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Lautsprecherboxen aus Zweiter Hand - Mein Hörvergleich

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ThaDamien
Inventar
#51 erstellt: 05. Mrz 2010, 10:52
Wenns nur zum Spaß ist ;-) kann ich das durch aus nachvollziehen. So etwas ähnliches habe ich mal mit "Novex" Car-Hifi-Krempel für meinen Dad mit machen müssen. Auch wenns etwas "OT" ist scheinen diese Billigproduktionen doch meistens irgendwo stärken zu haben(im Vergleich zum Rest). Mit etwas gemodde und ordentlichem Einbau kann man auch da etwas rausholen. Die Frage ist nur immer ob sich der Aufwand lohnt. Da muss man schon "Spaß" an der Sache haben sonst kann man leicht gefrustet sein.


Mein erster Flohmarktkauf waren Quadral All-Craft genaue nummer unbekannt für damals noch 80 DM das Paar in gutem Zustand (lediglich das Stoffgitter hatte einen Riss) würden sie hier auch in den Thread passen. Ich hab sie Damals abgegeben da sie noch diese "alte" Quaderform hatten und ich auf Surround umgestiegen bin. Für umgerechnet 40 euro nen super Kurs.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 05. Mrz 2010, 12:08
Ja, die Quadral-Boxen trafen damals zum kleinen Preis auch meinen Geschmack. Bei Ebay erzielen selbst die einfachen Allcraft-Boxen Preise, die diese Modelle ungeeignet für diesen Thread machen. Aber die Flohmarktsaison kommt ja mit großen Schritten auf uns zu ...
CarstenO
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 07. Mrz 2010, 13:44

CarstenO schrieb:
Hoch- und Mitteltöner sind der zuvor beschriebenen Pioneer CS-970 ähnlich, wenn nicht sogar mit diesen identisch.


Guten Morgen zusammen,

gestern habe ich aus den No-Name-Boxen Bausätze gemacht und die Gehäuse entsorgt. Die verwendeten Chassis trugen zwar kein Pioneer-Label, aber dafür Typenbezeichnungen der Pioneer-Chassis, die es auch für den Selbstbau zu kaufen gab.

Der Hochtöner hat es mir angetan ...

Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 21. Mrz 2010, 21:55
Guten Abend,

die Verwertungsaktion für die mutmaßlichen Fehlkäufe ist in vollem Gange. Eine Dreiwege-Standbox mit den og.g. Altchassis nähert sich der Fertigstellung.

Um die Grundlage für mein nächstes Projekt ("Prima Musikhören mit Taschengeldbudget" oder so) zu finden, benötige ich ein Paar wohlklingender, funktionsfähiger Lautsprecherboxen.

Vielleicht können diese Boxen ihren Weg in mein Projekt finden:



Es handelt sich um eine JBL XPL 140, die ´mal weit über 2000,00 DM pro Paar gekostet haben müsste. Das Modell ist sehr prominent mit Titankalotten im Mittel- und Hochtonbereich bestückt, sowie mit einer in Schaumstoff ( ) eingespannten Pappe. Markteinführung muss vor rund 20 Jahren gewesen sein.

Nun, ich bin gespannt, in welchem Zustand mich die JBL XPL 140 erreichen ...

Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 22. Mrz 2010, 19:58

CarstenO schrieb:
Nun, ich bin gespannt, in welchem Zustand mich die JBL XPL 140 erreichen ...


Als Totalschaden! Kalotte eines Mitteltöners eingedrückt.

Tja, der nächste bitte.
Hüb'
Moderator
#56 erstellt: 23. Mrz 2010, 10:10
Hallo Carsten,

was stand denn in der Artikelbeschreibung und wie war der Preis?
Eine Demontage des MT und ein "Ausbeulen" der Kalotte scheint nicht möglich?

Grüße
Frank
CarstenO
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 23. Mrz 2010, 10:17

Hüb' schrieb:
Hallo Carsten,

was stand denn in der Artikelbeschreibung und wie war der Preis?


Keine Einschränkungen und nach Rückfrage beim Verkäufer "einwandfreier Zustand". Preis? Äähm, tja, also, ... 5,50 EUR mit Selbstabholung.


Hüb' schrieb:
Eine Demontage des MT und ein "Ausbeulen" der Kalotte scheint nicht möglich?


Ich habe über Metallkalotten gelernt, dass ein schadloses Ausbeulen nicht möglich ist und habe die Boxen gelassen, wo sie waren: beim Besitzer.

Carsten
Hüb'
Moderator
#58 erstellt: 23. Mrz 2010, 10:20

Keine Einschränkungen und nach Rückfrage beim Verkäufer "einwandfreier Zustand".

Ich habe kein Verständnis für solche Verkäufer.
5,50 €? Wie schlecht muss die Beschreibung da wohl gewesen sein...
CarstenO
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 23. Mrz 2010, 10:35

Hüb' schrieb:
5,50 €? Wie schlecht muss die Beschreibung da wohl gewesen sein... :prost


Tja, weder auf dem Photo, noch anhand des Textes ließ sich erkennen, wer der Hersteller dieses doch relativ seltenen Modells ist. Nur die Modellbezeichnung "XPL-140" weckte mein Interesse.

Die XPL-Reihe war die letzte große Serie, bevor JBL, Infinity und Harman/Kardon zur Hausmarke des MediaMarktes wurden. Für die damals aufgerufenen 2800 DM für das Paar der XPL-140 gab es m.E. besser klingende Alternativen.

Ich vermute, viele andere hier im Forum hätten die Boxen trotz des Schadens mitgenommen.

Carsten
ThaDamien
Inventar
#60 erstellt: 23. Mrz 2010, 10:48
@Carsten:
Du hast schon richtig gehandelt, ordentliche Metallkalotten weisen nicht die Eigenschaften auf, die man von den gewöhnlichen Metallen kennt.

Meist sind sie relativ hart dies geht auf Kosten der Zähigkeit was die Umformbarkeit extrem einschränkt.

Während es in die eine Richtung noch möglich ist kann der Weg in die Ursprungsform schon zu viel des Guten sein.

Das hattest du also richtig in Erinnerung ;-). Bei TMTs kann dies wieder anders aussehen da hier auch "etwas schwerere" Membranen zum Einsatz kommmen können und man eine ausreichende Festigkeit auch über die Dicke des Materials oder zusätzliche Oberflächenbehandlungen erreichen kann.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 25. Apr 2010, 16:19
Guten Tag,

das schöne Wetter dient nicht nur dem Angrillen, sondern auch dem "Antrödeln". Mein heutiges Mitbringsel ist ein Paar TSM Puris 200:



Vom ersten Höreindruck her ist es die beste Box in diesem Thread und auch die erste, die m.E. unter aktuellen Modellen mithalten kann. Im Vergleich mit den anderen üblichen Verdächtigen



darf die TSM Puris 200 zeigen, was sie kann. Die Puris 200 ist mit zwei 130 mm Tieftönern bestückt, die im selben Volumen arbeiten. Die 25er-Kalotte ist recht niedrig angekoppelt. Die Lautsprecherkabel passen bis maximal 1 qmm Stärke in die einfachen Klemmterminals. Die Boxen hatten einen Neupreis von 700 DM.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 25. Apr 2010, 17:37
Als Erstes habe ich mein "Ohrenmerk" darauf gelegt, ob sich das Klangbild von den Boxen löst. Tut es. Auch scheinen Tief- und Hochtöner hinsichtlich ihrer Detailwiedergabe etwa die gleiche Qualität zu haben. Zumindest erzielen die TSM Puris 200 eine homogene Wiedergabe diverser Stockfisch-Titel.

Tonal könnte die Box für meinen Geschmack etwas weniger Hochton-Glitzer-Glanz machen. Das war wohl seiner Zeit (Anfang der 80er) dem geschuldet, dass die Boxen zwischen Simmel und Konsalik im Bücherregal auch noch etwas luftig klingen sollten. Das klingt nun freistehend umso besser. Ohne Simmel und Konsalik.

Sehr erstaunlich finde ich die recht tiefreichende und kräftige Basswiedergabe. So etwas haben heute nur wenige Regalboxen. Okay, diese tun´s dann auch präziser.

Ein weiterer Titel ist das Album von Rolf Kühn mit der NDR Bigband. Bläser und Becken schmettern schön. Von Kühn´s Klarinette würde ich gerne etwas mehr "Holz" ("Falling In Love With Love") hören. Der gleiche Titel brannte mir mit der Canton Karat 720 richtig in den Ohren, die TSM Puris 200 ist da besser.

Die räumliche Abbildung ist sehr gut in Breite und Tiefe, wenn auch nicht ganz so stabil, wie mit der Mordaunt Short Avant 902i oder der Quadral Platinum S.

Fazit: Wer auf dem Trödelmarkt seine Kräfte nur für ein Paar Boxen aufwenden kann und sich zwischen Canton LE 500 und TSM Puris 200 entscheiden soll, greift zur TSM.

Die TSM stellt sich im Ranking vor die anderen hier besprochenen Modelle.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 25. Apr 2010, 17:39 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 26. Apr 2010, 19:17
Guten Abend zusammen,

hier noch eine Frequenzgangmessung am Hörplatz:



Im Vergleich dazu die Mordaunt Short Avant 902i:



Ein neuer Stand hat sich auch bezüglich der Eltax Q-100 ergeben. Ein Hörbericht folgt also noch.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 26. Apr 2010, 19:28 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#64 erstellt: 27. Apr 2010, 07:49
Hallo Carsten,

kann es sein, dass Raum und/oder Meßmethode den Frequenzschreib auf einen sehr ähnlichen Verlauf hin nivellieren?

Grüße
Frank
CarstenO
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 27. Apr 2010, 08:47
Ja, Frank, es kann an der Messung liegen, dass in beiden Fällen ein "Tal" zwischen 2 und 5 kHz zu sehen ist. Hatte aus Bequemlichkeit das Messmikro nicht auf einem Stativ befestigt, sondern auf einem Boxenturm liegen.

Werd´ mich bessern...

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 27. Apr 2010, 08:48 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#66 erstellt: 27. Apr 2010, 08:52
War ja kein Vorwurf.
Der Verlauf schien mir aufgrund der beiden doch sehr unterschiedlichen LS-Konzepte einfach recht ähnlich.
Nimron
Stammgast
#67 erstellt: 29. Apr 2010, 17:41
Hallo Karsten

Wenn Du die linke Skala auf 5db Schritte zoomst, wirst Du gleich deutlich größere Unterschiede feststellen und staunen...

Gruß

Manuel
achim96
Inventar
#68 erstellt: 29. Apr 2010, 18:51
tsm,
ein verkannter guter deutscher boxenhersteller den es leider auch nicht mehr gibt. mmn sehr gute raumauflösung, guter mitteltonbereich und "seidige" höhen ( verträgt sich nicht mit englischen amps). und auch optische hingucker mit den samtigen fronten, wozu die puris leider nicht zählt.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 29. Apr 2010, 19:43

Nimron schrieb:
Wenn Du die linke Skala auf 5db Schritte zoomst, wirst Du gleich deutlich größere Unterschiede feststellen und staunen...


Ja, Manuel, ich könnte viele Einstellungen an CARMA vornehmen und dadurch unterschiedliche Anforderungen an die Darstellung dieser Messung erfüllen. Ich staune lieber über die klangliche Darbietung der Puris 200, die allen Grund zum Staunen liefert.


achim96 schrieb:
ein verkannter guter deutscher boxenhersteller den es leider auch nicht mehr gibt. mmn sehr gute raumauflösung, guter mitteltonbereich und "seidige" höhen ( verträgt sich nicht mit englischen amps). und auch optische hingucker mit den samtigen fronten, wozu die puris leider nicht zählt.


Was die Verträglichkeit mit englischen Amps angeht, hier meine Testanlage:

CD-Player: Creek Evo CDP
Verstärker: Cambridge Audio Azur 540 A V2

sowie

CD-Player: Creek CD 50 II
Verstärker: Creek 5350 SE

Es klingt prima.

Gruß, Carsten
Nimron
Stammgast
#70 erstellt: 29. Apr 2010, 19:49
Hallo Karsten

Das kann ich gut verstehen Da Du aber nun mal Frequenzgänge eingestellt hast, wäre es schön, wenn sie etwas mehr aussagen würden. Ist aber auch nicht wichtig...

Gruß

Manuel
achim96
Inventar
#71 erstellt: 29. Apr 2010, 21:41
hallo carsten,

carsten schrieb:
Was die Verträglichkeit mit englischen Amps angeht, hier meine Testanlage:

CD-Player: Creek Evo CDP
Verstärker: Cambridge Audio Azur 540 A V2

sowie

CD-Player: Creek CD 50 II
Verstärker: Creek 5350 SE

Es klingt prima.

bei deiner experimentierfreudigkeit, meine emphehlung mal einen alten yamaha amp auf dem flohmarkt oder sonstwo ergattern macht sich mmn auch bei den tsm hörbar gut.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 30. Apr 2010, 06:04
Moin Achim,

zu den ollen Yamahas habe ich ja schon andernorts hinsichtlich ihres anzutreffenden Zustandes einige Statements abgegeben. Einen Yamaha AX-870, AX-550 und AX-500 hatte ich bereits.

Auch mit Blick auf den parallelen Verstärkerthread habe ich noch einige Verstärker parat, die sicher mehr "guten" klanglichen Charakter (manche sagen "gesoundet" und wollen jedoch abwertend sein) in die Kombi bringen, als ein Yamaha-Verstärker.

Zu nennen wäre für die TSM Puris 200 sicherlich der Grundig V-30, den ich noch an den üblichen Verdächtigen hören werde. Auch der Pioneer SA-970 wird noch eine Chance bekommen.

Also, hier geht´s ja um Lautsprecherboxen aus zweiter Hand, die so im Preisbereich bis 30,00 EUR liegen. Deutlich darunter lagen die TSM Puris 200, die bei einem Entrümpler (Danke für das Schnäppchen!) zwischen Diaprojektor und Brotmaschine zu finden waren.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#73 erstellt: 02. Mai 2010, 09:41
Guten Morgen,

auch der heutige Flohmarktbesuch wurde zum Fang. Im Kofferraum befindet sich ein Paar Audio One SX 90, deren Gehäuse durch eine dicke Nikotinschicht effektiv vor Beschädigung geschützt wurde. Selbstverständlich hat der Anbieter, ein Entrümpler genau diese Boxen vor dem Verkauf zu Hause probiert und verteidigt mit seinen besten Klangeindrücken den ursprünglich mit 15 EUR zu hoch angesetzten Preis.

Nachdem ich mich schon vor Jahren mit der SX 150 (4-Wege-Regalbox) beschäftigt habe, sind meine Erwartungen an diese RFT-bestückten Boxen sehr hoch. Siehe auch hier:

http://www.rft-hifigeraete.de/9465.html

Bevor ich diese Boxen jedoch in die Nähe meines Hörraumes bewege, werden sie im Keller dekontaminiert.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 02. Mai 2010, 11:45
So, die Audio One SX-90 löst sich jetzt auch wieder ohne Gewaltanwendung von meiner Hand. Der erste Höreindruck ist der einer recht dunkel abgestimmten Box. Es werden noch mehr Eindrücke hinzu kommen. Zunächst einige Bilder von den noch nicht wieder vollständig zusammen gesetzten Boxen.

Die Front:



Die Fläche ist eben, die dafür vorgesehene Blende befindet sich noch in Reinigung.

Die Frequenzweiche:



Die Anzahl der verwendeten Bauteile hat bestimmt Günni Nubert vorgegeben ...

Der Hochtöner:



Das Original. Nur das mit dem Filz in der Mitte.

Der Mitteltöner:



Und der Tieftöner, wie wir ihn aus dem Selbstbausortiment von Conrad her kennen:



Meine Hörprobe findet wieder mit der Creek-/Cambridge-Kombi statt.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 02. Mai 2010, 13:40

CarstenO schrieb:
Nachdem ich mich schon vor Jahren mit der SX 150 (4-Wege-Regalbox) beschäftigt habe, sind meine Erwartungen an diese RFT-bestückten Boxen sehr hoch.


Hallo,

meine Erwartungen werden nicht ganz erfüllt. Vielleicht liegt die Messlatte durch die TSM Puris 200 auch recht hoch. Der in der SX-90 verwendete Tieftöner spielt auch in anderen Modellen mit größerem Gehäuse. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass mir die Tiefmitten etwas dominant und "gehäusig", "resonanzig" vorkommen. Insgesamt fehlt mir die Transparenz, auch Details geboten zu bekommen. Räumliche Tiefe gibt es nur andeutungsweise. Über alles ist die Wiedergabe sehr homogen und nicht wirklich störend. Auch enttarnen die Audio One SX-90 nicht die Schwächen einfacherer Verstärker, wie z.B. den Technics SU-500.

Ich denke, die Audio One SX-90 erhält keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung und wird Teil eines Komplettpakets aus Technics ST-/SU-500 und Panasonic DVD-S 33.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 18. Jul 2010, 11:11
Guten Morgen,

hier geht es demnächst mit einem Paar

A.R.E.S. Alpha 4


weiter, welches im Jahr 1999 durch Elac vertrieben wurde. Neupreis: 400,00 DM.

Gruß, Carsten
Pawl
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 18. Jul 2010, 17:16
Hey, ich würde gerade mal eine Frage in den Raum werfen...

Ich hab hier noch zwei Pioneer CS 790 stehen, bei denen allerdings ein Tieftöner kaputt ist.
Eigentlich hat ich die Boxen gar nicht so schlecht in Erinnerung, zumindest für laute Partys waren sie absolut ausreichend - Jedoch hat mich dein Bericht über die 970er ein wenig verunsichert.
Hast du zufällig mal die 790 gehört? Und meinst du es lohnt sich die Tieftöner zu reparieren?

MFG Pawl
CarstenO
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 18. Jul 2010, 20:27

Pawl schrieb:
Hast du zufällig mal die 790 gehört? Und meinst du es lohnt sich die Tieftöner zu reparieren?

MFG Pawl


Hallo Pawl,

nein, gehört habe ich die noch nicht. Hätte aber die Vermutung, dass sich der Aufwand (Teile, Zeit) nicht lohnt.

Wende Dich doch auch mal an die Mitglieder, die hier schreiben:

http://www.hifi-foru...um_id=84&thread=9881

http://www.hifi-foru...um_id=84&thread=5599

http://www.hifi-foru...m_id=84&thread=16771

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 23. Jul 2010, 20:20
Guten Abend,

wie versprochen möchte ich nun auf die ARES Alpha 4 eingehen. Es handelt sich um eine Low-Budget-Serie aus dem Hause Elac. Konkurrenz in vergleichbarer Qualität gab es damals auch von Magnat.



Auch wenn das Photo etwas anderes darstellt, ist der optische Zustand mit Ausnahme eben der Front tadellos. Es handelt sich um eine Zwei-Wege-Bassreflexbox mit rückseitiger Öffnung und einfachem Federklemmterminal.

Für meine Hörprobe verwende ich keine spektakuläre Elektronik:

CD-Player Creek Evolution
NF-Kabel Oehlbach NF 214
Verstärker Marantz PM-8003
LS-Kabel Oehlbach

So klingt Charlie Musselwhite´s Stimme ("Faithless Lover") minimal verschnupft. In "Dance Of The Tumblers" (Ihr merkt, ich verwende heute die STEREO-Hörtest CD Volume III) klingen die Schellenkränze etwas ... tja, billig. Das war´s aber auch schon mit der Nörgelei an diesem sehr günstig zu erstehenden Lautsprecherpaar. Bevor ich zu den Stärken der ARES Alpha 4 komme, hier die Messung auf Achse in einem Meter Abstand, Mikrophon zwischen Tief- und Hochtöner ausgerichtet:



Da fällt mir zunächst dieser Peak bei 4 kHz auf. Die Anhebung zum oberen Ende hin kann ich gehörmäßig nicht nachvollziehen. Vermutlich finde ich die Boxen wegen ihres Detailmangels etwas dumpf klingend. Vielleicht ist die Berg- und Talfahrt zwischen 200 und 1000 kHz verantwortlich dafür, dass sich Melodien etwa von einem Kontrabass nicht so schön verfolgen lassen. Spekulationen ...

Im Vergleich zur TSM Puris 200 hat die ARES Alpha 4 das Nachsehen. Die TSM ist - Geschmack hin oder her - mit mehr Detailreichtum und Transparenz der bessere Lautsprecher. Die Kaufpreise für beide Boxenpaare lag nur 2 EUR auseinander.

Später werde ich noch differenziertere Beschreibungen liefern.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 23. Jul 2010, 20:22 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#80 erstellt: 30. Jul 2010, 07:54
sehr interessanter thread. lese solche hörvergleiche immer gerne.. auch wenn ich nicht wirklich vorhab eins der geräte zu kaufen, ist immer schön höreindrücke zu lesen, besonders wenn die so schön mit frequenzgang belegt sind

edit: übrigens, deiner sig stimm ich bedingungslos zu


grüsse
stoneeh


[Beitrag von stoneeh am 30. Jul 2010, 07:55 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 30. Jul 2010, 10:14

stoneeh schrieb:
edit: übrigens, deiner sig stimm ich bedingungslos zu


Hallo stoneeh,

diese Aussage häuft sich in letzter Zeit bei mir in der Mailbox.


stoneeh schrieb:
sehr interessanter thread.


Vielen Dank!


stoneeh schrieb:
ist immer schön höreindrücke zu lesen, besonders wenn die so schön mit frequenzgang belegt sind


Tja, die Frequenzgangmessungen beinhalten natürlich auch einen gewissen Teil der Raumeinflüsse.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 11. Aug 2010, 19:58
Hallo zusammen,

die weitere Klangeindrücke bestätigen vor allen Dingen die bereits geäußerten. Klanglich liegen diese Boxen minimal unter dem Niveau etwa einer aktuellen Heco Victa 300, die Stimmen etwas freier heraus bringt, dafür aber die oberen Bässe andickt. Die Heco klingt dann minimal brillianter, aber auch heller. Tonal Geschmackssache, qualitativ ist die Heco Victa 300 die bessere Box. Hatte gerade keinen anderen Vergleich.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 21. Aug 2010, 10:20
Guten Morgen zusammen,

für den hier im Thread zu Grunde liegenden Preisbereich bin ich sehr überrascht, Euch demnächst ein Paar

Tannoy Mercury m2

vorstellen zu dürfen. Die kleinere m1 wird ja immerhin noch als Neuware angeboten.

Gruß, Carsten
Hüb'
Moderator
#84 erstellt: 21. Aug 2010, 16:30
Hallo Carsten,

da bin ich mal auf Deinen Eindruck gespannt. Ich hatte die weitgehend baugleiche, seinerzeitige Reveal aus dem Pro-Lager. Die war zwar sehr schlank abgestimmt, spielte in Wandnähe aber wirklich klasse (ausgewogen, räumlich, ordentlich auflösend).



Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 21. Aug 2010, 16:31 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 21. Aug 2010, 17:26

Hüb' schrieb:
Die war zwar sehr schlank abgestimmt, spielte in Wandnähe aber wirklich klasse (ausgewogen, räumlich, ordentlich auflösend).


Tja, Frank, von schlanker Abstimmung ist die Mercury m2 ein Stück entfernt. Aber der Reihe nach.

Meine Freude über dieses Superschnäppchen hält auch nach dem Reinigen der Errungenschaft weiter an. An einer Seite einer Box sind Kratzer zu finden, sonst ist alles tiptop. So sehen die guten Stücke aus:



Leider ist das Bananenstecker-taugliche Terminal nicht wirklich tauglich, daher musste ich meine Teststrippen in die Schraubklemmen hinein "frickeln":



Grundsätzlich zähle ich die Tannoy Mercury m2 noch mit zu den Boxen mit "britischer" Abstimmung: Stimmen schieben sich - wenn auch nicht ganz verfärbungsfrei - in den Vordergrund, das Klangbild löst sich perfekt von den Boxen und die Ereignisse werden in breitem und tiefem Raum platziert.

Tonal beginnt die Mercury m2 in den oberen Bässe etwas kräftiger, als sie im Brillianzbereich ihre Tätigkeit abschließt. Will heißen: Sie hat einen von tiefen zu hohen Tönen hin einen pegelmäßig leicht fallenden Verlauf. Dadurch klingt sie etwas "größer" als sie in Wirklichkeit ist. An keiner Stelle wirkte sie unpräzise oder offensichtlich "falsch".

Im Frequenzgang, wie ich ihn mit dem auf Achse zwischen Tiefmittel- und Hochtöner in einem Meter Abstand ausgerichteten Messmikrofon ermittelt habe, ist die Pegelverteilung ganz gut zu erkennen:



Noch einmal zur Stimmwiedergabe. Direkte Konkurrenz aus etwa gleichem Markteinführungszeitraum ist die Mordaunt Short Avant 902i. Diese hat bei Titeln wie "Sangen om fyret ved Tornebam" von Kari Bremnes oder "You`ll Never Get To Heaven" von Bill Morrissey (beide Songs von "Technics Edition X") eine stabile Ortbarkeit der Solostimme. Bei der Tannoy wirken auf mich Pegel, bzw. Distanz tonlagenabhängig etwas schwankend. Auch bietet die Avant 902i die Stimmen "klar" dar, während die Tannoy da leicht "verhangen" wirkt.

Ein Album, was mich die letzten Wochen treu begleitet ist "Symphonicities" von Sting. Ja, man hört Sting mit einem Symphonieorchester. Mit der Tannoy Mercury m2 gehört hört es sich sogar fast so an, als gehörte er mit zum großen Ganzen. Wechsle ich auf die Dynaudio Focus 140 glaube ich zu hören, dass nie alle zusammen gespielt haben. Der Nachhall des Orchesters passt nicht zum Nachhall des Gesangs.

(gehört hört ... gehörte ... glaube ich zu hören; gibt es dazu einen sprachtheoretischen Fachbegriff? )

Sehe ich die Dynaudio Focus 140, die Quadral Platinum S und Mordaunt Short Avant 902i eher auf der "analytischen" Seite, würde ich für die Tannoy den Begriff "integrierend" benutzen.

Was sich nun so anhören mag, als sei die Tannoy Mercury m2 ein schlechter Lautsprecher, ist in Wirklichkeit anders gemeint. Im "Testumfeld" dieses Threads ist die Tannoy Mercury m2 mit deutlichem Abstand noch vor der ohnehin schon guten TSM Puris 200 der jüngste und beste Lautsprecher.

Bei der Verstärkerwahl erzielte ich mit meinem besten Verstärker (Creek 5350 SE) nicht das beste Ergebnis. Mit der Tannoy zeigte sich dieser als etwas zu füllig, vielleicht sogar tonal der Box zu ähnlich. Von der Kombination mit dem Marantz PM-8003 (Achtung: Nicht 5003, 6003 oder 7003, sondern NUR 8003!)



profitierte die Mercury m2 mit mehr Durchzeichnung und mehr Präzision in meinem im Bassbereich alles andere als unkritischen Raum. Aus meiner Youngtimer-Sammlung von Verstärkern hatte mir der tonal gut passende Kenwood KA-1010 etwas zu viel "Loudness"-Charakter, der Marantz PM-35 Mk II - tonal ebenfalls passend - gab die obersten Höhen (vermutlich unpassend zum fallenden Amplitudenverlauf) zu soft wieder.

Insgesamt würde ich hier auch mein Verständnis vom häufig in den Fachmagazinen eingesetzten Begriff "Klangfarbenstärke" einbringen. Eine Eigenschaft, die ich auch dem zwischendurch verwendeten CD-Player Creek Evo andichte: Wechselte ich auf diesen, wurde der Klangeindruck voller, ausdrucksstärker und detailreicher. Tonal des Guten für die Tannoy aber zu viel.

Recht ähnlich klingen aus den Reihen der aktuellen Boxen die Magnat Quantum 603. Kam die Mercury m2 auch schon aus der Feder von Karl-Heinz Fink?

Ach ja: Musik kam wieder vom Noxon2Audio aus meinem Netzwerk, die Digital-/Analogwandlung erfolgte im Atoll DAC 100 und das NF-Kabel war ein InAkustik NF-102. Der Quervergleich mit dem Creek Evo CDP fand auch mit dem Beresford TC-7510 statt.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 21. Aug 2010, 17:48 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#86 erstellt: 21. Aug 2010, 18:00

CarstenO schrieb:
Tja, Frank, von schlanker Abstimmung ist die Mercury m2 ein Stück entfernt. Aber der Reihe nach.

Die Reveal war eventuell auch eine geschlossene Box (kann ich aus der Erinnerung heraus leider nicht mehr sagen). Die verwandten Chassis sind aber identisch und auch die Weiche schaut sehr, sehr ähnlich aus.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 21. Aug 2010, 21:22
Hallo Frank,

die Tannoy Reveal kenne ich nur als Aktivvariante.

Hallo zusammen,

und ja, es gibt natürlich auch ein Ranking. Allerdings vergebe ich keine Ohren, Highlight-Buttons oder Referenz-Ehren...

Platz 1: Dynaudio Focus 140
Platz 2: Quadral Platinum S, Dynaudio Audience 42
Platz 3: Mordaunt Short Avant 902i
Platz 4: Tannoy Mercury m2, Castle Richmond II
Platz 5: TSM Puris 200, JBL Control 1G Universe
Platz 6: ARES Alpha 4, Eltax SystemQ 100

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 21. Aug 2010, 21:30 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 27. Aug 2010, 09:55
Liebe Forengemeinde,

ich möchte nun den ersten Exkurs in diesem recht beliebten Thread wagen und Euch damit eine Premiere in mehrfacher Hinsicht präsentieren:

1. Das Produkt hatte 1987 seine Markteinführung, wird immer noch gebaut und ist sowohl gebraucht, als auch neu käuflich zu erwerben.

2. Das Produkt kostet gebraucht nicht nennenswert weniger als den aktuellen Straßenpreis.

3. Das Produkt ist das erste hier im Thread mit amerikanischer Herkunft.

4. Das Produkt ist auf seinem Heimatmarkt nicht so teuer und nicht so beliebt wie in Deutschland.

5. Es ist ein passives Subwoofer-/Satellitensystem.

Also, heiteres Raten wünscht

Carsten
achim96
Inventar
#89 erstellt: 27. Aug 2010, 15:08
doch wohl nicht ein klangverbiegendes brüllwürfelsystem von böse?
CarstenO
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 27. Aug 2010, 15:22

achim96 schrieb:
doch wohl nicht ein klangverbiegendes brüllwürfelsystem von böse? :{


Achim, streng´ Dich an! Wie lautet die konkrete Produktbezeichnung? Vielleicht hilft Dir ja jemand.

Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 27. Aug 2010, 15:40
Hallo zusammen,

okay, ich löse einfach ´mal auf: Bose Acoustimass 5.

In Anbetracht der bekannten Statements aus anderen Threads zum Thema "Bose" möchte ich Euch in der Weise um Disziplin bitten, dass Ihr Eure Beiträge auf eigene Erfahrungen im eigenen Hörraum mit dem Produkt beschränkt.

Ich habe Hüb´ als Moderator darum gebeten, hier auch ein Auge drauf zu halten.

Was ist das Bose Acoustimass 5 Series III?

Das AM 5 ist ein passives Subwoofer-/Satellitensystem, hat also keine eingebaute Verstärkung. Es wird an die Lautsprecherausgänge des Verstärkers angeschlossen. Der Signalweg verläuft über eine einfache Frequenzweiche mit einem Kondensator zur Befreiung der Satelliten von tiefen Tönen, mit einer Spule zur Befreiung des Subwoofers von hohen Tönen und einer Schutzschaltung, die den Tod durch Überlastung verhindern soll, über ein Achtfachterminal des Subwoofers weiter zu den Satelliten. (Puh, was für ein Satz ...) Diese beherbergen in zwei gegeneinander verdrehbaren würfelförmigen Gehäusen je einen rund 6 cm großen Breitbandlautsprecher. An der Rückseite gibt es ein Klemmterminal, welches etwa 1 qmm starken Lautsprecherkabeln Einlass gewährt. Darüber befindet sich das Gewinde, um das hier zum Einsatz kommende Boxenstativ, ein Sideboardstativ oder eine Wandhalterung anzubringen.

Auch wenn aktive Subwoofer hinsichtlich ihrer Integration in Raum und Lautsprechersystem für sich gesehen mehr Vorteile vereinen, ist den meisten Produkten dieser Art der Nachteil zu eigen, die Satelliten nicht oder nicht flexibel von tiefen Tönen zu entlasten. Der Subwoofer des Acoustimass 5 hingegen nimmt diese Filterung vor und lässt sich auch dank der übersichtlichen Bedienungsanleitung an jeden Stereoverstärker, Stereoreceiver oder AV-Receiver anschließen. Nutzer von AV-Receivern wählen hierzu für Front L und Front R die Einstellung „large“, um den vollen Tieftonanteil bis zur passiven Frequenzweiche des AM 5 durchzulassen.

Warum beschäftige ich mich hier mit dem Bose Acoustimass 5 Series III?

Nun, ich konnte mich früher mit anderem hifidelem Anspruch schon einmal mit diesem System befassen. Erstaunt bin ich seitdem stets, wie schlecht es in der vom Hersteller selbst kreierten Vorführwand der Elektrofachmärkte klingt, während es zu Hause zwar nicht perfekt, super oder überlegen klang, aber immerhin okay.

Wie nähere ich mich dem Thema an, um für die Leser dieses Threads interessanten Stoff zu bieten?

Grundsätzlich betreibe ich mit diesem Subwoofer-/Satellitensystem den gleichen Vorbereitungsaufwand, wie mit allen anderen Lautsprechern auch. Da es sich um originalverpackte Neuware handelt, gönne ich den Lautsprechern 48 Stunden Zeit zum Einspielen. Ich betrachte zunächst nicht das vom Hersteller propagierte Direct-/Reflecting-Verfahren, da sich neben den Boxen anstelle einer "reflecting" Wand Absorber für den Mitteltonbereich befinden. Die beiden in den Satelliten enthaltenen Breitbandchassis habe ich also parallel auf den Hörplatz ausgerichtet. Die Satelliten sind mit den Bodenstativen UFS 20 verschraubt und befinden sich auf Ohrhöhe. Den Vorteil eines Breitbänders, eine starke Annäherung an eine Punktschallquelle zu bieten, gibt das Acoustimass 5 damit auf. Aus Erfahrungen habe ich gelernt und den Subwoofer exakt zwischen Satelliten auf dem Boden platziert. Der Subwoofer – das darf ich als konträres Ergebnis zur Werbung des Herstellers bereits verkünden – ist bis weit in den ortbaren Bereich hin tätig und sollte auf der Linie zwischen den Satelliten stehen. Mit der Aufstellung des Subs und dem Verdrehen der Satelliten werde ich noch experimentieren.

Auch gelernt habe ich, dass das Acoustimass 5 Verstärkerleistung braucht. Die häufig in den Vorführungen verwendeten Marantz PM 5003 oder Denon PMA-500 AE reichen nicht. Meine ersten Versuche, die der Leistungsbereitstellung, nicht der Klangbeurteilung dienten, stellte ich mit einem Cambridge Azur 540 A V2 an. Stieg der Pegel etwas an, wechselte dieser auf „Protection“ und verstummte. Der Amp ist okay, wie gleicher Versuch an anderen Boxen bewies. Ich setzte mit einem Marantz PM 8003 fort, der lief daran einwandfrei. Aus klanglicher Sicht habe ich noch Bedenken wegen seines doch recht analytischen Klangs. Ich werde also auch in die Frage verwickelt sein, ob das klangliche Timbre des Verstärkers oder dessen Leistung die wesentliche Größe für den wohlklingenden Betrieb des Acoustimass 5 darstellt. Damit merkt Ihr auch, dass auch dieser Teil dieses Threads sehr subjektiv sein wird.

Am Ende werde ich noch ermitteln, wie durchlässig das Acoustimass 5 für die Qualität der voran gesetzten Elektronik ist. Klein beginnend mit einem Denon DCD-500 AE werde ich in die Hörprobe einsteigen. Nebenbei werde ich einen Blick auf die Verarbeitung der für 578 EUR (uPE) recht schlicht designten Ware werfen.

Anders als bei den anderen hier vorgestellten Boxen werde ich die unwissenschaftliche Messung des Amplitudengangs diesmal am Hörplatz vornehmen, da eine Messung in einem Abstand von einem Meter auf der Achse zwischen Tief- und Hochtöner bei diesem System nicht möglich ist.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 27. Aug 2010, 15:42 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#92 erstellt: 28. Aug 2010, 00:37

CarstenO schrieb:
Stieg der Pegel etwas an, wechselte dieser auf „Protection“ und verstummte.


Eine Messung des Impedanzganges würde mich interessieren.

Grüße,

Zweck
CarstenO
Hat sich gelöscht
#93 erstellt: 28. Aug 2010, 07:07

Zweck0r schrieb:

CarstenO schrieb:
Stieg der Pegel etwas an, wechselte dieser auf „Protection“ und verstummte.


Eine Messung des Impedanzganges würde mich interessieren.

Grüße,

Zweck


Hallo Zweck,

dazu fehlen mir leider die Möglichkeiten, die ich auch für einige Selbstprojekte bräuchte.

Hallo zusammen,

ich habe für meinen ersten Eindruck ein Stereodreieck aufgebaut, bei dem die Basis 178 cm und die Schenkel jeweils 190 cm lang sind. Die Satelliten stehen 89 cm über dem Fußboden und der Subwoofer steht mit seiner gesamten Fläche, also ohne Spikes o.ä. auf dem Fußboden.

Ich werde mich mit folgenden Kriterien in der Beurteilung meines Klangeindrucks befassen:

Räumlichkeit; wie lösen sich klangliche Ereignisse vom gesamten (Wichtig!) Lautsprechersystem? wie werden Ereignisse gestaffelt und voneinander abgegrenzt?

Tonalität; wie ausgewogen klingt das System? welche tonalen Schwächen wären unter welchen Voraussetzungen zu verzeihen?

Detailwiedergabe; ist das System klanglich im Vergleich zu anderen Boxen "durchlässig" oder unterschlägt es mir Informationen, die andere Boxen mühelos darbieten.

Da ich selbst selten laut höre, werde ich mir Pegelorgien sparen und die Pegeltauglichkeit erwähnen, falls sich im bei mir üblichen Betrieb vorzeitige Dynamiklimits abzeichnen.

Wertvoll für einen ersten Eindruck finde ich den mit normal anspruchsvoll aufgenommener Popmusik. Dabei würde ich das Acoustimass 5 hinsichtlich Klangvolumen und "tonaler" Verteilung mit einem Paar Regalboxen vergleichen, welches mit einem 13 cm großen Tieftöner und einem einfachen Konushochtöner bestückt ist. Ich finde also keinen ausgeprägt brillianten Hochtonbereich vor und auch keine Tieftonwiedergabe, die das Ausmaß einer Bassdrum darstellt. Es spielt deutlich ausgewogener als die weiter vorne vorgestellte Pioneer SA-970 oder die darauf folgende No-Name-Box. Rein tonal betrachtet, also ohne Blick auf die Detailwiedergabe, ist das AM 5 auch besser als die Audio One SX-90. Etwa gleichwertig ist die ARES Alpha 4, die etwa ein Drittel des Neupreises vom AM 5 hatte.

Die drei Gegner aus dem Second-Hand-Bereich, TSM, ARES, Eltax und Tannoy, die ich qualitativ gleich gut oder darüber sehe, sind noch in meinem Bestand und stehen mir für einen Vergleich zur Verfügung. Meine üblichen Verdächtigen von Quadral, Mordaunt Short und Dynaudio ja sowieso.

Bevor ich also ins Detail einsteige sollte nun also ´rüber gekommen sein, dass ich in diesem Exkurs weder den 23 Jahre lang verborgenen audiophilen Geheimtipp verraten will, noch ein System direkt verreißen will.

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 28. Aug 2010, 07:33 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#94 erstellt: 28. Aug 2010, 08:02

CarstenO schrieb:
dazu fehlen mir leider die Möglichkeiten, die ich auch für einige Selbstprojekte bräuchte.


Es gibt (mindestens) eine praktisch kostenneutrale Möglichkeit:

ARTA

Das Zusatzprogramm LIMP benötigt zur Impedanzmessung außer dem ohnehin vorhandenen PC mit Soundkarte nur noch einen bekannten Festwiderstand und einen Verstärker. Ich habe sogar mit dem Kopfhörerausgang der Soundkarte und einem 100-Ohm-Widerstand schon plausible Ergebnisse hinbekommen.

Grüße,

Zweck
CarstenO
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 28. Aug 2010, 10:53

Zweck0r schrieb:

CarstenO schrieb:
dazu fehlen mir leider die Möglichkeiten, die ich auch für einige Selbstprojekte bräuchte.


Es gibt (mindestens) eine praktisch kostenneutrale Möglichkeit:

ARTA

Das Zusatzprogramm LIMP benötigt zur Impedanzmessung außer dem ohnehin vorhandenen PC mit Soundkarte nur noch einen bekannten Festwiderstand und einen Verstärker. Ich habe sogar mit dem Kopfhörerausgang der Soundkarte und einem 100-Ohm-Widerstand schon plausible Ergebnisse hinbekommen.

Grüße,

Zweck


Hallo Zweck,

die Anwendung "LIMP" ist mir bekannt, ich möchte sie hier im Thread nicht besprechen.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 28. Aug 2010, 11:15
Hallo zusammen,

als Erstes möchte ich Euch ein paar einfache Messungen zeigen. Abb. 1 zeigt den Amplitudengang am Hörplatz, den ich mit Rosa Rauschen ermittelt habe:



Hier spielen sich jetzt keine wirklichen Dramen ab. Andere Lautsprecher würden bei dieser Messung etwas mehr Pegel im Hochton und unterhalb von 150 Hz zeigen.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 28. Aug 2010, 11:19 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 28. Aug 2010, 11:42
Größere Sorgen mit Blick auf Tuningpotenziale bereiten mir die Einzelmessungen. Hier der Subwoofer in 10 cm Abstand von der Öffnung:



Der spielt sehr breitbandig in höheren Gefilden mit, wo er nichts zu suchen hat, wenn er nicht doch irgendwie ortbar sein soll.

Zwar zu hoch, aber dafür sehr steilflanking sind nach unten hin die Satelliten getrennt. Die Messung fand 10 cm von den Konusmitte eines Chassis entfernt statt:



Und hier gibt es noch Produktbilder:







Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 28. Aug 2010, 18:59
Guten Abend,

ich habe nun gemeinsam einige Zeit mit dem Bose Acoustimass 5 Series III verbracht und viele mir wohlbekannte Hörbeispiele abgespielt. Gestartet bin ich jedoch mit Titeln, die ich neu bekommen habe. Im Grunde fehlt mir dabei nichts. Das konnte ich als Ergebnis allerdings so nicht stehen lassen und habe die Vergleichsboxen herangezogen.

Auf den ersten Blick bietet das AM 5 eine durchschnittlich analytische und differenzierte Wiedergabe. Im Vergleich mit allen anderen Boxen fehlt es aber an sehr vielen klanglichen Finessen. Das AM 5 verschweigt bei überwiegend guter Ortbarkeit von Einzelereignissen jegliche Informationen über Raumgröße, bzw. Nachhall. Bei einigen wenigen Aufnahmen mag die eher trockene Atmosphäre noch passen, die Mehrheit meiner favorisierten Titel vermittelt mir jedoch eine Menge vom imaginären Aufnahmeraum.

Schulnote 5 für "Raum und Ortbarkeit", die 6 wurde durch die Ortbarkeit verhindert.

Das mag hart klingen, aber auch die Ortbarkeit erfuhr noch Einschränkungen. Stimmen, die wie die von Al Jarreau sehr viel Bewegung in der Tonlage haben, schienen mitunter in Richtung Fußboden zu hüpfen, wo das laut Hersteller nicht ortbare ACOUSTIMASS-Modul (das Wort "Subwoofer" kommt dort ja nicht vor) steht.

Dieses Thema zieht sich auch bei anderen Kriterien durch. Stimmen wie die von Holly Cole mulmen gerne mal, nämlich dann, sie zu Teilen vom Sub ... ääh Acoustimass-Modul übertragen werden.

Schulnote 4- für die Tonalität, weil die Boxen mein Gehör nicht übermäßig strapazieren.

An Details mangelt vor allen Dingen in den Tiefmitten. In einem weiten Bereich übertragen Sub und Sat einen übereinstimmenden Frequenzbereich. Der Anteil aus dem Sub klingt etwas "gehäusig/resonanzig" und vor allem träge. Je weniger sich der Sub einmischt, umso mehr geht dem System die Luft aus. Männerstimmen klingen zwar gut akzentuiert, aber eben - je nach Tonlage - totalst entschlackt oder eben zugemulmt.

Klangliche Brillianz konnte ich nicht feststellen, dafür auch keinen verzischelten Hochtonbereich.

Die Detailwiedergabe erhält von mir die Schulnote 5, weil die Defizite auch ohne direkten Vergleich auffallen.

Bevor ich zu einem Fazit komme, habe ich noch die Wirkung angrenzender Wände getestet:



So aufgestellt und die Öffnung des Acoustimass-Moduls nicht auf den Hörplatz ausgerichtet lässt sich der Übergang zum Satelliten harmonischer, nicht gut (!) gestalten.

Gruß, Carsten
Zweck0r
Moderator
#99 erstellt: 28. Aug 2010, 19:29
Ich würde auf jeden Fall einen Würfel wegdrehen, am besten gegen etwas nicht zu nah stehendes, absorbierendes. Mit beiden Chassis nach vorne hast Du die ultimative Interferenzschleuder, das klingt bei jedem vertikalen Winkel anders.

Grüße,

Zweck
CarstenO
Hat sich gelöscht
#100 erstellt: 28. Aug 2010, 19:52
Ja, das habe ich auch getestet. Leider fehlt dann auch Pegel im Verhältnis zum Acoustimass-Modul. Der Höreindruck vom Hochtonbereich ändert sich auffallend mit jeder Kopfbewegung.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#101 erstellt: 28. Aug 2010, 21:12
Guten Abend,

nach weiteren CDs und unkomprimierten Files wage ich ein Fazit. Lasst mich mit dem Preis-/Leistungsverhältnis beginnen. Das ist der komplizierteste Teil am ganzen Fazit.

578,00 EUR. 578,00 EUR für ein Lautsprechersystem, das in keiner Disziplin nach meinen Erfahrungen wirklich ausreichend klingt. Unter welchen Voraussetzungen könnte es Sinn machen, dennoch zu diesem System zu greifen?

1. Ich suche einen unauffälligen Lautsprecher.
2. Ich lasse mich nur nebenbei berieseln.
3. Ich suche ein einfach handzuhabendes System.

Punkt 1 und 3 provozieren sicherlich den Aufschrei derer, die andere Subwoofer-/Satellitensysteme kennen. Aber welcher Hersteller bietet ein passives System zur problemlosen Integration in die vorhandene Anlage an?

Teufel? Nein, hier gibt es aktive 2.1-Systeme (2.1 ist ja eigentlich keine korrekte Bezeichnung für ein Stereosystem. Aber solange die potenziellen Käufer verstehen, was gemeint ist, komme ich damit klar. ), die den Verstärker für verschiedene Quellen mitbringen.

Canton? Nee, keine Hochpassfilter für die Satelliten, zumindest nicht ohne die Bedingung, auftrennbare Verstärker zu benutzen. Dann läge die Trennfrequenz bei für kleine Lautsprechern zu niedrigen 80 Hz.

Quadral? Keine Hochpassfilter für die Satelliten.

Elac? KEF? JBL?

Wie auch immer: Wenn mich die oben aufgeführten Merkmal nicht interessieren, bekäme ich für 578,00 EUR viele bessere Alternativen aus dem Bereich der Regal- und Standboxen. Auch halte ich die meisten In-Wall-Lösungen für klanglich besser und ... unauffälliger!

Aber was kann ich tun, wenn ich bereits mein ganzes Haus mit Acoustimass 5 ausgestattet habe und alle Kabel fest verlegt sind?

Zwei Ansätze: Zum einen kann ich gezielt mit einem digitalen Equalizer (Behringer für 260 EUR) in Richtung Neutralität trimmen. Zum anderen kann ich mit einem Sound Enhancer (Aphex, Behringer) mehr Brillianz in die Höhen und mehr Volumen in den Bass bringen. Das macht die Lautsprecher nicht besser, aber erträglicher.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 29. Aug 2010, 08:12 bearbeitet]
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