Der Classic-Rock-Stammtisch

Ich höre auch nichts "untypisches", ich bin bei Musik die ich nicht kenne immer neugierig und höre sie mir an.
Allerdings habe ich bei Volksmusik, Märsche, Chöre und sowas festgestellt das mir diese Musik nicht gefällt.
Also falls jemand Interesse hat, davon habe ich gerade etwa 1100 Schallplatten aussortiert, natürlich sind sie zu verschenken.

Gruß Jörg

@höanix
Ohje - 1100 Schallplatten mit Volksmusik, Märschen und Chören ??
Wie hat denn so viel Sondermüll in Deinem Haushalt entstehen können?
Es gibt ja in jeder Sammlung ein paar "Irrläufer" - und wenn sich der musikalische Geschmack dramatisch ändert, kann ich mir auch vorstellen, dass da dann eine größere Anzahl an Platten dumm rumsteht. Aber 1100 Scheiben?????

Wenn man einen Spitzboden von 20 x 4 Metern hat der nur als Abstellraum genutzt wird kann sowas passieren. Das meiste sind Erbstücke die in Kartons verpackt mitgeschleppt und dann abgestellt und vergessen wurden. Jetzt muss ich dort leer räumen dadurch sieht es hier etwas unordentlich aus. Allerdings gönne ich mir die Zeit und sehe nach was in den Kartons drin ist. Was weg kann wird rigoros aussortiert, die ersten 4 m³ Sperrmüll sind schon weg. Eine komplette Etage unterm Dach wo sich eigentlich nie jemand aufhält hat gewaltige Nachteile. Man kann alles erstmal abstellen ohne zu sortieren, der Platz ist ja da. Und wenn man anfängt zu sortieren verliert man schnell die Lust weil es so viel ist. Dieses Mal habe ich mir aber vorgenommen das bis zum Ende durchzuziehen, wird zwar etwas länger dauern aber die bisherigen Erfolge machen Mut. Mal sehen vielleicht werde ich ja auch mit kleinen Erlösen durch die Kleinanzeigen belohnt.

PS: Es sind auch etwa 300 Sampler aus dem Popbereich und ca. 70 Kinderhörspiele dabei, nicht alles nur Volksmusik.

Na dann - viel Spass beim Aufräumen.....

Zu Bela's Geschmacksverirrungen kann ich auch ein paar "untypische" Songs beitragen - da gibt's natürlic auch hauptsächlich biographische / sentimentale Gründe, warum die in meiner Sammlung tatsächlich noch immer vorhanden sind. Mal sehen, ob ich das mit dem Verlinken auch so toll hinkriege:

Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen

Big Band Swing findet sich ansonsten nicht, in meinem Regal. Aber "Swinging Safari" von Bert Kaempfert, das war mein wichtigstes audiophiles Erlebnis. Als damaliger stolzer Besitzer einer Grundig Kompaktanlage (nach HIFI DIN 45500 !! ) mit Dual-Plattenspieler und Kugelboxen, durfte ich bei 'nem reichen Menschen mal eine Tannoy Westminster hören - "Swinging Safari" in voller, unverzerrter Lautstärke - und ich kriegte den Mund nicht mehr zu.

Swinging Safari

Und Nummer Drei - nicht ganz so alt (2002) - richtungsmäßig völlig unpassend in meiner Sammlung,
aber - was für ein Knaller:

Las Ketchup

Puh, ich höre so viel abwegige oder für meine Kern-Sammelgebiete untypische Musiken, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll. Vielleicht als Beispiel das hier, weil aktuell: Zur Zeit pflüge ich mich etwas durch asiatische Populärmusik. Sehr lustig ist der Sampler Asian Takeaways mit Pop Songs aus Hong Kong, Korea, Malaysia und Singapore. Oder audiophile SACDs von Sängerinnen wie Joanna Wang aus Taiwan, Susan Wong aus Hong Kong oder Aiza Seguerra von den Philippinen, die ich von meinen Asien-Reisen mitgebracht habe. Der Hit Lemon Tree von Fool's Garden auf Mandarin ist schaurig-schön.

Aber peinlich ist mir davon nichts.

Wie ist denn der Klang deiner chinesischen CDs?
Bei meinen habe ich das Gefühl das sie stellenweise übersteuert sind und verzerren.

arnaoutchot (Beitrag #22781) schrieb:

Vielleicht als Beispiel das hier, weil aktuell: Zur Zeit pflüge ich mich etwas durch asiatische Populärmusik.

Oh, das hat mich an diese äußerst exotische CD aus meiner Sammlung erinnert:

Alicia Kao
The Collection of Kao Sheng-Mei (8) 1987
Ich habe zwar absolut keine Ahnung von Pop aus Taiwan, aber rein gefühlsmäßig würde ich das als Popschlager definieren. Die Scheibe ist von 1987 und ich habe sie mal auf einem Flohmarkt ergattert. Es klingt gewöhnungsbedürftig und so lieblich wie ein zu süßer Pflaumenlikör, aber hergeben würde ich die Scheibe dennoch niemals.
Den Namen der Sängerin sowie den Albumtitel konnte ich erst durch eine umfangreiche Netzsuche ermitteln, sie sind auf der CD nur in Landessprache verfasst. Laut Allmusic gibt es aus dieser "Collection of Kao Sheng-Mei" insgesamt 20 Folgen. Die Frau hat aber auch insgesamt verdammt viele Platte gemacht.

Aber auch ansonsten ist auch mir nichts peinlich an Musik. Dadurch, dass auch ich für alles ein offenes Ohr habe und auch aus den meisten Genres mindestens mal einen Song habe, den ich richtig gut finde und zudem nahezu ein Jahrzehnt auch beruflich damit zu tun hatte, kenne ich null Berührungsängste. Ich nehme auch jeden Musikhörer und Fan eines jeden Genres erstmal ernst und spotte nicht über ihn. Ich habe viele Jahre lang beruflich mit Schlager- und Volksmusikfans/-Freaks/-Liebhabern zu tun gehabt. Die sammeln teilweise mindestens härter, als viele andere. Auch kenne ich einige Deutschrap- Fans, ein ehemaliger Arbeitskollege von mir war Drummer in einer Deathmetal- Band, aber ebenso Fan von 80er Jahre Rock. Außerdem habe ich mal Karl-Heinz und Bernd, alias die Amigos persönlich kennegelernt. Echt nette Typen, die ihr Business lieben und ebenso ernst nehmen. Und zu guter Letzt ist einer meiner ex- Chefs ein Bekannter von Andrea Berg und ihrem Manager. Man kennt sich gut und er war auf ihrem Polterabend. Sie war bei uns im Markt damals mehrmals zur Autogrammstunde. Etc, etc, etc.
Und ganz ehrlich: In jedem Genre gibt es Ausfälle und Künstler, die irgendwie trashig sind. Ich finde Gary Glitter z.B. unterirdisch. Die Teens auch. Einige Hairspray- Metal Acts gehen auch gar nicht. Nur um mal auf des Thema des Threads zurückzukommen.

höanix (Beitrag #22782) schrieb:

Wie ist denn der Klang deiner chinesischen CDs? Bei meinen habe ich das Gefühl das sie stellenweise übersteuert sind und verzerren.

zB die Susan Wong mit 511 (Evosound SACD MCh 2009) klingt vorzüglich, gestern tatsächlich gehört. Das Mastering ist zwar asientypisch recht laut, aber Verzerrungen konnte ich keine feststellen. Selbiges bei Joanna Wang, hier The Things We Do For Love, Sony Taiwan SACD Stereo 2011). Beide referenzieren übrigens zum Classic Rock mit Cover-Versionen von 10cc, Steely Dan, Carole King, Cat Stevens, Joe Cocker etc., deswegen traute ich mich auch, sie hier zu erwähnen.

Es sind nicht alle schlecht, ich muss nochmal kontrollieren.
Gleich wenn die LP durch ist werde ich mal wieder eine hören, ist aber kein asiatischer Interpret.

Ach so, Du meinst in China produzierte CDs westlicher Künstler ? Das hatte ich uU nicht richtig verstanden. Ja, da ist viel Schrott dabei, vor allem wenn sie lustig audiophile Etiketten auf die CDs kleben wie XRCD, HDCD, DSD Mastering etc., was alles nicht stimmt. Da wäre ich sehr vorsichtig !

Die beiden Damen oben sind echte SACDs aus Hong Kong bzw. Taiwan, das merkt man auch gleich am Preis, die waren nicht billig, auch in Asien nicht .

arnaoutchot (Beitrag #22786) schrieb:

Du meinst in China produzierte CDs westlicher Künstler ?

Auch, aber nicht nur, ich habe auch CDs von asiatischen Künstlern und da sind einige bös übersteuert.
Macht aber nichts, das mit dem "Es klingt gewöhnungsbedürftig und so lieblich wie ein zu süßer Pflaumenlikör" beschreibt es ganz gut.
Von daher muss ich mir die Scheiben nicht noch mal besorgen.

arnaoutchot (Beitrag #22762) schrieb:

Über die schreckliche Barabara Streusand müssen wir zu gegebener Zeit nochmals sprechen ...

Höre dir diese CD an und wenn du dann noch immer der Meinung bist, dass ist nicht die beste Pop Sängerin aller Zeiten...(dann ist dir nicht zu helfen... ) Diese Stimme, rein Signature, wie Knopfer oder Clapton auf der Gitarre. Die singt eine Note und ich weiß wer da singt. Und ein Timbre das einem vom Sessel haut! Wenn die Konzertkarten nicht so teuer wären!
OK, Classic Rock wird schwierig, aber der Michael drückt ab und zu ein Auge zu...

Gehört das jetzt noch zu den von Bela abgefragten Geschmacksverirrungen ??

Käbbdn (Beitrag #22789) schrieb:

Gehört das jetzt noch zu den von Bela abgefragten Geschmacksverirrungen ?? :D

Für Belas Abfrage wurde es als Benutzereingabe in Listenform bereits für die Nachwelt entsprechend dokumentiert.

Das ganze Zeugs in den letzten Beiträgen käme mir im Leben nicht in den Player, sind ja grauenvolle Sachen dabei, wie kann man das nur hören und dann auch noch im Klassik Rock Thread Gong geht ja gerade noch (habe selbst 3CDs von denen, aber wirklich gut gefallen nicht wirklich) aber andere Sachen sind...naja, für mich nichts.

Das ist ja gut, dass wir hier Stammtischbrüder haben, die so geschmackssicher sind. Ich sag nur Marillion ... Zeig uns doch mal Deine Liste analog des Musters von Bela. Einfach nur kritisieren ist etwas einfach !

@Chriss: Ich werde mir die Streisand at the VV mal anhören, wenn ich der ausreichend starken psychischen Verfassung dazu bin . Hat mein Streamer. Du magst die Dame, dann ist ja alles gut und richtig !

Moin

Man kann ja von Barbra Streisand und ihrer Musik ja halten was man will, aber singen kann die Dame wirklich.
Da gibt es nix, da hat der chriss schon recht.
Das sollte man, ungeachtet des eigenen Geschmacks, schon erkennen bzw. hören können.

Jo, singen kann sie. Ist das denn ein Kriterium für Classic Rock?

Ich hab jetzt mal reingehört, ja, singen kann sie natürlich, meins ist es jedoch nach wie vor nicht. Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Und ja, Classic Rock ist es natürlich nicht ... also dann bitte langsam wieder mehr Rock änd Roll !

arnaoutchot (Beitrag #22792) schrieb:

Das ist ja gut, dass wir hier Stammtischbrüder haben, die so geschmackssicher sind. Ich sag nur Marillion ... Zeig uns doch mal Deine Liste analog des Musters von Bela. Einfach nur kritisieren ist etwas einfach !

Warum, man kann über Marillion sagen was man will, nur nicht daß sie schlecht sind, ob einem nun die Fish Ära oder die Hogarth Ära besser gefällt,
sie machen und machten gute Musik, dem einen gefällt es, dem anderen nicht, jedenfalls ist es Rockmusik.
Was die Liste betrifft, die würde bei mir ziemlich dünn ausfallen, weil ich viele Sachen einfach nicht hören möchte und mir persönlich nicht gefällt.
Ich höre ausschließlich Klassischen Rock, Psychedelic Rock und etwas Blues Rock und auch manches an Jazz Rock, höre keinen Radio und Hitparaden kommen mir auch nicht aufs Ohr. Die für mich beste Rockmusik wurde ab 1967 bis anfangs der 80er Jahre gemacht, sicher gab es danach auch immer wieder mal gute Bands, aber dieser Zeitraum ist für meinen Musikgeschmack der beste und produktivste und ja, möglich das ich da sehr eng begrenzt bin, aber ich mag einfach keine Sekunde meines Lebens mit für mich schlechter Musik verschwenden....

"Woman in Love" von Barbara Streisand war mit eine meiner allerersten Singles meines verflossenen Teenager-Lebens.... .... glaube, zusammen mit "Fade To Grey" von Visage, "Stand And Deliver" von Adam Ant sowie -neben einigen weiteren- "Shadows Of The Night" von der damals göttlichen Helen Schneider....

Gebe zu, im Gegensatz zum Schneiderlein hat mich diese Streisand-Single damals nicht zu "mehr" bewogen.... hab' mir aber vor kürzerer Zeit dann doch das dazugehörige Album dazu besorgt und muss sagen: ist schon gut gewesen, damals wie heute, die hat was....

Richtig.....Helen Schneider......die fand ich damals auch Klasse. Also, eigentlich nur ihre Scheibe "Schneider with the Kick".
Lange nicht mehr gehört - also seit damals nicht mehr - aber meiner Erinnerung nach durchaus rockig, und hier im Thread nicht fehl am Platz.
Dann kann ich mich noch düster an den Nachfolger "Exposed" erinnern, wo sich dieses typische früh-80er Soundbild wiederfand, das schon -zig vielversprechende Alben verhunzt hatte, und das sich noch hartnäckig einige Jahre hielt.
Im Unterschied zu Nina Hagen verschwand Helen Schneider komplett von meinem Radar - die Hagen hatte mit "Nina Hagen Band" einen richtigen Kracher gelandet, an den sie auch nie wieder rangekommen ist - und leider ist auch "Schneider with the Kick" nicht mehr aufzufinden, auf meiner Schaluppe - die würde ich gerne mal wieder hören.......

Also mir hatte es Inga Rumpf mit Frumpy angetan. Und natürlich auch noch ihr Kurzauftritt bei Udo's Ballhaus Pompös

Also ich fahre auch heute noch ab auf:
- Middle Of The Road
- Suzi Quattro
- Mud
- Les Humphries Singers

Petula Clark, Dusty Springfield und Sandy Shaw sind eine eigene Klasse ihrer Zeit.

Susan Wong wird belächelt ob ihre Interpretationen, aber Stimme und Performance haben es in sich. So hoch wäre Joe bei You are so beautiful gerne gekommen.

Udo Jürgens hat sehr gute Texte gehabt. Mit Sicherheit ein Top Musiker.

Gitte oder Wenke sind begnadete Jazz Interpretinnen, könnten damit kein Geld verdienen. Als kleiner Junge habe ich die gerne gehört. Bin quasi mit dem deutschen Schlager der 60ziger groß geworden. Marianne Rosenberg hab ich vergessen, auf die fahr ich voll ab, auf die alten Sachen.

Alles gar nie nicht peinlich. Die Gute Fischer wäre peinlich........aber die hört ja keiner von den alten Herren hier.

Happy Weekend

Käbbdn (Beitrag #22798) schrieb:

verschwand Helen Schneider komplett von meinem Radar

Tröste Dich.... von meinem "Radar" ist sie zwar NIE verschwunden..... .... aber das hat mir auch nix genutzt.... .... nach den beiden von Dir verlinkten Alben gab es 1983 noch ein weiteres "Kick"-Album mit dem vielsagenden Titel "Breakout". Meine persönliche Lieblingsscheibe, die Kaufcassette (Plattenspieler lief in der Zeit nicht bzw. taugte nix) lief bei mir ungelogen mindestens einmal am Tag und das über drei Monate.... .... Ende der Geschichte: im November 1983 mit Gipsbein (!) und meinem 6 Jahre älteren Bruder von Bremen nach Hamburg ins CCH gefahren (also er ist gefahren , ich war da zarte 16), und dort das erste und leider auch letzte "Kick"-Konzert gesehen.... Glaube, verwackelte Fotos von dem Gig liegen heute noch in einer Fotobox..... Schön war's....

Leider hat sich Helen Schneider mit dieser "Breakout"-Scheibe vom Rockkbuisiness verabschiedet, der Albumtitel war also "Programm". So groß, dass ich mich nun für Kurt Weil oder sonstige Musical-Sachen aus ihrem im weiteren Karriereverlauf erwärmen konnte, war der "Liebe" dann leider doch nicht, dann clicke ich mich heute lieber noch mal durch ihre YT-TV-Auftritte aus der Zeit. 1988 gab es noch mal ein halbgares Pop-Album mit dem Titel "Back On Track", und vor einigen Jahren habe ich sie zumindest noch mal in einem kleinen Konzert gesehen, als sie einige "Standards" mit kleiner Band zum Besten gegeben hat... inkl. einer netten Reminiszenz an "Rock'n'Roll Gypsy", ihr "Türöffner in Deutschland", wie sie das Ganze von damals heute sieht.



... muss man wahrscheinlich selbst damals in der Pubertät live miterlebt haben, um da heute immer noch drauf abzufahren.....

TomGroove (Beitrag #22799) schrieb:

Also mir hatte es Inga Rumpf mit Frumpy angetan.

Ist leider, leider lange Zeit völlig an mir vorbeigegangen, habe ich erst sehr spät für mich "entdeckt" (Frumpy, Atlantis, einige Solo-Sachen). Eine Woche vorm "Corona"-Shutdown Anfang März erstmals live gesehen, in Achim nahe Bremen. Was soll ich sagen: HAMMER, und das noch in dem Alter.... genial!

Bei der Frage "Beste Rock-/Bluessängerin (Lebend):...." aus dieser Umfrage musste ich auch unweigerlich wieder mal an Chrissie Hynde denken....

Da trifft es sich ja gut, dass die Pretenders ein neues Album am Start haben: "Hate For Sale". Sehr "oldschool"....





Auch die Pretenders stehen immer noch auf meiner "imaginären Liste" der Bands, die ich zumindest einmal im Leben live gesehen haben möchte....



PS: trotz formal eigentlich zu hoher Kompression (DR 6) für meine Hörgewohnheiten macht das neue Pretenders-Album auch bei gehobener Zimmerlautstärke richtig Laune, wie ich gerade erfolgreich getestet habe, richtig schön "rotzige" Produktion.... .... kann man ja auch mal sagen, habe da bei neuen Scheiben eher selten einen Positiv-Effekt. Album dauert auch nur schlanke 30 Minuten....

Diese "imaginäre Liste der Bands, die ich zumindest einmal im Leben live gesehen haben möchte.........", die finde ich interessant.
Bei mir ist die inzwischen sehr kurz:
Wenn ich mal die rausstreiche, wo's keinen Sinn mehr macht, darüber überhaupt nachzudenken ( Hendrix, Beatles, Doors.....), und diejenigen, die ich tatsächlich schon live erleben durfte, bleiben nicht mehr viel übrig. Und da sind dann ein paar große Namen dabei, die halt ihre beste Zeit schon lange hinter sich haben, und nun nur noch hauptsächlich wegen des großen Namens Konzertbesucher anziehen, weniger wegen der abgelieferten Qualität.
Das sind dann auch meistens große Hallen oder Open-Airs - da mag ich sowieso nicht mehr hin, da ist mir dann eine unverbrauchte Band in 'ner kleineren Halle zehnmal lieber - auch wenn sie keinen so großen Namen hat.
Um mal ein Beispiel zu nennen: Lynyrd Skynyrd hab' ich nie live gesehen. Um den großen Namen auf der imaginären Liste abzuhaken, hätte ich letztes Jahr in die tschechische Republik mitreisen können, um dort auf 'nem Open Air 'nen drittklassigen Aufguss anhören zu müssen.
Wenn hingegen Robert Jon & the Wreck in der Nähe in 'nem kleinen Laden spielt - und die stehen ja nicht mal drauf, auf der Liste - wird das ein grandioser Abend, den sicher keiner der Konzertbesucher bereut.

Nachsatz:
Obwohl ich nie so ein Riesen-Fan der Rolling Stones war, muß man die ja auf jeden Fall wenigstens einmal gesehen haben, im Leben.
Ich habe mich also auch überzeugen lassen, vor allem mit dem Argument, dass die's ja möglicherweise nicht mehr lange machen, so alt wie die schon sind - also los, das ist womöglich die letzte Chance, hieß es. Also bin ich hingegangen. Das war 1989..........

Ich habe die Stones erst '95 auf der Voodoo Lounge Tour gesehen.
Schüttorf Open Air, zusammen mit Big Country, Runrig und Jimmy Barnes.
Hat mir sehr gut gefallen.

Käbbdn (Beitrag #22803) schrieb:

Nachsatz: Obwohl ich nie so ein Riesen-Fan der Rolling Stones war, muß man die ja auf jeden Fall wenigstens einmal gesehen haben, im Leben. Ich habe mich also auch überzeugen lassen, vor allem mit dem Argument, dass die's ja möglicherweise nicht mehr lange machen, so alt wie die schon sind - also los, das ist womöglich die letzte Chance, hieß es. Also bin ich hingegangen. Das war 1989.......... ;)

Ja, der passt sehr gut. Mein erstes Stones-Konzert war 1990 in Hannover im Stadion; Bühne stand längsseitig, so dass man völlig problemlos nah dran kam ohne dafür sich ewig die Beine in den Bauch zu stehen.... (fünf Jahre später noch mal in Vechta auf'm Riesen-Acker, da kann ich mich nur noch an Videoscreens und Uringeruch erinnern.... )

Jagger sagte damals,1990, auf die Frage: "Ist das die letzte Möglichkeit, die Stones noch mal live zu erleben?" den weisen Satz: "Na ja... für irgend jemand wird es immer die letzte Möglichkeit sein, uns noch mal live zu sehen." .... fand ich genial, ist hängen geblieben....

Was die "imaginäre Liste" angeht, klar, gebe ich Dir völlig Recht.... man muss sich heute nicht mehr alles anschauen, nur weil man es sich vielleicht anschauen könnte. Und wer beispielsweise heute Jethro Tull/Ian Anderson live schaut und die letzten 10, 20, 30 Jahre komplett verpasst hat, würde da vermutlich auch ein "unsanftes Erwachen" haben. Alles schon so erlebt bei den Konzerten....

Aber Dank schöner neuer "Netztwelt" braucht man heute ja nicht mehr die "Katze im Sack" kaufen. Meine letzen zwei Gigs waren Inga Rumpf (s.o.) und davor, Ende letzten Jahres, Fischer-Z bzw. John Watts+Band. Waren beides tolle Konzerte, auch wenn die alle nicht mehr auf Ihrem "Zenit" sind (was altersbedingt kaum möglich ist). Dennoch macht es für mich immer einen großen Unterschied, ob ich eine Band ERSTMALS sehe ohne diese persönlichen, abturnenden "Früher war's schon mal besser"-Vergleiche. Beim "ersten Mal" ist man (bzw. ich) da relativ unvoreingenommen, habe ich festgestellt....

jo, habe die auch 90 das erste Mal im Olympiastaion München gesehen. Fand ich sehr gut, die folgende Konzerte von ihnen waren dann im Prinzip immer dasselbe

Vorankündigung für die Feinschmecker:

Am 2.Oktober wird auf RealGoneMusic ein 11CD-Boxset mit den Alben von Steve Wynn aus den Jahren
1995 bis 2005 erscheinen. Fully Remastered und mit 75 Bonus Tracks. Ein absolutes "Must Have".

Ich muß gestehen, Dream Syndicate hat bei mir nie gezündet. Das Baseball Project ein bisschen. Von Steve Wynn solo kenne ich gar nichts.
Wie wär's denn mal mit ein paar kommentierten Anspieltips? ( kommentiert deshalb, weil mit einer reinen Titelnennung noch nicht viel ausgesagt ist, das ist fast so doof wie der "gerade gehört" thread... )

Moin Käbbdn mein Käbbdn

Also das neue Album von "DREAM SYNDICATE - The Universe Inside" solltest Du doch mal näher in Augen- bzw. Ohrenschein nehmen.
Wenn Du auch nur ein bißchen für Paisley-/Psych-Rock übrig hast dürfte dir das Album eigentlich gefallen.
Und der Vorgänger "These Times" von 2019 ist auch nicht schlechter.
Die früheren Alben von Dream Syndicate und auch Steve Wynn kommen da schon etwas kantiger daher.
Ich bin allerdings wie unser Stammtischbruder BartSimpson1976 ein ziemlicher Fan von Steve Wynn / Dream Syndicate und dürfte so ziemlich alles als CD / LP oder HiRes haben.
Bin also etwas parteiisch.

Käbbdn (Beitrag #22808) schrieb:

Ich muß gestehen, Dream Syndicate hat bei mir nie gezündet. Das Baseball Project ein bisschen. Von Steve Wynn solo kenne ich gar nichts. Wie wär's denn mal mit ein paar kommentierten Anspieltips? ( kommentiert deshalb, weil mit einer reinen Titelnennung noch nicht viel ausgesagt ist, das ist fast so doof wie der "gerade gehört" thread... )

Von den Solo-Alben würde ich mal "Here Come The Miracles" und "Static Transmission" ins Auge nehmen.
Teilweise sehr schöner Gitarrenrock mit leichten Psych-Elementen, aber auch ein paar Ohrwürmer mit dabei. Auch vor Vocoder-Einsatz
wird nicht zurückgeschreckt, aber passend und nicht nervig. Die sind beide mit der Begleitband "The Miracle 3" aufgenommen.

Von den reinen Soloalben vielleicht das frühere "Fluorescent" für die leiseren Töne oder das deutlich rockigere "Tick, Tick, Tick" aus 2005.

Wie bela schon angemerkt hat klingt vieles beim ersten Hören ein bißchen kantig.

Heute ist Peter Green, Mitbegründer von Fleetwood Mac im Alter von 73 Jahren verstorben.
Schade, ich mochte die Musik aus der Anfangszeit von Fleetwood Mac.

Und was er so unter Peter Green & Splinter Group an Musik gemacht hat.

In the skies fand ich phantastisch von ihm.

Morgen
Sehr schade und 72 ist noch kein Alter. Sein ehemaliger Weggefährte John Mayall ist 85 Jahre. Und tritt auch noch auf.
Peter Green mochte Eric Clapton.
Ich habe einige Scheiben von ihm. Mal wieder rauskramen, äh von der Festplatte.
Schönen Sonntag.
P.S. Alexa spielt mir beim Frühstück Peter Green zu.

Gleichfalls, leider Regen hier

Auch hier war der Nachmittag verregnet, der geplante Ausflug wurde wieder mal verschoben, und ich konnte mich heute etwas intensiver mit Dream Syndicate und Paisley-Rock beschäftigen, vor allen mit den neueren Produktionen (ich hatte ja nicht mal mitgekriegt, dass die sich reformiert hatten, vor ein paar Jahren) , aber auch ein paar ältere Studio-Scheiben sowie Konzertaufnahmen ("Live at Raji's") kamen zum Einsatz.
Gefällt schon, ja doch......aber mir fehlt da einfach die Griffigkeit, da bleibt bei mir nix im Ohr hängen, weder vom Songmaterial her noch von den Klangereignissen - das ist mir alles zu verwaschen, zu neblig. Über wieviele Effekt-Geräte und Hall-Schleifen werden diese Gitarren denn gejagt, meine Güte......und auch die Stimmen klingen so unkonkret ver-flangert und verhallt.
Die 2020er CD "The universe inside" war noch die spannendste - aber wie man so einen Klangmüll auf CD bringen mag, werde ich im Leben nicht verstehen.
Das ist 'ne Neuproduktion, 2020, das heisst die wollten das so, das ist volle Absicht, das die so klingt wie sie kllingt. Nach 'ner Minute hab' ich angefangen, Lautsprecher- und Geräteanschlüse zu überprüfen.......
Beim Rumwühlen in der näheren musikalischen Umgebung bin ich dann auf einen sehr interessanten Sampler gestossen, der vielleicht für die Stammtischbrüder was sein könnte, die sich mit dieser Richtung mal näher beschäftigen möchten ( Spezialisten kennen das Zeug ja eh.....). In Anlehnung an die grandiose Rhino-Box " Nuggets" ist diese 100 Songs starke 4 CD-Box namens "Children of Nuggets:Original Artyfacts From The 2nd Psychedelic Era 1976-1996" erschienen, da kann man prima auf Entdeckungstour gehen:

@ Käbbdn

das ist mir alles zu verwaschen, zu neblig

Was hast Du denn vorher geraucht?

Spaß beiseite.
Wenn es nicht gefällt, dann ist das halt so.
Kann ja nicht jedem alles gefallen.
Aber einen Versuch war es ja wert.


Von Nuggets gibt es auch noch dieses sehr empfehlenswerte Set hier:

Nuggets II - Original artyfacts from the British Empire and beyond

Servus.

Betrifft: Lynyrd Skynyrd

Heute bei "Sounds of the South" gelesen: Street Survivors - Soundtrack

Noch nie was davon gehört.

Dann bin ich auf diesen Trailer gestoßen:


Weiter recherchiert und den kompletten Film bei "YouTube" gefunden.


Leider in einer nicht so guten Qualität, aber es geht so.
Kann also nicht so der große Reißer gewesen sein.

Der Film wird aus der Sicht von Artimus Pyle (Drummer) erzählt.

Ich persönlich (Achtung, bin FanBoy von Lynyrd Skynyrd) fand den Film teilweise sehr bewegend.
Was daran wahr und dazu gedichtet ist, oder aus der Sicht von Artimus Pyle geschönt ist, kann ich und will ich natürlich beurteilen.

Auch die im ersten Link genannte "Schlammschlacht" um die Rechte an den Skynyrd Songs im Film (es gibt keine!) erscheinen mir befremdlich.

Wie seht Ihr das?

Der verlinkte Film ist im englischen Original. Ich bin selber nicht so firm in Englisch, dass ich den ganzen Film richtig verstanden habe.
Das nur als Anmerkung.

Schönen Gruß
Georg

Edit:
Der gesamte Film lässt sich nicht verlinken.
Suchbegriff:
Street Survivors: The True Story Of Lynyrd Skynyrd Plane Crash Full Movie FMovies Philippines

Nochmals Edit:
Link zum Full Movie

bela (Beitrag #22793) schrieb:

...aber singen kann die Dame wirklich. Das sollte man, ungeachtet des eigenen Geschmacks, schon erkennen bzw. hören können.

Wenigstens einer, der mal seine persönliche Brille runternimmt und Qualität erkennt!
Man muss die Dame nicht mögen, aber Ihr Qualität abzusprechen, da werde ich schwer böse!

Nur zur Klarstellung: Mein Urteil weiter oben bezog sich nicht auf die künstlerischen Fähigkeiten von Frau S. Mögen tue ich sie aber trotzdem nicht ...

Das ist genau der Punkt, der immer so schwer zu vermitteln ist:
Es gibt hordenweise kompetente Künstler, deren Erzeugnisse mir meilenweit am Arsch vorbeigehen, und es gibt begnadete Dilettanten, deren Musik mich aber dermaßen bei den Eiern packt, dass ich vor Begeisterung kaum an mich halten kann. Und deshalb behalte ich meine persönliche Brille ( i.e. persönlicher Geschmack) einfach auf. Letztes war hier auch von Andrea Berg oder Helene Fischer die Rede - geschenkt. Gefällt mir einfach nicht, und aus.
Über die musikalischen Fähigkeiten dieser Damen maße ich mir kein Urteil an.

Genau darum geht es doch auch...was gefällt persönlich oder auch nicht

Moin,

Ozzy - jetzt in der 3sat Mediathek

Gruß Beaufighter

Käbbdn (Beitrag #22820) schrieb:

Und deshalb behalte ich meine persönliche Brille ( i.e. persönlicher Geschmack) einfach auf.

Ist ja auch völlig legitim, mache ich z.B. nicht anders....

Denke, wichtig ist immer nur deutlich zu machen, dass es die "eigene Meinung" ist und kein "objektives Urteil". Man könnte ersteres in so einem Forum wie diesem zwar eigentlich per se unterstellen (meiner Meinung nach ), dennoch ist meine Erfahrung hier im Hifi-Forum - sei es bei Musik, sei es bei Klangqualität von Tonträgern oder erst recht auch Klangunterschieden von Komponenten - dass man da doch tunlichst drauf achten sollte, diese "subjetive Meinung" auch stets als solche kenntlich zu machen.... sonst hat man immer relativ schnell "den Mob" (ganz allgemein formuliert) gegen sich aufgebracht, der bei nicht expliziter Kenntlichmachung der subjektiven Meinung immer ein "allgemein gültiges Urteil" daraus ableitet.....

Nur mal so ganz allgemein gesprochen....