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Kann ein Lautsprecher wirklich "schlecht" sein ?

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Pigpreast
Inventar
#51 erstellt: 27. Okt 2014, 14:38
Es ist wie so oft: Man müsste sich erst einmal darauf festlegen, wie "gut" im Sinne der Fragestellung definiert werden soll.

Mit dem, was Du schreibst, hast Du ja vollkommen Recht, und Du könntest es sogar noch weiter treiben: Die Teenies, die Musik fast ausschließlich aus ihren Smartphones zischeln lassen, finden das teilweise auch ganz toll. Wer bin ich, dass ich sage: Diese Smartphone-LS sind schlechter als die meiner Anlage...? Und wenn man den Aspekt "Mobilität" berücksichtigt, wäre das sogar glatt gelogen...

Aber es geht ja bei einer solchen Fragestellung nicht darum, absolute Aussagen zu treffen, sondern eine Orientierung zu ermöglichen. D. h. es ist prinzipiell schon möglich, bestimmte Anforderungen zu formulieren, bei denen man auch objektiv feststellen kann, wie gut oder schlecht ein LS sie erfüllt.

Wie wichtig welche dieser Anforderungen dann für den einzelnen Hörer sind, steht dann auf einem anderen Blatt und lässt die Einschätzung "gut oder schlecht" subjektiv werden.

Aber ich denke, wenn man dem nachfragenden Hörer das Gefühl vermittelt, mit dem Hinweis auf diese Subjektivität sei die Frage abschließend beantwortet, macht man es sich zu einfach. Vorher lohnt es sich schon noch, sich über die möglichen Kriterien, die über gut und schlecht entscheiden könnten, Gedanken zu machen.


[Beitrag von Pigpreast am 27. Okt 2014, 15:05 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#52 erstellt: 27. Okt 2014, 14:54
Vielleicht sind ja auch diejenigen emotional näher an der Musik, die selbige auch über Handy-quäken genießen können...
Pigpreast
Inventar
#53 erstellt: 27. Okt 2014, 15:08
Auch darüber ließe sich diskutieren, das hat dann aber so gut wie gar nichts mehr mit Qualtätsmerkmalen von Lautsprechern zu tun.
Roendi
Inventar
#54 erstellt: 27. Okt 2014, 15:18
Dazu kann ich vielleicht den Tonmeister Jekin zitieren.

Eine CD muss so produziert werden, weil das optische Eindruck fehlt. Also geht er nicht gern in Konzerte da die optische Überflutung meistens von der Musik ablenkt. Das dokumentiert er mit dieser Arbeit seiner Studenten. Musik Beispiel . So wäre nach seiner Ansicht eine CD zu produzieren, da wir über das Ohr nur ca. 40 % aufnehmen. Daher kann eine CD gar nie allen gerecht werden und damit auch kein Lautsprecher. Weil das jeder anders wahrnimmt.

Hier ist der Link über den ganzen Vortrag dazu.

Für mich sehr informativ!


[Beitrag von Roendi am 27. Okt 2014, 15:41 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#55 erstellt: 27. Okt 2014, 23:52
Das ist ja alles schön und gut, aber jetzt mal generell: Es gibt Leute, die denken, weil sie nicht drüber nachdenken, man könne Lautsprecher absolut in gute und schlechte einteilen. Dann gibt es welche, die haben erkannt, dass für diese Beurteilung immer auch persönliche Vorlieben ausschlaggebend sind. Schön, das haben wir jetzt verstanden. Aber irgendwann muss man sich trotz aller Freude über diese grandiose Erkenntnis mal wieder darauf besinnen, um was es eigentlich geht. Und man muss konstatieren, dass, wenn man die erwähnten persönlichen Vorlieben einmal benannt hat, es dann Lautsprecher gibt, die diese Vorlieben besser, und welche, die sie weniger gut bedienen.

Und nun noch mal zum eigentlichen Topic: Ja, ein Lautsprecher kann natürlich wirklich schlecht sein. (Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, einen LS zu bauen, von dem ausnahmslos jeder sagt: "Der klingt aber schrecklich.") Nur wird das Interesse an so einem Teil verständlicherweise so gering sein, dass solche Exemplare gar nicht erst in Umlauf geraten geschweige denn sich am Markt behaupten können. Daher bekommt man wirklich schlechte Lautsprecher auch nicht zu hören.


[Beitrag von Pigpreast am 28. Okt 2014, 00:53 bearbeitet]
nrwskat1
Stammgast
#56 erstellt: 28. Okt 2014, 00:39
Meine Lautsprecher sind gut!! Mir gefallen sie und die Vorherigen waren schlechter.
In den letzten 10 Jahren habe ich das 6. Lautsprecher System.

Nach jedem Wechsel waren die vorherigen Lautsprecher *schlechter*. Sonst hätte ich ja nicht gewechselt.

Aber schlecht waren die nicht.
Alles nur eine Frage der Ohren.
Pigpreast
Inventar
#57 erstellt: 28. Okt 2014, 00:53
Ich geb's auf...
bruno2009
Stammgast
#58 erstellt: 28. Okt 2014, 01:56

Pigpreast (Beitrag #55) schrieb:


Und nun noch mal zum eigentlichen Topic: Ja, ein Lautsprecher kann natürlich wirklich schlecht sein. (Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, einen LS zu bauen, von dem ausnahmslos jeder sagt: "Der klingt aber schrecklich.") Nur wird das Interesse an so einem Teil verständlicherweise so gering sein, dass solche Exemplare gar nicht erst in Umlauf geraten geschweige denn sich am Markt behaupten können. Daher bekommt man wirklich schlechte Lautsprecher auch nicht zu hören.


Spannend wird es dann, wenn ein Hersteller einen LS baut, von dem ein Großteil der musikhörenden Bevölkerung meint er sei wirklich herausragend, den die Presse dann auch noch entsprechend lobt und von dem eine Gruppe handerlesener Erleuchteter dann behauptet, er sei eigentlich ganz furchtbar schlecht, aber eben (nur) wegen der "pressebedingten Manipulation" in der Gefälligkeitsskale weit oben...

Ist er nun "absolut betrachtet" schlecht oder gut... ?

Ich finde gerade diese Frage spannend, weil sie einen Rückschluss auf Bewertungsmaßstäbe zulässt. Was bringt es, wenn sich etwas in einem Messverfahren einwandfrei schlägt, es aber dann am Ende doch niemandem so recht gefällt?
thewas
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 28. Okt 2014, 09:55

Was bringt es, wenn sich etwas in einem Messverfahren einwandfrei schlägt, es aber dann am Ende doch niemandem so recht gefällt?

Oh je, das B&W Trauma schon wieder
Natürlich kann es zwar das Gegenteil geben (messtechnisch schlechte, die aber mehreren Leute gefallen) aber die Realität zeigt aber dass es den Fall, dass ein messtechnisch guter keinem gefällt, nicht wirklich gibt, weil das bedeuten würde dass Musiker Tontechniker die ja für uns auf solchen neutralen Referenzen die Musik vorbereiten Aliens oder Sadisten wären.
chriss71
Inventar
#60 erstellt: 28. Okt 2014, 10:01

thewas (Beitrag #59) schrieb:
....weil das bedeuten würde dass Musiker Tontechniker die ja für uns auf solchen neutralen Referenzen die Musik vorbereiten Aliens oder Sadisten wären. ;)


Wobei das bei manchen wahrscheinlich stimmt. Kevin "Mr. Brickwall" Shirley oder Vlado Meller zum Beispiel....
Bei denen nutzen die ganzen neutralen Monitore nix...



[Beitrag von chriss71 am 28. Okt 2014, 10:02 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 28. Okt 2014, 10:13
Da geht es aber um Kompression, Kommerz und teilweise was die Künstler wünschen und die Sachen verkaufen sich trotzdem gut. Klar kann man sich auch Gemälde durch eine farbgetönte Brille anschauen, aber dass sie keinem ohne Brillen gefallen ist halt sehr unwarscheinlich und dann eher ein Kunst- als ein Technikproblem.
bruno2009
Stammgast
#62 erstellt: 28. Okt 2014, 11:04

thewas (Beitrag #59) schrieb:

Was bringt es, wenn sich etwas in einem Messverfahren einwandfrei schlägt, es aber dann am Ende doch niemandem so recht gefällt?

Oh je, das B&W Trauma schon wieder
Natürlich kann es zwar das Gegenteil geben (messtechnisch schlechte, die aber mehreren Leute gefallen) aber die Realität zeigt aber dass es den Fall, dass ein messtechnisch guter keinem gefällt, nicht wirklich gibt, weil das bedeuten würde dass Musiker Tontechniker die ja für uns auf solchen neutralen Referenzen die Musik vorbereiten Aliens oder Sadisten wären. ;)


Näh - das sind ja auch Wilson Audio, Sonus Faber, Tannoy, etc. Keineswegs wird von den "Wenigen" immer nur B&W gebashed ;-)

Aber es würde mich auch Wundern, wenn es bei der Vielfalt an LS (Flächenstrahler, Elektrostaten, Magnetostaten, Hornsysteme, PassivLS, AktivLS, MonitorLS, Kompaktboxen, Standboxen usw.) tatsächlich so einfach wäre zu sagen "schlecht oder gut".

Ich hatte das Vergnügen die große ME_Geithain zu hören und fand sie z.B. absolut uninteressant. Erging nicht wenigen Mithörern so - obwohl sich das Teil scheinbar perfekt im Messlabor verhällt. Dafür würde ich nie und nimmer 20.000 Euro hinlegen. Da spielte jedes Passivsystem in ähnlicher Preisregion besser i.S.v. räumlicher, losgelöster auf. Wenn ich jetzt noch die Theorie verfolge, dass Verstärker ohnehin keinen Klangeinfluss haben, so hätte ich wohl die Elektronik für eine 500 Euro Yamaha Komplettlösung austauschen können, so dass ich bereits für die Hälfte wesentlich mehr an klanglicher Güte bekommen hätte...
Zaianagl
Inventar
#63 erstellt: 28. Okt 2014, 11:11

so dass ich bereits für die Hälfte wesentlich mehr an klanglicher Güte bekommen hätte...


Dazu müßten wir erstmal rausfinden, ob du überhaupt erfahren, neutral, und repräsentativ genung bist, das für dich bzw allgemeingültig beurteilen zu können...
thewas
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 28. Okt 2014, 11:40

bruno2009 (Beitrag #62) schrieb:
Näh - das sind ja auch Wilson Audio, Sonus Faber, Tannoy, etc. Keineswegs wird von den "Wenigen" immer nur B&W gebashed ;-)

Die aktuellen Sonus Faber messen sich sogar ziemlich gut für Hifi und die alten B&W waren damals im Vergleich zu der Konkurennz sogar hervorragend.

Aber es würde mich auch Wundern, wenn es bei der Vielfalt an LS (Flächenstrahler, Elektrostaten, Magnetostaten, Hornsysteme, PassivLS, AktivLS, MonitorLS, Kompaktboxen, Standboxen usw.) tatsächlich so einfach wäre zu sagen "schlecht oder gut".

Ich hatte das Vergnügen die große ME_Geithain zu hören und fand sie z.B. absolut uninteressant. Erging nicht wenigen Mithörern so - obwohl sich das Teil scheinbar perfekt im Messlabor verhällt. Dafür würde ich nie und nimmer 20.000 Euro hinlegen. Da spielte jedes Passivsystem in ähnlicher Preisregion besser i.S.v. räumlicher, losgelöster auf. Wenn ich jetzt noch die Theorie verfolge, dass Verstärker ohnehin keinen Klangeinfluss haben, so hätte ich wohl die Elektronik für eine 500 Euro Yamaha Komplettlösung austauschen können, so dass ich bereits für die Hälfte wesentlich mehr an klanglicher Güte bekommen hätte...

Du bringst durcheinander subjektive Merkmale wie Geschmack mit objektiven wie technische Daten und Messungen. Technisch kann man sehr wohl sagen ob gut oder schlecht wenn man den Gedanken des Hifi, also der Wiedergabe des Tonträgers, so wie von den Machern erschaffen nicht verabschieden möchte, was dann alle Türen zu reiner Willkür öffnen würde. Wie gesagt kann und muss jeder für sich entscheiden was ihm gefällt, aber trotzdem bleiben parallel auch objektive, für alle gültige Merkmale über die man diskutieren kann, über Geschmäcker geht das ja nicht.
bruno2009
Stammgast
#65 erstellt: 28. Okt 2014, 12:23

thewas (Beitrag #64) schrieb:

bruno2009 (Beitrag #62) schrieb:
Näh - das sind ja auch Wilson Audio, Sonus Faber, Tannoy, etc. Keineswegs wird von den "Wenigen" immer nur B&W gebashed ;-)

Die aktuellen Sonus Faber messen sich sogar ziemlich gut für Hifi und die alten B&W waren damals im Vergleich zu der Konkurennz sogar hervorragend.
.


Sieh mal eine an - man lernt nie aus
Pigpreast
Inventar
#66 erstellt: 28. Okt 2014, 13:07

bruno2009 (Beitrag #58) schrieb:
Ist er nun "absolut betrachtet" schlecht oder gut... ?

Ein Lautsprecher lässt sich nicht "absolut" betrachten. Wie schon geschrieben, muss man, um die Frage zu beantworten, definieren, was als gut oder schlecht gelten soll: Möglichst neutrale Wiedergabe im Sinne von HiFi? Lässt sich recht gut objektiv beurteilen. Voraussichtliche Bewertung durch die Mehrheit der Hörer? Lässt sich zumindest kalkulieren. Tatsächliche Bewertung durch die Mehrzahl der Hörer? Lässt sich durch Umfragen ermitteln. Persönliches Gefallen? Ist rein subjektiv und durch jeden selbst zu entscheiden.

Wenn es darum geht, einen LS zu finden, der einen persönlich zufriedenstellt, muss man sich wohl oder übel mit allen der genannten Punkte auseinandersetzen.


[Beitrag von Pigpreast am 28. Okt 2014, 16:42 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 28. Okt 2014, 13:09
Genau so ist es!
Roendi
Inventar
#68 erstellt: 28. Okt 2014, 13:13
Hattet ihr das nicht auch schon?

Du sitzt am Abend vor deiner Anlage und findest, dass es heute echt nicht gut tönt?

Hab das mit meinem Kumpel diskutiert und der empfindet genau gleich.
thewas
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 28. Okt 2014, 13:15
Natürlich, subjektive Empfindung hängt von vielen Faktoren ab die auch Tagesabhängig seien können.
TomorrowNeverKnows
Stammgast
#70 erstellt: 28. Okt 2014, 14:06

bruno2009 (Beitrag #62) schrieb:

Näh - das sind ja auch Wilson Audio, Sonus Faber, Tannoy, etc. Keineswegs wird von den "Wenigen" immer nur B&W gebashed ;-)


Also sowohl was Frequenzgang, als auch reales Hören betrifft, finde ich schon einige Sonus Faber gut bis sehr gut!


bruno2009 (Beitrag #62) schrieb:

Ich hatte das Vergnügen die große ME_Geithain zu hören und fand sie z.B. absolut uninteressant. Erging nicht wenigen Mithörern so - obwohl sich das Teil scheinbar perfekt im Messlabor verhällt. Dafür würde ich nie und nimmer 20.000 Euro hinlegen. Da spielte jedes Passivsystem in ähnlicher Preisregion besser i.S.v. räumlicher, losgelöster auf. Wenn ich jetzt noch die Theorie verfolge, dass Verstärker ohnehin keinen Klangeinfluss haben, so hätte ich wohl die Elektronik für eine 500 Euro Yamaha Komplettlösung austauschen können, so dass ich bereits für die Hälfte wesentlich mehr an klanglicher Güte bekommen hätte...


Darf ich fragen, welche Geithain das GENAU war?

Gruß

tomorrowneverknows
Pigpreast
Inventar
#71 erstellt: 28. Okt 2014, 16:56

Roendi (Beitrag #68) schrieb:
Hattet ihr das nicht auch schon?

Du sitzt am Abend vor deiner Anlage und findest, dass es heute echt nicht gut tönt?


Klar. Wie thewas schon schrieb, sind subjektive Empfindungen und auch Geschmäcker sind nicht nur zwischen den einzlenen Individuen unterschiedlich sondern über die Zeit auch innerhalb ein und des selben Individuums.

Die Crux an der Sache ist natürlich, dass bei der Einschätzung "gut oder schlecht" immer beides, objektive und subjektive Kriterien, gleichzeitig eine Rolle spielen, und oft nicht erkennbar ist, welcher Teil der persönlichen Empfindung durch objektiv fassbare Faktoren und welcher Teil durch schwer fassbare Subjektivität geprägt ist. Wie man persönlich mit diesem Umstand umgeht, kann sehr unterschiedlich sein. Die ganzen Streitereien zwischen "Goldohren" und "Holzohren" beruhen auf diesem Umstand.
bruno2009
Stammgast
#72 erstellt: 29. Okt 2014, 10:56

TomorrowNeverKnows (Beitrag #70) schrieb:

Darf ich fragen, welche Geithain das GENAU war?

Gruß

tomorrowneverknows


Die ME 804K - hatte sie als ernsthafte Alternative im Visier (weil man dann viel an Elektronik gespart hätte - die ja hier folgend ohnehin nicht klingt). Konnte (mich) aber trotz aller Versuche des Händlers nicht überzeugen.

Musikalische Grüße !!!
Roendi
Inventar
#73 erstellt: 29. Okt 2014, 12:05
Gold Ohren oder holz Ohren so cool.

Ich denke das macht eben die Sache nicht einfacher.

Und daher wird uns der Stoff für neue Argumente nie ausgehen.
Pigpreast
Inventar
#74 erstellt: 29. Okt 2014, 16:23

Roendi (Beitrag #73) schrieb:
Und daher wird uns der Stoff für neue Argumente nie ausgehen. :hail

Da muss ich Dich enttäuschen. Wenn man die entsprechenden Threads mitverfolgt, fühlt man sich eher an den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert...
Dadof3
Moderator
#75 erstellt: 30. Okt 2014, 13:04
Bei der Diskussion um "richtige" Wiedergabe im Sinne von Klangtreue wird oft vergessen, dass nicht nur der Lautsprecher, sondern vor allem der Raum die Musik macht. Das gilt umso mehr, je teurer die Lautsprecher werden.

So kann ein "gesoundeter" Lautsprecher dazu führen, dass der am Ohr des Hörers ankommende Schall viel linearer ist als der eines im voll gedämmten Tonstudio linear spielenden Schallwandlers. Und damit ist er dann auch im Sinne von "High Fidelity" der bessere.
Pigpreast
Inventar
#76 erstellt: 30. Okt 2014, 14:05
Theoretisch hast Du Recht. Aber bei der Vielzahl unterschiedlicher Räume wird es schwierig, jeweils einen LS zu finden, der genau zum Raum passt. Deshalb ist der Approach praktischerweise wohl eher, möglichst "lineare" LS zu bauen, den Raum soweit wie möglich zu optimieren, und das restliche Quantum mittels Einmessung/Equalizing auszubügeln.
Dadof3
Moderator
#77 erstellt: 30. Okt 2014, 14:40
Da gebe ich dir völlig Recht, aber erzähl das mal einem High-End-Freak, der lieber 10.000 € für Verstärker und Kabel ausgibt, um die gewünschte Tonalität zu erzielen, als auch nur einmal den Klangregler zu berühren.
Pigpreast
Inventar
#78 erstellt: 30. Okt 2014, 16:08
Yo, dat stimmt. Am besten kein Regler und nix, nur On/Off, alles andere muss so perfekt gebaut sein, dass es automatisch passt...
Salinas
Hat sich gelöscht
#79 erstellt: 30. Okt 2014, 16:22

Dadof3 (Beitrag #77) schrieb:
Da gebe ich dir völlig Recht, aber erzähl das mal einem High-End-Freak, der lieber 10.000 € für Verstärker und Kabel ausgibt, um die gewünschte Tonalität zu erzielen, als auch nur einmal den Klangregler zu berühren. :D



deswegen hatte ich ja in der Vergangenheit auch oft eine Art Mitleid, wenn ich bei dem einen oder anderen High End Händler oder Bekannten dem Ergebnis lauschte, was trotz des großen (vor allen Dingen finanziellen ) Aufwandes dabei herauskam.

Bei den Händlern hatte der Kunde ja zumindest meist die Option, noch mal eine andere Aufstellung auszuprobieren. Bei den Bekannten war das meist eher in Stein gemeißelt und wann wollte auch keine Kritik äußern, um ihnen nicht den Spaß zu verderben.

Ich hatte oft den Eindruck: "ich habe extrem viel Geld ausgegeben, bitte stimme mir zu, daß es geil klingt" was einem nicht ganz leicht fällt und eigentlich unehrlich ist, wenn der Raum es gar nicht hergibt und die großen LS-Teile unentzerrt in die Ecke gedrückt sind...
Wenn man es immer so gemacht hat, findet man das vielleicht wirklich geil. Man selbst dürfte in anderer Hinsicht auch nicht frei sein...
Letztendlich kommt es auf die Mucke an. Ich habe auch schon in Bars, wenn auch selten, für mich gute Musik über ne "Control One" genossen..


[Beitrag von Salinas am 30. Okt 2014, 16:28 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#80 erstellt: 30. Okt 2014, 16:29
Wenn ich mal Zeit habe, mache ich mal eine Tour durch die Republik, ob "HighEnd"-Anlagen im Trend für mich besser klingen als "einfach" hochwertige...
bruno2009
Stammgast
#81 erstellt: 31. Okt 2014, 10:22
Dennoch geht nichts über das Leuchten eines McIntosh Boliden in einem leicht belichteten Raum... aber das ist OT ;-)

Auch ich habe mich entschieden, bevor ich weiter in die Anlage investiere, zunächst meinen Raum akustisch zu optimieren.

Bin dabei übrigens auf Thomas Fast von FastAudio gestossen - hat da wer Erfahrungen ?
Roendi
Inventar
#82 erstellt: 31. Okt 2014, 11:02
Ja ich habe ein Walltrabs von ihm montiert. Sehr einfach zum nachvollziehen. Weghängen, Aufhängen.
Aber halt nicht ganz billig. Dafür ein persönliches Bild.

PS: Ich werde das Bild weiter nach oben hängen.1

Dies ist noch meine alte Anlage mit den Infinitys. Von den Sonus habe ich nur ein Handy Foto. In der linken Ecke habe ich noch eine Bassfalle eingebaut. Das ist aber auf dem Bild nicht zu sehen.

Die sind preislich um einiges günstiger und sind bei mir mit weissem Stoff überzogen. Bassfallen

Das hat bei mir einiges gebracht.
Pigpreast
Inventar
#83 erstellt: 31. Okt 2014, 11:28

Roendi (Beitrag #82) schrieb:
Ja ich habe ein Walltrabs von ihm montiert...

Hm. Soweit meine rudimentären Raumakustik-Kenntnisse reichen, ist ja, zumindest bei 2.0-, 2.1- oder 2.2-Stereo, das LEDE-Prinzip (Life End, Dead End) zu favorisieren: Gute Bedämpfung in der vorderen Hälfte, wo die Lautsprecher stehen, Diffusoren in der hinteren Hälfte bzw. dem Bereich hinter dem Hörplatz.

Du schreibst, es habe einiges gebracht. Aber bei der, bis auf das eine Bild, recht kahlen Wand hinter den LS würde ich, positiv formuliert, sagen: Da geht noch mehr…

Immerhin stehen die LS einigermaßen frei. Das ist schon mal die halbe Miete.
thewas
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 31. Okt 2014, 11:32

Pigpreast (Beitrag #83) schrieb:
Hm. Soweit meine rudimentären Raumakustik-Kenntnisse reichen, ist ja, zumindest bei 2.0-, 2.1- oder 2.2-Stereo, das LEDE-Prinzip (Life End, Dead End) zu favorisieren: Gute Bedämpfung in der vorderen Hälfte, wo die Lautsprecher stehen, Diffusoren in der hinteren Hälfte bzw. dem Bereich hinter dem Hörplatz.

Muss nicht sein, oft kann für zum Musik genießen (nicht abmischen) umgekehrtes LEDE sogar besser sein http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf
uterallindenbaum
Stammgast
#85 erstellt: 31. Okt 2014, 11:43

Da geht noch mehr…

Es geht immer mehr. Nur dann wird es mit dem WAF Faktor schwierig und auch der visuelle aspekt des Raums wird dann sehr stark eingeschränkt. Man muss darin noch leben können. Wer einen 100% vorbereiteten Raum in seinem Haus hat ist natürlich besser aufbewahrt, aber ganz ehrlich kenne ich nur die wenigsten die so weit gehen (bzw. gehen dürfen).

Aber genau solche leichte anpassungen können sich schon ganz gut ausgezahlt machen.


Thema :
Es gibt, für mich, schlechte und gute Lautsprecher. Weil ich mir vom Lautsprecher eine möglichst exakte wiedergabe des Material erwünsche, und viele Lautsprecher machen dies nicht gut. Komischerweise sind diese dann von anderen Leuten hochgelobt und geschätzt. Muss wohl auch ein bisschen geschmacksache sein.
bruno2009
Stammgast
#86 erstellt: 31. Okt 2014, 11:48
Die Infinities waren ja irgendwie echt Klassiker... ;-)

Danke für die Info.

Überlege ob ich den Thomas Fast nicht vorbeikommen lasse um den Raum durchmessen zu lassen - der wird dann bestimmt auch wissen wo und was benötigt wird, um den Raum zu optimieren. Alternativ überlege ich den Rechenservice zu nutzen und dann einfach mal eine Zusammenstellung zu bestellen. Bin mir allerdings nicht sicher, ob dass dann wirklich "gut/richtig" wird.
Pigpreast
Inventar
#87 erstellt: 31. Okt 2014, 12:31

thewas (Beitrag #84) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #83) schrieb:
Hm. Soweit meine rudimentären Raumakustik-Kenntnisse reichen, ist ja, zumindest bei 2.0-, 2.1- oder 2.2-Stereo, das LEDE-Prinzip (Life End, Dead End) zu favorisieren: Gute Bedämpfung in der vorderen Hälfte, wo die Lautsprecher stehen, Diffusoren in der hinteren Hälfte bzw. dem Bereich hinter dem Hörplatz.

Muss nicht sein, oft kann für zum Musik genießen (nicht abmischen) umgekehrtes LEDE sogar besser sein http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf

Vielen Dank, sehr interessant. Wenn ich Toole richtig verstehe, schränkt er die Forderung nach dem LEDE-Prinzip für „Hobby-Hörer“ aber nur insoweit ein, dass sich, salopp gesagt, um die Seitenwände nicht gekümmert werden muss und an der Rückwand auch gedämpft werden darf:

Floyd Toole schrieb:
„Was also tun mit diesen Reflexionen im heimischen Hörraum? Wenn die Lautsprecher gute Abstrahleigenschaften ausserhalb der Achse haben, und besonders dann, wenn der Musikfreund mit Vorliebe in 2-Kanal Stereo hört, geht meine Empfehlung dahin, an den Stellen der seitlichen Reflexionen die Wand unbehandelt zu lassen.“

“Verwende Absorber an der Wand hinter den Lautsprechern. Verwende Absorber oder Diffusoren an der Wand hinter dem Hörplatz.”

Wie dem auch sei. Das macht es für mich jedenfalls realistischer, das Ziel eines klangoptimierten Hörraums bei gleichzeitiger Wohnlichkeit erreichen zu können.


uterallindenbaum (Beitrag #85) schrieb:

Da geht noch mehr…

Es geht immer mehr. Nur dann wird es mit dem WAF Faktor schwierig und auch der visuelle aspekt des Raums wird dann sehr stark eingeschränkt. Man muss darin noch leben können...

Naja, wer wie auf Roendis Foto ohnehin auf Möblierung hinter den LS verzichtet, kann da sicher mehr anbringen, ohne dass es die Optik des Raumes wesentlich verschlechtert...;)
Mer0winger
Stammgast
#88 erstellt: 31. Okt 2014, 12:46
Moin,

ich habe gestern beim Händler in einem optimiertem Raum einen Lautsprecher einer bekannten Marke gehört (Markenname per PN) die auch hier öfters empfohlen wird, bewusst gesoundet ist, von der "Presse" in den Himmel gelobt wird (Preis- Leistungswunder) und 1700,- € das Paar kostet. Ich habe viel erwartet und es hat mir Klanglich überhaupt nicht gefallen. Ich höre selbst Zuhause mit einem Lautsprecher der laut Angabe des Herstellers als Studiomonitor geeignet ist und als sehr neutral gilt.
Der beim Händler gehörteLautsprecher hat im Tiefton einen "Bauch" um mehr Bass vorzutäuschen, die Höhen sind etwas abgesenkt um einen "wärmeren" Klang zu erreichen. Die Konsequenz dieses Soundings machte sich neben dem (für Einsteiger) durchaus "charmantem" Klang in der schlechten Räumlichkeit bemerkbar. Der Bass hatte kaum Konturen, Instrumente in tieferen Tonlagen verschmolzen quasi miteinander. Der Hochton hatte bei einigen Gesangsstücken Charme und stellte die solo Stimme beeindruckend breit, sobald jedoch Instrumente hinzukamen überlagerte sich alles und wurde schnell nervig.
Der Freund mit dem ich den Lautsprecher gestern gehört habe, sucht schon lange nach einer Anlage und hat schon viel Probegehört, allein mit mir waren es Aurum, Fischer & Fischer und Dali. Nun, gestern kaufte er das Paar welches wir beim Händler gehört haben. Während unserer Raucherpause machte ich ihn auf die Schwächen der Lautsprecher aufmerksam aber er schwärmte nur von dem warmen Klang und dem satten Grundton. Ich schätze ihn sehr und er ist ein intelligenter Mann, in der Vorführung wurde mir klar dass er mit der von mir angestrebten Neutralität und Perfektion nicht glücklich wird. Und so hielt ich ihn von dem Kauf nicht ab, da der Händler ein Paar der Lautsprecher auf Lager hatte, nahmen wir die Teile gleich mit. Übrigens eine mutige Aussage des Händlers "falls es Zuhause nicht gefällt, nehmen wirs zurück..."
Er schrob aber gestern Abend schon das es geil klingt und ich am Samstag mit Freundin eingeladen bin zum Probehören und Whisky trinken.
Was ich damit sagen möchte, meiner Meinung nach ist der gestern gehörte Lautsprecher klanglich schlecht. Für meinen Freund der eig auch Hörerfahrung hat, ist es der totale Spaßmacher. Meine Anlage hält er für zu "trocken" wie er mal sagte. Wenn ich andere Lautsprecher höre, gibt es tatsächlich mal Stücke/Passagen die einen gewissen Schmelz haben die meine Lautsprecher eher nüchtern rüberbringen aber das kann ich entbehren wenn dafür eine solche Räumlichkeit und Präzision habe.

Grüße
thewas
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 31. Okt 2014, 12:57
Pigpreast, richtig!
Pigpreast
Inventar
#90 erstellt: 31. Okt 2014, 13:55
@Mer0winger:

Deine Geschichte ist ein klassisches Beispiel dafür, dass es für "gut oder schlecht" eben sowohl objektive als auch subjektive Beurteilungskriterien gibt. Der Approach sollte allerdings der sein, sich zuerst mit den objektiv geltenden Gestzmäßigkeiten auseinanderzusetzen, um dann entscheiden zu können, was einem subjektiv wichtig ist bzw. besser gefällt.

In der Praxis wird Schritt 1, zumindest von Leuten mit entsprechendem Geldbeutel, ja gerne dadurch ersetzt, dass man sich Unter- und Mittelklasse gar nicht erst anhört, sondern gleich bei Ober- oder gar Referenzklasse beginnt. Tendenziell gar nicht so verkehrt, denn die meisten wirklich minderwertigen LS siedeln sich eher im unteren Preissegment an. Aber eben nur tendenziell. Ausnahmen gibt es genug, dass man eben doch mit etwas Mühe im unteren Preissegment etwas adäquates finden könnte oder auch im oberen ins Klo greifen kann. Letzteres kann man durch vergleichendes Hören (entsprechende Hörerfahrung vorausgesetzt) ja noch einigermaßen ausschließen, nicht jedoch, dass man unnötig tausende von Euronen verpulvert.

Sei es, wie es will, ein bisschen theoretischer Background schadet nie. Wird man so doch oft erst auf bestimmte (objektive wie subjektive) Gütekriterien aufmerksam, derer man ansonsten erst Wochen oder Monate nach dem Kauf der teuren Boliden gewahr würde…


[Beitrag von Pigpreast am 31. Okt 2014, 13:56 bearbeitet]
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#91 erstellt: 01. Nov 2014, 15:48
Wenn wir nur einmal nach der Mehrheit hier im Forum und sonst überall da draußen gehen würden, nur nach der Meinung und dem Geschmack der Mehrheit - dann wären alle Studiomonitore, alle neutral klingenden Lautsprecher, alle, die dem Hifi Ideal am nähsten sind - Schlechte Lautsprecher.

Das ist mir wirklich aufgefallen, nicht nur hier im Forum, irgendwie überall.

Viele oder die meisten Menschen, können mit so richtig Präziser, neutraler Wiedergabe, also echtem Hifi, wofür es ja längst nicht mehr steht, gar nichts anfangen bzw. gefallen daran finden.

Die meisten Suchen den Spaß, die Emotion, das Geile beim Musik hören und dem Wunschklang und folglich werden von den Meisten immer gewollt gesoundete Lautsprecher gesucht, gehört, erworben und als richtig (für sie) bewertet. Das allerdings variiert dann auch wieder in völlig verschiedene Richtungen, denn Sounding ist ja nicht gleich Sounding - da gibt es ja so endlos vieles, wie man einen Lautsprecher sounden kann.

Und für mich gebe ich auch gerne zu, manche Musik mag man gar nicht auf so einem richtig neutralen, präzisen Lautsprecher hören. Ich mag zb ungern,( egal ob es richtig oder falsch ist), Rockmusik, harten Metal oder sonstiges in diese Richtung auf absolut Neutralen Lautspechern hören. Diese Lautsprecher klingen bei dieser Musik mir einfach viel zu dünn im Bass als wäre gar kein Bass verbaut, kalt und stechend im Hochton.

Wobei ich hingegen bei Klassik, Songwriting, Irish Folk, usw usw.... nur mit neutralen, präzisen Lautsprechern, zumindest halbwegs neutralen, diese Musik auch geniessen kann oder auch nur so genießen will. Da würden mich andere Lautsprecher, die bei obriger Musik gefallen, nur nerven.


[Beitrag von LovemusicXX am 01. Nov 2014, 16:03 bearbeitet]
Roendi
Inventar
#92 erstellt: 01. Nov 2014, 16:07
Dazu kann ich nur diesen Artiklel empfehlen.

Musik Hörer

Ich schau ob ich den Test noch finden kann. Hab ihn zusammen mit meiner Freundin absolviert. Für mich war es unglaublich wie unterschiedlich wir hören!

Sehr interessant


[Beitrag von Roendi am 01. Nov 2014, 16:07 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#93 erstellt: 01. Nov 2014, 16:09
Wobei ich mich manchmal schon frage, ob es immer ein gezieltes "Sounding" ist, oder oft die Überlegung, an welcher Stelle des Frequenzverlaufs man konstruktionsbedingt unvermeidbare Unzulänglichkeiten noch am ehesten in Kauf nehmen kann, weil sie bei manchen Hörern positiv ankommen.
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 01. Nov 2014, 16:20
Das kann natürlich auch noch hinzukommen, das manches Sounding, gar kein gewolltes Soundig ist, sondern reine Fehler oder Sparwahn bei der Entwicklung sein könnten.

Wobei, bei den meisten bekannten Herstellern, wo wir meinen ein Sounding bei den Lautsprechern zu hören, können wir schon davon ausgehen, das dieses Sounding gewollt war, denn die Meisten wissen ja, was sie tun (hoffentlich, lach)


[Beitrag von LovemusicXX am 01. Nov 2014, 16:21 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#95 erstellt: 01. Nov 2014, 16:54

Pigpreast (Beitrag #71) schrieb:
...
Die Crux an der Sache ist natürlich, dass bei der Einschätzung "gut oder schlecht" immer beides, objektive und subjektive Kriterien, gleichzeitig eine Rolle spielen, und oft nicht erkennbar ist, welcher Teil der persönlichen Empfindung durch objektiv fassbare Faktoren und welcher Teil durch schwer fassbare Subjektivität geprägt ist. Wie man persönlich mit diesem Umstand umgeht, kann sehr unterschiedlich sein. Die ganzen Streitereien zwischen "Goldohren" und "Holzohren" beruhen auf diesem Umstand.

Es geht meiner Meinung noch etwas weiter. Musik hören ist eine zutiefst emotionale Sache, völlig subjektiv und individuell. In einem Raum Geräusche zu erzeugen, die wie Musik klingen, ist dagegen ein rein technischer Vorgang. Diese Trennung bekommen weder Gold- noch Holzohren hin. Die Goldohren übertragen ihre emotionalen Erlebnisse auf technische Komponenten, die damit gar nichts zu tun haben, Kabel etwa, und die Holzohren finden die Emotionalität schon im Ansatz verdächtig und fordern "Blindtests", die hinwiederum mit der Herangehensweise der Goldies inkompatibel sind. So redet man munter 90-100 Seiten lang aneinander vorbei.
Ich finde ja inzwischen, wenn ein Lautsprecherkabel dem Musikhörenden den absoluten Genuss verschafft, so hat es doch genau das getan, wofür es da ist. Passt.
Dadof3
Moderator
#96 erstellt: 01. Nov 2014, 17:09

Roendi (Beitrag #92) schrieb:
Ich schau ob ich den Test noch finden kann.

Wäre schön, wenn du das irgendwo auftreiben könntest. Ich habe da vor einigen Wochen schon mal nach im Netz gesucht, aber leider nicht gefunden. Er war wohl mal online, aber inzwischen nicht mehr.
bapp
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 01. Nov 2014, 18:59

bruno2009 schrieb:
und gelegentlich schleicht sich der Eindruck ein, dass bei manchen Leuten (und ich meine wirklich niemanden persönlich aus diesem Forum) auch ein gewisser Neidfaktor eine Rolle spielt.

Genau das ist der Punkt: Man will halt ums Verrecken gefälligst beneidet werden um sein überkandideltes Hörmöbel.
Da sind technische Einwände natürlich unerwünscht - und seien sie noch so berechtigt.


[Beitrag von bapp am 01. Nov 2014, 19:00 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#98 erstellt: 01. Nov 2014, 20:12

Roendi (Beitrag #92) schrieb:
Dazu kann ich nur diesen Artiklel empfehlen.

Musik Hörer

Ich schau ob ich den Test noch finden kann. Hab ihn zusammen mit meiner Freundin absolviert. Für mich war es unglaublich wie unterschiedlich wir hören!

Sehr interessant

Wobei diese Trennung in zwei Hörklassen nach meiner Meinung ziemlich willkürlich war (gibt auch in der wissenschaftlichen Literatur meines Wissens nach nichts ähnliches) und wie bei viele anderen "Sensationen" von Audio und Stereoplay man sehr schnell nie wieder was davon hörte.
nrwskat1
Stammgast
#99 erstellt: 01. Nov 2014, 20:32
Niemals wird eine Lautsprecher Kette im Low Budget Bereich besser klingen als im High End Bereich.
Da kann noch so auf Raumoptimierung oder linearer Frequenzgang gesetzt werden. Es wird schlechter klingen.

Kein System für 500,-- € wird auch nach absolut optimaler Eimessung einem System für 5.000,00 € das Wasser reichen können.

Das hat mit Neid; Subjektivität, oder Emotionen nichts zu tun.
Salinas
Hat sich gelöscht
#100 erstellt: 01. Nov 2014, 21:56

nrwskat1 (Beitrag #99) schrieb:
Niemals wird eine Lautsprecher Kette im Low Budget Bereich besser klingen als im High End Bereich.
Da kann noch so auf Raumoptimierung oder linearer Frequenzgang gesetzt werden. Es wird schlechter klingen.

Kein System für 500,-- € wird auch nach absolut optimaler Eimessung einem System für 5.000,00 € das Wasser reichen können.

Das hat mit Neid; Subjektivität, oder Emotionen nichts zu tun.


na, wenn man für 5.000,00 € alles falsch macht oder in Mumpitz investiert, kann die Bedrohung durch die 500,00 € Anlage schon mal wahr werden.

wenn man hin und wieder so einige Bilder hier sieht, kann man schon den Eindruck haben, daß der Preis für die Anlage bzw. Komponenten vom P/L Verhältnis eher fragwürdig ist. Der Preis regelt das zumindest bei Hifi nicht zwangsläufig...

Man kann dort m.M. auch für 5000.- fast nichts bekommen...


[Beitrag von Salinas am 01. Nov 2014, 22:02 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#102 erstellt: 01. Nov 2014, 22:03
Hi,

wenn man sonstwo LS hört, ist es ja immer ein anderer Raum als der Eigene.
Davon hängt aber der Klangeindruck der LS wesentlich ab.
Daher ist es nicht gerade leicht die Qualität von LS zu beurteilen.

Ich kenne eigentlich nur ein LS Paar das wirklich schrecklich klingt:
ein 6 Wege Monster von Sansui aus den 80ern.

Selbst ein kleiner Yamaha Monitor (zB NX-E 100) klingt, richtig aufgestellt, nicht schlecht.
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