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Schallplatten naß abspielen?

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surfbear
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 30. Jan 2004, 22:58
Hallo an die Freunde der Analog-Schallplatten.

Ich habe trotz aller Digitaltechnik immer noch einen Plattendreher in Betrieb und nutze ihn gelegentlich. Klingt schön ... mit den bekannten Einschränkungen.

Eben wegen einer Einschränkung, dem Grundgeräusch wenn die Nadel durch die (unmodulierte) Rille läuft und eventuellem Knistern oder Knacken, war es vor vielen Jahren mal "in" die Platten naß abzuspielen. Stichwort: Lencoclean, ein Gerät was wie ein zweiter Tonarm auf der Platte mitläuft und über eine Art Mini-Bürste eine Flüssigkeit auf der Plattenoberfläche verteilt.

Ich hatte es seinerzeit mal ausprobiert aber wieder aufgegeben. Einmal naß abspielen - immer naß abspielen war die Devise weil sich der Klang einer so behandelten Platte in der Hinsicht verändert daß das trockene Abspielen anschließend umso mehr Knistern verursacht. Außerdem hatte ich damals im Vergleich gehört daß das Grundgeräusch durch die Naß-Methode eher ansteigt.

Erschwerend kommt hinzu daß ich - auch in der fraglichen Zeit - also mehr als 20 Jahre zurück, einen Artikel in einer HiFI-Zeitschrift gelesen hatte, nämlich eine Stellungnahme der Firma Ortofon. Das sind nach meiner bescheidenen Meinung keine kleinen Dummen wenn es um Abtastsysteme geht. Die haben das Naß-Konzept rundweg abgelehnt.

Also, gibt es bei den Analog-Freunden im Forum jemand der sich mit dieser Sache noch auskennt / sie ausprobiert hat / Erfahrungen hat?

Gruß Herbert

*** noch ein Disclaimer: falls es zu diesem Thema schon einen Thread gibt bitte ich um Vergebung *** ich konnte noch nicht alles lesen aber möchte natürlich möglichst schnell meine Fragen beantwortet haben ***
zlois
Stammgast
#2 erstellt: 30. Jan 2004, 23:44
Hi!

Also dieses Thema wurde schon mehrfach diskutiert.
Im wesentlichen hast du eh schon alles erwähnt, die Vorteile sind etwas weniger rauschen und knistern (wobei das auch nicht immer stimmt), der wesentliche Nachteil ist jedoch, das man Platten, die man einmal nass abgespielt hat, immer nass abspielen muss. Außerdem ist es für die Abtastnadel sicher auch nicht von Vorteil, wenn sie befeuchtet wird, da sie dadurch u.u. zu Rosten anfängt...

Kurz gesagt: Ich halte nichts vom Nass-spielen...
detegg
Inventar
#3 erstellt: 31. Jan 2004, 00:19
Hi surfbear!

die Analog-Freunde gibt es u.a. hier: vinyl-lebt.de , aber auch hier im Forum ...

Ich war ob der "Qualität" meiner ehemals nass gefahrenen Platten entsetzt, heute behandele ich sie Stück für Stück mit Holgers CHEEP THRILL - Methode und freue mich jedesmal, das ich noch einen Plattenspieler habe.

Detlef
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 31. Jan 2004, 11:31
Nass abspielen hat den Vorteil der geringeren Staub-Geräusche und es gibt keine statischen Ladungen. Ausserdem ist die Abnutzung von Platte und Diamant wesentlich geringer.
Nachteil ist, dass es Systeme gibt, deren Kleber nicht alkoholfest ist und somit der Diamant aus der Halterung fällt. Ausserdem ist bekannt, dass man nass gespielte Platten nur mit hohem Reinigungs-Aufwand wieder soweit bringt, dass sie wieder trocken gespielt werden können.
Ich spiele meine Platten (wenn überhaupt) nass.
Bernd
Stammgast
#5 erstellt: 31. Jan 2004, 11:53
Meine Platten werden grundsätzlich nass abgespielt, weil ich darin nur Vorteile sehe. Nicht tratschnass, sondern feucht! Trotzdem gibt es zwischendurch immer mal wieder eine gründliche Wäsche mit lauwarmem Wasser und einem Pinsel. Es knister nicht, es knackt nicht, alte Platten vom Flohmarkt brauchen die Wäsche ohnehin. An Nadeln oder Diamanten habe ich in den vergangenen 30 Jahren keinen Verschleiß erkennen können.
Vor einiger zeit habe ich mich mal negativ zu dem von der Firma Wittner angebotenen LencoClean-Nachbau geäußert, weil er zu viel Wasser auf die Platte gebracht hat. Wer auch dieses Problem hat, sollte sich an die Firma Wittner wenden. Die haben mir kostenlos zwei Bürstchen zur Verfügung gestellt, welche anstandslos funktionieren.
Holger
Inventar
#6 erstellt: 31. Jan 2004, 12:24

Es knistert nicht, es knackt nicht, alte Platten vom Flohmarkt brauchen die Wäsche ohnehin. An Nadeln oder Diamanten habe ich in den vergangenen 30 Jahren keinen Verschleiß erkennen können.


Geht mir genauso, nur spiele ich trocken ab.
Putenbraten
Gesperrt
#7 erstellt: 31. Jan 2004, 21:02


Es knistert nicht, es knackt nicht, alte Platten vom Flohmarkt brauchen die Wäsche ohnehin. An Nadeln oder Diamanten habe ich in den vergangenen 30 Jahren keinen Verschleiß erkennen können.


Geht mir genauso, nur spiele ich trocken ab.


Genau!!!
timi24
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Feb 2004, 09:24
By the way:
Kriegt man "naß" abgespielte Platten z.B. mit
ner LP-Waschmaschine eigentlich wieder "trocken
abspülbar" ???

Bitte Info, besten Dank im voraus!!!

Ciao Michael
Holger
Inventar
#9 erstellt: 01. Feb 2004, 10:37
Abspielbar klar, aber anhörbar ?

Tja, manche sagen ja, andere - z. B. auch ich - sagen nein.

Jedenfalls ist es mir bisher noch nicht gelungen - trotz intensiver Wäsche auch mit besten Maschinen (Keith Monks) - auch nur eine wegen Nassfahrens grauslig knisternde Platte wieder knisterfrei und damit anhörbar zu bekommen.
Und ich meine nicht knisterarm - darauf kann ich verzichten, da hole ich mir lieber eine "neue" Gebrauchte.
Das Knistern kann man reduzieren, aber nicht komplett eliminieren - das ist meine Erfahrung.
Ich mache um ehemals nassgefahrene Platten einen großen Bogen !
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Feb 2004, 14:02
Zum Thema Nass-spiele kann ich einiges sagen,
obwohl ich heute keine LPs mehr benutze, weil ich in der
"Hochblüte dieser Vinylzeit" meien "HIfi Sporen verdient habe.

Die Vorteile des Naßfahrens sind bekannt, wir brauchen uns nicht länger damit beschäftigen, sehen wir uns mal die
*Nachteile* an.

1) Ich hätte es gar nicht erwähnt, weil ich es für
selbstverständlich gehalten habe aber hier schrieb
jemand er reinige seine Lps mit *Wasser" !!!!
Undestilliertes Wasser ist der sichere Tod der LP, wegen der Kalkablagerungen etc...
Es wäre hier doppelt destilliertes Wasser anzuraten,
mit einem Hauch Netzmittel (welches das Abperlen verhindern soll)

2)Leider dauert der Trocknungsvorgang aber relativ lange,
sodass während des Trocknungsprozesses erneut Staub auf
die Platte kommt, der sich dann zu allem Unglück ein wenig
anlöst und mit dem Wasser verbindet. Es entsteht also eine
wunderbare Schmutzkruste.

3) Um diesen Prozess abzukürzen sind findige Köpfe
auf die Idee gekommen, dem Wasser Alkohol beizumengen,
vor allem um den Trocknungsprozess zu beschleinigen.
Es gab hier verschiedene Fertigprodukte, aber auch
vielerlei Rezepte.
Hier ist folgendes zu bedenken:
Wird der Alkoholanteil zu gering bemessen, verschwindet der
Vorteil der raschen Trocknung.
Wird der Alkoholanteil zu hoch bemessen, so rauht er,
im Laufe von Jahren die Rillenflanke zusätzlich auf,
bzw um es allgemein zu sagen, er beschleunigt die
Plattenalterung.

4)Eine einmal nass abgespielte Schallplatte bildet
Verkrustungen auf ihren Rillen, die ein immerwährendes
Naß-Spielen erforden (quasi ein Suchtgift also).
Mir ist kein Fall bekannt wo eine nachher gereinigte
Schallplatte wieder "wie neu" geklungen hätte, aber das
ist sicher eine Frage des Anspruchs.

Persönliche Anmerkung: Ich kann mir übrigens schwer vorstellen, daß die vom Nadel/Cartridgehersteller
vorgesehene Abtastfähigkeit erhalten bleibt.

Fazit:

HÄNDE WEG

Gruß aus Wien


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 04. Feb 2004, 14:05 bearbeitet]
Mallias
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Feb 2004, 21:08
Hi,
es gibt nichts besseres als destíliertes Wasser afu eine Mikrofassertuch, und loss gehts mi der putzerei, vergiss das nass abspiellen. Ein tipp: Das Vinyl Lexikon von Frank Wonneberg, der Hammer. Ich sammle Schallplatten über zwanzig Jahre und das Buch ist einfach geniall.


[Beitrag von Mallias am 04. Feb 2004, 21:09 bearbeitet]
surfbear
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 06. Feb 2004, 00:55
@alle hier

Als Zwischenstand erst mal danke an alle die mir geantwortet haben... trotzdem ich die Netiquette nicht so beachtet habe. Die Seite vinyl-lebt.de inklusive der Waschseiten hatte ich mir aber schon reingezogen (vorher!).

Mir geht es im Wesentlichen darum, meine relativ übersichtliche Plattensammlung im bestmöglichen Zustand zu halten. Fast alle Platten sind noch in gutem Erhaltungszustand. Keine Fingerabdrücke, kein Nikotin, keine größeren Staubansammlungen. Manchmal ein Knackser oder mehrere wo dann doch der Tonarm wegen unsachgemäßer Handhabung über die Oberfläche geschrappt ist. In dem Fall hilft aber Naßspielen auch nicht... nur eine neue Platte. Bzw. ich könnte sie auf den PC mitschneiden und mit einem Tonbearbeitungsprogramm die Knackser rauseditieren.

Wenn ich so die Meinungen pro und contra Naßspielen zusammenfasse, gibt es nicht wirklich einen Grund damit anzufangen.

Eine Frage noch @Alfred_Schmidt und andere Insider: wie war das in den vor-CD-Zeiten - da wo die Profis arbeiten, in Tonstudios und Rundfunkanstalten - war da die "Naß-Methode" ein Thema?

Persönliche Anmerkung: Ich kann mir übrigens schwer vorstellen, daß die vom Nadel/Cartridgehersteller
vorgesehene Abtastfähigkeit erhalten bleibt.


Ich kann wie gesagt nur aus dem Gedächtnis rekonstruieren was ich seinerzeit in der HiFi-Zeitschrift gelesen hatte. Also wenn jemand einen Link hat wo sich ein Hersteller zu dem Thema äußert, her damit.




Beste Grüße
cr
Inventar
#13 erstellt: 06. Feb 2004, 01:13
Natürlich war Nassspielen zu meiner LP-Zeit ein Thema (1973-1982), auch in Rundfunkstudios wurde tw. naß gefahren (ich war nicht dabei und muß mich auf Auskünfte Dritter verlassen). Im Home-Bereich: Wer naß spielte, zeigte einfach, dass er ein HiFi-Freak war, dem gute Musikwiedergabe was bedeutete, es war elitär (damit hob man sich jedenfalls vom sog. gemeinen Ghettoblaster-Volk oder besser, weil zeitgemäß "Musik-Truhen-Besitzer" ab).
Auch ich habe naßgereinigt und fand schon, dass das Rauschen und Knacksen deutlich verringert wird. Lästig ist eben, dass man nicht mehr aufhören kann, dass es etwas umständlich ist und das ganze Zimmer leicht nach Bittermandeln roch (damalige LencoClean-Flüssigkeit), dass die Dosierung oft Probleme machte und nicht immer der Reinigungsarm synchron mitlief.
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 09. Feb 2004, 01:56
>Eine Frage noch @Alfred_Schmidt und andere Insider: wie >war das in den vor-CD-Zeiten - da wo die Profis arbeiten, >in Tonstudios und Rundfunkanstalten - war da die "Naß->Methode" ein Thema?

Das war verschieden, ich habe auch sehr oft naß gespielt in der Vergangenheit. Diese Platten wurden aber als "süchtig" gekennzeichnet.

Zu Rundfunkstudios:
Das wurde AFAIK sehr verschieden gehandhabt.
Oft wurden die Platten auf Bänder überspielt, denn
Bänder altern anders und zwar eher durch Langzeitlagerung
als durch mechanische Fehler.

Allerdings habe ich in einer Organisation für eine Parta
dereinst als DJ fungiert und da habe wir über Beziehungen
Singles vom ORF geliehen bekommen. Deren Zustand war katastrophal. Mir wurde gesagt, das es bei Schlagerplatten üblich war mit ca 4-5 Pong (Gramm) an Stelle der damals sonst üblichen 1.5- 2 zu fahren, weil mit diesem Gewicht
über jeden Staub drübergefahren wurde. Die kuzrze Lebenszeit
der Platten war kein Thema....

Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß in jedem Schallplattenladen sogenannte "Antistatictücher" empfohlen wurden.... (ohhh GRaus !!!)

Gruß
Alfred
Rambo_123
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 29. Aug 2018, 04:37
Ich stimme dem Bernd, nassabspielweise, unbedingt zu. Seit 37 Jahren nun und mit Flohmarkt Lps sowieso...etwas umständlich gewiss aber effektiv gegen knistern und die Nadel hält auch länger. Auch Rost am ,,Diamanten,,!!! oder der Halterung Fehlanzeige und eine rostende LP seit 1968 hab ich auch nicht. Zu fragen der wesentlich preiswerteren Apothekenmischung statt teures lencoclean steh ich gern hilfreich zur Verfügung, Grüße analogOpi
/OMEGA/
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 29. Aug 2018, 05:20
Deine Antwort kommt 14 Jahre zu spät.
Rambo_123
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 29. Aug 2018, 05:39
Ne, find ich nicht. Ist wieder aktuell und Plattendreher aller Arten gibt's auch wieder. Die letzten Plattenfabrikanten in Deutschland lassen ihre Dinomaschinen Heiss laufen und wer die teuer erworbenen Platten bestens schützen will kann sich ja hier schlau machen. Ich würde jedenfalls eine solche gleich wieder nass abspielen, 37 Jahre gute Erfahrungen....analogOpi.
.JC.
Inventar
#18 erstellt: 29. Aug 2018, 05:50
Immerhin neuer Rekord für den zeitlichen Abstand zw. 2 Beiträgen.

Besser als nass abspielen ist es die Platten ordentlich zu waschen.

Einmal gemacht und man hat seine Ruhe.
r.polli
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 29. Aug 2018, 05:51
Hallo Opi

lass Dich nicht beirren, ich spiele meine Platten auch (fast) immer nass ab. Vorher noch mit einem Kohlefaserwischer den evlt. aufliegenden Staub entfernen und los geht es.

In den ganzen Jahren ist mir noch keine Nadel vom Tonabnehmer gefallen und woher soll der fest gebackene Dreck an den Flanken der Rillen kommen.

Auch kann man ohne weiteres meine Platten trocken abspielen, ewig dieses Märchen von einmal nass immer nass.

Sagt sich
Roland
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 29. Aug 2018, 05:59
Hallo,

nein, besser ist es nicht. Die Vorteile von geringerer Reibung, niedriger Skatingkraft und Schonung des Plattenmaterials sind objektiv
ja bei Nassabspielung vorhanden.

Praktischer ist es aber auf jeden Fall nach einer vernünftigen Wäsche trocken abzuspielen.

Das Getüntel mit der Flüssigkeit, den feuchten Platten usw ist doch nervig.
Was aber auf jeden Fall stimmt ist, dass der auf der feuchten Platte eingesammelte Staub auf der Platte liegenbleibt.

Ich hab meine damals über Jahre nass abgespielten Platten durch 2 x Reinigung mit ner Knosti aber absolut sauber wieder hinbekommen - damit ist dann auch ein knisterfreies "Trockenhören" möglich.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Aug 2018, 06:10 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#21 erstellt: 29. Aug 2018, 06:20
Besser im Sinne von praktischer.
Die eigenen LPs sollten ja eigentlich sauber sein, aber gebraucht gekaufte LPs oft nicht.
Und wenn die richtig dreckig sind, hilft´s auch nicht die nass abzuspielen.
(zumal die Nadel dann extrem verschmutzt)
Burkie
Inventar
#22 erstellt: 29. Aug 2018, 06:40
Richtig,

zwei Mal Knosti reicht, um die Platten sauber zu bekommen.

Man kann auch die Platte in der Knosti stehend etwas einweichen, also wenige Minuten stehen lassen, drehen, und dann andere Hälfte der Platte im Tank stehen lassen, damit sich der Dreck besser anlöst.

Wenn man die Platten so mehrfach reinigt, spielen sie auch wieder knisterfrei.
Ausser, die Plattenrille ist selber beschädigt, da hilft dann auch keine Wäsche.


Gruss
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 29. Aug 2018, 06:56
Hallo,

das hatte ich bei ein paar Platten, da war eine weiße Schicht drauf durch die original-Lencoclean-Mischung. Ob da jemand aus Versehen Leitungswasser beigemischt hatte?
Das sah nämlich nach Kalk aus, damit ist unser Leitungswasser mit 3 Grad dH raus...
Ich hatte daraufhin vorsichtig mit etwas Klebeband (keine Bange, Acylkleber) was davon abgenommen: tatsächlich Kalk (löste sich in ein paar Tropfen Essig auf)... unglaublich.

Nach 4 Stunden Baden in einer Knosti-Lösung keine Reaktion, also ein paar Tropfen Zitronensaft vorsichtig auf die Platte und warten... danach neues "Baden" - weg war es. Die Knosti-Suppe "leicht sauer" wurde dann lieber entsorgt.

Man hört noch ein leichtes "Schaben" an den Stellen beim Hören, aber die Platten waren gerettet.

Peter
Rambo_123
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 30. Aug 2018, 03:34
Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden, analogOpi
.JC.
Inventar
#25 erstellt: 30. Aug 2018, 04:26
Das ist richtig, die macht deine LPs aber nicht sauber.
Hörbert
Inventar
#26 erstellt: 30. Aug 2018, 05:00
Hallo!


..........Auch kann man ohne weiteres meine Platten trocken abspielen, ewig dieses Märchen von einmal nass immer nass........


Das ist kein Märchen sondern eine einfache Tatsache, der üble "Sound" einer ehemals nass abgespielten Schallplatte die im trocknen Zustand auf den Teller kommt sollte eigentlich jedem der einmal eine solche gebraucht erworben hat vertraut sein.


.........und woher soll der fest gebackene Dreck an den Flanken der Rillen kommen...........


Das ist in aller Regel aufgewemmter Dreck vom Rillengrund.

Aber wenn du persönlich wirklich nichts davon hörst ist das für dich persönlich natürlich sehr vorteilhaft. Anderen geht es hat nicht so und ich denke die Mehrzahl der User hier weiß was ich meine wenn ich von dem typischen Sound ungewaschener ehemals nass abgespielter Schallplatten schreibe.


MFG Günther
Rambo_123
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 07. Sep 2018, 01:37
Liebe Plattenfangemeinde.Ich wollte mit meinen Zeilen nur meine ( gute) Erfahrung mit Nassabspielen von Schallplatten mitteilen. Immerhin seit 1980, mehr nicht! Nie würde mir einfallen diese Platten nun trocken abzuspielen, egal mit welchen Wurrli Waschmaschinen sie versucht worden wieder Clean zu bekommen.Wenn es Fans gibt die das erfolgreich? hinkriegen....gut so! Ich spiele auch nicht oft Platten ab denn mein alter Kater fährt zu gern Karussell auf dem Plattenteller. Also steht der dual 504 \ 5 mit Ortofon 20 super im Tonstudio.Dort mache ich dann Sampler einzelner Titel auf MD, Cassette oder Tonbandgerät.Wie gesagt, selbst die alte Beatles greatest von 1973 klingt noch weitestgehend kanisterfrei und gut. Was will ich mehr....und ich habe eigentlich selbst mit nun biblischem Alter von 67 noch gut geschultes Gehoer da ich auch meine Eigenkompositionen kritisch Abmischen und hören muss. Allerdings komme ich aus einem Zeitalter in dem eine Platte auflegen noch ,, zelebriert,,wurde.Und oft gehörte dazu auch Nassabspielen.Also, Friede mit Euch. Den Nassen und denen die schon trocken hinter den Ohren sind..mit freundlichen Grüßen, analogOpi.
schorsch
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 04. Jan 2019, 19:15
Hallo Rambo,
womit fährst Du naß? Mein letzter Lencoclean Einsatz ist hinüber, der Wittner-Arm taugt nicht viel.
Kannst du was über analogis sagen ?
Gruß Markus
Rambo_123
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 06. Jan 2019, 16:25
Hallo Markus. Iencoclean gibt's bei Conrad im original.ca 37 eu....alles dabei. Ich kaufe es mir demnächst für den 2. Plattenspieler mit dem ich ,,Rumpelplatten,, abspielen will.Fluessigkeit aus der Apotheke. 70 % Alk und doppelt destilliert.. Nur das System immer lenco. Anderes probierte ich, war Mist...Ersatzbuerstchen sah ich auch schon im Internet. Mit,,nassem,,,Gruss analogOpi
8erberg
Inventar
#30 erstellt: 07. Jan 2019, 08:59
Hallo,

AUF KEINEN FALL Ethanol (Alkohol) !!!! Das beschädigt das Trägermaterial der Schallplatten!

NUR Isopropanol 99 % nehmen, den gibt es günstig bei Ebay, Mischung 1:3 Isoprop und destil. Wasser aus dem Baumarkt, einen kleinen Tropfen Spüli auf den Liter, besser noch Entspannungsmittel aus dem Fotoladen (die ja fast ausgestorben sind).

Peter


[Beitrag von 8erberg am 07. Jan 2019, 09:01 bearbeitet]
schorsch
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 19. Jan 2019, 18:13
erstmal danke für Eure hilfreichen Antworten. Ich habe mir jetzt den Analogis-Clean-Arm bestellt. Er sieht zumindest so aus wie meine alten Lencos (die ich nicht mehr verwenden kann, weils keine neuen Polster mehr gibt)

Wenn ich meine ersten Erfahrungen mit dem Arm gemacht habe, kann ich ein paar Zeilen schreiben.
Gruß Markus
schorsch
Schaut ab und zu mal vorbei
#32 erstellt: 24. Jan 2019, 19:06
...so, ich hab den Analogis-Befeuchtungs-Arm jetzt mal ein paar Tage getestet und bin enttäuscht: er lässt so gut wie keine Flüssigkeit durch, die Platte läuft nach etwa 1-2 Minuten trocken. Auch durch ein paar Spritzer direkt auf die Platte lässt er sich nicht zur Adhäsion anregen.

Mit meinem alten Lenco-Arm hingegen (mit dem letzten mir verbliebenen Original-Lenco-Polster) lässt sich die Benetzung wie gewohnt mit dem Plus/Minus-Hebelchen einstellen. Ein solches hat der Analogis zwar auch, aber das ist wirkungslos (auch beim mitbestellten Ersatzkopf)

Da sich die beiden Köpfe auf den beiden Armen tauschen lassen, hab ichs auch mal umgekehrt probiert: der Analogis-Kopf lässt auch auf dem Lenco-Arm so gut wie nichts durch. Flüssigkeit war in beiden Fällen die gleiche (L'Art du Son).

Jetzt wären halt Eigenbau-Improvisationen gefragt. Ich dachte schon an Q-Tips, deren abgeschnittenen Kopf man in das Loch unter dem Polster steckt. Hat jemand andere Ideen ?
.JC.
Inventar
#33 erstellt: 24. Jan 2019, 19:23
Ja, so sowas sollte funktionieren.
8erberg
Inventar
#34 erstellt: 24. Jan 2019, 19:25
Hallo,

ich find ja schon Knostis Flüssigkeit für kräftig überteuert, aber der Preis ist ja die Krönung von dat Janze...

Reklamiere beim Hersteller, denn hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-13778.html
sah das Ergebnis ganz anders aus.

Peter
sliceofhogan
Stammgast
#35 erstellt: 25. Jan 2019, 10:39
Ach - nass ist boese

Erstmal "meine" fakten: bin alt und spiele seit 1972 nass, da ein lenco-satz damals beigelegt war (B55, AT-66, lenco clean, fl99,- )
Noch nie ist eine nadel/cantilever gerostet/abgefallen, auch nicht die an meine Stanton 681eee (die ich in '79 gekauft habe - spielt noch immer).
Auch meine ortofons (vms20/royal n) haben beide noch eine nadel

Zb. Thorens hat alle messwerten "nass" erfasst, sonst waeren die ja gar nicht moeglich wegen stoergerausche.

Lenco-clean fluessigkeit ist nicht gut, macht vor allem DGG platen trocken unspielbar. Aber eine waesche (knosti oder US) erledigt dass, genauso wie bei trocken (aber schmutzige) platten. Aber die standard-mischung (iso/destil/netzmittel) funktioniert problemlos.

Viele platten (zb. meine alte CBS) spielen auch trocken (wenn sauber) knisterfrei, manche neupressungen (zb vinyl-passion oder auch die "legacy" pressungen von Sony) prasseln immer - egal wie oft gewaschen und sind erst mit "nass" fahren zu geniessen.

Die analogis buersten sind kacke, aber ab und zu hat man ein funktionierendes - glueckspiel. Manchmal hilft eine nadel und ein paar einstiche.
Falls die buerste die rille nicht mehr folgt: gegenseitig laufen lassen (wenn linkshinten montiert lencoarm nach vorne).

Aber ob trocken oder nass: platten immer waschen (wie auch immer) und immer saubern bevor man sie spielt.....

lenco clean
Karl-der-Käfer
Neuling
#36 erstellt: 25. Dez 2019, 15:48
Ich spiele seit jeher nass ab, weil mich die Vorteile überzeugen. Denn zur Reinigung der Rille und zur elektrostatischen Entladung kam noch die "Wasserschmierung" von Rille und Nadel.

Ich habe oft Lencoclean oder Analogis Nassläufer versucht, aber das funktionierte nie richtig. Entweder lief es trocken (obwohl Flüssigkeit im Tank) oder es gab Hochwasser.

Und so bemühe ich seit vielen Jahren einen Trockenläufer, das berühmte Röllchen und besprühe die Platte mit dem Mix aus Aqua dest + Spülitropfen und Isopropanol. Ggf muss man für die 2. Hälfte der Platte noch mal nachsprühen.

Das ist zwar umständlich, vor allen, weil danach die Platte erstmal gegen die Wand gelehnt trocknen muss. Aber vom Klang her sehr überzeugend.
Skaladesign
Inventar
#37 erstellt: 26. Dez 2019, 17:10
Hallo Freunde
Als ich vor vielen Jahren meinen Plattenspieler in den Keller verbannt habe, inklusive Platten folgten viele Möglichkeiten des Musikgenusses in meinem Leben. CD......MP3 auf Festplatte...... und für mich qualitativ am höchsten gerippte Flags oder WMA über eine sündhaft teuere Soundkarte in meinem HTPC Letzteres für mich die qualitativ höchste Stufe. Das alles dann am besten noch durch einen DSP dem Raum und Hörplatz anpassen und ich dachte jawoll, hinsetzten und geniessen........ aber da war er, mein Feind, immer und immer zu gegen, was ich auch versuchte, ich kam von "Ihr" nicht los. selbst das komplette Abdunkeln des Raumes vermochte nicht mich von Ihr zu lösen........ in schlichtem Grün lächelte Sie mich auch hier aus der Sofaecke an und flüsterte mir zu "benutz mich" . Ich konnte Ihr nicht wiederstehen. Immer wieder kam ich in Versuchung zap.... zap...zap... kein Titel kam mehr über eine Minute und schon wieder ein anderer nach kurzer Zeit hatte ich keine Lust mehr, es wurde schier langweilig Musik zu hören.

Als ich dann im Keller unter dem Tisch meine alten Platten sah und ganz vorne weg, eine Scheibe mir den Status Quo meiner ehemaligen Plattensammlung
schier bildlich weismachte "rette mich".
Zu retten gab es leider recht wenig da der Zahn der Zeit im Keller an den meisten Covern seinen Abdruck hinterlassen hat.

Ein neues, altes Fieber führte dazu meine Leidenschaft neu zu entdecken. Dieses Projekt startete dann auch noch mit einem Pro-jekt drei Wochen später
dann schon der Umtausch zum RPM1 Genie mit Ortofo red. Meine Temperatur stieg wieder an ich baute mir eine Dreher selber auf der Basis eines
9 Zoll Projekt Carbon.
ich habe viel gelesen in der Zeit wo ich entspannt meinen alten geretteten Scheiben zuhörte. Meine Herrin wurde zu meiner Sklavin. Lediglich zum laut und leise machen durfte sie kurz aufleuchten und mir zeigen ,was sie noch zu bieten hatte. :D.

Durch die Erstellung eines zweiten Wohnzimmers in unserem Haus musste auch hier jetzt ein TT irgendwo hin, ein ganz ganz einfacher, dachte ich mir
und das war dann ein Schuss in den Ofen. Okay dann ein guter gebrauchter, den ich dann modifiziere eine schöne Zarge verpasse........ der erste Thrones war gekauft TD 280 exklusiv. sehr schöner Player mit Ortofon 2M red drauf ich konnte sogar meine Blue Nadel einstecken perfekt, aber es gab nix zu modifizieren. Die Suche ging weiter..... ein TD 147 ... dem konnte ich eine schöne Zarge verpassen ein VM red und alles war in Ordnung. Ich hatte meinen Frieden gefunden...... dachte Ich....... Meine Temperatur stieg wieder und wieder um einige Grad Fahrenheit an. Ein TD 160 MK2 folgte ein TD 160 und ein TD147 jubilee auch noch. Tja jetzt bin ich von den Drehern irgendwie besessen. Ich habe mich so gar gefragt, ob der Dämon in der Fernbedienung evtl. in den ersten 147 er gefahren ist.

So und jetzt zum eigentlichen Thema.
fünf gebrauchte Thrones gekauft heisst auch 4 Lenco Cleaner als Beifang erhalten. Erstmal habe ich diese beiseite gelegt aber ich habe diese Instinktiv nicht weggeworfen. Früher habe ich auch Nass abgespielt weil mich das knistern gestört hat. Wer hatte denn schon früher eine PWM..
Bei der damaligen Neuanschaffung habe ich gelesen bloss nicht Nass abzuspielen. Die Nadel geht ab, die Platte wird versaut und so weiter........
Wenn ich mir neue Platten kaufe, kaufe ich mir auch manchmal bei Kleinanzeigen ein Konvolut an Platten, wenn mir eine gefällt, dann kaufe ich mir die erst Neu, weil ich schon viele Neue gekauft habe welche mir nachher nicht gefallen haben.

Woher soll ich jetzt wissen welche von den "Trödelschätzchen" denn nass abgespielt wurden? Alle die die knistern ? oder vieleicht alle die, die gut aussehen, weil Nassabspielen ja eigentlich die Rille schont ? Nassabspieler auch besser mit Ihren Platten umgegangen sind ?

Fragen über Fragen

Heute habe ich aber was ganz interessantes gelesen und zwar im HiFI Museum:
"Selbst mit diesem sehr hochwertigen System kann man nur Frequenzen bis 5.000 Hz über hunderte Male in gleicher Qualität abspielen, bereits ab 8.000 Hz sinkt der Pegel ab der 20. Abtastung meßbar, aber noch nicht so deutlich hörbar ab. Bei Frequenzen über 12 KHz sind nach über 20 Abspielungen diese hohen Frequenzen um mehr als die 2 bis 3 ("messbaren") dB abgefallen, von den Frequenzen um und über 18 KHz Bereich wollen wir gar nicht mehr reden"

Wir fräsen also unsere geliebten Scheiben zu Tode ob wir wollen oder nicht.. und diese werden wohl oder übel immer dumpfer im Klang weil die höhen am meisten drunter leiden. Das ist Physik und das ist leider nicht zu verhindern.

Vielleicht reaktiviere ich wieder ein Gerät aus meiner Lenco Sammlung und experimentiere mal ein wenig mit den alten Scheiben .... erst trocken .. dann Nass..... dann wieder trocken..... dann waschen und trocken abspielen.

Was aber bestimmt wahr ist an der ganzen Nassabspielerei, weniger Verschleiss an Nadel und an unserem geliebten Vinyl. Und als Nebeneffekt noch knitterfreier Hörgenuss.

Abschliessend frage ich mich noch, warum selbst einige Plattenspielerhersteller sogar eine Skala an der Antiskatingeinstellung für Nassabspieler berücksichtigt haben. Das wusste ich erst als ich den ersten Thrones in den Händen gehalten habe.

So long Männers und ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt mit meinem Intro

Gruss aus Oberhausen
8erberg
Inventar
#38 erstellt: 27. Dez 2019, 09:04
Hallo,

tja, das die Skatingkraft reduziert wird durchs Nassabspielen gehörte wohl in den 70ern zur Allgemeinbildung, heute ist dieses Wissen quasi ausgestorben, dafür gibt es im Vinylbereich Märchen und abenteuerliche "Weisheiten" wo wir uns damals den Bauch vor Lachen gehalten hätten.

Vinylhören liegt für einige Leute inzwischen im Bereich des Schamanentums.
Vielleicht sollte ich daher den Bereich im Forum hier meiden.

Peter
Holger
Inventar
#39 erstellt: 27. Dez 2019, 10:35

Skaladesign (Beitrag #37) schrieb:

Woher soll ich jetzt wissen welche von den "Trödelschätzchen" denn nass abgespielt wurden? Alle die die knistern ? oder vieleicht alle die, die gut aussehen, weil Nassabspielen ja eigentlich die Rille schont ? Nassabspieler auch besser mit Ihren Platten umgegangen sind ?


Vielen ehemals nassabgespielten LPs sieht man die Trocknungsspuren deutlich an, bei Schlieren als besser Finger weg.
Ebenso wenn die LP richtig heftig prasseln beim Abspielen, die bekommt man nämlich meiner Erfahrung nach nicht mehr erträglich leise.
Ansonsten gibt's Licht und Schatten, wie überall... im Zweifel also auch einfach mal ausprobieren.
8erberg
Inventar
#40 erstellt: 27. Dez 2019, 10:45
Hallo,

wenn man länger in der üblichen Suppe einweicht (wer keine Knosti-Wanne hat kann ja im Zweifelsfall auch einen stabilen Folienbeutel nehmen) bekommt man (fast) jede nass abgespielte Platte wieder hin.

Probleme höchstens wenn jemand die Suppe "verlängert" hatte mit Leitungswasser oder weiß der Henker was für ne Flüssigkeit. Man kennt ja nicht die Lebensgeschichte der einzelnen Platte. Wenn jemand so pfiffig war und z.B. Spiritus genommen hat - tja. Dann ist die Platte wirklich inne Wurst

Peter
Papa_San
Inventar
#41 erstellt: 27. Dez 2019, 11:21

Holger (Beitrag #39) schrieb:

Vielen ehemals nassabgespielten LPs sieht man die Trocknungsspuren deutlich an, bei Schlieren als besser Finger weg.
Ebenso wenn die LP richtig heftig prasseln beim Abspielen, die bekommt man nämlich meiner Erfahrung nach nicht mehr erträglich leise.


Da ich meine eigenen Platten noch bis Anfang der 2000er selber mit Lenco gespielt habe, kann ich sagen, dass man es mit einer PWM mit Absaugung !!! komplett weg kriegt.
Mangels Original-Leno Ersatzbürsten musste ich von da an trocken spielen und die Platten prasselten heftig, waren trocken nicht mehr zu gebrauchen.

Trick dabei: Die selbe Mischung (40:60-Isoprop:dest. Wasser) und das dann lange einwirken lassen, danach reinigen und absaugen. Ist ein mühseliges Geschäft aber absolut erfolgreich. Selbst bei Klavier-Jazz wie das "Köln-Konzert" von Jarrett hört man nicht mehr einen Knackser und die war vor der Reinigung ohne Lenco nicht zu genießen.
Die günstige Lösung mit Knosti konnte mich leider nicht befriedigen.

Gruß
Siggi
Skaladesign
Inventar
#42 erstellt: 27. Dez 2019, 12:20
Scheinbar gibt es ja nur zwei Modelle, das Lenco/Analogis und Wittner, vom Design nicht so der Brüller.
Ich denke wenn es ein wenig schickere Teile gäbe, so wie das Slider stealth welches hier im Forum schon mal gezeigt wurde, würden diese Teile besser auf schönen Playern passen und der ein oder andere kauft sich so was.
Die Slider sind wohl Sonderanfertigungen gewesen von Janus525.

Ich werde mal meinen Pensionierten Werkzeugmacher fragen was er so machen kann.
Papa_San
Inventar
#43 erstellt: 27. Dez 2019, 13:54

Skaladesign (Beitrag #42) schrieb:
Scheinbar gibt es ja nur zwei Modelle, das Lenco/Analogis und Wittner, vom Design nicht so der Brüller.


Wittner habe ich nicht zum Laufen gekriegt. Ich habe sämtliche Einstellungen probiert, habe mit einer Nadel das Bürstchen aufgestochen aber da kam viel zu wenig raus, bzw gar nix. Nach den Beiträgen hier bin ich wohl nicht der einzige Gescheiterte.

Das Analogis sieht aus wie das Original von Lenco. Ob's genauso gut funktioniert? Ich hab's hier liegen, traue mich aber nicht ran. Einerseits geht es zur Zeit trocken ganz gut, andererseits könnte ich meine Platten nicht mehr auf dem Technics SL-7 abspielen. Mein Zweitdreher.

Grundsätzlich finde ich nass abspielen gut. Wenn der Apparat vernünftig funktioniert, ist das nicht zu umständlich, man hört aber absolut knackserfrei und ich meine, dass der Sound insgesamt besser ist. Auch mit den Tonabnehmern gab es in den vielen Jahren nie Probleme und das waren einige Dutzend. Allerdings fast ausschließlich von Ortofon.

Ist halt voll Vintage. Wurde damals auch im Freundeskreis von allen so gemacht. Irgendwie auch Kult.

Erfahrungsberichte über Analogis habe ich hier auch schon einige gelesen. Leider überwiegend Negative. Ob's an den Usern liegt? Lenco war damals eine Macht im Analogbereich mit entsprechendem Know-How. Die Entwicklung des Systems ganz bestimmt nicht einfach. Gerade die Bürstchen hatten eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie mussten für den richtigen Fluß sorgen und da kenne ich nichts besseres, als das Original.

Gruß
Siggi
Skaladesign
Inventar
#44 erstellt: 27. Dez 2019, 15:04
So ich habe es getan
den besten lenco ausgesucht und 70/30 angemischt
Da ich nix auf meinen Dreher kleben wollte, kurzerhand das Magnetplättchen von der Nessie Lampe mit einem Filzplättchen versehen und ab auf den Thrones damit.
Scating korrigiert und erstmal Probelauf
Alte Anni Lennox Diva vom Trödel und ich muss sagen.......... ich werde es wohl weiter so machen.
Der Sound ist besser ? kann ich nicht sagen, aber es knistert weniger. Die alte Lennox Scheibe ist aber auch ein wenig verkratzt und das geht auch nicht mit dem Nassspielen weg. ein wenig Einstellung am Anfang ist wohl auch normal. der Arm läuft schön synchron, leicht feucht dosiert, sieht man wie die Nadel das Fluid vor sich hin schiebt in die nächste Rille. So soll es wohl sein, hinter der Schneckenspur ist die Platte auch flugs wieder trocken.

Wenn es die Nadel und die Platte schont.. warum nicht? sehe keine weiteren Nachteile darin.
Papa_San
Inventar
#45 erstellt: 27. Dez 2019, 15:46
70% Isoprop ist zuviel! Bewährt hat sich 40%. Die Flüssigkeit trocknet dann nicht so schnell an und du kannst sparsamer dosieren. Abgewischt wurde damals mit Tempo-Taschentuch. Nimm bloß kein Microfaser!

Zur Klebefolie: Ich platziere den Sockel nur, ohne groß anzudrücken. Das geht dann auch noch nach Jahren rückstandslos ab. Außerdem muss man das anfangs sowieso so machen, weil man erstmal die beste Postion für den Sockel suchen muss. Bei den kleinen Thorens nicht so einfach, weil hinten wenig Platz ist. Geht aber.

Gruß
Siggi
Skaladesign
Inventar
#46 erstellt: 27. Dez 2019, 15:56
Nein ich habe 70 Destiliertes Wasser und 30 Isopropanol
8erberg
Inventar
#47 erstellt: 27. Dez 2019, 16:32
Hallo,

angeblich war 75/25 das "Rezept" wie mir der damalige gekündigte und sich verabschiedende Lenco-Vertreter nach der Pleite erzählte.

Hat ja mit der heutigen Lenco-Marke garnix mehr zu tun (die sitzen ja in den Niederlanden).

Peter


[Beitrag von 8erberg am 28. Dez 2019, 10:31 bearbeitet]
beeble2
Stammgast
#48 erstellt: 27. Dez 2019, 23:52
Also ich bin auch so ein "seit Ewigkeitennassabspieler".
Ich war hocherfreut als es endlich die Analogisgeräte gab. Analogis hat die "Grüne Bürste" im Angebot mit der der
Synchronlauf deutlich besser ist.

Das der Staub beim Nassabspielen grundsätzlich auf der Platte bleibt ist glaube ich Käse. Ich reinige regelmäßig auch die Bürstchen
(mit einer Bürste) und da kommt allerhand Dreck raus. Also war der in der Bürste.

Das mit dem einmal Nass immer Nass hat ja 8terberg schon entzaubert. Erstaunlich finde ich allerdings das es Platten
gibt die es gar nicht stört wenn man sie nach dem Nassabspielen wieder trocken spielt. Woran das liegt habe ich nie
rausgekriegt. Erstaunlicherweise merke ich das schon in den Leerrillen. Ich hatte immer gedacht es läge an gewissen Modulationen
das einige Platten da empfindlicher reagieren. Kann aber in der Leerrille kaum sein.

Ansonsten : Nadel hält länger, Nebengeräusche weniger, Nadel seltener dreckig beim Abtasttest geht es i.A. immer ein zwei Stufen
höher ohne Verzerrungen.

Diese komischen Schlieren auf der Platte wenn man sie mal feucht weggepackt hat gehen beim nächsten Nassabspielen doch sofort wieder
weg.

Die Nachteile beim Handling sind ohne Zweifel da, aber da ich inzwischen mit vier Drehern parallel arbeite macht mir das nicht
mehr so viel aus .

Also ich werde auch meine verbleibenden Jahre nass abspielen. Vor allem sehen meine ältesten Platten noch aus wie Neu (die Cover schon
lange nicht mehr).

Ulli
Skaladesign
Inventar
#49 erstellt: 28. Dez 2019, 18:32
Also auch am zweiten freien Tag wieder nass (feucht) gespielt.
Tracy chapman schmettert mit Ihrer aussergewöhnlichen Stimme, nass auf jeden Fall besser als trocken.

Ich bleib dabei. grüne Ersatzbürstchen sind bestellt.

guten Rutsch
sheep99
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 29. Dez 2019, 10:59
Was macht ihr eigentlich wenn ihr nur alle paar Tage mal eine Platte abspielt? Trocknet das Analogis Teil mit der Zeit aus? Oder verdunstet das Iso und irgendwann kommt nur noch Wasser raus?
Ich frage mich, wie praktikabel nass Abspielen für den Gelegenheits-Vinyl-Hörer ist...

Grüße sheep
Holger
Inventar
#51 erstellt: 29. Dez 2019, 14:11
"Anständige" Nasshörer (also die, die's "richtig machen" )haben früher nach jeder Hörsitzung den Rest aus dem Armrohr in die Vorratsflasche zurückgegossen, Rohr und Bürste ausgespült und erst zur nächsten Hörsitzung wieder befüllt.
So war jedesmal frische Lösung und einwandfreie Funktion gewährleistet.
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