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Schallplattenwiedergabe- Humbug?

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Beitrag
8erberg
Inventar
#302 erstellt: 31. Aug 2015, 15:52
Hallo,

wer das mal gesehen hat versteht sofort warum das ein Flop war...

Peter
Passat
Inventar
#303 erstellt: 31. Aug 2015, 15:55
Die Platte dreht mit der absurd hohen Geschwindigkei von 1500 UPM!

Und schon bevor das System serienreif war, zeigte Philips schon die ersten Labormuster der Laserdisc!

Der Flop war daher vorprogrammiert.

Grüße
Roman
darkphan
Inventar
#304 erstellt: 31. Aug 2015, 16:05
Was für eine Maschine! Oh, ich wünschte mir, dass es das Technikmuseum nicht nur virtuell, sondern auch real gäbe und man diese genialen Erfindungen auch alle mal selbst erleben könnte ...
8erberg
Inventar
#305 erstellt: 31. Aug 2015, 16:20


[Beitrag von 8erberg am 31. Aug 2015, 16:23 bearbeitet]
darkphan
Inventar
#306 erstellt: 31. Aug 2015, 16:31
Toll! Das muss ich mir heute Abend mal in Ruhe anschauen! Wahnsinn, was die damals schon hingekriegt haben ...

Werde ganz sentimental jetzt ... in den 70ern war es immer das Tollste, mit meinem Kölner Cousin zum Saturn zu gehen - was hatten die für schöne Stereoanlagen da in den Hörräumen ...
8erberg
Inventar
#307 erstellt: 31. Aug 2015, 16:35
Hallo,

allerdings. Ich hab dort zum ersten Mal in meinem Leben Backes und Müller "live" gesehen und gehört.

Aus der Plattenabteilung kam ich auch immer nur mit voller Tragetasche wieder raus.

Ach herrjee, das muss alles so um die 35 Jahre her sein...

Peter
Misterz
Stammgast
#308 erstellt: 31. Aug 2015, 17:08


Die Platte dreht mit der absurd hohen Geschwindigkei von 1500 UPM!

Und schon bevor das System serienreif war, zeigte Philips schon die ersten Labormuster der Laserdisc!

Der Flop war daher vorprogrammiert.

Grüße
Roman


Die Laserdisk kam aber erst 1978 in den USA auf den Markt (in Deutschland angeblich erst 1982!) und war damit später dran als z.B. VHS-Video, das 1976 eingeführt wurde.
Passat
Inventar
#309 erstellt: 31. Aug 2015, 17:18
Es geht doch um die Bildplatte!
Das TED-System wurde erst 1975 auf den Markt gebracht, aber schon 1972 zeigte Philips die ersten Laserdisc Versuchsmodelle.

Auch wenn es dann noch bis 1978 dauerte, bis die Laserdisc auf den Markt kam:
Die 3 Jahre seit 1975 hätten das TED-System auch nicht gerettet.

Und VHS war 1976 ein neues Videokassettensystem.
Schon lange vor VHS gabs in Europa das VCR-System.
Das kam schon 1971 auf den Markt.

VCR war bildtechnisch trotz seiner 5 Jahre früheren Markteinführung besser als VHS und sogar Beta.
Auch solche Sachen wie Assemble- und Insertschnitt, die VHS-Geräte erst ziemlich spät konnten, gingen mit VCR schon.
Die ersten Geräte damit kamen schon 1974 auf den Markt.
https://de.wikipedia.org/wiki/VCR-System

VCR hatte aber einen Nachteil:
Es war ein europäisches System und es gab deswegen nie eine NTSC-taugliche Variante.
Und es wurde auch nie ein Versuch einer internationalen Vermarktung versucht.
Deswegen ist es international auch gegenüber Beta und VHS gescheitert.

Grüße
Roman
Misterz
Stammgast
#310 erstellt: 31. Aug 2015, 17:25
VCR war vermutlich auch nie als Vermarktungsplattform für Kauf- bzw. Leih-Filme vorgesehen. Oder täusche ich mich da? Denn das lief ja in 80er-Jahren alles über VHS.

Das ist sicherlich eines der Unterschiede von VCR zu Bildplatte und Laserdisk.

Aber eigentlich geht es hier um die Schallplatte, das Beispiel Bildplatte sollte nur unterstreichen, dass mit Schallplatten Frequenzen bis 50khz (im Exremfall bis 80khz) wiedergegeben werden können...

Und das wohl auch am Ende einer Schallplatte...
darkphan
Inventar
#311 erstellt: 31. Aug 2015, 17:26
VCR hatten wir an der Schule, Kassetten konnten nur 1 Stunde Spielzeit speichern, weshalb die Lehrer eine Aufnahme (z.B. Nathan der Weise) das immer auf zwei oder gar drei Geräte verteilten ... Bild war in der Tat gut ...
Misterz
Stammgast
#312 erstellt: 31. Aug 2015, 17:33
Das mit der nur einen Stunde Spielzeit war wohl auch der größte Nachteil von VCR im Vergleich zu VHS (3-5 Stunden)

https://de.wikipedia.org/wiki/VCR-System

Das VCR-System wurde dann zwar weiterentwickelt (mit mehr Spielzeit 3-5 Stunden), aber nicht mehr kompatibel untereinander....

Letztlich hat man also in der Zeit von 1971-1976 irgendwie die konsequente Weiterentwicklung verpasst.

Auch hier war Deutschland wohl zunächst führend, es ging dann ab Mitte der 70er aber leider alles langsam den Bach runter...

Aber dafür gab es in den 70ern ja viele Pornofilme...


[Beitrag von Misterz am 31. Aug 2015, 17:41 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#313 erstellt: 31. Aug 2015, 17:51
Hallo,

letztlich hätte die führende Rolle auch nix geändert: selbst bei Technlogien in der U-Elektronik die in Europa entwickelt worden sind schubsten die Asiaten erheblich mehr Geräte vom Band und konnten damit billiger fertigen.
Die waren schon gut auf dem US-Markt positioniert, den sie schon seit den 60ern gut bearbeitet hatten...

Bestes Beispiel ebenfalls Telefunken: Highcom
Telefunken wollt unbedingt das die Kunden nicht nur die Lizenz kaufen sondern auch die Chips (aus dem inzwischen auch geschlossenen Werk in Heilbronn). Da sagten die meisten Japaner "nöö". So starb das ganz flott weil keiner in den USA jemals was von Tapedecks mit Highcom gehört hatte...

BTW starb Video 2000 einer Legende nach weil der olle Grundig keine Pornos auf den Cassetten haben wollte.... die Japaner waren für VHS und Beta nich so pingelig...

Peter
ParrotHH
Inventar
#314 erstellt: 31. Aug 2015, 18:09

8erberg (Beitrag #313) schrieb:
BTW starb Video 2000 einer Legende nach weil der olle Grundig keine Pornos auf den Cassetten haben wollte.... die Japaner waren für VHS und Beta nich so pingelig...

Aha?!

Davon wusste der Kumpel von meinem Vater wohl nix. Denn als ich als kleiner Bub nach der Schule verbotenerweise am teuren neuen Grundig-Videorekorder rumspielte, und die ausgeliehene Kassette einfach mal umdrehte, sah ich verdutzt die Fickinger und die Opimmlischen Spiele.



Parrot
8erberg
Inventar
#315 erstellt: 31. Aug 2015, 18:15
Hallo,

wurdest wenigstens noch rot hinter den Ohrläppchen?

Peter
Misterz
Stammgast
#316 erstellt: 31. Aug 2015, 18:36
Nachdem das VCR-System so 2-3 Jahre auf dem Markt war, hätte man doch mal eine Vision zur Weiterentwicklung haben können. Dass die Laufzeit von nur einer Stunde für Spielfilme nicht optimal war, lag ja auf der Hand.

Was fehlte war also eine Einigung der Hersteller (Philips / Grundig) untereinander auf ein neues (abwärtskompatibles) 2-Stunden-Format.

Wenn man damit 1975 auf dem Markt gewesen wäre, wäre man von VHS nicht so überrascht worden...

Highcom hat meiner Meinung nach eine Marktlücke bedient, bestimmt besser als Dolby B, der Bedarf auf dem deutschen Markt (für den End-User-Markt) war aber vermutlich zu gering...
Passat
Inventar
#317 erstellt: 31. Aug 2015, 19:00
Erst HighCom hat Dolby dazu veranlasst, Dolby C zu entwickeln.
Und da denen eine Neuentwicklung zu teuer war, haben die einfach zwei Dolby B Bausteine hintereinander geschaltet und das Konstrukt dann noch etwas modifiziert.

Und Dolby S war nur ein Abfallprodukt von Dolby SR aus dem Pro-Bereich.

Aber auch andere Rauschunterdrücker konnten sich nicht gegen Dolby durchsetzen.
Super D von Sanyo/Fischer ist ebenso gefloppt wie ADRES von Toshiba oder Super ARNS von JVC.
Und auch dbx konnte sich nicht durchsetzen, auch wenn es von den Flopsystemen noch die deutlich größte Verbreitung hatte.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 31. Aug 2015, 19:02 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#318 erstellt: 31. Aug 2015, 19:09
Hallo,

Dolby gab es als fertigen Baustein? Soooo aufwändig war die Schaltung ja auch nicht.

Highcom kam ja auch aus dem Profi-Bereich.

http://www.ernstschroeder.de/highcom_d.htm

Peter
Hörbert
Inventar
#319 erstellt: 31. Aug 2015, 19:20
Hallo!

@Misterz


......Aber eigentlich geht es hier um die Schallplatte, das Beispiel Bildplatte sollte nur unterstreichen, dass mit Schallplatten Frequenzen bis 50khz (im Exremfall bis 80khz) wiedergegeben werden können..........




.....Die Platte dreht mit der absurd hohen Geschwindigkei von 1500 UPM!.........


Sicher, man kann die Platte bestimmt auch noch höher beschleunigen und dann bestimmt auch in den MHz-Bereich vorstoßen.

Offen gestanden erinnert mich das Beispiel ein wenig an eine Betrachtung darüber welche irrsinnigen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen mit Tretrollern bei einem Gefälle von 90° möglich wären.

Im übrigen sagt eine obere Grenzfrequenz von 50-80 KHz gar nichts über die mögliche Bandbreite aus. Die dürfte sich in einem recht schmalen Bereich bewegen.

MFG Günther
Ingor
Inventar
#320 erstellt: 31. Aug 2015, 19:31
Wer einmal einen VCR -Rekorder in echt gesehen hat, versteht, warum er keine Chance gegen den VHS-Rekorder hatte. Zumindest die Grundig-Modelle waren dermaßen aufwändig und fehleranfällig, da konnte auch die Version mit 3 Stunden Spieldauer nichts mehr retten. Die ganze Geschichte mit den Pornos ist eine moderne Sage. Tatsächlich setzten die Videotheken auf das System mit der größten Verbreitung und dem geringsten Ärger. Betamax hatte die geringste Bandgeschwindigkeit, die Audiospur leierte jämmerlich und die Tonqualität entsprach der eines Diktiergerätes. VHS war bildtechnisch eher hinten dran, aber die Kassetten konnten gut ausgetauscht werden. Die M-Umschlingung machte auch keine Zicken. Die C-Umschlingung der Betamax-Geräte zog das Band durch das ganze Gerät. Da gab es schon mal Bandsalat.
Die späteren Geräte waren anders konstruiert, aber da war der Zug in Europa schon in Richtung VHS unterwegs.

Highcom war ein gutes System, leider nur, wenn die hohen Frequenzen bei der Wiedergabe auch noch da waren. Ansonsten pumpte es. Dolby C hatte das besser im Griff. Dass Dolby C, zweimal Bolby B hintereinander ist, glaube ich nicht. Die Schaltungen sind übrigens extrem kompliziert und schon ein Dolby B - System nur in Transistortechnik benötigte in einem Tonbandgerät die gleiche Platinenfläche, wie der ganze Aufnahme- Wiedergabeverstärker. (AKAI GX-630 db) Highcom oder Dolby C wären in diskreter Schaltung nicht wirtschaftlich gewesen.
Vinuel
Hat sich gelöscht
#321 erstellt: 31. Aug 2015, 19:36
Also ich finde die Bilder von der neuen TED-Platte recht ansprechend! Sehr flüssige Bilddarstellung. Auflösung ist natürlich grausig, aber das liegt zum Teil auch daran, dass ich das youtube Video in schlechter Qualität geschaut habe. Wahnsinn, was man damals hingekriegt hat! Ich würde auch sehr gerne live sehen, wie eine Laserdisc spielt.
Hörbert
Inventar
#322 erstellt: 31. Aug 2015, 20:05
Hallo!

@Vinuel

Ja natürlich, diese Steinzeit-Techniken können recht Faszinierend sein, -aber nur wenn man nicht darauf angewiesen ist-. Wenn ich mir vorstelle alle 12 Minuten die Platte wechseln zu müssen um mir einen Film anzusehen dann ist mir ganz klar das so ein Gerät allenfalls für die Schaufensterwerbung in den 70ger Jahren interessant war und nie weitere Verbreitung gefunden hätte.

Aber möglicherweise hat man nur versucht es im falschen Land oder in der falschen Zeit abzusetzen.In der USA damals mit ihren häufigen Werbeunterbrechungen beim TV oder heute bei den Privaten fällt so ein Plattenwechsel nach 12 Minuten eigentlich gar nicht mehr auf.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 31. Aug 2015, 20:06 bearbeitet]
Vinuel
Hat sich gelöscht
#323 erstellt: 31. Aug 2015, 21:10
Ist ja gut! Ich versuche keine Lanze für die TED als analogen Ersatz für die digital-kalte DVD zu brechen

Ich denke niemand würde so eine Prototyp Technologie ernsthaft mit ausgereiften Abspielmethoden vergleichen.
Hörbert
Inventar
#324 erstellt: 31. Aug 2015, 21:29
Hallo!

Es ist natürlich schon erstaunlich wenn man im nachhinein solche Projekte sieht, aus heutiger Sicht wirkt das für mich wie ein Versuch mit einer Dampfmaschine ein Flugzeug zu konstruieren.

Aber wirklich fazinierend finde ich hier das sich ganz klar die Grenzen dessen zeigen was man bei analoger Speicherung an Daten auf eine Scheibe packen konnte. Oder anders ausgedrückt wird hier klar warum überhaupt eine Notwendigkeit bestanden hat die altbewährte analoge Speichertechnologie aufzugeben. Eigentlich ist das ja ein veritables Stück Techniksoziologie.

Das ist genau wie der Anblick eines sehr großen alten Rechners in Röhrentechnik bei dem man begreiftt das man hier an einer Grenze angelangt war an der es so nicht mehr weiterging.

MFG Günther
Vinuel
Hat sich gelöscht
#325 erstellt: 31. Aug 2015, 21:58
Faszinierend ist auch zu sehen, wie sich das Prinzip der Informationsspeicherung in den Rillen einer Scheibe Generation für Generation hält. Emil Berliner ist das geheime, wenig gefeierte Genie in der ganzen Geschichte. Alle erinnern sich an Edison, aber das Prinzip für die Informationsspeicherung welche für die Massenproduktion geeignet wäre, hat doch ein anderer erfunden. Bis heute macht man es nicht anders, Rillen auf einer Scheibe speichern die Informationen auch jetzt. Ob es nun digital oder analog geht, das Prinzip das ganze auf eine Scheibe (und nicht Zylinder oder Band) zu verlagern ist einfach genial! So lässt sich die Massenproduktion viel besser bewerkstelligen und wir kriegen die Musik (oder die Filme), die wir wollen für einen bezahlbaren Preis.
Burkie
Inventar
#326 erstellt: 31. Aug 2015, 22:34
Hallo,

das ist wahr, erst durch die Grammophon-Platte, eine Scheibe, war es möglich, große Auflagen wirtschaftlich herzustellen.

Allerdings gibt es / gab es ja auch die Tape-Duplizier-Stationen, bei denen im Schnelldurchlauf (64-fache Geschwindigkeit, beide Seiten gleichzeitig) Musikassetten-Programme überspielt wurden, auf lange Tonbandwickel, die mehrmals hintereinander das gleiche Programm trugen. Die wurden dann automatisch jeweils bei Programm-Ende durchgeschnitten und in Leerkassetten C-0 (nur Vorspann- und Nachspannband) eingespult.

Bei Schrägspuraufnahmen, wie bei Videokassetten, war das nicht so praktikabel, ich glaube, die wurden in Echtzeit überspielt, aber gleichzeitig auf viele viele Kassetten.

Wie wir aber daraus schon sehen, war Magnetband-Duplikation immer eine Art Aufnahmeprozess auf ein Leerband, praktisch so ähnlich, wie man auch zuhause Kassetten aufnahm.

Das innovative an den Grammophon-Scheiben war ja das Pressen, wobei innerhalb weniger Minuten ein komplettes Programm von 2 x 40 Minuten dupliziert wurde.

Die Edison-Walzen wurden ursprünglich 1:1 überspielt, also die Vorlage abgespielt und dabei auf die Verkaufskopie überspielt. Erst später, als es die Schallplatte schon gab, hatte Edison ein Gußverfahren zur Vervielfältigung von Zylindern parat.

Grüße
Hörbert
Inventar
#327 erstellt: 01. Sep 2015, 08:52
Hallo!

@Vinuel


Angesichts der neuen Entwicklungen bei den Festkörperspeichern scheinen die Tage der Hardcopy-Speicherformate nach dem Rotationsprinzip ja leider insgesamt gezählt zu sein. Nach fast 130 Jahren zeichnet sich wohl ein Ende der rotierenden Scheiben mit Spiralspuren oder Sektoren ab.

Die Idee an sich war zweifelsfrei genial. Vor der Wachswalz und der Schallplatte gab es zwar auch schon rotierende Datenspeicher (Loch und Stiftwalzen) aber hier war das Pinzip der aufgewickelten Strecke (Sirale) nur ungenügend umgesetzt. Mit der digitalen Speicherung kam dann der nächste Sprung, hier wurde die alte analoge Schere zwischen Bandbreite und Rotationsdauer beseitigt indem das Bandbreitenproblem in die Aufzeichnungsgeräte und die Wiedergabegeräte verlagert wurde.

Wünschen wir den Rotartionspeichern noch ein möglichst langes Leben.

MFG Günther
Misterz
Stammgast
#328 erstellt: 01. Sep 2015, 09:43


Aber wirklich fazinierend finde ich hier das sich ganz klar die Grenzen dessen zeigen was man bei analoger Speicherung an Daten auf eine Scheibe packen konnte


Der Witz ist, dass die meisten großen Datenmengen auch heute noch "analog" auf eine Scheibe gespeichert werden, nämlich auf eine Festplatte. Bei LTO-Tapes ist es ähnlich...

Diese analogen Signale werden erst im Festplatten-Controller zu digitalen Signalen...

Misterz
Stammgast
#329 erstellt: 01. Sep 2015, 09:48


Aber wirklich fazinierend finde ich hier das sich ganz klar die Grenzen dessen zeigen was man bei analoger Speicherung an Daten auf eine Scheibe packen konnte


Auch das ist meiner Meinung nach fraglich, da z.B. bei Flash-Speichern mit zunehmender Miniautisierung der Strukturen (i.e. < 20nm) die Anzahl der möglichen Schreibzyklen sinkt. Hier muss dann ein immer intelligenteres "Wear-Leveling" über die Lebensdauer stattfinden....
Passat
Inventar
#330 erstellt: 01. Sep 2015, 10:00

Hörbert (Beitrag #327) schrieb:
Vor der Wachswalz und der Schallplatte gab es zwar auch schon rotierende Datenspeicher (Loch und Stiftwalzen) aber hier war das Pinzip der aufgewickelten Strecke (Sirale) nur ungenügend umgesetzt. Mit der digitalen Speicherung kam dann der nächste Sprung,


Lochwalzen und Stiftwalzen sind digitale Speicher!
Es gibt ja nur 2 Zustände: Loch oder kein Loch bzw. Stift oder kein Stift.

Grüße
Roman
Misterz
Stammgast
#331 erstellt: 01. Sep 2015, 10:13


Lochwalzen und Stiftwalzen sind digitale Speicher!
Es gibt ja nur 2 Zustände: Loch oder kein Loch bzw. Stift oder kein Stift.


Das dürfte vermutlich bei Festplatten anders sein, bei einem angenommenen "Dynamikbereich" von 80 db bei modernen Festplatten, lässtsich eben mehr als ein Bit pro "Sektor" speichern, das durch die unterschiedliche Magnetstärken (Ich kann somit auf einer Fläche von einem Bit ein Byte oder sogar 4 Byte darstellen). Das gleiche wird ja auch bei Flash-Speichern gemacht (MLC-Chips), Flash-Speicher haben aber wohl (noch) das Problem, dass die elektrische Ladung schneller abnimmt als die Magnetisierung bei Festplatten...


[Beitrag von Misterz am 01. Sep 2015, 10:23 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#332 erstellt: 01. Sep 2015, 10:21
Hallo,

jepp, der erste der ja auf das binäre Prinzip veröffentlicht hat war ja der Gottfried Wilhlem Leibniz.

Eine fast vergessene Nutzung war die am Webstuhl (Jaquardmaschine), was wiederum Herrn Hollerith dazu brachte daraus die Lochkarte zu entwickeln... woraus wieder ein Konzern entstand der als IBM die Computergeschichte nachhaltig beeinflusst und geprägt hat.

Peter
Hörbert
Inventar
#333 erstellt: 01. Sep 2015, 11:18
Hallo!


.....Auch das ist meiner Meinung nach fraglich, da z.B. bei Flash-Speichern mit zunehmender Miniautisierung der Strukturen (i.e. < 20nm) die Anzahl der möglichen Schreibzyklen sinkt.........


Das ist ziemlich gleichgultig, Speicherkarten nach den heutigen Bauweisen werden in einigen Jahren nicht mehr hergestellt werden, die Technologie steht da ja nicht still.

http://www.trendsder...speicher/2011/01/24/


......Der Witz ist, dass die meisten großen Datenmengen auch heute noch "analog" auf eine Scheibe gespeichert werden, nämlich auf eine Festplatte.........


Sicher allerdings mit einer sehr geringen Bandbreite, im übrigen wird diese letzte große Domäne der Rotationsspeicher mittlereikle schon von den Festspeicherlösungen massiv angenagt.

Ich denke mal das die Tage der Rotationspeicher gerade hier am deutlichsten gezählt sind. Zwar werden sie nicht über Nacht verschwinden aber es werden allmählich immer weniger Einsatzgebiete übrigbleiben wo sie noch Vorteile für sich verbuchen können.

Mit den Festspeichern werden dann natürlich eigene sezifische Probleme auftauchen die jetzt noch gar nicht absebar sind, -aber es werden wohl keine solch gravierende mechanischen Probleme mehr sein wie sie Rotationsspeicher aufwerfen-.

MFG Günther
Passat
Inventar
#334 erstellt: 01. Sep 2015, 11:44
Wobei aber Rotationsspeicher nur sehr selten aufgrund mechanischer Probleme Defekte haben.
In den allermeisten Fällen stirbt die Elektronik und nicht die Mechanik.

Grüße
Roman
8erberg
Inventar
#335 erstellt: 01. Sep 2015, 11:49
Hallo,

oha, noch bis in die 80er war der häufigste Tod eines Plattenstapels Kontakt der Köpfe mit der Platte, also schon mechanisch.

Erst später wurde es robuster, aber auch längst noch nicht mit der Präzision wie heute, wo Laptop-Festplatten fast nichts mehr übelnehmen.

Peter
Misterz
Stammgast
#336 erstellt: 01. Sep 2015, 11:52
Liegt vielleicht auch daran, dass die Festplatten kleiner geworden sind, bei 2,5 Zoll können die Köpfe bzw. die Halte der Köpfe weniger schwingen als bei 3,5 Zoll oder wie noch in den 80ern bei 5,25 Zoll
Passat
Inventar
#337 erstellt: 01. Sep 2015, 11:59
Und heute wird i.d.R. nur noch 1 Platter verbaut, selten auch mal 2 Platter.

Ich habe hier noch eine SCSI-Festplatte von 1996.
Die hat 7 Platter (14 Köpfe!).

Grüße
Roman
Misterz
Stammgast
#338 erstellt: 01. Sep 2015, 12:02
Am Revox B-77-Tonbandgerät sieht man sehr gut die Fortschritte in der Aufnahmetechnik von Magnetbändern:

https://de.wikipedia.org/wiki/Revox_B77

Bei "Low-Speed", also 4,75cm/Sekunde Bandgeschwindigkeit wird nur ein Frequenzgang bis ca. 10 khz erzielt, bei 3% Klirrfaktor. (Stand Ende der 70er-Jahre), Geräuschspannungsabstand bei 2 Track 62db, bei 4 Track 58db (hängt das von der Breite des Bandes ab?)

Ein Tape-Deck aus den späten 90ern (hier Yamaha KX 580) erreichte mit einem Typ-4-Band bei gleicher Bandgeschwindigkeit einen Frequenzgang +/- 3db bis 20 khz, Klirrfkator 0,8%, Störspannungsabstad 60db.

Von daher wäre es doch interessant, was heute möglich wäre....

P.S.

Ein High-End-Gerät wie z.B. ein Yamaha KX-930 schaffte sogar noch etwas mehr:

Frequenzgang: Typ IV: 20 - 22000 Hz ±3 dB
Klirrfaktor: < 0,7%
Signalrauschabstand: > 61 dB

oder gar das Pioneer CT-920s

Frequenzgang:

Normal: 10 - 21.000 Hz
Chrom: 10 - 21.000 Hz
Metal: 10 - 25.000 Hz

Klirrfaktor: 0,6 %
Signalrauschabstand: 63 dB


[Beitrag von Misterz am 01. Sep 2015, 12:15 bearbeitet]
Misterz
Stammgast
#339 erstellt: 01. Sep 2015, 16:07
Es gab sogar mal das Top-Modell Pioneer CT-95:

Frequenzgang:

Typ IV 10 - 30 000 Hz (± 6 dB)
Typ II 10 - 21 000 Hz (± 6 dB)
Typ I 10 - 21 000 Hz (± 6 dB)

Klirrfaktor: < 0,6%
Signalrauschabstand: > 64 dB

Wobei ich bei solchen Daten dann vermute, dass da für die Messung sehr dynamisch z.B. mit der Bias-Regelung + evtl. Equalizer "optimiert" wurde. Und natürlich mit einer größeren Abweichung von +- 6db


[Beitrag von Misterz am 01. Sep 2015, 16:08 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#340 erstellt: 01. Sep 2015, 16:13
Hallo,

tja, nur wozu soll das noch gut sein? nur weil es geht?
Es würde doch kein Mensch mehr so ein Gerät kaufen

Peter
Misterz
Stammgast
#341 erstellt: 01. Sep 2015, 16:35
Mehrere Pioneer CT-95 werden bei Ebay ab ca. 800 Euro angeboten, realer Preis bei Auktionen ist aber eher 500 Euro...

Für ein vergleichbares Neuteil wären vielleicht auch über 1.000 Euro drin, aber sicherlich nur bei sehr geringen Stückzahlen...

Aber selbst wenn das Ding überholt sein sollte, das Hauptroblem besteht heute meiner Meinung nach darin, dass es neu keine vernünftigen Kassetten mehr zu kaufen gibt (nur noch Typ 1 und eine paar schlechte Typ 2 aus Österreich).

Bei Ebay gibt es vereinzelt noch alte Typ-4-Kassetten, das allerdings nur zu sehr hohen Preisen....


[Beitrag von Misterz am 01. Sep 2015, 17:41 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#342 erstellt: 01. Sep 2015, 19:14
Hallo!

@Misterz

Na wer weiß, möglicherweise gibt es ja mal für die Kassette ein ähnliches kleines Hoch wie für die Schallplatte, zu wünschen wäre es, ein Pioneer ct-777 steht sogar noch bei mir im Keller und harrt der Reparatur die ich bislange immer wieder aufgeschoben habe ( natürlich das leidige Zwischenradproblem ).

Allerdings ist das Gerät ohne Typ-IV-Kassetten ohnehin absolut Witzlos. Seinerzeit habe ich es mir einmal als mein Definitiv letztes Deck gekauft und erst ausgemustert als es wegen dem abgenutzten Zwischenrad unbrauchbar wurde.

Ich wundere mich ohnehin wieso es relativ wenige Freunde der alten Decks auf dem Netz gibt, eigentlich sollte doch fast jeder damit seine Freude gehabt haben.

MFG Günther
8erberg
Inventar
#343 erstellt: 01. Sep 2015, 19:52
Hallo,

jo, meiner Allerliebsten Cassetten aufgenommen für die langen Autobahnfahrten... Mitschnitte legendärer Sendungen, doch Cassette hat was.

Mein SABA funzt ja auch noch und ab & an kommen die alten Bänder rein aus den 80ern und 90ern. Aus den 70ern - das Thema hat sich erledigt.

Peter
Archivo
Inventar
#344 erstellt: 01. Sep 2015, 19:53
peacounter
Inventar
#345 erstellt: 01. Sep 2015, 21:13
dem erwünschten tape-hype stehen leider einige elemantare dinge entgegen:

1. der nerd will ORIGINALE sammeln. so albern das auch ist. aber selbst zusammengestelltes ist ihm einfach nicht so viel wert.

2. die hochgelobte covergröße

3. ein tape ist optisch nicht so befreifbar


ich selber bin auch immer beinharter tapedeck-fan gewesen.
wenn man es richtig machte, hatte man eine absolut unangreifbare qulität.
gleichlaufwerte, frequenzgang und störabstand waren definitiv besser als bei vinyl.
die auseinandersetzung mit der technik war mindestens genauso spannend.
und wenn man vernünftig damit umging ware auch der vreschleiß nicht größer.

ich hab das lange extrem betrieben aber ab dem moment, wo ein cd-brenner zur verfügung stand, wurde nie wieder ein tape aufgenommen.
und ich weine dem keine träne nach.... es war eine erlösung!
.JC.
Inventar
#346 erstellt: 01. Sep 2015, 21:25
Alles nur Humbug?
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#347 erstellt: 02. Sep 2015, 07:25
Hmm,
dann liege ich hier wieder voll daneben mit meinen 6 Tapedecks, darunter 2 CT-777 und über 1.000 MCs.
Günther, n 3. CT-777 auch defekt, würde ich nicht von der Bettkante stoßen!
Hörbert
Inventar
#348 erstellt: 02. Sep 2015, 07:40
Hallo!

@Vinyl_Tom


.....Günther, n 3. CT-777 auch defekt, würde ich nicht von der Bettkante stoßen! .......


Sag mir lieber wo ich ein Ersatzteil für das Sch... Zwischenrad herbekomme, nebst Service Manual.

Dann mache ich mich vielleicht mal an die Reparatur.

Das Deck war bis auf die recht bescheidene Antriebstechnik ein sehr gutes Gerät mit einer Ausstattung an der ich nichts zu mäklen hatte.

Zwar hätte ich auch noch ein altes Technics M-260 (das war mein vorläuferdeck) so das ich immer noch mit Kassetten rumspielen könnte so es noch gescheites Bandmaterial hätte aber das ist natürlich gar kein Vergleich zu dem Pioneer.

MFG Günther
Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht
#349 erstellt: 02. Sep 2015, 07:52
Günther,
bin jetzt beruflich unterwegs, deswegen kurz vorab , schau mal hier:

http://rover.ebay.co...ash%3Ditem1e93ab926e

Das Laufwerk ist doch gar nicht so schlecht, nur sehr serviceunfreundlich! Ist das gleiche Referenzlaufwerk, wie bei den großen CT-9..!


[Beitrag von Vinyl_Tom am 02. Sep 2015, 07:54 bearbeitet]
Phischstaebchen
Ist häufiger hier
#350 erstellt: 02. Sep 2015, 08:47
Nur so aus Neugier... in Mastering-Kreisen wird ja jetzt gern von +384kHz-Samplingrate gesprochen. Ist das nicht ein Wert (das ist schon FUNK!) sofern die Musik mit einem entsprechend gutem Mastering (keine Dynamikkompression wie bei so manch CD...) und verlustfreier Kompression wie FLAC an den Endverbraucher gebracht würde, die Schallplatte was die Wiedergabequalität angeht ablösen würde?
Hörbert
Inventar
#351 erstellt: 02. Sep 2015, 08:50
Hallo!

Das Laufwerk ist vom Servicestandpunkt her gesehen ein Alptraum und wohl ursprünglich dafür gedacht en Bloc ausgetauscht zu werden.

Ich habe mir den Kit trozdem einmal bestellt, jetzt schaue ich mal auf dem Netz nsach dem Service-Manual.

Warum konnten die bei Pioneer nicht wie andere auch einfach ein Direktgetriebenes Laufwerk verbauen dann hätte das Deck wohl in alle Ewigkeit gehalten.

Mal sehen das ich in den nächsten Wochen mal einige Stunden für die Reparatur freischaufeln kann.

MFG Günther
Passat
Inventar
#352 erstellt: 02. Sep 2015, 10:41
Das SM zum CT-777 findest du hier:
http://elektrotanya.com/pioneer_ct-777-s_sm.pdf/download.html

Grüße
Roman
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