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Wann kommt die UKW Abschaltung?

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Radiowaves
Inventar
#201 erstellt: 04. Dez 2014, 18:06

KuNiRider (Beitrag #200) schrieb:
Es würde völlig reichen, wenn die Netzbetreiber UKW nicht mehr anbieten und dafür die Radiosender im besseren DVB-C-Format einspeisen, denn dafür haben ja alle TV-Kunden ja das passende Empfangsgerät.


...eingebaut in Fernseher (beschissener Sound, Menübedienung, Display läuft je nach Typ mehr oder weniger sinnlos mit) oder DVB-C-Receiver (günstigstensfalls eine Namensanzeige, ungünstigstenfalls eine grüne Power-LED und nichtmal eine Speicherplatznummer, Zwang zum Anschluß an einen TV (Menübedienung!), meist widerliche Seifendosen-Haptik, keine Direktzugriffs-Tasten auf die Favoriten, ...).

Ich nutze ja selbst wenn überhaupt noch DVB (bei mir -S) zum Radiohören, weiß aber, wie viele den UKW-Tuner am Kabelnetz verwenden. Meine Hoffnung wäre gewesen, UKW im Kabel weiterzubetreiben, selbst wenn es terrestrisch mal wegkommen sollte. Aber das Internet wird schon alles auffressen - und dann wird darüber matschig-schrabbeliger Lifestream in 128 MP3 gestreamt.
KuNiRider
Inventar
#202 erstellt: 04. Dez 2014, 18:19

Radiowaves (Beitrag #201) schrieb:
- und dann wird darüber matschig-schrabbeliger Lifestream in 128 MP3 gestreamt. ;)


und - dass reicht doch völlig, für die Handy-Lautsprecher der jungen Leute!?! ***duckundwech***

Wir kleines Häufchen Verrückter sind halt leider nicht der Maßstab - siehe die ALDI&Co-HiFi-Anlagen und Soundboards
Da sind Stückzahlen dahinter, da könnten (vermutlich) alle HiFi-Hersteller zusammen nur von träumen
Radiowaves
Inventar
#203 erstellt: 04. Dez 2014, 21:40

KuNiRider (Beitrag #202) schrieb:
und - dass reicht doch völlig, für die Handy-Lautsprecher der jungen Leute!?! ***duckundwech***


Da mußt Du Dich nicht ducken, das ist auch nach meiner Wahrnehmung so. Wir schrieben hier aber über das Breitbandkabel, das ausschließlich stationär genutzt wird und an dem meist doch zumindest annehmbare Gerätschaft hängt. Zum Beispiel bei einer Freundin von mir eine Yamaha MCR-750, blitzsauber und wertig verarbeitet, klanglich für "Normalmenschen" sehr anständig, kann alles bis hin zur BlueRay, könnte Internetradio und Youtube - ist aber nicht ans Netz angeschlossen. Das für die Frau (Dr. med., Mitte 30) viel zu kompliziert. Wenn mal Youtube, dann am Laptop, denn die Links auf Youtube kämen eh per Email. Internetradio nutzt sie gar nicht und sämtliche Funktionen der Anlage außer UKW und CD sind ohnehin nur mit Menü bedienbar, aber einen TV besitzt sie nicht und will sie nicht.

Nachdem dort an einem Stück Draht rauschend MDR Info lief (alternativ der DLF oder D-Kultur, alles andere hätte sie sowieso nicht ertragen), habe ich ihr 10 Meter bei mir ausgebautes Koaxkabel und 2 anständige Cabelcon-Stecker spendiert und die Anlage ans BK-Netz angeschlossen. Nun gibt es da z.B. noch Bayern 2 und nix rauscht mehr. Sie nutzt das tatsächlich als Radio, für was anderes ist die Anlage fast nicht benutzt. Wenn das weg wäre, würde sie wieder nur die thüringer Terrestrik-Magerkost haben. Die Frau ist in keinerlei Weise irgendein HiFi-Freak, die Anlage wurde ihr von den Eltern geschenkt, e sist außer dem schrottigen Küchenradio die einzige Tonquelle in diesem Haushalt.
peacounter
Inventar
#204 erstellt: 04. Dez 2014, 21:44
auch gut.
oder?
KuNiRider
Inventar
#205 erstellt: 04. Dez 2014, 23:11
Ich glaube ich wurde falsch verstanden

Ich bin der Meinung dass nur der im Kabel dringend benötigte Platz für den Rückkanal der Anlass ist für den geplanten UKW-Tod.
Auch wenn es natürlich für viele Kabelbenutzer unschön wäre, wenn kein UKW mehr übertragen wird, könnten davon trotzdem noch viele über UKW-Wurfdipole zumindest die Ortsprogramme empfangen - wenn dann noch die normalen UKW-Sender senden würden. Und ich sehe keinen Grund, warum das die Kabel-Lobby stören sollte.
Bei modernen Einfamilienhäusern mit Modem im Keller und LAN-Verteilung, könnte sogar eine UKW-Dachantenne für die Empfangsdosen in den Zimmer eingespeist werden.
Radiowaves
Inventar
#206 erstellt: 05. Dez 2014, 00:26
Da habe ich Dich wohl wirklich falsch verstanden.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, daß UKW im Kabelnetz das Schicksal von UKW bestimmen soll. Dafür ist die UKW-Nutzung im Kabel der mobilen Nutzung terrestrischer UKW-Frequenzen vermutlich zahlenmäßig extrem unterlegen. Wenn man fürs Kabel etwas entscheidet, dann kaum, um explizit mit UKW etwas auf den Weg (oder vom Acker) zu bringen, sondern schlichtweg, weil UKW analog ist und "analog" ja veraltet ist und weg kann. In Sachsen stand die Analogabschaltung im Kabel bereits im Landesmediengesetz - für Ende 2014. Es hieß da etwas von "Rundfunkverbreitung" soweit ich mich erinnere, und dennoch mußte man dann schon beinahe automatisch zurückfragen, meinen die analoges Kabel-TV oder tatsächlich auch UKW? Ersteres ist heute wirklich Anachronismus und in Zeiten von Flachbildschirmen ungenießbar, letzteres ist immer noch der Rundfunk-Übertragungsstandard.

Nun ruderte man komplett zurück - nicht wegen UKW, sondern wegen der Wohnungswirtschaft, die keinen Streß mit den vielen Analog-Glotzern haben will. Vgl. http://www.medialabc...wsletter_2014_06.pdf Seite 7 oder auch http://www.medienpol...s-kabel-deutschland/ . UKW ist zu unwichtig, um es explizit z uerwähnen - ich vermute sogar, die Damen und Herren Medienpolitiker haben gar nicht auf dem Schirm, daß es UKW im Kabel gibt und die Alternative nicht vorhanden ist. DVB ist es nicht (Endgeräte nur bedingt für Radionutzung geeignet, zahlreiche ortsübliche Radioangebite gibt es nicht auf DVB, z.B. sämtliche Privaten in Sachsen und anderswo siehts nicht besser aus) und DAB ist es auch nicht (keine Einspeisung ins Kabel und selbst wenn, würden wieder viele ortsübliche UKW-Angebote fehlen.

Es würde mich nicht wundern, wenn UKW irgendwann "versehentlich" im Kabel verschwindet im Zuge einer analogen Abschaltung und dann nur ein kleiner Aufschrei kommt - und ungehört verhallt. Ist ja bloß Radio, da kommen ja keine bunten Bilder.
peacounter
Inventar
#207 erstellt: 05. Dez 2014, 09:44
Solange ich noch n Handy mit radioempfang hatte, hab ich auf dem Weg zur Arbeit öfter wdr5 gehört.
Seitdem ich das iPhone hab, geht das nicht mehr aber es fehlt mir auch nicht.
Stattdessen hab ich jetzt meine eigene Musik und Podcasts, was eigentlich wesentlich variabler ist.
Und wenn es irgendwann überall schnelles Internet und echte flats gibt, kann ich mir auch gut vorstellen dass das Radio bei mir dauerhaft aus bleibt.
golf2
Inventar
#208 erstellt: 05. Dez 2014, 10:09
Es wäre schon übel wenn die Abschaltung käme. Was machen dann die Leute, die hochwertige Revox, Onkyo oder Restek mit nur UKW haben? Mal vom Analogsound hin oder her mal abgesehen..
peacounter
Inventar
#209 erstellt: 05. Dez 2014, 10:57
Die kaufen sich ein Zusatzgerät und weiter geht's.
Das war ja beim Fernsehen auch kein echtes Problem.
KuNiRider
Inventar
#210 erstellt: 05. Dez 2014, 12:08
Analogsound kann man auch komplett vergessen - in den Studios, die Ausspielzentren und alle Zuführungen zu den Sendern sind digital.
Es ist also höchstens ein 'Schmutzeffekt' wenn es über UKW 'analoger' klingt. Würde ich als ähnlichen Effekt sehen wie 'warm & weich klingende' Röhrenverstärker hinter CD-Payern.
Für ernsthaftes Musikhören sind die digitalen Empfangswege überlegen, aber UKW als Grundversorgung von zigmillionen Empfangsgeräten einfach unentbehrlich.

Und ich denke schon, dass die Kabelnetzbetreiber unseren technisch volltrotteligen Politikern eingeredet haben, dass UKW dem digitalen Fortschritt im Weg steht. Dass dazu die normalen Sender nicht abgeschaltet werden müssen, wurde halt vergessen zu erwähnen und es ist bestimmt nackter Zufall, dass es den Netzbetreibern hilft, wenn sie die Abschaltung den Politikern & dem Fortschritt in die Schuhe schieben können und sie keine terrestrische Konkurrenz mehr haben
Gruenwdt
Inventar
#211 erstellt: 05. Dez 2014, 12:25

Radiowaves (Beitrag #201) schrieb:

KuNiRider (Beitrag #200) schrieb:
Es würde völlig reichen, wenn die Netzbetreiber UKW nicht mehr anbieten und dafür die Radiosender im besseren DVB-C-Format einspeisen, denn dafür haben ja alle TV-Kunden ja das passende Empfangsgerät.


...eingebaut in Fernseher (beschissener Sound, Menübedienung, Display läuft je nach Typ mehr oder weniger sinnlos mit) oder DVB-C-Receiver (günstigstensfalls eine Namensanzeige, ungünstigstenfalls eine grüne Power-LED und nichtmal eine Speicherplatznummer, Zwang zum Anschluß an einen TV (Menübedienung!), meist widerliche Seifendosen-Haptik, keine Direktzugriffs-Tasten auf die Favoriten, ...).

Ich nutze ja selbst wenn überhaupt noch DVB (bei mir -S) zum Radiohören, weiß aber, wie viele den UKW-Tuner am Kabelnetz verwenden. Meine Hoffnung wäre gewesen, UKW im Kabel weiterzubetreiben, selbst wenn es terrestrisch mal wegkommen sollte. Aber das Internet wird schon alles auffressen - und dann wird darüber matschig-schrabbeliger Lifestream in 128 MP3 gestreamt. ;)


Was meinst du mit wieviel Bitrate viele Produktionen in den Studios gemacht werden?? Ich muss dich enttäuschen, auch in UKW hört man heute bei vielen Sendern oft kaum mehr als 128! Auch im UKW hört man oft den digitalsender... Einfach mal vom Analogradio aufnehmen und dann die Kanäle 180° zueinander invertieren. Wunderbare kompressions Artefakte ala mp3 bei ganz vielen Sendern! Übrigens bei UKW reicht 32050khz bei 14bit komplett aus!


[Beitrag von Gruenwdt am 05. Dez 2014, 12:28 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#212 erstellt: 05. Dez 2014, 16:53

Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Was meinst du mit wieviel Bitrate viele Produktionen in den Studios gemacht werden?? Ich muss dich enttäuschen, auch in UKW hört man heute bei vielen Sendern oft kaum mehr als 128!


Falsch, zumindest bei der ARD, beim DLF/D-Radio und bei den großen Privaten.

Unterstellen wir mal, daß die Musikindustrie nicht schlampt. Dann liefert sie heute zumindest bei den ARD-Anstalten via Filetransfer mit CD-Qualität in FLAC an. Formal also PCM, 44.1 kHz, 16 Bit, Aussteuerung wie CD-üblich auf Anschlag 0 dBFS.

Die Anstalten packen das FLAC aus und legen es im Langzeitspeicher als PCM ab, genau wie hochwertige Eigenproduktionen (Klassikaufnahmen, ...). Das muß nicht echtzeit-zugreifbar sein. Für die Ausspielsysteme der Hörfunkwellen werden parallel datenreduzierte Versionen angefertigt, üblich sind hier 384 kbps MP2, 48 kHz Abtastrate, Aussteuerung deutlich niedriger, bis vor kurzem oft um -9 dBFS peak, heute vielleicht schon und künftig zunehmend gemäß R128 mit nur minimalem Headroom, aber -23 LUFS Lautheit.

Diese 384 kbps werden beim Ausspielen in PCM gewandelt, durchs Pult geschoben und im Funkhaus als PCM-Datenstrom weiterverarbeitet. Für die DVB-Strecken werden daraus dann 320 kbps MP2 @ 48 kHz recodiert, für die AC3-Strecken auf DVB sind es 448 kbps. UKW wird je nach Anstalt unterschiedlich gehandhabt. Manche haben die Hauptsendstandorte mit linearen (PCM)-Verbindungen angekoppelt, damit bleibt es da bei den 384 kbps aus der Konserve und Live-Moderationen (und Nachrichten) laufen ohne jegliche Datenreduktion. Andere Anstalten verwenden APT-X (der BR tut oder tat dies z.B.), beim hr lief (läuft ?) ein System namens Capella, dessen Datenrate und -format mir nicht bekannt ist. Kleinere UKW-Ketten oder einzelne Standorte laufen gerne auch mal direkt über den DVB-S-Hörfunktransponder, also nochmal auf 320 kbps recodiert. Der BR tat da sso mit einigen kleinen Standorten von BR Klassik, der MDR tut es massiv mit MDR Info und Sputnik.

Der DLF hat inzwischen auf 384 kbps MP2 umgestellt, das wird über 23.5° Ost mit einer Schmalbandverbindung zu den Senderstandorten gebracht. D-Kultur läuft hingegen noch mit der alten Anbindung, 192 kbps MP2 via SCPC auf 23.5° Ost. Das hört man auch - da sind selbst die Live-Moderationen und Nachrichten auf UKW hörbar vermatscht. Die D-Kultur-Frequenz in Berlin lief, solange sie aus Britz (ex RIAS) kam, stundenweise via Direktleitung ab Funkhaus und stundenweise über diese 192er Verbindung. Man hörte deutlich den Unterschied. Ein Techniker des D-Radio zeigte sich einst sehr überrascht, als ich ihn darauf ansprach. Man hatte nicht erwartet, daß das auffällt, wollte mir aber auch nicht sagen, warum man das so machte.

Die großen Privaten führen UKW ganz gerne mit 256 kbps zu. Antenne Bayern hatte mal mit AAC experimentiert, ist aber wegen heftiger Artefakte wieder zu MP2 zurückgekehrt, soweit ich mich erinnere 384 kbps via 23.5° Ost. Kleinere Private nutzen gerne mal eine Astra-Anbindung (z.B. egoFM und radio Top40), die läuft oft mit 192 kbps, teils auch mit 256 kbps.

128 kbps auf UKW wagt meines Wissens nach keiner, das wäre in MP2 auch schauderhaft³.


Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Auch im UKW hört man oft den digitalsender... :D


Richtig. Deshalb finde ichs ja witzig, wenn Leute z.B. D-Kultur (192 kbps MP2) hören und den wohligen UKW-Klang loben, dabei haben sie es mit der Mindestbitrate für erträgliches MP2 zu tun.

Das ist aber eher die Ausnahme, real sind es meist deutlich höhere Bitraten oder sogar LPCM ab Funkhaus. Abgespielte Titel und Vorproduktionen sind dann aber doch wieder mindestens einmal in 384 kbps MP2 gewesen.


Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Einfach mal vom Analogradio aufnehmen und dann die Kanäle 180° zueinander invertieren. Wunderbare kompressions Artefakte ala mp3 bei ganz vielen Sendern!


Hey, Du verwendest auch meine Methode zum Erkennen von Datenreduktionen.

Es sind dann aber meist 256 oder 384 kbps, die man da hört und am besten macht man sowas nur bei den Nachrichten und Live-Moderationen, damit man ja keine Aufzeichnung erwischt. D-Kultur gegen DLF auf UKW ist aber schon deutlich hörbarer Unterschied. Aber Vorsicht: bitte keinen UKW-Dreck (Verzerrungen) mit Artefakten der Datenreduktion verwechseln.


Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Übrigens bei UKW reicht 32050khz bei 14bit komplett aus!


32 kHz würde tatsächlich reichen, da UKW bei 15-16 kHz abschneidet. Das geschieht schon im Soundprocessing bzw. im UKW-Limiter. 32er Leitungen sind aber dennoch eher die Seltenheit, üblich sind 48er Leitungen. Und 14 Bit wären bei den Popwellen mit ihren nur noch 2 dB Dynamik dank Optimod und anderer Sauereien schon wieder viel zu gut.


Mir gehts aber darum, daß DAB, so wie es z.B. im Bundesmux gefahren wird, noch ekliger klingt als MP2 mit 128 kbps. Zum Gematsche (das in AAC bei Bitraten um 100 kbps herum deutlich dezenter ausfällt als bei MP2) kommt ein rauhes, "schabendes" Geräusch und dann noch die Fehler der Pseudo-Höhen dank Spektralbandreplikation (SBR). Nimm mal DAB mit HE-AAC auf und schau Dir das Frequenzspektrum an. Da findest Du bei einigen Programmen eine regelrechte "Kerbe" irgendwo zwischen 5 und 11 kHz. Darunter ist das Originalsignal, darüber das sind nur Pseudo-Höhen. Die wirken glasklar und regelrecht schneidend, was völlig unnatürlich wirkt vor allem bei älterer Musik auf leichtem Rauschteppich. Stimmen können damit regelrecht zerlegt werden, widerlich.

Abhilfe brächte AAC-LC ohne SBR, doch dafür braucht man Bitraten um 120 kbps und manche DAB-Empfänger können das nicht sauber decodieren, woraufhin es zu noch schlimmeren Artefakten kommt. Der MDR bekam anfangs Beschwerden wegen miesem Klang und konnte das nicht nachvollziehen. Erst als man "passende" Empfänger hatte, die diesen Fehler aufweisen, verstand man das und wechselte auf HE-AAC mit SBR. Nun klingts bei allen Empfängern wenigstens gleich scheiße. Ich ziehe da UKW auf jeden Fall vor. Das schrottige schabende Getröte von Magerbitraten-DAB+ ertrage ich einfach nicht.
amor_y_rabia
Stammgast
#213 erstellt: 05. Dez 2014, 21:56
Wow, mal ein thread in dem mensch was lernen kann

Woher habt ihr die Zeit oder copy-pastet ihr das aus euren Diplomarbeiten?
Radiowaves
Inventar
#214 erstellt: 05. Dez 2014, 23:06
Ich hätte es höchstens aus anderen Einträgen in diesem Forum von mir selbst copy&pasten können. Aus der Diplomarbeit nicht, die habe ich über Schädenentwicklung bei Ionenimplantation an einem Teilchen-Beschleuniger geschrieben.

Es ist halt Hobby und die intensive Befassung mit sowas führt u.U. auch zu Kontakten an der "Basis" und öffnet mitunter Türen, hinter die sonst nichtmal die meisten Funkhausmitarbeiter schauen können.
Gruenwdt
Inventar
#215 erstellt: 06. Dez 2014, 04:23

Radiowaves (Beitrag #212) schrieb:

Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Was meinst du mit wieviel Bitrate viele Produktionen in den Studios gemacht werden?? Ich muss dich enttäuschen, auch in UKW hört man heute bei vielen Sendern oft kaum mehr als 128!


Falsch, zumindest bei der ARD, beim DLF/D-Radio und bei den großen Privaten.

Unterstellen wir mal, daß die Musikindustrie nicht schlampt. Dann liefert sie heute zumindest bei den ARD-Anstalten via Filetransfer mit CD-Qualität in FLAC an. Formal also PCM, 44.1 kHz, 16 Bit, Aussteuerung wie CD-üblich auf Anschlag 0 dBFS.

128 kbps auf UKW wagt meines Wissens nach keiner, das wäre in MP2 auch schauderhaft³.


Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Auch im UKW hört man oft den digitalsender... :D


Richtig. Deshalb finde ichs ja witzig, wenn Leute z.B. D-Kultur (192 kbps MP2) hören und den wohligen UKW-Klang loben, dabei haben sie es mit der Mindestbitrate für erträgliches MP2 zu tun.

Das ist aber eher die Ausnahme, real sind es meist deutlich höhere Bitraten oder sogar LPCM ab Funkhaus. Abgespielte Titel und Vorproduktionen sind dann aber doch wieder mindestens einmal in 384 kbps MP2 gewesen.


Gruenwdt (Beitrag #211) schrieb:
Einfach mal vom Analogradio aufnehmen und dann die Kanäle 180° zueinander invertieren. Wunderbare kompressions Artefakte ala mp3 bei ganz vielen Sendern!


Hey, Du verwendest auch meine Methode zum Erkennen von Datenreduktionen.

.


Ich meinte die 128 auch eher im übertragenen Sinne. "Klingt wie" denn mp2 tönt nunmal auch mit mehr Bitrate oftmals kaum besser. Es kommt halt auf den Codec an! UKW kann gut klingen, tut es aber nicht. Das liegt aber nicht an UKW sondern an optimod. Daher höre ich eigentlich fast garkein Radio. Ich habe noch einige Tapes vom Radio aus Ende der 70ger (NDR etc..)... Erstaunlich wie dort UKW geklungen hat! Absolut irre, man hört tatsächlich den Plattenspieler so wie er spielt, der Moderator hört sich an als sitzt er vor einen, es nervt nicht und es gibt keinen optimodeten klangpampenbrei wie heute. Genau das hat mich auch davon abgehalten überhaupt ein Digitalradio zu kaufen, denn dort läuft ja die gleiche gequirlte klangbreimuffelmusik! Wozu also überhaupt Digitalradio?? Dazu ist mir mein Geld zu schade.

Zum letzten, ja so erkenne ich Daten Reduktion. Eigentlich nutze ich diese Methode aber für etwas anderes. Ich mache Musik, meistens Coverversionen nach Gehör auf Anfrage mit dem PC/MAC, Cubase VSTs etc. etc. (Übrigens in 44100 32bit Flow) Mit dieser Inverter Methode (via Adobe Audition) ist es möglich Details zu hören die sonst komplett verschwinden im Musikmix. So kann ich per Gehör wie mit einer Musikröntgen-Lupe den Song untersuchen und je nach Phasenlage alles im Kopf aufnehmen und nachbauen. Das Problem ist nur, dort zeigt sich gnadenlos was datenreduziert ist oder einen schlechten Codec hat! Dann dann wird es synthetisch, blechern, blubbernd und Details verschwinden komplett!


[Beitrag von Gruenwdt am 06. Dez 2014, 04:25 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#216 erstellt: 06. Dez 2014, 13:44
Da sind wir uns doch sehr einig...


Gruenwdt (Beitrag #215) schrieb:
Ich meinte die 128 auch eher im übertragenen Sinne. "Klingt wie" denn mp2 tönt nunmal auch mit mehr Bitrate oftmals kaum besser.


Ok, so wird was draus. Tatsächlich braucht MP2 etwas mehr Bitrate als MP3, um die gleiche Klangqualität zu erreichen. Was MP3 mit 192 kbps schafft (bei guten Codecs), braucht bei MP2 meist 256 kbps. Soviel war bei DAB einstmals als Obergrenze vorgesehen, hätte nur 5 Programme je Mux erlaubt und kaum einer hat es je gemacht. Bayern 4 Klassik war anfangs mit 256 kbps unterwegs. Die Dänen hatten glaube ich vermehrt 256 kbps, bis sie dann merkten, daß wegen nur 5 Programmen niemand ein neues Radiosystem kauft. Dann ging man runter...

Was vielleicht auch wichtig ist, nochmal festzuhalten: die Qualität steigt nicht proportional zur Bitrate, sie "sättigt" sich irgendwann. MP4 (AAC) im LC-Modus klingt bei 128 kbps durchaus anständig und kann nahezu die Qualität von 192er MP3 erreichen (solange man nur normal hört und nicht Kanaldifferenzen bildet). Wer nun aber glaubt, mit 192 kbps klänge AAC dann deutlich besser als MP3, der irrt. Die Grenze ist da längst erreicht und die Kollateralschäden nehmen nicht mehr ab. AAC ist also auf niedrigere Bitraten optimiert - aber nicht unbedingt auf die Magerbitraten, die auf DAB gerne verwendet werden, wo mit teils unter 80 kbps herumgetrötet wird.


Gruenwdt (Beitrag #215) schrieb:
Es kommt halt auf den Codec an!


Entscheidend. Erinnern wir uns mal an Astra Digital Radio (ADR), das fest mit 192 kbps MP2 lief. Der Standard-Encoder dafür war der Barco RE660. Dieser Encoder hatte - was niemandem bewußt war - einen Bug in der Implementierung von Joint Stereo. Er klang in Joint Stereo matschig und dumpf. Manche Anstalten fuhren ADR mit diesem Joint-Stereo-Modus, namentlich MDR, hr, SWR, SR (?). andere (NDR, RBB, WDR, BR) ließen die 192 kbps in Linear Stereo laufen. Beim BR am Uplink klebte auf dem Encoder von Bayern 2 sogar ein Aufkleber "Bayern 2 nur im Linear Stereo-Modus" oder ähnlich (Foto vorhanden, müßte es jetzt rauskramen). Irgendwer hatte da also mal was gemerkt und gehandelt, es aber nicht weitergegeben.

Ergebnis: die Linear-Stereo-Wellen klangen klar, sauber und präzise, die anderen matschten und schepperten schauderhaft. Die HiFi-Presse dilettierte jahrelang herum und versuchte, die Klangunterschiede mit unterschiedlichem Soundprocessing zu erklären - obwohl unter den präzise klingenden Wellen auch die jeweiligen Popwellen der entsprechenden Anstalten waren, und die liefen freilich meist mit dem UKW-Processing auf ADR.

Dann gab es im Sommer 2003 beim MDR einen "Unfall". Man hatte auf Jump und Sputnik eine Popnummer mit sehr "periodischer" Struktur in der Playlist: CIRC - "Destroy she said". Dieser Titel ließ reproduzierbar (!) die Encoder crashen: Plopp- und Pfeifgeräusche, teils sekundenlanger Synchronisationsverlust. Das fiel auch dem Playoutcenter in Potsdam-Babelsberg auf, die damals diese ADR-Ausstrahlung aus Leipzig empfingen und als Quelle für die DVB-Ausstrahlung nahmen, vermutlich sogar bis in die NF rückgewandelt, eine 1:1-Durchreichung der MP2-Daten dürfte da kaum stattgefunden haben. Die MDR-Technik wurde aktiv, ließ sich die Einsatzzeiten der Titel geben und untersuchte den Effekt. Das IRT bekam einen RE660, der beim MDR noch unterm Tisch stand, seitdem das "Umwelt- und Gesundheitsradio" der Hochschule Mittweida nicht mehr existierte.

Anschließend stellte der MDR auf Linear Stereo um - zuerst Jump (da hing nix wichtiges am ADR-Pfad), später dann auch die anderen Wellen. Das Gematsche hörte schlagartig auf. Der SWR folgte wenige Tage später, beim hr mußte erst eine Information hin, danach war das Thema auch dort erledigt. Und das alles wegen eines mackigen Codecs.


Gruenwdt (Beitrag #215) schrieb:
UKW kann gut klingen, tut es aber nicht. Das liegt aber nicht an UKW sondern an optimod.


Korrekt. Popwellen kann man in Deutschland deshalb gar nicht mehr hören. Bei den Kulturprogrammen kann man noch Glück haben, aber nichtmal das ist garantiert. Manche klingen auch da ziemlich ruiniert.


Gruenwdt (Beitrag #215) schrieb:
Ich habe noch einige Tapes vom Radio aus Ende der 70ger (NDR etc..)... Erstaunlich wie dort UKW geklungen hat! Absolut irre, man hört tatsächlich den Plattenspieler so wie er spielt, der Moderator hört sich an als sitzt er vor einen, es nervt nicht und es gibt keinen optimodeten klangpampenbrei wie heute.


Ja, das fasziniert immer wieder. Alles analog und dennoch (?) weitaus besser als heute. Das wäre heute noch möglich, siehe hr1, wenn Reinke und Koschwitz einen Nachmittag lang nur Vinyl vom 948er EMT spielen lassen. Ist freilich auch ein digitales Pult (das dafür genutzte Rundbau-Studio hat ein 52er DHD), aber der Optimod wird für diese Sendung auf seine unabdingbare HF-Limiter-Funktion begrenzt. Und schon klingt Radio wieder anständig. Wenn man richtig Oldschool wäre, müßte man noch die Alphapre-Filter und den EMT266-Transientenlimiter aus dem Museum kramen.

Was damals auch noch dazukam waren anständige Studios mit kontrollierten Nachhallzeiten durch Wände mit definiertem Schluckgrad. Da konnte man auch 30 cm vom Mikrofon wegsitzen, ohne daß man nur noch Hall vom Raum hört. Bei einem solchen Abstand klingt ein anständiges Kondensatormikrofon untenrum sehr schlank und neutral - so klangen Radiosprecher damals auch: etwas distanziert, schlank und angenehm. Heute sitzt man im Aquarium (gerne mitten in der Redaktion) und schnorchelt entweder in Headsets (es gibt kaum brauchbare!) oder aus 2 cm Abstand in einen Elefantenpenis (ElectroVoice RE20), was diesen schäbig-dünnen ploppenden "Zahnputzbecher-Sound" macht. Oder man hat ein topfiges Shure SM7B oder - es wird wieder "angesagt", die Berater haben offenbar eine neue Sau entdeckt, die sie durchs Dorf jagen können - ein eigentlich manierliches Kondensatormikrofon wie das Neumann BCM 104, das dann leider auch aus nur wneigen cm Abstand besprochen wird und einen Voiceprozessor dahinter hat, mit dem alles verbogen und lispelnd klingt.


Gruenwdt (Beitrag #215) schrieb:
Genau das hat mich auch davon abgehalten überhaupt ein Digitalradio zu kaufen, denn dort läuft ja die gleiche gequirlte klangbreimuffelmusik! Wozu also überhaupt Digitalradio?? Dazu ist mir mein Geld zu schade.


Absolut meine Meinung. Und das irre ist: die ARD-Hörfunkbetriebstechnik hat sich tatsächlich mehr oder weniger darauf geeinigt, den UKW-Rotz auch auf die digitalen Wege zu geben. Nicht nur auf DAB (es soll unbedingt genauso klingen wie UKW, könnte sonst beim automatischen Umschalten ja verstören), sondern auch auf das eigentlich hochwertige DVB. Deshalb klingts auch da scheiße und deshalb höre ich keine Popwellen mehr. Da hat man im Sommer 2012 aufwendig bei fast allen Anstalten die Lautheit und die Dynamik auf UKW gemessen und das IRT hat ein Paper dazu geschrieben (war sicher auch nicht billig), mit teils grotesken Ergebnissen wie dem, daß die Kulturwelle SR 2 lauter ist als SR "Unser Ding", obwohl "Unser Ding" plattkomprimiert ist wie Gleichstrom - es darf aber nicht hoch ausgesteuert werden, weil es sonst die maximale MPX-Leistung auf UKW verletzt. Im Klartext: erst machen sie alles kaputt und danach gewinnen sie dadurch nichtmal Lautheit. Dennoch bleibt alles, wie es ist und der RBB hat sich im Sommer 2011 ja auch auf den Digitalwegen vom anhörbaren Klang verabschiedet und gehört seitdem zu den schauderhaftesten Ausdünstungen der ARD.

Wenn UKW mal weg ist (und damit auch Limitierungen in Spitzenhub (Emphasis beachten!) und MPX-leistung, erwarte ich keine Verbesserung - im Gegenteil. Dann kann endlich bis 0 dBFS mit Brickwall-Limiter gefahren werden, es wird nur noch lauter, man verletzt damit dann ja keine Spezifikation mehr, über die die BNetzA wachen würde. Es kann nur schlimmer werden.

LG Christian


[Beitrag von Radiowaves am 07. Dez 2014, 12:31 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#217 erstellt: 06. Dez 2014, 17:01
Also mit DAB+ das kann ich bestätigen.

Es gibt einige Programme, die klingen so beschissen, dass es ne Zumutung ist, dazu gehören NRJ, Sunshine Live und ERF Plus. Da hat man massig Artefakte die nicht durch die Kompression, sondern durch schlechte Bitraten kommen, während ich bei DLF, DKultur und DRadio Wissen sagen muss, dass die widerrum gut klingen, DRadio Wissen ist natürlich dynamikkomprimierter, als DKultur, ist aber erträglich.

Ich denke insgesamt liegt es eh nicht an den Standards. Sowohl über UKW als auch auf allen digitalen Verbreitungswegen ist ein Sound ohne hörbare Artefakte (Optimod und bitratenmäßig) möglich, die Sender machen ihr Signal kaputt nicht der Übertragungssstandard. DAB+ an sich gefällt mir jedenfalls wie schon gesagt ganz gut.

Das Phänomen mit vernünftiger Kompaktanlage und "Nur Radio" kenne ich. Ich muss aber sagen, dass ich das nachvollziehen kann, kaum Jemand weiß, dass im Kabel auch UKW übertragen wird und viele schliessen dann anstatt einer Wurfantenne für UKW auch noch den AM Loop an und denken der Empfang ist nicht besser machbar, weil die Hauswand zu dick ist oder so, wobei eigentlich in jedem aiwa Plastikbomber der 90er und vergleichbaren Geräten ein ordentlicher Tuner schlummert, den man ja für Kabel nicht mal wirklich braucht.

Ich hatte mir fürs Schlafzimmer passend zu meinem Fernseher auch so ein 5.1 Komplettsystem gekauft. Weil ich Alles über eine Fernbedienung machen wollte habe ich mir eben auch ein LG System angeschafft. Ich dachte nach dem Auspacken erst Mal das ist sicher gerade so ausreichend um den Fernsehton besser klingen zu lassen, als über die Fernsehlautsprecher...

Front, Rear und Center sind komplett aus Plastik - wenn auch nicht unbedingt minderwertig, fühlt sich schon recht wertig an und die Lautsprecher machen auch einen vernünftigen Eindruck. Der Subwoofer ist aus recht dünnem Sperrholz, der Lautsprecher selbst wirkt aber robust und ist ziemlich hart aufgehangen. Der Subwoofer wird wie alle anderen Boxen direkt an das 19" breite, megaflache Gerät mit integriertem BluRay Player, Smart Anwendungen und UKW Tuner angeschlossen. Es ist von aussen aus Plastik in gebürsteter Edelstahloptik und sieht wirklich ganz vernünftig aus. Es ist mit Aufnahmeleistung 120 W angegeben, scheinbar mit einem Schaltnetzteil, denn die Kiste ist absolut leicht und muss ja auch noch den Subwoofer versorgen. Auf der Verpackung steht natürlich 1200 Watt... Alles klar.

Nach dem Aufstellen war ich dann aber erst Mal baff. Das Ding ist richtig neutral abgestimmt. Ich hab den User EQ bei 3 kHz um 3 dB abgesenkt, weils mir da etwas zu dick klang, ansonsten steht Alles auf 0. Es gibt ein ganz gutes Preset für 5.1 Simulation, nennt sich "Natural Plus", benutze ich aber selten, wertet teilweise alte Musiksendungen aber ganz gut auf.

Der UKW Tuner ist vernünftig, mit RDS und sehr trennscharf und empfindlich, ich benutze ihn aber nicht, weil ich natürlich DVB-C Anbindung und über die Smart Funktionen auch Internetradio kann. Hier ist allerdings das selbe Problem wie beim o.g. Yamaha System - Das ganze geht nur, wenn der Fernseher an ist, man muss erst umständlich in die App und einen Sender auswählen, natürlich kann man sich Favoriten einrichten, aber trotzdem startet nicht auch automatisch der zuletzt gespielte Sender, wenn man die App startet, wie es bei den meisten Frontier Silicon Geräten ist, das finde ich etwas schade, sonst würde ich wohl öfter Internetradio damit hören. Achso USB, Blue Tooth und krams hat das Ding natürlich auch, es ist schon beeindruckend. Alles für 339 Euro und es ist der Hammer, was das ohne hörbare Verzerrungen für einen Krach macht. Man kann das Gerät auf maximale Lautstärke drehen, ohne dass da was zerrt, Volume ist digital regelbar, scheint linear anzusteigen. Wenn ich normal fern sehe ist 12 schon erhöhte Zimmerlautstärke, dementsprechend 21 extrem laut und maximal ist dann Stufe 40.

Die Dinger gibt es auch als 2.1 für die Hälfte und weniger. Wenn ich überlege, was eine einigermaßen gute Kompaktanlage vor 15 bis 20 Jahren noch gekostet hat und dass selbst bei guter Hardware im Gerät selbst die zugehören Boxen meistens extrem scheiße waren und die ganzen Brüllwürfel noch vor einigen Jahren so gruselig klangen, dass ich nie gewagt hätte mir Jemals sowas ins Haus zu stellen, bin ich hier wirklich mehr als positiv überrascht, zumal man sich hier ja auch noch steigern kann, weil prinzipiell jedes passive 5.1 Boxenset anschliessbar wäre, Entfernung der Lautsprecher sind im Setup enthalten und für 100 Euro mehr hätte es bereits eine echte digitale Selbsteinmessung gegeben.

BluRay und Spielfilme in 5.1 sind absolut beeindruckend. Natürlich hört man einen Unterschied zu großem HiFi oder einem "richtigen Heimkino", aber der Vorsprung wird immer kleiner und auch kleiner, als die Meisten sich hier zugestehen würden und ich denke, wenn die Entwicklung da noch weiter fortschreitet und das Alles noch billiger wird, gibt es in 10 Jahren Kompaktanlagen, die mit den mitgelieferten Boxensets klingen wie was Teures. Das hier ist auf jeden Fall schon auch höheren Ansprüchen gerecht und für den Otto Normalverbraucher MEHR als ausreichend. Da kann sich Bose tatsächlich ne Scheibe von abschneiden.

Der Bass klingt nicht so detalliert, wie bei meinen Linns, da ist eine gewisse Schwammigkeit vorhanden, vielleicht auch Trägheit, was sicherlich auch am Gehäuse liegt, wahrscheinlich ist der Treiber auch nicht so besonders schnell, aber ich kann auch nicht sagen, dass da kein Fundament da ist, oder der Tiefbass fehlt, bei 5.1 ist das eh noch Mal ein ganzes Stück anders, hat vielleicht auch was mit dem 2.0 auf 2.1 Mix zu tun...

Also die technischen Vorraussetzungen sind sogar meist in unbedarften Haushalten gut genug um auch die erreichbare Qualität sowohl digital als auch analog zu nutzen, aber will das denn überhaupt Jemand?

Die Masse hört den Dudelfunk. Meine Ma ist 59 und mein Dad ist letzte Woche 70 geworden, die hören BEIDE FFH und denen fällt dieser permanente Lärmpegel, die Hektik in Moderation und Jingles und das Fehlen von Stille gar nicht auf. Ich kann denen einstellen was ich will, die machen immer wieder FFH an und die empfinden es auch nicht als nervig, dass immer das Gleiche läuft, die meinen wenn ihnen ein Lied gefällt, dann hören sie das auch gern mehrmals. Und es ist halt auch einfach so, dass die Alles annehmen was da totgespielt wird, irgendwann finden die jeden Song schön, egal wie scheiße er ist und FFH ist halt auch so toll, wegen den Blitzern und weil man immer informiert ist und die auch mal Nachrichten aus der Region haben und über Veranstaltungen informieren, über die man wo Anders nix mitkriegt und die Moderatoren sind halt auch total nett und lustig.

Du kriegst die Leute nicht dazu anspruchsvolles Radio zu hören, weil die das nicht wollen. Sie sind nicht interessiert, aber ich bin dafür an anderen Dingen nicht interessiert, worüber sich vielleicht Andere Menschen aufregen. Ich habe auch Dinge, die mich absolut nicht interessieren und wo ich auch kein Stück kultiviert bin. Meine Esskultur ist z.B. unter Aller Sau. Ich bin so ein Fast Food Freund. Ich fresse so gerne Fett und schlechtes Essen. Auf dem Geburtstag meines Vaters waren meine beiden Halbschwestern da, beide über 40 und Upper Class, dicke Ingenieur-Jobs in Richtung Architektur, Projektplanung und sowas. Die bringen wahrscheinlich 10.000 und mehr im Monat heim. Es gab Buffet, während ich Schnitzel und Kroketten mit ordentlich Fett in mich reingestopft habe, gabs bei denen Feinkost. Die Teller sahen aus, wie von irgendeinem Sektempfang in der High Society, es hat eigentlich nur noch Kaviar gefehlt. Ich hatte mir den Teller vollgeladen, während bei denen immer nur ein paar Happen drauf waren... Aber trotzdem läuft bei denen im Radio hr1 oder hr3 bzw. FFH, während ich bis auf R.SA fast nur noch Radiosender höre, die sich an ein intelektuelles Publikum richten...

LG, Tobi
Gruenwdt
Inventar
#218 erstellt: 06. Dez 2014, 21:28

DOSORDIE (Beitrag #217) schrieb:

Du kriegst die Leute nicht dazu anspruchsvolles Radio zu hören, weil die das nicht wollen. Sie sind nicht interessiert, ......

LG, Tobi


Das stimmt nicht ganz! Wenn man diesen Leuten dann mal vorspielt wie Radio klingen könnte. Dann sind auch die vermeintlichen normalos erschrocken und kommt ganz schnell die Frage: "Aber warum machen die Sender dann den Klang so kaputt? Verstehe ich nicht!"

Es gibt einfach keinen vernünftigen Grund für optimod und andere klangmatscher... Auch die Annahme bei einen vermeintlich lauten Sender bleibt man eher hängen ist absoluter Unsinn.
peacounter
Inventar
#219 erstellt: 06. Dez 2014, 21:42
Radio muss sich aber idr gegen einen lärmteppich durchsetzten, da muss man dann die Dynamik schon noch ein bischen "plattmachen".
Die Gruppe der Leute die sich konzentriert zum Radio hören hinsetzen, dürfte verschwindend klein sein.
playuser
Hat sich gelöscht
#220 erstellt: 06. Dez 2014, 21:57
hoffentlich kommt keine UKW Abschaltung dann hat man kein Radio mehr nur noch über Sat oder Kabel oder MW,
das DAB+ ist eine Zumutung und kaum zu gebrauchen,
wir haben ständige Sender Ausfälle,
der NDR der für Beschwerden Zuständig ist intoniert stets Beschwerden seit 6 Tagen ist der Sender LongsFM gestört,
"davor waren es dann auch mal ein paar andere DAB + Sender mit ständigen und lang anhalten Ton Aussetzern"
wir haben nun das DAB + Radio wieder abgeschafft und hören weiter über UKW das funktioniert wenigstens zuverlässig


[Beitrag von playuser am 06. Dez 2014, 22:00 bearbeitet]
Gruenwdt
Inventar
#221 erstellt: 06. Dez 2014, 21:58
Abermals Blödsinn! Denn heutige Musik ist eh schon dynamisch Platt, da muss man nicht noch mehr drauflegen. Das führt zu extremen Problemen! Außerdem wäre es heute problemlos möglich diese Funktion nachträglich im Gerät erfolgen zu lassen. Geht bei AV Receivern ja auch mit der Variablen Dynamik. Wer will der kann, wer nicht hat Qualität!
Warum soll man sich bitte am schlechtesten orientieren? Besser ist es sich an Qualität zu halten und das schlechtere optional zu machen.
playuser
Hat sich gelöscht
#222 erstellt: 06. Dez 2014, 22:02
DAB + ist das Schrott Radio von heute ,
"Ton Aussetzter" hatten wir noch nie bei UKW, Sat und Kabel Radio aber bei DAB+ ständig .
peacounter
Inventar
#223 erstellt: 06. Dez 2014, 22:05
Nein, die Musik ist tatsächlich nicht "platt" genug für Autofahrten, die "lala" nebenbei beim kochen, die berieselung der Autowerkstatt usw.
Und das ist nunmal der zu bedienende Markt und nicht ein paar Freaks.
Dort stehen auch überall schon Radios rum und die Besitzer werden sich wohl kaum neue Geräte kaufen wollen, um dann die Kompression selber einstellen zu müssen.
Da wird der Sender eingeschaltet, der auch übers Kofferradio so voll rüberkommt, dass es nach was klingt.
Feinheiten sind da völlig obsolet, eine "mächtige" moderatorenstimme dagegen wichtig.
Gruenwdt
Inventar
#224 erstellt: 06. Dez 2014, 23:28
Die mächtige Moderatorenstimme ist leider extrem unnatürlich. Oder klingt ein normaler Mensch so brummend sonor wie eine Wand aus Sprache?
Wie gesagt mein Fazit ist, ich höre eigentlich überhaupt kein Radio mehr. Meines in der Stereoanlage ist nichtmal mehr angeschlossen.

Wenn du sagst die Musik ist nicht genug komprimiert, erinnere ich gerne das einige heutige Songs schon so stark limitiert sind dass nur 4db Dynamik überbleiben. Was denn noch, mehr braucht es auch nicht im Auto!!! Seidenn man hat einen Knallschaden. Mehr geht schon garnicht mehr ohne aus Musik Geräusche zu machen. Das ist keine Musik mehr, das ist nur noch ein durchgehender Geräuschteppich! So könnte man übrigens wunderbar Bandbreite sparen, senden wir in 8Bit das reicht komplett bei so einer Dynamik.
Wozu 16-24bit? Vergeudete Bandbreite wenn man eh nur die obersten Bits nutzt. Dann kann man den Rest gleich wegschneiden.


[Beitrag von Gruenwdt am 06. Dez 2014, 23:30 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#225 erstellt: 06. Dez 2014, 23:47
Ich sag ja nicht, dass ich das mag oder natürlich finde.
Aber es ist Markt- und zielgruppengerecht.
Bollze
Inventar
#226 erstellt: 07. Dez 2014, 00:35
In Berlin haben die Sender des SFB/ ORB sowie den privaten RS 2, eventuell auch 100,6 praktisch gleichzeitig das Soundprozessing gestartet. Es war Anfang 1993, ziemlich spät, bei Bayern 3 quoll der Optimod- Bassbrei bereits um 1990 aus den Boxen. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass es da einen Stichtag gab, also es eine politischen Entscheidung ist oder einen Deal mit den Plattenfirmen, keine Ahnung, merkwürdig ist das aber schon gewesen. Offentsichtlich haben diese Sender allesamt bis zum letzen Tag sich gesträubt das Prozessing einzustetzen, aber irgendwann musst sie es doch tuen. Der Sound war von ersten Tag schlechter , wie es bei dem DLF ist, also dass die Bundesnetzargentur da irgendwie Druck gemacht wegen MPX und Hub -Einhaltung halte ich unwahrscheinlich, dass geht auch ohne starke Klangverfälschungen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 07. Dez 2014, 00:37 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#227 erstellt: 07. Dez 2014, 00:54
Nee, das halte ich für ne Verschwörungstheorie.
Ich denke eher, dass die Sender untereinander über sowas auch sprechen und die eine oder andere Entscheidung eben auch abgestimmt wird.
So wie man es unter Fernsehsendern ja auch tut, um zb Konkurrenzsituationen zwischen großen Samstag-Abend-Shows zu verhindern.
Gruenwdt
Inventar
#228 erstellt: 07. Dez 2014, 01:14
Ich hatte damals die Theorie dass dieses zerstören der Klangqualität auch deswegen gemacht wurde um Eigenaufnahmen vom Radio absolut unbrauchbar zu machen. Mit diesen optimod Müll wurden die Eigenaufnahmen nämlich trotz immer besserer Aufnahmegerätetechnik (DAT\MD Dolby S etc) trotzdem Schrott.


[Beitrag von Gruenwdt am 07. Dez 2014, 01:15 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#229 erstellt: 07. Dez 2014, 12:13
Da gab es keine Verordnungen oder Abmachungen mit der Musikindustrie. Das einzige, was irgendwann dazukam, war ein zweiter Grenzparameter bei der UKW-Übertragung: nachdem jahrzehntelang bereits der Spitzenhub nicht 75 kHz überschreiten durfte, um Nachbarkanalstörungen und Verzerrungen durch aus-den-ZF-Filtern-Laufen des Signals im Empfänger zu verhindern, wurde zusätzlich noch ein ein-Minuten-Integral über die Modulationsleistung eingeführt, die MPX-Leistung. Das ist laut Definition ein zeitlich mitlaufendes 1-Minuten-Fenster, innerhalb dessen die darüber gemittelte MPX-Leitung nicht 0 dBr übersteigen darf. 0 dBr ist definiert als die MPX-Leistung, die bei einer Sinus-Aussteuerung eines FM-Trägers (soweit ich mich erinnere mono-Sinus ohne Pilotton, Stereo-Seitenbänder und RDS/ARI) mit einem Hub von 19 kHz entsteht. Da über eine Minute gemittelt wird, kommt diese Messung einer Lautheitsmessung recht nahe, denn unser Gehör mittelt auch bei der Bestimmung der Lautheit.

Die Einhaltung der MPX-Leistung und das Erreichen maximaler Lautheit durch extreme Dynamikkompression schließen sich gegenseitig aus. Wenn ich ein Programmsignal mit extremer Dynamik habe (entweder sehr, sehr spezielle Musik und sehr spezielles Programm, z.B. Hörspiele oder grobe Fahrfehler des Mischpultbedieners, z.B. in Bürgerfunkkanälen, aber auch im Selbstfahrbetrieb bei angeblich "professionellen" Programmanbietern), erreiche ich über 1-Minuten-Intervalle nicht die volle zugelassene MPX-Leistung und stoße in den kurzen Pegelspitzen trotzdem bereits an die 75 kHz Spitzenhub. Da limitiert der Spitzenhub die Aussteuerung. Ein Programmsignal mit ausgewogener Dynamik erreicht 0 dBr MPX-Leistung in etwa bei der Aussteuerung, bei der auch 75 kHz Spitzenhub erreicht werden. Das ist kein Wunder, sondern Absicht, die MPX-Leistung wurde ja genau so definiert, daß es praxistauglich paßt.

Auf den Spitzenhub mußte man schon zu Beginn des UKW-Zeitalters achten, dennn den "Spuckeffekt" kannte man schon damals, sogar zu Mono-Zeiten. Mir liegt eine entsprechende Publikation von 1967 vor aus dem RFZ in Berlin: Edith Steffen, "Untersuchungen zu Fragen des Spuckeffektes bei FM-Rundfunkübertragung". Man experimentierte damals schon mit Regelverstärkern, mit teils zurückgenommener Aussteuerung und anderem, um das Problem zu vermeiden, von dem man damals schon wußte, daß es vor allem bei "moderner Tanzmusik" mit ihrem massiven Hochtongehalt auftritt. Und die spektrale Energieverteilung von Musikproduktionen ist seit damals nicht unbedingt problemloser geworden, im Gegenteil.

Was heute passiert ist aber was anderes: durch die Brachialkompression entsteht eine derart barbarische Lautheit, daß die MPX-Leistung 0 dBr erreicht, lange bevor der Spitzenhub bei 75 kHz angekommen ist. Man ist so laut wie zugelassen, reizt aber den Pegelbereich nicht aus. Hier wäre es problemlos möglich, die Kompression zurückzunehmen und mehr Spitzen zuzulassen, ohne daß die Lautheit (und die MPX-Leistung) proportional steigt. Man müßte einfach die Zügel lockern und hätte wesentlich entspannteren Sound. Wie irre die Realität ist, zeigt die ARD selbst, indem die Kulturwelle SR 2 eine höhere Lautheit als SR UnserDing attestiert. Die Kulturwelle ist auf UKW am Messtag lauter gewesen als die Jugendwelle, aber nur letztere ist auf Anschlag komprimiert.

Der Lautheitskrieg ging mit der Verfügbarkeit der vornehmlich aus den USA stammenden Geräte (Orban, CuttingEdge, Omnia) Anfang der 90er Jahre in Deutschland los. Die aufkommenden Privaten starteten den Krieg und die Popwellen der Öffis zogen nach, um nicht leiser zu wirken, denn "leiser" wird mit "kraftlos" gleichgesetzt und gerne mit der Sendeleistung verwechselt und sowas hört die Mehrheit dann nicht. Es muß dröhnen und wummern, es darf keine leisen Stellen mehr geben (somit erreicht man dann tatsächlich ein etwas größeres Empfangsgebiet, da Rauschen nicht mehr auffällt, weils keine leisten Stellen mehr gibt, an denen es auffallen könnte).

Der hr war dereinst sogar ehrlich genug, darauf hinzuweisen:
http://www.hr-online...ard_document_1056210

Heute ist alles außer den Kulturwellen völlig verrotzt und Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: die Aufrüstung mit den immer neuesten Prozessoren, die eine noch höhere Modulationsdichte ermöglichen, geht ungehemmt weiter. Man kann diese Dichte auf UKW gar nicht ausreizen, deshalb ahne ich, daß es auf DAB später mal so richtig brutal werden wird.

Aber ohne mich. Mir geht es wie Gruenwdt - ich höre solche Programme nicht mehr, weils mit davon kotzübel wird. Ich mag die Musikspecials auf RBB Radio Eins und hörte einige davon regelmäßig via DVB-S, bis im Spätsommer 2011 das UKW-Signal beim RBB auch auf die digitalen Wege gelegt wurde. Seitdem halt nicht mehr, es geht einfach nicht. Diese alienhaft aufgedunsenen Stimmen, der hochgerissene Hall aus den nicht optimalen Studios, der klebrige, verzerrte Sound, das ist zum Davonlaufen. Versuche, beim RBB da was zu verändern, verliefen zutiefst frustrierend. Das ging letztlich bis dahin, daß mir ein einstmals leitender Mitarbeiter unterstellen wollte, ich hätte ein psychisches Problem, denn "hunderttausende Hörer" hätten keines mit dem Signal.

Selbst auf diesem technischen Randgebiet bestätigt sich mir wieder das, was ich überall in dieser Gesellschaft fühle: Demokratie taugt nichts mit dazu nicht befähigten Menschen. Ich bin deshalb Antidemokrat, ich halte nichts von Demokratie, die ist untauglich, die Menschheit in eine gesunde Zukunft zu führen, weil sie nur mit allseits kompetenten Menschen funktioniert. Wenn überall nur nach der Masse entschieden wird, kommt am Ende weniger als der kleinste gemeinsame Nenner raus. Es kommt zwangsweise überall raus, daß die, die Ahnung / Erfahrung / Sensibilität auf irgendeinem Gebiet haben, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil die Masse es vergällt / zerstört / sonstwie pervers haben will. Damit mutiert "Demokratie" zur Apartheid. Demokratie ist die feigeste aller Staatsformen, da sich die Gewinnler hinter dem primitivsten aller möglichen "Argumente" verstecken können, wenn sie die Macht rechtfertigen: Mehrheitswille. Von Kompetenz steht da nichts, auf keinem Gebiet. Es entscheiden letztlich immer Menschen(massen) die keine Befähigung dazu haben. Würde die Kompetenz auf dem jeweiligen Gebiet entscheiden, käme es allerdings sofort zu Unruhen: "wieso dürfen die uns was sagen?". "Demokratie" umgeht das mit dem idiotischen Mehrheits-Argument und geht jeder Auseinandersetzung damit feige aus dem Weg. Das einzige, was in einer Demokratie helfen könnte, wäre allumfassende Bildung der Bevölkerung, aber selbst die gilt heute in manchen Kreisen ja bereits als Bevormundung.

Zurück zum Thema: Rundfunk gehört in die Hände von Technikern, er wurde von Post-Leuten aufgebaut und jahrzehntelang betrieben. Die Programmleute durften den Inhalt beisteuern, hatten aber nix zu melden bei der Technik - und das war sehr gut so. Was heute landauf, landab abgeht in den Anstalten, ist nur noch zum Davonlaufen. Aus einer traditionsreichen westdeutschen ARD-Anstalt wurde mir von "Abhörsitzungen" berichtet: da sitzen die Wellenchefs mit dem Layoutchef und einem bedauernswerten Techniker zusammen um einen Soundprozesser, der nur zum Experimentieren da ist und nicht on air läuft. Dann gehen die Wünsche los, die der Techniker umzusetzen hat: mehr Bass, breitere Stereobasis, topfig in den Mitten, schöne Verzerrungen - das alles erfolgt auf Wunsch, nein, auf Befehl der allmächtigen Wellenchefs. Anschließend ist das so on air einzustellen. Eine Mehrländeranstalt in Ostdeutschland hat völlig unterschiedlich klingende Regionalwellen. Bei einer verlangten die Programmchefs einen metallisch-aggressiven Klang, der nur hinzubekommen war, indem ein anderer, eher unüblicher Soundprozessor gekauft wurde, an dem dann lange herumgeschraubt wurde. Beim Schwesterprogramm aus dem Nachbarland klingt es rotzig-verzerrt und dröhnend, man versteht die Nachrichten vor lauter Gewummer nicht. Auch Absicht. Und aus dem dritten Landessender vermeldete mal ein Moderator: Blenden kann man gar nicht fahren, völlig egal, ob du voll oder 30 dB unter voll bist, es ist immer gleichlaut, nur die Verfärbungen sind andere.

Fazit: Idiotenfunk für Idioten-Hörer in einem Idioten-Land. Hätte ich die Möglichkeit, meine "Demokatieabgabe" gezielt zuzuweisen, würde ich das durchaus entsprechend berücksichtigen.
peacounter
Inventar
#230 erstellt: 07. Dez 2014, 14:02
Mit einem Zugeständnis in Richtung plattenindustrie zum "verleiden" der privaten Radiomitschnitte hat das auf jeden fall nix zu tun.
Das ist die nächste Verschwörungstheorie.
Um die paar Hanseln, die Anfang der 90er noch aus dem Radio aufnahmen, um das Geld für den plattenkauf zu sparen, hat man sich zu der zeit sicher keine Gedanken gemacht.


Radiowaves (Beitrag #229) schrieb:


Selbst auf diesem technischen Randgebiet bestätigt sich mir wieder das, was ich überall in dieser Gesellschaft fühle: Demokratie taugt nichts mit dazu nicht befähigten Menschen. Ich bin deshalb Antidemokrat, ich halte nichts von Demokratie, die ist untauglich, die Menschheit in eine gesunde Zukunft zu führen, weil sie nur mit allseits kompetenten Menschen funktioniert. Wenn überall nur nach der Masse entschieden wird, kommt am Ende weniger als der kleinste gemeinsame Nenner raus. Es kommt zwangsweise überall raus, daß die, die Ahnung / Erfahrung / Sensibilität auf irgendeinem Gebiet haben, aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, weil die Masse es vergällt / zerstört / sonstwie pervers haben will. Damit mutiert "Demokratie" zur Apartheid. Demokratie ist die feigeste aller Staatsformen, da sich die Gewinnler hinter dem primitivsten aller möglichen "Argumente" verstecken können, wenn sie die Macht rechtfertigen: Mehrheitswille. Von Kompetenz steht da nichts, auf keinem Gebiet. Es entscheiden letztlich immer Menschen(massen) die keine Befähigung dazu haben. Würde die Kompetenz auf dem jeweiligen Gebiet entscheiden, käme es allerdings sofort zu Unruhen: "wieso dürfen die uns was sagen?". "Demokratie" umgeht das mit dem idiotischen Mehrheits-Argument und geht jeder Auseinandersetzung damit feige aus dem Weg. Das einzige, was in einer Demokratie helfen könnte, wäre allumfassende Bildung der Bevölkerung, aber selbst die gilt heute in manchen Kreisen ja bereits als Bevormundung.
....
Fazit: Idiotenfunk für Idioten-Hörer in einem Idioten-Land. Hätte ich die Möglichkeit, meine "Demokatieabgabe" gezielt zuzuweisen, würde ich das durchaus entsprechend berücksichtigen.

OMG!
Das klingt für mich im hiesigen Zusammenhang gedanklich ziemlich nah an kulturfaschisten wie Rudolph Steiner und Co.
Du kannst doch für dich gerne ausbrechen, aber imo solltest du dem Schwarm schon seine eigene Intelligenz lassen und dich darüber nicht derartig erheben.
Du hast das "wahre, gute und schöne" nicht für dich gepachtet, das ist und bleibt verhandelbar!
Bei dir hätte ich ehrlich Angst, dass du "wenn du was zu sagen hättest" nicht nur die Form, sondern auch die Inhalte des Rundfunks deinen Vorstellungen anpassen und dem hörervolk aufzwingen würdest.
Die möchten aber nunmal zu großen Teilen Scooter und Bohlen und keine "anspruchsvolle" "Kunst".


[Beitrag von peacounter am 07. Dez 2014, 14:29 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#231 erstellt: 07. Dez 2014, 14:05
Interessant.
Also wurde 1993 eine weitere Norm eingeführt, die die Sender sozusagen zwingt ein Soundprozessing zu betreiben ... ? Wenn ich das richtig verstehe... Was das mit MPX ist und 0 dB in Durchschnitt, kapier ich noch nicht ganz. Muss mal googeln. Ist der Zweck dieser Vorschrift bekannt ?
Das mit Hubbegrenzung ist ja noch ganz klar zu verstehen.
Bollze

Edit :
Interessante Seite :
https://www.rtr.at/de/m/ErlaeutModulations

Ok, ich denke hab dass mit den 1 Minuten-.Durchschnitt zur Referenz 19kHz Sinus Hub kapiert.

Der Schwarmintelligenz ist es doch ziemlich egal wie UKW klingt, viele bemerken nicht mal das Soundprozessing oder ist es egal, würde auch ohne dicke Klangverbiegung das Radio nutzen . Für mich stellt sich die Frage ob sich das Radio damit nicht selbst dadurch schadet.


[Beitrag von Bollze am 07. Dez 2014, 14:32 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#232 erstellt: 07. Dez 2014, 14:28
Nein, es ging dabei nicht um Zwang zu einem "Soundprozessing", wie wir es hier kritisieren. Das ist technisch völlig unnötig. Sonst wären ja DLF und D-Kultur sowie die ARD-Kulturwellen nicht konform - sie sind es aber, auch ohne Verzerrungen und dröhnenden, klebrigen Sound.

Die Spitzenhub-Grenze verhindert, daß die frequenzmodulierte HF oder im weiteren Verlauf die Zwischenfrequenz im Tuner aus den Filtern läuft. Dann "spuckt" es, also sehr heftige Verzerrungen vor allem in Zischlauten. Die maximale MPX-leistung wurde später eingeführt, als das Brachialkomprimieren im vollen Gange war. Man hatte einfach jegliche Dynamik entfernt und dennoch durch Limiting den Spitzenhub eingehalten. Dies soll zu weiteren Störungen geführt haben, angeblich Nachbarkanäle, aber auch Flugfunk (!) - es gibt dazu durchaus die Aussage, das wäre Quatsch und diente nur der Befriedigung der Regulierungswut. Da ich selbst Versuche dazu nie unternommen habe, kann ich über Sinn und Unsinn der MPX-Leistungs-Begrenzung nichts sagen. Sie wird allerdings von der BNetzA durchgesetzt. Programme, die sich nicht daran halten, bekommen Ärger, müssen das sofort abstellen oder es wird ihnen (im Osten auch bei der ARD leicht möglich, da fast alle Senderstandorte historisch bedingt der "Post" und nicht den Ostanstalten gehören) ein Zwnagsbegrenzer vorgeschaltet.

Die MPX-Leistung mittelt die Intensität der Modulation immer über eine Minute. Kurze Hubspitzen machen ihr nichts aus, es geht um die langfristige Aktivität. Dauerhaft sehr großer Hub führt dann zu großer MPX-Leistung. Mit der Definition "0 dBr = MPX-Leistung eines Sinus, der den Hub von 19 kHz erzeugt" hat man einfach willkürlich was festgelegt, wie das bei Definitionen nunmal so üblich ist. Man baut sich aus messbaren Größen eine handliche Zahl zusammen, die das, was man regulieren will, gut beschreibt. Da ist nicht viel zu verstehen, da ist vielmehr einfach zu akzeptieren.

Aus dem TV-Bereich kommt ja seit einigen Jahren die Tonaussteuerung nach R128: eine sehr lange Zeitkonstante (verglichen mit den 10 ms, die die Ballistik der DIN-Spitzenpegelanzeigen in Funk und Fernsehen aufweist) und einem gehörbewerteten Filter soll R128 die Lautheit, wie wir sie wahrnehmen, gut widerspiegeln. Entwickelt wurde das vor allem wegen der Webeblöcke im TV. Die Zulieferung der Spots erfolgte bis dahin mit "-9 dBFS Ton-Spitzenpegel". Da kann man sich dran halten und dennoch brüllend laut sein: einfach den Spot brutal komprimieren und schon brüllt er einen an. Hätte die Werbeabteilung des Programmanbieters dann die Lautstärke homogenisiert zwischen den Spots und zwischen Spots und Programm, indem sie solche Briketts einfach im Pegel absenkt, hätte sie Ärger bekommen können wegen Benachteiligung im Wettbewerb um die lauteste Werbung. Deshalb ist man auf das Lautheitsmaß nach R128 gewechselt und nimmt die Spots nun mit -23 LUFS entgehen. Wer sich nicht dran hält, wird halt gedimmt auf diesen Wert und kann nix dagegen machen. Da wurde eine technische Aussteuerung durch eine hörphysiologische Aussteuerung ersetzt.

Würde man Hörfunk-Popwellen auf -23 LUFS pegeln, und zwar Titel für Titel, beitrag für Beitrag (Nachrichten, Wetter auf Bett, Verkehr auf Bett, Telefoninterview, Moderationen, Werbung, ...), wäre das angehört angenehm gleich laut, aber deutlich leiser als UKW heute. Man hat sich deshalb geeinigt, für die UKW-Ausstrahlung auf -18 LUFS zu gehen, also 5 dB Gain zu geben - was wiederum schon einen Peak Limiter erfordert, weil der Headroom zusammenschmilzt. Auch das ist kein Drama. Man würde dabei aber was bemerkenswertes feststellen: die MPX-Power stimmt plötzlich wie von Geisterhand beinahe perfekt. Die neue R128 (auf NF-Basis) und die ältere MPX-Grenze (auf HF-Basis) gehen Hand in Hand. Es sollte nicht verwundern, denn beides berücksichtigt letztlich das Maß aller Dinge: das menshcliche Hörvermögen, im Falle der UKW-Übertragung schon in den 50er Jahren recht gut in hochfrequenztechnische Forderungen umgesetzt.

Real hat die Hörfunk-Betriebsleiterkonferenz aber in einer Grafik was anderes festgehalten: im Funkhaus komplett nach R128 arbeiten, Bezugspegel -23 LUFS. Und dann für alle Verbreitungswege (!) das saubere Signal durch die Optimod-Quetsche jagen und so zuführen. Wozu man sich dann überhaupt mit anständiger Aussteuerung im Hörfunk beschäftigt, wissen nur die Götter. Es ist selbst in Rundfunk-Kreisen kein Geheimnis: der TV-Ton ist heute oft um Lichtjahre besser als der Hörfunk-Ton. Das zeigt eindrucksvoll, was Hörfunkfunk heute ist: prollige Billigbespaßung niederster Qualität für eine entsprechende Kundschaft.
peacounter
Inventar
#233 erstellt: 07. Dez 2014, 14:33
Ja, völlig "entartet"

Oh mann.....
Bollze
Inventar
#234 erstellt: 07. Dez 2014, 14:40
OT Thema TV.- Werbung,
Die übermässige Lautheit manche Werbespost, gegenüber den laufen den Programm, nötigt (e) mich oft zur Fernbedienung zu greifen, um etwas leiser zu machen.
Und wenn schon mal die FB in der Hand hat, zappt man gleich mal die Werbung weg.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 07. Dez 2014, 14:42 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#235 erstellt: 07. Dez 2014, 15:12
Da gibts n guten Trick.
Mitlerweile ist das zeitversetzte Fernsehen mit festplattenrecorder und sogar vielen Fernsehern ohne Zusatzgerät recht vielen zugänglich (und ansonsten schafft man sich sowas halt an, wenns einem wichtig ist, werbefrei zu schauen).
Das aktiviert man und fängt dann einfach ne halbe Stunde später an mit dem Film.
So hat man die möglichkeit, die Werbung einfach zu überspringen und nicht nur das:
Man kann auch den tatsächlichen Beginn des Fernsehabends selber frei bestimmen und jederzeit unterbrechen, wenn das telefon klingelt oder die Blase sich meldet...

Ist auch wieder so ne Sache, wo man angeblichen Missständen recht einfach ein Schnippchen schlagen kann, wenn man sich aufs lösen des Problems konzentriert anstatt aufs schimpfen auf die Welt.
Nicht falsch verstehen: ich will dir da nichts unterstellen.
Das bezieht sich eher auf meine Erfahrungen und Diskussionen mit anderen Menschen zum leidigen Thema "Fernsehwerbung"


[Beitrag von peacounter am 07. Dez 2014, 15:18 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#236 erstellt: 07. Dez 2014, 15:45
Das Soundprozessing kann leider nicht so einfach rückgänig machen, wie man die Werbung bei TV austricksen kann . Ich selbst habe einen PVR- Satreceiver .

Für das Soundprozessing wäre es eine gute Lösung, wenn die oder einige Sender über DVB-S clean laufen würde. Aber mit den Aufschaltung des ARD RadioTransponders erfolgte die Ernüchterung.
Vorrübergehend lief mal u.a. Radio Berlin 88,8 mal völlig clean.. Ein Hörgenuss über einen Technics mit Mash und Canton Boxen. Völlig Clean heisst, besser als HR 1 bei Lass Knacken, wo die MPX -Geschichte noch drauf ist.
Wenn sich niemand aufregt, wird sich auch nichts ändern.

Was DAB angeht ist auch eine traurige Geschichte, zur Zeit macht man dicke Werbung mit mehr Programmen und so, die Leute kaufen sich dann so ein Radio und stellen fest das hier nur die MDR- Programme laufen.
Ein Bekannter von mir hat sich bei mir ( ich gelte als Fachidiot für sowas) Rat geholt, hab ihn nur die Tabelle mit der empfangbaren Programmen gezeigt und er spart sich nun das Geld... Die Geschichte mit den Soundprozessing habe ich erst garnicht angesprochen, ihn juckt das auch nicht besonders.


Bollze.


[Beitrag von Bollze am 07. Dez 2014, 15:53 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#237 erstellt: 07. Dez 2014, 16:41

Bollze (Beitrag #236) schrieb:
Das Soundprozessing kann leider nicht so einfach rückgänig machen, wie man die Werbung bei TV austricksen kann ... .
. Klar, ich wollte auch nur mal den tip geben.
Ich kenn so manchen, der nur wegen der Werbung einen interessanten Film nicht auf den privaten sondern nur auf den öffis schauen würde.
Und da fass ich mir dann angesichts der einfachen Lösungsmöglichkeit schon an den Kopf.
Und wenn einem die privaten schon aus Prinzip unsympathisch sind, macht es umso mehr Sinn, so zu handeln, denn dann profitiert man von den Inhalten ohne als werbebotschaftsempfänger herzuhalten und das könnte man doch auch durchaus als "Rache des kleinen Mannes" ansehen, wenn einem danach ist.

Ich jedenfalls schaue schon lange so Fernsehen und kann's nur empfehlen.


[Beitrag von peacounter am 07. Dez 2014, 16:43 bearbeitet]
schraddeler
Inventar
#238 erstellt: 08. Dez 2014, 11:35

Radiowaves (Beitrag #216) schrieb:
Das fiel auch dem Playoutcenter in Potsdam-Babelsberg auf, die damals diese ADR-Ausstrahlung aus Leipzig empfingen und als Quelle für die DVB-Ausstrahlung nahmen, vermutlich sogar bis in die NF rückgewandelt, eine 1:1-Durchreichung der MP2-Daten dürfte da kaum stattgefunden haben.

Genauso wurde es gemacht.

gruß schraddeler
RheaM
Inventar
#239 erstellt: 08. Dez 2014, 13:17

peacounter (Beitrag #237) schrieb:

Bollze (Beitrag #236) schrieb:
Das Soundprozessing kann leider nicht so einfach rückgänig machen, wie man die Werbung bei TV austricksen kann ... .
. Klar, ich wollte auch nur mal den tip geben.
Ich kenn so manchen, der nur wegen der Werbung einen interessanten Film nicht auf den privaten sondern nur auf den öffis schauen würde.
Und da fass ich mir dann angesichts der einfachen Lösungsmöglichkeit schon an den Kopf.


Vorweg, ich mach das auch so. Aber funktioniert so einfach nur wenn man die Privaten nicht in HD sieht. Und selbst da winken viele beim Thema Festplattenrecording ab, viel zu kompliziert. Wenn man es dann noch in HD will braucht man nen Linux- Receiver, oft noch ne Emu- Soft und da hörts bei Otto- Normalo völlig auf.
peacounter
Inventar
#240 erstellt: 08. Dez 2014, 13:28
pfff... ich bin kein großer av-fan.
mir reicht immer noch meine hd-ready-glotze und "ganz normales fernsehen"
über den rest mach ich mir dann später mal gedanken.

andererseits denke ich, dass auf dauer das zeitversetzte fernsehen vermutlich auch bei hd-sendern möglich sein wird, oder?
das ist ja nun doch eine immer mehr genutzte funktion....
Passat
Inventar
#241 erstellt: 08. Dez 2014, 13:39
Zeitversetzt sehen geht auch bei den HD+ Sendern, allerdings nur in einem 90-Minuten-Fenster.

Grüße
Roman
RheaM
Inventar
#242 erstellt: 08. Dez 2014, 13:41
Erbsi, damits nicht zu sehr OT wird einfach mal hier rein schauen

http://www.heise.de/...-bei-HD-2107714.html

@Passat, mit Werbeausblendung z.Zt. nur bei der Pro7- Gruppe


[Beitrag von RheaM am 08. Dez 2014, 13:42 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#243 erstellt: 09. Dez 2014, 11:06
BR-Klassik verlost jetzt schon fast täglich DAB+ Radios. Die baldige UKW-Abschaltung ist beschlossen.

Mich irritiert aber der momentane UKW-Empfang von BR-Klassik über Kabel in München. Ich erinnere mich nicht, dass das Rauschen schon mal so stark war.
Radiowaves
Inventar
#244 erstellt: 09. Dez 2014, 12:45
Den gesammelten Schwachsinn zum Thema Kultur gegen Trivialität (darum geht es, nicht um "Jung gegen Alt") bitte auch hier nachlesen, wenngleich da einige Formulierungen etwas wackelig sind. Nicht jeder ist auf diesem Gebiet technisch sattelfest:

http://blogs.nmz.de/...kw-abschaltung-2018/

Es ist schon verrückt, wenn man die ach-so-digitale Jugend nun ausgerechnet auf UKW abholen muß, weil sie mit Digitaltechnik offenbar nicht zurechtkommen. Es ist bezeichnend, wenn man erklärt, daß nur ein Programm, das auf UKW empfangbar ist, Bekanntheit erlangen kann und neue Hörer finden wird. Und verschweigt, daß man damit BR Klassik um jeden potentiellen neuen Hörer betrügt, der das Programm im digitalen Ghetto gar nicht finden kann. Es kann also doch nur um die Abwicklung von BR Klassik gehen.

Kabelempfang: handelt es sich um Kabel Deutschland? Ist da PULS inzwischen auf UKW drin? Soweit mir bekannt ist es nicht. Kabel Deutschland wähnt sich seit 2 Jahren im Rechtsstreit mit der ARD und nimmt soviel sie kann/darf auf dem Kabel raus. Sollte dieser Zustand 2018 noch bestehen (und die ARD wider Erwarten ebenfalls), könnte es gut sein, daß BR Klassik dann auch nicht mehr auf UKW im Kabel verfügbar ist, weil "ist ja nicht ortsüblich empfangbar".

Oder ist es die KMS (zu erkennen daran, daß z.B. auf 108,0 doch PULS ausgekabelt wird und auf 102,75 SWR 2, mit dem man auch mal auf Rauschen testen könnte.

Warum es derzeit rauscht, könnte mehrere Gründe haben.

1. Die Einspeisung von BR Klassik ins Kabel ist technisch mackig.

2. Der Pegel an der Antennendose ist deutlich zu niedrig (irgendwelche Änderungen im Netz).

3. Der Pegel an der Antennendose ist deutlich zu hoch (irgendwelche Änderungen im Netz). Auch das führt zu verstärktem Rauschen, da könnte man mit einem Dämpfungsglied im Anschlußkabel experimentieren. Bei zu niedrigem Pegel hilft das freilich nicht.

Rauschen Ö1, DLF und D-Kultur auch so?

Ich würde ja nun gerne empfehlen, auf DVB-Radio auszuweichen, aber auch das ist bei Kabel Deutschland aufgrund des Rechtsstreits kastriert und wird nur in recodierter Qualität mit niedrigerer Bitrate eingespeist. Kabel Deutschland betreibt dafür extra massiven technischen Aufwand. Was man nicht alles tut, um jemandem anderen zu schaden. Bei der KMS sollte hingegen alles in optimaler Qualität drin sein.
peacounter
Inventar
#245 erstellt: 09. Dez 2014, 13:07
Wenn sich die "Kulturmenschen" durchsetzen würden, würde in der Breite noch deutlich weniger Radio gehört.
Und was wenig genutzt wird, wird abgeschafft.
So einfach funktioniert die Welt.
HansFehr
Inventar
#246 erstellt: 09. Dez 2014, 13:28

Radiowaves (Beitrag #244) schrieb:
Der Pegel an der Antennendose ist deutlich zu hoch

Das kann gut sein. War schon beim TV-Signal durch Kabel Deutschland so. Ich werde es heute Abend mit Dämpfungsgliedern versuchen.

Danke für den Input!
KarlRanftl
Stammgast
#247 erstellt: 09. Dez 2014, 21:13
Hallo Forum

Wer kann/will es heute sehen?

20.15 Uhr BR unterwegs,"Digital statt UKW-das Radio von morgen?"

Wiederholung um 2.40 Uhr.

(Die Schweiz geht mit DAB+ voran).

Gruß Karl
peacounter
Inventar
#248 erstellt: 09. Dez 2014, 21:18
ist denn eigentlich nicht eh absehbar, dass man bald überall hin streamen kann?
ich bin da nicht so bewandert, denke aber, dass am ehesten das die zukunft sein wird.
und dann wird ukw halt abgeschaltet...

das ist wie mit den notrufsäulen, die man ja eigentlich auch nicht mehr braucht, weil jeder ein handy hat.
klar, es sind szenarien denkbar, wo man ukw dringend benötigen wird aber so ist der lauf der dinge:
wenn man sich immer für den worst-case rüsten wollte, sähe die welt komplett anders aus.
aber wir leben auf vielen gebieten mit deutlich mehr mut zum risiko.
DOSORDIE
Inventar
#249 erstellt: 09. Dez 2014, 22:15
Danke für den Tipp mit dem BR!
Naja, da muss sich aber noch Einiges tun. Im Moment ist es so, dass das Netz begrenzt ist. Wenn bei uns in Kassel Weihnachtsmarkt ist und ganz viele Menschen auf einem Fleck geht mit dem Handy nicht mal mehr telefonieren und das Internet ist dann auch platt. In vielen Bereichen ist immernoch Edge oder gar GPRS, da is nix mit streamen. Selbst wenn Radio streamen nix kostet, bis das Telefonnetz nicht von allen Anbietern so ausgebaut ist, dass man wirklich lückenlos in jedem Tunnel darüber Radio hören könnte sehe ich da schwarz.

Irgendwann geht das bestimmt, aber ehrlich gesagt finde ich es erschreckend, dass es noch immer Funklöcher gibt, und zwar an den gleichen Stellen, wie vor 20 Jahren. Auf so vielen Dörfern ist der Handyempfang wirklich schlecht - auch hier im Umkreis, da is nix mit streamen und ein normaler Internetstream ist halt auch begrenzt, wenn zu viele Leute zur gleichen Zeit hören, dann kann keiner mehr dazu. Sowas gibts weder bei UKW noch bei DAB+ und solang das so ist halte ich konventionelles Radio auf jeden Fall für notwendig.

LG, Tobi
Radiowaves
Inventar
#250 erstellt: 09. Dez 2014, 23:52
Ich habe mir die Sendung gegeben. Schauderhafte Selbstbeweihräucherung, kritische Stimmen kamen fast gar nicht zu Wort, generell war alles viel zu schnell und wirkte wie gescriptet. Dazu absurde Begriffe: "DAB-Adapter" - gemeint war ein DAB-Tuner mit Audioausgang. Die Irritationen sind groß, viele Menschen glauben, das schalte man vor einen UKW-Tuner und könne den dann weiterbenutzen. Ich habe den Eindruck, dies ist gewollt.


[Beitrag von Radiowaves am 09. Dez 2014, 23:57 bearbeitet]
Gruenwdt
Inventar
#251 erstellt: 10. Dez 2014, 02:01
Ich bleibe dabei. UKW kann bleiben, es ist einfach, funktioniert problemlos. Auch bei größeren Reichweiten ist es noch mäßig zu verstehen im Notfall! (Sehr wichtig!) Es rauscht zwar, ist gestört aber Nachrichten könnte man verstehen wenn dies denn nötig ist. Bei DAB sehe ich da größte Probleme. Was nützt einen eine Information die nicht durchkommt weil Digitalradio nur zweierlei kann: Geht, geht nicht. UKW dagegen kann geht, geht etwas, geht wenig, rauscht aber man versteht etwas wenn man sich anstrengt.

DAB etc. braucht kein Mensch! Denn Streamen geht heute schon mit jeden Smartphone! Egal wo ich bin. Dort gibt es einen Kopfhöreranschluss dort kann sogar eine Anlage angeschlossen werden. Radio der alten Art ist tot, aber die Sender wollen es nicht wahr haben und es wird in sinnlose technik investiert.
IP ist die Zukunft! Nicht DAB oder was auch immer. Gleiches im TV. Die Quoten stürzen immer mehr ab, aber die Sender nehmen es nicht wahr. Gleicher Effekt... Youtube hat ihnen das fürchten gelehrt. Dazu braucht es kein DVB-T oder DVB-C oder HD via sattelit. Viel zu kompliziert! Es geht abermals am popeligen Handy theoretisch überall wo g3 oder mehr vorhanden ist! Einziges Hindernis heute sind die datentarife. Das muss aber nicht immer so bleiben.

Ich kaufe keinen Tuner mehr neu. Sorry, nein danke! Ich habe nämlich einen Tablett PC mit dem ich meinen iMac der an der Stereoanlage via Lichtleiter hängt fernsteuern kann. Streaming aller Sender, meiner Musik nach Bedarf. Warum sollte ich allen ernstes auf DAB setzen wollen? Im Auto? Bringt mir keinen Vorteil, UKW kann es besser. Klanglich kommt eh die gleiche Wurst raus, also egal. Flop hoch drei!


[Beitrag von Gruenwdt am 10. Dez 2014, 02:02 bearbeitet]
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