spielt mit viel Gefühl, setzt nicht nur auf vordergründige Technik. Das Sarasate-Werk war neu für mich ... ein wunderschönes (und ebenso gespieltes) seelenvolles Werk über schottische Melodien.

Ralf
sound67-again
Gesperrt
#3988 erstellt: 18. Nov 2006, 18:30
Die eigentliche Entdeckung (zumindest für die meisten Käufer dürfte es so sein, ich kannte es schon) ist allerdings die "Pibroch Suite" von Alexander Mackenzie. Kompositorisch fast anspruchsvoller als der Bruch. Sind alles schöne Aufnahmen, wobei mir im Mackenzie die Hyperion-Aufnahme (noch) besser gefällt.

Gestern abend:

DMITRI SHOSTAKOVICH: The New Babylon (complete score), op.18; A Year is like a Lifetime -Suite, op.120
SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern, Frank Strobel (Hänssler)



Das "Ach so..." Orchester aus Kaiserslautern zeigt sich den anspruchsvollen, sehr abwechslungsreichen Partituren insgesamt sehr gut gewachsen. Die Streicher sind relativ klein besetzt, was besonders der satirischen Partitur zu dem 1927 entstandenen Stummfilm "The New Babylon" gut bekommt. Stilistisch kann man sie mit der Oper "Die Nase" oder auch den sarkastischen Elementen in der 9. Sinfonie vergleichen. Immerhin 90 Minuten kontinuierliche Musik untermalt den Film, hier in Gänze in Strobels eigener kritischer Edition eingespielt. Der Score ist durchsetzt mit Musikzitaten: so werden Themen aus Offenbach-Operetten zur Charakterisierung der faulen, lusuxverwöhnten Bourgeosie benutzt, auf der anderen Seite stehen Revolutionlieder und mehrere Variationen der Marseilleise. All das ist höchst gekonnt gemacht und sehr unterhaltsam. Der Schnitt der Musik auf CD ist "Akt-weise".

Selten hört man den Score, den Shostakovich 1965 für "Ein Jahr ist wie ein Leben" komponierte. Der Film beschreibt den Versuch von Karl Marx, von Paris nach London zu gelangen. Die Sätze der von Lew Atomyan zusammengestellten Suite sind mit "Barricades" und "Battle" etc. deutlich beschrieben, im Zentrum steht ein geschlossener 15-minütiger Satz. Die "propagandistischen" Elemente lassen deutlich an die 12. Sinfonie denken.

Das Klangbild der guten Produktion (sie enthält auch ein Interview mit Strobel über die "New Babylon" Partitur) ist klar, etwas trocken mit wenig Hall. Etwas mehr Tiefbass hätte nicht geschadet. Insgesamt wird der schlanke Klang des Orchester betont.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 18. Nov 2006, 18:30 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#3989 erstellt: 18. Nov 2006, 21:30
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.11, op.103 "The Year 1905"
Prague Symphony Orchestra, Maxim Shostakovich (Supraphon)



Die 11. ist nach den grandiosen Lazarev und Berglund nun doch etwas enttäuschend. Es fehlen die brutalen Ausbrüche im 2. und 4. Satz, außer im Massaker gegen Ende des 2. - und hier beschleunigt Shostakovich Jr. in der martialen Schlagwerkpassage (nicht wirklich ein Marsch) dermaßen, dass das Orchester einfach Mühe hat, zu folgen. Die atmosphärischen Passagen des 1. Satzes und das Adagio gelingen weit besser, und wiederum sind die Holzbläser (ja, nicht die Hörner :)) der beste Teil des Ensembles. Tiefbass fehlt in den Passagen, in denen Lazarev und Berglund einem das Schlagwerk um die Ohren hauen.

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 18. Nov 2006, 21:32 bearbeitet]
sound67-again
Gesperrt
#3990 erstellt: 18. Nov 2006, 22:59
PETERIS VASKS: Symphony No.3; Cello Concerto
Marko Ylönen, Tampere Philharmonic Orchestra, John Storgards (Ondine)



Nachdem 2004 die CD mit Vasks 2. Symphonie und dem Violinkonzert "Distant Light" den Cannes Classical Award gewonnen hatte, hier nun sozusagen das Pendant mit 3. Symphonie und Cello-Konzert (laut Vasks sein Lieblingsinstrument). Der Litauer ist wie viele zeitgenössische Komponisten ein Polystilist und "Bekenntnismusiker". Entsprechend salbungsvolle Worte im Booklet:

"What do I want to speak of with this symphony? The beauty of God's world. The destiny of humanity and the destiny of a people. Love and loyalty to ideals. Losses and the ability to rise up and move forward. Ultimately, the endless struggle between light and darkness."

Blah, blah, blah. Wenn die heutigen Komponisten soviel Musik schreiben würden wie sie drüber quatschen, ja, dann könnten sie ebsno produktiv sein wie ihre Vorgänger.

Die gute Nachricht: Das Geschwafel Vasks beeinträchtigt seine Musik praktisch gar nicht. Diese ist tonal, hoch virtuos, mit expressiver - teilweise explosiver - Kraft, aber auch subtilen Momenten. Die Symphonie steigert sich in orgiastische Klangfarben, das Cellokonzert (geschrieben für David Geringas) ist voller Inbrunst und nimmt durch seinen Fluß gefangen.

Wozu also das Geblubber?

Gruß, Thomas
Audiodämon
Inventar
#3991 erstellt: 19. Nov 2006, 01:08
Immer wieder gerne bei mir gehört:

ph.s.
Inventar
#3992 erstellt: 19. Nov 2006, 02:25
Höre gerade Debussy`s Préludes gespielt von Debussy.

amazon.de

Claude Debussy
Préludes (12 Stücke für Klavier, Heft 1)
Claude Debussy, Klavier
Dal Segno (CODAEX)
sound67-again
Gesperrt
#3993 erstellt: 19. Nov 2006, 13:19
Nach der saft- und kraftvollen Symphonik Vasks heute vormittag etwas intimeres:

DMITRI SHOSTAKOVICH: String Quartet No.1 in C, op.49; String Quartet No.2 in A, op.68
Brodsky Quartet (Teldec)



Die zwei frühen Quartette sind noch deutlich "verbindlich", hierzu passt das "runde" Spiel des Brodsky Quartetts sehr gut. Auch die Tonqualität ist hervorragend, eine Wohltat nach der nervigen "Authentizität" des Melodiya-Klangs für das Borodin-Quartett.

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#3994 erstellt: 19. Nov 2006, 13:58

sound67-again schrieb:
Die zwei frühen Quartette sind noch deutlich "verbindlich", hierzu passt das "runde" Spiel des Brodsky Quartetts sehr gut.

Ich empfinde das Spiel des Quartetts eher "aufgekratzt-energisch" als "rund".

Grüße

Frank
sound67-again
Gesperrt
#3995 erstellt: 19. Nov 2006, 13:59

Hüb' schrieb:
Ich empfinde das Spiel des Quartetts eher "aufgekratzt-energisch" als "rund".


Also im Vergleich zu den Borodins ...

Gruß, Thomas
Thomas228
Stammgast
#3996 erstellt: 19. Nov 2006, 13:59
Ich habe den Morgen mit den Schübler-Chorälen aus der Brilliant-Gesamtausgabe begonnen. Es ist ja eine immer wieder gestellte Frage, ob sich der Kauf einer solchen Box lohnt. Für mich schon. Die genannten Choräle - es handelt sich um Orgelwerke - hätte ich wohl nie gekauft und damit nie gehört, wenn sie nicht bei der Gesamtaufnahme dabei wären. So kenne ich sie und kann sagen: Sie gefallen mir gut.

amazon.de
sound67-again
Gesperrt
#3997 erstellt: 19. Nov 2006, 15:32
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.5 in D minor, op.47; The Song of the Forests (original version), op.81*
Leningrad Philharmonic Orchestra, USSR State Academic Choir and Symphony Orchestra*, Evgeny Mravinsky (Melodiya)



Oft wirken Interpreten in historischer Entfernung größer als sie sind. Mravinskys Aufnahme der 5. Symphonie von 1953 ist wahrlich nicht besonders bemerkenswert. Mravinsky favorisiert zügige Tempi und macht sonst nichts anders als andere Dirigenten in dieser Musik seitdem auch gemacht haben. Auffallend ist nur das deutliche "spot-lighting" einzelner Instrumente durch die "Tonregie", die ihren Namen hier wirklich verdient hat. Einige Bläsereinsätze wirken alles andere als sattelfest, Tiefbass ist in der Mono-Aufnahme gar nicht vorhanden.

Den "historischen Wert" der CD sichert immerhin die Premierenfassung (und unmittelbar darauf folgende Aufnahme) der Kantate "Das Lied der Wälder", die Shostakovich seine Zuhörer im Nachinein vermutlich vergessen machen wollte. Das "Werk" wurde mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet, was sehr passend ist: Es preist (u.a.) Stalin - und zwar als den "großen Gärtner", der den Boden für sein Volk bereitet.

Shostakovich schmiss im "Lied der Wälder" sein eigenes Idiom völlig über Bord, herausgekommen ist gesichtslose Nachromantik patriotischer Ausrichtung - wie auch in den schwächeren seiner Filmmusiken. Hier gibt es, außer der Tatsache des ganz offensichtlichen Kniefalls vor der Staatsführung, nichts von Interesse. Kein Wunder, dass das Werk hernach nur noch selten aufggeführt und aufgenommen wurde.

Gruß, Thomas
Laubandel
Ist häufiger hier
#3998 erstellt: 19. Nov 2006, 17:38
amazon.de

Und zwar den Schubert-Haas. Auch eine komponierte Interpretation; Haas ist ein interessanter zeitgenössischer Komponist aus Österreich, der viel mit Obertonakkorden und daraus abgeleiteter Mikrotonalität operiert, durchaus anhörenswert. Derartige Klangstrukturen arbeitet er auch aus Schubert heraus, zumal in den gestauten Dominanten. Die äußerst heruntergefahrenen Tempi haben für mein Gefühl mit Schubert wenig zu tun, sind aber Teil von Haas' Klangkonzept. Nachher kommten noch zwei Originalkompositionen von Georg Friedrich Haas dran: "Natures mortes" (Donaueschingen 2003) und das Cellokonzert.

Grüße

laubandel
ph.s.
Inventar
#3999 erstellt: 19. Nov 2006, 17:46
amazon.de

Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquintette
Grumiaux-Trio, Arpad Gerecz, Max Lesueur
Philips (Universal)

Ich höre die Aufnahme heute das erste Mal. Klanglich scheint sie in Ordnungzu sein. Die Aufteilung der Instrumente ist ausgeglichen und der Sound ist sehr präsent. Zur Interpretation kann ich noch nicht viel sagen. Die Tempi sind wie von anderen Aufnahmen gewohnt; insgesamt würde ich sagen: bis jetzt alles in allem ganz stimmig, aber auch nicht außergewöhnlich.
sound67-again
Gesperrt
#4000 erstellt: 19. Nov 2006, 19:57
ARNOLD BAX: Viola Sonata; Concerto Piece for Viola and Piano; Legend for Viola and Piano; Trio for Piano, Violin and Viola



Vier Werke von Bax, an denen die Viola beteiligt ist. Dabei stammt "Legend" aus der Kernphase von Bax' Schaffen (1929), das Concert Piece und das abschließende Trio sind Frühwerke. Von der üppig-romantischen Bratschensonate und "Legend" gibt es auch andere Aufnahmen.

Der Klang dieser CD favorisiert das Klavier, die Viola droht in manchen tumultuösen Passagen fast unterzugehen. Ansonsten aber alles im grünen Bereich: gutes Musizieren, solide Musik, transparenter Klang.

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#4001 erstellt: 19. Nov 2006, 20:06
Dvorak, Anton (1841-1904)
Symphonien Nr. 8+9

Staatskapelle Berlin, Otmar Suitner


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Absolut gesehen sicher keine konkurrenzlose Einspielung.
Sehr gute Qualität von Interpretation und Klang - im Budget-Bereich IMHO ohne Alternative.

Grüße

Frank
embe
Stammgast
#4002 erstellt: 20. Nov 2006, 00:54
Hallo,
seit Freitag mein Programm.
Tschaikovsky 6. Sym mit Norrington und den Stuttgartern
im TV, anschliessend mit Solti auf DVD.
Bei Norrington erklingt Tschaikovsky fahl und drahtig.
Solti lässt Energien frei die mir bei Norrington einfach fehlen.
Interessant und spannend ist das beides allemal.

Muffat div. Concerti...MDG
Marcello div Concerti...

Vorhin gesehen und gehört im TV:
Vivica Genaux Portrait...die räubert in Bartoli Gefilden und das nicht schlecht

Christoph v. Dohnanyi, Portrait
deshalb jetzt:
Bartok Musik f. Strings, Perc & Celesta
mit Dohnanyi und den Cleveländern.

Momentan is nix mit Bildchen, weil mein DSL Vertrag
abgelaufen ist und die T-com halt was länger braucht um
AOL abzulösen
Und mein Modem....chrrr...schnarch

Gruß
embe
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4003 erstellt: 20. Nov 2006, 04:41

embe schrieb:
Hallo,
seit Freitag mein Programm.
Tschaikovsky 6. Sym mit Norrington und den Stuttgartern
im TV, anschliessend mit Solti auf DVD.
Bei Norrington erklingt Tschaikovsky fahl und drahtig.
Solti lässt Energien frei die mir bei Norrington einfach fehlen.
Interessant und spannend ist das beides allemal.


Dass Solti wesentlich mehr Energie freisetzt, kann ich Dir ohne weiteres glauben, ohne dass ich seine Aufnahme gehört habe. Das ist ja bei Solti fast immer so. Wenn Du den Vergleich interessant fandest, solltest Du Dir die Norrington-Aufnahme vielleicht mal auf CD anhören. TV ist wahrscheinlich nicht das klanglich optimale Medium für Orchestermusik. Wir haben die Aufnahme gerade ziemlich ausführlich diskutiert, im Smetana-Thread: http://www.hifi-foru...ad=1555&postID=17#17 Da Du ja für unterschiedlich Interpretationsansätze offen zu sein scheinst, könnte Dich das vielleicht interessieren.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4004 erstellt: 20. Nov 2006, 05:07

sound67-again schrieb:
DMITRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.5 in D minor, op.47; The Song of the Forests (original version), op.81*
Leningrad Philharmonic Orchestra, USSR State Academic Choir and Symphony Orchestra*, Evgeny Mravinsky (Melodiya)



Oft wirken Interpreten in historischer Entfernung größer als sie sind. Mravinskys Aufnahme der 5. Symphonie von 1953 ist wahrlich nicht besonders bemerkenswert. Mravinsky favorisiert zügige Tempi und macht sonst nichts anders als andere Dirigenten in dieser Musik seitdem auch gemacht haben. Auffallend ist nur das deutliche "spot-lighting" einzelner Instrumente durch die "Tonregie", die ihren Namen hier wirklich verdient hat. Einige Bläsereinsätze wirken alles andere als sattelfest, Tiefbass ist in der Mono-Aufnahme gar nicht vorhanden.


Manchmal ist es aus der Ferne auch schwieriger, die Qualität und den Wert des Objektes zu erkennen. Der Wert dieser Aufnahme liegt weniger in irgendwelchen sensationellen Enthüllungen, sondern darin, wie musikalisch genau auf den Punkt und eindeutig im Tonfall das alles ist. Es ist daher nicht überraschend, dass Mravinsky's verschiedene Aufnahmen gerade dieser Symphonie einen solchen Modelcharakter haben und oft imitiert wurden. Für die Zeit und die Quelle klingt die Aufnahme sogar ziemlich passabel, auf jeden Fall haben die das ganz gut hingekriegt, trotz der Limitationen das Aufnahmemediums das Orchester ziemlich gut einzufangen. Gerade das stellenweise Heranzoomen macht es möglich, einen ziemlich guten Eindruck vom Klang und der Spielkultur, die das verdiente Kollektiv das akademische symphonische Orchester der Leningrader staatlichen Philharmonie (der Titel "verdientes Kollektiv" war dem Orchester erst im Vorjahr verliehen worden) zu dieser Zeit hatte. Klar, das ist nicht alles "perfekt", ein paar Einsätze sind etwas verwackelt und das Blech ganz am Ende klingt überraschend angestrengt. Aber man kann schön hören, was die musikalische und Klangvostellung bei diesen Leuten war, die ein besonders enges Verhältnis zu DSCHs Musik hatten. Besonders interessant ist es auch, diese Aufnahme mit der von 1938 und späteren zu vergleichen.
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4005 erstellt: 20. Nov 2006, 05:10

Hüb' schrieb:
Dvorak, Anton (1841-1904)
Symphonien Nr. 8+9

Staatskapelle Berlin, Otmar Suitner


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Absolut gesehen sicher keine konkurrenzlose Einspielung.
Sehr gute Qualität von Interpretation und Klang - im Budget-Bereich IMHO ohne Alternative.

Grüße

Frank
:prost


Aus dem Zyklus habe ich mir neulich die 7.Symphonie angehört und war ziemlich überrascht, im positiven Sinn, da ich von Suitner eher kapellmeisterisch gepflegtes, aber nichts besonders aufregendes erwartet hatte. Diese 7. ist aber eine sehr intensive, bissige, sehr aufregende Aufnahme. Ich freue mich schon darauf, mehr aus dem Zyklus zu hören.
sirene
Hat sich gelöscht
#4006 erstellt: 20. Nov 2006, 14:44
Guten Tag, embe,

auch ich höre gerade diese DECCA LP, vorige Woche gekauft:
Anton BRUCKNER Symphonie Nr. 1 c-moll Linzer Originalfassung 1865/66 Wiener Ph. / Claudio ABBADO DECCA SXL 21217 B Stereo
Titelseite: Linz, Stahlstich P 1970 Made in Germany. Ist die Aufnahme von 1970? oder 69?

höre aber auch die sehr gut erhaltene:
SOLER Ausgewählte Werke für Cembalo (Sonaten u. Konzert G-dur ) / Rafael Puyana
PHILIPS STEREO 838 433 LY auf der Innenhülle ein Name und "´69 April"
und
Max BRUCH Symphony Nr. 2 in F minor / Julius RIETZ Concert Overture / Jorge Mester, The Louisville Orchestra RCA Gold Seal GL 25017
Ich weiß zwar nicht wie ich die Aufnahme eischätzen soll,
doch LPs für 1en € mit seltener aufgenommenen Komponisten / Werken lasse ich nicht im Regal stehn.

Gruß aus Berlin, sirene

Danke, M-on-the-loose !


[Beitrag von sirene am 20. Nov 2006, 21:19 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4007 erstellt: 20. Nov 2006, 14:49

sirene schrieb:
Guten Tag, embe,

auch ich höre gerade diese DECCA, vorige Woche gekauft:
Anton BRUCKNER Symphonie Nr. 1 c-moll Linzer Originalfassung 1865/66 Wiener Ph. / Claudio ABBADO DECCA SXL 21217 B Stereo
Titelseite: Linz, Stahlstich P 1970 Made in Germany. Ist die Aufnahme von 1970? oder 69?

Gruß aus Berlin, sirene


Laut Berky's im allgemeinen sehr verlässlicher Diskographie:
Abbado Vienna Phil 20/11 & 2/12/69

http://www.abruckner.com/discography/symphonyno1/
Laubandel
Ist häufiger hier
#4008 erstellt: 20. Nov 2006, 22:35
Angeregt von JohnD's Ravel-Thread hab ich mir aufgelegt:




Luftig, duftig, schön! Sehr farbenreich und transparent. Ein Liszt aus dem Jungbrunnen; ganz im Gegensatz zu normal-philharmoischem Orchester-Liszt, den ich oftmals nicht mit Überzeugung zu Ende hören kann.

Also, bei nächster Gelegenheit gehören Immerseels Ravel und Rimsky-Korsakov angeschafft.

Grüße

laubandel
AladdinWunderlampe
Stammgast
#4009 erstellt: 20. Nov 2006, 22:49
Hallo Laubandel,

Immerseels Rimski-Korsakow/Borodin-CD kann ich nur empfehlen - allerdings vor allem wegen Borodins konzis farbiger
Steppenskizze und den hübschen Polowetzer Tänzen; dagegen werden die leerlaufenden Sequenzen in Rimski-Korsakows Shéhérazade und vor allem in der Ouvertüre Russische Ostern für meine Ohren auch nach der klanglichen Entschlackungskur nicht grundsätzlich besser.

Ich höre mir das Ganze aber jetzt trotzdem noch mal an...


Herzliche Grüße
Aladdin
Thomas228
Stammgast
#4010 erstellt: 20. Nov 2006, 23:39
Wenn es darum geht, empfehlenswerte Platten von Naxos zu nennen, fällt immer sehr schnell der Name Kliegel. Zu Recht, wie auch diese CD zeigt. Das Orchester kann qualitativ nicht mithalten, fällt aber auch nicht negativ auf.

amazon.de

Thomas
Thomas228
Stammgast
#4011 erstellt: 20. Nov 2006, 23:42
Das gibt´s doch nicht! Kaum lobe ich Kliegel, werde ich befördert.

Thomas
Hüb'
Moderator
#4012 erstellt: 20. Nov 2006, 23:55

Thomas228 schrieb:
Wenn es darum geht, empfehlenswerte Platten von Naxos zu nennen, fällt immer sehr schnell der Name Kliegel. Zu Recht, wie auch diese CD zeigt. Das Orchester kann qualitativ nicht mithalten, fällt aber auch nicht negativ auf.

amazon.de

Thomas

Wie ist denn die Klangqualität?
Ich frage, weil es sich ja um eine ältere Naxos-Produktion handelt.

Grüße

Frank


PS: Glückwunsch zur "Beförderung"!
Hüb'
Moderator
#4013 erstellt: 21. Nov 2006, 09:05
Aus Anlass des wenig beachteten Prokofieff-Threads:

Prokofieff: Sonate für Cello & Klavier op. 119
Michal Kanka (Cello), Jaromir Klepac (Klavier)
Praga, DDD

aus dieser Box:


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Grüße

Frank
Thomas228
Stammgast
#4014 erstellt: 21. Nov 2006, 13:01

Hüb' schrieb:

Thomas228 schrieb:
Wenn es darum geht, empfehlenswerte Platten von Naxos zu nennen, fällt immer sehr schnell der Name Kliegel. Zu Recht, wie auch diese CD zeigt. Das Orchester kann qualitativ nicht mithalten, fällt aber auch nicht negativ auf.

amazon.de

Thomas

Wie ist denn die Klangqualität?
Ich frage, weil es sich ja um eine ältere Naxos-Produktion handelt.

Grüße

Frank



Mit der Klangqualität bin ich zufrieden. Sicher keine Top-Aufnahme, aber auch weit entfernt von den dumpfen Anfangsaufnahmen bei Naxos.

Gruß, Thomas
op111
Moderator
#4015 erstellt: 21. Nov 2006, 21:58
Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 6 h-moll

Staatliches Sinfonie-Orchester des Kultusministeriums der UdSSR
Gennadij Roshdestwenskij

Melodiya / BMG 1988

WDR Sinfonieorchester, R. Barschai (Brilliant) zum Vergleich

An der Melodiya-Aufnahmeästhetik/-regie stört mich die artifizielle Intensitätsstereophonie, speziell das nervöse spotlight-artige Hervorheben einzelner Instrumente und -gruppen, das mich an Deccas Phase-4-Masche erinnert.

Roshdestwenskijs trocken-sakrastisch pointierter Stil hingegen gefällt mir deutlich besser als Barschais schon etwas langweilige pedantisch neutrale Herangehensweise.

Gruß


[Beitrag von op111 am 21. Nov 2006, 21:59 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#4016 erstellt: 21. Nov 2006, 22:06
Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975)
Symphonie Nr. 6

WDR SO, Barshai
Brilliant, DDD


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Langweilig? Never ever.

Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 21. Nov 2006, 22:10 bearbeitet]
op111
Moderator
#4017 erstellt: 21. Nov 2006, 22:10
Hallo Frank,

Hüb' schrieb:
Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975) Symphonie Nr. 6 WDR SO, Barshai Brilliant, DDD
Langweilig? Never ever. :D

das ist eine Frage der Hörerfahrung,
probier es aus

Gruß
Audiodämon
Inventar
#4018 erstellt: 21. Nov 2006, 22:24
Endlich entspannen und loslassen mit:

Hüb'
Moderator
#4019 erstellt: 21. Nov 2006, 23:12
Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975)
Symphonien Nr. 6+7

Gürzenich-Orchester Köln, Dimitrij Kitaenko
Capriccio, DDD


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Die 6. gefällt mir in der Tat besser als bei Barshai.
Packender in den dramatischen Passagen, lyrischer und ergreifender (weil langsamer) in den elegischen Momenten.

Grüße

Frank
toto_el_bosse
Stammgast
#4020 erstellt: 21. Nov 2006, 23:28

Hüb' schrieb:
Schostakowitsch, Dimitri (1906-1975)
Symphonien Nr. 6+7

Gürzenich-Orchester Köln, Dimitrij Kitaenko
Capriccio, DDD


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist

Gibt´s auch deutlich günstiger, z.B. hier!

, Toto.
Hüb'
Moderator
#4021 erstellt: 21. Nov 2006, 23:36
Da wo ich die Box her habe...
Laubandel
Ist häufiger hier
#4022 erstellt: 21. Nov 2006, 23:58
Mahler, Zweite, SWR RSO Stuttgart, Sir Roger Norrington.

Radiomitschnitt, 7. Juli 2006.



Mannomann der geht aber ran! So hab ich die Temposteigerungen im Ersten Satz aber noch nicht gehört.
Gewöhnungsbedürftig die Umsetzung der Phrasierung am Anfang des 2. Satzes, wird ja sonst immer staccato gespielt, hier aber sehr dicht, à la Bogenvibrato. - Das Scherzo wie zu erwarten sehr rasch, ganztaktig, bukolisch im Charakter.
- Bin gespannt wann Hänssler & Gretler das rausbringt.

Grüße

laubandel
Hüb'
Moderator
#4023 erstellt: 22. Nov 2006, 09:10
Hindemith, Paul (1895-1963)
Streichtrios Nr. 1 & 2 (1924 & 1933)

Deutsches Streichtrio (Hans Kalafusz, Jürgen
Weber, Reiner Ginzel)
CPO, DDD, 1996


http://www.jpc.de/jp.../rk/home/rsk/hitlist


Hindemith, Streichtrio Nr. 1 op. 34 und Nr. 2;
Deutsches Streichtrio;
cpo/jpc CD 999 283-2 (WD: 45 '231 DDD
Aufnahmedatuni: 1994,1995
Klangbild: Natürlich, präsent, klar und gut
konturiert.
Fertigung: Einwandfrei.

Trotz der sich erfreulicherweise rasch mehrenden
Einspielungen Hindemithscher Musik auf
Tonträgern können immer noch Aufnahmen
erscheinen, die bislang gänzlich unbekannte Gattungen
seines gewaltigen CEuvres erschließen. Dazu
gehören auch die beiden hier erstmals auf CD eingespielten
Streichtrios von 1924 beziehungsweise 1933.
Sie zählen zu seinen interessantesten, ja abenteuerlichsten
Werken, die sich im 20. Jahrhundert allenfalls
noch mit den Streichtrios von Webern - übrigens
war Hindemith an der deutschen Erstaufführung
von Weberns Trio als Bratscher beteiligt - und
Schönberg qualitativ vergleichen lassen. Hindemiths
Trio Nr. 1 op. 34 ist ein radikal „neobarockes" Werk, in
welchem „barocke" Satzanlagen wie die Fuge oder
die Toccata den Vorgang eines geradezu enthemmten
Musizierens initiieren. Das Trio Nr. 2 hingegen ist
eines der wichtigsten Werke aus der Übergangszeit
zu seinem „Mathis "-Stil, das sich, erstaunlich genug,
am späten Beethoven orientiert.
Das Deutsche Streichtrio ist gewiß ein solide musizierendes,
bestens eingespieltes Ensemble; nur verfehlt
es gänzlich den Ton und den Charakter der
schnellen Sätze aus dem Trio Nr. 1. Es reproduziert
gewissermaßen das Vorurteil, daß der „Neobarock"
eine reichlich akademische, spröde, doktrinäre, ja
freudlose Angelegenheit sei. Spielte Hindemith
selbst 1928 die „Toccata" aus diesem Werk als ein turbulentes,
entfesseltes, radikal modernes Stück Musik
ein, so spielt das Deutsche Streichtrio allzu bequem
und behäbig. Wesentlich besser und adäquater fällt
die Interpretation des Trios Nr. 2 aus. Hier trifft das
Ensemble genau den richtigen Impetus des Musizierens,
indem es etwa durchaus gängige Spielfiguren in
musikalische Gesten verwandelt: Das Cello fährt
eruptiv heraus, die Geige beginnt gewissermaßen
musikalisch zu toben, die Bratsche fährt polternd
dazwischen. Hinzu kommt noch eine Spontaneität
des Spielens, die so wirkt, als entstünde die Musik
erst im Vorgang des Musizieren. Giselher Schubert

Vor dem Hintergrund der Seltenheit des Repertoires und des günstigen Preises (4,99 €) mag ich die Interpretation des 1. Trios nicht so kritisch sehen. Schön, dass es überhaupt zu hören ist.

Grüße

Frank
sound67-again
Gesperrt
#4024 erstellt: 22. Nov 2006, 11:16
DMIRTRI SHOSTAKOVICH: Symphony No.6 in B minor
Russian National Orchestra, Vladimir Jurowski (Pentatone SACD)



Vorzügliche Aufnahme der sechsten Symphonie: Jurowskis Tempi im Largo sind noch getragener als die Barshais (19:59 gegenüber 18:50), er erhält aber den Spannungsbogen wunderbar und differenziert sehr fein zwischen Passagen absoluten "Trübsinns" und den wärmeren Einsprengseln in der zweiten Hälfte des Satzes. Als Kontrast sind die beiden darauffolgenden Sätze sehr zügig genommen, im Scherzo nochmals 20 Sekunden schneller als Barshai. Die beiden Sätze gewinnen unter Jurowski einen ausgesprochen ballettösen Charakter.

Der Klang des Russischen Nationalorchesters ist überraschend feinsinnig in den Details, aber wenns darauf ankommt kracht das Blech wie zu besten Sowjetzeiten. Gottlob ist die Klangqualität um Längen besser als zu jeder Sowjetzeit - kraftvoll, plastisch, transparent und präsent zugleich, auch kleinste Details entgehend nicht der Lupe der Pentatone-Ingenieure. Aber von denen ist man dergeleichen ja schon gewöhnt. Eine der eindrucksvollsten 6., die ich bis dato gehört habe (und dazu gehören Järvi, Maxim S., Kondrashin, Mravinsky, Barshai, Jansons, Kitajenko, Haitink und Rozhdestvensky).

Gruß, Thomas


[Beitrag von sound67-again am 22. Nov 2006, 11:33 bearbeitet]
M_on_the_loose
Hat sich gelöscht
#4025 erstellt: 22. Nov 2006, 11:23

sound67-again schrieb:
Der Klang des Russischen Nationalorchesters ist überraschend feinsinnig in den Details, aber wenns darauf ankommt kracht das Blech wie zu besten Sowjetzeiten.


Wie sieht's mit Blech-Vibrato aus?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Vladimir und Michail Jurowski?
sound67-again
Gesperrt
#4026 erstellt: 22. Nov 2006, 11:31

M_on_the_loose schrieb:

sound67-again schrieb:
Der Klang des Russischen Nationalorchesters ist überraschend feinsinnig in den Details, aber wenns darauf ankommt kracht das Blech wie zu besten Sowjetzeiten.


Wie sieht's mit Blech-Vibrato aus?


Kräftig. Ganz besonders, wenn der Solotrompeter im ersten Satz das Kopfmotiv zitiert (5:20 in dieser Aufnahme).


Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Vladimir und Michail Jurowski?


Michail: Vater.
Vladimir: Sohn.
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