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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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TubeAmp
Stammgast
#1451 erstellt: 25. Mai 2005, 23:05


Die aktuelle CD zur aktuellen Tournee

Morgen Abend ist es endlich wieder soweit.....
Die PAT METHENY GROUP ist wieder auf Tour und morgen zu Gast in der Liederhalle Stuttgart.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1452 erstellt: 25. Mai 2005, 23:25
So mal am Rande:

Hört Euch mal Stücke von Erik Satie an, das mache ich im Moment wieder vermehrt.

Skurril-schöne Musik im Grenzbereich von Klassik und den Anfängen des europäischen Jazz...

mir hat es damals übrigens den Zugang zur moderneren Klassik erleichtert.

Gruß
geniesser_1
tjobbe
Inventar
#1453 erstellt: 26. Mai 2005, 07:40
Seit gestern im Player (endlich angekommen)

Marian McPartlands Radio Jazz Show mit den Herrn Bäcker und Fagen



u.a. mit drei Ellingtons (Fagen/McPartand als Klavier Duett)

nun, für Steely Dan Fans ein MUSS, für andere ist wahrscheinlich eher nicht so spannend.

Etlich ihrer live ausgestrahlen Radio Sendungen sind anschließend bei Concord Records als CD erschienen...

Cheers, Tjobbe
ugoria
Hat sich gelöscht
#1454 erstellt: 26. Mai 2005, 09:34
Eine schöne Zusammenstellung hat Eberhard Weber auf "Selected Recordings :rarum XVIII" vorgestellt.

Eberhard Weber am Bass und am Cello präsentiert hier Stücke aus dem Zeitraum 1974 bis 2000.

Interessant ist sein Bass schon, handelt es sich doch um eine Eigenkonstruktion, die ihm ein Geigenbauer nach seinen Vorgaben konstruiert hat. Hierbei handelt es sich um einen aufrecht stehenden elktro-akustischen Bass, der mit einer zusätzlichen C-Saite versehen wurde.
Die musikalischen Eigenschaften dieser Konstruktion sind recht vielfältig. So klingt der Bass vernehmlich hell und singend, er klingt oftmals trocken und klar und kann durch die besondere Konstruktion sehr flexibel bespielt werden.

Die hier vorliegende hochmelodische Zusammenstellung wurde u.a. mit Ralph Towner, Jan Garbarek, Pat Metheny, Jon Christensen, Gary Burton, Steve Swallow, der unvergleichlichen Marilyn Mazur und vielen weiteren hochkarätigen Künstlern eingespielt.
Neben Eigenkompositionen wurden auch Stücke aus der Zusammenarbeit mit den genannten Mitspielern präsentiert, so dass hier sehr schön ein Ausschnitt aus seinem Schaffen vorgestellt wird.
Eberhard Weber spielt und spielte u.a. bei Kate Bush, Etcetera, Dave Pike Set, Jan Garbarek, United Jazz + Rock Ensemble sowie Colours mit.
Er schrieb unter anderem auch die Erfolgsmusik zu dem sehr beeindruckenden Film "Aus einem deutschen Leben" mit Götz George und einer Reihe von Tatort-Filmen.



Swingende Grüße
Andi
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1455 erstellt: 26. Mai 2005, 09:56
ugoria schrieb:


Eberhard Weber spielt und spielte u.a. bei ( ... ) Colours mit.


Die Gruppe "Colours" war sein Baby, er hat sie aus der Taufe gehoben.

Ich habe die ersten 5 LPs noch, sie sind AFAIK wunderschoen.
In den 70ern hatte ich das Vergnuegen, ihn mit Mariano, Brueninghaus, Marshal, in der "Nachtmusik im WDR" zu hoeren. Es war ein berauschender Abend.

Wobei ich andereseits zugeben muss, dass er sich schon ein klitzekleines bisschen zu viel selber zitierte in den folgenden Produktionen, teilweise aber auch seine Musik deutlich weiterentwickelte.

http://www.bremme-hohensee.de/weber.htm

Discographie:

http://www.ecmrecord...%23%23Eberhard+Weber

Gruss
geniesser_1
ugoria
Hat sich gelöscht
#1456 erstellt: 26. Mai 2005, 10:31
@geniesser_1

Lieben Dank für die Infos.
Mir fehlen da tatsächlich noch einige CDs. Danke für den Link.
Bis dato habe ich mich bezüglich der CDs immer an der kiloschweren Ausgabe von "The Penguin Guide to Jazz on CD orientiert", die mir mittlerweile in der 6. Ausgabe vorliegt und demnächst für statische Probleme im Regal sorgen wird

Swingende Grüße
Andi
TubeAmp
Stammgast
#1457 erstellt: 26. Mai 2005, 11:37
hi Sehr scön finde ich auch die beiden CD's von Gary Burton mit Eberhard Weber und Pat Metheny (RING / PASSENGERS)
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1458 erstellt: 26. Mai 2005, 11:42

ugoria schrieb:
@geniesser_1

Lieben Dank für die Infos.
Mir fehlen da tatsächlich noch einige CDs. Danke für den Link.
Bis dato habe ich mich bezüglich der CDs immer an der kiloschweren Ausgabe von "The Penguin Guide to Jazz on CD orientiert", die mir mittlerweile in der 6. Ausgabe vorliegt und demnächst für statische Probleme im Regal sorgen wird

Swingende Grüße
Andi


Fuer die statischen Probleme sind wohl eher die 6000 CDs verantwortlich, oder

uebrigens war weber damals bereits ein Star, aber in aeusserst wohltuender Art ueberhaupt nicht eingebildet und es handelte sich nicht um eine begleitgruppe fuer weber, sondern jeder der nun wirklich excellenten Mitmusiker hatte viel Gelegenheit, sich - schoen unterstuetzt durch die jeweils Anderen - auf das trefflichste zu praesentieren.

Weber hat mich auch als Persoenlichkeit sehr beeindruckt an diesem Abend.. seine souveraene Zurueckhaltung ist der von Charlie Mariano sehr aehnlich ( Wesensverwandte? ) , dem ja auch viele Kuenstler viel Foerderung zu verdanken haben...

Gruss

geniesser_1

edit: Schreibfehler


[Beitrag von geniesser_1 am 26. Mai 2005, 17:44 bearbeitet]
ugoria
Hat sich gelöscht
#1459 erstellt: 26. Mai 2005, 11:49
Hi,

@TubeAmp
Stimmt, tolle CDs.
Meine Lieblings-CD von ihm ist "Endless Days". Ein kammermusikalischer Leckerbissen aller erster Güte.

@geniesser_1

Fuer die statischen Probleme sind wohl eher die 6000 CDs verantwortlich, oder

Nö, eigentlich nicht, da die Regale dafür nicht durchgehend konstruiert worden sind. Es passen immer "nur" 35 CDs in ein abgetrenntes Fach, was mir auch die Katalogisierung und anschließende Suche erleichtert. Alles ist natürlich durchnummeriert.
Problematisch ist es mit den vielen Jazz-Büchern. Da habe ich schlicht und ergreifend Mist mit der Konstruktion angestellt Da werde ich noch einige Euronen neu anlegen müssen

So, weiter geht es mit der vorletzten ":rarum". Arild Andersen auf "Selected Recordings :rarum XIX".

Arild Andersen beherrscht sowohl den Kontrabass als auch den E-Bass und in der vorliegenden Anthologie, mit Stücken aus der Zeit zwischen 1975 und 1999, musiziert er mit damals neuen Talenten, wie Nils Petter Molvaer, Bill Frisell, Bugge Wesseltoft und vielen weiteren sowie mit bereits arrivierten Künstlern, als da wären Ralph Towner, Kenny Wheller oder Paul Motian.

Bis auf wenige Ausnahmen, u.a. von Bill Frisell, sind alle Stücke von ihm und wie es bei Andersen so üblich ist, sind alle Stücke hochmelodisch, technisch sehr gut und anspruchsvoll gespielt. Der nordische Touch ist in einigen Stücken markant und immer dann, wenn Folk-Elemente zum Zuge kommen, wird es richtig gut.
So auch auf "Svev" mit einem kongenialen Nana Vasconcelos an der Percussion und mit Gesang.
Sicherlich am beeindruckendsten ist "The Sword Under His Wings" aus der CD "A Molde Concert". Diese CD gehört mit Sicherheit zu seinen besten Einspielungen. Zusammen mit John Taylor am Piano, Bill Frisell an der Gitarre und Alphonse Mouzon am Schlagzeug gehören zum beeindruckendsten, was in den frühen 80er-Jahren herausgekommen ist. Eine Einspielung, die bis heute noch wirkt.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1460 erstellt: 26. Mai 2005, 13:06
So, jetzt bin ich die komplette :rarum-Reihe durch und siehe da, es gab doch noch die eine oder andere Anregung. Für mich ist die :rarum-Reihe eine der schönsten Anthologien, die ich bis jetzt hören durfte.

Ausgabe 20 gilt einem bescheidenen Schlagzeuger, der aber nicht unerheblichen Einfluss hat: Jon Christensen mit "Selected Recordings :rarum XX".

Der norwegische Schlagzeuger und Percussionist präsentiert hier eine Auswahl an Aufnahmen aus den Jahren 1974 bis 1997.
Bis dahin hat Christensen kein Album unter eigenem Namen veröffentlicht, obwohl er bis dahin an mehr als 50 ECM-Aufnahmen beteiligt war.
Zeit wurde es also.

Er selbst charakterisiert seinen Stil wunderbar im Klappentext:
I. Band feeling is more important than bravura
II. Less is more
III. How fast can you play slower?
IV. A beat is not always what you thing it is.

Angefangen von "Personal Mountains" mit Keith Jarrett über "Per Ulv" mit "Terje Rypdal" und natürlich dem wundervollen "The Windup" mit wiederrum Keith Jarrett präsentieren sich mit diesen Stücken die ganze Bandbreite seines Spiels.
Da darf natürlich auch nicht "Glacial Reconstruction" mit Ketil Björnstad nicht fehlen oder "Oceanus" mit Ralph Towner.

Bis dato kam es unter eigenem Namen nur zu einer Zusammenarbeit mit Knut Riisneas auf dem Album " Knut Riisneas & Jon Christensen"



Swingende Grüße
Andi
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1461 erstellt: 26. Mai 2005, 17:15
Empfehlung an die , die diese Scheibe nicht eh´schon lange besitzen, weil sie zu Recht Ende der 60er Musikgeschichte geschrieben hat (ein Gründungsmitglied war u.a. ein gewisser Randy Brecker) :

amazon.de



http://www.artistdir...bum/0,,54016,00.html

Der Link lädt zum Reinhören ein.

hier ein kurzer Abriss der Bandgeschichte:

http://www.marstalent.com/bio_david_clayton_thomas.htm

http://music.yahoo.com/ar-270005-bio--Blood-Sweat--Tears

präzise, knackig-prägnante Bläsersätze vom aller- allerfeinsten, die spitzenmäßige Stimme von Clayton-Thomas, interessante Rhytmuswechsel, lyrische Verspieltheiten, Blueselemente, Gospelanleihen, Soul zum Zerfließen,.. das Ganze natürlich mit der guten alten Hammond, herrliche Bassläufe, und natürlich der Gassenhauer "Spinning wheel"

Ihr merkt, die Scheibe hat es mir erneut wieder angetan, nachdem ich sie jahrelang nicht mehr gehört habe....

Habe mir erst neulich zusätzlich zur alten LP die CD-Neuabmischung (erschienen 2000/2001) gekauft, klangmässig sehr gelungen, die Neuauflage und mit liebevollem, reichhaltigen booklet. Wer noch die LP hat, sollte sich die CD anschaffen, sie ist anders abgemischt, aber auch insgesamt einfach besser.
Zudem gibt es noch als bonus live-Mitschnitte von "More and More" und "Smiling Phases"

Gruss
geniesser_1


[Beitrag von geniesser_1 am 26. Mai 2005, 17:41 bearbeitet]
good.g
Hat sich gelöscht
#1462 erstellt: 26. Mai 2005, 19:49
Hallo,

Unter der Woche habe ich per Postdienst wieder ein paar Schätzchen ins Haus bekommen, die ich nun mal in aller Ruhe hören kann. Gerade gehört

James Moody : Never again, von 1972 ( Kein Bild im Netz zu finden ).

Sehr schöne, abwechslungsreiche Platte. Der Titel bezieht sich auf Moody's Schwur nie wieder Altsaxophon zu spielen.Auf dieser Platte ist er dann konsequenterweise auch nur am Tenor zu hören, ausgezeichnet aufgelegt ( besonders bei der Mickey Tucker-, hier an der Orgel, Ballade " This one's for ". Überdies hörenswert ist eine abenteuerliche und spannungsgeladene Version von "Freedom Jazz Dance". Insgesamt ein sehr feines Album.

Davor drehte sich :



Nicht überragend, aber mit einigen schönen Passagen, solider Hardbop alles in allem.

Davor :



Nun ja, beim ersten Hören hat's mich nicht vom Hocker gehauen ( Sorry Tjobbe, )Taugt für mich eher als Hintergrundmusik, aber wer weiss, vielleicht erfordert die Platte auch einfach wiederholtes Hören ( wär' ja nichts Neues ).

Im Gegensatz dazu blieben bei dieser keine Wünsche offen. Was für ein großartig abgestimmtes Quartett. Vom ersten bis zum letzten Takt ein Genuss ( aber das wisst Ihr ja sicher selbst )



Gruß,


[Beitrag von good.g am 27. Mai 2005, 13:57 bearbeitet]
ugoria
Hat sich gelöscht
#1463 erstellt: 27. Mai 2005, 15:35
Abercrombies erstes Album "Timeless" soeben im Player.

Zusammen mit Jan Hammer an der Orgel, Synthesizer, Piano und Jack DeJohnette am Schlagzeug liefert der Gitarrist John Abercrombie mit "Timeless" ein spannendes Fusion-Album ab und präsentiert hier so ein wahrlich zeitloses Album.
Da die Jazz-Traditionen nicht verleugnet werden, der "elektrische" Anteil erfreulich sparsam eingesetzt wurde, und wenn ja, dann nur dort, wo es auch musikalisch Sinn macht, ist dieses Album nicht zuletzt ein schöner Beweis für die musikalische Güte Abercrombies und Hammers, die beide die Stücke für dieses erste Trio-Album geschrieben haben.
Auffallend hier ist auch die "innere" Spannung der jeweiligen Stücke, die alle sechs Stück miteinander verbindet, und so auch ein einheitliches Album ermöglichen. Stellenweise hochmeldodisch "plätschert" kein Stück mal eben so dahin und erst im Kontext wirkt das Album intensiv und eindrucksvoll.

Kongenial von Manfred Eicher produziert und technisch exzellent umgesetzt, sind die Kopfhörer wie auch die Boxen gleichermaßen gut bedient.



Swingende Grüße
Andi
TubeAmp
Stammgast
#1464 erstellt: 27. Mai 2005, 16:04
Hi,

der hierzulande nicht all zu bekannte finnische Jazzgitarrist Jukka Tolonen 1978 beim Montreux-Jazz-Festival.
Wobei sich Jukka Tolonen eigentlich nie auf irgendeine Musikrichtung festlegte.
Neben Jazz und Rock hat er sich sogar schon beim Reggae versucht. Reggae made in Finnland läßt einen schon ein wenig schmunzeln - aber das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen.
Aber alles in allem gehört seine Leidenschaft doch mehr dem Gitarren-Jazz.

icknam
Stammgast
#1465 erstellt: 28. Mai 2005, 13:05
So, muss leider noch ein wenig knechten: Deshalb etwas von den Meistern: Ellington/Hodges: Side by Side

amazon.de
Aufnahmetechnich merkt man schon, dass Verve damals diesen Musikern Gutes antun wollte. Daneben gibt es noch diesen Klassiker mit etwas langsameren Nummern (geht aber auch in die Beine und macht ähnlich gute Laune):
amazon.de


[Beitrag von icknam am 28. Mai 2005, 13:06 bearbeitet]
tjobbe
Inventar
#1466 erstellt: 29. Mai 2005, 08:33
im gibts es Radio@AOL, einen der knapp 30 Jazz Spartenkanäle

ein netter Mix aus verschiedenen Stilen (Bop, Swing, Fusion etc...), gerade Miles Davis mit Rouge von der Birth of Cool...

das Breitbandstreaming wird das herkömmliche Radio sicher über kurz oder lang ablösen...

@TubeAmp: wie bist du denn an Tolonen gekommen (ich hab wohl noch ein/zwei Platten aus den siebzigern da, danach hab ich nix ehr von ihm gehört, damals of im Radio/WDR2 Winfried Trenkler)

Cheers, Tjobbe
ugoria
Hat sich gelöscht
#1467 erstellt: 29. Mai 2005, 14:45
Und für einen sowieso viel zu heißen Nachmittag, gibt es neben ein paar Äpplern Miles Davis mit "The Complete Columbia Recordings With John Coltrane"

In eindrucksvoller Weise dokumentiert diese 6er-CD-Zusammenstellung die Abkehr vom Bebop hin zu einer modalen Spielweise.
Auch John Coltrane erfährt im Laufe dieser Einspielungen eine Veränderung hin zu seiner persönlichen Spielweise, die auch "sheets of sounds" genannt wird.
In wechselnder Besetzung werden hier im wesentlichen Stücke, auch bis dato unveröffentlichte, aus den Alben "Round Midnight", "Milestones", "Kind Of Blue" und "Jazz At The Plaza" veröffentlicht. Desweiteren gibt es Veröffentlichung aus den Alben "Miles And Monk At Newport" und "Someday My Prince Will Come", sofern John Coltrane mit von der Partie war.

Technisch exzellent umgesetzt und mit einem sehr ausführlichen Booklet versehen, empfiehlt sich diese hervorragende Edition nicht nur für den Sammler und Miles Davis Fan.



Swingende Grüße
Andi
schmock
Neuling
#1468 erstellt: 30. Mai 2005, 16:43
tom waits - heartattack and vine
thomas150877
Stammgast
#1469 erstellt: 30. Mai 2005, 22:55
Für den ausklingenden Abend genau das richtige


gruß Thomas
icknam
Stammgast
#1470 erstellt: 02. Jun 2005, 09:03
So - heute ist ein viel-Kaffee-trink-Tag, da darf ein Meister des Schneideraums ran. Viele Studioalben - so auch dieses 3er-Album - von Zappa basieren auch auf Liveaufnahmen, die im Studio nachbearbeitet wurden:

amazon.de

Damals gab es auch entsprechende Konzerte von Zappa (kein Gesang). Alle Welt dachte, jetzt kommen lustige (zum Glück können wir kein englisch) Bobby-Brown- und Dancing-Fool-Nummern, und dann nur Gitarrensoli ...
Elric6666
Gesperrt
#1471 erstellt: 02. Jun 2005, 20:31
Hallo Zusammen,

dank einer Anregung gefunden:

Famous - The Finest Jazz Today: Men's Edition

amazon.de

Gruss
Robert
Elric6666
Gesperrt
#1472 erstellt: 02. Jun 2005, 21:05
Hallo Beieinander,

und gleich weiter mit Me'Shell Ndegeocello, peace beyond passion



Gruss

Robert


[Beitrag von Elric6666 am 02. Jun 2005, 21:05 bearbeitet]
ugoria
Hat sich gelöscht
#1473 erstellt: 03. Jun 2005, 16:48
Das Wochenende wird mit Terje Rypdal und "Waves" eingeläutet.

Sehr schönes Album mit wunderbar lyrischen Momenten und einer Vielzahl an interessanten elektrischen Einfällen.
So spielt Rypdal nicht nur die elektrische Gitarre, sondern auch einen RMI Keyboard Computer, mit dem er die Beats sparsam einsetzt und einen ARP Synthesizer.
Mit dabei der stets aufmerksam mitspielende Jon Christensen am Schlagzeug und an der Percussion.
Palle Mikkelborg spielt neben einigen elektrischen Instrumenten auch das Flügehorn und die Trompete, während Sveinung Hovensjö den elektrischen Bass in Verwendung hat.

Technisch hochwertige Aufnahme. Mit knapp 42 Minuten leider viel zu kurz.



Swingende Grüße

Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1474 erstellt: 03. Jun 2005, 17:46
Und weil es eben so schön war, darf eines meiner Lieblingsalben nicht fehlen: Chick Corea und Gary Burton mit "Native Sense".

Ein ganz aussergewöhnlicher audiophiler Leckerbissen bieten hier Chick Corea am Piano und Gary Burton am Vibraphon und der Marimba.
Kongenial werfen beide sich wechselseitig die Ideen zu und harmonischer könnte ein Duo in dieser Kombination nicht auftreten.
Das völlige Fehlen der Rhytmussektion tut diesem Album nur gut.

Ob Bartok-Bagatelle oder Thelonious Monk, beide harmonisieren kongenial miteinander und bilden eine atmosphärisch derart dichte Einheit, dass es schon beängstigend ist.

Das technische Spiel der beiden ist über jeden Zweifel erhaben und dieses Album gehört sicherlich in die Kategorie "Must Have".
Anspieltipp ist auf jeden Fall das Titelstück.

Technisch exzellent umgesetzt.



Swngende Grüße
Andi
Nite_City
Stammgast
#1475 erstellt: 03. Jun 2005, 18:16
Hallo,

wieder mal was aus der "goldenen Ära":

Grant Green - Grantstand von 1961
amazon.de

Gestern bekommen, läuft mittlerweile das 7. Mal durch!

Michèl
ugoria
Hat sich gelöscht
#1476 erstellt: 03. Jun 2005, 21:22
Auf exzellentem Level geht es gleich weiter: Eberhard Weber mit "Yellow Fields".

Eberhard Weber am Bass, Charlie Marino am Sopransaxophon, Rainer Brüninghaus an den Keyboards und Jon Christensen am Schlagzeug schufen mit "Yellow Fields" einen lyrischen Klangkosmos von epischer Breite.
Obwohl die CD nur knapp 55 Minuten lang ist ist das kürzeste von vier Stücken noch knapp 5 Minuten lang, während die drei anderen jenseits der 10-Minuten-Grenze angesiedelt sind. Das längste dauert knapp 16 Minuten.

Platz genug also für eine wunderbar melodische Reise, auf der Brüninhaus und Christensen für den Takt sorgen, während Weber und Mariano einen intensiven Dialog führen.

Kammermusikalische Elemente verbinden sich mit Elementen des Jazzrocks zu einem harmonischen Ganzen auf diesem 1975 umgesetzten Album

Technisch sehr gut umgesetzt.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1477 erstellt: 03. Jun 2005, 22:46
Und weil es so schön war geht es mit Eberhard Weber und "Chorus" gleich weiter.

Kammermusikalischer Jazz, intime Momente und vertonte Poesie vereinen sich auf diesem schönen, spannenden und abwechslungsreichen Album.
Aufgeteilt in Chorus I bis Chorus VII liefern Eberhad Weber am Bass und Synthesizer, Jan Garbarek am Sopran- und Tenorsaxphon sowie Ralf-R. Hübner am Schlagzeug ein atmosphärisch dichtes Album ab.

Sowohl das nörgelnde und anklagende Saxophonspiel von Garbarek als auch das kontrapunktisch hell aufspielende Schlagzeugspiel von Hübner schaffen eine streckenweise düstere Atmosphäre, die stets von Weber wieder relativiert wird. Beeindruckend.

Leider ist das Album mit knapp 40 Minuten Dauer recht kurz gehalten.

Technisch sehr gut aufgenommen und umgesetzt.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1478 erstellt: 04. Jun 2005, 07:25
Und weil es so schön war, geht es mit Eberhard Weber und seinem wunderbaren 73er-Album "The Colours Of Chloe" weiter.

Großes Ensemble auf diesem Album: Rainer Brüninghaus am Piano und Synthesizer, Peter Giger am Schlagzeug und der Percussion, Ralf Hübner am Schlagzeug (bei Colours of Chloe), Ack van Rooyen am Flügelhorn, die Cellos des Südfunk Orchesters Stuttgart und natürlich der speziell für Eberhard Weber konstruierte Bass.

Herausgekommen ist ein lyrisches, romantisches Album, welches die Bezeichnung "Jazz-Oper" geradezu herausfordert.
Ausdrucksstark kommen Webers Kompositionen zu Gehör und auf diesem Album wird sehr viel Wert auf das Ensemblespiel gelegt.
Während der Titelsong (mit 7:45) einfach nur weggeblendet wird, ist das Stück "No Motion Picture" mit 19:32 sicherlich im Kontext überlang. Die beiden anderen Stücke, von insgesamt 4, sind dann mit 6:39 und 5:46 entsprechend dem Titelsong angelegt.
So das man hier auf nur knapp 40 Minuten Material kommt.

Dies allerdings das einzige Manko der ansonsten sehr melodischen, verspielten und ausdrucksstarken CD mit Anleihen im Jazz-Rock und Fusion.

Technisch sehr gut umgesetzt.



Swingende Grüße
Andi
icknam
Stammgast
#1479 erstellt: 04. Jun 2005, 12:02

ugoria schrieb:
Während der Titelsong (mit 7:45) einfach nur weggeblendet wird, ist das Stück "No Motion Picture" mit 19:32 sicherlich im Kontext überlang. Die beiden anderen Stücke, von insgesamt 4, sind dann mit 6:39 und 5:46 entsprechend dem Titelsong angelegt.
So das man hier auf nur knapp 40 Minuten Material kommt.

Dies allerdings das einzige Manko ...


Die Eberhard Weber hatte ich früher mal als LP - damals waren 40 Minuten für eine LP Durchschnitt. Wo die wieder gelandet ist - in meinem Plattenschrank ist sie zumindest nicht mehr. Die oben genannte Abercrombie - "Timeless" hatte ich auch mal - auch weg.

Nachdem ich gerade auf folgender Scheibe:

aus dem Off: "I'm Jack Johnson - I'm black and I'm Heavy Weight World Champion ..." kam, kommt jetzt eine LP aus 1983:

amazon.de

Weather Report: Procession


[Beitrag von icknam am 04. Jun 2005, 12:34 bearbeitet]
TubeAmp
Stammgast
#1480 erstellt: 04. Jun 2005, 12:25
Apropos WEATHER REPORT:

Der musikalische Kopf dieser Formation macht auch hervorragende Solo-Projekte...

icknam
Stammgast
#1481 erstellt: 04. Jun 2005, 12:32
So - jetzt auch mal Grant Green:

@ ugoria: Die Scheibe ist insgesamt nur 35 Min. lang

"The Final Comedown" ist eine gute Nummer, aber irgendwie geht es da schwer durcheinander auf der CD.

"The Final Comedown" ist laut Heftchen angeblich die Nr. 2, auf der CD aber die Nr. 6. "Battle Scene" ist laut Hülle die Nr. 9, auf der CD die Nr. 11 usw..

Keine Scheibe, die man haben muss.
ugoria
Hat sich gelöscht
#1482 erstellt: 04. Jun 2005, 14:21
Nun etwas aus der Rubrik "Samstäglicher Fehlkauf".
Gary Burton und "Next Generation".

Ja, ja, da umgibt sich Altmeister Gary Burton mit knackig jungen Menschen der "nächsten Generation" und man möchte ihm die Klöppel aus den Fingern schlagen.
Wer einmal Gary Burton im Duett mit Chick Corea erlebt hat, der wird diese Fahrstuhlmusik unverzeihlich finden und ihm die Freundschaft kündigen.
Innovativ ist hier nur der Ansatz, so einen Müll den Fans vorzusetzen und seinen ehemals guten Ruf in den Ruin zu treiben.
Sicherlich, die Stücke sind gefällig, und die Schnösel von Audio werden wieder einmal Lobeshymnen singen, aber Fakt bleibt, diese ganze CD hat keine musikalische Aussage. Mehr oder minder gelungenes Geklimper und entsprechend spärlich vorhanden sind dann auch die Solis. Denn dafür müsste man wirklich etwas zu sagen haben.
Wer das Gedudel seiner Telephonanlage oder seines heimischen Fahrstuhls aufbessern möchte, dem sei diese Musikbrei ans Herz gelegt.
"Bumm-Bumm" James Williams am Schlagzeug ist ein nichtssagendes Ärgernis und irgendwie tendiert leider ein Großteil des zeitgenössische Jazz' Richtung "Fahrstuhl".
Gottlob gibt es ja noch die Zeit vor diesem musikalischen Elend und heutzutage noch eine ziemlich starke skandinavische Fraktion.

Die technische Umsetzung muss man aber als gelungen bezeichnen.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1483 erstellt: 04. Jun 2005, 15:17
Dass es auch ganz anders in 2005 gehen kann beweisen Marcin Wasilewski, Slawomir Kurkiewicz, Michal Miskiewicz mit "Trio".

Die Rhytmusgruppe von Tomasz Stanko mit eigenen und fremden Stücken, so beispielsweise von Wayne Shorter und Tomasz Stanko auf quasi Solo-Trio-Pfaden unterwegs.
Herausgekommen ist in zeitlos schönes, ruhiges und besinnliches Album hoher Qualität mit einem thematisierenden Piano von Marcin Wasilewski und der kongenialen Rhytmussektion mit Slawomir Kurkiewicz am Kontrabass und Michal Miskiewicz am Schlagzeug.
Auffallend ist hier das frisch und eigenstimmig aufspielende Schlagzeug und die sehr harmonisch wirkende Zusammenarbeit. Hier wurde nichts konstruiert, hier wurde auf sehr hohem Niveau "miteinander" ein musikalischer Dialog geführt.
Wunderschön.

Technisch exzellent umgesetzt. Kein Wunder bei Manfred Eicher als Produzenten.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1484 erstellt: 04. Jun 2005, 16:32
Da mein Herz ja doch für Gary Burton schlägt gebe ich mir jetzt die Nummer "Crystal Silence" mit Chick Corea.

Kammermusikalisches Duett der besonderen Klasse, 1972 aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.

Ruhige, harmonisch wirkende Stücke verlangen ein gesteigertes Maß an Aufmerksamkeit, weil hier das Augenmerk auf dem Wechselspiel der jeweils vorgestellten Motive liegen sollte.
Es ist schon sehr beeindruckend, wie beide hier miteinander "sprechen" und beim gemeinsamen Thema trotz allem in der Lage sind, die Unterschiede in jeder Phase deutlich kenntlich zu machen.
Letztlich ein erster Vorgeschmack auf das überragende Album "Native Sense" der beiden, drei Jahrzehnte später!

Technisch gut bis sehr gut umgesetzt.



Swingende Grüße
Andi

P.S.: Was macht ein italienisches Restaurant in Frankfurt, wenn es Montags am Publikum mangelt? Ganz einfach: Es bietet Jazz und Dinner an. Frankfurt auf dem Weg zurück zur Jazz-Hauptstadt
Auf jeden Fall passen Nudeln und Jazz wunderbar miteiander zusammen. Hier improvisiert Saxophon mit Kontrabass und dort Tortelini mit Sahnesauce
snark
Inventar
#1485 erstellt: 04. Jun 2005, 16:39

Was macht ein italienisches Restaurant in Frankfurt, wenn es Montags am Publikum mangelt? Ganz einfach: Es bietet Jazz und Dinner an.

Andi,
welchen Italiener meinst Du denn ?


snark
Yidaki
Stammgast
#1486 erstellt: 04. Jun 2005, 16:48
Gerade ordentlich in meinem Wohnzimmer am wummern: Marcus Miller - Live & More. Einfach begnadet ...

amazon.de
ugoria
Hat sich gelöscht
#1487 erstellt: 04. Jun 2005, 17:08
@Snark



welchen Italiener meinst Du denn ?

Der Schicki-Micki-italiener kurz vorm Zweitausendeins-Laden.
Da sitzt dann die Frankfurter "Haute Volaute" und lauscht den Klängen derer, die offensichtlich nicht die Gnade des Jazzkellers bekommen haben, sind dann mal so richtig "extraordinär" und ich könnte mich totlachen
Und wenn dann die "Weather Report"-Schicki's mitklatschen wird es dann noch ein wenig skuril.

Also, beste Unterhaltung garantiert

Da lobe ich mir das Holzhausen-Schlößchen und Emil Mangelsdorf. Das ist dann mal was richtig feines und das Publikum ist zwar von gutbürgerlicher Eleganz, aber mit Ahnung und vor allen Dingen mit Achtung.

Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1488 erstellt: 04. Jun 2005, 17:31
Frankfurter Jazzfreunde sollten meiner unsäglichen Sammelwut vielleicht etwas Tribut zollen, immerhin kaufe ich den ganzen Müll auf und das auch noch freiwillig.

So auch diese: Ketil Björnstad mit "Early Years".

Wer sich die Jahre 1973 bis 1980 bei Ketil Björnstad sparen (besser noch ersparen) möchte, der ist mit dieser "Insalada Mista" bestens bedient.
Da wird sich munter aus sechs Alben bedient, da jubelt eine Rezensentin auf Amazon vom "lebensfrohen, optimistischen" Björnstad und unterschlägt dabei die kammermusikalischen Elemente dieser Zusammenstellung, und doch wird nichts richtiges draus.
Die Jazz-Rock-Fraktion mag hier vielleicht noch den einen oder anderen Leckerbissen finden, es bleibt doch annähernd durchgehend Gedudel von mittelmässiger Qualität.
Die Mitspieler, wie beispielsweise Arild Andersen oder Jon Christensen fallen erfreulich positiv auf, doch der Rest ist eher flach und steht für mich diametral seiner exzellenten klassischen Ausbildung entgegen.

Hier spielt auf keinen Fall ein "optimistischer" oder "pessimistischer" Ketil Björnstad auf sondern ein Mensch, der noch im Mainstream gefangen ist und seinen eigenen Ausdruck sucht, den er zum Glück später gefunden hat.

Da geht es ihm ähnlich wie Keith Jarrett, der 1968 mit "Restoration Ruin" eine üble Scheibe vorgelegt hat und sich sogar erdreiste selbst zu singen.

Technisch gut bis sehr gut umgesetzt. Mein blaues "HDCD"-Lämpchen leuchtet am Vincent hübsch auf.



Swingende Grüße
Andi, der auch diese Peinlichkeiten konsequent bis zum Schluss hört und so sich über jede erfreuliche CD noch ein wenig mehr freuen kann
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1489 erstellt: 05. Jun 2005, 09:49
hallo ugoria,

Du hoerst im Moment die CDs, die ich vor 30 Jahren als LPs nedlos nudelte....



Die Colors of Cloe wurde ich aber nicht als Oper bezeichnen, zumal kein gesang... "intelligente Klangcollage" und "wunderschoene melodielinien, die irgendwie sanft in den Bann ziehen" wuerde m.E. besser zutreffen.

Dass Gary Burton flache Musik praesentiert, ist SChade.

Ich moechte hier seine "Hotel Hello" ( auch sehr ruhig, aber wunderschoen) und eigentlich alle Scheiben mit Ralph Towner als durchweg gelungen empfehlen, ist aber auch eine andere Epoche... so wie "Crystal Silence"....

Gruss
geniesser_1
ugoria
Hat sich gelöscht
#1490 erstellt: 05. Jun 2005, 10:01
@geniesser_1


Du hoerst im Moment die CDs, die ich vor 30 Jahren als LPs nedlos nudelte....

Ich ergänze derzeit die Sammlung und fülle auf. Da gewinnt leider die Sammelleidenschaft überhand vor der Vernunft und ich bin machtlos
Die neuen Aufnahmen wandern sowieso in meinen Fundus, so dass ich mich auf meinen Streifzügen weit zurück begeben kann.

Von den neueren Sachen, ist die Gesamtleistung in diesen Tagen leider oftmals nur enttäuschend.

So auch mit John Scofield und "That's What I Say / Plays The Music Of Ray Charles"

John Scofield ist sicherlich ein guter und Ray Charles auch.
Für den Soul, für den Blues und natürlich für R&B war Ray Charles sicherlich ein wichtiger Vertreter, aber ohne sein besonderes Spiel, seine zugehörige Mimik und Gestik ist seine Musik nicht denkbar. Seine Musik gehört zu ihm und nur zu ihm. Man mag sie mögen oder nicht, aber diese Untrennbarkeit sollte man respektieren.
Was Scofield hier hingelegt hat ist nicht nur stilverletzend sondern pure Geldschinderei. Und da helfen auch nicht Dr. John, Warren Haynes oder Aaron Neville.

Da wurde sich an einen Trend drangehängt und es wurde nichts daraus. Wer die Musik mag ist mit den Originaleinspielungen bestens bedient und bedarf keiner weiteren "Interpretation" und wer die Musik nicht leiden kann, aber Scofield schätzt, der sollte einen großen Bogen um dieses Album machen.
Demnächst darf dann mit "Scofield plays B.B. King" gerechnet werden. Zum Davonlaufen.

Technisch gute Umsetzung.



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1491 erstellt: 05. Jun 2005, 10:23
Und nun mal ganz anders: Lars Danielsson mit "Libera Me".

Was für ein verschwenderisches Album!
Da werden Klanggemälde großzügig mit weit und intensiv gespannten Melodienbögen ausgestattet, da wird Gefühl und Harmonie überbordend über das gemeinsame Spiel gelegt, da wird mit spieltechnischer Eleganz der Zuhörer in die einzelne Stücke unwiederbringlich hineingezogen und da zeigt Caecilie Norby auf "Newborn Broken", dass man intensiven Jazzgesang mit viel Gespür auch in heutigen Tagen schaurig wohlig an den Hörer herantragen kann.

Verschwendung pur auch in der Besetzung: Jon Christensen, Nils Petter Molvaer, David Liebman, Carsten Dahl, das Dänische Radio-Konzert-Orchester und weitere illustre Mitstreiter.

Lars Danielsson, am Bass, am Cello, an der Gitarre, am Piano, verhindert mit viel Gespür die Drift in seichtes Fahrwasser und wer sich auf das Album einlässt, der wird mit viel Emotionen und intensiven und doch fragilen Klanggemälden belohnt, die zeitlos schön, beruhigend entspannend und in anderen Momenten intensiv aufwühlend daher kommen.



Swingende Grüße
Andi
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#1492 erstellt: 05. Jun 2005, 13:28

ugoria schrieb:
@geniesser_1


Du hoerst im Moment die CDs, die ich vor 30 Jahren als LPs endlos nudelte....

Ich ergänze derzeit die Sammlung und fülle auf. Da gewinnt leider die Sammelleidenschaft überhand vor der Vernunft und ich bin machtlos
Die neuen Aufnahmen wandern sowieso in meinen Fundus, so dass ich mich auf meinen Streifzügen weit zurück begeben kann.

Von den neueren Sachen, ist die Gesamtleistung in diesen Tagen leider oftmals nur enttäuschend.

Swingende Grüße
Andi


Hallo,

das mit dem "machtlos" kann ich sehr, sehr gut verstehen...

Ich mag nicht alles aus den 70ern, aber das war eine Hoch-Zeit des Jazz (durch und mit ECM) , wie ich meine.

Wie jeder wichtige Trend, so verlor auch diese Zeit ein wenig an Drive und Authentizität, als es den Übergang des Avantgarde-Trends zur Etablierung und zum MAinstream wurde.

Es wurde nicht mehr aus den Innersten Empfindungen heraus improvisiert, komponiert, sich ausgedrückt, es wurde immer mehr zu endlos-Zitaten seiner selbst und - noch schlimmer - Anderer, Endlos-Kopien die im schlimmsten Sinne beliebig waren.

Wer neues sucht, muss heutzutage mehr als Früher auf JAzzfestivals gehen. Die technologische Entwicklung (Digitaltechnik) hat dazu geführt, dass viele sehr gute Künstler sich von Knebelverträgen mit der Industrie abwandten und (meine ganz persönliche Beobachtung und Meinung) lieber Touren und dabei Eigenproduktionen selber vermarkten.

Eigentlich eine gute Entwicklung, denn von einer fremdvermarkteten Cd bekommen Künstler im schnitt nur 0,50 Euro ab. Ein Witz.

DA kaufe ich lieber für 15-20 Euro eine CD im RAhmen eines Konzertes und weiß, dass dabei vermutlich mehr hängenbleibt bei dem, der es im WAhrsten Sinne des Wortes verdient...

Nachteil ist dann halt, dass vieles auf diese Art einem größeren Publikum vorenthalten bleibt, obwohl es eine größere Verbreitung mehr als verdient hätte.

Gruß
geniesser_1
ugoria
Hat sich gelöscht
#1493 erstellt: 05. Jun 2005, 15:31
@geniesser_1

Es gibt in der Tat einige gute selbst produzierende Labels, von denen man leider nur viel zu wenig erfährt.
Hier wäre vielleicht ein eigener Thread mit Informationen eine hilfreiche Geschichte.
Ich habe beispielsweise über die CD "Frankfurt Sound" zu einer selbstverlegenden Formation gefunden, die richtig gut ist, die ich aber wohl eher nicht so gefunden hätte. Da entgeht einem stellenweise ziemlich viel.
Da nicht jeder die Zeit hat, Festivals und dergleichen exzessiv zu besuchen, wäre dies vielleicht auch eine Möglichkeit an solches Material heranzukommen.

Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1494 erstellt: 05. Jun 2005, 15:35
Derzeit im Player Kenny Wheeler mit "Gnu Suite".

Moderner, befreiter Jazz mit jenem ECM-Sound, der die nachfolgenden Jahre so stark prägen sollte.
Kenny Wheeler am Flügelhorn und Keith Jarrett am Piano führen einen "befreiten" Dialog, der argumentativ und eben nicht nur begleitend von Dave Holland am Kontrabass und JackDeJohnette am Schlagzeug unterstützt wird.
Es finden ausgiebige Soloimprovisationen statt, die aber immer wieder durch die Starke Gruppenbindung in geordnete Bahnen zurückfinden.
Hier einmal Keith Jarrett 1976 als dialogbereiter Gesprächspartner, der eben nicht nur in Solopfade abzutriften droht (Köln Konzert 1975) sondern bereits einen deutlichen Hinweis auf die Trio-Pfade (Standards) in den kommenden Jahren abgibt.

Technisch gut umgesetzt.



Mein Dank gilt in diesem Falle dem Phonohaus in Frankfurt, mit seiner teilweisen abenteuerlichen Angeboten, jenseits einer erkennbaren Ordnung. Offensichtlich lässt sich nur so das Besondere finden


[Beitrag von ugoria am 06. Jun 2005, 08:27 bearbeitet]
TubeAmp
Stammgast
#1495 erstellt: 06. Jun 2005, 12:52
Renee Olstead



Es ist schon erstaunlich, wie man im zarten Alter von gerade mal 15 Jahren mit einer solchen Stimme aufwarten kann.
ugoria
Hat sich gelöscht
#1496 erstellt: 06. Jun 2005, 20:41
Was für ein Groove: Fifty Fingers. Der Name der CD ist gleichlautend.

Bereits der Opener "Escualo" von Astor Piazolla verspricht viel Gutes. Das Vibraphon von Christoph Aupperle setzt erste Marken während das Schlagzeug von Andreas Neubauer scheinbar vor überbordender Spiellust davoneilend einen unglaublichen Druck aufbaut.
Atemlos geht es weiter, es gibt Stücke von Charles Mingus, John McLaughlin und eine ganze Reihe von Eigenkompositionen, die allesamt mit einem unglaublichen Drive und einem laut vernehmlichen Augenzwinkern vorgetragen werden.

Ganz gleich ob es das Akkordeon von Martin Wagner, der Kontrabass von Norbert Dömling oder die akustische Gitarre von Ali Neander ist, stets paart sich technische Fertigkeit mit heiter ironischer Spiellust, so dass die naturgemäß irritierende Zusammenstellung dieser doch recht ungewöhnlichen Formation nicht weiter stört.

Treibende Kraft ist dabei stets Ali Neander, ein allseits bekannter Hessischer Gitarrist, der schon bei den Rodgau Monotones oder auch bei Sabrina Setlur mitspielte.
Wobei die anderen Mitspielern ähnliches aufzuweisen haben. So beispielsweise der Schlagzeuger Andreas Neubauer, der schon mit Glashaus und natürlich mit Sabrina Setlur zusammenspielte.

Diese im Februar 2004 im Proberaum am Frankfurter Kaiserlei aufgenommene CD ist von guter Qualität und leider nur via Internet zu bekommen.

Im Internet unter www.doemling.com



Swingende Grüße
Andi
ugoria
Hat sich gelöscht
#1497 erstellt: 07. Jun 2005, 18:56
Heute im Briefkasten: Jack DeJohnette mit "Oneless".

Alle Stücke auf diesem Album sind von DeJohnette allein oder mit seinen Mitspielern, die da wären: Jerome Harris an der elektrischen Gitarre und am Bass, Don Alias an der Percussion sowie Michael Cain am Piano.

DeJohnette ist wahrlich ein begandeter Meister der Cymbals und davon lebt das ganze Album. Von diesem feinen, rhytmischen und doch aussagekräftigen Spiel der Cymbals.
Toms, Snare und die Bass-Drum eher sparsam im Einsatz, prägt sein Cymbal-Spiel alle Stücke auf wunderbar harmonische Art und Weise.
Don Alias an der Percussion ist hier ein ganz feiner Mitspieler, wenngleich mir Jerome Harris stellenweise nicht ganz so passend erscheint. Besonders immer dann, wenn die Gitarre zum Einsatz kommt.
Michael Cain fügt sich durch ein kluges und spärlich phrasiertes Pianospiel wunderbar in die von DeJohnette und Alias aufgeworfenen Melodienbögen ein, so dass die Ensemblepassagen die Höhepunkte auf diesem schönen Album darstellen.

Technisch exzellent umgesetzt kommt dieses feine Miteinander besser mit den Kopfhörern als mit Boxen rüber. Die Intensität des Gebotenen gewinnt mit dem Kopfhörer deutlich.



Swingende Grüße
Andi
Elric6666
Gesperrt
#1498 erstellt: 07. Jun 2005, 20:35
Hallo Zusammen,

das war ja hier schon ein Tipp – dem ich gerne gefolgt bin.

Miles Davis , A Tribute to Jack Johnson
amazon.de

Überraschung – ist sogar eine HDCD

Gruss
Robert
$ir_Marc
Inventar
#1499 erstellt: 08. Jun 2005, 14:34
Die neue von Beady Belle!
amazon.de
Heute eingetroffen.


[Beitrag von $ir_Marc am 08. Jun 2005, 14:34 bearbeitet]
Micha_L
Stammgast
#1500 erstellt: 08. Jun 2005, 21:44
seehr schön und gut:



Gruß

Micha L
ugoria
Hat sich gelöscht
#1501 erstellt: 09. Jun 2005, 19:10
Und jetzt im Player: Gary Burton & Steve Swallow mit "Hotel Hello".

Gary Burton am Vibraphon, an der Marimba und an der Orgel sowie Steve Swalow am Bass und am Piano schufen mit "Hotel Hello" ein ruhiges Album ganz im Stil der 70er-Jahre.
Dieser spezielle Sound, geprägt von spärlicher Phrasierung und schier endlosen Wiederholungskaskaden, besonders des jeweiligen Zuspielers, artet leider mit heutigen Hörgewohnheiten oftmals sehr schnell in Langeweile aus.

So auch hier. Schöne Melodienbögen, die am Ende des Albums keinerlei nachhaltigen Eindruck hinterlassen und der erfahrene Hörer merkt sehr schnell, was die Zusammenarbeit mit Chick Corea wirklich wert war, wenn man den Vergleich mit diesem Album zieht.

Alles in allem hörenswert, aber mit Schwächen im Material, technisch gut umgesetzt.



Swingende Grüße
Andi
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