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Wann sollten Kondensatoren getauscht werden?

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Bollze
Inventar
#51 erstellt: 19. Feb 2018, 20:00
Das mit den Stabi habe ich noch nicht so betrachtet, da ist was dran. Meine Beispielrechnung dazu : bei einen Stabi der statt 25 Volt jetzt 26,5 Volt auf 15 Volt umsetzen muss, bei 1 Ampere gibt ca. 15 % mehr Wärme ab.
Ansonsten habe ich Kondensatoren die wegen der Netzspannungserhöhung in die Luft gegangen sind oder die eine Sicherung ausgelöst haben, noch nie gesehen. Vielleicht hatte ich nur Glück..


Bollze
Rabia_sorda
Inventar
#52 erstellt: 19. Feb 2018, 20:10
In der EU gilt eine Netzspannung von 230V +-10%, also von 207V - 253V. Was dann bei 253V passieren kann, kann wohl jeder nachvollziehen.


Ansonsten habe ich Kondensatoren die wegen der Netzspannungserhöhung in die Luft gegangen sind oder die eine Sicherung ausgelöst haben, noch nie gesehen. Vielleicht hatte ich nur Glück..


In einem Verstärker hatte ich mal akustisch-brodelnde Pufferelkos erlebt, wo nach unten auch Elektrolyt austrat. Diese hatten eigentlich eine Spannungsfestigkeit von 80V. An ihnen hatte ich, bei der 220V-Einstellung, ca. 86V gemessen.
klausES
Inventar
#53 erstellt: 19. Feb 2018, 20:15
Bei CDP's, Tunern, Tapedecks & consorten ist da immer was zu holen solange die min Eingangspannungen vor Stabis
nach 240 V Umstellung noch gewärleistet sind.
Habe noch kein Gerät gehabt bei dem dies nach 240 Umstellung "zu knapp" geworden wäre.

Man sollte auch nicht nur die Verlustleistung einer einzigen Stelle in einem Gerät betrachten oder zur Beurteilung heranziehen.
Die Summe macht es.
Ich hatte schon Geräte mit humaner Verlustleistung an den Stabis aber die Umstellung hat sich trotzdem
mit einer merklichen Senkung der "Gesamt" Gehäuse Innentemperatur bei längerer Einschaltdauer bemerkbar gemacht.
Lennart777
Inventar
#54 erstellt: 19. Feb 2018, 20:47

Bollze (Beitrag #51) schrieb:
Ansonsten habe ich Kondensatoren die wegen der Netzspannungserhöhung in die Luft gegangen sind oder die eine Sicherung ausgelöst haben, noch nie gesehen.


Bei der ONKYO M-5090 bzw. M-200 (die sind weitestgehend baugleich) ist das fast an der Tagesordnung. Dort sind 30.000µF/90V
Elkos verbaut, vier Stück (Doppel-Mono). Die sind, aufgrund der Spannungserhöhung, bei 90% aller bearbeiteten Geräte bereits ausgelaufen und verätzen schon die Bodenplatte. Wir ersetzen die mit mechanisch passenden 27.000µF/100V.

Anderes Beispiel: Marantz 2385. Dort ist ein Längsstabilisator verbaut, der einen 150 Ohm/5 Watt Widerstand vorgeschaltet hat, der die Spannung am Kollektor entsprechend herabsetzen soll. Der köchelt mit 70-80°C vor sich hin und lötet sich meistens selbst aus, der Receiver macht dann keinen Ton mehr. Liegt ebenfalls an der Spannungsumstellung, dadurch erwärmt sich der Widerstand viel zu stark. Wir ersetzen den Keramikwiderstand durch einen 35W-Widerstand im TO-220-Gehäuse auf einem kleinen Kühlkörper. Der wird im Betrieb dann nur rund 35°C warm.

Die Umstellung auf 240V (sofern möglich) sollte halt immer durchgeführt werden.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 19. Feb 2018, 20:48 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#55 erstellt: 21. Feb 2018, 17:50

_ES_ (Beitrag #35) schrieb:

EDIT: alte Elkos nicht zu tauschen halte ich bei alten Geräten für Glücksspiel, kann klappen und noch lange gutgehen, muss aber nicht.


Naja, danach gehend dürfte man keinen Gerät mehr trauen und per se erstmal auseinander nehmen, weil könnte ja sein, das...


Ja, so sehe ich das. Einem 40 Jahre alten Bauteil kann denke ich keiner wirklich ernsthaft vertrauen, oder sehe ich da was falsch.

Ich für meinen Teil würde mit einem Oltimer, der noch alle Originalteile trägt, die nun einmal Altersverschleiß unterworfen sind, garantiert nicht mit meiner Familie in den Urlaub fahren. Zum ums Eck in den Biergarten fahren einmal im Monat vielleicht noch o.k., alltagstauglich jedoch nein.

Grüße
klausES
Inventar
#56 erstellt: 21. Feb 2018, 18:58
In Verbrennungsmotor thematisierten - Foren wäre dass "der typische" Ölthread, von Chips und Bier bishin zum versuchten Todschlag...
Keksstein
Inventar
#57 erstellt: 21. Feb 2018, 23:18

Ich habe nun schon mehrfach erlebt das nach über 40 Jahren der Leckstrom bei Netzteilkondensatoren so hoch geworden ist das die Gleichrichter wegen Überlastung verstorben sind.


Das passiert besonders dann gerne wenn das Gerät nach längerem Ruhen plötzlich wieder "hart" an die Netzspannung angeschlossen wird, das beschädigt die Bauteile. Hätte man die Spannung am Elko langsam erhöht, am besten mit Strombegrenzung, sind die Bauteile oft noch brauchbar. Oft erwärmt sich das Bauteil unbemerkt, macht entweder einen Kurzschluss oder dampft dann über die Überdrucköffnung aus.
Wenn es keine gibt wird es ungemütlich:

http://www.magisches...s/Elko_Explosion.jpg

Ich habe hier einen Elko von Mitte der 50er Jahre liegen mit 3x50µF, gestempelt von Loewe Opta. Er war in einem Röhrenradio eingebaut und zwar so ungeschickt nahe an der Endstufenröhre das man sich nach einer halben Stunde Betrieb die Finger fast daran verbrannt hatte.
Trotz dieser Betriebsart über mehrere Jahrzehnte ist das Bauteil noch in Ordnung. Kapazität stimmt noch sehr gut überein mit dem was auf dem Becher steht, der Leckstrom aller 3 Elkos liegt bei <1mA zusammen. (bei Nennspannung von 350V)
Broesel02
Inventar
#58 erstellt: 23. Feb 2018, 01:53
Das mit "hart ans Netz" kann ich so nicht bestätigen.
Aber vor 30 und mehr Jahren konten viele Kondensatoren auch 10% oder mehr Überspannung ab. Das können die leider heute überhaupt nicht mehr. Und so röcheln sie dann eben ab.

Richard
Keksstein
Inventar
#59 erstellt: 23. Feb 2018, 02:23
Den Effekt gibt es auf jeden Fall, ich hatte damit auch schon ein paar mal zu tun. Unter dem Stichwort "Elko Formieren" findet man einiges.
Ich habe noch nie probiert wie sich ein Elko (egal ob modern oder alt) bei leichter Überspannung verhält. Wozu auch? Wenn man ein altes Gerät überholt wird man an kritischen Stellen sowieso immer ein Bauteil höherer Spannungsfestigkeit wählen.
ehemals_Mwf
Inventar
#60 erstellt: 01. Mrz 2018, 02:25
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