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Verbessern sich Lautsprecher-Serien im Laufe der Zeit wirklich, oder ist es Humbug?

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flexiJazzfan
Inventar
#609 erstellt: 19. Mai 2021, 12:02
Also Jamo waren ja wirklich die Tieftonspezialisten! Ich habe vor kurzem noch eine alte aktive Jamo gehört (nicht das Modell mit Equalizer) und es war "wohlig warm" - aber heute unverkäuflich. Im direkten Vergleich gegen eine Nubert A 100 glaubte man eine andere Musik zu hören. Ich erinnere mich noch an einen Bekannten mit riesigen Jamo und einem riesigen Krell Verstärker - es grummelte sagenhaft, aber Diskussionen über "trockenen" Bass oder Tieftonpräzision führt man damals einfach nicht.
Über diesen (großen) Zeitraum gibt es schon eine klare Entwicklung/Verbesserung , denke ich.
Gruß
Rainer
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#610 erstellt: 19. Mai 2021, 13:21

flexiJazzfan (Beitrag #609) schrieb:
Also Jamo waren ja wirklich die Tieftonspezialisten!
Über diesen (großen) Zeitraum gibt es schon eine klare Entwicklung/Verbesserung , denke ich.
Gruß
Rainer


ganz klar Rainer, aber auf was ich hinweisen wollte ist der spaß-faktor: ich bewundere auch immer noch die typen mit ihren GTISs usw und ihren kofferräumen voller woofer, und dann ihre spielchen, auf welchem dach zuerst durch resonanz eine cola flasche birst.

ist hier im forum so wie bei wein verkostungen: die techniker fraktion mit osmose, wasserentzug, zuckerzugabe, kontrollierte gärung, und dann die, die es lieber dem zufall überlassen wollen.

ich bewundere Prim2357 ja für sein wissen und seine expertise, aber ich teile nicht seine meinung zu raum-akustik-maßnahmen. ist wie ESP - ich tu lieber driften. (hab auch einen Yamaha BBN4F mit H-saite + amp Fender Rumble 25 - wenn ich bass will, will ich viel davon).


[Beitrag von Ernst_Reiter am 19. Mai 2021, 16:35 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#611 erstellt: 19. Mai 2021, 17:40

Mechwerkandi (Beitrag #607) schrieb:
Irgendwas an Mt-Anteilen wird da immer wiedergegeben.
Ob's einen stört, ist eine andere Frage.


Selbst der "worst case" kompakter Zweiweger mit Front-BR wird doch auch in höheren Preisklassen massenweise verkauft. High-End-LS und auch Studiomonitore.

Alle möglichen Verbesserungen (großes Gehäuse mit mehr Möglichkeiten zur Dämmung der Mitteltonanteile, BR-Rohr hinten, drei Wege) kommen ja noch dazu, und wenn es dann hinterher noch 20-30 dB weniger Mitteltonmüll wird, als beim ohnehin schon guten Ausgangszustand, dann hört das keiner mehr.


Ernst_Reiter (Beitrag #608) schrieb:
vielleicht wird sich in ferner zukunft die forumsgemeinde einmal darauf einigen können, dass auch "der perfekte bass" im ohr des hörers wirkt.
hörte gestern wieder einmal sehr laut, und egal wo ich mich im raum befand, bass klang immer perfekt (even without double bass array)


Genau das meine ich. Das Ohr verzeiht vieles, und wenn schon die messtechnisch wirklich übel aussehenden Raummoden oft nicht auffallen, muss man sich erst recht keine hörbaren "Bassreflex-Nachteile" einreden, die messtechnisch weitaus harmloser sind.
Verstärker123
Stammgast
#612 erstellt: 20. Mai 2021, 01:07

Zweck0r (Beitrag #586) schrieb:
Da brauchte man wohl irgendeine Rechtfertigung, um einen Neuaufguss der Heco Statement für mehr als den doppelten Preis verkaufen zu können :D


So wie das gefühlt alle Hersteller aus der Hifi Branche machen und die Konsumenten sind meist auch bereit die unverschämte UVP von Herstellern mit gutem Namen zu zahlen.
Nur bei Canton, Magnat und Heco, deren Image nicht so glanzvoll in Hifi-Kreisen ist, die aber trotzdem alle drei auch hervorragende Spitzenlautsprecher bauen bzw. entwickeln können, wird ständig über die unverschämt hohe UVP gelästert und Konsumenten sind nicht bereit diese zu zahlen, also werden sie im Preis gesenkt.


Ps.
Ich halte auch sehr viel von geschlossenen Lautsprechern und stehe mehr auf Qualität anstatt Quantität und die ganz tiefen Töne.


[Beitrag von Verstärker123 am 20. Mai 2021, 01:11 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#613 erstellt: 20. Mai 2021, 07:32

Verstärker123 (Beitrag #612) schrieb:

Nur bei Canton, Magnat und Heco, deren Image nicht so glanzvoll in Hifi-Kreisen ist, die aber trotzdem alle drei auch hervorragende Spitzenlautsprecher bauen bzw. entwickeln können, wird ständig über die unverschämt hohe UVP gelästert


Das Problem ist allerdings auch hausgemacht,
erstens haben sich frühere Einstiegsserien klanglich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert,
und Zweitens haben sie es zugelassen das die Großmärkte Lautsprecher teilweise mit über 50% Rabatt angeboten haben.
Das spricht sich halt herum.
gmjwtech
Stammgast
#614 erstellt: 20. Mai 2021, 08:58
.

Ich bin nach umfangreichen Lesen und Recherchen seit Wiedereinstieg in Analog-Audio, Studio-Audio & Hifi vor einem Jahr,
mittlerweile zu der Überzeugung gekommen und kann das im direkten Hörvergleich, zumindest was aktive LS betrifft, bestätigen,


1. Das Marketing ist das annährend einzige Alpha und Omega, was ausschlaggebend für Verbesserungen ist. Sei es im Bereich von Pro-Audio oder Hifi-Audio.

Es lässt sich an vielen Beispielen zurückverfolgen, wie die Vermarktungsstrategie als Aufhänger klanglicher Verbesserungen, z.B. bei der Namensgebung zu einem fortlaufenden Modell, wie z.B. Mark II, Mark III .. oder Generation II, III usw .. diese nutzt, um einen mal errungenen Platz im Markt zu erhalten.

Die "vermeintliche" Verbesserung wird alleine schon durch die Namensgebung suggeriert. Testberichte scheinen überdies das oftmals zu bestätigen,

Aber Fakt ist, was die Summe an Nutzerbewertungen am Schluss wirklich zusammengetragen hat. Fakt ist nicht das, was Marketing-Abteilungen erzählen, um den Nutzer seine Bedürfnisse in den Mund zu legen. Und genau an diesem Punkt einer endgültigen Nutzerbewertung zeigt sich eigentlich erst, wann und ob wirkliche Verbesserung eingetreten sind oder eben nicht. Alles andere hat so gut wie keinen wirklichen Wert.

Es kann oft beobachtet werden, das wirkliche Neuerung oder Verbesserung mit Erstauflage oder Mk. II eines Modells, im Vergleich zu einem Vorgägnermodel VIELLEICHT wirklich erfolgt ist.
Aber oft wird an Folgeauflagen (wie Mk. III, Mk IV usw.) eigentlich nicht wirklich klanglich verbessert, sondern nur in Anbetracht der zu verteidigenden Marktanteile vorgegaukelt verbessert. Die Folge ist oft - aber nicht ausschliesslich - schlechtere Verarbeitung, billigere Bauteile und Elektronik etc pp. ....


2. Wirkliche "spürbare" bzw. "hörbare" klangliche Verbesserungen kommen äusserst selten und nicht für den Grossteil an alljährlich "neu" präsentierter Ware vor.

Überprüft es einmal selbst wie oft wirkliche Überflieger, die bei den Nutzern ein breiteres WOW-Erlebnis entfachen, vorkommen?

Seien wir doch mal ehrlich, das kann man je nach Produktart und Produktklasse, über einen relativ längeren Zeitraum von z.B. 5-10 Jahren doch an max. zwei Händen abzählen.
Und dann vergleicht mal die Quantität der insgesamt produzierten Modelle und Serien. Am Schluss würde ich schätzungsweise einfach mal sagen, hat man vllt. ein Verhältnis von rund 1 zu 100 oder sogar noch mehr. Also ein gutes Produkt kommt auf 10 gelungene Nachmacher und ebenbürdige Konkurrenten, während die restlichen 89 Modelle 08/15 oder gar Müll sind. Konkret gesehen, könnte man das wahrscheinlich sogar relativ genau ausrechnen.

Und genaus das machen Vermarktungs- und Verkaufstrategien. Sie setzen auf Unwissenheit, Erprobung im Markt und auf Marketing.

Jedenfalls gehört zum mittel- bis langfristigen Überleben immer auch dazu, eine gewisse Community bzw. Stammkäuferschicht für sich als Hersteller zu gewinnen.
Dazu bedarf es hauptsächlich Überzeugungsarbeit, die eben nicht nur auf tatsächliche klangliche Verbesserungen ausgerichtet ist. Wenn ein Hersteller wirklich engagiert ist, dann kommen gerademal alle paar Jahre wirkliche Neuerungen oder Verbesserung hervor, Der Rest vom Geschäft ist einfach nur Verkaufen und Marketing.


Fazit

3. Aus meiner gewonnenen Erkenntnis aus den vielen Recherchen und Berichten heraus, fahre ich daher mittlerweile grundsätzlich die Strategie, unter zwei-vier Jahren am Markt brauch man gar nicht erst anfangen zu gucken.

Erst mit etwa 5-10 Jahren hat sich überhaupt mal ein erfahrungsbasierender Überblick ergeben, welche Modelle und Serien tatsächlich herausragend sind.

Es ist ganz einfach nachzuvollziehen, denn soviel ändert sich nicht in den physikalischen Gesetzmässigkeiten der Akustik und Elektronik bzw. damit einhergehender neuer Erkenntnisse, die möglicherweise bessere Verfahren oder Bauweisen ermöglichen.

Der Grossteil ist einfach nur behauptetes BLA-BLA ohne jeglicher Substanz. Vor allem wenn auf Grundlage digitaler Technologie klangliche Verbesserungen erzielt worden sein sollen, denn diese lebt ja geradewegs auf dem Prinzip ständigen Innovationsdruck.
In Sachen Ausstattungsmerkmalen, Effekte und Klangbeeinflussung mag zu Verbesserungen kein Zweifel bestehen. Aber nicht bei dem auf was es ankommt, nämlich der reinen Audio-Signal Verarbeitung und der möglichst verlustfreien und unverfälschten Reproduktion.


Für mein persönliches Resümee - jedenfalls betreffend aktiver LS - kann ich eindeutig sagen, meine nach vielen Recherchen herausgepickten Heco activ 2000/k, entwickelt zwischen 1981-83 klingen kein deut schlechter als z.B. KRK Rokit 8 Gen. II von 2009. Für Höhen und Mitten sind die alten Heco`s meiner Meinung sogar besser.
Aufgrund des viel kleineren Volumens und kleinerer Woofer ist lediglich der Bass der KRK wummiger. Aber wozu gibt`s schon Sub`s, wenn nicht als Option, um nach unten knackiger und voluminöser abzurunden.

Wie dem auch sei, dieses Beispiel soll lediglich mal konkret aufzeigen, zwischen beiden Entwicklungen stehen sage und schreibe 30 Jahre Unterschied !!!


Da ich zusätzlich noch ein passives Paar Stereo-LS für 20 qm suche, freue ich mich auf entsprechende Hinweise geeigneter Modelle im .og. Sinne.


[Beitrag von gmjwtech am 20. Mai 2021, 09:19 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#615 erstellt: 20. Mai 2021, 09:15
Schöner Text, spiegelt durchaus auch teilweise meine Sichtweisen wieder.

Bezüglich Lautsprechern würde ich z.B. nach ATL Antares, diversen Hans Deutsch HD (nicht Lightstyle) oder Isophon Rodeo/Indigo schauen,
ob da was für dich dabei ist.
Das sind Lautsprecher welche noch Musik machen, und nicht nur emotionslos Töne wiedergeben....
gmjwtech
Stammgast
#616 erstellt: 20. Mai 2021, 09:29

ATL Antares, diversen Hans Deutsch HD (nicht Lightstyle) oder Isophon Rodeo/Indigo



Hey ... vielen Dank für die Tipps! ... da werde ich mal nachgucken ..!!


... ups, ich fürchte, die Antares sind ein ticken zu gross für meine 20 qm ... aber die HD evtl ... nochmals, Danke Dir!!


[Beitrag von gmjwtech am 20. Mai 2021, 09:42 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#617 erstellt: 20. Mai 2021, 09:32
Gerne,

auch wenn es hier nicht reinpasst, würde ich mich über Feedback freuen.(Egal auf welchem Wege)
flexiJazzfan
Inventar
#618 erstellt: 20. Mai 2021, 10:19
@ gmjwtech
Da ist es ja wieder unter dem Vorwand einer technischen Betrachtung erfolgt wieder das wohlfeile Marketingbashing. Die Behauptung es gebe nur „Marketingstrategien“, die auf „Unwissenheit setzen“ und immer neue Nachfolgemodelle oder Nachfolgeprodukte hervorbringen, die nichts Neues beinhalten, jedenfalls nichts, was den Kunden nützt, stammt aus dem Markt der Massenkonsumgüter wie Waschmittel und Zigaretten und ist selbst da nicht richtig.

Die Kausalkette ist eher ganz umgekehrt. In einem Entwicklungsgetriebenen Produktsegment, wie es technische Haushaltsinvestitionen wie Audio- und Videogeräte sind, sind die Produktzkylen der Einzelbestandteile sehr kurz. Das betrifft Elektronikbauteile, aber auch Hardware wie Lautsprecherchassis.
Die technischen Entwicklungsabteilungen müssen sich mit diesen Angeboten beschäftigen und sie finden dabei vielleicht genau Lösungsangebote für bestimmte aktuelle technische oder auch kostenmäßige (!) Probleme. Daraus bauen sie Prototypen, die intern vorgestellt werden. Der Vertrieb gibt dazu Rückmeldungen von Kunden, welche Details der laufenden Serie kritisch gesehen oder reklamiert werden. Der Einkauf kann sich äußern, welche Zulieferteile immer termin- oder preiskritisch sind und ausgetauscht werden sollten. Dann wird entschieden ob ein MK X Nachfolger gebaut wird, wie er ausgestattet ist und mit welchen „Slogans“ der vermarktet werden kann.

Was dabei rauskommt, in den neuen Modefarben, ist für den langjährigen Benutzer des Vormodells nicht immer ein ersichtlicher „Fortschritt“. Bei langjährigen „ausgereiften“ LS Modellreihen sind es sowieso nur Verfeinerungen (oft auch Vereinfachungen) . Wie soll es da zu „Überfliegern“ kommen?

Aber auch das möchte ich relativieren. Gerade bei Aktivlautsprechern sind die neuen DSP korrigierten und auf den Raum einmessbaren LS echte Überflieger. Dass das nicht von jedem als wichtig oder hörbar empfunden wird – geschenkt! Aber dann sollte man nicht seine persönlichen Einschätzungen und Gedanken quasi als Marktstudie vorstellen und aufblähen.

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 20. Mai 2021, 10:21 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#619 erstellt: 20. Mai 2021, 10:40
Hallo Rainer,

es ist eine ziemlich naive Sicht, dass die Entwicklung technischer Produkte primär innovationsgetrieben sei. Es braucht ständig neue Vermarktungsanlässe. Nur so ist Wirtschafts- und Umsatzwachstum darstellbar. So funktioniert nun einmal unser Wirtschaftssystem. Das Produkte dadurch auch - als unschädlicher Nebeneffekt, solange es die Marge nicht tangiert - besser werden können, mag ja sein.

Echte Innovation macht wirtschaftlich nur dann Sinn, wenn damit ein Alleinstellungsmerkmal erzielt wird, welches der Kunde auch zu zahlen bereit ist, so dass der Preis die Entwicklungskosten mindestens refinanziert.

Gerade bei Aktivlautsprechern sind die neuen DSP korrigierten und auf den Raum einmessbaren LS echte Überflieger.

Übrigens ein Beispiel für eine "echte Innovation" mit nachvollziehbarem Nutzen für den Kunden. Solche Grundlegenden Neuerungen gibt es aber nicht jedes halbe Jahr...

Kein Hifi-Hersteller kann davon leben, dass seine Lautsprecher bei konstantem Marktanteil bei seinen Kunden für 15 Jahre Zufriedenheit auslösen.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 20. Mai 2021, 11:42 bearbeitet]
Al1969
Stammgast
#620 erstellt: 20. Mai 2021, 10:51
@gmjwtech
Bei der Indigo (die ich auch heute noch als wirklich grandios empfinde) solltest Du aber auch eine starke, stabile Endstufe einrechnen.
Kostet aber heute im Gegensatz zur Bauzeit des Lautsprechers auch nicht mehr die Welt.


[Beitrag von Al1969 am 20. Mai 2021, 10:53 bearbeitet]
gmjwtech
Stammgast
#621 erstellt: 20. Mai 2021, 11:40
Hallo Rainer

vielen Dank für Dein feedback und der Diskussion:


dann sollte man nicht seine persönlichen Einschätzungen und Gedanken quasi als Marktstudie vorstellen und aufblähen.


was für eine Marktstudie?


Ich bin nach umfangreichen Lesen und Recherchen seit Wiedereinstieg .. vor einem Jahr,


lediglich auf die hier wiedergegebene Zusammenfassung meiner
persönlichen Einschätzungen und Gedanken
gekommen.

Später im Text hab ich dann ausserdem nochmal explizit darauf verwiesen:


Konkret gesehen, könnte man das wahrscheinlich sogar relativ genau ausrechnen.
Das wäre dann Deine mir unterstellte Marktstudie.


Also, lieber Forums-Kollege, das ganze ist nichts weiter als
eine persönlichen Einschätzungen und Gedanken
.

Dafür sind ja Foren u.a. auch da und das lautende Thema "Verbessern sich Lautsprecher-Serien im Laufe der Zeit wirklich, oder ist es Humbug?
zum hiesigen Thread hat ja ausdrücklich dazu eingeladen seine Meinung, als Beitrag zur Diskussion kund zu tun.


Gruss
Martin


[Beitrag von gmjwtech am 20. Mai 2021, 11:46 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#622 erstellt: 20. Mai 2021, 11:52
Das habe ich doch geschrieben, dass bei einem weitgehend ausgereiften Produkt das Thema "echte Innovationen" schwer ist. Trotzdem muss man in der Produktentwicklung dauernd auf die Liefersituation, die Rückmeldung auf dem Markt, die Modeprognosen, die Möbeltrends etc. reagieren. Die außer Rand und Band geratene Marketingabteilung, die dauernd das gleiche Produkt unter anderem Namen und mit anderen (technischen) Beschreibungen verkauft, ist doch eine Erfindung! Weder die eigentümergeführten Manufakturbetriebe im Hifi Bereich noch die Großunternehmen sitzen bequem da und verkaufen immer nur das Gleiche.
Im Gegenteil vielmals wird unter gleichem (erfolgreichen) Namen längst ein vielfach geändertes Produkt verkauft, manchmal verbessert manchmal verbilligt.

Am schlimmsten sind doch alle softwarebasierten Leistungsmerkmale! Hier ist alles dauernd im Fluss und standardmäßig werden die Kunden als Erprobungsmannschaft benutzt und dann im besten Fall später mit "Updates" und neuer "Firmware" erfreut. In dem Bereich ist man ja schon froh, wenn man als "User" nicht beschimpft wird, sondern eine Beschwerde überhaupt als "berechtigt" anerkannt wird. Da muss man als Käufer von Gebrauchtgeräten schon mal genau auf die Produktionsnummer schauen - und dann wissen, was "drin" ist.

Gruß
Rainer
gmjwtech
Stammgast
#623 erstellt: 20. Mai 2021, 12:15

die ... Marketingabteilung ... ist doch eine Erfindung!


das ist definitv keine Erfindung, das sich Marketing, um derlei angesprochene Strategien sowie mit geeigenten Methoden kümmert ...


Das weiss ich aus eigener Ausbildung und Praxis (zu anderen Themen)
Hüb'
Moderator
#624 erstellt: 20. Mai 2021, 12:33

flexiJazzfan (Beitrag #622) schrieb:
Im Gegenteil vielmals wird unter gleichem (erfolgreichen) Namen längst ein vielfach geändertes Produkt verkauft, manchmal verbessert manchmal verbilligt.

Es werden nicht selten marginal veränderte Produkte unter dem häufig vollmundigen Versprechen deutlicher Verbesserungen angepreist, aus wirtschaftlichen Gründen.
flexiJazzfan
Inventar
#625 erstellt: 20. Mai 2021, 13:21
Ehe wir jetzt anfangen die Biographien abzugleichen, möchte ich wieder einmal und zum wiederholten Mal - und erstaunlicherweise in diesem Forum der Techniker auch ganz notwendig - darauf hinweisen, dass wir in den letzten Jahrzehnten viele unglaubliche Entwicklungen mit exponentieller Innovationsgeschwindigkeit erleben konnten, die keineswegs Ausfluss von Marketingstrategien waren, sondern sogar direkte Ergebnisse von Grundlagenforschung, die von Heerscharen von Produktentwicklern zu benutzbaren Produkten gestaltet wurden. Es sind dies z.B. Laser, SSD, LED, Neuronale Netze …
Während Einkauf und Vertrieb mit ihren Zahlen prunken können, laufen die Entwickler meist nur unter „Kosten“ mit, das weiß ich jetzt aus eigener Erfahrung.
Gruß
Rainer
Synercon
Inventar
#626 erstellt: 20. Mai 2021, 13:31
Die einzelnen Entwicklungen bezweifelt ja auch niemand. Es ist aber auch, dass bei Stereo-Lautsprechern dennoch die Entwicklungen nicht so revolutionär sind wie in anderen Bereichen. Ein sehr guter 30 Jahre alter Lautsprecher konnte nicht wesentlich weniger als ein guter heute. Dass heute billige, mittlere besser geworden sind etc. bestreitet niemand. Aber ein guter alter kann im Großen und Ganzen mithalten. Zum Vergleich bei TVs sieht jeder noch so tolle 30 Jahre alte Fernseher alt aus und muss gar nicht erst gegen einen neuen antreten. Ditto bei 30 Jahre alten Autos, Handies, PCs etc. Bei Lautsprecher sind hier hingegen die Entwicklungen wesentlich geringer und Neukäufe drängen sich nicht so auf, so lange die Ältere gut laufen.


[Beitrag von Synercon am 20. Mai 2021, 13:33 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#627 erstellt: 20. Mai 2021, 14:15
Ich gebe Dir völlig recht. Die LS Entwicklungen etwa Membrane, Magnete, Schwingspulen etc. sind eher nicht sofort hörbar bringen aber in Summe schon ein anderes Bild. Was mich immer wieder wundert, dass sich keine Technologie wirklich durchsetzen kann. Jeder treibt sich in kleinen Schritten tiefer in seine (Sack)Gasse : Folie, Horn, Bändchen, D'Appolito, Vierweg, Manger , Düvel MBL ...

Gruß
Rainer
WilliO
Inventar
#628 erstellt: 20. Mai 2021, 14:30
@Synercon:
Eine 30 Jahre alte - oder noch älterere Box- kann mit "revolutionärer" Digitaltechnik (DSP - vollaktiv) zu ungekannten Höchstleistungen gebracht werden!
Das "Alte" an der Boxentechnik ist die passive Frequenzweiche. Gerade bei derart "alten" Boxen (ich kenne mich z.B. ganz gut mit alten JBL aus) ist genau an dieser Stelle d e r Schwachpunkt zu sehen.

Gruß
Willi
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#629 erstellt: 20. Mai 2021, 15:05
ja, genau das las ich auch: verkürzt "einziger fortschritt der letzten 30 jahre = weichen technik"
(und simulationsmöglichkeiten durch CPU leistung, aber das ist kein fortschritt sondern nur eine erleichterung - die formeln gab es ja früher schon)

mögliche weitere fortschritte gäbe es auch, werden aber ohnehin nicht genutzt (magnet-materialien / gewisse chassis materialien).

PS: wirklich gigantische fortschritte gibt es natürlich im marketing; siehe auch such-ergebnisse beim gurgeln (immer nur gutes), oder produkt-bewertungen. sagt jemand was negatives, wird er verklagt. und die "fachmagazine" finden auch alles super.



best of: der Intellektuelle (lautsprecher?), höchste Analyse von dynamischen Entwicklungen.


[Beitrag von Ernst_Reiter am 20. Mai 2021, 15:12 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#630 erstellt: 20. Mai 2021, 15:15
Hi,


WilliO (Beitrag #628) schrieb:
Eine 30 Jahre alte - oder noch älterere Box- kann mit "revolutionärer" Digitaltechnik (DSP - vollaktiv)
zu ungekannten Höchstleistungen gebracht werden!


meinst Du etwa die ACR Isostatic RP 150 DSP ?
Kann schon sein, dass das so ist. Aber die original FW ist gut bestückt (alle Kondis in Reihe sind MKP).
WilliO
Inventar
#631 erstellt: 20. Mai 2021, 16:57
Hallo JC.,
ich habe deine ACR-Boxen -wie ich schon an anderer Stelle schrieb- als sehr gute Boxen in Erinnerung!
Aber auch für diese Passiv-Boxen sehe ich durch Anwendung von Digital-Technik (z.B. Mini-DSP oder gar Profi-DSP) ein erhebliches Verbesserungspotential. Voraussetzung dazu ist natürlich ein gewisses Basiswissen bzgl. Frequenzweichen-Technik oder Hilfe von Freunden.
Meßtechnik ist natürlich auch wichtig.
Die verwendeten MKP-Kondensatoren spielen nicht die entscheidende Rolle. Generell kann man wohl sagen das diese alten FW-Konstrukte durch die Möglichkeiten der modernen Digitaltechnik wirklich antiquiert sind -obwohl sie damals "state of the art" waren.

Gruß
Willi
PS: Zur verlinkten Boxenqualität kann ich natürlich nichts sagen. Interessant ist aber dass das auch andere schon umgesetzt haben. Wohl nicht ohne Grund!


[Beitrag von WilliO am 20. Mai 2021, 17:00 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#632 erstellt: 20. Mai 2021, 17:12

WilliO (Beitrag #631) schrieb:
Interessant ist aber dass das auch andere schon umgesetzt haben.


andere?

ps
der Harald macht das eh mehr aus Interesse heraus
beruflich macht er eher HiFi für gewerbliche Kunden
flexiJazzfan
Inventar
#633 erstellt: 20. Mai 2021, 18:22
Der "einzige Fortschritt" ist keinesfalls nur die Weichentechnik. Ohne die Laseranalyse der Membran- und Gehäuseschwingungen (Klippel seit ca. 2000) wären viele Chassisentwicklungen und Gehäuseverbesserungen nur eingeschränkt möglich gewesen. Ich vermute, dass auch manche analoge Weichenkonstruktion überarbeitet wurde nachdem man einige "Eigenheiten" bestimmte Chassis besser kannte. Wer z.b. Gauder LS hört wird schon einen Unterschied zu alten Isophon LS erkennen können. Ob das "Wow" ist muss jeder selbst entscheiden.

Gruß
Rainer
WilliO
Inventar
#634 erstellt: 20. Mai 2021, 18:41
@JC:
Deine...
gmjwtech
Stammgast
#635 erstellt: 20. Mai 2021, 19:00

dass bei Stereo-Lautsprechern ... die Entwicklungen nicht so revolutionär sind


@synercon

bei der Gelegenheit Deine Gerätschaften in der Signatur gesehen zu haben, wie fällt denn in Anbetracht möglicher Entwicklungen Deine diesbezgl konkrete Einschätzung im Vergleich Deiner beiden LS, der Canton Vento 896 DC und der Magnat Vintage 760, rein klanglich aus?

Die halbwegs aktuellen Canton zu einen Stückpreis von knapp unter €1000,-, sowie die rund 20 Jahre älteren und ab 1997 verfügbaren Magnat für
seiner Zeit rund 1500,- laut Hifi-Wiki, dürften immerhin weitgehend vergleichbar sein. Zumindest was die Preisklasse und platzierte Leistungs- bzw. Vermarktungsklasse betrifft.

Abgesehen vom eher persönlichen Geschmack und wechselnder Hörgewohnheiten, hast Du dazu doch sicherlich ein gewisses Urteilsvermögen zu etwaigen klanglichen Verbesserungen am Beipiel dieser beiden Passiv-LS.
Denn irgendeine Überlegung hinsichtlich des Altersunterschieds wirst Du in Anbetracht Deiner Wahl doch bestimmt angestellt haben. Möglicherweise hattest Du sogar konkretes Hörmaterial, gleiche Bedingungen und gleiche Signalquellen für einen direkten Hörvergleich eingesetzt. Oder?


[Beitrag von gmjwtech am 20. Mai 2021, 19:39 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#636 erstellt: 20. Mai 2021, 19:04
Nein, das wäre mir zu teuer. Außerdem bin ich auch so voll zufrieden.
Aber noch was von wg. verbessern sich ...
Beachte mal den letzten Satz in dem Bericht.
Prim2357
Inventar
#637 erstellt: 20. Mai 2021, 19:27
Bevor wir hier jetzt wieder mal in die Ecke Aktiv immer besser wie Passiv rutschen,
hier mal ein Vergleich von einem Lautsprecher, welcher tatsächlich Aktiv und Passiv hergestellt und vertrieben wird:
https://www.hifimuel...F_SCM50P-Tower-1.pdf

Was lese ich Amateur aus den Messungen? Aktiv tiefere untere Grenzfrequenz, Aktiv im Tiefbass mehr Klirr.
Letzteres hätte ich nicht erwartet...


flexiJazzfan (Beitrag #633) schrieb:
. Wer z.b. Gauder LS hört wird schon einen Unterschied zu alten Isophon LS erkennen können. Ob das "Wow" ist muss jeder selbst entscheiden.


Nehmen wir doch mal die beiden Spitzenmodelle des Herstellers im Vergleich,
viele Jahre waren meine Isophon Vertigo in der Stereoplay Referenz, kosteten damals etwas über 10.000€.
Heute bei Gauder ist das Spitzenmodell die Berlina RC 11 für 150.000€.

Wo will man da einen Vergleich real ansetzen? Komplett andere Gehäusekonstruktion und Material, Diamant und Keramikchassis, usw.,
quasi nicht vergleichbar.
Was man aber vergleichen kann ist über den Preis, ist eine Isophon Vertigo von damals klanglich schlechter wie ein aktueller Gauder Lautsprecher für 5.000€? Aus meiner Sicht nicht, höchstens in Teilbereichen unterschiedlich, und ja, ich hab sie schon gehört die neuen Gauder...

Gruß
WilliO
Inventar
#638 erstellt: 20. Mai 2021, 19:33
@JC.: Der tatsächlich "letzte" Satz in diesem Bericht bringt mir jetzt nicht d i e neue Erkenntnis.
Das folgende Bild (mit Behringer Ultra Drive Pro) sagt genau das aus was ich meine resp. gesagt habe.
Wenn du mit dem status quo zufrieden ist ist alles gut.

Gruß
Willi
Sockenpuppe
Gesperrt
#639 erstellt: 20. Mai 2021, 23:58

Hüb' (Beitrag #619) schrieb:
Es braucht ständig neue Vermarktungsanlässe. Nur so ist Wirtschafts- und Umsatzwachstum darstellbar. So funktioniert nun einmal unser Wirtschaftssystem.


Ob denn solch ein System auch auf Dauer Bestand hat?

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 20. Mai 2021, 23:59 bearbeitet]
Verstärker123
Stammgast
#640 erstellt: 21. Mai 2021, 06:30
"Es werden nicht selten marginal veränderte Produkte unter dem häufig vollmundigen Versprechen deutlicher Verbesserungen angepreist, aus wirtschaftlichen Gründen."

Ich denke schon, dass im Hifi-Bereich und bei passiven Lautsprechern mit jedem neuen Nachfolgemodell kleinste "objektive" Verbesserungen immer möglich sind und auch gemacht werden, diese aber übertrieben blumig (Marketing lässt grüßen) dargestellt werden, sodass dem Kunden entweder direkt oder indirekt, also zwischen den Zeilen, eingeredet wird, dass all diese kleinen objektiven Verbesserungen auch tatsächlich hörbar wären, was sie aber eigentlich gar nicht sind.

Doch jetzt kommt das aber: Aber durch eine Änderung der Abstimmung, die keine objektive Verbesserung darstellt, sondern einfach nur ein anders klingend ist, glaubt der Kunde auch tatsächlich eine objektive Verbesserungen zu hören bzw. glaubt er, dass die ganzen kleinen objektiven Verbesserungen sich auch tatsächlich hörbar niederschlagen würden, weil das Markting das blumig behauptet.

Beispiel: Das Nachfolgemodell hat etwas bessere Kondensatoren oder Magnete oder eine leicht veränderte Chassisbeschichtung spendiert bekommen oder einen anderen Hochtöner (oder zusätzlich einen Superhochtöner) mit besseren Klirrwerten und breiterem Frequenzspektrum im Gegensatz zum Vorgängermodell, was allerdings höchstens nur messtechnisch eine Verbesserung darstellt, aber nicht hörbar ist - doch durch eine etwas andere Abstimmung, den Hochtöner bspw. nur etwas lauter spielen zu lassen oder den Präsenzbereich oder Oberbassbereich etwas anzuheben, gaugelt man dem Kunden vor, dass das Nachfolgemodell ja so viel klarer, besser auflösender und tiefer als das Vorgängermodell spielen würde und dass dafür die ganz kleinen marginalen objektiven Verbesserungen verantwortlich wären, was aber in den seltensten Fällen stimmt, da diese ganzen marginalen Verbesserungen kaum oder gar nicht hörbar wären, sondern sich wie gesagt höchstens nur messtechnisch niederschlagen würden, wäre die Abstimmung zum Vorgängermodell absolut gleich geblieben.
Da die Abstimmung aber beim Nachfolgemodell entweder stark oder leicht geändert wurde, leicht reicht oftmals schon für einen anderen Klangeindruck, was das Marketing natürlich verschweigt, glaubt der Hörer auch tatsächlich eine objektive Verbesserung deutlich zu hören, dabei hört er im Grunde nur ein Anders aber kein objektiv Besseres.



Und ich stimme zu, dass sich die größten objektiven Verbesserungen, also solche, die auch deutlich hörbar wären, wenn im Bereich der Aktiv-Lautsprecher in den letzten Jahren aufgetan haben.
Allerdings müssen diese objektiven Verbesserungen persönlich nicht gefallen, da Klang immer noch Geschmackssache ist.

Ps.
Die größten klanglichen Unterschiede lassen sich immer noch am ehsten mit unterschiedlichen klanglichen Abstimmungen und durch ein anderes Abstrahlverhalten erzielen. Diese sind deutllich hörbar, seien sie auch noch so klein, und unterscheidet die meisten Lautsprecher gleicher Bauweise auf dem Markt.
Und ich bin sogar der Meinung, würde man einen passiven Einstiegslautsprecher exakt gleich zu einem passiven High-End Lautsprecher gleicher Bauweise "klanglich" abstimmen und abstrahlen lassen, dass sich beide höchstens nur noch in Nuancen anders (und vielleicht sogar auch tatsächlich besser) anhören aber keine geglaubten Welten mehr dazwischen liegen würden.
Dass da oftmal klangliche Welten dazwischen liegen, liegt meistens garantiert nur daran, weil beide Lautsprecher einfach nur klanglich anders abgestimmt worden sind und/oder anders abstrahlen.


[Beitrag von Verstärker123 am 21. Mai 2021, 07:23 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#641 erstellt: 21. Mai 2021, 06:45

Verstärker123 (Beitrag #640) schrieb:
Und ich stimme zu, dass sich die größten objektiven Verbesserungen, also solche, die auch deutlich hörbar wären, wenn im Bereich der Aktiv-Lautsprecher in den letzten Jahren aufgetan haben.


Gutes Beispiel für "Marketing läuft".....

Fragt euch selbst mal ob ihr sofort heraushört das ein Lautsprecher aktiv oder passiv ist, ohne ihn zu sehen oder vorher zu kennen...
Müsste ja eigentlich ganz leicht sein, oder?
Verstärker123
Stammgast
#642 erstellt: 21. Mai 2021, 06:51
"Gutes Beispiel für "Marketing läuft".....

Fragt euch selbst mal ob ihr sofort heraushört das ein Lautsprecher aktiv oder passiv ist, ohne ihn zu sehen oder vorher zu kennen...
Müsste ja eigentlich ganz leicht sein, oder?"


Ich meinte da auch insbesondere nur solche Aktiven, die per DSP und so daherkommen.


Unbestritten ist zwar, dass echte Aktive Lautprecher, auch die rein Analogen und per Bi-Amping, Vorteile gegenüber Passiven haben, weil die Verluste passiver Frequenzweichen entfallen, bei echten Aktiven werden die Frequenzen erst aufgeteilt und dann ohne Verluste verstärkt, aber ob das auch tatsächlich immer deutlich hörbar ist, bspw. in Form eines besseren Auflösungsvermögens oder eines präziseren Basses im Gegensatz zum Passiven Lautsprecher, wage ich auch zu bezweifeln.
Manchmal bestimmt, aber auch nicht immer.


"Was lese ich Amateur aus den Messungen? Aktiv tiefere untere Grenzfrequenz, Aktiv im Tiefbass mehr Klirr.
Letzteres hätte ich nicht erwartet"

Liegt das vielleicht auch einfach nur in der Natur der Sache, dass umso tiefer ein Lausprecher spielt, umso mehr Klirr produziert er auch dort. Den meisten Klirr gibt es doch gerade, umso tiefer es in den Frequenzkeller geht oder nicht?
Aber umso tiefer es geht, umso weniger Klirr ist auch hörbar, weil wir in diesen Regionen immer schlechter hören.
Viel Klirr zwischen 20-50 hz ist nicht so schlimm wie viel Klirr zwischen 50-100 hz. Am schlimmsten und deutlichsten zu hören wäre viel Klirr zwischen 100 hz - 10.000 hz.


[Beitrag von Verstärker123 am 21. Mai 2021, 07:13 bearbeitet]
gmjwtech
Stammgast
#643 erstellt: 21. Mai 2021, 08:03

dass sich die größten objektiven Verbesserungen, also solche, die auch deutlich hörbar wären, wenn im Bereich der Aktiv-Lautsprecher in den letzten Jahren aufgetan haben.


Ohne zu behaupten, ich könnte besonders viel Vergleiche unterschiedlicher Aktiver durch eigenes Hören belegen, kann ich wenigstens zu meinen beiden Aktiven, zwischen denen rund 30 Jahre Entwicklung (1981-83 und 2009) liegen, - subjektiv - behaupten, die 30 Jahre Älteren klingen mir insgesamt betrachtet, besser,

Hinsichtlich der Neueren (2009) Gen. 2, lässt sich zudem nachweislich laut vieler Forenbeiträge und Nutzerbewertungen nachvollziehen, das die 1te und 2te Generation wohl tatsächlich Verbesserungen in der klanglichen Gesamtbewertung mit sich brachten, hingegen Gen. 3 od. 4 aber deutlich nicht mehr, bzw. zum Teil erhebliche - vor allem - mit qualitativen Einbussen der Elektronik (Ausfälle aufgrund China-Massenproduktion der Platinen lässt grüssen), einhergehen.

Diese Beobachtung der Kommentare zur Veschlechterung zwischen unterschiedlichen Auflagen eines bestimmten Modells konnte ich während meiner Recherchen nach Einsteigermodellen, seit meinen Wiedereinstieg in das Audio-Thema seit letzten Jahr, immer wieder zu unterschiedlichen relativ neueren Modellen feststellen.
Genau aus diesem Anlass heraus, kam ich schliesslich überhaupt auch erst auf die Idee, es dann doch lieber mit bereits erprobten und einem ausgereifteren Klassiker zu versuchen, was mir offenbar - jedenfalls subjektiv - geglückt ist.

Zu den beiden Modellen, die ich momentan besitze, und auch wenn sie nicht explizit für den Hifi-Markt ausgerichtet sind, zeigen jedenfalls bei dem jüngeren Modell und im Rückblick zu seiner Weiterentwicklungen seit Ersteinführung 2006 (Gen. 1), das die vorherrschende Logik vielmehr durch Marketing und Erfolgsdruck zur Erhaltung und Ausbauung der Marktanteile, im Vordergrund stehen dürfte.

Denn wäre es die Logik tatsächlicher Verbesserungen, könnten sie doch ebenso eine positiv ansteigende Nutzerbewertung verbuchen. Tun sie aber nach Einschätzung vieler gegenläufiger Nutzer-Kommentare nicht.
Es könnte demnach vermutet werden, die Gen. 3 und 4 lebt vom einmal erworbenen Ruf der Gen. 1, die nochmal klanglich mit Gen. 2 etwas verbessert scheint, während mit Gen. 3 und 4, insgesamt betrachtet, diese schliesslich wieder qualitativ abzunehmen scheinen (bei Gen. 4 weiss man`s noch nicht abschliessend, weil noch aktuell im Markt).


Interessant dürfte der Einsteigermarkt vor allem daher sein, weil vor allem die grösste und breiteste Käuferschicht quantitativ in Frage kommt. Hingegen beim hochpreisigen Segment, geschweigedenn im äusserst individualisierten Luxus-Segement, tatsächliche Verbesserungen einer ganz anderen und trägeren Marktdynamik unterliegt. Dort kauft man normalerweise ja nicht alle 1-4 Jahre ein neues Paar LS von mehreren Tsd. Euros.

Ein zweiter Aspekt warum der Nicht- explizite Hifi-Markt möglicherweise besonders interessant für derartige Überlegungen zu Verbesserungen ist, ist das sich im Pro-Markt, wenn auch nicht unbedingt im Einsteigerbereich bis etwa €500,-/St., die durchschnittlichen Käufer eher darauf ausgerichtet sind, im Sinne einer Investition zu denken, denn sie möchten das Gerät ja schliesslich hauptsächlich für berufliche Zwecke einsetzen. Sind also auf effektiven Nutzen und tatsächlicher Verbesserung mehr darauf angewiesen, wenn sie sich daraus einen Wettbewerbsvorteil oder produktiveres Arbeiten versprechen.


[Beitrag von gmjwtech am 21. Mai 2021, 08:28 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#644 erstellt: 21. Mai 2021, 08:18

Sockenpuppe (Beitrag #639) schrieb:
Ob denn solch ein System auch auf Dauer Bestand hat?

Die Folgen von unbegrenztem Wachstum für Umwelt & Menschen sehen und spüren wir ja zunehmend.
Diese Diskussion zu vertiefen wäre allerdings off-topic und ein potentieller Verstoß gegen die "keine Politik"-Regel des Forums...

Rufus49
Stammgast
#645 erstellt: 21. Mai 2021, 08:33
Ich denke, in den letzten 10-20 Jahren wurden durch die weltweite Massenproduktion von Chips die elektronischen Komponenten immer preisgünstiger.

Hat vor 20 Jahren so ein DSP-Chip vielleicht noch 50 € gekostet, bekommt man einen wesentlich leistungsfähigeren jetzt für 5 €. In vielen Verstärkern kann man so relativ preisgünstig Einmessprogramme integrieren, was früher undenkbar war.

Bei der eigentlichen Hardware (Chassis-Technologie), Gehäusebau, etc. waren die Fortschritte wesentlich kleiner und subtiler. Durch verbesserte Messmethoden (Laser, Klippel, etc) konnte man da sicher auch Materialoptimierungen vornehmen, was sich positiv auf die Messwerte (Klirr, Übertragungsverhalten) und den Klang ausgewirkt haben dürfte. Insgesamt haben sich Lautsprecher deshalb in allen Preisklassen meiner Ansicht nach schon verbessert.
Manche "Mondpreise" im Bereich der High-End-Boxen sind aber völlig überzogen und nur mit viel Markting-Geschwafel an den Mann zu bringen. Offensichtlich gibt es aber auch hierfür zahlungkräftige Kundschaft, die für die letzten 5 % Klangperformance bereit ist, jeden Preis zu zahlen.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#646 erstellt: 21. Mai 2021, 08:47

gmjwtech (Beitrag #643) schrieb:

.....Diese Beobachtung der Kommentare zur Veschlechterung zwischen unterschiedlichen Auflagen eines bestimmten Modells konnte ich während meiner Recherchen nach Einsteigermodellen, seit meinen Wiedereinstieg in das Audio-Thema seit letzten Jahr, immer wieder zu unterschiedlichen relativ neueren Modellen feststellen.....


genau so ist es: kenne off-topic ein beispiel bei spiegel-reflex digital camera. Gen1 = super, sehr gut, innenleben aus größerem teurerem modell; schon nach sehr kurzer zeit Gen2 vom aussehen absolut ident aber innenleben ausgetauscht - angeblich modernisiert, real verbilligt; Gen3 innen gleich, bedienung verbilligt. preis ging jedes mal nach oben, qualität jedes mal nach unten. bei den tests wird nur über "verbesserungen" berichtet.
Ernst_Reiter
Hat sich gelöscht
#647 erstellt: 21. Mai 2021, 08:52

Rufus49 (Beitrag #645) schrieb:
..... konnte man da sicher auch Materialoptimierungen vornehmen, was sich positiv auf die Messwerte (Klirr, Übertragungsverhalten) und den Klang ausgewirkt haben dürfte....


aber wie man weiß, kann man mit diesen "optimierungen" heute auch erschreckend genau das ablaufdatum der garantie berechnen.
Synercon
Inventar
#648 erstellt: 21. Mai 2021, 09:28
der Vergleich der neuen Canton mit den alten Magnat (1997; über 20 Jahre Altersunterschied) bestätigt eben meine Einschätzung. Der ist eben nicht wirklich groß. Ist für mich aber auch schwer zu beurteilen, da ich mein Ohr die Magnat gewohnt sind und zudem die Räume und Aufstellungen recht unterschiedlich sind. Und direkt nebeneinander unter gleichen Bedingungen habe ich die noch nie aufgestellt. Ich kann das daher nur sehr vage mit geringfügig unterschiedlich, aber keine wirklich besser zusammenfassen. Die neuere Canton vielleicht etwas klarer und auflösender, die Magnat dafür souveräner. Wahrscheinlich hauptsächlich Geschmackssache, Gewohnheit und sehr subjektiv. Auch je nach Musik unterschiedlich.
Verstärker123
Stammgast
#649 erstellt: 21. Mai 2021, 10:31
"Die neuere Canton vielleicht etwas klarer und auflösender, die Magnat dafür souveräner"


Diese Unterschiede können allein nur durch verschiedene Abstimmungen (Magnat vielleicht mit Bassbetonung, Canton vielleicht mit Höhenbetonung bspw.) und/oder einfach nur durch ein anderes Abstrahlverhalten (bei ansonsten aber gleichem Frequenzgang auf Achse) beider Lautsprecher zustande kommen.

Diese beiden Aspekte, unterschiedliche klangliche Abstimmungen und unterschiedliche Abstrahlverhalten machen wie gesagt immer die meisten klanglichen Unterschiede bei Lautsprechern vollkommen unabhängig der Preisklasse aus bzw. warum sich so viele verschiedene Lautsprecher überhaupt alle anders anhören.


Es würde sogar schon genügen, um den Eindruck von mehr Klarheit und einer besseren Auflösung bei der Canton zu bekommen, wenn die Magnat einfach nur tiefer ohne Bassbetonung als die Canton spielen würde und die Canton einfach nur früher im Bass abfallen und dadurch insgesamt dünner klingen würde.

Sollen nur hypothetische Beispiele sein, kenne beide Lautsprecher nicht.


Ich habe jetzt selbst zwischen meinen ATC und meiner Wharfedale Linton nach langem Hören und Vergleichen beider, immer mehr den Eindruck, dass die ATC Hauptsächlich deswegen nur besser auflöst und klarer als die Linton klingt, also diesen Eindruck vermittelt, weil die ATC schon bei 80 Hz im Bass abfällt und die Linton tiefer als die ATC geht.
Ich vermute mittlerweile, würde die ATC ähnlich tief wie die Linton gehen, würde sie gar nicht mehr so viel klarer und vermeintlich besser auflösend wie die Linton klingen.

Oder umgekehrt; Würde die Linton auch schon so früh im Bass wie die ATC abfallen, würde sie vermutlich ähnlich klar und hochauflösend wie die ATC klingen.

Dabei kann man der Linton schon mit einfachsten Mitteln viel mehr Klarheit und Details entlocken, wenn man einfach nur beide Bassreflexrohre fest verschließt. Bass klingt dann zwar leiser, aber trotzdem noch ausreichend tief und viel tiefer als die ATC, aber insgesamt sehr präzise und ATC-ähnlich auf den Punkt spielend und Mitten und Hochton öffnen sich gleichzeitig.


[Beitrag von Verstärker123 am 21. Mai 2021, 10:57 bearbeitet]
Synercon
Inventar
#650 erstellt: 21. Mai 2021, 11:32
Obwohl die Canton mit 110cm nicht klein sind, wirken sie gegen die Magnat sehr zierlich. Die Magnat hat schon von den Ausmaßen merklich mehr Volumen und Gewicht. Sind natürlich auch um Einiges schwerer als die Canton. Die modernere Canton daher wahrscheinlich beim Klang einen Hauch besser, aber die Magnat souveräner.

Vielleicht könnt Ihr mit den offiziellen Daten was anfangen:

CANTON 896 DC
3-Wege Bassreflexsystem
Nenn- / Musikbelastbarkeit: 180 / 340 Watt
Übertragungsbereich: 20...40.000 Hz
Übergangsfrequenz: 250 / 3.000 Hz
Tieftonchassis: 2 x 192 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Mitteltonchassis: 1 x 174 mm, Titanium (Wave-Sicke)
Hochtonchassis: 1 x 25 mm, Keramik
Impedanz; 4...8 Ohm
Wirkungsgrad: 88,5 dB/1W/1m
Abmessungen (BxHxT)
B: 25,5 cm | 28,5 cm mit Sockel
H: 110 cm mit Sockel und Gerätefüßen
T: 35 cm | 37 cm mit Sockel
Gewicht: 28,6 kg
Besonderheiten:
DC-Technologie
Stoffabdeckung mit Magnethalterung
Vergoldetes Bi-Wiring- / Bi-Amping-Anschlussfeld

Magnat Vintage 760
Baujahre: ab 1997
Hergestellt in: Deutschland
Farbe: Mahagoni, Buche, Esche schwarz, Kirsche, jeweils Echtholz-Furnier, Klavierlack Front
Abmessungen: 1300 x 347 x 392 mm (HxBxT)
Gewicht: ca. 45 kg pro Stück
Technische Daten
Bauart: 3-Wege, Bassreflex
Chassis:
Tieftöner: 200 mm Konus (x2) (Vintage Reference Alu-Druckguss)
Mitteltöner: 165 mm Konus (Vintage Reference Alu-Druckguss)
Hochtöner: 20 mm Konus (Vintage Reference Keramik Tweeter)
Belastbarkeit (Nenn/Musik): 250/500 Watt
Wirkungsgrad: 90 db
Frequenzgang: 18 - 42.000 Hz
Übergangsbereiche: 100/3000 Hz
Impedanz: 4 Ohm
Besondere Ausstattungen
Phasenoptimierte Frequenzweiche
38mm MDF Gehäuse
Bi-Amping/Wiring Druckguss Anschlussterminal
separate Kammer für Mitteltöner


[Beitrag von Synercon am 21. Mai 2021, 15:03 bearbeitet]
allesgeht
Inventar
#651 erstellt: 21. Mai 2021, 13:48
Moin,

ich habe bei meinen Händler die Reference K5 mit der Aktiven Smart K5 verglichen.
Mein Sieger war der passive 5K LS. Und ich kann jederzeit den Verstärker nach Wahl dazu aussuchen. Daher, mein ganz persönlicher Geschmack.
Das nur dazu, ob Aktiv besser als passiv sein sollte.
Synercon
Inventar
#652 erstellt: 21. Mai 2021, 13:57
Wo hast Du da die Unterschiede zwischen den Smart und passiven K5 ausgemacht? Was gefällt Dir an den passiven besser bzw. an den Smart nicht so gut?
allesgeht
Inventar
#653 erstellt: 21. Mai 2021, 15:48
Moin,

um es einfach zu sagen, es machte einfach mehr Spaß mit der passiven zu hören. Man hatte das Gefühl eines wärmeren Klangbildes, und die Auflösung samt Ortung gefiel mir viel Besser.
Mein Händler war auch ganz verwundert.
Man kann aber bei der aktiven den Klang nachregeln. Aber da bin ich kein Freund von, je nach Musik da laufend einzugreifen.
Rufus49
Stammgast
#654 erstellt: 21. Mai 2021, 16:16
Wo hast Du da die Unterschiede zwischen den Smart und passiven K5 ausgemacht?

allesgeht (Beitrag #653) schrieb:
Moin,
um es einfach zu sagen, es machte einfach mehr Spaß mit der passiven zu hören. Man hatte das Gefühl eines wärmeren Klangbildes, und die Auflösung samt Ortung gefiel mir viel Besser.


Verstärkerklang? (Class D in den Aktivboxen, gegen herkömmliche Class A/B bei den Passivboxen.


[Beitrag von Rufus49 am 21. Mai 2021, 16:17 bearbeitet]
Synercon
Inventar
#655 erstellt: 22. Mai 2021, 00:29
Wahrscheinlich, hatte auch mal eine sehr starke Class D Endstufe dran. Tolle Dynamik aber auf Dauer enervierend. Wobei sicher auch Class d nicht gleich Class d ist. Aber meiner Meinung nach gibt es Verstärkerklang, wenn auch im forum verpönt.
Verstärker123
Stammgast
#656 erstellt: 22. Mai 2021, 04:11
Wie ich auch schon mal schrieb, muss sich das objektiv Bessere (die Aktiv-Technik) klanglich nicht immer hörbar bemerkbar machen und noch viel wichtiger, falls sie sich doch bemerkbar macht, muss dieses objektiv Bessere persönlich nicht gefallen.

Ich lese nicht das erste Mal davon, dass die passive Version eines Lautsprechers gegenüber der Aktiven wärmer und räumlicher (in der Tiefe) klingen soll. Aktive Versionen werden nicht gerde selten als etwas klinischer, also als impulsgenauer im Bass und als klarer, detaillierter und direkter (mehr realistsiche Bühne anstatt Pseudoräumlichkeit in die Tiefe) im Mittel und Hochton beschrieben, was zwar richtiger, also dieses präzise Klangbild, und authentischer sein mag, aber persönlich nicht gefallen muss.

Diese Unterschiede kommen denke ich nicht von den in den Aktiven verbauten Verstärkern, sondern für mich als Laie ist die reine Aktiv-Technik Grund dafür bzw. konkreter dass die Aufteilung der Frequenzen vor der Verstärkung erfolgt und verlustfrei verstärkt wird anstatt wie bei Passiven, wo das Signal erst verstärkt dann aber über die passive Weiche aufgeteilt wird, was dann wieder zu Verlusten führt.

Darum denke ich mir, nur denke, dass sich Passive wegen den Verlusten oftmals wärmer anhören, weil sie einfach gedämpfter und weicher, zurückhaltender (insbesondere im Übergang bzw. im Mittelhochton/Präsenzbereich) und dadurch auch etwas räumlicher insbesondere in der Tiefe als Aktive klingen - hingegen Aktive das Signal unverfälschter raushauen, was sie hochauflösender/klarer, detaillierter und dadurch auch nur im Vergleich zu Passiven mehr direkter nach Vorne klingen lässt.

Warum Aktiven oftmals dazu auch ein viel präziserer, impulsgenauerer Bass als Passiven nachgesagt wird, auch den rein Analogen Aktiven, schiebe ich dann einfach mal auf das Bi-Amping, was viele Aktive wie bspw. eine Neumann KH und viele weitere haben.
Desweiteren ist jeder einzelne Verstärker exakt auf das jeweilige Chassis bei Aktiven abgestimmt - auch hinsichtlich dem Dämpfungsfaktor, der meiner Meinung nach Hauptsächlich dafür verantwortlich ist, warum sich passive Lautsprecher nicht an jedem Verstärker gleich gut anhören. Insbesondere im Bass, der aber auch wiederum Mitten und Hochton beeinflusst.
Bei Aktiven hingegen passt alles wie die Faust aufs Auge zusammen.

Und auch dieser präzisere Bass bei Aktiven muss persönlich nicht gefallen. Viele Kunden stehen ja hier auch extra auf einen Schuss mehr Wärme und einen etwas weicheren Bass als einen knackig und präzisen auf den Punkt spielenden Bass, was nicht selten auch als steril und langweilig oder gar als zu dünn empfunden wird.

Möchte nochmal betonen, dass das alles nur Vermutungen meinerseits sind, warum sich Aktive anders als Passive anhören und Warum die objektiv besseren Aktiven klanglich trotzdem weniger als die Passiven gefallen können.

Persönlicher Geschmack schert sich nun mal nicht darum, ob etwas objektiv Besser ist und auch realistischer und verlustfreier und insgesamt unverfälschter klingt und mehr dem Hifi-Ideal entspricht.
Das Schlechtere, weniger Realistische und Verlustbehaftete kann persönlich einfach besser gefallen und das vor allem je nach Musikgeschmack bzw. Genre und Aufnahmequalität.


[Beitrag von Verstärker123 am 22. Mai 2021, 06:39 bearbeitet]
Prim2357
Inventar
#657 erstellt: 22. Mai 2021, 06:45
Hallo,

es ist immer schwierig von Hören Sagen oder lesen zu einem verbindlichen Schluss zu kommen.

Erstens gibt es so gut wie keine Lautsprecher , welche in einer passiven und einer aktiven Version angeboten werden,
und noch weniger haben dann diese Lautsprecher in einem Raum mit direkter Umschaltmöglichkeit gegeneinander gehört.

Das es hier dann einen tonalen Unterschied gibt ist ganz leicht erklärbar, der passive Lautsprecher hat nicht den identischen Frequenzverlauf wie der aktive Lautsprecher. Das sieht man auch bei den Messungen in dem oben verlinkten Test der ATC Lautsprecher.
Unterschiede in der Räumlichkeit sind durch unterschiedliches Phasenverhalten erklärbar.
Da aber der Raum und Aufstellung der Lautsprecher noch deutlich mehr Einfluss darauf hat, und die grössere Räumlichkeit in der Regel bei Hifi mehr gewünscht ist weil bei diesen Hörabständen realistischer, dann ist halt der Vorteil in der Praxis ein Nachteil.

Präziserer Bass der Aktiven? Das ist möglich, aber nicht grundsätzlich gegeben.
Eine Focal Electra 1038 steht einer B&M 2s da kaum nach, und durch die grössere Bassgewalt der Focal vllt schon allein dadurch erklärbar.

Der Mythos von "jeder Zweig bekommt eine auf das Chassis abgestimmte Endstufe" ist doch auch schon lange entkräftet,
da sehr viele Aktivhersteller auch aus Kostengründen oder weil es schlichtweg egal ist für jeden Zweig identische Endstufen verbauen.

Das es bei passiver Technik in der Frequenzweiche zu "Leistungsverlusten " kommt ist ja noch zu verstehen, aber unwichtig wenn man einen entsprechenden Verstärker einsetzt,
aber von welchen sonstigen Verlusten sprichst du wenn ich fragen darf?

Gruß
Synercon
Inventar
#658 erstellt: 22. Mai 2021, 08:02
Wenn Rufus beim Händler im gleichen Raum die Canton Smart k5 gegen die passiven canton k5 hört, ist das schon vergleichbar.
Supernovae
Stammgast
#659 erstellt: 22. Mai 2021, 08:25
Nein. Wie wurden die Lautsprecher eingestellt, aufgestellt etc. Bereits wenige Zentimeter Unterschied können beim Bass viel ausmachen.
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