Der Classic-Rock-Stammtisch

Gomphus_sp. (Beitrag #23924) schrieb:

Selbst ich trug damals knallgrüne Schlaghosen, gelbe oder rote T-Shirts und Plateauschuhe mit teilweise 8 cm Absätzen.

Wir wollen Bilder sehen ! Und keine Ausreden von wegen, da gäbe es keine ...

Tja, mein Einstieg in die Rock-Musik erfolgte - wie hier schon geschrieben - über Sweet, Slade, Alice Cooper etc. Als Teenie-Musikfan dachte ich, dass Rockmusiker alle so aussehen, Glitzerkostüm und hochackige Plateaustiefel ...

Hallo Heiko, Schlaghosen, deren Schlag unten größer als der Fuß war.
Und ich Schuhgröße 46😎😩

Der Look war für mich zwischen 12 und 14 (73 – 75) auch erstrebenswert, dann hat sich aber schnell der Hippie-Style durchgesetzt, nach harten Kampf mit meiner Mutter! Junge, was sollen den die Nachbarn denken ...

Ich kannte sogar Fälle, wo die Eltern ihre Kinder in der Öffentlichkeit nicht gegrüßt haben, weil ihnen das so peinlich war. Glücklicherweise haben wir uns durchgesetzt und wohl dazu beigetragen, dass die Etikette sich etwas geändert hat.

Bilder von Heiko in diesem Look würde ich aber auch gerne sehen.

, Andreas

Hör Dir die Ziggy Stardust von Bowie an, damit ist dann alles ausgesagt

ardina (Beitrag #23927) schrieb:

Bilder von Heiko in diesem Look würde ich aber auch gerne sehen.

Da ist nichts zu sehen. Keine Fotos. Die Seventies waren nicht so reich mit Fotoapparaten gesegnet. Und wenn da mal ein Foto auftaucht, dann sind da noch andere drauf zu sehen. Und vor allem die Gesichter. Und Plateauschuhe sind da auch nicht zu sehen. Wer hätte gedacht, das das eines Tages mal wichtig sein könnte? Jetzt hätte ich gerne Bilder. Und die Hippiephase, Andreas, die du angesprochen hast, die habe ich auch mitgemacht. Und nein, ich habe kein Foto von der Steppjacke aus dem indischen Laden, die über und über mit Blumen bedruckt war und die ich wochenlang trug. So war es damals: ein Shillum hat man in besagtem indischen Laden bekommen. Aber irgendwo aus dem hinteren Raum. Und heute geht man an einem "Tattooladen" vorbei und im Schaufenster liegen legalerweise die ganzen Shillums neben den Wasserpfeiffen und den Bongs. Aber all sowas habe ich ja niemals benutzt.

Aber die Ziggy Stardust, die Tom da erwähnt. Das ist der "heilige Gral" des Glam Rock. Und deswegen werde ich die Platte gleich mal auflegen.

Gruß Heiko

hatte ich diese Woche nach Jahren mal wieder gehört, herrlich

In meinen VW Käfern ( ja, Plural, ich hatte 3 Stück, natürlich nacheinander) gehörten ein paar Cassetten zur Grundausstattung, und für jede der führenden Glamrock-Bands wurde eine C90 vollgespielt, mit sorgfältig ausgewählten Stücken. Obwohl sich mein Musikgeschmack schon verändert hatte, Richtung Hardrock und Prog, kamen unterwegs im Auto immer gerne die Glamrocker zum Zuge.
Im Digitalzeitalter kann man sich ja stattdessen Playlists anlegen - und die können u.U. auch länger dauern als 90 Minuten......

An Einflüsse auf die Wahl unserer Klamotten kann ich mich nicht erinnern. Obwohl die Stars ja recht bunt und auffällig gekleidet daherkamen, herrschte bei uns über Jahre die Anti-Mode, mit olivgrünem Parka, Jeans, und Turnschuhen. Und Schminken ging schon gar nicht.

Bei mir waren es auch eher Jeans und Turnschuhe. Für mich war es irgendwie klar: Musiker sehen wie Musiker aus, wir sehen wie Normalos aus, ich wollte die Musiker nie nachahmen. Und von Ziggy Stardust habe ich "nur" die DVD.

Aber immerhin weiss ich jetzt, dass ich nicht der Einzige bin, der Glam-Rock nicht mit den Ohren erkennen kann. Danke!

Bei mir läuft gerade Sweet- Fanny Adams, die ich mir jetzt gerade erst gekauft habe...

Bin Baujahr 61, für mich gab es damals auch den Parka und die Jeans.
Habe aber gottseidank alle meine Paltten aufgehohen. Darunter komplett z. B. Sweet, Smokie und Konsorten.
Werde ich jetzt auch mal wieder auflegen....

Wir haben ja schon öfter festgestellt, dass der Versuch, Musik mit Genre-Etiketten zu versehen und in Schubladen zu packen, immer scheitern muß.
Auch die Zuordnung von Musikern oder Bands in den Classic Rock Bereich im Sinne dieses Threads war ja immer mal wieder ein Anlass zur Diskussion.
Für die einen durften z.B. Kate Bush oder Leonard Cohen hier vorgestellt werden, für die anderen war das Verrat am Classic Rock.
Und so wird es auch beim Glam-Rock Grenzgänger geben, die für die einen dazugehören, und für die anderen eben nicht.
Gerade Bands mit umfangreichen Gesamtwerk, sagen wir mal Queen, oder Kiss, sind da nicht eindeutig verschubladbar. Warum sollten sie auch?

Wenn ich das sagen darf, für mich zählt nur, ob die Musik mir gefällt. Es gibt in jedem Genre Scheiben, die mir zusagen oder auch nicht.
Und das ist mir eine Einteilung völlig egal, Hauptsache es packt mich.
Jörg

6100jrg (Beitrag #23935) schrieb:

Und das ist mir eine Einteilung völlig egal, Hauptsache es packt mich.

Hallo,

sehe ich genauso.
Aber ich diskutiere dann keine Jazz-Platten im Rock-Forum.

Grüße

👌

Das ist für mich auch das wichtigste Kriterium, aber eine Genre Einteilung erleichtert ein Gespräch über die Musik.

Käbbdn (Beitrag #23934) schrieb:

Wir haben ja schon öfter festgestellt, dass der Versuch, Musik mit Genre-Etiketten zu versehen und in Schubladen zu packen, immer scheitern muß.

Man kann aber doch schon die Stile umreißen?
So wie Leonard Cohen in den 60ern doch eher Singer/Songwriter war, so waren die Who doch eher im Hard Rock verortet.

Als charakteristisch für den Glam Rock erscheinen mir Melodien, die eher schlagerartig oder ähnlich dem amerikanischem Vaudeville sind (etwa, "Velvet Goldmine", "Hot Love"), weniger "catchy" oder weniger ausgefeilt sind als etwa der Rock der 60er/frühe 70er ("Baba O Riley", "Jumping Jack Flash").
Hard Rock-Elemente erscheinen fast als Karikatur oder fast ironisch überzeichnet, wie etwa in "Children of the Revolution" oder "Teenage Rampage".
Generell erscheint mir diese Musik immer etwas weichgespült zu sein, um auch Teenager nicht zu verschrecken.

Wäre ich Musikwissenschaftler, so könnte ich vermutlich bessere oder zutreffendere Kriterien angeben.

Musiker wird man so nicht in Schubladen stecken können, aber doch ihre Werke:
"Ziggy Stardust" fällt schon unter Glam Rock, aber "Scary Monsters" schon nicht mehr.


Grüße

Und es fehlten auch die elendslangen Nummern!
Kaum ein Song, der bei Sweet, T.Rex & Konsorten über 4 Minuten lang war.

Ap­ro­pos Glam Rock ... Heute Abend wird auf ARTE (21:45 Uhr) eine Doku über den Glam Rock gezeigt. Wie immer zu kurz (55 Min.) um ein Musik Phänomen zu beschreiben, aber wenigstens ein paar bewegte Bilder. Und sicherlich sieht man dann auch den einen oder anderen Plateauschuh.

Gruß Heiko

Super und danke für den Hinweis. Ich schaue mir solche Berichte immer gerne an.

, Andreas

Gerade The Sweet- give us a wink gehört, geht auch heute noch 👌

Jo - das war damals aber dann auch die letzte Sweet-LP, die ich mir noch zulegte.
Als dann der Nachfolger, Off the Record, erschien, hat mich Sweet schon nicht mehr interessiert, da gibt's also nun nicht mal den Nostalgie-Bonus, den z.B. Strung Up bei mir immer haben wird. 1000mal gehört, vorsichtig geschätzt.

Sweet waren -Imho- auch schon damals teilweise sehr hart, nicht alles swürde ich unter Glam rock einsortieren....

Das einzige Album das meiner Meinung nach gut gealtert ist von Sweet ist Sweet Fanny Adams. But that's just my opinion...

6100jrg (Beitrag #23945) schrieb:

Sweet waren -Imho- auch schon damals teilweise sehr hart, nicht alles swürde ich unter Glam rock einsortieren.... :*

Ohne eine weitere Klassifizerungsdiskussion anzetteln zu wollen, aber Härte der Musik war kein Kriterium, ob's jetzt Glamrock ist oder nicht.
Ich würde eher meinen, dass das Zurschaustellen, die Kostüme, Haare, eben das Optische auf der Bühne entscheidender war.

OBWOHL, wenn ich an "The Song Remains The Same" denke und was da Jimmy Page auf der Bühne anhatte, muss ich mich selbst korrigieren.

Und dass Led Zeppelin definitiv kein Glamrock war, da werden wir uns ja einig sein.

Wie so häufig sind die Grenzen fließend und das Gesamtpacket deutet dann mehr in die eigentliche Richtung.

Led Zeppelin und Glam-Rock, würde ich jetzt auch nicht so sehen. Die Kostümierung bei LZ geht doch mehr in Richtung Hippie-Style und ich finde das sieht man auch.

Auch Sweet und Hardrock würde ich nicht in Verbindung bringen. Einer der Musiker hat es in dem Arte Bericht auch gesagt, wir wollten nichts besonders Anspruchsvolles machen, nur bei den Mädchen ankommen und ein wenig Geld verdienen.

wer wollte das nicht...

ardina (Beitrag #23948) schrieb:

Einer der Musiker hat es in dem Arte Bericht auch gesagt, wir wollten nichts besonders Anspruchsvolles machen, nur bei den Mädchen ankommen und ein wenig Geld verdienen.

Hallo,

das trifft es für Glam-Rock sehr gut.
Ich denke, das hört man auch bei den Songs, etwa von T.Rex aus der Zeit, aber auch von Bowie.
Ziggy Stardust z.B. hat ein einfaches Riff, um es "rockig" zu machen.
Die eigentliche Melodie aber ist hauptsächlich "Handwerk", wenn einem nichts besonderes einfällt.
Gerade soviel komponiert, dass es als Song durchgeht....

Die Songs sind häufig einfache Versatzstücke, die nur vom Sound her auf rockig gemacht sind.


Grüße

Genau. Aber gerade das mit diesen "einfachen Versatzstücken" ist tricky.
Viele der berühmtesten Rocksongs basieren auf nem simplen Riff, oft sind das nur drei Töne ( Satisfaction, Whole Lotta Love, Smoke on the Water) oder gar nur zwei (You Really Got Me). Und dann kommt auf das kompositorische Talent an: Entweder wird durch die Ausarbeitung der Simpel-Idee ein genialer, zeitloser Rocksong, oder eben ein Langweiler. (Produktion und Sound müssen natürlich auch passen).
Und schon sind wir wieder beim subjektiven "gefällt oder gefällt nicht" - das ist manchmal schwer zu erklären und zu vermitteln.
Ich mag viele Simpelstücke, aus der Anfangszeit des Rock, auch Glamrock und die Antithese dazu, was damals Pubrock hieß.
Aber mit der Simplizität des Punk konnte ich nie was anfangen.

Hallo,

Ziggy Stardust mag ich ja auch.

Ich merke aber auch, wie diese Lieder zusammen gezimmert sind.


Grüße

Naja, zusammen gezimmert ist jetzt vielleicht ein wenig übertrieben. Das ist für die Veröffentlichung aufbereitet worden. Häufig haben die Musiker die Basis geliefert und die Produzenten haben das in die "gewünschte" Form gebracht.

Und ja, in der Einfachheit liegt manchmal auch der große Reiz und es werden sogar noch unterschiedliche Geschmäker bedient. Sweet hat nie so richtig Eindruck auf mich gemacht, da war ich doch eher bei Slade. Wurde aber alles sehr schnell von richtiger Musik wie Pink Floyd, Genesis, Yes, etc. verdrängt.

Also ich bin ganz bei Käbbdn, gut ist alles was gefällt und Punk war auch absolut nicht mein Ding....

Ist das jetzt hier der Baldriantee für die Einfachgestrickten? Ich bekenne höchstpersönlich, als "Strick-Genie" nichts mit Glam-Rock am Hut zu haben - eventuelle Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel . Aber bei der Antithese, von der Käbbdn schrieb - dem sogenannten Pubrock -, bin ich voll dabei ... beim Punk ebenfalls draußen. Und für Jugenderinnerungen mit Sweet und Smokie bin ich tatsächlich einen Tick zu jung, allerdings tauchten sie bei Ilja Richters Disco auch in unserem heimischen Fernseher auf ... allerdings nur Stücke ohne Rock. Mit 14 gab es bei uns nur Popper und Punker, vereinzelt auch Rocker (mit obligatorischer Kutte) und Teds. Die Popper waren meilenweit in der Überzahl, genauso wie ihre schreckliche Musik in Funk, Fernsehen und Disco. Ne Tolle in unserer Klasse hatte nur ich

Rock on
Olli

Mit Punk konnte ich zu Beginn nichts anfangen. Dies änderte sich aber...ich halte zB The Clash für eine der besten Bands ever

Die Gelehrten streiten sich aber bis heute darüber, ob The Clash unter 'Punk' einsortiert werden sollten. Die Tendenz geht eher in Richtung 'nein'

Gebe ich Dir recht, wobei ich den Beginn schon unter Punk einordnen würde

Ja, der Anfang von Clash ist sicher Punk, war damals opportune für junge Leute Punker zu sein. Aber schon bei der London Calling höre ich mehr guten und satten Rock. Vielleicht ist den Bandmitgliedern ja aufgefallen, dass in ihnen weit mehr steckt als nur Protest.

Obwohl ich als junger Mann schon viele revolutionäre Gedanken hatte konnte ich mit Punk nie was anfangen. Ist nur eine Generation nach mir.
Wenn ich da an die Sex Pistols denke, John Lydon (Johnny Rotten) fand ich von seinen Gebärden nur blöd und die anderen Band Mitglieder waren teilweise noch peinlicher.

Das ist natürlich, wie immer, nur meine persönliche Sicht der Dinge. Ich hege keinen Groll gegen Punk-Freunde, komme eigentlich ganz gut mit denen zurecht, wenn nur die Musik nicht wäre …

Ging mir ähnlich mit den Sex Pistols...aber bei genauerer Betrachtung der Never mind the bollocks Anfang der 2000er stellte ich fest : große Scheibe

Jedem das Seine.
Höre gerade Paul Simon - Anthology- Doppel CD. Hat der eine Menge guter Lieder gemacht 👌

6100jrg (Beitrag #23961) schrieb:

Höre gerade Paul Simon - Anthology- Doppel CD. Hat der eine Menge guter Lieder gemacht 👌

Viele Andere aber auch.

Klar, aber gerade wieder festgestellt 👆

Vor allem mit einem gewissen Herrn Garfunkel, wundert mich eh, daß das Ding nur unter seinem Namen läuft...

Gerade Eric Clapton- From the cradle im Player, man klingt die gut.
Auch die stimmliche Performance ist klasse.
Imho für mich ein dicker Tip. Sorry wenn das schon mal geschrieben wurde, der Threat existiert ja schon etwas länger 😎

So gerade im Player die erste Taste - s/T - deutsche Erstpressung.
Tolle Musik, tolle Stimme.
Das ist Classic Rock für mich😎👌

Definitiv ein Fehlurteil. Eindeutiger Freispruch...

Notwehr - eindeutig Notwehr!

chriss71 (Beitrag #23967) schrieb:

Definitiv ein Fehlurteil. Eindeutiger Freispruch... :prost

Sind nicht alles Eagles Chords potentiell wrong? Von daher kein Aufreger.

sorry, aber das geht nun zu weit: der opener von "On the Border" ist in meinen top 10 weit vorne - der chord ist genial.

Ozone (Beitrag #23969) schrieb:

Sind nicht alles Eagles Chords potentiell wrong? Von daher kein Aufreger. :D

Dieser Post gehört allerdings mit Freiheitsstrafe verurteilt...

chriss71 (Beitrag #23971) schrieb:

Ozone (Beitrag #23969) schrieb: Sind nicht alles Eagles Chords potentiell wrong? Von daher kein Aufreger. :D Dieser Post gehört allerdings mit Freiheitsstrafe verurteilt... :prost

Wo ist Michael wenn man ihn braucht?

Die Eagles haben ihren Platz in der Geschichte verdient, das meine ich durchaus und ehrlich anerkennend.

War ja klar, dass diese Meldung wieder die Eagles-Basher auf den Plan ruft......
Aber das Wesentliche ist ja nicht, um welche Band oder um welchen Song es sich handelte, sondern dass der Gitarrist permanent falsch gespielt hat.
Wenn "meine" Gitarristen das machen, bin ich auch versucht, ihnen ein Holz an den Kopf zu hauen.
Der Musiker-Spruch dazu lautet ungefähr: Wenn Du zu doof zum Akkorde Spielen bist, lern halt Bass.
Und wenn's dazu auch nicht reicht, beende dein Musiker-Dasein, und spiel Schlagzeug.