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Warum haben Pro-Ject Plattenspieler keine Endabschaltung ?

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8bitRisc
Inventar
#156 erstellt: 11. Okt 2021, 21:49
Die Kinematik des gezeigten Plattenwechslers (ELAC, PE ??) scheint noch komplexer zu sein als das was man unter einen Dual Wechsler so findet. So eine aus dem Vollen gefräste Automatik kann heute auch keiner mehr entwickeln und produzieren. Selbst das Kurvenrad scheint aus Metall zu sein.

Und der programmierbare Vollautomat hat noch eine ausladende Elektronikplatine an Bord. Das geht heute mit Microcontrollern deutlich kompakter.

Also man könnte einen Vollautomaten mit direkt getriebenen Tonarm und kompakter Elektronik sicherlich eleganter und gleichzeitig kostengünstiger realisieren als mit den Möglichkeiten der damaligen Zeit. Aber leider will man es nicht.
maicox
Stammgast
#157 erstellt: 11. Okt 2021, 22:25
Hallo,

Das Gezeigte "Metall-Gewimmel" stammt von einem Garrard Zero 100 SB. Und ja, so wird es kein Hersteller mehr bauen wollen.

Und ja, sicherlich könnte man es heute viel "einfacher" per Elektronik, z.B. über Servo-Motoren oder ähnlichem verwirklichen.

Meiner Meinung nach wird es aber weder eine rein mechanische Lösung, noch eine elektronische Lösung geben. Den Aufwand möchten und/ oder können die Hersteller heute nicht mehr betreiben. Da wird dann lieber auf "Minimalistisch" oder auf "Marketing-High-End" gesetzt. Damit kann man mehr Geld verdienen (bzw. spart sich Investitionen).

Aber mal Platt: Wer einen Spieler mit (Voll-)Automatik neu kaufen möchte, kann dieses ja gern machen.

Ich persönlich bin nicht "deren" Zielgruppe.

Dazu gehören eher "Neueinsteiger" oder "Wiedereinsteiger" die nicht "basteln" können oder wollen. Und genau diese Zielgruppe(n) haben halt die Qual der Wahl. Da kann dann jeder für sich entscheiden was er sich da kauft.


Ich persönlich stehe halt auf die älteren Geräte aus der "Hoch-Zeit" der 60-90er Jahre. Und dann eher die mechanischen Varianten. Möglichst wenig Elektrik/ Elektronik und ebenfalls möglichst wenig Kunststoff. Möglichst gut verarbeitet, technisch robust, optisch und haptisch meinem Geschmack entsprechend. Ich mag auch lieber die alten Treibrad und / oder "Kombinationsantriebe", oder einen ordentlichen Riemenantrieb. Und ja, ich habe rein manuelle Spieler (sogar ohne Tonarmlift), sowie auch Geräte mit (Voll-) automatischer Bedienung hier stehen.


Aber wie schon geschrieben: Ich bin nicht die "Zielgruppe" dieser "neuen" Plattenspieler. Egal ob mit oder ohne Endabschaltung.
Stefanvde
Inventar
#158 erstellt: 11. Okt 2021, 22:39
Es könnte auch einfach damit zu tun haben das der Markt dafür einfach nicht da ist.

Früher hörte man etwas im Radio.Wenn das gefiel konnte man es als Platte kaufen und anhören,etwas anderes gab es nicht.
Da wurden halt viele Platten gespielt.
Dann kam die CD,man konnte sogar die Trackreihenfolge programmieren, dann die CD Wechsler wo man sogar aus mehreren CDs durcheinander Tracks programmieren konnte.
Selbst das macht doch Heute keiner mehr,zur Partybeschallung läuft einfach der Streamer vom NAS.

Wenn man sich Heute in Ruhe hinsetzt um eine Platte anzuhören hat man Zeit sich um Auflegen,Umdrehen und alles in Ruhe zu kümmern.

Für nur so nebenbei werden ganz andere Arten der Musikwiedergabe genutzt.
dialektik
Inventar
#159 erstellt: 11. Okt 2021, 22:59
Das stimmt, wenn man folgende heutige Nutzer von Platten so einteilen kann:

Viele Junge, die weiterhin mit Platten und Auflegen zu tun haben Automatik und so was Käse - Direkt-Antrieb Pflicht

Nostalgiker, die evtl. noch gerne den Riemen umlegen...

Einsteiger, für die es auch noch Automaten im günstigen Umfeld gibt...

Pragmatiker mit Ansprüchen, wenig im Angebot zu den damaligen Verhältnissen

Wäre schön, wenn es auch wieder Vollautomaten aus der damaligen Zeit mit Qualitätsanspruch weiter verbreitet geben würde...

Höre aber hervorragend Musik mit meinem Halb-Automaten, obwohl ich die Vollautomaten aus der Zeit davor vermisse
maicox
Stammgast
#160 erstellt: 11. Okt 2021, 23:49
Hallo,

Jeder wie er mag! Hauptsache man hat Spaß dabei!
8bitRisc
Inventar
#161 erstellt: 02. Feb 2022, 00:39
Kaum zu glauben. Jetzt hat Pro-Ject doch glatt einen Automatikspieler im Programm.

Der Pro-Ject A1 kommt.

Bei genauen Hinsehen ist aber leicht erkennbar, daß es sich um einen Fehrenbacher Automat handelt. Mal sehen was da noch kommt.
Passat
Inventar
#162 erstellt: 02. Feb 2022, 01:11
Ja, das ist ein optisch veränderter ehemaliger Dual CS 415-2 Ph bzw. aktueller Rekkord F100P.
Hauptunterschied zum Rekkord F100P ist der bessere Tonabnehmer.
Beim F100P steckt ab Werk ein AT3600 drauf, beim A1 ein OM10.

Systemtausch geht bei dem Gerät aber trotz 1/2"-Systembefestigung nicht, da Auflagekraft und Antiskating ab Werk fest und nicht veränderbar eingestellt sind.

Ein Tauschsystem müsste also sowohl die gleiche Auflagekraft benötigen als auch ein identisches Gewicht haben.

Grüße
Roman
8bitRisc
Inventar
#163 erstellt: 02. Feb 2022, 01:27
Also ist der Player wohl für die Zielgruppe welche einen einfach zu bedienenden Automaten sucht, gedacht.
Gut, daß man einen halbwegs brauchbaren Tonabnehmer verbaut hat.

Wahrscheinlich kommen weitere Pro-Ject Automaten (z.B. A2, A3 usw) welche dann auf die größeren Fehrenbacher Modelle basieren.
Skaladesign
Inventar
#164 erstellt: 02. Feb 2022, 02:42
Ein besserer Tonabnehmer ........... ??? ....... gibt es tatsächlich noch schlechtere TA`s unter einem ortofon OM 10 ?
8erberg
Inventar
#165 erstellt: 02. Feb 2022, 08:33
Hallo,

mir fallen genügend ein... Die ganzen kristall- und Keramiksysteme....

Beim 10er System war das Problem der Serienstreuung bei den Nadelträgern.

Beim AT 3600 streut dagegen alles... Man kann Glück haben oder auch Pech.

Peter
einstein-2
Inventar
#166 erstellt: 02. Feb 2022, 08:45
Hallo
Ist o T, aber ich schmeiße es trotzdem hier rein. Ich habe wo gelesen, dass diese Kristall - Keramiksysteme die Idealen Abtastsysteme bezüglich Entzerrung wären, wenn diese Temperaturprobleme nicht wären. 1970 hatte ich einen Dual 1209 mit Keramiksystem neu gekauft. In meinem Zimmer war es im Winter untertags wenn ich bei der Arbeit war sehr kalt. Als ich dann heim kam und den Plattenspieler in Betrieb nahm, war der Klang fürchterlich. Erst als der Ölofen einigermaßen Wärme brachte wurde der Klang immer besser und bei so 22° war er sogar ziemlich gut. Dies so ganz nebenbei.
Passat
Inventar
#167 erstellt: 02. Feb 2022, 11:53

Skaladesign (Beitrag #164) schrieb:
gibt es tatsächlich noch schlechtere TA`s unter einem ortofon OM 10 ? :D


Selbst bei Ortofon

Unterhalb des OM 10 gibt es da noch das OM 5 E und das OM 1 S.

Und Pro-Ject verbaut bei einigen Geräten tatsächlich das OM 5 E.
Z.B. beim Elemental, Juke Box E und T 1.

Grüße
Roman
akem
Inventar
#168 erstellt: 03. Feb 2022, 22:52

einstein-2 (Beitrag #166) schrieb:
Ich habe wo gelesen, dass diese Kristall - Keramiksysteme die Idealen Abtastsysteme bezüglich Entzerrung wären


Nö. Ideal war das nur für die Hersteller von Kompaktanlagen, die sich dadurch die Phonostufe sparen konnten. Allein die Tatsache, daß höhere Frequenzen so stark gedämpft werden, daß es Pi mal Daumen sogar die RIAA-Kurve spiegelt, zeigt doch schon, daß die Abtastfähigkeit miserabel ist. Mein erster Plattenspieler war auch ein Dual mit einem CDS irgendwas Keramiksystem in einer Grundig-Anlage. Bereits bei der zweiten gekauften Platte flog die Nadel regelmäßig aus der Rille, weil es die Dynamik nicht schaffte (war auch eine DMM-Platte, sagte mir damals nur herzlich wenig). Ich hab ihm dann ein MM-System spendiert und eine Phonostufe eingebaut, dann ging das...

Gruß
Andreas
Skaladesign
Inventar
#169 erstellt: 04. Feb 2022, 00:18

8bitRisc (Beitrag #161) schrieb:
Kaum zu glauben. Jetzt hat Pro-Ject doch glatt einen Automatikspieler im Programm...........

.........Bei genauen Hinsehen ist aber leicht erkennbar.......


Spielt mal das Video ab, und achtet mal auf das Headshell. Wenigstens hätte man ja zu Präsentationszwecken den Plastikrand nachbearbeiten können.
Der "Apparat" macht einen extrem billigen Eindruck. Wie kann man denn so was zeigen.

Edit: Zeit :18 - 21 sek.


[Beitrag von Skaladesign am 04. Feb 2022, 00:21 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#170 erstellt: 04. Feb 2022, 00:43
Was mir aufgefallen ist, daß der Gleichlauf in den technischen Daten sehr schlecht ist.
laminin
Inventar
#171 erstellt: 04. Feb 2022, 01:06
Wow & flutter:
Pro-Ject A1: 33: +/-0,27%; 45: +/-0,25%
Dual CS721: ±0,03%/0,018% (DIN bewertet/WRMS) vor 46 Jahren

Man koennte meinen, da waere eine Null hinter dem Komma vergessen, oder das % Zeichen des A1 sollte Promille bedeuten?
Passat
Inventar
#172 erstellt: 04. Feb 2022, 02:41
Mit den 0,27% schafft er nicht einmal die uralte DIN 45.500 aus den 60ern und ist daher nicht einmal HiFi.

Der schlechte Gleichlauf kommt von der feststehenden Tellerachse, imho eine Fehlkonstruktion.
Auch der baugleiche Vorgänger CS 415-2 hatte die feststehende Tellerachse.

Vergleichen kann man den Gleichlauf aber nicht mit dem CS 721, denn das war damals das Topmodell von Dual.
Man muß es eher mit dem damaligen kleinsten Modell vergleichen.
Und schon der alte 430 aus den 70ern mit Miniteller, Reibradantrieb und Keramiksystem schafft < 0,2%.
Und er hatte auch eine mitdrehende Achse.

Pro-Ject hätte imho besser eines der größeren Modelle als Einstieg in die Automatik-Welt nehmen sollen.

Und warum dieser Arm plötzlich als ULM-Arm bezeichnet wird, ist mir auch rätselhaft.
Den Arm gibt es seit 1983, wurde mit dem Dual CS 511 eingeführt.
Damals lief er noch als LM-Arm, da er eine höhere eff. Masse hat als die damaligen ULM-Arme.

Aber auch bei REKKORD wird dieser Arm als ULM bezeichnet.
Von den Rekkord-Modellen hat aber nur der F 400 und M 500 einen ULM-Arm.
Und sogar den Arm des M 600 bezeichnen die als ULM-Arm, dabei ist der Arm mittelschwer und weit weg von ULM.

Der Arm des A1/F100/F110/F300 hat ca. 9g, der des F 400 und M 500 hat 7g, der des M600 hat ca. 12g.

Der Pro-Ject Arm 9cc hat 8,5g, der 9cc Evolution sogar nur 8g, beide wären danach also auch ULM.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 04. Feb 2022, 03:26 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#173 erstellt: 04. Feb 2022, 08:29
Fuck! Verdammte Robotik!
Wo bleibt da das meditative, das entschleunigen, das eintauchen und sich zurücknehmen um dem Tonträger, der Musik, ja dem Künstler mit entsprechender Würde zu begegnen???
Geht ja wirklich alles vor die Hunde...
einstein-2
Inventar
#174 erstellt: 04. Feb 2022, 08:40
Hallo
Wenn dieser Project A1 eine feststehende Tellerachse hat, müsste es sich eigentlich um ein invertiertes Lager handeln, bei welchem die Tellerachse im Chassis feststehend verbaut ist. Oder wie muss ich das verstehen?
Passat
Inventar
#175 erstellt: 04. Feb 2022, 12:03
Nö.
Über die feststehende Achse wird der Subteller gesteckt, da drauf der Plattenteller.
Das wird mit einem Sicherungsring am runterrutschen gehindert.
Die Tellerachse steht aus dem Teller heraus und darüber wird die Platte gesteckt.
Das Mittelloch der Platte reibt also bei drehendem Teller ständig an der Achse.
Der Subteller hat nicht einmal ein Lager, sondern nur eine Messinghülse, die direkt auf dem schmalen Ring um den Dorn reibt.

Feststehende Tellerachse des CS 415-2 (beim A1 ist das identisch):


Der Teil über der Nut steht oben aus dem Teller heraus.
Daran reibt sich das Mittelloch der Platte.
Subteller:
https://i.ebayimg.com/images/g/9FUAAOSwYmVgN3TC/s-l1600.jpg

Die ganze Geschichte ist also so billig gemacht wie es geht.
Da wundern die schlechten Gleichlaufwerte also nicht.

Der uralte 430 dagegen hat ein invertiertes Lager.
Da gibt es eine feststehende Achse, aber die Tellerachse selbst ist mit dem Teller verbunden, dreht also mit.
Die Tellerachse ist hohl und wird über die feststehene Achse gesteckt.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 04. Feb 2022, 12:04 bearbeitet]
Rascas
Inventar
#176 erstellt: 04. Feb 2022, 13:58
Echt jetzt?!

Ich habe etliche Platten, bei denen das Mittelloch relativ stramm auf der Achse sitzt. Die würden bei einer solchen Konstruktion stehen bleiben... Jetzt verstehe ich auch, warum es Berichte über nachgebohrte Mittellöcher gibt.

Dat hät et früher nit jejeven...
einstein-2
Inventar
#177 erstellt: 04. Feb 2022, 14:09
Hallo Passat
Du hast dies toll erklärt, beschrieben. Eines verstehe ich nicht, wie wird der Plattenteller unten abgestürzt? Normalerweise erfolgt dies mit einer Stahlkugel, dies ist bei dieser Konstruktion ja nicht möglich. Kann also nur über ein Axialkugellager, oder Gleitlager erfolgen. Die Welle auf deinem Foto sieht aber so aus, wie wenn oben eine Kugel sitzen würde. Macht aber auch keinen Sinn, weil dann diese Kugel ja oben aus dem Plattenteller herausstehen müsste.


[Beitrag von einstein-2 am 04. Feb 2022, 14:17 bearbeitet]
Passat
Inventar
#178 erstellt: 04. Feb 2022, 15:49
Der Plattenteller liegt ja auf dem Subteller auf.
Und am Subteller siehst du ja die Messingbüche.
Und deren unterer Rand liegt direkt auf dem Metallrand rund um die Mittenachse auf, ohne Kugellager, Gleitlager o.Ä.!
Bzw. der untere Rand der Messingbüchse spielt Gleitlager.

Das Gerät kam Anfang 1994 noch unter der Regie von Schneider auf den Markt.

Beim Vorgänger 415/415-1 kam noch eine mitdrehende Achse und ein richtiges Lager zum Einsatz.
Die Prämisse beim 415-2 kann nur "Kosten sparen um nahezu jeden Preis" gewesen sein.

Grüße
Roman
einstein-2
Inventar
#179 erstellt: 04. Feb 2022, 17:42
Hallo
Das ist ja eine üble weltfremde Konstruktion. Was mich allerdings verwundert ist, dass dieser 415-2 in HIFi- WIKI bezüglich der Gleichlaufschwankungen sehr gute, bis sogar hervorragende Werte hat. Da kann doch was nicht stimmen?
Holger
Inventar
#180 erstellt: 04. Feb 2022, 18:04
Dual selbst gibt in der Bedienungsanleitung des 415-2 einen Wert von 0,12% an.
Passat
Inventar
#181 erstellt: 04. Feb 2022, 18:04
Die Dual-Angaben waren damals 0,12% nach DIN, was für diese Konstruktion schon sehr gut wäre.

Wie jetzt die angegebenen 0,27% zustande kommen müsste man mal Pro-Ject fragen.

Grüße
Roman
einstein-2
Inventar
#182 erstellt: 04. Feb 2022, 18:13
Hallo
Könnte mir vorstellen, dass es sich bei Project noch nicht herumgesprochen hat, dass man bei diesem Plattenspieler die Bohrung in der Schallplatte schmieren muss.😂😂😂😂😂
Haiopai
Inventar
#183 erstellt: 04. Feb 2022, 18:16
Da sieht man mal wieder , Googl kann man nicht trauen .

Zitat aus der Google Beschreibung des 415-2:

"Das Tellerlager und die Tellerachse sind mit Präzision gefertigte Teile aus Deutschland, so dass dem reibungslosen Antrieb des Tellers nichts im Wege steht."


Es wird wirklich jeder noch so üble Schrott bei diesem Vinyl Hype , wieder aus der Versenkung geholt .

Demnächst kommt noch ein Mister Hit zwei 5€ Breitbändern im Deckel und USB Anschluss zum digitalisieren auf den Markt .
einstein-2
Inventar
#184 erstellt: 04. Feb 2022, 18:30
Hallo
Mister Hit von Heletunken, wenn du den noch kennst, dann bist du ,wie ich auch schon älteres Sylvester.😂😂😂😂😂😂
Passat
Inventar
#185 erstellt: 04. Feb 2022, 18:30
Naja, der 415-2 wurde ja nicht aus der Versenkung geholt, sondern er wird seit 1994 durchgängig gebaut.

Jetzt allerdings nicht mehr als Dual, denn Fehrenbacher hat keine Lizenz mehr für die Benutzung des Namens Dual.
Deshalb wurde für die Geräte die Marke REKKORD aus der Taufe gehoben.
Es hat sich nur das Typenschild auf den Geräten geändert.
Aus Dual CS 415-2 wurde REKKORD F 100 und F 100P (P hat ein integrierte Phonostufe).

Und Pro-Ject hat den F 100P jetzt auch im Programm als A1, allerdings leicht modifiziert:
Andere Headshell, Teller und Tonarm schwarz, besseres System (anstatt des AT-3600 das OM 10).

Das Gerät ist ein Plug'n'Play Einsteigergerät.
Daran lässt sich nicht einmal die Auflagekraft und Antiskating einstellen.
Was aber auch nicht ganz so schlimm ist, denn kaum jemand aus der Zielgruppe für das Gerät wechselt jemals den Tonabnehmer.

Das einzig Positive an dem Gerät:
Es wird in Deutschland produziert und erhält hier Arbeitsplätze.

Das muß man leider so hart sagen.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 04. Feb 2022, 18:33 bearbeitet]
Haiopai
Inventar
#186 erstellt: 04. Feb 2022, 18:39
Ich weiß Roman und einige scheinen der Firma Dual auch was gutes tun zu wollen , indem sie bei Hifi Wiki alle ursprünglichen Preise entfernt haben für die Modelle , die schon zu DM Zeiten existierten .

Ist vielleicht auch besser so , weil es dem Einen oder Anderen wohl sauer aufgestoßen wäre , dass ein 505-4 beispielsweise zu DM Zeiten eines der günstigsten Modelle war und für 498 DM feil geboten wurde , zu Euro Zeiten wurden daraus dann bis 799€ .

Der Dual Pro ject wird übrigens in Österreich schon angeboten .

Automat A1

Und der Preis ist heiß

P.S. Das Dual Original kostet 278€
Passat
Inventar
#187 erstellt: 04. Feb 2022, 18:50
Der erste 505 kostete UVP anno 1980 sogar nur 298,- DM.

Viel geändert hat man bis zum 505-4 nicht:
- andere Zarge
- andere Headshell
- anderer Tonabnehmer
- anderer Plattenteller
- kleinere optische Sachen

Der 505-4 kostete auch einen akzeptablen Preis, bis Sintron den Vertrieb übernahm.
Der Vertriebswechsel hatte eine sehr deutliche Preissteigerung zur Folge.

Grüße
Roman
8bitRisc
Inventar
#188 erstellt: 05. Feb 2022, 01:33
Von den 505er Duals wurde der -4 wohl am längsten gebaut. Laut Hifi-Wiki kam er bereits 1990 auf den Markt und wurde bis zum Auslaufen der Dual Lizenz von Fehrenbacher gebaut.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben (evtl. Dual Board), daß der 505-4 im Laufe der Jahrzehnte immer weiter abgespeckt wurde. Bin mir da aber nicht sicher.

Schade, daß man sich damals bei der 5er Serie ausgerechnet für den 505er als ewigen Klassiker entschieden hat. Ich hätte hier den 510er oder 521er bevorzugt.


[Beitrag von 8bitRisc am 05. Feb 2022, 01:35 bearbeitet]
Passat
Inventar
#189 erstellt: 05. Feb 2022, 01:57
Die gabs damals aber schon nicht mehr.
Als der erste 505 auf den Markt kam, gabs schon den 522.
Und teilweise wurde er wegen gesetzlicher Vorgaben abgespeckt.
Anfangs hatte er noch im Tellerrand einen Bleiring drin.
Blei wurde dann aber im Zuge von ROHS weitgehend verboten, so das man den Bleiring wohl durch ein im Durchmesser passendes Stromkabel ersetzt hat.
Man hat auch die anfängliche Gummimatte durch eine Filzmatte ersetzt.
Die ersten 505-4 hatten auch noch einen schwarzen Tonarm.
Und Anfangs wurde noch das ULM 68 E verbaut, später dann das OM 10.
Das ULM 68 E liegt qualitativ zwischen OM 10 und 20.

Der 505 war auch von 1983-1986 gar nicht in Deutschland im Programm.
Er hat in der Zeit aber wohl positive Kritiken in der HiFi-Presse in Großbritannien bekommen, so das man den mit dem Label "Audiophile Concept" auch in Deutschland wieder ins Programm genommen hat.

Zum 415-2:
Das ist wohl das Finale der Abspeckversuche gewesen.
Schon unter der Thomson-Ägide 1983 kam dessen Tonarm ins Programm, damals auf dem CS 511.
Später gabs dann auch die schlimmen und weitgehend vergessenen Plastikgurken 21xx und danach die 4er.
Den ersten 415 gabs sogar als Halbautomat 410.
Mit dem 415-1 hat man dann dieses Katastrophenchassis mit feststehender Mittelachse eingeführt.

415-2 und 435-1 sind übrigens bis auf eine Kleinigkeit baugleich:
Beim 435-1 lassen sich Auflagekraft und Antiskating einstellen.
Den CS 415-2 gabs auch als CS 420.
Einziger Unterschied: Midiformat.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 05. Feb 2022, 01:59 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#190 erstellt: 05. Feb 2022, 02:18
Danke Roman für die ausführlichen Informationen.
Da habe ich wieder was dazugelernt.
Von diesen Vollautomaten aus der Thomson, Schneider oder was auch immer Zeit scheint wohl nur der 455 halbwegs brauchbar zu sein. (jetzt der REKKORD F400 ??)
Der letzte echte große Dual Vollautomat war wohl der 741.
Die Modelle 610Q, 620Q und 630Q kann ich nicht zuordnen. Zumindest gab es hier noch Direktantrieb + Halb-/Vollautomatik. Ob das allerdings noch echte Duals sind weis ich leider nicht.
Parallel zu den 4xx Vollautomaten gab es nur den 505er und den CS-5000. Die späteren Golden 1, Golden Stone und 750er basieren nach meinem Kenntnisstand alle auf den 5000er; sind also keine vollständigen Neuentwicklungen.
Aber ich drifte hier gerade zu sehr in Richtung Dual ab.
Blechdackel
Inventar
#191 erstellt: 05. Feb 2022, 17:32
Nicht zu vergessen die CS 503-1(1987 - 1990) und CS 503-2(1990 - ca. 1994/95). Mit gleichem Subchassis und Tonarm wie der CS 455, aber mit anderem Zargendesign und automatischer Endabschaltung. Ein kleiner konstruktiver Vorteil gegenüber dem 455; der Antriebsmotor ist nicht am Subchassis montiert, sondern links vor dem Chassis auf der Bodenplatte. Meine Vermutung ist, um sich von den Project und Rega Spielern, die in den 90ern die Hifi Studios mit ihren automatiklosen spartanischen Konzepten eroberten, abzuheben, setzte man bei Fehrenbacher stärker auf die Vollautomaten als Alternative für eine komfortbewusste Käuferschaft, die einfach nur Vinyl hören wollte bzw. möchte.

Der wirtschaftlichen Übersicht über der Typenvielfalt wegen, nahm man vermutlich Mitte der 90er, den CS 503-2 und den Halbautomat CS 450 aus dem Programm. Alfred Fehrenbacher rechnete damals noch nicht mit dem nachhaltigen Boom, der im Laufe der 2000er Jahre einsetzen sollte. Leider blieb aber um etwa 2001/2002 der CS 750-1 auf der Strecke.

Heiko
8erberg
Inventar
#192 erstellt: 05. Feb 2022, 22:42

8bitRisc (Beitrag #190) schrieb:

Die Modelle 610Q, 620Q und 630Q kann ich nicht zuordnen. Zumindest gab es hier noch Direktantrieb + Halb-/Vollautomatik. Ob das allerdings noch echte Duals sind weis ich leider nicht.

War es. Das Chassis entspricht den 5xx und späteren 4xx Modellen.
Der Motor kam auch aus St. Georgen von Papst.
Die Dreher gab es ähnlich auch als SABA und Telefunken.


Parallel zu den 4xx Vollautomaten gab es nur den 505er und den CS-5000. Die späteren Golden 1, Golden Stone und 750er basieren nach meinem Kenntnisstand alle auf den 5000er; sind also keine vollständigen Neuentwicklungen.
Aber ich drifte hier gerade zu sehr in Richtung Dual ab.

Nö, die 6xx Modelle gab es noch aus 2xxx Serie bis zur Schneider-Pleite.
Da wurden leider die Werkzeuge weggeschmissen als das Werk geräumt wurde
Es blieben nur die in St. Georgen bei Fehrenbacher vorhandenen Werkzeuge für die 4xx und die großen Riemenhalbautomaten.
Damit hat man dann über 3 Jahrzehnte einfach weitergefreggelt.

Peter
Blechdackel
Inventar
#193 erstellt: 06. Feb 2022, 00:48
Die Schneider Insolvenz war erst 2002. Und die 2xxxer Spieler wurden schon etwa 1988 eingestellt und dann kamen die 415 bis 455 Modelle.
1993 übergab Schneider die Montage an Fehrenbacher, als die Dual GmbH eine 100 % Tochter der Schneider Rundfunkwerke zum Hauptstandort in Türkheim verlegt wurde.

Heiko
Passat
Inventar
#194 erstellt: 06. Feb 2022, 01:42

Blechdackel (Beitrag #193) schrieb:
und dann kamen die 415 bis 455 Modelle.


Du vergisst den 410.
Es gab damals noch wie in alter Dual-Tradition jedes Gerät als Halb- und als Vollautomat.
410 = Halbautomat, 415 = Vollautomat
430 = Halbautomat, 435 = Vollautomat
450 = Halbautomat, 455 = Vollautomat

Die Halbautomaten hat man später eingestellt.

Und einige der 3000er, die es für die Midi-Anlagen gab, nutzen auch die Plattform des 410/415.

Grüße
Roman
8bitRisc
Inventar
#195 erstellt: 06. Feb 2022, 02:05
War der TT-903 von Grundig eigentlich auch ein Dual 4xx ??

Hier mal ein Link.

Der sieht auf dem Foto richtig gut und gar nicht billig aus.
laminin
Inventar
#196 erstellt: 06. Feb 2022, 02:37
Wenn man den verschiedenen Angaben im Internet trauen darf, war der Grundig TT-903 ein Zukauf von Dual auf der Basis des CS-450, aber - neben goldener Faerbung - mit einem MC System an einem ULM Tonarm, dessen Kombination von einigen nicht als der grosse Wurf angesehen wurde. Das Ortofon X1-MC war ein High Output Typ, da die zugehoerigen Fine Arts Verstaerker A-903 keinen MC Eingang hatten. Da Nadel nicht austauschbar und Aufarbeitung (vermutlich) teuer, sind anscheinend von den Benutzern eine ganze Reihe auf MM umgeruestet worden.


[Beitrag von laminin am 06. Feb 2022, 03:24 bearbeitet]
Passat
Inventar
#197 erstellt: 06. Feb 2022, 03:53
Auf Basis des Chassis des 450/455 gab es jede Menge OEM-Modelle.

Im Dual-Board wurde das mal zusammengetragen:
https://www.dual-boa...ps%2B8000#post965154

Nicht erschrecken, die Liste ist sehr lang!

Grüße
Roman
8bitRisc
Inventar
#198 erstellt: 06. Feb 2022, 13:27
Sehr interessanter Link.

Da tauchen dann die damals noch bekannten Namen wie Telefunken, Nordmende & Co. auf welche unter ihren Namen dann letzten Endes Dual Technik anboten.

Auffällig finde ich, daß dort auch Dualtypen wie z.B. 630Q, 620Q, 530, 525 aufgeführt sind. Die zwei erstgenannten hatten Direktantrieb. Ist der mit dem 4xx Chassis überhaupt möglich ?
Und alle genannten Typen hatten eine Bedienung über Tipptasten an der Front. Auch das findet man ansonsten bei den 4xx Modellen nicht. Ich kenne die 4xx Modelle nur mit den ungünstig angeordneten Bedienelementen unterhalb des Tonarms.
8erberg
Inventar
#199 erstellt: 06. Feb 2022, 17:14
Hallo,

ja. Das Chassis beim 455 & Co. ist so aufgebaut das man noch heute ein EDS 910 montieren könnte....

Automatik wie Lift wurden damals über Magnetschalter betätigt, siehe https://www.hifi-arc...20Service/630-06.jpg

Peter
8bitRisc
Inventar
#200 erstellt: 06. Feb 2022, 18:33

8erberg (Beitrag #199) schrieb:
Hallo,

ja. Das Chassis beim 455 & Co. ist so aufgebaut das man noch heute ein EDS 910 montieren könnte....

Automatik wie Lift wurden damals über Magnetschalter betätigt

Sehr interessant; man hätte sozusagen die Möglichkeit auf Basis des 4xx Chassis ein anständigen Vollautomaten mit Direktantrieb zu bauen. Schade, daß Fehrenbacher diese Möglichkeit seit Jahrzehnten nicht nutzt. Das größte Problem dürfte sicherlich der nicht mehr erhältliche EDS 910 sein.
Passat
Inventar
#201 erstellt: 06. Feb 2022, 18:45
Der Urahn der Serie ist übrigens der Schneider 6200 PL.
Das ist das erste Gerät, bei dem das Chassis zum Einsatz kam.

Bei den anderen Geräten hat man nur jeweils ein anderes Haus drum herum gebaut.

Das Kunststoffgehäuse hat man wohl aus Kostengründen aufgegeben.
Beim Holzchassis braucht man nur eine Spanplatte und eine CNC-Oberfräse.
Dann den Kram noch anmalen oder folieren, fertig ist die Zarge.

Grüße
Roman
Skaladesign
Inventar
#202 erstellt: 06. Feb 2022, 19:22

Passat (Beitrag #201) schrieb:

Beim Holzchassis braucht man nur eine Spanplatte und eine CNC-Oberfräse.


Na so kompliziert ist die Zarge ja nu auch nicht, das man da den Roboter dran lassen muss. Das können heute noch Tischler mit Minimalprinzip
akem
Inventar
#203 erstellt: 06. Feb 2022, 21:02

Skaladesign (Beitrag #202) schrieb:
Das können heute noch Tischler mit Minimalprinzip :prost

Aber nicht so schnell, so genau und vor allem so billig...

Gruß
Andreas
Skaladesign
Inventar
#204 erstellt: 07. Feb 2022, 11:06
Es ist ein Irrglaube, das die cnc es billiger machen kann.
Diese kostet mehr als das zehnfache einer Formatkreissäge. Aus diesem Grund ist auch der Gemeinkostenzuschlag für Afa 10 x so hoch.
Eine einfache Zarge auf der Cnc zu fertigen, macht das Werkstück eher teurer.
einstein-2
Inventar
#205 erstellt: 07. Feb 2022, 11:23
Hallo
Schon klar, aber eine Formatkreissäge alleine reicht nicht. Für die Innenkontur, Bohrungen benötigt man dann wieder eine Frässchablone und diese muss pro Bauteil passgenau auf diesem befestigt werden. Und dann muss das Ganze mit einer Handoberfräse abgefahren werden. Und diese schafft die benötigte Fraßtiefe auch nicht auf einmal.
8erberg
Inventar
#206 erstellt: 07. Feb 2022, 11:34
Hallo,

denke die werden eh nicht beim Fehrenbacher gefertigt.
Wenn der Zulieferer bereits einen guten Maschinenpark hat ist das doch alles Kaffeesatzleserei.

Ich hol mir ein Angebot für Losgröße x von 3-4 Anbietern und fertig. Wo ist das Problem?

in der Ausbildung zum Industriekaufmann lernt man das im 2. Lehrjahr

Peter
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