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Sennheiser HD 800 – der Erfahrungen-Thread

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Katanga
Stammgast
#2018 erstellt: 17. Jul 2011, 18:24

Nordwestlicht schrieb:
Das sind auch Aufnahmen, die ich nicht als besonders hervorragend einstufen würde, sondern eher als maximal "gut".

Beispiel: Album "Get A Grip" von Aerosmith


Das könnte ich vergleichen. Die Scheibe habe ich auch irgendwo. Ich werde berichten.


[Beitrag von Katanga am 17. Jul 2011, 18:25 bearbeitet]
marathon2
Stammgast
#2019 erstellt: 17. Jul 2011, 18:52
Auch ich finde, dass der HD800 bei vielen Rock-CDs nicht passt. Er präsentiert schlechte Aufnahmen wie unter einer Lupe. Selbst die kleinste Verzerrung wird hörbar. Dazu kommt bei vielen Stücken eine deutliche Bassschwäche, durch die dem Sound der notwendige Punch abgeht.

Inzwischen besitze ich auch den Denon AH-D7000. Die Bühne ist zwar nicht ganz so breit, wie beim HD800, aber er bringt im Gegensatz zum Sennheiser den nötigen Bassdruck. Obwohl die Detailauflösung bei ihm auch sehr gut ist, klingen auch schlechte Aufnahmen sehr gut hörbar.

Der HD800 eignet sich aber sehr gut für akustische Musik. Auch Stücke, die bereits sehr bassbetont aufgenommen sind, hören sich über den Sennheiser ausgewogen an. Aber für Rockmusik ist der Denon eindeutig der bessere Hörer.

Gut, wenn man beide hat.


[Beitrag von marathon2 am 17. Jul 2011, 19:35 bearbeitet]
Boernsen
Stammgast
#2020 erstellt: 17. Jul 2011, 18:58
Das würde ich so unterschreiben.
Besser hätte ich es auch nicht erklären können.

Deswegen ist jetzt auch ein HE-500 auf dem Weg zu mir.
Ich hoffe der kann bei Rock und Metal mich mehr überzeugen als der Senni
Katanga
Stammgast
#2021 erstellt: 19. Jul 2011, 20:59
Guten Abend,

inzwischen habe ich gezielt durch einige Rock-CDs gehört. Langsam beginne ich zu verstehen wie der HD800 mit dieser Musikrichtung umgeht bzw. warum manches ganz gut oder schlecht funktioniert.

Weiter oben wurde "Get A Grip" von Aerosmith erwähnt. Hier werden vor allem E-Gitarren und Drums betont, Grundton gibt es fast keinen, Bass und Stimmen halten sich eher zurück (kein Wunder, dass Steven Tyler immer so schreien muss ;)). Dadurch wirken die Lieder am HD800 aber aggressiv und rocken eigentlich ganz ordentlich. Ähnlich ist es zB bei "Nimrod" von Green Day, nur dort mit mehr Bass und Grundton.

Bei Billy Idol oder Flogging Molly sind dagegen alle Bereiche in etwa gleich stark vertreten, was dazu führt, dass zwar nichts schlecht klingt oder verzerrt aber einfach nur so dahinspielt. Der Zwang mit dem Fuß mitzuwippen oder ein bisschen headzubangen fehlt mir da. Das können andere Kopfhörer besser, auch wenn dafür Details und Raum geopfert werden müssen.

Kurz zusammengefasst. Rock kann, muss aber nicht mit dem HD800 funktionieren. Entscheidend scheinen schlicht und einfach die Art und Qualität der Aufnahme zu sein.

- K
Kakapofreund
Inventar
#2022 erstellt: 19. Jul 2011, 21:11
Ich stimme zu.

Viele Aufnahmen -auch bei "Klassik"- sind eben eher zum Kotzen... leider.

Sehr bedauerlich, dass bei Aufnahmen kein Standard gilt, um eine gewisse Qualität zu erreichen.

"Get A Grip" wird mit dem HD800 sehr schön gerockt, wie ich bereits schrieb. Das ist aber wohl eher "Zufall".

Viele Aufnahmen sind dermaßen schlecht, dass einem selber die Übelkeit in den Kopf schießt...

Bedauernswert...
Katanga
Stammgast
#2023 erstellt: 20. Jul 2011, 05:31
Damit, dass der HD800 nicht bei jeder CD rockt kann ich gut leben. Immerhin klingt dafür fast alles andere besser als mit jedem anderen dynamischen Kopfhörer.

Vielleicht wollte Sennheiser gar nicht, dass man mit dem HD800 Rock hört und hat ihn deswegen so konstruiert, dass man nicht headbangen kann. :).

- K
Elhandil
Inventar
#2024 erstellt: 20. Jul 2011, 05:35
Ich habe heute (endlich!!!!) einen Hörtermin für den HD800 beim Händler und bin mal gespannt, wie der sich mit meiner Prog-Rock Sammlung schlägt.

Ich hoffe nur, dass mich mein Hirn nicht mit "Scheiße, sieht der gut aus, der MUSS gut klingen) austrickst.....
sean-xenos
Stammgast
#2025 erstellt: 22. Jul 2011, 19:04
Ich habe jetzt auch meine Testzeit mit dem HD800 begonnen und habe ja aucgh direkt die Möglichkeit ihn mit dem Beyerdynamic T1 zu vergleichen.
Ebenso habe ich selbst 3 verschiedene KHVs, nebst dem Lehmann der bei der Aktion dabei ist, das wäre dann Nr.4.

Meine Eindrücke vom heutigen Tag:

der Sennheiser HD800 sitzt sehr bequem, die Ohrpolster sind sehr groß und bieten viel Platz in der Breite.
Sie sind aber relativ flach, also vielleicht nicht so bequem, wenn jemand abstehende Ohren hat.
Von der Verarbeitungsqualität empfinde ich den HD800 und den T1 auf einem Niveau, auch wenn die Materialwahl und Konzeption recht verschieden sind.

Im Vergleich zum HD800 wirkt der T1 von der Konstruktion her eher wie ein konventionellerer Kopfhörer mit tiefen, runden Ohrpolstern.
Im Tragekomfort ist er auch bequem, aber der HD800 wirkt ergonomischer.
Beide haben aber abgewinkelte Treiber.

Klanglich finde ich den HD800 etwas aggressiv in den Höhen, je nach Musikmaterial kann das auch nerven.
Das ist natürlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks und gar keine Frage, der HD800 spielt technisch auf hohem Niveau.
Die klangliche Abstimmung gefällt mir aber nicht so gut. Stimmen und Chormusik können wegen der aggressiveren Hochtonabstimmung schnell etwas ermüdend in der Wirkung sein, eher so ein Gefühl es ist zu viel.

Der T1 klingt im Vergleich für meinen Geschmack runder und musikalischer, vielleicht nicht so vordergründig technisch brilliant, aber eben auch beim Langzeithören weniger ermüdend.
Unglücklicherweise verstärkt der Lehmann KHV noch diesen Eindruck, da der KHV selbst eher analytisch abgestimmt ist und die Höhen noch eine weitere Winzigkeit hervorhebt.

Am Beta22 zum Beispiel sind die Höhen des HD800 etwas kontollierter, trotzdem ist die Räumlichkeit der Wiedergabe besser als beim Lehmann.
Der Bassbereich des HD800 ist straff, durchaus auch mit Tiefbass, gut für Klassik geeignet, bei Pop und Rockmusik vielleicht etwas zu straff.
Der T1 ist beim Bass einen Tick kräftiger, ohne jetzt in irgendeiner Weise übertrieben zu sein. Auch der Tiefbass ist etwas stärker, trotzdem sauber.
Für meinen Geschmack ist der T1 der bessere Allrounder, technisch ist der HD800 ohne Fehl und Tadel, aber von der Abstimmung her eben nicht so rund und das spielt auf lange Sicht hin eben eine Rolle, da die Freude über eine technisch brilliante Wiedergabe dann doch mit der Zeit nachlässt und die Klangabstimmung in den Vordergrund tritt.

Ich werde den HD800 noch weiter ausprobieren, aber ich denke, dass es bei meinem Eindruck von heute bleiben wird.
Von der Räumlichkeit der Wiedergabe sind beide Kopfhörer sehr gut, beim T1 ein bisschen mehr Tiefenstaffelung, beim HD800 einen Tick mehr Differenzierung in der Breite.
Aber das hängt auch mit den schon beschriebenen Unterschieden in der Klangabstimmung zusammen.
elektrosteve
Inventar
#2026 erstellt: 22. Jul 2011, 20:16
Schöner Bericht. Deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen.
Kakapofreund
Inventar
#2027 erstellt: 22. Jul 2011, 20:30
Guter Bericht.

Als Allrounder ist der T1 sicherlich etwas geeigneter, als der HD800.

Insgesamt bevorzuge ich den HD800 aber, weil er sich bei meinen Lieblingsstücken größtenteils als phänomenal klingend für mich herausgestellt hat.
marathon2
Stammgast
#2028 erstellt: 22. Jul 2011, 23:20
Auch ich kann die Eindrücke von sean-xenos zum HD800 absolut bestätigen.
So war auch mir die Kombi mit dem Lehmann eindeutig zu anstrengend, da dieser die Klangeigenschaften des Hörers noch stärker betont und die Höhenlastigkeit auf Dauer, vor allem bei schlechten Aufnahmen, nervt.
*Besserhörer*
Neuling
#2029 erstellt: 25. Jul 2011, 18:33
Ein herzliches Hallo an alle Forum-Mitglieder.
Heute hat mein "Nur-Lesen" ein Ende und ich habe mich hier angemeldet.
Grund ist der Sennheiser HD 800;welchen ich jetzt auch besitze.
Nun muß noch ein passender KHV her!
Hat jemand schon Erfahrungen mit Produkten von Cayin,Musical Fidelity bzw.Lehmann gemacht.
Von Sennheiser wurde mir mehr oder weniger persönlich der Black Cube Linear von Lehmann Audio ans Herz gelegt.
Hat jemand diese Kombi bei sich zuhause?
Kakapofreund
Inventar
#2030 erstellt: 25. Jul 2011, 19:01
Hallöchen.

Ein 200-EUR-Verstärker, wie z.B. der Meier Audio Corda Swing, ist vollkommen ausreichend für den HD800.

Selbst am Sony Netwalkman NW-HD5 macht er eine sehr gute Figur, weil er genug "Power" hat, um den HD800 anzutreiben bis zu einer gewissen Lautstärke.

KHVs sind generell sehr stark überbewertet, finde ich.

Der HD800 ist mit seinen knapp 1000 Euro schon überteuert, wenn man ihn z.B. mit einem momentan 200 Euro teuren AKG K701 vergleicht. Demnach dürfte er etwa 500 Euro kosten.

Mir persönlich ist der HD800 das Geld wert, weil ich seit den 90er Jahren auf den Sennheiser-Sound abfahre und etwas von diesem Sound ist auch im HD800.

Der Black Cube Linear als KHV ist ebenso überteuert, aber ohne dabei gegenüber z.B. dem Corda Swing für 200 Euro einen wirklichen Vorteil zu bringen.

Ich betreibe meinen HD800 an einem Corda Cantate.2, der per Analog-Chinch von einem Denon DVD-3910 gespeist wird und per USB an einem PC hängt. Der Cantate.2 ist es geworden vor allem aufgrund des Designs, das zum bulligen Design des Denon-Players passt.

Klangmäßig habe ich Verschiedenes mit dem HD800 probiert und muss sagen, dass er im Grunde überall gleich klingt, wenn der Ausgangswiderstand gegen Null Ohm geht.

Durch einen anderen Widerstand, der dazwischen geschaltet wird -z.B. 100 oder 120 Ohm- verändert sich der Klang des HD800 geringfügig, aber hörbar, jedoch meinem Geschmack nach nicht zu seinem Vorteil, weil er dann einfach etwas zu hallig wird, bei der ohnehin schon sehr großen Bühne.

Um noch einmal auf die Frage zurück zu kommen:

Es ist egal, was für einen KHV Du wählst, solange er solide und durchdacht gebaut ist (d.h. keine Fehler, die schnell zum Defekt des Gerätes führen), um die Null Ohm Ausgangswiderstand hat und kein Röhren-KHV ist.

Röhren-KHVs muss man selber anhören und probieren, ob einem das Gebotene zusagt, weil sie den Klang ja tendenziell "verfälschen", was natürlich auch gefallen kann...

Das ist natürlich alles nur meine Meinung.
sean-xenos
Stammgast
#2031 erstellt: 25. Jul 2011, 19:05
Alle Teilnehmer der Testaktion haben den HD800 und den Lehmann BC als Testset zuhause.
Insofern gibt es zu dieser Kombination hier im Thema sehr viele Erfahrungen ganz unterschiedlicher Tester.

Ich halte den Lehmann BC nicht besonders geeignet, um den HD800 zu verstärken. Gründe siehe vorige Seite. Es fehlt die klangliche Synergie.

Mir ist es schleierhaft, warum Sennheiser ausgerechnet einen KHV empfiehlt, der die Mängel in der Klangabstimmung noch verstärkt.

Umgekehrt könnte man jetzt natürlich auch sagen, der Lehmann betont die Klangcharakteristik des HD800 in besonderer Weise, arbeitet sozusagen die prägnante Klangabstimmung weiter heraus.
Alles eine Frage der Betrachtungsweise

Unglücklicherweise gibt es in Deutschlang meistens nur eine kleine Anzahl an KHVs im Laden zu hören.

Ich würde einen KHV empfehlen, der dem HD800 etwas mehr Grundtonwärme einhaucht und die hervorstechenden Höhen bändigt.

Am meisten Empfehlungen zu KHVs für den HD800 wirst Du auf head-fi finden.
Kakapofreund
Inventar
#2032 erstellt: 25. Jul 2011, 19:11
Für Leute ohne Erfahrung muss man aber auch betonen, dass die klanglichen Differenzen bzgl. diverser KHVs, insofern überhaupt vorhanden, sich nur in Nuancen widerspiegeln.

Der Lehmann ist faktisch einfach absolut überteuert.
sean-xenos
Stammgast
#2033 erstellt: 25. Jul 2011, 19:13
Und ansonsten wirst Du hier jede Menge Meinungen in der Art, der KHV sei ganz egal ... der HD800 klänge doch direkt aus der Kopfhörerbuchse des CD-Players unvergleichlich gut, wenn nur der Pegel ausreichend laut sei usw. zu lesen bekommen.

Oder gar, es sei technisch ganz unmöglich, dass der HD800 an verschiedenen KHVs unterschiedlichen klingen könne....

Gut gehütete Überzeugungen, die immer wieder gerne verbreitet werden ....
ZeeeM
Inventar
#2034 erstellt: 25. Jul 2011, 19:14

sean-xenos schrieb:
Es fehlt die klangliche Synergie.


Was soll das objektiv sein? Für mich sind solche Effekte das was sie sind, Effekte, die mit Hifi nix zu tun haben, aber dem eigenen Musikgeschmack zuarbeiten, bisweilen technischer Nonsense aber schön anzuhören.
Nimm mal eine BCL und klemme einen 200Ohm Widerstand in Reihe, das kann schon gefallen.
sean-xenos
Stammgast
#2035 erstellt: 25. Jul 2011, 19:17

Nordwestlicht schrieb:
...dass die klanglichen Differenzen bzgl. diverser KHVs, insofern überhaupt vorhanden, sich nur in Nuancen widerspiegeln.


Wer gibt denn 1300 Euro für einen HD800 aus, wenn er gar keine feinen Nuancen hören möchte? Einfach nur so als Statussymbol?


Nordwestlicht schrieb:
Der Lehmann ist faktisch einfach absolut überteuert.


Stimmt.

Und stimmt auch wieder nicht, wenn man nur das Angebot auf dem regulären deutschen Markt betrachtet.
Da gibt es nämlich nicht viel Auswahl.
Kakapofreund
Inventar
#2036 erstellt: 25. Jul 2011, 19:19
Wir sind eine Konsumgesellschaft. Das ist schon widerlich genug, öffnet aber natürlich dem Bereich Esoterik alle Türen und Tore.

Früher war ich aus schierer Unwissenheit auch für den verschiedenen Klang diverser KHV. Warum gibt es denn auch sonst so viele unterschiedliche Geräte?

Aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr merkt man seinen Irrtum. Und wer seine Meinung nicht ändern kann/will und aus neuen Erfahrungen/Infos nichts lernt, der soll das eben so halten... schätzungsweise fast Sieben Milliarden Leute sind schwer von vorgefertigten Meinungen abzubringen... also ist das nur menschlich, das Verhalten.

Verschiedene Kopfhörer klingen durchaus sehr verschieden.

Bei KHVs will ich einfach nur, dass sie das Signal sauber verstärken. Andernfalls nehme ich eben Vorwiderstände oder Equalizer oder gleich einen anderen Kopfhörer.


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Jul 2011, 19:20 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#2037 erstellt: 25. Jul 2011, 19:19

sean-xenos schrieb:

Wer gibt denn 1300 Euro für einen HD800 aus, wenn er gar keine feinen Nuancen hören möchte? Einfach nur so als Statussymbol?


Why not?
Kakapofreund
Inventar
#2038 erstellt: 25. Jul 2011, 19:21

sean-xenos schrieb:
Wer gibt denn 1300 Euro für einen HD800 aus, wenn er gar keine feinen Nuancen hören möchte? Einfach nur so als Statussymbol?


Die Nuancen bzgl. der KHVs sind so marginal, dass sie auch locker unter dem Thema "Einbildung" laufen können. Stichwort: Pegelabgleich.


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Jul 2011, 19:22 bearbeitet]
marathon2
Stammgast
#2039 erstellt: 25. Jul 2011, 19:47
Fakt ist, dass unterschiedliche KHVs das Klangbild eines Kopfhörers beeinflussen, und das bei manchen Verstärkern nicht nur marginal. Woran das letztendlich liegt, ist für mich zweitrangig.
Ich möchte nur für meinen Kopfhörer den bestmöglichen Verstärker.

Und im Falle des HD800 ist das sicher nicht der Lehmann BCL.
An diesem Verstärker wird die helle Klangcharakteristik des HD800 noch verstärkt, und das ist dann auf jeden Fall too much.
Wie sean-xenos bereits schrieb, sollte es ein Verstärker sein, „der dem HD800 etwas mehr Grundtonwärme einhaucht und die hervorstechenden Höhen bändigt.”

Ich nutze den Violectric V200, der in Kombi mit dem HD800 den Klang angenehmer gestaltet, als das mit dem Lehmann der Fall ist.
Trotzdem hat der HD800 mit Rock/Metall noch immer nicht den nötigen Punch.
Wahrscheinlich ist er für diese Musik einfach der falsche Hörer.
ZeeeM
Inventar
#2040 erstellt: 25. Jul 2011, 19:52

marathon2 schrieb:
Fakt ist, dass unterschiedliche KHVs das Klangbild eines Kopfhörers beeinflussen, und das bei manchen Verstärkern nicht nur marginal.


Ist wie mit den Kabeln.. sorry Interconnects.
Kakapofreund
Inventar
#2041 erstellt: 25. Jul 2011, 19:55
Oder wie mit ISOTEK - Full System Enhancer Burn-In CD...
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#2042 erstellt: 25. Jul 2011, 20:32
Nun, ja, also, ich will mich da nicht einmischen, aber ein TF10 klingt an einem A1 ganz sicher grauenhaft!
ZeeeM
Inventar
#2043 erstellt: 25. Jul 2011, 20:33
Verkaufe 100Ohm Widerstände. 50 Euro pro Kanal.
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#2044 erstellt: 25. Jul 2011, 20:42
Wäre es denn nicht billiger, dem HD800 eine Art Miniaturfrequenzweiche zu verpassen, die über einen Saugkreis den kritischen Frequenzbereich um 1-2 dB bedämpft? Mit zusätzlichem Reihenwiederstand, schaltbar von 10-200 Ohm! Könnte man doch problemlos zwischen BCL und HD800 einschleifen und wäre jedes Verstärkersuchproblem los. Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Katanga
Stammgast
#2045 erstellt: 26. Jul 2011, 06:30

marathon2 schrieb:
Wie sean-xenos bereits schrieb, sollte es ein Verstärker sein, „der dem HD800 etwas mehr Grundtonwärme einhaucht und die hervorstechenden Höhen bändigt.”


Das sehe ich ähnlich. Mit den Geräten von Violectric und Meier oder verschiedenen Röhrenverstärkern, die diese Wärme in Klangbild bringen, arbeitet der HD800 offenbar am besten zusammen.

Vielleicht hat es aber auch einfach nur mit der komplett anderen Abstimmung des HD800 im Vergleich zu allen anderen Sennheiser Kopfhörern zu tun. Bisher war man ja den berüchtigten "Veil" gewöhnt, also den Schleier der auf Kosten der Auflösung jede Schärfe aus den Höhen nimmt und alles sehr relaxt klingen lässt. Der ist beim HD800 verschwunden.

- K
marathon2
Stammgast
#2046 erstellt: 26. Jul 2011, 15:48

Nordwestlicht schrieb:
Oder wie mit ISOTEK - Full System Enhancer Burn-In CD... :.

Warum?
Da mir niemand eine solche CD gebraucht verkaufen will, muss sie wohl gut sein.


[Beitrag von marathon2 am 26. Jul 2011, 15:48 bearbeitet]
Class_B
Hat sich gelöscht
#2047 erstellt: 26. Jul 2011, 16:54

marathon2 schrieb:

Nordwestlicht schrieb:
Oder wie mit ISOTEK - Full System Enhancer Burn-In CD... :.

Warum?
Da mir niemand eine solche CD gebraucht verkaufen will, muss sie wohl gut sein. ;)


Nee,der Grund ist ;so einen Voodoo-Kram besitzen hier die Wenigsten.
Kakapofreund
Inventar
#2048 erstellt: 26. Jul 2011, 16:56
Im anderen Forum mit "O" verteilen sie die Scheiben wahrscheinlich gratis, damit sich jeder von der beeindruckenden Wirkung überzeugen kann...

Nee, schon wieder zu sehr OT.
GenauZuHörer
Stammgast
#2049 erstellt: 26. Jul 2011, 19:07

Nordwestlicht schrieb:


-- snip --

Der Black Cube Linear als KHV ist ebenso überteuert, aber ohne dabei gegenüber z.B. dem Corda Swing für 200 Euro einen wirklichen Vorteil zu bringen.

-- snip --

Es ist egal, was für einen KHV Du wählst, solange er solide und durchdacht gebaut ist (d.h. keine Fehler, die schnell zum Defekt des Gerätes führen), um die Null Ohm Ausgangswiderstand hat und kein Röhren-KHV ist.

-- snip --




Nordwestlicht, Du hast meinen Tag gerettet!

Ein Signal in einem lächerlich kleinen Frequenzbereich ohne hörbare Fehler auf ein paar Milliwatt zu verstärken kostet heute in der Tat nicht mehr als 20€ an Bauteilen. (z.B. 2xLME49720, 2xLME49600 plus ein bisschen Hühnerfutter).

Eine geeignete Schaltung dazu ist z.B. hier.

Dazu noch ein kleines Netzteil (+/-9V, 100mA), ein Gehäuse, ein hochwertiges Poti (wegen der Kanalgleichheit bei geringer Lautstärke), dann ist man bei Materialkosten von 60€, was einen VK von vielleicht 200€ rechtfertigt. Wer mehr bezahlt, sollte dies zumindest nicht wegen erhoffter Klangvorteile tun.

Natürlich verkauft ein Händler trotzdem gerne KHVs für 1000€ - daran verdient er ja schließlich gut. Das ist, wie wenn ich meinen Metzger frage, ob ich Wurst essen soll.
Kakapofreund
Inventar
#2050 erstellt: 26. Jul 2011, 19:22

GenauZuHörer schrieb:
Nordwestlicht, Du hast meinen Tag gerettet!


Normalerweise zerstöre ich Leuten den Tag...

Schön, dass ich behilflich sein konnte. Auch ich habe einen langen Irrweg hinter mir und bin immer versucht, neue Geräte (KH, etc.) zu kaufen, aber im Moment habe ich eigentlich meine Traumkombi gefunden.

Angefangen hatte ich ca. 1994 hier mit (HD545 "ohne alles"):

HD545

Seit 2010 bin ich hier (HD800 + Cantate.2 + Denon DVD-3910) und möchte auch erst einmal da bleiben:

HD800Kette

Ich wünsche Dir genussvolles Musikhören, GenauZuHörer.

servicegedanke
Hat sich gelöscht
#2051 erstellt: 26. Jul 2011, 19:37
Sogar ein eigenes Kissen hat er!? Klingt am nächsten Tag weicher, was?
Kakapofreund
Inventar
#2052 erstellt: 26. Jul 2011, 19:41
Kissen nur wegen des Lacks.

Ich möchte es nicht darauf ankommen lassen und deswegen gebührt dem 1000-EUR-Teil ein weicher Platz.
*Besserhörer*
Neuling
#2053 erstellt: 26. Jul 2011, 20:34
Schönes Foto,das mit dem Kissen!!!
Mal was anderes als die gängigen Kopfhörerständer.
Mein HD 800 "wohnt" noch im Etui,selbst der Karton ist noch schützenswerterweise drumherum.
Bin gerade bei meiner 2.Hörsitzung nach dem Kauf (Dire Straits "Brothers in Arms" SACD).
Bis jetzt habe ich den Kauf noch nicht bereut!!!!!!!!
ZeeeM
Inventar
#2054 erstellt: 26. Jul 2011, 20:36
Genau die, die 1999er Version:

http://www.amazon.de...id=1311712530&sr=1-3

macht mit dem HD800 sehr Gänsehaut.
Kakapofreund
Inventar
#2055 erstellt: 26. Jul 2011, 21:57
Mir gefällt die Erstveröffentlichung aus den 80ern besser.

Geschmackssache? Gewohnheit?

Der HD800 macht jedenfalls bei beiden Aufnahmen eine gute Figur, wobei die Neuauflage wuchtiger rüber kommt.
denkprekariat
Inventar
#2056 erstellt: 28. Jul 2011, 12:52

ZeeeM schrieb:

sean-xenos schrieb:

Wer gibt denn 1300 Euro für einen HD800 aus, wenn er gar keine feinen Nuancen hören möchte? Einfach nur so als Statussymbol?


Why not?


Weil man die wenigsten Weiber mit nem dicken ... Kopfhörer beeindrucken kann.

"Ey Schnegge, ich hab nen fetten 1300 Euro Kopfhörer. Bock zu fi... hören?"



Fakt ist, dass unterschiedliche KHVs das Klangbild eines Kopfhörers beeinflussen, und das bei manchen Verstärkern nicht nur marginal. Woran das letztendlich liegt, ist für mich zweitrangig.



Problem ist nur, dass das gar kein Fakt, sondern eine Behauptung ist. Ich empfand die Unterschiede zwischen einem wirklich eher günstigen und einem wirklich eher teuren KHV am HD800 dermaßen marginal, dass ich nicht garantieren kann, dass sie nicht eingebildet waren.
marathon2
Stammgast
#2057 erstellt: 28. Jul 2011, 14:10
Für mich ist das fakt, denn ich habe sowohl mit dem HD800 als auch mit dem T1 Unterschiede zwischen verschiedenen Kopfhörerverstärker deutlich hören können.
Wie hoch man diese Unterschiede bewertet, ist natürlich subjektiv und hängt sicherlich auch mit der gehörten Musikrichtung zusammen.
astrolog
Inventar
#2058 erstellt: 28. Jul 2011, 15:03
Nein, dass ist kein Fakt, sondern ganz einfach "Wunschdenken"!
Einen KHV objektiv zu vergleichen, ist fast unmöglich.
Bei einem normalen Amp-Vergleich ist es schon schwierig (verblindet, ausgepegelt usw), bei einem KHV in Heimumgebung fast unmöglich.
Vernommene Unterschiede sind da zu fast 100% der unterschiedlichen Lautstärke etc. geschuldet.
Wenn ein KHV solide aufgebaut ist, sollte er nicht klingen, sondern nur dass wiedergeben, was er an Signalen reinbekommt (und diese eben linear verstärken).
Ich habe zwar auch einen V200, aber der klingt keinen Deut besser, wärmer, dynamischer, klarer (und was es da sonst für geschwurbelte Beschreibungen gibt), als der Swing, den ich vorher hatte. Obwohl da 600EUR Unterschied sind.
m00hk00h
Inventar
#2059 erstellt: 28. Jul 2011, 15:11
Für Verstärkerklangdiskussionen gibt es ein eigenen Unterforum. Hier ist nach wie vor der HD800 Thread.

Bitte beim Thema bleiben.


m00h
Haichen
Inventar
#2060 erstellt: 29. Jul 2011, 06:24
Thema HD 800

Was bin ich froh, das Teil gekauft zu haben

Auch einige meiner Musik DVDs
(z.B. Loreena McKennitt, The Corrs unplugged) "leben"
IMHO so neu auf

thomaschek
Ist häufiger hier
#2061 erstellt: 02. Aug 2011, 17:14
Hörbericht Sennheiser HD 800 vs. HD 650

Erstaunlich - ich habe hier im Forum noch keinen direkten Vergleich der beiden Sennheisers gefunden, von einigen Randbemerkungen in den Laber- und Erfahrungen-Threads einmal abgesehen. Dabei sollte doch gerade die 650-Besitzer der größere Bruder besonders interessieren. Als will ich mal den direkten Vergleich wagen und daneben natürlich auch meine Eindrücke zum HD800 weiterreichen.

Ich habe den HD800 nun ein paar wenige Stunden gehört. Vergleichend gehört habe ich mit dem HD650, den ich nun schon lange Jahre gut kenne und liebe. Beide an Ray Samuels Emmeline XP-7, der mit beiden sehr gut harmoniert, wie ich finde. (XP-7 = noch tragbar, so dass ich nicht immer einen Stromanschluss samt Netzkabel nötig habe und dank 2x9V gut treibend). Quelle war ein iPod touch 3G mit 256VBR (jenseits 192 Kbit/s höre ich keine Unterschiede - sicherheitshalber wähle ich 256).

Gehört wurde u.a. dies:

Kate Bush - Lionheart
Mozart - Zauberflöte (EBS unter Gardiner, Oelze, Schade, Sieden - sehr empfehlenswert)
Orff - Carmina Burana (Kegel, RSO Leipzig), und ja, die muss auch immer wieder mal sein
Madredeus - O Porto (live)
Pink Floyd - The Wall
Supertramp - Supertramp
moe. - L
uvm.

Ich habe nur ganz wenig direkt-vergleichend gehört (will heißen: 10s hier und dieselben 10s da), sondern meist mal hier, mal da etliche Stücke.

Äußerlichkeiten: Bei mir sitzt der 800er gut, fast besser als der HD650. Zunächst bin ich erschrocken: Was, doch so schwer? Doch er drückt nicht und nach ein paar Minuten war er vergessen. Der HD650 ist da sogar ein bisschen beengender. Aber letztlich: Beide trage ich sehr gut. Und auch das Gewicht vom HD 800 ist kein Thema mehr, war's nur ganz am Anfang.

Das Kabel hat mich nachhaltig begeistert. Sehr flexibel und mit irgendeinem Textil ummantelt stört es nicht, und Körperschall gibt es auch keinen (ich hatte schon Kabels, da durfte man sich kaum bewegen, weil sie so steif und metallig waren, dass sie entweder meinen transportablen KHV vom Tisch rissen oder hörbar und laut schabten, oder beides)

Den Rest schenke ich mir, denn jetzt sitzt er auf dem Kopf, und wie er da gefällt, ist mir egal, denn ich sehe ihn nicht. Ich will damit Musik hören:

Zunächst einmal: Der HD 800 ist m.E. ein astreiner Sennheiser. Beim Wechsel von HD650 nach HD800 und zurück stellt sich kein Schock ein: "Wie, das kann doch alles nicht sein?" Beim 800 ist alles besser, viel besser, wie ich finde, aber mit derselben Grund-Klangsignatur. Ich kenne zwar praktisch nur Sennheisers (und mag sie offensichtlich), aber nach dem, was hier und anderswo über Klangsignaturen anderer KH zu lesen ist, kann ich mir vorstellen, dass, wer dem HD650 einen Beyer DT880 oder AKG K701 vorzieht, auch den 800 nicht soooo mögen wird. Ich glaube, man kann sogar, wenn man denn partout will, den "Sennheiser-Schleier" oder das "laid back" auch beim HD800 hören. Ich höre das auch beim HD650 nicht, meine aber mittlerweile zu wissen, was damit gemeint sein könnte: Beide spielen mit einer hohen Selbstverständlichkeit vor allem erstmal Musik als Ganzes. Man kann sich auch in Details vertiefen (zumal beim 800, aber auch beim 650), aber man muss es nicht. Da drängelt sich nichts vor, man muss schon selber hinhören. Das ist mir wie im Konzert: Zeitweise gucke ich an die Decke oder schließe die Augen, um nicht abgelenkt zu werden, und die Musik in Summe zu hören. Dann wieder schaue ich genau hin, konzentriere mich eher auf Details. In beiden Fällen geht das jeweils Andere nicht verloren, tritt aber in den Hintergrund (mal die Details, mal die Summe). Und genau so kann ich mit 650 + 800 hören. Die drängeln mir nichts auf und sich nicht in den Vordergrund. Und diese Eigenschaft finde ich bei beiden.

Was, nebenbei, ein ziemlich großes Kompliment für den HD650 ist, denn meist ist es so, dass das Bessere tatsächlich des Guten Feind ist. Hat man einmal "was gehört", dann fallen einem die Fehler umso mehr ins Ohr, und man mag das nicht so Gute gar nicht mehr hören. Der HD650 ist - zumindest im Sennheiser-Imperium und an meinen Ohren - ein rund und fein spielender KH. Das bleibt auch so, wenn man den HD800 kennt. Also: Allen Respekt.

Der Unterschied 650 - 800 liegt, um nochmal den Konzertvergleich zu bemühen, hier: Das ist wie das Aufrücken aus der letzten Reihe im Parkett in die erste Reihe. Von verhangen zu klar; aber im selben Konzert. Wobei ich ein Fan der ersten Reihe bin: Ich finde und höre, hinten im Parkett haben die Zuschauer vor mir einen "Eierkarton-" bzw. Schallschluckeffekt - ein Großteil der musikalischen Feinheiten bricht sich an ihnen und kommt nicht zu mir. Und auf dem Rang kommt nur noch Musiksoße an.

(Nebenbei: auch wenn ich nur Sennheiser-KH kenne, früher tobte ich viele Jahre lang im High End Sektor rum, Platten-, CD-Spieler, Verstärker, Lautsprecher, Spikes, Enhancer-CDs und gerne auch sündteure Kabel - das volle Programm; mir ist damals nichts fremd gewesen. Ich weiß also mittlerweile ziemlich gut und genau, was eine Musikanlage für mich leisten soll.)

Weiter im Text:

Die Kurzfassung meiner Höreindrückke: „mittendrin statt nur dabei“.

Ich hörte und höre mit viel Spaß mit dem HD650, aber es ist das Hören einer Tonkonserve („ja, so war es wohl“). Mit dem HD800 habe ich das Gefühl, mittenmang und live direkt bei der Aufnahme-Session dabei zu sein; im Aufnahmestudio oder im Konzertsaal. So, als würde ich im Moment des Entstehens der Aufnahme mithören. Direkt am Mischpult oder so, und über Kopfhörer, denn der von manchen gehörte Raum ist bei mir nicht da - die Musik spielt nach wie vor in meinem Kopf; raumgreifender und besser gestaffelt als mit dem HD650, aber im Kopf. Dennoch, das alles macht einen sehr echten Eindruck. Und das auf sehr hohem Niveau und trotzdem sehr angenehm: „Schrille“ Aufnahmen kann ich mit dem 800er sogar besser hören als mit dem 650er, obwohl letzterer doch eigentlich gnädiger damit umgehen sollte. Hohe Stimmen - Kate Bush, Sopranistinnen (Agathe Martel etwa) - entfalten im Höchsten Schmelz und Konturiertheit, wo der HD650 schon kreischig wird. Untenrum Ähnliches: wo der HD650 schon „wummert“, differenziert der 800er noch, ist präziser und „knackiger“ und druckvoller. Hinzu kommt in der Gesamtheit eine Selbstverständlichkeit im Spiel (Grund: Schnelligkeit, Verzerrungsfreiheit, Timing, oder was weiß ich), die Fragen nach „der Kette“ und nach Fehlern („ist nun die Aufnahme so schlecht oder packt das nur mein KH nicht?“) vergessen lässt - ich meine, siehe eben, direkt bei der Aufnahme dabei zu sein. Ohne Zweifel.

Was ich auch nicht so wie andere gehört habe, das sind schlechter werdende Aufnahmen. Zunächst hatte ich gezögert, mir den HD800 zuzulegen, denn ich kenne das aus meinen „esoterischen“ High-End-Zeiten (... damals, als ich noch an Kabel-Klang glaubte ...): Wird die Kette „zu gut“, dann werden viele Aufnahmen „zu schlecht“ und statt die Musik zu hören, die man mag, hört man, was gut klingt. Das wollte ich keinesfalls wieder haben. Auch Abba soll Spaß machen, oder Deep Purple, und auch Lena (Meyer-Landrut) und so Zeugs. Und das macht es mit dem HD800; mir sogar deutlich mehr als mit dem HD650. Die schlechte Aufnahme stört mich da erstmal nicht. Mono-Musik aus den 30ern; gar knisternd und rauschend? (Marlene Dietrich oder Beechams Zauberflöte bspw.) Und mit einem Saxophon, das wie eine Tröte klingt? Was soll’s? - der Eindruck, ich sei direkt bei einer Aufnahme aus den Anfangstagen der Tontechnik dabei, bleibt ganz lebhaft bestehen.

Was allerdings viel mehr nervt als mit dem HD650, das sind mittelmäßige und schlechte Interpreten und Interpretationen. Einfallslose Musik (bumm-bumm-bumm / hit-hit-hit) tritt als solche sehr deutlich zu Tage und wenn dem „Stimmvermögen“ mit Hall und Effekt auf die Sprünge geholfen werden soll, dann klingt das mit dem HD800 erbärmlich, weil ich’s sehr genau höre, dass da einer nichts kann und aufgemotzt werden soll. Oder anders herum: So das typische Radiogedudel, auch die bekannten Hits der durchaus Guten, ist meist nicht wirklich gut hörbar. Was das Radio - und ein wenig auch der HD 650 - gnädig auf Rhythmus (tak-tak-tak), wohliges Gewummere (bumm-bumm-bumm) und scheinbar schöne Stimme (la-la-la) reduziert, und es dadurch gefällig macht, das entpuppt sich mit dem HD800 als das, was es wohl auch ist: effektheischende Musik, dünn und ohne Substanz bzw. musikalische Finesse.

Natürlich gibt es auch ein paar wirklich schlecht gemachte Aufnahmen, die kaum anhörbar sind. Die konnte und mochte ich aber auch mit dem HD650 nicht hören. (mein Paradebeispiel: Jethro Tulls Aqualung - ich habe lange keine Aufnahme gefunden, die auf einem einigermaßen guten System nicht schrecklich klang, egal ob LP oder CD. Bis dann die DCC-CD kam, für die Steve Hoffman m.W. erstmals überhaupt die originalen Masterbänder verwenden konnte und die richtig klasse ist)

Fazit: Was ich mit dem HD650 schön hören konnte, kann ich mit dem HD800 noch viel schöner hören. Etliches, was ich mit dem HD650 nicht so hören mochte, höre ich mit dem HD800 lieber (v.a. Höhen). Schlechte Interpreten / Aufnahmen bleiben schlecht, die höre ich mit beiden nicht gerne.

Der HD800 bringt - für mich - ganz klar einen enormen Hörgewinn gegenüber dem HD650 (und den fand ich schon nicht schlecht). Besonders schön dabei finde ich: das Musikmaterial wird nicht „wegen Schlechtigkeit“ eingeengt, sondern erweitert sich tendenziell eher. Für mich ist der HD800 ein hochmusikalischer (nicht aber: schönfärbender) KH, der mich mit großer Selbstverständlichkeit und Gelassenheit näher an die Musik bringt.

thomaschek
Katanga
Stammgast
#2062 erstellt: 02. Aug 2011, 17:28
Guter Vergleich. Ich habe auch beide KH hier und sehe das im Großen und Ganzen ähnlich

„Schrille“ Aufnahmen kann ich mit dem 800er sogar besser hören als mit dem 650er, obwohl letzterer doch eigentlich gnädiger damit umgehen sollte

Das hängt wohl davon ab, was man unter "schrille Aufnahmen" versteht. Live CDs sind beispielsweise selten besonders gut aufgenommen und dazu kommen noch die Publikumsgeräusche (Kreischen, Pfeifen, etc.). Hier verzichte ich - obwohl es akustisch passender wäre - auf die deutlich größere Bühne des HD800 und greife wegen der abgerundeten Höhen lieber zum HD650.

- K
sean-xenos
Stammgast
#2063 erstellt: 03. Aug 2011, 18:49
Ich kenne ja nun den HD800 und den HD650 aus eigener Erfahrung und empfinde die Klangsignatur nicht als ähnlich.

Der HD800 ist wesentlich agiler im Hochtonbereich, neigt aber auch eher zur Schärfe.

Umgekehrt hat der HD800 einen recht straffen Bass, während der Bass der HD650 schnell etwas unpräzise und aufgeblasen wirkt.

Der HD 650 wirkt insgesamt wärmer und weniger analytisch als der HD800, in den Höhen eher etwas bedeckt und gedämpft, also eine durchaus andere Klangsignatur.
The_Duke
Stammgast
#2064 erstellt: 08. Aug 2011, 07:50
Dank der tollen Aktion von Sennheiser und Lehmann kam ich jetzt auch in den Genuss und konnte den HD800 am eigenen Leibe erfahren.

Eins vorab. Der Kopfhörer ist einfach der Hammer. So viel Spaß hatte ich noch mit keinem anderen Kopfhörer und ich dachte mein Beyerdynamic DT880 Edition 2005 (600 Ohm) oder MS1 klingt schon perfekt. Tja so kann man sich irren.

Es fing an mit ein paar altbekannten Musikstücken und meinem Beyer. Nach ca. 15 Minuten wechselte ich auf den HD800 und mein erster Eindruck war erst mal ein bisschen ernüchternd, weil mir irgendwie der Bass (das dumpfe) gefehlt hat. Nach ca. 15 Minuten wechselte ich wieder zurück und dabei fiel mir auf, dass beim HD800 definitiv kein Bass oder die Wirkung dessen fehlt, sondern der Beyer einfach nur muffig klingt, so als wäre ein Vorhang vor der Musik.
Nach weiteren 3h wollte ich den Beyer schon gar nicht mehr aufsetzen. Der HD800 bringt einfach dermaßen viele Details ans Tageslicht, das ist schon unglaublich und das bringt er in meinen Ohren auch mit einer musikalischen Überzeugung rüber die ich so noch nicht gehört habe. Die Musik wirkt dabei in keinster Weise statisch sondern quick lebendig. Dieser Kopfhörer macht einfach Spaß und man entdeckt die Musik aufs Neue. Der gestrige Vormittag spielte sich trotz guten Wetter komplett inhouse ab ;). Wie gesagt ich hätte am liebsten den HD800 gar nicht mehr abgenommen.

Pros für den HD800 gegenüber dem Beyer 880:
+ Tragekomfort (bequemer geht eigentlich nicht mehr)
+ Schnelligkeit
+ Klarheit
+ Details
+ Bühne (ja man kann deutlich erkennen wo die Instrumente stehen)
+ viel musikalischer und dadurch einfach runder

Cons:
- der Preis

Fazit: für mich als Laie ist der HD800 einfach „der“ Kopfhörer und Musik hören macht mit diesem tollen Stück Technik deutlich mehr Spaß als mit meinem Beyer oder MS1. Wäre der Sennheiser preislich in einer Region von 500/600€ angesiedelt, hätte ich am Samstag noch eine Bestellung ausgelöst. Obwohl der Sennheiser locker eine Stufe besser ist als der Beyer, rechtfertig das meiner Meinung nach nicht den fast 4-fachen Preis und somit werde ich mich wohl weiter mit meinem Beyer begnügen müssen.

Das Thema Geld ist halt schon immer das Problem beim Thema Hifi gewesen. Gute Sachen kann man schon für relativ wenig Geld bekommen, aber jedes Quentchen mehr muss sehr teuer bezahlt werden. Für mich bleibt Hifi und gerade der Bereich HighEnd leider oftmals eine Abzocke.

Noch ein paar Worte zum Lehmann. Optisch natürlich ein wirklich tolles Gerät aber sorry für mich definitiv nicht den aufgerufenen Preis wert. Ich besitze ja „nur“ einen audio-gd fun und konnte daher schön beide Geräte direkt miteinander vergleichen und um ehrlich zu sein, konnte ich keinen Unterschied heraushören (der Lehmann wurde vom audio-gd fun DAC angesteuert).
Ich denke die größten Einfluss haben der Kopfhörer, das Material, der DAC und zuletzt erst der Verstärker.

Edit: bitte nicht falsch verstehen, der Beyerdynamic ist ein wirklich toller Kopfhörer und ich bin wirklich zufrieden mit ihm aber das Bessere ist des Guten Feind und der HD800 ist unumstritten besser.


[Beitrag von The_Duke am 08. Aug 2011, 18:09 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#2065 erstellt: 19. Aug 2011, 07:57
Entnommen hieraus


Atreides schrieb:

Ich habe den Sennheiser HD 800 noch nicht auf den Ohren gehabt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen beiden nur marginale Unterschiede gibt, wie in dem Artikel angemerkt wurde.


Der Artikel, um den es im anderen Thread ging, fängt übrigens nun auch an durchs Netz zu kursieren, angetrieben zB vom Shure Facebook Auftritt, erreichte mich die Woche gleichlautend selbiger Artikel via headfonics.

Marketingmäßig ist das natürlich eine Kampfansage und starker Tobak. Alle potentiellen HD800 Käufer (wie ich einer bin) geraten natürlich nun in's trudeln und viele werden versuchen, auf dem Weg zum HD800 beim SRH 940 vorbeizuschauen. Ich habe den HD800 in der Probewochenaktion hier gut gehört und habe seinen Sound noch gut im Kopf.

Eine "Verifizierung" (oder Counterreview) obigen Beitrags hier im Forum, wäre natürlich sehr schön, um vielleicht wirklich mal den Unterschied - wie auch immer - klarzustellen.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 19. Aug 2011, 07:58 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#2066 erstellt: 19. Aug 2011, 08:13
hmmmmmm. ich finde den Test seltsam. ich poste mal ein paar Sätze daraus, (die man natürlich auch im Zusammenhang sehen sollte):


The bass sounds the same to me with each headphone



As best I remember the sound of the Sennheiser HD-600 and HD-650 (which I no longer have), the SRH-940 is very similar, very smooth and more-or-less neutral sounding, which may sound bland to people who expect more “punch” or other such things that grab your attention.



The only other headphone I compared the SRH-940 to (a very brief listen) is the B&W P5.


auf den ersten Blick scheint es ein ziemlich schnell geschriebener und verhältnismässig oberflächlicher Test zu sein.....insofern hat er für mich keine besonders grosse Aussagekraft. Vor allem fehlt mir der direkte Vergleich zu anderen "grossen" Kopfhöerern.
Pilotcutter
Administrator
#2067 erstellt: 19. Aug 2011, 08:23

zabelchen schrieb:

auf den ersten Blick scheint es ein ziemlich schnell geschriebener und verhältnismässig oberflächlicher Test zu sein.....insofern hat er für mich keine besonders grosse Aussagekraft. Vor allem fehlt mir der direkte Vergleich zu anderen "grossen" Kopfhöerern.


Unten bei den Kommentaren bestätigt der Autor das auch und legt nochmal nach in dem er nun dazu neigt, zu sagen, der Shure wäre ein Klon des HD600 aber mit gesteigerter Klangqualität annähernd des HD800


This review is just an introduction to and first impressions of the Shure SRH-940 based on a couple of days comparison to the Sennheiser HD-800, the B&W P5 and Phiaton MS-400, plus my memory and notes of the Beyer DT-48E and Sennheiser HD-580/600/650 models. After 8 days of use now, I'm inclined to think that the Shure 940 was intended to be more or less a clone of the Sennheiser HD-600, but with the sound quality raised nearly to the level of the HD-800. The review doesn't go into this in detail, and it's difficult comparing the sound of a conventional design to the HD-800's huge earcups and angled driver design, but to the extent that I can separate out the HD-800's advantage in bigness of ambience and soundstage, I'd say the Shure 940 sounds about as good. And given the price difference, it's a pretty good deal. My main concern for a product at this price point and level of quality (and the physical quality seems very good) is consistency, so that other people who buy them get the sound that I describe or other reviewers describe.
Kakapofreund
Inventar
#2068 erstellt: 19. Aug 2011, 08:45
Dann hat der Tester ja Glück gehabt, wenn er den großen Shure als nahezu gleichwertig empfindet.

Die Testmusik und Vergleichsbasis sprechen nicht gerade für den Autor, aber sei's drum.

Den 940er habe ich leider noch nie probiert.
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